Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809228
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-22
- Monat1888-09
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1888
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Ü74l at« Tandidaten für diese« Amt di« Herren L'AIlemnnd »nb Knorr qrnaani, welche durch ihre frühere Wirksamkeit am hiesigen Hoslhcaler m bestem Andenken stehen. F Der Breslauer Orchefterverei» uuter Leitung Max Bruch'« hat für feiue 12 Wiutercoucerte Engagement« mit Han« v. Bülow, Alsr. Brüaseld, Concertmeister Halle au» Weimar, Jul. Klengel von Leipzig, Tlot. Kleeberg auSPari«. Pia v. Äicherer-München und dem Tenoristen zur Mühlen aus Berlin bereit« abgeschlossen. Loncertmeister Halir wird da« in Dessau ousgesührte neue Biolinconcert von Eduard Lassen iviclen. AI« Novititen kommen u. A. zur Aussührung: L. Reinecke. Symphonie Nr. 1 Xäur und Friedrich BernSheim, Sympbouie Nr. 3 6 mall. I. HelmeSberger'« Bearbeitung von I. S. Bach'« ^ moli- Fuge sür Streichorchester, M. Mo-zkowSki, Symphonie Jeaaar d'Arc, TschaikowSIy'« Ouvertüre zu Romeo und Julie., ", * Die allgemeine» Aufnahmeprüfungen ainToaservakorium in Wien haben folgende Ergebnisse geliesert: Bon den inscribirten 377 Aufuahinebewerbera worden: sür Gesang: 20 Damen aus» genommen, 18 abgewiesen, 5 Herren aufgeuommen. 4 abaewiesen; sür Clavier (Ausbildung): 32 ausgenommen, 7 abgewiesen: sür Clavier (Vorbildung und Vorbereitung): 95 ausgenommen, 14 ob- gewieien; für Violine (Ausbildung): 9 ausgenommen, 8 abgewiesen: für Bioline (Vorbildung und Vorbereitung): 45 ausgenommen, 23 abgewiesen; für Bioloncell: 10 ausgenommen, 2 abgewiesen; sür Eontrabab: 4 ausgenommen; für Harfe: 4 ausgenommen; für Orgel: 2 ausgenommen; für Blasinstrumente: 17 ausgenommen; sür Musiktheorie (Harmonielehre, Eontrapunct, Crmposition): 8 auf genommen: für die Schauspielschule: 17 Damen ausgenommen. 20 ab- gewiesen, 7 Herren ausgenommen, K abgewiesen. Zusammen 275 aus- genommen, 101 abgewiesen, oder nach Proceutru:. 73,2 Proccnt ausgenommen, 26,8 Procent abgewiesen. * Der renommirte Impresario Herr Alfred Fischhvf wird in diesem Winter 4 große TournSen unternehmen: 1) die große euro päische Tourube mit Mlle. Sigride Arnoldson. Die juuge Diva wird in diesem Winter in Wien, Berlin, Pari«, Mailand, Florenz und Rom singen, und ist im Frühjahr al« Prima Donna am Coventgarden in London au Stelle Adeline Patti'« engagirt. Die „schwedische Nachtigall" wird in London „Lakai«" creiren. 2) Die Nikita-Tournbe. Nikita welche vor einigen Tagen in Kopenhagen debutirte und dort Furore machte, singt in diesem Winter in Skandinavien, Rußland, Deutschland, Belgien und Holland. 3) Die Tournöe mit dem Tenoristen H. Prevost, der in Pari«, Veter-burg und Moskau singen wird. 4) Die Tournee mit Luigi Navelli. Ravelli — erster Tenorist am Coventgarden in London— singt zuerst in den englischen Provinzen, dann in Nom, Neapel, Madrid und Lissabon. — Die« ist der Plan de« genannte» Toncert> Unternehmer« sür die Saison 1888/89. ältere» Bachen de« Papier- und Schreibwaarensache«, sowie ver wandter Geschäftszweige, wenn auch in »euer Form und neu au«, gestattet, vertreten. In Anwesenheit zahlreicher Aussteller, Fachgenossea und Interessenten, in Anwesenheit ferner mehrerer Ehrengäste, unter denen wir Herrn Handelskammerserretair 11r. Geasel bemerkten, wurde am heutigen Mittag 12 Uhr die Eröffnung der Ausstellung vollzogen, und zwar durch Herrn Gmeiaer-Beaadors. den Präsidenten de« Deutschen Papiervereiu«, der in seiner Ansprache zunächst der Freude Ausdruck darüber verlieh, daß die Betheiiiguag eine so zahlreiche sei. Der Redner begrüßte sodann die an- wesende» Fachgeuosien, hieß dieselbe» herzlich willkommen und hob de« Weiteren hervor, daß die Meß-Au-stellung nicht eine Ausstellung in dem Sinne sein sollte, wie sie durch eine größere Industrieausstellung vergegenwärtigt würde (letztere wären immer mehr zu bloßen Jahrmärkten geworden und hätten sich gegen die selben > ganz mit Rech« Vielsache Stimmen erhob«»), sondern die McßauSstellung solle in der Hauptsache zeigen, wo« aus diesem beson dere» Gebiete geleistet werde und wie emsig hier alle Faktoren thätig seien, immer weiter sorizuschreiten. Und daß alle die schaffenden Kräste im Volksleben sich im Frieden weiter entwickeln könnten, das verdankten wir vor Allem auch der rubm- und segensreichen Regierung König AlbertS. In Aaerkeunung besten brachte der Redner am Schluffe seiner Ansprache eia begeistert ausgeuomnieneS dreifaches Hoch auf Se. Majestät den König auS, woraus der Redner die Ausstellung sür eröffnet erklärte. ES ersolgte nun rin Rundgaag durch die AuSstelluug, a» welchem sich die Anwesenden zahlreich betheil,gtea. Indem wir onS vor- behalten, des Näheren aus die aennenSwerthen Einzelheiten morgen zurückzukommcn. erwähnen wir sür heute nur, daß der Katalog 17? vertretene Firmen ausweist, und daß in reichster Auswahl die gesummte Papier- und Schreibwaarea-Jnduftrie uedst ver wandten Industriezweigen vertreten ist. Entgegen den srüheren Bestimmungen wird die Ausstellung aus allgemeinen Wunsch, gemäß den Mittheilungeo de« Vorsitzenden de» Mitteldeutschen PapiervereinS, Herrn Th. O. Winckler, erst am Montag, den 24. September, geschlossen werden; auch soll am Sonntag Vormittag von berufener Seite ein Bortrag über fach- wissenschaftliche Fragen gehalten werden. 8 Eine gegen Leipzig contractbrüchige Opern- sängerin zu vr. Schmidt'- Zeit. — vr. Hermann Uhde hat eine gute Geschichte deS Hamburger Stadttheaters in den 50 Jahren 1827 bis 1877 geschrieben, um welche wir die freie Stadt schon be neiden können. AuS der DirectionSveriode Mühltng'S und Cor» et's (1841—47) theilt der Verfasser einen Zug mit, der be zeichnend ist sür die damals bei Künstlern leider eingerissenen laxen Begriffe von Gerechtigkeit und Billigkeit gegenüber Principaien. Al« erste jugendliche Sängerin war in Hamburg Adele Jazedc, geboren in Jassy, von 1842 bis Ende 1846 engagirt. Das 22jährige Mädchen erhielt eine Gage von 2400 Thalern. „Sie lebte nicht umsonst in der Handelsstadt", schreibt Uhde; damit sie eine wegen Contractbruchs verwirkte Convcntionalstrafe (an den Leipziger Staditheaterdirector C. Chn. Schmidt) nicht zahlen müsse, erklärte sie sich am 11. December 1845 ganz regelrecht mit 6367 Mark Banco 15 Schilling für insolvent!" Das ist die rechte Art, selbst die besten Direktoren zu ruinircu. 8 Noch einmal der Barvton Brassiu. — In Uhde'S Geschichte deS Hamburger StadttheaterS wird auch Brassin'S gedacht. Biassin war an jener Bühne vier Jahre engagirt, und zwar vom Sevtember 1843 bis Ostern 1847. Am 25. Oktober 1845 spielt dessen ältester Sohn LouiS als siebenjähriger Wnnderknabe unter großem Beifall ein Clavierconcert im Stadttheoter. Am 3. Sep- »ember 1846 dirigirt Marlchner seine Oper „HanS Helling" bei deren erster Aufführung. Brassin singt die Titelrolle, erweist sich aber al- sehr ungenügend. Palmsonntag 1847 treten Mühling und Cornet von der Direktion zurück, uuter ven am selben Abend Ab schied nehmenden Künstlern befindet sich auch unser Brassin. Auch er wird vom Publicum mit Sympathiebezeigungen entlassen. Hlinplcollferen; des Schulinspeclioiisliezirks Leipzig II. * Sellerhausen, 20. September. Heute wurde hier die amtliche Hauptconserenz de« Schulinspectiousbezirks Leipzig II unter dem Vbrsitze des Herrn Schulrath vr. Kühn algebalten. Derselben wohnten als Ehrengäste Herr Gehciniralh Nintshauvtmann vr. Platz mann, Herr Schulrath vr. Hemvel, sowie verschiedene der H:rren Geistlichen bei. Nach dem Gesänge: „O heli'gerjArist, kehr bei uns ein", ergriff Herr Schulrath vr. Kühn das Wort, um, auknüpsend an die letzten Worte der beiden verstorbenen Kaiser Wilhelm I. und Friedrich Hl., den Lehrern ans Herz zu legen, daß auch sie nicht müde werden sollen in ihrem Streben und ihrer Arbeit, daß auch sie Nicht klagen sollten über etwaige Mißhclligkeiten >m Beruse. Die von hoher Begeisterung durchwehte Ansprache ries in allen Herzen neue Lust zur Berufs, tuäligkeit wach, sund Herr Geheimrath Aintshauvtniann vr. Platz maun lieh den Empfindungen der ganzen Versammlung Worte, indem er den Herrn Schulraih sür die trefflich: Rede herzlich dankte und die Anwesenden ausforderle, sich von ihren Plätzen zu erhebe», was auch geschah. Hieraus trug der Schöaeselder Lehrergesangverein, dessen vortreffliche Leistungen wiederholt an dieser Stell: erwähnt wurden, eine Motette von CH. Fink: „Kommt herzu, lasset uns dem Herrn frohlocken" vor und dann erhielt Herr Schuldirecior Arnold Kleinzschocher das Wort zu seinem Bortrage: „Nach welchen Grundsätzen ist der Unterricht in der Sprachlehre in der Volksschule zu ertheilea?" Der Vortragende wendete sich hauptsächlich gegen den umiöthigen und unpraktischen Regclkram in der Grammatik und empfahl dafür, wie Hildebrand, Albert Richter und Andere dies schon wiederholt gefordert haben, größere Betonung der Laut- und WortbildungSlchre, Berücksichtigung der Ausdrücke und RedenSarteu nach ihrer Entstehung und Einsührung in den Geist der Sprache. Dem Vorträge, der mit allgemeinem Beifall ausgenommen wurde, lagen gewisse Hauptsätze z» Grunde. Von einer Aussprache über das Gehörte wurde abgesehen; doch ermahnte der Herr Schulrath die Lehrer, in dem Sinne deS Vor trages die Sprachlehre zu betreibrn. Der Herr Vorsitzende gab »och einige Mittbeilungen über empsehlciiswerthe Lehrmittel und ertheilte den Lehrern der Dorstadtdürser den Rath, bei Neu einiührungeu von Schulbücher» sich nach Leipzig zu richten. Mit dem Wunsche, daß die Conferenz zum Segen sür Schule und Lehrer gereichen möge, schloß der Herr Schulrath die Versamm- liing und die AlNveselldeu» über 500, sangen die Strophe: „Der ewig reiche Bott." Nach der Lonsereuz fand ein Mahl statt, oa welchem sich 250 Lehrer betheiligtea. Deu Trinljpruch aus Se. Majestät den König Albert brachte Herr Schulrath vr. Kühn aus, aus letzteren toastete Herr Dir. vr. Heller-Reudnitz, aus Herrn Schulraih vr. Hempel Herr Dir. Muth in Neuschöneseid und der so Gefrierte brachte der Lehrerschaft des Bezirke«, der er vor dem selbst vorgestaudeo hat, sein Glas. Herr Lantor Herrsurth in Knauthaia brachte den Direktoren und geistlichen Locolichul inspcctoren eia Hoch. Herr Dir. Böhm-Plaqwih der Vielseitigkeit im Lehrerstunde, Herr Lantor em. Hoserkorn dem Referenten der Consereuz, Herrn Dir. Arnold und Herr Schulrath vr. K ü h u den Lehrerirauea. Herr Trojahn, der wackere Wirtb, halte wieder ein vortreffliche« und billige« Mahl geböte», für welche- ihm die Lehrer daakbar stad. - Mitteldeutscher Papierverein. i. * Leipzig, 21. September. Mit der veraustaltuug einer Meß.AuSstelluug versuchte bereit« in letzter Ostermefse der Mitteldeutsche Papiervereiu die Vertreter diese» jo wichtigen Geschäfts zweige« von Neuem au die Messe zu fesseln und das Iutereffe au derselbe» wocHuhaltru. Dieser Versuch war von so schönem Erfolg begleitet, er saut» i» deu Kreisen der Fachgenossen und der Käufer so willige Aofaahme, daß er auch in dieser Michaelismesse wieder- holt morde» ist. So ist deaa am heutigen Tage die Meß-Au-stellung im Saale de« „Eldorado" von Neuem in« Werk geletzt worden, und ei» nur flüchtiger Gang durch dieselbe belehn un«. daß die Aus- flelluug diese« Mal nicht allem umfangreicher, sondern auch viel gestaltiger geworden ist. Während nämlich bei der erste« Ausstellung zu Oster» uar Neuheiten zugelassei, waren, ist dreie« Mal ganz mit Recht eia etwa« freierer Spielraum gelaffen worden; neben den überaus zahlreichen Neuheiten stade» wir ouch dt« oielbewähne» Nachtrag. * Leipzig, 2l. September. Bei der unter Vorsitz des Herrn Landgerichts-Präsidenten Sch urig unter Assistenz der Herren Landgerichts - RLIHe Wols und Ä ruber. sowie in Anwesenheit de» Herrn Ober - Staatsanwalt Hän tzschel stattgesunkcuen AuSloosung ver Geschworenen sür die letzte diesjährige Quarlalsitzüng deS hiesigen königlichen Schwurgerichts wurden die Namen folgender Herren au» ber Urne gezogen: Fabrikbesitzer David MagnuS in Eutritzsch, Kaufmann Johann Karl Gustav Herrmann in Leipzig. Ritter gutsbesitzer Georg von Einsiedel in Hopsgarlen, Kaufmann und Fabrikbesitzer Oskar Emil Beyer in Lindenau, Buch druckereibcsitzer Wilhelm Franz August Prie» in Leip zig. Buchhändler Karl Friedrich David Vörster in Leip zig. Guts- und Kalkwerksdesitzer Adolf Eulitz in Pulsitz, Gutsbesitzer Ernst LouiS Bäurich i» Gastewitz, Kaufmann Hemrich Ferdinand Fiinsch in Leipzig. Kaufmann Ernst Gustav Hcydenreich in Leipzig, Kaufmann Karl Albert Thierselder in Leipzig. Rittergutsbesitzer Hermann Nihiche in Zollwitz. Brau meister Kart Gustav Lorenz in Lausigk, RitterguiSbesitzer Stadt rath Robert Gadegast inOschatz, Kausmann Kart Gottlob Kluge in Leipzig, Kausmann (jetzt Privatmann) Georg Hermann Brunner in Leipzig. Dircclor der Leipziger Musikweike Paul Ehrlich in -s-GohliS, Tampsmiihlendireclor Gustav Schöner! in Wurzen, ' Kausmann Friedrich Wilhelm Hermann Icsing in Leipzig. Rittergutsbesitzer Heinrich Wilbcli» Arpke in Mautij Brauereibesitzer Friedrich Carl Ullrich in Stötteritz. Kau mann und Coinnierzienralh Julius Friedrich Meißner in Leipzig. Rittergutsbesitzer Karl Lehmann in Trebsen, Kaufmann Friedrich Karl Aßmann in Plagwitz, Privat mann vr. zur. Philipp Eurt Fiedler in Leipzig. Buch druckereibcsitzer Einil Treple in Reudnitz, Buchhändler Karl Franz Köhler in Leipzig, Kaufmann Karl Christian August von Leupolv in Leipzig, Buchhändler Karl Friedrich Graubner in Leipzig und Maschine,,fabrikant Otto Ludwig Philipp SwidcrSki in Leipzig. * Leipzig. 2l. September. Bekanntlich ist seiten- deS NathS unserer Stadt die Wiederaufnahme der bei Gclcgcn- h:it der fünfzigjährigen Gebüchlnißseier der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1863 wegen Errichtung eines Denk mals auf dem Schlachtfeld«: bei Leipzig eingeleitetcn Verhandlungen auS Anlaß der in diesem Jahre bevorstehenden sünsuiidsiebzigjährigen Wiederkehr deS Schlachttages in An regung gebracht und auch beim Berliner Magistrat angesragt worden, ob derselbe sich noch an der Ausführung deS im Jahre 1863 befaßten Beschlusses zu betheiligcn wünsche, ins besondere, ob er eS sür zweckmäßig erachte, den damals ge wählten Ausschuß ins Leben treten zu lassen. Der Magistrat ist der Ansicht, daß der in Folge der Beschlüsse des JahreS 1863 dem Bürgermeister Duncker und Stadtverordneten Prof. vr. Virchow ertheilte Auftrag zur Vertretung der Stadt Berlin in dem betreffenden Ausschuss« noch zu Recht besteht. Die Berliner Stadtverordnetenversammlung hat sich dieser Ansicht angeschlossen. Dies Beispiel der Reichs Hauptstadt wird hoffentlich sür die noch mit Antwort außen stehenden Städte maßgebend sein. — AlteS Theater. „Die Hochzeit deS Reser visten". die vicractige, bereits angekünbigte Posten-Novität kommt heute Abend »n Alten Theater zur erste» Aus führung. — Die Pflegerschast deS Vereins sür die Geschichte Leipzigs wird am Montag, den 24. September, im Sitzungs zimmer Ver VereinSlocalität eine Zusammenkunft veranstalte» bei welcher eine Besprechung über erweiterte Thätigkei deS Vereins und namentlich auch den ersten Studienausflug in entferntere LandcSlheile, hier da« sächsische Erzgebirge, mit Zwickau als Hauptstation, stattsinden soll. Ferner wird dabei der Antrag gestellt werben, unter Genehmigung des Direktorium» deS Vereins, c»ie»> hochverdienten früheren Mitglied« eine AuS Zeichnung zu Theit werden zu taste», die erste Ehren- mitgliedfchast. welche vom Vereine während seines mehr alS zwanzigjährigen Bestehen» in Aussicht genommen ist. — Wir nehmen hierdurch Gelegenheit, aus daS jetzt im großen Saale von Krast'S Hotel de Prusse ausgestellte Kaiser Wilhelm-Diorama aufmerksam zu machen. Dasselbe hat in Berlin, Dresden, Frankfurt a/M. eine äußerst günstige Ausnahme gefunden und giebt ein aetreue» Bilo der ergreifenden Scenen im Dom zu Berlin. Dem be treffenden Künstler, W. Pape, wurde s. Zt. von allerhöchster Seile genehmigt, die Skizze zu seinem Diorama im Dom selbst auszunehmen und wurden ihm später sämintliche Krön insignicn rc. vom königl. Hausministerium und Hofmarschall amt in seinem Atelier behusS getreuer Wiedergabe zur Ver sügung gestellt. DaS Bild ist von großartiger Wirkung, welche durch die sausten ertönenden Orgelmelodiea er höht wird. . ' --..Ei» Fest in Titipu"-nennt sich daS Ballet welches heute mit durchweg neuen Originalcostumeu und Requisiten ' im Theatersaale de» Krystall-Palaste» zum ersten Male zur Ausführung kommt. Auch der gesang liche Theil deS reichhaltigen Programm» enthält neue Nummern. Es wird wiederholt aus die prachtvolle elektrische Illumination in diesem Saale hingewiesen, welche eine» seenhasten Anblick gewährt. Der Beginn der Vorstellung im „Internationalen Chantant" ist präcise 8 Uhr, Billet» können bereit» von Vormittag» 1t Uhr. ab im Bureau des Krystall-Palaste» entnommen werden. ----- Heute Sonnabend findet im Circu» Corty Althofs die erste Gala-Damen-Borsiellung statt. In dieser Vorstellung wird der Stallmeisterdienst dur^ 20 Damen in Gala-Costümen versehen. DaS Programm i ein ganz besonders gewähltes und gewinnt noch an Bedeutung durch da» erste Auftreten de» vi» jetzt unübertroffenen Equilibristen.Antonio von Gosre; den Schluß dieser Elits- Vorstellung bildet ein große« Hurdle-Ncnnen, geritten von 12 Damen, wobei schwierige Hindernisse gesprungen werden. — Morgen Sonntag findet in der Centralhalle eine Nachmittags-Vorstellung bei ermäßigten Eintrittspreisen statt, in welcher da« gesammte ausgezeichnete Künstlerpersonal austreten wird. Bezüglich deS Näheren verweisen wir auf den Anzcigentheil. — Heute Abend hält Herr SanitätSrath vr. Meyner in der „Flora". Windmühlenstraße 14/16, eine» Bortrag über die Wasserbehandlung beim Typhus. — Für Geologen dürste die Miltheilung von Interesse sein, daß nördlich von dem Leipziger Stadtgule Pfassendors sich ein Geschiebe von Agath. JaSpiS, Onix und Chalcedon befand. welche» als mineralogische Merkwürdigkeit galt und auch ausgenutzt worden zu sein scheint. Wo dieses Geschiebe zu Tage trat, oder an welcher Stelle man eS auSbeutcte, findet sich nicht angegeben. Wabrscheinlich dürste dieselbe an dem erhöhten rechten Usiix der Pleiße zu suchen sein. Bor siebzig Jahren war dieses Halbedelsteinlager noch bekannt, mag aber bald nachher in Vergessenheit gerathen sei». 2 Leipzig, 21. September. In der PeterSsiraße stürzte gestern Vormittag ein Droschkengeschirr beim Umlenken durch einen Anstoß an einen Kohlenwagen plötzlich um. Trotz der äußerst lebhaften Mrßpassage daselbst kam Niemand zu Schaven, doch war der Verkehr einige Zeit gehen«int. — Ebenfalls in der PeterSstraße betras genern Abend einen iesigen Kaufmann der Unfall, mit einem Hundegeschirr beladener Bierwagen) zusammenzugerathrn, dabei nmgerissen und über da» linke Fußgelenk gefahren zu werden. Wegen der dadurch erlittenen Verletzungen mutzte fick der Herr mittelst Droschke nach seiner Behausung in die Emilienstraße begeben. — Am Neubau de« Polizeien» tSgebäude» in der Pleißenstraße verunglückte denselben Abend ein 35jähriger Dieastknecbt Namen« Kietz au» Ermlitz dadurch, daß er von seinem mit Sand beladenen Wagen umgerissen und über daS rechte Bein gefahren wurde. Er erlitt eine chwere Verletzung. Bruch de» Oberschenkels, und mußte mittelst KrankcntranSportwagen» nach dem Krankenhause gebracht werden. — <Än wegen Betrug» vom königl. Amts gericht Wurzen steckbrieflich verfolgter Handarbeiter auS VeißcnfelS siel heute Morgen unferer Polizei in einem hiesigen Herberge in die Hände und wurde aus dem Naschmarkt in ^ast genommen.— Gestern Abend wurde-ein Laufbursche auS Noitzsch polizeilich hier verhaftet, weil er einen Kellner, mit dem er zusammengewohnt, einen goldenen Ring »nd eine Summe Geldes, sowie seinem Wirlhe eia. Kleidungsstück ent wendet hatte. * Leipzig, 21. September. Von der zweiten Straf kammer deS hiesigen königlichen Landgerichts wurden heute verurthcilt: 1) der Paiitofselmacher Karl Gottfried Heinrich Blume auS Quedlinburg wegen falscher An .chuldigung und Unterschlagung zu l Jahr 2 Monate»; 2) der Handarbeiter Eduard Oskar Bartholomäus hier wegen Diebstahls zu 7 Monaten Gesängniß; 3) der Schneider Karl Leberccht Böhme aus Leiicnau wegen Verbrechens gegen tz. 176,3 deS R.-Str.-Gcs.-V. zu 2 Jahren 3 Monaten uchthaus. * Neusckönefeld, 21. September. In seiner gestrigen Sitzung hat der hiesige Gemeüidcrath den Plan aus Theiluug der Parochie Scböneselb in fünf selbstständige Kirchspiele rin- Ummig abgelchut. * Connewitz. 2l. September. Wie verlautet, beabsich tigt man in hiesigen Einwohnerkreisen. die Leipziger Pserbeeisenbahn-Gesellschast zu ersuchen, in unserem Orte ein Depot zu errichten. ES soll vor Allem damit dem Uebelstonve abgeholsen werden, daß die ersten Wagen erst früh 6 Uhr 22»/, Min. von hier abgche», ein Zeitpunct, der für de» lebhaften Frühverkehr ein viel zu später ist Aendern läßt sich aber unten gegenwärtigen Verhältnissen nicht», weil erst die Ankunft deS ersten Wagen» auS Gohlis abgewartet werden muß. Ebenso steht eö bei dem Abenv- verkchr, bei welche», als letzter Wagen der um 9»/« Uhr Abend» von Gohlis abfahrende bis Connewitz durchsährt. Mit Errichtung eines Depots würde sich^ hierin bedeutende Besserung schassen lasten. — DaS Soldatengrab zu Cröbern. Im Schau fenster der Buchhandlung von Heinrich MatlheS (Hermann Voigt), Schillerstraße Nr. 5, ist eine Photographie ausgestellt, welche die Wicdcrausrichlung der restaurirte» Gedenktafel den am 16. October 1813 gefallenen und auf dem Kirchhofe zu Cröbern begrabenen drei Ossicicren deS preußischen 10. Jnsanterie-RegimeutS, Bataillonschef und Ritter deS Eisernen KrcuzeS von Fritzsch, Majvr von Lestel und Lieutenant von Buchbolz, durch Mitglieder deS Vereins sür die Geschichte Leipzigs verbildlicht. Dieselbe wurde von dem hiesigen Maler Herrn Albert Joseph SchmierS trefflich auS- gesührt. Die Ausnabme erfolgte i» dem Augenblick, wo der einzige noch active Militair in der Deputation daS Denkmal mit einem Lorbecrkranze schmückte. Außerdem wohnten der Feier der OrtSgeislliche, Herr Pastor Rosenthal und Herr Pastor Jörschkc auS Markkieeberg bei. Durch die Erneuerung der Gedenktafel, die vor 75 Jahren daS OssicierScorpS ge dachten Regiment» den gefallenen Kameraden stiftete, ist deren Andenken wieder ans lange Jahre gesichert worden. Zwei andere ebenfalls bei Heinrich Matthe» ausgestellte Photographien von Schmier» zeigen Scenen deS an genanntem Weihetage, Montag dem 27. August, mit stattgesundenen StudieaauSflugeS nach dem Wuchberge und nach Güldengossa. * Pegau. 20. September. Am Dienstag Nachmittag siel im benachbarten Greitschütz da» 2 jährige Südlichen der Wagncr'schen Eheleute in den daselbst sehr tiefen Elster- mühlgräbcn und wäre da» Kind unrettbar verloren gewesen, wenn eS nicht durch die schnelle Hilfe der Frau Fleischer, sowie zweier anderer Bewohner genannten OrleS, Sattler- meister Seidel und Schneidermeister Seifert, welche aus daS Geschrei der Frau Fleischer herbeigeeilt, gelungen wäre, das selbe den Flulhen zu entreißen. Ein tragische- Geschick trifft hierbei den Sattlermeister Seidel. Während er hier aber mals ein junges Menschenleben retten Helsen konnte — der selbe entriß fast an derselben Stelle vor 17 Jahren zwei Knaben dem Tode, wa» ihm die silberne Lebensrettungs medaille «inbrachte — mußte er vor 4 Jahre» den Schmerz erleben, daß seine eigene blühende Tochter von S Jahre», weil keine Hilfe - in der Nähe war, an demselben Unglücksorte ertrank. .... .,E> v. LeiSnig, 2l. September. Vorgestern hat der Gut» besitze! Schietzel in Draschwitz seine Scheune angezündet und sich darnach in derselben erhängt. Der Leichnam wurde zum größten Theile verkohlt auf der Brandstätte vorgesunden. Nur mit der größten Anstrengung gelang eS der herbeigecilten Spritzenmannschast, da» Wohnhaus vor dem rasch um sich greifenden Feuer zu rette«. Scbietzel hinlerläßt eine Wittwe und drei unerzogene Kinder. Versichert war nicht». . AlS Beweg gründe zu dieser Thal werden Trunksucht und zerrüttete Familienverhültniste bezeichnet. * WitkgenSdors, 2l. September. Vorige Woche fand die feierliche Grundsteinlegung zum neuen Centralschul gebäude statt, der außer dem königl. Bezirksschulinspector Schulrath Saupe. den Behörden hiesigen Orte», den Lehrern und größeren Kindern der Schule noch ein. sehr zahlreiche» Publicum beiwohnte. Der Schulhauibau war bereit» vor zwei Jahren beschlossen, wurde aber durch lebhafte Opposition verzögert bi» die Ende 1886 neugewählken Schulvorstände sich doch endlich auch von der Nothivendlgkeit dessetben über zeugen mußten. Die neue Schule, für mehrfachen Anbau angelegt, wird 12 Schulzimmer, 1 Schulsaal und im ver senkten Parterre de» Mittelbaue» einen Turnsaal enthalten. Die Bauleitung ist den Architekten Ludwig und Hülßner au« Leipzig übertragen, die Au-sübrung einem hiesigen Bau meister »ad meist hiesigen Handwerkern.^' ^ Frankenberg, 2l. September. Am vergangnen Freitag wurde an den, 9jährigen Töchlercden eine» Hand arbeiters im benachbarten AuerSmcilve, al- da» Kind in einer Schlucht, unser» der Chemiiitzthalstraße, Brombeeren suchte, ein Sittlichkeitsverbrechen verübt. Der Thäter ist ein alter, wohlbeleibter Strolch mit weißem Vollbart, bekleidet mit grauem Rock uuv schwarzer Hose und in neuen Holzpantoffeln barsuß gehend, gewesen. Das Schreien deS Kinde- hat er durch ein vorgehaltcneS Messer und die Drohung zu unter drücken gesucht: „Ich schneide Dir die Ohre» weg!" Die Verhaftung VeS Burschen ist noch nicht gelungen. — Spur los verschwand in voriger Woche ein Fabrikarbeiter aus Aneröwalde. Von Hamburg auS meldete er dann der Frau und 2 Kindern, daß er in Amerika sein Glück versuchen wolle. Das Reisegeld bat er seinem Chemnitzer Arbeilsherrn. sowie der Ortssparcasse abgeborgt. angeblich um damit eine fällige Schuld beim Amtsgericht Frankenberg zu decken. Glanchau, 20. September. Zwischen St. Egidien und Hohensteiu-Crnstthal wurde gestern früh »/»S Uhr ein Strecken arbeiter überfahren und zwar so unglücklich,' daß der Tod sofort eingclrelen ist. Der Verunglückte, ein dreißig Jahre alter Familienvater auS St. Egidien Namens Gebhardt, trat hinter dem Babnhos St. Egidien, um einem aus Glauchau kommenden Gülerzuge auSzuweichen. von einem Gleis ans da» nächste über. Bei dem herrschenden Nebel wurde er hier von einer nach Glauchau zurücksahrendeo Lokomotive überrascht und augenblicklich gelödtet. * Freiberg, 20. September. Die gestern hier zu Ende geführte Schwurgerichlsverhandlung wider die ver ehelichte Amalie Auguste Helm geb. Ebert au» Unterweißig nahm einen kaum erwarteten Ausgang. Die mit ihrem Manne, dem Schneider Oskar Helm, in Unfrieden lebende 30 Jabre alte Frau hat am 28 Juni d. I. nach einer häus lichen Scene de» Bersuck» gemacht, sich mit ihrem 4 Jahre alten einzigen Sohne O-kar Martin im Mühlteiche von Klcin-Opitz zu ertränken. Ein Steinbrecher rettete die Un glückliche, während daS Kind todt au» dem Teiche gezogen wurde. Die Angeklagte, welche nach ärztlichem Gutachten geistig vollständig normal ist, hat wohl unter dem Eindruck einer Aeußerung ihres nickt kinoersreundlichen Ehemannes, in einer mit ihrem gesegnete» Zustande zusammenhängenden hochgradigen Erregung den schwere» Entschluß gefaßt, sich und ihr vier Jahre altes Kino zu lösten. Die Zeugenaussagen über die erlittenen Mißhandlungen lauteten widersprechend; die Hausgenossen bezeugten aber, daß die Angeklagte stets fleißig und ordentlich gewesen und ihr eheliches Leid still sür sich getragen habe. Nachdem die Geschworenen die Frage: „Ist die Angeklagte schuldig, den Tod ihre» Sohnes vorsätz lich begangen zu haben?" mit „Nein!" beanlworlet„hatten. sprach der Gerichtshof die Angeklagte frei und übertrug die Kosten des PrccesseS aus die StaatScasse. s- Plauen, 21. September. Der 53 Jahre alte, 48 Mal vorbestrafte Handarbeiter Erdmann Langheinrich auS Mehl theuer. welcher am 15. August den Leichnam des Postassistentcn Karl Ernst Preißler aus Nelliidorser Flur gesunden und den Revolver, woinit sich P erschossen, sowie dessen Uhr und Kette, Rock, Weste, Taschentuch und Ciaarrenetui an sich und mit sich sortgenvmmcn hat, wurde heute vom hiesigen königlichen Landgericht wegen Unterschlagung zu 5 Monaten Gesängniß verurthcilt. Lächelnd enigegnete Langheiorich: „Mit dieser Strafe bin ich nicht zufrieden, ich ^wollte, mehr haben!" s Dresden. 21. September. Se. kaiserl. und^königl. Hoheit der Erzherzog Albrecht von Oesterreich, aus der Rückreise von Berlin nach Wien begriffen, ist heute Abend 8 Uhr 50 Min. auf hiesigem Böhmischen Bahnhofe ange- konitnen und von Sr. Majestät dem König auf da» Herrlichste begrüßt worden. Im Gefolge de» hohen Gaste» befanden sich der Oberhosmeister General der Cavallerie Freiherr ,Pivct de Bihain und der Leibarzt vr. Ritter Hübt von Stollenbach. Beim Empfang waren am Bahnhöfe anwesend: der am hiesigen königl. Hose beglaubigte österreichische Gesandte Frei herr von Hcrbcrlh-Nalhkeal, der Stadlcommandant General- lieutciiaiit ü Byrn, der Platzmajor Hauptmann v. Carlowitz. der Flügcladjutant Oberstlieutenanl von Schimpfs, der General- director der sächsischen StaalSbahnen Geh. Finanzrath Hoff man» und der k. k. österreichische Oberst Schmede» voin ll. böhmischen Infanterie-Regiment „Georg. Prinz von Sachsen". Erzherzog Albrecht und König Ätbcrl begaben sich zu Wagen.„ach der königlichen Billa in Strehlen, woselbst Hostafel stattfand./ > . " -s- Dresden, 21. September. ' Auf der Tagesordnung der gestern Abend siattgehabten ösfenttichen Sitzung der Stadtverordneten stand unter Anderem die Wicder- besctzung der zu Ende dieses Jahres zur Erledigung ge langenden sechs unbesoldeten Rathsstellen. Zu diesem Termine scheiden auö dem NathScollegium auS die Herren Sladträthc Baumeister Richter. Apotheker vr. Rothe, Chaussee-Jnspectora.D.Hollsteiii, Buchdruckereibesitzer Sckröer, Rechtsanwalt Kretzschmar und Privatus Schönccker. Die beiden Letztgenannten hatten schriftlich gebeten, von ihrer etwaigen Wiederwahl absehen zu wollen. An deren Stelle wurden neu gewählt die Herren Kaufmann Wagner und Stadtverordneten- Biccvorstcher Glaserineistcr Wetzlicb. Die übrigen ausschei- denven RathSmitgliever wurden sämmtlich wicdergcwählt. Wegen zn weit vorgerückter Zeit wnrve nach Vollzug der Wahlen die Sitzung abgebrochen. Von den sonst aus der Tagesordnung siebenden Gegenständen war bemerkenSwerth ein Antrag de» Stadtverordneten Herrn Baumeister Hart wig. die Veröffentlichung eines Verzeichnisses.der allviertel- jährlich beim Sladtsteueramle anzumetvcnden leerstehenden kleinerenWohnungeuim „Dresdner Anzeiger" betreffend. Dieser Antrag, welcher nunmehr in der nächsten Sitzung zur Verhandlung kommen wird, hatte folgenden Wortlaut: „Collegium wolle beschließen, den Rath zu ersucbeu, allviertcl» jährlich binnen drei Tagen nach Eingang der hieraus bezüg lichen Meldcliste» ein Verzeichniß der leerstehenden Wohnungen, sür welche weniger als 300 jährlich MiethzinS angesetzt ist, im Anzeiger veröffentliche» zu lasten und hierbei Straße, Hausnummer und MielhzinS anzugebeu, damit Le» kleine» Miethern. welche dermalen unter dem verminderten Angebote solcher Wohnungen leiden, da» Aussuchen derselben er- leichert wird." -s- Dresden, 2l. September. Für den Neubau eines AinlSgerichlS-GebäudeS an der Marschallstraße macht sich die Herstellung eine» Fundament» von ca. 10,000 cbm Kalkbcton ersordertich. Die Bauleitung hat die Vergebung dieser Arbeit, welche noch in diesem Herbste in Angriff ge nommen werden soll, bereits öffentlich ausgeschrieben. ES findet somit die während deS letzten Landtage« in der Zweite» Kammer nichrsach laut gewordene Befürchtung ihre Bestä tigung, daß die GründungSarbeite» wegen des nassen Unter grundes jenes Bauplatzes sich weit kostspieliger gestalten werden, als die» bei dem früher in Aussicht genommenen Bauplatz aus dem Areale de» Botanischen Garten« der Fall gewesen sein würde. Der s. Zt. so sehr betonte Borlheil der Minder- werthigkeit des Bauplatze- an der Marschallstraße gegen über dein aus dem Areal de» Botanischen Garten» wird da durch hinfällig. — Am 26. August d. I. sind einem in Dresden wohnenden höheren Beamten der königl. sächsische» Staatseisenbahnen in einem eingeschriebenen Briese zwei Reichöbanknoten von je einhundert Mark zugeschickt worden, ohne daß der Absender seinen Namen ge nannt oder den von ihm ins Auge gefaßten Zweck der Sendung angegeben hat. Die königliche Generalvircction ber sächsischen Staat-eisenbahilen, welche Ven besagten Geldbetrag von dem Empsänger zur Verfügung gestellt erhalten bat. erläßt im „Dresdner Anzeiger" an den oder die Bctheiligteu die Auf forderung. etwaige Ansprüche aus Rückqcwährung der zwei hundert Mark spätestens bis zum 15. October d. I. bei ihr onzunielden und nachzuweisen, widrigenfalls über den ia Frag« stehenden Betrag in Gemäßheit von tz. 3 u.,:er ä der Statute»
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