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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-23
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1888
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Dritte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. A? 2K7. Sonntag den 23. September 1888. 82. Jahrgang. Mlitairijches. * D->-„M>litair>Wock>enblcitt" bringt folgend« Personal» Veränderungen in der königlich preußische» Armee: »Lest von Hoden,ollern. Hoheit, General der Infanterie, -des de« Hohenjollernschen Füsilier-Regiment« Nr. 40. u»ier Be- laffu»» in diesem Veihältu-ß. 4 nr «uito de- I . G irde-Regiment-zu floh gestellt. v. Werder. General der Infanterie und Generai- Lojatant Seiaer Majestät de- Kaiser- und Königs, Gouverneur von Berlin, i» Genehmigung seine- AbichiedSgesuwe«, unter B lassnng >» dem BerhäOniß als Beneral-Adjuiai», mit Pension zur Disposition und gleichzeitig auch ä l» null« des Garde-Füsilier-Regimenls gestellt, v. Pape, General der Infanterie, rommandirender General de- Gardecorp- und beauftragt mit Wahrnelnnung der Functionen als OoerbesedlSbaber in den Marken, unter Besö derung ,um General- Oberst der Infanterie mit dem Range eine- General-Feldmarschall« zum Oberbefedl-daber in den Marken und zugleich zum Gouverneur von Berlin ernannt. Arhr. v. Meerscheidt.Hüllessem, General der Infanterie und rommandirender Geneial de- V. Armee-Corps, in gleicher EigenXdaft zum Gardecorpt versetzt. Frhr. v. HilgerS, General-Lieutenant und Commanbeur der 15. Division, mit der Führung de- V. Armee-Dorp-. * Der Generaloberst v. Dave, welcher in Folge feiner Gr- Nennung zum Oberbefehlshaber der Truppen ln den Marken und Gouverneur von Berlin da- Commando de« Bardecorp- niedergelegt hat, hat nur vier Iabre an der Spitze diefe- Dorp» gestanden, welches bereit- da- dritte war, da- er com- mandirte. Gr ist einer der ältesten Generale der Aunre. da er schon im 76 Lebensjahre und 59 Dieiistjalire steht. Am 2. Februar 1819 geboren, trat er am 17. April 1890 bei», 2. Garde-Regimmt al- Junkcr eia und ovonrirte in diesem Regiment bi- ,um Major. 1856 wurde er Direktor des Ladeitei,Hanse- in PolSdam. 1860 B taillons-Tomwoiideur im Garde-Füsiiü »Regiment und Anfang 1869 Dommandeur de- 33. Fusilier-Reg menl-. Ende desselben Jahre- eihi-lt er da« Commando de- 2 Garde-Regiment-, da- er auch im kr eqe I8V6 behielt. Für seine Führung bei Traute««», Soor und KSniagrätz wurde ilmi der Orden >>our ls mtrire ver liehen. Ense >866 wurde er Generalmajor u> d Commaiideur der 2. Gardk-Jiisaiiierie-Brigade, neben welcher Siellung er vielfach als Mitglied von Commissionen re. sungiile. Beim Au-bruch des deutsch-iraniäsisHen Kreges zum Loininandeur der 1. Garde-Jn sanierie-Dlv sion eruani», hatte er Gelegenheit sich mit leinen Truppen bewnaerS bei St. Privat, Sedan und bei de» Ausfall- gcsechlen vor Par S auszuzeichnen. Er blieb nach Beendigung des Kriege« an der Sp tze der 1. Varde-Division. bi« er am 3. Februar 1880 zum General der Infanterie und comniandrenoen General de- V. Armeecorps ernannt wurde. Im folgenden Iadre erhielt er das Commando des III. Corps und am 21. August 1884 beim Abgänge de- Grasen von Brandenburg ll. das des GaidecorvS. Der bisherige Gouverneur von Berlin General von Werder, der zur DiSposi'io» gestellt ist. bat sich besonder- als langjähriger Militairbevollmächiiqter in Petersburg bekannt gemacht. 1840 als Lieutenant in die Armee getrelrn, wurde er bereits als Hanpiniann im Jahre 1858 Fliigeladjntanl de« Königs, thn> in dieser Siellung längere Jahre Dienst, wurde dann mit der Führung des Garde- Jägerbotaillons beauftragt und 1866 zum Commaiideur des Garde- Füsilier-RegimentS ernannt, an dessen Spitze er sich im öster reichischen Kriege den Orden ponr Io msril« erwarb. Vor Aus bruch des treulich-französischen Kriege- wurde er Miiitair-Brvoll- mäcviigter in Petersburg und blieb hier, bis er am 1. September 1886 die Siellung als Gouverneur von Berlin antrat. — Ter neue ro m ma» dirende General de« GordeeorpS, General der Infanterie Freiherr von Meerlcheidt-HlUlessem, ist 1825 geboren, also 63 Jahre alt. Er wurde 1845 im 21 Insanierie- Regiment Oificier, kam dann als Hauptmann in da- 64. Regimen«, wurde 1864 im 5. Grenadier-Regimen« Major und erhielt 1870 bei Au-druL ve» Kriege- gegen Frankreich das Lnnimando de» 41. I»- santerie-Regiment-; später wnide ec znm Commniibeiir de« 3 Garde- Grenadier - Regiment- Königin Eliiaketh ernannt und Anfang 1875 zum Generalmajor und Commaiideur der II. Infanterie-Brigade, damals in Berlin stehend, befördert. Bald daraus erhielt er dann das Commando der 2. Gardc-Jnsankerie-Brigade, wurde l88l kurze Je» Conimandant von Berlin, alsdann Commandeur der 30. und 1882 der 28. Division. Ji» Mai 1886 wurde er conimandirender General des V. Ärmeecorps in Poien. Seine B sörderung zum Geneial der Infanterie ist erst am 23. April d. I erfolgt. Der Ge»erallieu:enani Freiherr von HilgerS, welcher zum comma». direndcn General des V. ArmeeeorpS ernannt ist. ist 1829 geboren, also erst 59 Jahre alt. Sein Generollieutenantspaient datirl vom 12. Dccember 1885, so daß er also die Stellung eines DivisionscommandeurS in der beispiellos kurzen Feit von L'/« Jahren durchlaufe» hat. Er ist zur Zeit noch der 16. General- licutenant, und sind durch seine Ernennung neben mehreren Artilleriegenerälen die Divisionaire von Herberg (Lavalleriedwision des 1. Ärmeecorps), von Spangenberg (12 Division), und von PeterSdorsf (29. Division) übergangen. General v. Peiersdorsf soll die Einlassung ans sein Gesuch bereits erholten haben. General von Hilgers ist 1851 Osficier geworden. 1866 kam er in den Gencralstab, in welchem er 1867 Major, 1872 Oberstlieuteuant und 1874 Oberst wurde. Nachdem er einige Jahre Cbes des Stabes beim XI. ArmeeeorpS gewesen war. erhielt er daS Commando des 51. Insanierie RegtmeniS, winde 1831 Generalmajor und Lomma»- deur der 29., später der 40. Brigaoe, und 1885 Geueraliieutcnant und Lommaudeur der 15. Division in Köln. * Wie der ..Kreuzzeitung" mitgetheilt wird, hat der Erzherzog Albrecht wiederholt Veranlassung genommen, in ehrenden und anerkennenden Worten sich über die jüngsten Manöver des GardecorpS und des dritten Ärmeecorps sowie über die Leistungeu der Generäle, der Osficiere und der Mannschaften aus- zusprechen. So entbot am Sonnabend, nachdem das Ganze Halt geblasen worden war, der erlauchte Herr den Lomniandeur der Garde-Cavalleriedivision. Grafen v. Alten, zu sich, drückte demselben warm die Hand und beglückwünschte ihn zu den Leistungen der Garde-Cavallerie, deren Zeuge der Oberseldherr Oesterreichs soeben geweiev. Am letzten Manövertoge gab der Erzkerzog vor den »er- sammelten Generälen noch einmal seiner Anerkennung dessen, was er in diesen Tagen bei Müncheberg gesehen, einen herzlichen und d>e preußische Armee und deren Führer hoch ehrenden Ausdruck. Diese Aeußerungen aus so compcteniem Munde gewannen um so mehr an Werth, als der Erzherzog sich nicht in allgemeinen Sätze» erging, sondern da-, waS er sagte, auch ou-iührlicv und lehrreich mit dem belegte, waS er während der Manöver beobachiet haue. Der Hobe Herr hat sich in jeder Hinsicht von der Kriegsiüchtigkeit deS deutschen Heeres überzeugt. — Es wird der „Kreuzzeitung" bestätigt, daß die seit einiger Zeit in der Presse austauchenden Gerüchte, die Feldartillerie werde den AimercorpS unterstellt und sowohl die General-Jnipection der Feld Artillerie als auch die Jnspectionen der Feld Artillerie eingehen. aus Wahrheit beruhen. * Al« die Deutschen, so schreibt die „Reue Züricher Zeitung", in ihren kurzen Stiefel» vom Rhein zur Loire zogen, verloren auch bei un« die Gamaschen ihr Ansehen; sie gehören schon sei« viele» Jahren nicht mehr zu den soldai schen Kleidungsstücke», und eine Zeit lang schien e«, a>» ob der Sliesel sür alle Ze.l da« auserwählte Schul.werk d«S schweizerischen Miüzsoldaten sei. Schließ, »ch hat uun aber doch ein ziemlich hoher Schnürschuh. in den die Hosen eingebunden werden können, bei den vielen und langen Probe» de» Vorzug erhalten. Freilich ist dieies Eindinde» de- unteren Ende- der Beinkleider bei langen Marschen in hohem Schnee nur ein sehr mäßiger Noihbedels, und infolge dessen kommen die Gamaschen als eine last nolhwendige Ergänzung der Fußbekleidung wieder zu Ehren. I» der neuesten Nummer des „Schweizeriichen Vuiidesblaties" schreibt denn auch die eidgenüisisch- Kriegsmaterial« Verwaltung die Lieferung von 80 000 Paar Gamaichen au«: 45 000 Paar müsfen bis 15. Februar 1889 und 35 000 Paar bi« 30. September 1889 abgeliefert werden. ver ZoUaMlilß Hamburgs. * Die bereit« telegraphisch gemeldete Bekanntmachung de- Senat- der freien und Hansestadt Hamburg, betreffend den Anschluß Hamburg» an da« deutsche Zollgebiet, lautet: „Der Bund-trath hat aus den Antrag der sreleu und Hansestadt Hamburg beschossen, daß da- Hamburgische Gebiet mit Ausnahme de- verbleibenden Freihaiengebieis und der Hasenanlagen zu Cux haven dem Zollgebiet anziischließen sei. AIS Zeilpunct de« ZollanichlusseS ist von dem Reichskanzler aus Grund der ihm vom Bunderraih erlheilten Ermächtigung der 15. October festgesetzt worden. Die Zollgrenze um das verbleibende Hamburgische Frethaseugebiet hat de» folgenden Laus: Bon dem westlichen Endpnnct der im Niederhasen befindlichen Abichlußvorrichiunq folgt die Zollgrenze der elbjeiiigen Wasserlinie der äußeren Pallisaden und der schwimmenden Adserligunqsstelle Vorsitzen t»s zum südlichsten Pfeiler der Niederbaumb.ücke und erreich! längs der Westseite diefcr Brücke das südliche User de« Binnenhafen-, die Brücke selbst in da- Zollgebiet emschließend. Von hier ab foigt die Zollgrenze dem Süduser des Binnenhafens am Uierrande bis zu dem Zollg,bände am Kehrwieder und iepk sodann idren Lauf an der Landieite dieses Gebäude- und dem äclistan der Land- leite der Zollichuppen b>S zur Kaimengießerbrücke fort. Von dem öulichen Ende dieser Brücke wendet sich die Zollgrenze nach Süden, folgt dem westlichen Uierrande ve- kirinen Fieih«, da»u dein nörd lichen und demnächst dem östlichen Userrande des St. AnnensttkdS, überschreitet den Brookiboiquai und die Gleise der Quaibahn an der östlichen Seite der Brookthorgnaibrücke, wendet sich am liier des Brooktho, Hasen« aus einer kurzen Strecke nach Osten bi- zu der dort ausgestellten Grenztasel und überschreitet sodann diesen in der Richtung aus die Oitieite de- Silo'p,scher-, zieht sich au dieser, sowie an der Südieite der Zollabsertigungsst lle Metzerstraße entlang bis zu dem durch eine Grenztasel bezeichneten Punct, überschreitet die Meyerstraße. erreicht den nördlichen Endpunct de« Zollgüter« neben dcm Benlo-Hr mburqer Babnhos und folgt diesem Gitter bi« zur Eisenbahnelbbrücke Dem westliche» Rande dieser Brücke folgend, tritt die Grenze an da- linke Clbuser über und nimmt ihren weiierrn Laus an dem westlichen Rande der Benloer Eisenbabn läng- de« dort angebrachten Zollgitter- b - zurUniersü brung der Harburg» Landstraße, die Bahiiglkise in da-Zollgr bret einichlrebend Pier wendet die Zoll, grenze sich nach Westen, folgt dem nördlichen Userrande de- zur Sch-rung der Zollgrenze bis in die Nähe de< Ernst AugustcanalS dergkstelllen Graden«, wendet sich sodann nordwestwärt-, läuft parallel mit der Lande-grenze bi- an da« Gebäude de« Nebenjoll- amtS Ernst-Augustlchleuße, welche- sie in da« Zollgebiet eiuschließt, vereinigt sich daraus mit der Lande-grenze und folgt derselben bi- zur Einmündung de- Beddelcanal- in den Reiderstieg. Bon dort gebt sie über den Reihecsiieg in gerader Linie bi« zu dem durch eine Grenzialel bezeichneten Piincie de« Ellerbolzdeiches. An dem west- lrchc» Fuße de« ousgedöhten Terrains, ans welchem sich da- Neben- zollaint Reibersteg bestich», sodann an dem westlichen und demnächst nördliche» Fuße de- Ellerbolzdeiches entlang lausend, erreicht sie den Roßderch, folgt demselben an dessen nördliche» Fuße bis zum Köblbranb. deiche und läust an dem östlichen Fuße des letztere» dis zum Elbdeich aus Kulwärder, sämmtliche vorbeuauiile Deiche in da- Zollgebiet ein- schioß-nd. An dem südlichen Fuße des KuhwärderdeicheS wendet sich die Zollgrenze nach Osten und demnächst an dem durch eine Grenz tasel bezeichneten Punete nach Norden, erreicht das User der Elve und ir»t zu der hier beginnenden Abschlnßvorrichtiing in der Eibe über, folgt derselben und dem nördlichen Rande des Schwimmdocks bis an die Pontons der Abfertigungsstellc Fährcanal, a» deren Südrande sie sich hinzieht, bis sie am östliche» Ende der Ponton- den Punkt erreicht, von welchem auS sie i» gerader Richtung aus de» westliche» Endpunct der >m Niederhofen befindlichen Abschluß- Vorrichtung die Eibe wieder üb.rschreiiei. Die Zollgrenze um die Hosenanlagen zu Cuxhaven bleibt un- veräiidert. Mit dem Tage de- Zollanschlusles treten in dem anzulchließenden Gebiet alle süe daS deuliche Zollgebiet in Beziehung aus die Ver waltung der gemeinsamen Zölle und Reichssteuern geltenden geietz- lichcn Bestimmungen und die >„ Ausführung derselben sür die bisher schon dcm deutsch, n Zollgebiet angehörenden Hamburgischen Gebiets- Ibeile erlassenen Vorschriften. soweit sie nicht süc das anzuschließende Gebiet bisher schon Geliung hittrn, in Arast. Gegeben in der Versammlung des Senat«, Hamburg, den 19. Sepiember 1888." Sachsen. * Leipzig, 22 September. Die Firma M. Beckert L Comp, i» Zittau, Fabrik leinener Tafel- und Hand- lnchz'ttge in Damast, Jacquard und Zwillich, leinener Tapis serie-Artikel, Decken u. s. w.. welche «in September 1838 von Herrn Moritz Beckert gegründet wurde, hak seit dieser Zeit regelmäßig unsere Messe» besucht, begeht also mil der jetzigen Michaelirmeste da- 50jährige Jubiläum ihrer Gesctiäsls- ibätigkeit in unserer Slavt. Der Stand ver Firma M. Beckerl L Comp., deren Fabrikate einen wcitvcrbrcitelen guten Nus erlangt haben, ist ununterbrochen in der Leii- wandhalle im Blüht gewesen. Wir wünschen derselben auch an dieser Stelle ein sernereS glückliche» Gedeihen. * Bolkm ar-d orf, 22 September. Am gestrigen Abend hielt Herr Schippe! au« Berlin >m .Thüringer Hof" bier- seibst einen einslllnvigen Vorlrag über die „Bolk-n»rihschast- l,che Entwickelung Deutschland«", in welchem er namentlich von seinem, dem soeialvemokralischen Slanbpuncl au» die gegenwärtige dolk-wirtbschastliche Lage Deutschland» besprach. D>e Versammlung, welche von Herr» Gemeinbevorstanb Lohse überwacht wurde, war von ungefähr 1200 Personen besucht und verlief ohne besondere Zwischenfälle. — Bon dem Schöffengericht in Colvitz wurde in diesem Sommer ein Knecht zu 6 Wochen Hast vrrurlheilt, dessen Abbüßung sein Bruder sreiwilliq übernahm. Nachdem dieser bereits 4 Wochen im Gefängnisse zugebrachl hatte, wurde die Verwechselung erst entdeckt und der sreiwilliq Gefangene seiner Hast entlassen. Man ist gespannt, welche Folgen die kvnigl. «taat»anwaltschast dieser Thal brüderlicher Liebe geben wird. *Freib«rg, 2l. September. Trotzdem von den statutarischen sechs ersten AnitSjahren dc» Herrn Bürger meister Beutler in Freiberg erst drei verflossen sind, Halen heute Abend Rath und Stadtverordnete unserer Sladl in gemeinsLaslticher Sitzung euistlmmig beschlossen, Herrn Beuller in Anbetracht seiner, die gebrglen Erwartungen im vollsten Maße rechtfertigenden AniUrung schon beule zum Bürgermeister aus Lebenszeit zu wählen. Dieser Be schluß beider städtischer Collegicn wird sosorl der königliche» Krei-Hauptmannschaft zu Dre-den zur Genehmigung unter breitetet werden. Ottendorf bei Herm-dors, 20. September. Heute kurz nach 12 Uhr Mittag» brannten in unserem Orte drei Bauernhöse und eine HäuSlernahrung ab. In dem an die Scheune gebauten Schuppen de» Gutsbesitzer- Bergmann entstand da» Feuer, welchr» bei der Trrckenheit und heftigem Winde so schnell um sich griff, daß ein einjährige» Töcbtrrchen, welche» vorher schlafend in einem Kinder wagen dahin gefahren worden war. nicht mehr gerettet werden konnte. Der unglückliche Vater kiese» Kindc» ist auch noch de-balb zu beklagen, weil er vorige Oster» au» der Brandversicherung getreten ist. Nur das Vieh konnte gerettet werben. Die übrigen Betroffene» sind ver Gutsbesitzer Traugott Großmann, Gutsbesitzer August Birnstengel und Ver Hausbesitzer und Waldarbeiter W. Kolle, besten Hau» gegen alle» Erwarten vom Fiugseuer ergriffen wurde. -s Plauen, 2l. September. Im Jahre 1886 sind von einer bi» heutigen Tage» noch nicht bekannten Dame «n Amerika einmal 2000 und einnial über 2000 .4t a» die hiesige Banksirina Schmibt-Briickner gelangt mit dem Auj- trage, diese Summe in aller Sülle an würdige, alte arme Frauen und Männer zu verlheilen, waS selbstverständlich ge schah. Bor einigen Monaten sind durch die Banksirma Henry Pundt in Omaha (Neb.) an die hiesige Banksirma Schmidt-Brückner abermal» 1026 gelangt, nm solche an verschämte Arme der Stabt zu verlheilen. Diese Lerlheilung hat im Juni und Juli d. I. stattgesunden. Die Firma Henry Pundt in Omaha bestätigt mittelst Briese» vom 4. September d. I. den Empsang der BcrlheilungSIiste, und au» diesem Schreiben ist zu ersehen, daß die großmülhige Geberin der letzterwähnten Summe Frau Luise Hill icke, erne geborene Plauenserin. ist. Da die ebelbenkenve D, der Liebesgaben von 1886 ebenfalls eine in Amerika lebende Frau au» Plauen war — etwa» Weitere» ist bi» jetzt nicht bekannt —, so ist anzunehmen, daß Fra» Hillicke auch die Spenderin der 1886 hier eingegangenen Summen ist. v Pirna, 21. September. Unsere Chronik localer Er eigniste ist gestern in den späteren Abendstunden durch einen recht leidigen Fall vermehrt worden. Zwischen Militair Personen, welche alsbald rnllasten werden sollten, und der hiesigen Schutzmannschast kam e» in Folge de» ungemein provocirenvcn Verhalten» der erstcren aus unserer Schmiede straße zu einem Zusammentreffen, bei dem sich einer der Miütair» sogar soweit vergaß, mit der blanken Waffe vorzugehen. In Bezug aus Besänftigung der Skandallre» den suchte man da» Möglichste zu bieten. Die Beniüliungen der Exccutivorgane erwiesen sich jedoch al» nutzlos. Sethsi- vcrstänvlich haben noch weitere Untersuchungen betreff» dieser unerquicklichen Affairc stattzufiiibeii, bei welcher e» an strenger Ahndung nicht sehlen dürfle. — Den Bergen unserer säch sischen Schweiz streble heute eine jugendliche Schaar zu E» waren die» die Zöglinge de» Dresdner Pcsialozzi- Stist», da- bekanntlich unter dcm Proteclorat Ihrer Majestät der Königin steht. — In Sebnitz gab sich gestern ei» 70jähriger Weber durch Erhängen den Tok. Im Kamps uniS Dasein war der bedauernSwertbe alte Mann ermüvel und zu dem verzweifelten Entschluß gelangt, dem Leben selbst ein Ziel zu setzen. ' vermischtes. — Um für die Zukunft »ine richtige Wiedergabe der Reden de» Kaiser» zu ermöglichen, wird der „Karlsruher Zeitung" rusolge rin amtlicher Stenograph de» preußischen Abgeordnetenhauses den Kaiser aus besten Reisen begleite». — Bricht Jemand in esne fremde Wohnung unter Beschädigung der von ibm erbrochene» Thüren ein und entweiitel er Nahrungsmittel von unbedeutendem Werth zum alsbaldigen Verbrauch, so ist er, nach einem Urtheil keS Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 29. Mai d. I., wegen Mundraubes, sowie wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruches in realer Cvncurrcnz zu bestrafen. „Zu den BegrifsSmrrkmalen de» sogenannten Mundraubes gehört da» gewaltsame E «brechen in ein Gebäude al» Mittel, zu ver zu slcblciiven Sache zu gelangen, nicht, und wenn sich in der seslgestellle» Handlung der Thalbestand eine» weiteren al» de» sestgestelllen Delicle» vvrsand, so bestand Concurrrnz beider Slrastbate», welche nach den einschiagendcn Vorschriften de» Slrasgesetzbuche» zu be- urtheilen war." Herr Ottomar Anschütz au» Lissa s. P., besten hervorragende Leistungen aus dem Gebiete der Moment- vhotoaraphie schon öfter« besprochen worden sind, hat lerne Tyätigkeit auch gelegentlich de» diesjährigen Kaiser Manöver» bei Müncheberg entfaltet, zu welchem er behufs Ausnahme interestanter Scenen von Sr. Majestät selbst besohlen worden war. Der Kaiser ließ e« sich sogar angelegen sein. Anschütz aus besonder» bemerkenSwerthe Mo mente hinzuweisen, die denn auch die Glanznummern der in überaus großer Zahl ausgenommcnen Bilder ausmachen, zu mal aus vielen derselben der junge Kaiser selbst inmitten seiner Truppen sichtbar ist. Alle dies« Manöverscenen. dar unter auch besondere Ausnahmen Sr. Majestät in der Uniform der GardeS du Corps, die ganz vorzüglich gelungen sind, erscheinen in» Selbstverläge von Anschüy und werden Vielen willkommene Erin»erung«blättrr an da- erste vo» unserem Kaiser selbst geleitete Manöver sein. ----- München, 2l. September. Zum Ehrendienst bei Sr. Majestät dem Kaiser während Allerhöchstdcste» An- wesettheit Hierselbst sind bestimmt: Der Commaiideur ke il. Ärmeecorps, General der Infanterie v. Orss. der Oberst Trombetta de» l. Ulanenregiment», besten Ehes Se. Majestät der Kaiser ist, und Rittmeister Freiherr v. Guttrnbcrg. Außerdem wird eine Deputation dc- UlanenregimentS ein- tresjen. Am Bahnhose wird da» Leib-Jnsanteric-Reainicnt die Ehrencompagnie stellen, eine EhreneScorte, gebildet von einer EScavro» der schweren Reiter, wird Sr. Majestät zur königlichen Residenz geleiten. — Ueber den LebenSgang de» Franzosen Bareiller, der bekanntlich dcm Kronprinzen de» deutsche» Reich», späteren Kaiser Friedrich, sein Besiythum zur Begründung einer .Colonie Barriller-Kro» prin z" vermacht bat. werden folgende Einzelheiten berichtet: Ba- rciller halte in Pari» die Rechte studirt, bei Couture Malstudie» aemacht und war Liebhaber chinesischen Porzellan», japanischer Säbel, mil denen er die Wände schmückte. All- mälig halt« der große Ahnensaal seine» Schlosse» ein sonder bare» AuSseben gewonnen. Neben einem prächtigen Billard Ludwig'» XHI. standen Pflüge und Eggen, und die glänzend vergoldeten Leiste» de» Getäfels i»> Stile LuVwig'S XV. »»ißlkn Heugabeln, Ncchen, Strobflaschen. Retorten rc. trage». Ucberall der Gegensatz zwischen alter Pracht und modernem Schmutze. Wie Bareiller dazu kam, seine Besitzung zu vernachlässigen und selbst zu verwildern, wird aus ver schiedene Weise erklärt. Die wahrscheinlichste Darstellung ist, baß seine Abstammung und gewisse Unaiinehmlich- keilen seine» Leben», die er ihr ruschrieb, ihn ver bittert hatten. Sein Vater, Frantzviö Bareiller, war Guts- Verwalter bei dem letzten Sprößiinge der Faullie de la Beauste gewesen, welcher da» Schloß seit Jahrhunderten ge hörte, eine,» älteren Fiäulein. daS ihn zu seinem Universal erben einsetzte. Nach dein Tode diese» Fräulein» beiratbete FranyoiS Bareiller eine Bäuerin de» Dorse», um zwei Kinder zu legltiiiiiren, Paul-August, von dem hier die Rebe ist, und einen andere» Knaben, der früh starb. Der Erbe deS Fräu lein» de la Beauste ließ seinem Sohne eine gute Erziehung geben, aber als dieser sich unter de» Töchtern de» Landes umsah, ui» zu freien, erhielt er mehrere Körbe, die er nicht seinem Wese», sonder» seiner ursprünglich unehelichen Geburt zuschrieb. Er koinile da» so wenig vergessen, daß er da» Grab seiner Mutter neben demjenigen de» Vater» und des Bruder» mit Unkraut überwuchern ließ und keinen Denkstein, keinen Namen daraus zu setzen erlaubte. Und wie gegen die Todte». so verfuhr er mit den Lebenden, trotzig, verbissen, vo» Haß und Nachsucht beseelt. Er kannte keine größere Freude, als selbst die Acte» seiner unzähligen Proteste abzu- sastc», von denen versichert wird, daß sie Muster der Gattung im GeschästSstilc wie in Bosheit waren. --- Ncwyork, l9. September. In vielen Orten in den Staaten Newyork »iid Pciiiisyivanien haben Ueberschwein- i»ringe» stallgesuiiden. In der Sladl Manayunk im letzteren Staate steht da-Master 10 Fuß hoch, so daß in dem Fabnk- district alle Maschinen stille sichen. Literatur. Die Wochenschrift „Fürs Hau»", welche soeben den VU Jahr- a»g beginnt, ciiihält in jeder Riiinmer soviel praktische und nützliche Linke, daß dieselbe den Hausfrauen nicht genug empfohlen werden kann. ES grcbt kaum eine sür den Haushalt, für die Erwerbs thätigkeit der Frauen, sür die leibliche und geistige Pflege wichtige Frage, die von diesem praktische» Blatt nicht in anregender, ver ständiger Weise erörtert würde. Es sollte daher Niemand versäume», diese wirklich gediegene Wochenschrift anzuschasfen, um so mehr als der Preis sür ein Vierteljahr nur 1 Mark beträgt. Probenummern sind in jeder Buchhandlung sowie auch durch die Geschäftsstelle „Fürs Haus" in Dresden erhältlich. » * » Zweihundert deiitschr HnndelSbrirse für lnnge Kaliskeiikc nebst Angabe der zui» Uebeiiitzc» i» da« Französische und Engliictie wichtigste» Wörter und FachauSdrücke in diesen Sprache». Von Wilhelm Rvhrich, vormals Direktor der höheren HondclSschm zu StnIIgart. Leipzig, G. A. Gloeckner. 1888. Geb. 1.80 ^ — DaS Buch weist solginde 7 vll'tlh'ilungcn aus: 1) Rundschrcib.'n (22 Briefe); 2) Briese aus dcni Waarengeschöste (39); 3) Ab machungen und Mahnungen (20); 4) Au- dem Banksache (41); 5) Empsehlungen ohne und mit Crcditeröffnung, Erkundigungen über die Lrediiiähigkeit von Häusern und Au-kuiistSertheilung (25); 6) Briese über Spedition, Versicherung, Agenturen und andere- (2«>) und 7) Bewerbungen uni Sellen und Antworten auf solche Briese, Rathseinboiunge» (27). Daraus ergieb» sich die im Vergleich zu dem räumlichen Umsange erstaunliche Reichhaltigkeit deS Werkes, welche- »nt größlem Geschicke einen lehrreichen Einblick in die maniiigfachslen Geschäft-Verhältnisse gewährt. Die Arbeit gewinnt aber noch dadurch in hohem Maße, daß ein au-gicbiger Anhang treffliche Anleitung zum Uebertragen vorstehender Brlese in das Französiilde und Englische darbielet. Drucksehler-Verichtlgun,. Unter „Sachsen" ist in der gestrige» Nummer de« Blatte« zu lesen: Zeile 3 von oben: „Minister de« Auswärtigen rc." Nüiiii ii li VTinämüIilsiistrasiss 24. kosLiuellteii. ! <l», äleter von 25 an. vesonckkr, ewpkebl« al« pr«l»rver1d: in I?083, ck», Ueter rn 40 °°6 svkvvrv, olsLssoryllLllLLtev r.u KO, VO, 70. 8k ä». Katar vov »0 >4 »». 8t«t«r kloganr von 8»I«»inieaI>eIta». ?slr- wick rscksrdssLtr, Ssla«ll« SLuä«r, Spllrsll, Loüps«, küsvdsii. ckaa Srdcß von 1.00 ^ an. LlMorstoste. In U»nv«»ot0» »nA Vt»pelv»»r«n. llallnvollstiie klelilstMM, »»r kk«»l»«>4aa, ckaa Kotor »a 00 1.00, 1.20, 1.K0 ^l kttinvollünv sso»veLM8, ckaa Kater «n 1 KO, 2, 2 KO, I k Vomsctloii. KSLSIUllLlllol i ckrtvKvts / von k 4» »». VrlootlLllloii von 2.KO -AI an. 135 em lang, von 10 ^l an.
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