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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-02
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1888
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Sechste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 24«. Sonntag den 2. September 1888. Telegramme. Vrv. M«. 1. September. Heute begann der b>" '-«lende Longreß der Vorstände der deutschen forstlichen an statten. Vertreter haben Baden. Bayern. Braunschweig. «-»atz. Hesse«, Preußen, Sachsen und Württemberg gesandt. W-u. Prag. 1. September. (Prival-relegramm/ ^oller. reich»».» «leiznckersabriken baden emL°*'!' Bödm^stden der BerkousSpre.« wurde aus 2? fl. festgesetzt und der „Böhmtlchen lluioubaal" die Vertretung übertragen. Vermischtes. Lett>,til. 1. September. *-B«Netverkaus aus dem Hi-Iigea A"" Stüc?°51 V Cll! J>li v.: I. DersonenbllletS: Tourbillet- TaaeSbilletS 26119 Stück. EilzugSbilletS 22S6 Stück (SS I- s,^ M. El.) und M>lüa,rbM-.s1498 Slü^ Jn G^zen ff^ sich H' ^om^7uck.'cm7i'klk" s7sti.bl wovl wtmqc S.nubmitt.I, I!der°m°n^7rinn«!°°ich"w°"bl"n°ch" Zucket M»-» ü-l- d'« ->«>»»,'» VI. r - Raffinadeure ^sind der Ueberzeugung. daß wrr ^im döchlte» Preise noch Nicht angelangt sind. Die österreichischen Rainnadeure h c.ten et bei der vor Kurzem in Prag slattgesundenen Versammlung sür überflüssig, sich über den Preis, um den die Borräthe obmgeben sind, zu einigen. Denn von mancher Seile wurde die Meinung ausgesprochen, daß zu Anlaug Oktober ein Mangel an Zucker ein- treten wirb, der Preit also schon jetzt ohne Cartel in die Höhe gehen mutz. Nun ist eS allerdings richtig, daß die Vorrathe in Oesterreich sehr gering sind und wohl nur knavp bls October aushalten werden. Es muß aber jetzt der Umstand in Be tracht gezogen werden, dah seit der letzten Woche die Witterung sowohl sür die Qualität als auch sür die Quantität der Rüben eine außerordentlich günstige ist. Hält dieses Wetter mit mäßigen Niederschlägen an, so werben sich gewiß viele Fabriken, besonder« in Böhmen, von den guten Preisen ongelockt sühlen, den Betrieb sehr bald zu eröffnen. Trotzdem ist nicht ausgeschlossen, daß der Zucker tiaussirend bleibt, da auch die ausländischen Märkte sür Promptwaare feste Tendenz melden. Ander- ist es allervingS mit Naare sür spätere Termine. Bei diese» eScomptirt der Handel die Thatsache, daß säst in allen Productionsländern mehr Rüben an- gebaut wurden. Ferner läßt sich schon heute sagen, daß die Rüben- erute per Hektar eine weit größere als wie i»> Vorjahre sein wird. Sollte auch die Qualität der Rübe gegen daS Vorjahr zurückbleiben, so wird doch die diesjährige Zuckerproduktion ein bedeutende« Plus ausweiseu. Die Käufer sind deswegen auch sür spätere Termine viel reservirter. *— SilbercourS. Der CourS. zu welchem die in Deutschland zahlbaren EouponS der ö st «rreichlschenEisenbahu-Prio- ritätS-Obligationen, sowie die ausgelooften Stücke an den deutschen Zahlstellen eingelölt werden, ist von 82'/, Pror. aus 88'/, Proc. erhöht worden. Es werden demnach bis aus Weitere- sür 100 fl. gezahlt 166 25 -r- Etzeiunitz. 3l. August. In der Wirkwaarenindustri e herrscht, mit Ausnahme der Tricotsabrikation, »och immer die alte Flauheit. Die Handichnh- und Slrumpssabrikauten, die ihr größtes Absatzgebiet in den Vereinigten Staaten haben, hoffen auch sür den nächsten Winter noch nicht aus eine Besserung, da die Präsidenten wahl drüben die Geschälte stets ungünstig beeinfluß». Für Trikots sind so viele Bestellungen auszuiühren, baß eS an Arbeiter» mangelt. Durch den ungünstigen Geschäftsgang wird auch die Maschinen- industrie iniosern beeinflußt, als zur Zeit nur wenige Wirkma schinen. besonder- wenig Kettenstühle, herzustellen sind: doch hat da« Ausland gute Aufträge errli" !t W-Hrenb z. B. bei de« Strumpf wirkern und Handschuhmachern die Löhne s'hr niedrig sind, werden die Maschinenbauer im Auatiminen lehr gut bezahlt. DaS kommt wohl Mit daher, daß bei de» letzteren die Concurrenz der Frauen arbeit keine Rolle spielt, wogegen in den Textilbranchen sehr viele weibliche Arbeitskräfte beschäftigt werden. -r- Chemnitz, 31. August. Unsere Hoffnungen auf einen regeren Aussuhrverkehc mit den Vereinigten Staaten nach der geplanten Zollherabsetzung daselbst sind durch die Ber- öffentlichung der MillS'schcn Bill sehr herabgestimmt worden. Angenommen, dieselbe ginge wirklich aus den gesetzgebenden Körper- schastcn als Gesetz hervor, so würde» Baumwollwaaren von dem jetzigen Zollsätze, der 39,99 Proc. des WerlbeS ausmacht, nur um 6,92 Proc. ermäßigt. Die nächstdem sür unS wichtigen Ecmäßi- gungen sind die sür Wollwaaren, die allerdings von b8,61 Proc. aus 38,69 Proc. herabgesetzt werden sollen. Hans-, Jute» und Flachswaaren sollen um 6,16 Proc. erniedrigt werden. Für unsere Wilkwaarenindustrie wird hoffentlich dadurch wenigstens einige Erleichterung Platz greisen. *— Chemnitzer Actiensärberei und Appretur-Anstalt (vorm. Hei nr. Körner). Seitens der Direktion ist eine Semestral- bilanz per 30. Juni d. I. ausgestellt worden. Dieselbe weist einen Bruttogiwin» von 40653 aus. DaS Mmdererträgniß gegen das Voijahr ist, wie nntgetheilt wird, hauptsächlich aus die geringere Beschäftigung der Fabrik in TricotS zurückzusühren. Gegenwärtig ist das Etablissement wieder besser auch in diesem Artikel beschäftigt. -r- Netzschkau, 3t. August. Noch im vergangenen Jahre waren wir unserer Nachbarstadt Mylau hinsichtlich des Einkommens der Bevölkerung untergeordnet, «wer Heuer habe» sich bei unS die Verhältnisse derart gebessert, daß wir Mylau voraus sind. Während dort daS Gesainmteinkommen mit 21L2 6l3 ^l und daS Durchschnittseinkommen pro Kopf mit 382,1ö.st veranschlagt ist, betragen diese Zahlen bei uns 2 236.328 bez 440,19 Aus der Landwirthschost ist daS Einkommen hier mit 18l 600 .st. auS Zinsen u. s. w. mit 101 370 ^l auS festen Bezügen mit 1 299 7b2 >41 und au- Handel und Industrie mit 653 606 >4l angenommen. In Mylau ist die Industrie noch höher versteuert als bei uns. da da» Ein kommen aus derselben dort 805 360 -4l beträgt; nichtsdestoweniger hat sich auch bei uns in den letzten Jahren eine ganz bedeutend« Industrie entwickelt. -o- Markneulirche«. 31. August. Nach den AuSweiseu de« VeueralconsulateS in Berlin sind u> dessen Bezirke während der Zeit vom 1. Juli 1887 bi« mit 30. Juni 1888 sür 1553226 ^l Mus, k- instru mente nach den Vereinigten Staaten autgesührt worden. LS kommen hierbei außer dem oberen Vogtlande nur noch Gera und Leipzig in Betracht. Gegen den Versandt in früheren Jahren bedeutet die« einen Rückgang. Oder sollten eS Dollars scm? Ueberhaupt klagen die hiesigen Fabrikanten in ihrem Jahresberichte an die Handelskammer in Plauen darüber, daß die amerikanischen Aufkäufer sich ost nur um deswillen längere Zeit hier aushalten, weil sie die Löhne oder die Preise, welche die Arbeiter für sertige Instrumente vou den Fabrikanten erhalte«, auSkundschasteu wollen, um darnach ihre Pre.se zu dicliren. Da» de^ljcye «.schäit bleibt immer am lohnendsten. We.in berichtet wird, daß der österrei- chiiche Coniul in Egypten darüber klagt, daß die österreichischevIPiouo- sortesabrikanten sich doit durch die deutlche Concurrenz auS dem Felde schlagen ließe». so könnte man vielleicht hinsichtlich der übrigen musikalischen Instrumente «ebnliches behaupten. *— Die zwischen den Stationen Großenhain und Weinböhla au der Linie .Dresden - Elsterwerda" gelten« Haltestelle Baßlitz wird vom 1. Oktober d. I. ab den Namen Böhla erhalten. * «rt»»itscha«. 30. August. Wie kürzlich an dieser Stelle berichtet wurde, betragen für diese« Fahr m unserer Stadt dir Gesammtrriikünft« zur staatlichen Linkommensteuer nach Ab- zug der Schuldzinseu (295 555 ^l) 8 530 285.4 Dahingegen balau- ^re, im lausenden EtatSjahr« des städtischen Haushaltsplanes Einnahme und Ausgabe mit 41,984.44 Unter den Einnahme- Copitelr, sind verzeichnet: direkte Steuer« und Abgaben 185 357,50 >l. AU,bSfond«S8 018.77 Sparkasse 29 48? .4!. Realschule «^'^.L,Er°'k«.hau- 181^^0^ Schuldentilgung 15 545.88 .«klgrmaine Polizei- und Gemeinde- *"**«"6 Q7«1^ Wafferlritaag u»h Brunne, 8000-4l. Mark». VolkswirUchastliches. All» für diese» Lheil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortliche» Redakteur desselben E G. La«« in Leipzig» . Verwaltung 4000 .sl, Feuerlöschwesen 3332,62 ^l, Gahnpark >c. 2877,93 .4l, Gebäude in der Stadt 2550 ^l, sonstiger Grundbesitz in der Stadislur 1291,40 .4!. Straßen- und Schleuienbau 1200 .4l, Pensionen 526,75 .4l und verschiedene Einnahmen '201 >1 In der Ausgabe folgen die Eapiiel mit: Volksschulen 92423,33 .4l, all- gemeine Gemeinde- und Polizeirenvalwng 64 324 .4k, BetriebssondS 54 235,23 ^k, Straßen- und Schleusenbau 29 231,23 >4l, Armen- wesen 28 413,48 X, Realschule 2? 728 Schuldentilgung 21575,88 Mark, Zinsen 19 623,33 ,4t. Krankenhaus 19 082,44 >l, Kirche 15 272,73 >4l, Straßenbeleuchtung 13075 Wasserleitung und Brunnen 10907,63 -4!, verschiedene Ausgaben 3992,50 >4!, Feuer löschwesen 3503,11 ^l. Sahnpark rc. 30:18,81Pensionen 2740.80 Mark, Brücken. Stege, User 2629,35 ^l, Gebäude in der Stadt 954,38 .4l, direkte Steuern und Abgaben 425 .4l, Marktverwaltung 396,16 X, Stadtvcrordneie 3375 ^ und sonstiger Grundbesitz in der Stadiflur 37,5 .4l Zu dem Ausgabe-Capitel „Volksschule" be sagt der besonders ausgestellte Haushaltung-Plan für diese- Jahr, daß der Gesammi > Ausgabe von 146 313,79 .4l Deckungsmittel in der Höhe von 38 255,30 (Schulgeld, Abgaben von Grundstücks- Veräußerungen rc.) gegenllberstehen und außerdem die Gemeind« Wahlen nach der Höhe der Anlage von 11'i, Proc. 15 718,14 ^l beiträgt, so daß auf die Stadtcassc die obengenannte Summe ent fällt. *— Die sächsische Slaatsregierung bat die Genehmigung um Bau einer Eisenbahn Zittau-Oybin-JohnSdorf eriheilt. 'ie Ausführung Hai eine Gesellschaft übernommen, innerhalb deren die Aktien bereits gezeichnet sind. ff Di« deutlüie Elbs chlsssahrtS-Gcsellschaft „Kette" zu Dresden erzielte im Monat August eine Schlepploh»- und Frachten-Emnahme von 426 746 .4l. d. i. 49182 ^l mehr als in demselben Monat deS vorigen Jahres. Die Gesanimteinnahme in der Zeit vom 1. Januar bis 31. August d. I. stellte sich aus 2 479 433 ^l, d. i. 14 331 .4l mehr als in derselben Zeit des Vorjahres. Berlin, 31. August. Unter der Firma Berliner Kohleu- werke wurden die der bisherigen gleichnamigen Genossenschaft ge- hörenden Braunkohlenwerke in eine Acliengelellichast mit 3 Millionen Mark Aetiewapital und 1 Million Mark Obligationen von der hiesiaen Bankfirma L. L S. Wolfs umgewandelt. Berlin, 31. Auaust. Das heutige Spirilur-Rrportloger stellt sich aus 11'/. Millionen Liter oder 2V. Millionen weniger als im vorigen Monat. Das Fadrikanlen-Lager umsahl 1'/,—2 Millionen Liter, da- ist eiwa 1 Million weniger als im vorige» Monat. —»»» Die Concurrenz der Eisenindustrie. Von Jahr zu Jahr erwacdse» der deutschen Eisenindustrie stärker werdende Concurrcnten im Ausland«. Hierzu ist besonders dienordameri- kaoische Eisenindustrie zu rechnen. Die gewaltige Steigerung ihrer Production in den letzten Jahren und das unausgg'etzte Be mühen, ihren Export zu heben und au-zudehnen, verleihen dieser Industrie eine hohe Bedeutung a»i dem Weltmärkte und zwingen die europäische und besonders die deuticbe Eisenindustrie schon heule sich auf einen Wettkampf mit ihr vorzubereilen, ber über kurz oder lang nicht zu umgeh-n ist. ES ist mit Sicherheit anzunedmen, daß in diesem Wettkampf« Güte des Fabrikats und geschäftliche Rührigkeit nicht allein die auSschlaggedeuben Faktoren sein werden. Bei den reichen natürlichen Hilfsquellen und der großen Capitalkrast, welche der Industrie Nordamerikas zu Gebote stehen, wird vielmehr der billige Verkaufspreis der Jndustrie-Erzeugnisse ganz erheblich inS Ge- wicht fallen. Diesen aber niedriger zu stellen ist die deutlche Elsen industrie nur dann im Stande, wenn eine allgemeine Herab setzung der Lisenbahnfrachten sür die Beförderung der zum Hochofenbetrieb erforderlichen Rohmaterialien eingesührt wird. *— Deutlche Gesellschaft für Bergbau in Spanien. Aus die bisher mit 70 Proc cingezahlten Zwiichenscheine wird zum 25. September eine we lere Einzahlung von 15 Proc. eiagesordert. *— Berliner Maschioenbau-Actien-Gesellschaft vorm. L Schwartzkopss. Wie die „Nat.-Ztg." vernimmt, ergiebt der Abschluß der Gesell chalt im Vergleich mit demjenigen des Vorjahres ein sehr ungüusiigeS Resnltal, welche- für 1887/88 nur die Ber- «Heilung einer Dividende vou 20 bis 24 Proc. gegen 35 Proc. in 1886/37 gestaltet. DaS ichlechie Ergcbniß ist in erster Linie der geringen Bslchästigung des Werke- zuzuschreiben, da der Umsatz von 8 820000 aus ca. 5 000 000 -4l zurückgegangen ist. Außerdem soll die wenig lohnende Fabrikation von Lokomotiven im abge- lausenen Jahre einen verdältaihmäßig größeren Antdeil an der Ge- sammlproduciion de- Verkehr- gehabt haben. Für das lausende Jahr wird übrigens, wie wir erfahren, die Gesellschaft wieder in lohnenderer Weise beschäftigt sein. An der heutigen Börse ging der CourS der Acticn um ca. 7 Proc. zurück. *— Die Actiengesellschast für elektrische Glühlampen (Patent Seel) erhöht ihr Grundcapital um 1200000 *— Berliner Jmmobilien-Actienbank. Nachdem in Berliner Blättern mehrfach vor dem Erwerb der Aktien dieses neu gegrnudeten UnternedmenS gewarnt worden war, indem die Grund» stücke in der Rocbstraße, aus deren Besitz die „Bank" gegründet worden ist, übermäßig belastet sein sollen, wird nunmehr der „Boss. Ztg." von anscheinend der Bank nahestehender Seile milgetheilt, daß me Actien genannter Bank überhaupt nicht begeben, sondern in dem festen Besitz deS Baumeisters Schönner, deS Erbauer- der Rochstraße in ihrer jetzigen Gestatt, bleiben würden. *— Die Lebensversicherungs-Gesellschaft „Nord- stern" veröffentlicht im Jnserotentheil dieser Nummer ihren ge schäftlichen Status, der hiermit der allgemeinen Aufmerksamkeit empfohlen wird. Man schreibt unS dazu: „Der „Nordstern" dürfte nach seinen statutarischen Grundlagen, der Höhe seine» AciiencapitalS, der Zusammensetzung seiner Verwaltung und durch seine allgemeinen VersicherunqSbedingungen zu den sichersten, solidesten und zugleich billigsten LebensversicherungS-Gesellichaslen zu rechnen sein. Beweise des Bcrtronen-, dessen sich der „Nordstern" erfreut, sind die vielen Verträge, welche von Behörden, Communen und Vereinen behufs Versicherung der Beamten, Lehrer, BereinSmitglieder rc., beispiels- weise von: dem General-Postamt de- deutschen Reiches, dem Direc- torium der deutschen Reichsbank, der General-Direktion der königl. sächsischen StaatSeisenbahnen rc. sowohl betreffend Capital-Versiche rung wie auch Versicherung von AllerSpensionen, abgeschlossen und in Kraft sind. Die BersicherungSbedingungen sind in Bezug aus Reise», Beschästiguug, Todesart, Unversallbnrkeit und Unansechtbor- keit so coulant, wie eS bei einem soliden Versicherungs-Unternehmen möglich ist. Auch die vom „Nordstern" zuerst eiugesührten Bedin- gungen bei Versicherungen gegen Kriegsgefahr sind höchst vor- theilhast. Wenn der Versicherte Kriegsdienst im deutschen Heere oder dem Heere eine« mit Deutschland verbündeten Staate« leistet, bleibt die Versicherung, wenn sie mit Bethriligung am Gewinn der Gesellschaft abgeschlossen ist, unter Währung der Sicherheit der Ge- sevichast obne Extraprämi« in Kraft. I-. Hallesche Straßenbahn, Actiengesellschaft. Die Ein- nähme im Monat August d.J. war 18 666 ^l (gegen 1887 -s- 1207 ^); vom 1. Januar bis End« August wurden vereinnahmt 119 087 (gegen 1887 -j- 2900 ^l). *— Hessische LubwigSbahn. Die Aclien der Hessischen LudwigSbahn nehmen seit einigen Tagen da- Interesse in höherem Grade in Anspruch, als man es bei vielem Papier gewöhnt ist. Wenn man als Motiv sür die bessere Beachtung der bezeichnet«» Aktie rin Gerücht ansühr», wonach die Absich! der Herstellung einer directen Linie nach Pari« bestehe, so muß dasselbe als völlig unser- stündlich bezeichnet werden, weil eine weitere Abkürzung der-Lcaie eben nicht mehr möglich sein dürste. Richtiger erscheint es. wenn di« Beliebtheit des Papieres aus die Thatsache znrückgeführt wird, daß die VerkehrSentwickelung der Hessischen Ludwigsbahn eine über aus günstige ist und der Hoffnung Raum gegeben werde» darf, daß auch die restlichen Monate deS lausenden Jahre- befriedigende Ein nahmen bringen werden. Unter solchen Umständen dürste schon jetzt mit einer höheren Dividende als nn Vorjahre gerechnet werden können. *—Vom rheinisch.westfälischen Sohlenmarkte. Im Allgemeinen bat sich antweislich der amtlichen Bersandtziffern der Kohlen- und LoakSverkehr wieder gehoben, indem di« letzte Woche Versendungen von 9000 bis 9400 Toppelwagen täglich auiweist. Preise für LoakS hoben weiterhin etwa« angezogen. Di« Einzelnach- srage sür Kohlen »nd LoakS ho» sich lebhafter gestaltet, was sonst erst viel später der Fall war und bringt im Allgemeinen besriedi. gende Verkaufspreise. Drahtstift».»>«s»hr. Me «an der .Fök». Ztg." mit« iheilt, ist in Folge der jüngst geschilderten Vorgänge aus diesem Gebiete der Grundpreis sür Drahlstiste zur ApSsuhr nach Eng land und den Colonien schon auf 6s 10ci iür den engl. Centner «inichließlich Verpackung in Füßchen bordsrei Rotterdam heruuter- ged rückt worden, obschon der WalzdrahlpreiS nach Abzug der AuS- suhrvergütung noch immrr auf 115 stebt. *— Der „B.B.-Z>g." schreibt ma» aus Esten, daß die Gelsen- kirchener BergwerkS-ActiengeselNchast in der ersten Hälsie de- lausenden MonatS von ihren Zechen inSgesammi täglich im Durchschnitt im Eisenbahnabsatz 667 Wagenladungen zu 10 l gegen 596 Wagenladungen in der entsprechenden Zeit des Vorjahres versandt habe. *— Zur Lage deS Walzdrabt-Geschäft- wird der „Rh- Wests. Ztg." geschrieben: „Die Berichte der Zeitungen in letzter Zeit sind über den Artikel Walrdraht sehr ungenau gewesen. Das Ge- schüft ist zwar noch immer schleppend, aber dennoch gegen die durch- gemachte Zeit ein flottere- zu nennen. DaS amerikanische Geschäft hat sich gehoben und der inländische Absatz nimmt leinen stabilen verlaus. Nicht mit Unrecht klagen die Drahtziehereien und Stist- sabriken, daß ihnen in vielen Theilen der Export beschnittra sei und wird eine Ermäßigung der Preise sür de» zum Export zu ver arbeitenden Draht verlangt. So lange jedoch nicht die Hochöfen und Stahlwerke mit ihren Roheisen- und Knüppelpreisen sich ent- gegenkommend zeigen, können die Wilzwerke, ohne mit Schaden zu arbeiten, die Walzdrahipreise nicht reduciren Im inländischen Ge schäfte wäre vieles anbers. wenn der Drahlstiften-Verband nicht durch das heuie noch jedem Fachmann« unversiänvliche Vorgehen deS West fälischen Draht-Jndustrie-VereinS <u Hamm zur Auslösung gezwungen worden wäre. Die Preise dieses Artikels sind seit Juli derartig ge- sunken, daß selbst der bestsiluirte Fabrikant seine Rechnung nicht mehr dabei finden kann. Ganz selbstverständlich ist nun, daß dieser PreiS-Rückgang seine Schatten zurückwirst auf gezogene Drähte und Walzdrakt. *— Zuckerrüben-Erute. Ueber den Stand der Zuckerrüben in Mecklenburg wird der „Mecklb. Zig." aus Malchin berichtet, daß die Zuckerrüben in diesem Jahre hinsichtlich ihrer Qualiläl weit gegen früher »urückblieben; die Campagnen der Zuckerfabriken dürsten auch wesentlich spater beginnen. *— Pommersche Maschinenbau-Gesellschaft. Am 21. September findet eine Hauptversammlung statt, in der u. A. über de» Liwerb einer Fabrik und über Ausgabe von Theilschuld- Verschreibungen beschlossen werden soll. —oo. In Schlesien hat sich ein neuer Industriezweig leb haft entwickelt. Derselbe, seil ungefähr Jahresfrist existireno, be schäftigt sich mit der Herstellung von unzerbrechliche» waschbaren Metall.Puppenköpsen nach einem in fast alle» Culturstaateu palentirten Verfahre,i. — Ter Absatz findet nach allen Wcitlheilen statt, wenn er auch nach nianchen Ländern, wie z. B. nach Frank- reich, Rußland, Oesterreicti-Ungarn und Italien, der Zollschranken wegen sehr erschwert ist. Eine Ermäßigung der EingangSzölle nach den genannten Staaten, insbesondere sür die Haar-Pecrückcu der Puppen ist daher sür die Fabrikation dringend erwünscht. *— Münchener Brauereien. Für die Dividende» pro 1887/88 bringen die „N. N." unter Vorbehalt folgende Schätzungen: „Löwenbräu, obgleich erheblich mehr als im Vorjahre Versalien, 14 Proc. (i. Vorj. 14 Proc.), Bürgerbräu 7'/, (7), obwohl gleichfalls der Bersud abermals wesentlich zugenominen hat. Hackcrbräu 8 (8), der Malzverbrauch ze'gi eine unwesentliche Abnahme, Münchener Kindl zwilchen 4 und 5 (4), GabelSberger zwischen 4 und 5 (4). Matheser 5 (5), Schmederer 1—2 (0), Gambrinus 0 (0). Bei derselben soll wohl eine Besserung Platz gegriffen haben, die Vertheilung einer Dividende ist aber wegen des Sperrjahre- gesetzlich nicht erlaubt. Colosseum 0 (0), Würzburger Brauerei 6'/,(S'/,). Zirndorier Brauerei 7 (7) und Kitziuger Brauerei 5'/,—6 Proc. (5 Proc ). Wie sich die Aussichten sür da« nächste Jahr gegenüber den höheren Gersten- und Hopsenpreisen gestalte» werden, läßt sich heute noch nicht Voraus sagen; ohne jeden nachtheiligen Einfluß dürfte die Preissteigerung der Rohmaterialien wohl nichl bleiben." G AuS Bayern, 31. August. Die Fabrik für elektrische Belcuchtungskohlen von CH. Schmelzer in Nürnberg ist in den Besitz einer Actiengesellschaft übcrgegangen. Das Actiencapital beträgt 600 000.41 In dem Aussichtsrathe befinden sich auch zwei Herren aus Dresden, nämlich die Herren Fabrikbesitzer Eduard Hammer und Paul Liebe. — Um einen regelmäßigen Dampf- fchleppschissdienst zwischen Mainz und Weriheim zum Anschlüsse an den Dienst der württembergisch - badischen Tauberthal bahn hcrzustellen, hat sich in Wertheim eine Actiengesellschaft zu- sammengetha». — Es verlautet, daß die Bahn Reichenhall- Bcrchtesgaden am 15. October dem Verkehr übergeben werden soll. *— Bayerische Staatseisenbabnen. Die Einnahmen be> zifferten sich im Jahre 1887 aus 92 526 471,94 »l (6 173 818.58 ^l mehr als 1886), dieAuSgaben betrugen 51398801.37^! (2034 I95.11^l mehr als im Vorjahre), der Uebersckiuß stellte sich aus 4l 127 670.57 >l (4139 623.47 » mehr als im Vorjahre). Da sür die Berziu- jung der Staatseisenbahnschuld einschließlich der Verwaltungskosten 37 836 >39,87 ersorderlich waren, so verblieben nach Deckung dieser Summe 3 291 530,70 zur Abführung an die königl. daher. Centralstaatscasse bezw. zur Bestreitung anderer Slaalsausgaben. — Die günstigen Ergebnisse rühren hauptsächlich aus der Sleigerung der Einnahmen de- inneren und des (aus dem Lande enlstammcn- den oder nach demselben bestimmten) WechfelverkehrS her, ein Um stand. welcher auch einen günstigen Schluß aus die Lage der wirth- jchaftlichen Vcrhälinisse des Landes überhaupt zuläßt. Aus die Fortdauer dieser befriedigenden Lage dürste schon aus dem Grunde zu rechnen sein, w>il die allerdings erst vorläufig ermittelten Brutto- Einnahmen des ersten Halbjahrs 1888 gegenüber den endgiltig fest- gestellten Einnahmen in dem gleichen Zeiträume des JahreS 1887 einen Mehrbetrag von 2871238^1 ergeben haben. *— Oesterreichische Credita nstalt. Das Directorium der österreichischen Lreditanstalt, das man füglich als de» Generalstab des Instituts bezeichiiea kann, wird »ach dein jedenfalls noch im Lause dieses Jahres erfolgenden Eintritte des neu ernannten Mitglieds desselben, Herrn Wollheir», nach langer Zeit wieder einmal complet sein. Seit dem vor mehr als drei Jahren erfolgten Uebertrilt des Herrn von Hornbostel in den Verwaltiingsrath kam die Direction auS den Provisorien nicht heraus. Zuerst sungirte bekanntlich dieser und später der gegenwärtige Präsident, Herr von Weiß, als „stell vertretender" Direktor. Mit dem Eintritte Herrn Wolldeim's wird sich Herr von Weiß definitiv auS der Direction zurückziehen, allein in allen Fragen von Bedeutung seinen gewichtigen Rath weiter er- theilen. Was den neuen Direktor anlangt, so wird er das Bank- geichäst der Anstalt, welche« zu leiten er in erster Linie berufen ist, zweifellos in den Traditionen ruhiger und solider Entwickelung weiter» führen. *— Oesterreichische Südbahn. Die Schätzungen, daß die Oefterreichilche Südbahn in diesem Jahre zu Folge deS gesunkenen BalutacourieS au« ihrem Prioriiäiendienste einen Agiogewmn von 200000 bi« 250000 Gulden erzielen werde, entbehren jeder sicheren Basis. Die Einlösung der bisher fällig gewesenen Goldverbindlich- leiten erfolgte vor dem Sinken de- Agio». Dasselbe kommt also sür diesbezüglich ausgestcllie Ersparungscalcule nicht in Betracht. Im October erheischt d>e Verzinsung brr 3vroc. Goldprwritälen einen Betrag von 5 Millionen Franc- Da nun der Napoleonsd'or von seinem HSchstcourse 20 Kreuzer eingebüßt bat. wird angenommen, daß, wenn die Südbahn den ganzen Eouponsälligkeitsbelraq von fünf Millionen Franc- bis jetzt in Franc« angeicdofft hätte, sür s»r gegen- über dem Vorjahre ein Coursgewinn von 0,2 bi« 0,25 Millionen Gulden resultiren würde. Tbolsächlich verhält eS sich aber mit der sogenannten Anschaffung der Balulen ganz anders. Die im October fällige» Coupons werden bei den Zahlstellen der Südbahn zur Hono- rirvng präsentirt. Die Zahlung in Oesterreich erfolgt zumeist, ja ausschließlich in österreichischer Währung, indem der in Gold zahlbare Betrag zum geltenden Course in Papiervaluta »mgercchnet und bonorirt wird. Es liegt daher sür die Südbahn keine Veranlassung vor, sich sür den PrioriiStendienft Monate vorher mit Gold zu versehen. Eine Berechnung, wie viel von österreichischer Balula die Südbahn z. B. bei ihren Oclober-Berbindlichkeiten i», B> trage von fünf Millionen Francs weniger zur Auszahlung benöthigt all im Vorjahre, läßt sich jetzt absolut nicht anstelle», da man ja nicht wissen kann, wann sämmiliche Coupon- zur Einlösung präseniirt wrrden. Eventuell geringere Anichaffuiigskosten lassen sich erst roustatiren, wenn sämmt- sich« Coupon« zur Linlöjung präsentirt worden sind und die Schluß- rechnong sür die UmrechaungScourse oder die Vaaranschoffungen 82. Jahrgang. vorsiegen. Daß die Südbahn heute Gokd in Größerem anschafft, um dasselbe dis October sür die Coupons brach in Reserve zu Hallen, ist daher eine irrige Annahme. Goldanschaffungea können bei einem internationalen Unternehmen, wie es die Südbabn, bei welcher doch stetig ebensall- große Umsätze in Gold ftattfindea, non einmal ist, nur sür den augenblicklichen Bedarf ersolgea. La nun, wenn auch noch ganz schüchtern, eine leise Versteifung der Valuta sich fühlbar macht, so ist es nicht ausgeschlossen, daß der bi- jetzt angeblich re- sullirende Aziogewinn sich noch verflüchtigt. Für diese- Jahr liegt der Südbahn außer den genannten 3procentigen Obligationen noch im November die Louponhouorirung von 0,2 Millionen 4procentiger Prioritäten ob, also verhältnißmäßig ein geringer Betrag. Basel, 31. Auaust. Es ist die duadeSgeeichtliche Instruction eines Processes der Baugesellschaft Fluelen-Güschenea gegen die Gotthardbahn bevorstehend wegen einer Baurcchnung. Die Klage umfaßt 420 Rechtsbegehren, nachdem zweihundert Puncle schon durch einen Vergleich erledigt sind. Mailand, 31. August. Die Gründung der geplanten Grund« creditbank in Venedig, welche mit einem Capital von 400Mill. Lire inS Leben gerufen werden sollte, um die Bauten von Rom und Neapel forizusetzen, hat sich zerschlagen; dagegen werden die Direktoren der großen Tredltinstitute in den nächsten Lager in Florenz jusammeoirrten, um ein Arrangement zu treffen, damit der Ausbruch der drohenden Baukrisil verhütet werde. *— Tie Agrarverbältnisic aus der Insel Sicilieu sind, wie der „B. B.-Z." aus Mailand geschrieben wird, höchst traurige. Der Geireidecxport leidet ieit einige» Jahren durch de» russischen »nd amerikanischen Wettbetrieb und ist durch denjenigen Indiens, trotz de- jetzt verdoppelten EingangSzolleS, vollständig lahm- gelegt. Das ausländische Getreide trägt die vohen Fracht- und Zoll- ipesen und schlägt dennoch die heimiiche Production auS dem Felde. Orangen und Litronen, die ihren Weg hauptsächlich nach Amerika nehmen, finden dort nicht mehr den gewünschten Absatz, da ihnen die nen auftretende Concurrenz Lalisorniens, Floridas und Louisianas daselbst hinderlich geworden ist. Die vor einigen Jahren erzielien hohen Preise hatten die siciliaaischen Pflanzer veranlaßt, den Anbau d eser Früchte so bedeutend zu erhöhen, daß die dadurch eingetrelcne Ueber- Production nachgerade entschieden verlustbringend geworden ist. Der Werth de- Olivenöls erlitt durch die modernen Bclenchtungs- melhodcn eine erhebliche Verminderung; auch die Preise de» Sumachs und deS Schwefels sanken bedeutend, weniger durch die ausländische Concurrenz, als durch übeririebeue Production. Um diesen traurigen Verbältnissen zu begegnen, halten sich die Besitzer dem Weinbau zu gewendet, allein ihr Hauptabnehmer, der französische Markt, ist ihnen jetzt durch den Zollkrieg verschlossen. Unter diesen Umständen ist eS begreiflich, daß auch die Einsuhr von Industrie - Eezeugn ssen wesentlich zurückgegangeu ist, da die Aufnahmefähigkeit der Insel sich hierfür bedeutend verringert hat; die betreffenden Tabellen weisen fast ans allen Gebieten größere Minderbeträge aus. Ebenso begreiflich ist, daß die Bonität der Importeure unter diesen Zu ständen ebenfalls empfindlich gelitten Hai und bleibt daher trotz de« jchwächeren Bedarfs Vorsicht bei Gewährung von Creditea seitens deS dculschen Handelsstandes im höchsten Grade gebolen. *— Die Gesellschaft Kockerill verthcill für da- jetzt ab geschlossene Betriebsjahr 50 FrcS. Dividende per Actie wie tm Porjahr. Warnung vor Agenten in Philippopel. Dorn'S „BolkSw. Rundschau" entnimmt einem Berichte deS österreichischen GcneralconjulS in Philippop-l nachstehende Warnung: „In der letzten Zeit sind mehrere Anzeichen zu Tage getreten, die eS außer Zweifel stellen, daß aus dem hiesigen Platze eine Clique von Geschäftsleuten die nnredliche Ausbeutung der europäische» Fabriken systematisch mit Geschick und leider auch mit Erfolg betreibt. DaS Manöver dieser Leute ist ein an sich ganz einfaches. Durch gegenseitig ausgestellte güustige Informationen erschleichen sie sich den Kredit de» europäi sche» Hause-, daS in manchmal unbegreiflicher Vertrauensseligkeit die Waarc auf meisten» längere Frist hierher abqiebt. Dieselbe wird mit 30—40 Proc. Verlust verschleudert, bei Fälligkeit der Accepte wird noch eine Prolongation durchgesetzt, schließlich werden dieselben pro- testirt, der betreffende Industrien«» erklärt sich einfach insolvent und bietet seinen Gläubigern einen 15—20procentigen Ausgleich an, wenn er eS nicht vorzieht, noch vordem, nach Beseitigung der Waare, so wie de» Geldes, ganz zu verschwinden. Unterstützt wird dieses Treiben durch den Umstand, daß ordentliche Loncucsabdaudlungen hierzulande nur selten durchgesührt werden, die Buchsührung der meisten hiesigen Geschäftsleute nicht den europäischen Begriffen ent spricht und die gerichiliche Verfolgung srauduloler Falliten selten ersprießlich ist. Die Evesen der gerichtlichen Eintreibung von For derungen sind hierzulande auch bedeutende, und gegenüber solchen Leuten meisten» ganz unnütz verausgabt, so daß es Vorkommen kan», daß in solcben Geschäften die Fabrik um ihr ganzes Geld kommt. ES geht schwer an, Firmen solcher Art an dieser Stelle öffentlich zu nominiren, weswegen man sich daraus beschränken muß, der einheimischen Geschäftswelt die größte Vorsicht bei Einholung von Informationen über den hiesige» Platz und bei Kreditgewährung an locale Firmen drtnglichst an- Herz zu legen." k. 6. Handelspolitisches auS der Türket. Wie nn» auS Konstantinopel gemeldet wird, sicht sür die nächste Zeit der Abschluß eines neuen Handelsvertrages zwischen der Türkei und Italien bevor, i» welchem statt des bisher giltigeu Zollsätze- ack vcrlorem die Zölle specificirt sein werden. *— Indische Baumwoll-Ernte. Das landwirlhschaftliche Departement der indischen Regierung hat unterm 30. Juli de» nach stehenden Bericht über die Aussichten der Baumwoll-Ernte in den Central-Proviuzen veröffentlicht: „In Folge des verzögerten E>n- lrittS des Monsuns sand in einigen Gegenden die Aussaat später als gewöhnlich statt, u. A. wurde sie in Theilen von Nimar erst ganz kürzlich beendigt. Aber in Nagpur und Wardha sand die Be stellung viel zeitiger statt. Es liegt kein Grund zu der Annahme vor, daß das mit Baumwolle bebaute Areal kleiner ist uls das normale. Die Pflanze ist 'in gedeihlicher Versassung und aus allen Distrikten lauten die Berichte günstig. In Nagpur und Wardha, wo der Acker zum Jäten bereit ist, würde ein Nachlassen des Regens er- wünscht sein; und wenn dies stattfindet, dann kann nur eine aus- gezeichnete Ernte erwartet werden." Rew-Uork, 30. August. (Per Kabel.) Am nächsten Montag bleiben, eines öffenllichen Feiertages wegen, sämmiliche Börse» geschlossen. Die Kasseebörse wird auch am Sonnabend geschlossen sein. LandwirthfchaftUcheS. -r— Aus dem Herzogthum Sachstu-Alteiiburn. Die hie- sigen Imker geben jetzt im „Landwirthlchajllichcn Wochenblatt" gule Winke sür die nun beginnende Fütterung der Biene», Winke, die manchem Imker willkommen sein dürften »nd deshalb hierdurch weitere Berbreilung erfahren sollen. Nachdem die Crnle ziemlich beendet und theilwcise auch schon die Wiesen geräumt wurden, sind die Honigquelle» versiegt, und eS ist nun Zeit, mit der Revision zu beginne». ES ist nölhig, die Stöcke nun gründlich auf Weisel- richtigkeit und aus Futtervorratü zu prüfen. In den Stöcken mit beweglichen Waben empfiehlt es sich, die Honigräume zu leere», volle gut verdeckte Waben in den zuvor gut gereinigten und auSgclchwe- felten Honigschrank zu bringen, nur theilweije ausgrbaute Waben aber im Brutraum solcher Stöcke zu verwenden, welche genüg.ndcs Wintersutler nicht eingetragen haben. Genügend wird aber Winter« sutter nur dann vorhanden sein, wenn im Stock 10 kx Honig ent halten ist. Das etwa noch fehlende Futter ersetz,: man durch Füt terung von gekochtem Zucker oder dü.»flüssigem Honig. Krystall- zucker, in der gleichen GewichiSmenge Wajser gekocht, ist jedoch mehr zu empfehle» als Honig, da der Zucker billiger ist und nicht so leicht Räuberei verursacht wie Honig. Man füttere aber Zucker nur Abends, damit die dadurch entstehende Aufregung im Bienen stöcke nicht von den Nachbarslöcken bemerkt wird. Außerdem füttere man in großen Partien, aus daß die Bienen nicht bei schöner Wit terung zu giößrrem Brutansotz gereizt werden. 2'/, kx können an einem Abende aus den Stock gegeben werde» und werden von starken Stöcken auch abgetragen. Man verschiebe da« Füttern nicht etwa bi- zum October. da bei rauher Witterung die Birnen das Futter nicht verdecke!» würden, wodurch die Gefahr entsteht, daß dasselbe siuer wird und zum Erzeugen von Ruhr und Fanlbrut Anlaß giebl.
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