Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-02
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bette, and Ieil dem haben fl- Ihr« Gestanonge» der LoyalUit und Treue zu meiner Person nleinalS verleugnet. Ihre erlauchte uud ergebene Mitwirkung halsen mir den E>d zu halten, den ich am Tage meiner Krönung in der heiligen bulgarischen Stadt geleistet: alle meine Bemühungen der Freiheit. Unabhängigkeit und Wohlfahrt de» Laude« zu weihe», welche« da« meinige wurde. Ich habe Ihnen eine grobe Schuld der Dankbarkeit abzutragen und ich gebe Ihnen gerne einen eclatanten Beweis hieroon, indem ich Ihnen da« Großkreuz meine« Orden« des heiligen Alexander in Diamanten verleihe. Ich wünsche, daß die« ein Zeichen meiner Anhänglichkeit an den Freund und meiner Hochachtung für den überzeugten Patrioten sei, dem Bulgarien zum groben Theile seine Existenz und sein« Freiheit verdankt. Ich verbleibe nnvcräaderlich Ihr wohl- wollender Ferdinand w. p. Der Finanzmiuister Rats che witsch hat ein ähnliche» Schreiben erhalten. * Der Ueberfall auf der deutschen Botschaft in Pari» scheint in Frankreich merkwürdig leicht genommen zu Werden. Man baut dort daraus, daß Deutschland weniger nervö» sei al» Frankreich und darum veu Zwischenfall aus sich beruhen lassen werde. Im Ganzen ist diese Grund« anschauunI ja richtig: weil gesunder, sind wir weniger reiz bar al» dre Franzosen; ober daraus folgt keineswegs, daß wir Aufklärung, genügende und befriedigende Aufklärung über den Fall Garnier verlangen müssen. Mit der Verweisung de» Verbrecher« in ein Irrenhaus und der einfachen Behaup tung. derselbe sei verrückt, kann uns nicht gedient sei», zumal der angeblich Verrückte Gründe für sein Verbrechen angegeben hat, die e» der französischen Regierung säst zur internalio- ualen Pflicht machen, den Fall Garnier nickt in der Slille de» Irrenhause» einschlafen zu lassen, sondern ihn öffentlich vor aller Welt aufzuklären. Die Staaten, welche Gesandt schaften in Pari« unterhalten, müssen wenigsten« darüber sicher sein können, daß die französische Regierung nicht Treibereien begünstigt, durch welche ui untergeordneten Ge- mütdern Pläne zum Uebersall der fremden Gesandtschaften gereist werde», vielleicht sogar absichtlich. Wa« gestern aus der deutschen Botschaft versucht wurde, kann sich morgen aus der italienischen wiederholen, und Herr Goblet wird gut lhun, durch öffentliche Verhandlung de« Falle« Garnier zu zeigen, wie weit da» Verbrechen die Frucht der unter seinen Augen tagtäglich betriebenen Aufhetzungen ist, und wie weit nicht. - Au« vatikanischen Kreisen erhält die „Politische Eorresponvenz" Angaben über die Verabredungen, die für den Besuch Sr. Majestät de« Kaiser» im Batican ge troffen worden sind. Demnach begiebt sich am Morgen de« für die Pontifical-Audienz anberaumten Tage« Se. Majestät nach dem Palazzo Eaffarelli, Sitz der deutschen Botschaft, wo dem Kaiser zu Ehren ein Frühstück gegeben wird. Dort werden die Wagen des QuirinalS. welche den Kaiser nach der Botschaft gebracht hatten, zurückgelaffen und Seine Majestät fährt, von dem preußischen Gesandten beim heiligen Stuhle. Herrn von Schlözer, begleitet, in den Wagen der Botschaft »ach dem Vatikan. Dieser Vorgang wurde auck anläßlich deS Besuche« de« damaligen Krouprinzrn Friedrich Wilhelm, nach maligen Kaiser Friedrich III.. im Vatikan eingebalten. Es werde daraus gerechnet, daß die vatikanischen Blätter die Einzelheiten de« römischen Aufenthalte- chronikalisch wieder geben. ohne irgendwie in Diskussionen über Ziele und Cha rakter der Kaiserreise einzutreten. — Der Ton de» Briefes klingt sehr befriedigt über diese Abmachungen, die „bei einem protestantischen Herrscher von einem sehr entwickelten Fein gefühle für die dem Papste gegenüber zu beobachtenden Rück sichten Zeugniß ablegen". Die lrtzlwilligeu Aufzeichnungen Kaiser Wilhelm'ö I. * Der „Deutsche Reichs- und Preußische Staatsanzeiger" - veröffentlicht die folgenden hochbedeutsamen Aktenstücke: Die letziwilligen Aufzeichnungen Sr. Majestät! de» Kaiser« und König« Wilhelm I., Meine« in Gott ruheudeu Herrn Großvater-, enthalten ein herrliche« Zeugniß erhabener Seelengröße und edlen frommen Sinne«, dessen Kenutniß Ich Meinem Volke nicht voreuthalten will. Ich Hab« deshalb an dem heutigen, für Mein Hau« bedeutunaö- - vollen Tage beschlossen, den beikommenden Auszug au» diesen Aufzeichnungen bekannt zu geben. als ein Denkmal zur Ehre de« Entschlafenen» al» ein Vorbild für Mein Hau» und für! Mein Volk. Sie haben hiernach da» Weitere zu veranlassen. Potsdam, den 31. August 1883. Wilhelm R. A» deu Minister de« Königlichen Hause«. Auszug au» den letztwilliaen Auszeichnungen Sr.Majestät des In Bott ruheuden Kaisers und König« Wilhelm. l. Koblenz, de» 10. April 1857. Im Glaube» ist die Hoffnung! Befiehl dem Herrn Deiue Wege uud hofft " I' ans Id», Er wird e» wohl machen! Herr, Deine Wille geschehe im Himmel wie . - aus Erve»! — Wenn diese Schrift in die Hände der Meiuigea fällt, gehöre ich zu den Abgeschiedenen! Mögte es mir vergönnt sein io meinen letzten LebeuS-Stunden, meinen Geist den Händen meine» Gottes zu empfehlen I Mögte e» mir vergönnt sein von meinen Theueren mich Ueber- lebenden, Abschied nehmen zu können! Sollte ein jäher Tod mich ereilen, so möge mein ganze» Leben eine Vorbereitung für da» Jenseits gewesen sein! Möge Gott mir eia barmherziger Richter sein! Eia viel bewegte« Leben liegt hiuter mir! Rach Gotte» uaersorschlicher Fügung haben Leid und Freude in stetem Wechsel mich begleitet. Die schweren Verhängnisse die ich in meiner Kindheit über da» Vaterland einbrechen sah, der so stütze Verlust der unvergeßlichen, thcuren geliebten Mutter, erfüllte von früh au wein Herz mit Ernst. Die Theilnahme an der Erhebung de» Vaterlandes war der erste Lichtpunkt für mein Leben. Wie kann ich e» meinem heißgeliebten König »ad Vater genugsam danken, daß er mich Thetl nehmen ließ, an der Ehre und dem Ruhm des Heere»! Seiner Führung, Liebe, seiner Gnade danke ich ja Alle» wa» er mir bi» zu seinem Lode, vertrauensvoll erwie»! Die treuste Pflichterfüllung war meine Ausgabe in liebender Dankbarkeit, sie war mein Glück! Dem Könige, meinem Bruder, der mir zugleich vertrauensvoller Freund ist, kann ich nie hinreichend für diese Stellung zu ihm, dankbar sein! Wir haben schöne, aber auch schwere Zeiten zusammen durchlebt, die un« aber nur immer enger verbunden haben, vor Allem d«e jüngsten Jahre, wo Verroth und Irrungen da« »heure Vaterland dem Abgrund nahe brachten. Seiner Gnade und seinem Vertrauen danke ich es» daß ich in Deutschland aus seinen Besehl, Ordnung und Zucht Herstellen konnte, nachdem Er im eigenen Lande dies Beispiel gegeben hatte. Alle, die mit mir durch Freundschaft uud Wohlwollen in Ver bindung traten, — u. ihre Zahl ist nach BotteS Weisheit nicht gering gewesen. — finden hier meinen heißen Dank u. zugleich den letzten Dank sür ihre Liebe mit der sie mir begegneten. Biele sind mir in das Jenseits vorangegangen — wie wird unser Wieder sehen sein? Allmächtiger! Da kennst meine Dankbarkeit sür Alle» wa» mir hienieden Theuere« und Schmerzliche« begegnete! Ja Deiue Hände deschle ich meinen Geist! I Amen 1 Wilhelm. II. Berlin, den 31. December 1866. Eeflßem ich am 10. April 1857 meinen AbichiedSqrnß meinen zu Hiuterlassenden »iederlchrieb, hat das Schicksal mächtig in mein Leben eingegriffe». Die Vorsehung bestimmte in einer ungeahnte, Weise über die letzten LebeuSjahre meines »heueren Bruder» und berief mich noch bei seinem Leben zu seinem Nachfolger. Al» Gott den vielgeprüften König uad Bruder von seinem schweren Leiden gnädig erlöste, mußte ich deu Thron der Väter besteigen. Gegen meine Neigung schritt ich znr Krönung, ia tiefster Demath. um Prent», «tt seine» neue» Institutionen di« irdisch« Macht zu ver- gegenwärtigen, dl« z, deffe, Heil ses» besteh« müsse. Dies, «ein» gewiffenhaste Ueberzeugunq, hat mich geleitet ». gestählt in deu schweren Kämpfen, die ich mit jenen neuen Institutionen Jahre laug zu bestehe» hatte. Diese Kämpfe haben mich ties erschüttert, weil ich Stand halten mußte gegen ein wirre» Andrängen gegen jene irdische Macht, die ich nicht aus den Händen geben durste, wenn Preuße»« Geschichte nicht ausgegeben werden sollte. Ick vergebe Allen, di« wissentlich und unwissentlich sich meinen, aus GewissenSüberzeugung begründeten Absichten zum Wohle de- Vaterlandes, euigegensetzren, um die Macht der Krone zu schmälern, u. die Herzen der Preußr» der selben zu enijremden. Vergessen mögen meine Nachkommen eS aber nicht, daß Zeiten möglich waren, wie die von 186l—66! In dem Jahre, welche» heule schließt, hat sich Gotte» Gnade sn einer Art über Preußen eraosjen, die für so viel Erduldete» reichlich entschädigt. Ju Dcmlilh erkenne ich diese Göttliche Gnade, die mich ouserseben Hai i» meinem vorgerücklen Alter, eine Wendung der 1200 m lange Sperre mußte unter allen Umstünden gegen »ine nur unrer dem Schutze der Dunkelheit mögliche heimliche Zerstörung oder Hinwegtälnnuiig. die auch am Orte ihrer Befestigung vom Lande aus erfolgen konnte, geschützt werden. So war rs denn wohl mög lich, daß einer jener hochinteressanten und i.n Ernstlalle äußerst waghalsigen heimlichen Angriffe aus die Sperre selbst, wie auf eine Landung am Ost- oder am Wesiuser vorgenommen wrrdcn konnte, lieber Beides befand man sich an Bord der Kriegsfahrzenge, wie »amenllich aus allen Privatdampscrn, die zu diesem fesselnden Mili- tairiichen Schauipiel hinausgeeilt waren, in völliger Unkcuniniß. Das Schillgejchwadrr halte seine Position innerhalb deS Hasen», bei FriedrichSort, nicht verlasse», die Abends herausgegangene Torvedoslottille kehrte, weil nicht eigentlich dem Bertbe-diaer an- gehüreiid, um 10 Uhr wieder nach dem Jnnendajru zurück Panzer schiff „Württemberg" lag »och in der Enge außerhalb FricdrichsorlS vor Anker, die Position der Bertdeidiguugsflolie war alio nicht ge. ändert. Der Sicherheitsdienst aus den« Barterraia bei der Sperre Verhältnisse herbe,zusühren, die zum Heil de« engeren und weiteren wurde vo» Zeit zu Zeit durch das Emporwersea von Leuchtraketen Vaterlandes bestimmt zu sein scheint. Das Weikzeug so Großes zu, unterstützr, die »Heils von den ForlS, «Heils von de» hinter der erreichen, der Welt. die eine sorgliche Hand meiner erhabenen Borsahren der Naiion onerzogen hat. Die Armee finde in allen ihren Theilen in dieser ernsten Schcidestunde des Jahre-, meinen HerzeoSdank sür die Hin gebung und Ausopsernng, mit der sie meinem Ruse folgte «. vor meinen Augen siegte — ein Erlebniß sür das ich Gott meinen demütdigen Dank stammle! Aber ganz Preußen finde hier meinen Königlichen Tank sür die Gesinnung, die es i» diesem denkwürdigen Jahre an den Tag legte! solche Vaterlandsliebe sich zeigt, da ist der gesunde Sinn vorhanden, der Nationen groß macht u. darum segnet sie Gott sichtlich! Meine» heißesten Dank finden Alle hier, die mir halsen wrch schwere Zeiten zu dem Lichtpunkte diele» Jahre» zu gelangen I Möge Gottes Segen immer aus Preußen ruhen und Preußen sich dieie» Segen» würdig zeigen! Möge mein Sohn und seine Nachkommen solche» Volk u. solche Armee um sich sehen, und durch besonnenes, zeitgemäße» Forr- schreiten, das Wohl und Gedeihen Beider sorglich fördern u. Preußr» die Stellung sichern, die ihm von der Vorsehung sichtlich angewiesen isti Da- walte Sott in Seiner Goadelll , Mitternacht! 66— 67. Wilhelm. M. 31. Derember 1871. 1870—1871. rr Zeit a. Die die Armee, steh« unübertroffen in diesem Augenblick vor > Sperre haltende» Fahrzeugen anfgeworsen wurde», uud die in der Der Geist der sie beseelt, ist der Ausdruck der Gesittung, I Thal daS betreffend/, im Verhällniß zur qesammtea Ausdehnung ^der Sperre aber immerhin nur beschränkte Gebiet ihre-LeuchtkreiseS aus kurze Momente taghell beleuchteten. Vom Feinde wurde hierbei nichts entdeckt. Da, aus einmal blitztrn Gewehrschüsse ans dem rechten Flügel der Sperre aus, da noch wertere an einer andern Stelle mehr nach der Mitte zu, und »un konnte man ein sich raird enttvickelndcS Ge- sechtsbild erwarten. Aber alsbald versank alles wieder in Slille und Dunkelheit, entweder hatte eS sich nur um blinden Lärm oder um eine bedeutungslose, vorübergedende, aber nicht ernsthast zu nehmende Beunruhigung der Sperrlinie gehandelt. Stockfinster halte fick» die Nacht aus den Meeresspiegel herab- gesenki; der im letzten Viertel stehende Mond wurde voa dichtem Gewölk völlig verdeckt und blieb bis lange nach Mitternacht auch den Blicken entzöge». Boa FriedrichSort aus wurde mit dem elektrischen Scheinwerfer von 20000 Kerzenstärke wiederholt daS Vorierrain abgejuchl; aber von feindlichen Schiffskörpern war weit uad breit, wohin der blendende Lichistrahl auch fiel. Nichts zu sehen, und nur gristerhast bleich, wie von voa eigenem phoSphorescirenoen Lichte leuchtend, traten hier und da die Bemastungen uad Schiffs körper harmloser Handelsschiffe, die der Sperre wegen geankert hatten, oder vollbesetzter BergnügungSdampser oder der Boden eines am Strande von Laboe liegenden, bei der stürmischen Witterung des Vormittags gekenterten Mariaeboote» auS dem Dunkel der Nacht hervor. Die See war völlig ruhig, eia uur müßiger Süd- Westwind kräuselte ihre Fläche. Bon den Fort- und dem Panzersch-ff „Württemberg" aus wurde wiederholt mittelst farbiger Raketen sig-alisüt. röche und grüne L-uchikugelli warfen abwechselnd ihren milden Schein, aber ein nichi Eingeweihter konnte sich auS dem betreffenden, sehr geheim gehaltene» Siqualwesen »icht vernehmen. Abermals wiederholte sich der geschilderte Vorgang der Beunruhigung der Sverrlinie, um alsbald wieder tieser Stille Platz zu machen. Da eriönte aus dem linken Flügel, diesseits der den tiefsten Panzerschiffen da- Ankern erlaubenden Ltrander Bucht, nördlich des Forts Falckenstein, aus einmal Geichützseuer. welches sich mit dem Knattern der Gewehre nuschle. Hier wurde, an einer die Befestigung der Sperre bedrohen- den Stelle, augcuschciiilich ein Landungsversach unternommen. Die Wachsamkeit der hier vostirlc» Mannschaste» mit ihre» zur Abwehr ausgeschissten LandungSqeschützen und einer Userbatterie verhinderte avcr hier ganz energisch das Landen des Feindes. Während des Kampics eilten Damvsbarkassen pfeilschnell zum Succurs herbei, Signal, und Leuchirakete» stiege» voa den Schisse» und Forts empor, aber ehe der Angriff noch recht zur Entfaltung kam. war er bereits abgeschlagen. Mehrere Male wiederholte sich dieser Vorgang, jedoch stets niit demielben Erfolge. Bis zum Eingreifen der Küstengeschütze oder der Artillerie des Panzersahrzeuges kan, es in keinem Falle, und so fand eine größere Eniwickelung des Gefechts nicht statt. Die wichtige Sperre war augenscheinlich durch die Wachsamkeit der Maunichastcn so trefflich gehütet worden, daß sie völlig iniact blieb, unv somit ihren Zweck, Abhaltung deS eigentlichen jeindlichen Ge- schwaders, ausS Vollständigste erfüllte. Erst geraume Zeit »ach Mitternacht wurde die Uebung ab gebrochen; einen überraschend schönen Aublick bot die Schlußsignall. sirung voa allen Fahrzeugen und den Forts, die wiederum ver- mittelst der nach Zahl und Häufigkeit verschiedenen roiben und grüae» Leuchtraketen bewerkstelligt wurde, und un» zur Heimkehr veroulaßte. Heute Vormittag soll programmgemäß ein gewaktsamerAn griff aus die Haseusperre, ausgejührt durch das Panzer gcjchwader unter Eontreadmiral Knorr, statlsinden, um den Veriuch zu erproben, eine dieser modernen Sperren am Hellen Tage durch Ueberrrnncn oder sonstiges geeignetes gewaltsames Berlahren, Sprengen oder dergleichen, hinmegzuräumen. Gott war mit uu»1 Ihm sei Lob. Preis, Ehre Dankl Als ich am Schluß des Jahres 1866 mit dankerfülltem Herzen Gottes Gnade dankend preisen durste sür so unerwartet glorreiche Ereignisse, die sich zum Heile Preußens gestalteten u. de» Anfang zu einer Nen-Einigung Deutschlands nach sich zogen, da mußte ia, glauben, daß das von Gott mir aufgetrogene Tagewerk vollbracht sei, und ich dasselbe nun in Ruhe und Frieden soribilden», dereinst meinem Sohne Glück bringend hinterlasien würde. vorauSsehead, daß ihm es beschiede» sein werde, die südliche Hälfte Deutschlands mit der nördlichen zu einem Ganzen zu einen. Aber nach Gottes unerforschbchem Ratdichluß sollte ich berufen werden, selbst noch diese Einigung Herbeizusühren. wie sie sich nach dem von Frankreich aus das frivolst« herbeigesührten ebenjo qlor. reichen als blutigen 7 monatlichen Kriege — nunmehr darstellt l Wenn je in der Geschichte sich Gottes Finger sichtlich gezeigt hat, so ist dies in de» Jahren 1866, 1870 und 71 geschehen. Der Deutsch-französische Krieg der wie «in Blitz an» heiterem Himmel herabficl. einte ganz Deutschland in wenig Tagen uad seine Heere schritten voa Sieg zu Sieg und erkämpften mit schmerzlichen Opiern Ereignisse, die nur durch Gottes Willeu möglich waren. Dieser Wille stellte mir Männer zur Seite, um so Große- voll bringen zu sollen. Dieser Dille stählte die Gesinnung der Kämpseadcn in Hingebung und Ausdauer u. nie gekannter Tapferkeit, so daß an Preußens Fahnen u. an die seiner Verbündete« sich unvergäng licher Ruhm u. neue Ehre knüpfte. Dieser Wille begeisterte da- Volk zu nie gekannter Opierwilligkeit, zur Liadrruug dcr Leidr» die der Krieg unvermeidlich schlägt! Mit demülhig dankerfülltem Herzen preise ich Gotte» Baad«, die un» würdig besuadeu bat, so Großes nach seiuem Willeu vollbringe« M sollen! Möge diese Gnade seruer uns zur Seite stehen beim stuf- uad AaSbau de» neu geeinten Deutschland», zu dem erst der «rund gelegt ist u. Friede» ua» beschiedea sei» „die Güter ia Demuth zu geuießeu" die ia blutigru, heißen Kämpfe» rrruugeu wurden!! — Herr Dein Wille geschehe im Himmel, also auch aus Erden!!! Amcui Wilhelm. IV. Berit», deu 31. December 1878, V.11 Uhr Abeud». Es gehet eia Jahr zu Ende welches sür mich eia Verhängaiß- volles sein sollte! Ereignisse von erschütternder Art trasea mich am 11. Mai uad am 2. Juni! Die Körperlichen Leiden traten zurück gegen den Schmerz, daß Preußische LandeSkinder eine That vollbrachten, die am Schluß meiner Lebeostage doppelt schwer zu überwinde» war und mein Herz u. Gemüth für den Rest meiner Tage finster erscheinen lassen! Doch muß ich mich ergeben in den Willen Gottes, der dies Alles zuließ, aber zugleich seine Gnade uud Barmherzigkeit walten ließ, da Ec mir nicht nur daS Leben erhielt, sondern mich ia einer Weise gesunden ließ, die mich zu meinen Berussgeschäften wieder sähig machte. So preise ich Gott für diese Seine Führung, in der ich zugleich eine Mahnung erkenne, mich zu prüfen, ehe ich vor dem Richterstuhl des Allmächtigen erscheinen soll! Daher erkenne ich in den so sichtbar gewordenen Ereignissen eine Gnadeavolle Führung Gottes, die zum Guten führen soll, wie Alles was von Ihm in Leid und Freude unS trifft. Darum Preise ich die Vorsehung sür die schmerzensvollen Ereignisse des oblaufeuden Jahres. Sie hoben mir aber auch Erbebendes gebracht, durch die Theilnahme, welche mir von allen Seiten zu Theil wurde. Zunächst findet hier meine Gemahlin meinen heißen Dank für ihre Liebe und Theilnahme, die si: mir, selbst leidend, schenkte, demnächst meine Tochter, die mit kindlicher Liebe mich pflegte und mir so wohl that. Alle Familienglieder von nah u. fern finden hier meinen liebevollen Dank für Alle« waS sie mir Theilnehmendes in der Schmerzenszeit bewiesen. Allen Denen, die in so über raschender Weise meiner gedachten, gebührt hier mein inniger Dank. Und woher kam diese Theilnahme? Vo» wo anders als vom All mächtigen. dessen Führung es wollte, daß ich in der Welt so gestellt ward, daß Seine Gnade sich Jedermann einprägte, die über mir waltete. Und in dieser Waltung erkenne ich wiederum Seine L ebe und Barmherzigkeit, daß Er mich ausrüstete. seinen Willen hier aus Erden zu volljühre» u. Er mich u. mein Volk würdig saud, daS übertragene Pfund zu verwalten. Also wiederum uur Gottes Gnade preise ich >» Allem, was mir von Menschen in der Leidens zeit Gutes zu Theil ward. Aber nicht blos in dieser LeidenSzeit zeigte sich diese Tbeiluahme, sondern jederzeit habe ich dieselbe in einem Maaße enipsangen, die weit über das Verdienst ging, m-t dem ich jenes Psnnd verwalten tonnte. Die Menschen haben meine Schwächen und Fehler übersehen wollen; aber Der welcher sie kennt, wolle mir dereinst ein barmherziger Richter sein, wo ich die Lehren und Weisungen deS Eiugebohreuen Sohne- deS Himmlischen Vaters nicht achtete! Herr Dein Wille geschehe im Himmel also auch auf Erden. Im Glauben ist die Hoffnung u. die himmlische Liebe der Weg dahiuk Amens Wilhelm. * Kiel. 31. August. Se. Majestät der Kaiser bat ge ruht, den König vo» Schweden L Ia suits der Marine zu stellen und dieselbe Stellung in ver schwedischen Marine anzunchmen. — Die schwedische Fregatte „Norkjöbing' ist heute hier eingelauscn. * Toulon, 31. August. Die Minister Floquet und Krantz wohnten beute de» Marine-Manöver» bei. In der vergangenen Nacht gerielhen zwei Torpedoboote gegen einander und erlitte» schwere Beschädigungen; von den Mail» schastcn wurde Niemand verletzt. Socialpolitisches. * Da« NcichS-VersichcrungSamt hat unlängst »> der Frage, ob eS nach dem Gesetze zulässig erscheint, die ver tilgbaren Gelder deö berus-genossenschaftliche» Reservefonds aus Hypotheken städtischer, mit Fabrik anlagen bebauler Grundstücke zu beleihen und evenluell bis zu welcher Hohe, einen Bescheid ergehen lassen, in welchem es aus die Bestimmung dcü UiisallversicherungSgesetzeS binweist, wonach die verfügbaren Gelder entweder i» vfsenliichci, -Spar casscii, ober wie Gelber bevormundeter Personen cinznlegen sind, und auScinanbcrsctzt, daß sür die letztere Alternat ve daS jeweilig in Betracht kommende VorniundschaslSrccht. für Prenße» die sür den ganze» Umsang der Monarchie geltende Bormundschastsorbnunq vom 5. Juli 1875 maßgebend ist, »ach deren tz. 39 verfügbare Mündelgelter aus sichere Hyvo- tbeken oder Gruildschiilve» zinsbar angelegt werden dürfen. Ob diese Hypotheken ober Grunvschulven sür sicher zu erachten sind, »nd bis zu welcher Höbe somit die Beleihung städtischer, mit Fabrikanlagen bebauter Grundstücke zulässig ist, entscheidet sich sür Preußen nach ven hierüber in dcr VormundschajtS- orvnung enthaltenen Bestimmungen. Marine. * lieber den weiteren Verlauf der Flottenmanöver »n Kiel meldet die „National-Zeitung" von dort vom 30. August: Der artilleristische Angriss de» Panzergeschwaders au s die Fest ungswerke des Kieler Hafens am gestrigen Vormittage war, wie berichtet, abgeschlagen, und zwar bereits in einer solchen Entfernung, daß da« Ponzergeschwader gar nicht erst bis an die unmittelbar vor den Fori- verankerte Sperre vor- gedrungeu. ein Angriff aus diese letztere reiv. eia Versuch der Hin- wegräuinung derselben also nicht unternommen war. Den Nach mittag über ankerte da« Panzergei'chwader draußen in der Kreier Bucht, etwa aus der Höue von Bülk; der Nah-Lagriff ans die Hafensperre sollte nun Nachts erfolgen. Bon Bord des Dampser» au», der uns zu diesem Zwecke ia die Näbe der Sperre gelahrt batte, konnte man die an dem gestrigen Abend ohne alles L cht ankernde» Fahrzeuge de« unter dem Oberbefehl de- Lontreodmirols voa Kall siebende« Echutz- geschwaderS kaum seben; uur in der Nähe der Sperre zeigten eine Reih« von Lichtern die Gegenwart von Fahrzeugen an. LS waren die- die Boote und Dampsbarkaffen, die de» schwierigen und veranlwortungsrcichen Wachtdienst an der Linie der Sperre Hollen, uad die zum Theil ia sortwüdreuder Bewegung waren, um da» vorierrain zu beobachten, z»m Thetl t» »dkolntrster Geräusch- lostgket» auf Mosten lagen. Lt, »,» Ufer «» User reich»»«. Vermischtes. -- Ein Bewohner von Blankenburg a. H. berichtet über die höchst seltene Erscheinung deS „Brocken gespensteS" wie folgt: Am 24. August Morgens 5 Ubr begab ich mich, während ein dichter Nebel herrschte, auf den Thurm des Brockenhause-. Zur Zeit deS Sonnenaufgangs lheilten sich ab unv zu die vorübergehenden Nebel und liegen die goldenen Slrableu der einporsleigendcn Sonne durch. Auf den gegen überliegenden Nebelwänden zeigte sich dann daS „Brocken- gespenst" in herrlichster Pracht. Man sah die dunklen Schatten der eigene» Gestalt und der nächsten Umgebung wie aus leichten« Goldranve schwrbe». In weiterem Kreise umgab ein Heller Slrahl-nglanz in Regenbogenfarben die gange Er scheinung. welche aucb, nachdem die Wolken tbeilweise ver zogen waren, noch aus ganz dünnem Nebelgrunde sichtbar war. Ei» eniporgehobener Stein erschien in riesenhaster Größe unv reichte bi» an die Peripherie de» ganzen Bildes. ---- Wir finden in der „Altenb Zeitg." folgenden Schmerzensschrei au» Ronneburg: Wer in diesem Jahre da» Haselnußgesträuch einer genaueren Betrachtung unlerwirjt, ver wird sich freuen über die Menge der Früchte, welche denselben anhasten. Wer sich aber aus eine recht ergiebige Ernte von der beliebten Nußart Hoffnung macht, der dürste sich zu», Tbeil recht täuschen. Nicht etwa, al» ob die Natur selbst ihr Werk noch kurz vor der Vollendung durch Wurmstich oder andere nachtheilige Einwirkurgen zu schädigen suckle. Menschen find e« vielinebr. unv zwar nickt blo» unverständige Kinder, sondern auch Erwachiene, welche die Zeit der Reise der Rüste nicht erwarten können uad deshalb schon jetzt, fei «* an« Habsucht, sei e« au« «ine« andern tadelnßwertben Grunde, die halbreifen Früchte, wo immer sie derselben babhast werden können, h:runlerrcißen, wobei Aeste unv Zweige der Sträucher nicht immer gerade glimpflich davon kommen. Abgesehen also von dem kam» zu nennenden Werlh, welchen die jetzt schon gepflückte N»ß bietet, wird dem Gesträuch derselben auch durch daS gewalt same Herunterreißen der Früchte ein Schaden zugesügt, der nur höchst nachtheilig aus die ErtragSsähigteit im nächsten Jahre emwirken muß. Leider ist da- gerügte Unwesen nicht erst von heute und gestern, sondern gründet sich aus bi« Beobachtung während einer Reihe von Jahren. — Kiel, 30. August. Nur langsam ist in letzter der Bau deS Nord-Ostsec-CanalS fortgeschritten anhallend nasse Witterung hat ven Schienendamm gelockert, sodaß er bei den TranSportcu nachgab. Man mußte ihn erst wieder durch Sand, den man von Itzehoe herbeiscbaffte. festigen, unv zwar hauptsächlich an zwei Stellen, bei Edvelack und Brunsbüttel. Auch verschiedene Maschinen konnlen wegen der Feuchtigkeit nicht ausgestellt werden, waS nun demnächst gescheben soll. Ueber die Lebensweise der Arbeiter dürste» iolqende Angaben von Intereste sem. Die Leute stehen unter Aussicht von Obmännern, die sür «ine nahezu militairische Ordnung Sorge tragen. Sie wohnen in luftigen, umfang reiche» Baracken; ein Lefesaal. der TageSblälter. einige Zeit schriften und populaire Bücher enthält, siebt ihnen zur Ber- jüaung. Täglich müssen sie baden. Für Wohnung und Ver pflegung werden jedem pro Tag 55 sür ein Gla» Bier 6 ^s, sür einen SckliapS 3 angcreckniet. Die Lebensmittel werden auf dem Schienenwege herbeigeschafft. --- Aus Trient wird dcr »Neuen Freien Presse" unterm 27. August geschrieben: Kaum daß die HundStage vorüber, baden sich hier schon die Vorboten eines baldigen- Herbstes und Winter« eingestellt. Gestern und beute sind die ersten Schwalbenzüge in Schaaren von Tausenden dieser niedlichen Tbiere au« dem Norden hier eingetroffen und haben den Flug nach dem Süden nach kurzem Ausenlhalte sortgesctzt. Bekanntlich ist in den Alpenländern erst da« Fest Mariä Geburt am 8. September der gewohnte Termin de» Ausbruche» der Schwalben. Da sie nun Heuer um l4 Tage früher die wärmeren Gegenden ausgesucht haben, schließ! man bei un« auf baldigen Eintritt kühler Witterung, die wir im Hinblicke auf den Rückstand der Traubenreise in unserem Rebcntande noch gern ansgeschoben gesehen hätten. --- Von den Bergfexen. Ueber die Schwierigkeiten, mit welchen Bergführer manchen Touristen gegenüber zu kämpfen habe», wird dem „Berner Bund" geschrieben: Zu dem UnglückSsall an der Dent du Midi, welcher in Folge Un gehorsame« gegen die Anordnungen deS Führer« begegnet ist, kann ich alS Seitenslück die Erzählung eines Führer- au« dem Madcranerlhal niillheile». auS welcher hervorgeht, wie schwierig die Behandlung gewisser Reisenden ist unv zu welchen Mitteln ei» kluger Maun oft greife» muß, um Unzlückssälle zu ver hüten. Ei» Engländer wollte den Hüsigletscker und Elaridcn- sir» überschreiten, ich und mein Bruder sollten ihn begleiten, erzählte mir der Führer selbst unterwegs. AIS wir de» Gletscher betraten, nahmen wir de» Herrn in die Mitte und wollten die gewöhnliche Seilvcrbindung Herstellen. Er weigerte sich entschieden. aus diese Art zu gehen. Ich stellte ihm die Gc- sabrcn deS Allcingehens vor und zeigte aus meine Insiructio», allein eS half nicht-. Als er hartnäckig aus seiner Weigerung beharrte, wollten mein Bruder und ich Gewalt anwcndcn. Jedoch waren wir Beide nicht stark genug, den Mann, der verdammt feste Knochen hatte, zu überwältigen. Hieraus verlangte» wir die Bezahlung sür die ganze Tour, sür die er u»ö aiigestellt batte, damit wir sofort umkehrcn könnten. Denn wir erklärten ihm, daß wir, wenn wir mit ihm gingen, gewissermaßen sür sein Leben verantwortlich seien, und diese Veranlwonlichkeit konnlen wir ohne da» Seil nicht übernehmen. Auf den Lohn aber hätte» wir An- sprucb, weil wir um seinetwillen eine andere Partie auS- geschlagen halten. Auch diese Forderung wollte er nickt anerkcnnen. Da blickte mich mein Bruder an. und ick ver stand ihn. Da wir den Gletscher so gut wie unsere Tasche kannten, gaben wir scheinbar nach und gingen ohne Seil mit ihm weiter. Aber wir führten ihn in einer Richtung, in welcher zahlreiche, etwa- mehr alS manneStiese, aber doch nicht lebeii-geiäbrliche Gletscherspalten lagen. Me», Bruder uud ich überichritten sie mit elwaS größeren Schrillen, ohne rin Wort zu sagen. Da er aber aus die uns bekannten Zeichen nicht achten konnte, so fiel er bald bis über die Schultern in eine Spalte. Nu» hatten Si» sei» Gesicht sehen sollen, eS war kreideweiß. Wir erklärten ihm ruhig, wir wollen ver suchen. >h» zu retten. Nachdem wir ihm mit gehöriger Um ständlichkeit das Seil unter den Armen befestigt hatten, zogen wir ihn bis zur Brust auS de», kalten Grabe und ließen ,hn ans eiiimal wieder hinunlerschncllen. Mehrere Male wieder« Hollen wir diesen scharfen Rettungsversuch, indem wir ihn imiiier elwaS höbcr hinausscbrvteten und etwas tiefer hinunter- schiiellen ließen, bis er gehörig zerrissene Kleiber und einige Hautschürsuiigcn hatte. Dann zogen mir ihn ganz binauf. Von da a» ließ er so willig wie ein Lamm AllcS mit sich geschehen, und wir vollendeten glücklich unv zu gegenseitiger Befriedigung die weitere Tour. ----AuS dem Kaukasus wird gemeldet: Zn diesem Jahre sind zum ersten Male Theile des kaukasischen Heere- aller Waff.'iigatluiigen im Lager von Tioneli, einer tlcinen Bezirksstadt von Kachelien, vereinigt; der Kaiser, welcher Ende September oder Anfang October erwartet wird, soll dieses Lager besuchen. ES scheint sich aber die Wahl dieses Platzes nicht zu bewähren, da man vielfach Klagen über Mangel an Raum und Lebensmitteln. auch über große Theuerung bört. DaS Lager wirb nicht in der Ebene stoben, onbern terrassenförmig am BergeSabhang ausgestellt werden. — In Folge der erwarteten Ankunft deS Kaiser- werden alle unter polizeilicher Aussicbl sichenden Personen aus Tiflis unv den Städte», welche der Kaiser besuchen wird. auSgewie s e». — Die erste Woche des AugustmonatS hat sich hier durch ausfallende Hitze bemerklich gemacht. In Tisli» zeigte das Thermometer zwischen 2 unv 4 Ubr Nachmittag« un Verlaus niedrerer Tage 32—34 Grab Reaumur im Scbatten. Selbst an höher gelegenen Orten im Gebirge, wo die Tisliser ihren Laiidausenthall nehmen, 4 und 5000 Fuß über dem Meer, zeigte daS Thermometer »m diese Zeit 27 und 28 Grad Reaumur im Schalken. — Auf die in der Einsamkeit der Steppe zwischen Elisabethpol und Baku stationirte» Bahn wärter und ihre Buden werden in neuerer Zeit wieder öfter räuberische Anfälle gemacht und sind mebrere derselben schwer verwundet und gelödlet worden. In Folge dessen ist eS sehr schwer, sür jene Gegenden daS nöthige Personal aus- zubringen. ----- Deutsche Beamte im Auslande u. f. w Die Post- und Telegrapbenverwaltung deS Kaiserreichs Siam bat durch ihre Negierung um Entsendung eines deutschen Postbeamten nach Siam zur Fortsührunq der bekanntlich von deutschen Beamlen eingerichteten Neuordnung de« siamesischen Pest- unv TelegraphendienslcS gebeten. — Im Weiteren werden nach ver „D. BerkehrSzeitung" die ita lienische und die japanische Postverwaltung in nächster Zeit Beamte nach Deutschland senden, welche den diesseitigen Post» unv Telegrapbendienst unv die deutschen Postein» ricklungen stuviren sollen. Die deutsche Post hat eineu hohen Klang im Auslande. Sin ..lustige«" Gefängniß. Die Leipziger hatten im Jahre 1717 sieden arme Menschen eingezpgen, welche in Folge de- damals erlassene» Bettlermandals nach dem Walv- heiiner Zuchthause geschafft werden sollten. Man balle ne in ein Gefängniß aus dem Schlosse Pleißenburg gebracht. Da geschah e» in ver Nackt zum !9 November, daß im Gefängniß vom Einbeizen ein schrecklicher Dampf entstand, an welchem sämmttiche sieben Gesängen« jämmerlich »rstickcn mußten, "sie unfern dem Gefängniß postirtr S-ildwacbe er. klärt« nächste» Tag« aus Befrage», fi« Hab« allerdings
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder