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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-27
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1888
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Fünfte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 271. Donnerstag den 27. September 1888. 82. Jahrgang. VolksunrUchastliches. >ll» für dies»» Theil bestimmte» Sendungen stvd zu richt:» aa de» verantwortliche» Redacte»» desselben G. G. La«« t» Leipzig. ^ernfprechmeldnngen. * Aachen, 26 Sepiember. In der be»!e ftattgefondene« und da» etwa hundert Perionea beiuch'en Gcnerolversammliiag der Aachener DlScontogesellschast wurde die Höhe der Loden'schen Unterschlagungen aui 1.320000 angegeben und der nach Abzug de- Seniestralgeivinnes verbleibende Eavilal- verlost aus 1017 000 ^ beziffert. Die Briammlung wäblie ein stimmig eine au- 5 Mit lieber» bestehende Tonimission, welche mit dem Vermal,ung-eath- SanirungSvorichläge beratsten und diese in Kürze einer anderen Generalvecsammlunq vorlegen ioll * Wie«. 26. September. Das „Fremde,iblatt" glaubt, die Galtztiche Earl-Ludwig-baha werde in der Lage sein, b Proc. Zinse» zahlen zu können. Telegramme. rvrv Lha«. 26. September. Au- den Berichte», welche dem hier taqeuden landwirtl sch.silicken Eongreß erstattet wurde», ergieitt sich, dag die Getreideernte weaiger ungünstig sei, als man srüder anvakm. IX DK. Petersburg. 26. September. Die „Börlenzeitunq" widerspricht den Gerüchte» von bedeutende» Verlusten der Petersburger Disconiobank und kündigt eine bevor stehende, hieraus bezügliche osficielle Publicaiio» d S BerwaltungS- ralhS derselben an. IVTL New-Pork, 26 S^piember. Der Werih der in der vergangenen Wuchs ausgesührte» Producte betrug 6 773 571 Aafransurrogat (Dinitrokrelol). Die Nummer vom Sonnabend, den 22 Seviember o, Ihre- ge schützten BlutkeS bringt einen Artikel de- Herrn vr. Niederstadt über Sotraaiurrogat (Dinitrokresol), der an- zwingt, auch unsererseits Einige« zur eudliLeu K ä u»g die er viel-er-giea Sache be,zutrage>. Zunächst gebraucht Herr l)r N ederstadt jür da- Dinct okreiol- kalium witderholl den Name» „Solenn,»', die- ist unrichtig; dir Hoftantne sind völlig andere Farbstoffe, gehören einer andern Körver- claffe an und haben mit dem Sairausurro ml nur die beiden An- fanq-siiden gemeinsam. Doch davon ob,.sehen. Wa- der Ariikel seruer zur Bcrih id'gung des Sasransurrogate- bringt, ist ungei'übr mit denselben Worte» vor etwa Jabressrist bereit- von u»S in Facd- blittern (Lheiniker-Drogisienzeguiiq rc.) geiagi worden. Seitdem ist die Sache aber in ein weit geklärteres Stadium getreten. Die in unserem Aufträge von vr. Gerl, ch m Wiesbaden an> gestellten Untersuchung n basten die Gesundheitsschädlichkeit des Sasraniurrogates ganz unzweiselkast lestgestelll, unzweifelhaft deshalb, weil nach dem Genüsse von Safraniurrogat die Thiere nicht allein starben, sondern sämmilich ohne Ausnahme eine be stimmte Assertion des Gehirn- (Hyperämie) zeigten. — Es kann sich bet dieser, in jedem einzelnen Falle mit Sicherheit wieder- kedreuden Erscheinung nicht um zufällige Todesursachen bandeln, das ist jedenft lls klar, die G>hi»»hype,Linie wurde zweisel-ohne durch Sasraniurrogat hervorgeruieu. Tosi die verschwinbente» Mengen, in denen Sasranlurrogat in Nahrungsmitteln vortommi, ichadlxt:» Einflüsse auf den OrganisiniiS wohl kaum hervorbringe» können, ist auch von u»S mehrfach betont; ist aber dishalb dieser Faibsioff sür die Genußniitlelsärberei seslzu- halten? keineswegs. Piesf r in ein unenibchrlichrS Gewürz, eben'» sind Alko»ol. Tbee m enibehrliche Genubiiiilttcl gewoiden, das trefft sür da' Sasraiisurrogar nicht z». Wir liefern unseren Abnehmern schon seit längerer Zeit dafür ein anderes Safrangelb, da- überall Anklang sinder und für dessen absolute Nnschädlichkeii, ie bst in groben Mengen, einer der berufensten uod besten Gelehrter» der hiesigen Universität sich verbürgt. Sairansurrogat ist also ersetzbar, Pfeffer,c. nicht, dies der Unterschied. Von Seiten eines Fabrikanten werden Anstrengungen gemacht, dem Sairansurrogat sei» alles Reich unbedingt zu e,halten; eS ist die- unvkisländlich, da die Fabrikation doch auch sernerdin durchaus lebenssähig bleibt. Auch wir fertige» und liefern aus Wunsch noch da- alte Soniransurrogat (Dinitrokresol), denn leine Verwendung für Seifen, Schmuck eder» rc., ferner seine Ausfuhr ist gar nicht beeinträchtigt, nur müssen die Abnehmer daraus ausmerksam gemacht werden, daß dasselbe sür Genubmiltel nicht einpsohlen wird. Da aber sichtlich da- Verbot de- Sasrausurrogats nur eine Frage der Zeit ist, mühte jeder auimerkiame Fabrikant sich nicht aus die Erhaltung desselben steisen, sondern einen guten Ersatz sür dasselbe suchen. Bislang ruhte die Fabrikation von Sasranlurrogat lediglich in sächsischen Händen, bringe» wir nichts B.sie,es. Unbedenkliches in den Handel, so drvbt uns die Gefahr, von Anderen übcrsiiigelt zu werden und aubersächsischen Fabrikanten direct in die Hände zu ardeiien. Schon jetzt werden von einer Berliner Firma Anstrengungen gemacht, ein garanlirt dinitrokresolsreicS Safransurrogat in Ausnahme zu bringen. Deshalb ist die größte Vorsicht gebot'n, und es wäre wohl an der Zeit zu bedenk,», daß der uä ivüvitum fortgesetzte, immer wieder Lingstgeiogtes repiosucirendc Kainps uniuöglich deni unzweisel Haft verkämt g n Tiuitrokreio kaliuni zum Siege vcrhelseu kann. Leipzig-Eutritzsch, 2b. September l888. I. C. Schuster L To. t Vermischtes. Leipzig. 26. September. *— Eine Mahnung zur Vorsicht im Exportgeschäft »ach Indien wird durch die Thatsache gegeben, daß in jenen 'erneu Gegenden zahlreiche Schwindelgeschäfte ihr Unwesen treiben, >ie eS daraus oblegen, von vertrauensseligen Continentalfirmen Waarensendungen auf Credit geliesert zu erhalten. Demgegenüber ist darauf hinzuweisen, daß kein solides Haus in Indien Credit verlangt. Der Geschäftsverkehr wird in der Weise bewerkstelligt, daß der Fabrikant oder Exporteur den Frachtbrief über die ver schiffte Maare sammt der auf den Besteller gezogenen Tratte an ein Bankinstitut im DomicilSorte de- Bestellers cinsendet. Die Bank präsentirt dir Tratte und liefert erst gegen Honorirung der selben die VerladungSdocumente aus. Im Falle der Nichthonorb- rung verbleibt die Waare zur Verfügung de- Versender-, welcher derart im ungünstigen Falle einen kleine» Verlust erleiden, nie aber den Werth der Sendung verlieren kann. Jedenfalls empfiehlt eS sich, unter keinen Umständen an unbekannte indische, überhaupt Firmen in weitentlegenen, europäischen Bräuchen entweder gar nicht oder nur beschränkt zugethanen Ländern Maaren auf Credit zu senden, ohne sich vorher durch die ausgegcbenen Referenzen und durch Anfrage bei anderen unparteiischen Gewährsmännern zu- verlässige Auskunft über deren Respcctabilität und Creditsähigkcit verschafft zu haben. »— Patcntsabrik zu Pcnig. Ter Aussichtsrnth der Patent- fabrik zu P-nia hat beschlossen, nach reicblich bemessenen Aichiei- bungen und Reseivestellungin der demnächst staitzufiiivenden General versammlung die Vertheilung einer Dividende von Prorent — also gleich hoch wie iüc das Vorjal.r — vorzuschlagen. * Ebrmnltz, 25. September. In der heutigen Sitzung de- «ufsichtSraths der Chemnitzer Dampf- und Spinnerei- Maschinen-Fabrik, vorm. Wiede, wurde der Jahresabschluß voraeleat; derselbe erzielst 106 561 Gewinn, wovon 71000 ^1 zu Abschreibungen verwendet werden; als Dividende sollen 1'/, Proc. vertheilt werden, vorbehaltlich der Revision. -r- Ehrmiiitz, 25. Scpiember. Man wird kau » irren, wenn man annimml. daß in der Strumpf- und Handschuhsabri- kation, die jetzt wieder in regelmäßige Bahnen kommen will, vor Beginn de- nächsten Jahres, w nigsten? vor dem Bekaiiniwerden de- Resultates der Pcäsid'ntenwad! in den Bereinigten Staaten, kein recht lebhafter Geschäftsgang Platz greisen w rd. Dr nunmehr auch di« Trieotsabrikatioa die Hauptarbeit hinter sich Val und nur hi« uachträglich eingegangenen Aasträ ie erledigen muß, so ist voraus- Uchtlich auch dieri» im kommenden Winter e »e qewisfe Gle chmäßig- «t» z» erwarte»; de»» dt» Leipziger Moaot-ichrift für Textilindustrie »«« R^t die Fabrikanten vor za grotzer »»Häutung „» Borrätben. Mit der Mode Mächten ist kein ewger Bund zu flechten; darum ist hier eine Art von Seibstbeschränkuag geboten, die nur zum Heile der Industrie dienen kann. *— Sächsische Stick maichinensabrik zu Kavpel bei Ehemnitz. Der Aussichtsroih bat beschlossen, der demnächst rinzu- berufenden Generalv-eiommlung für dos veislassene Geschäftsjahr die Vwibeilung einer Dividende von 2 Proc. (gegen 3'/, Proc. im Variable) ,n Vorschlag zu dringen. *— Sächsische Kammgarn.Spinnerei zn Harthau. In der am 2s. d. M stattgehabten ordentlichen Generalversammlung waren 7 Nctionaire anwesend, welche NO Stimmen vertraten. Die Tage-- ordiiung wurde ohne jede Debatte erledigt und Decharge rrtheilt. Herr Gustav Kerting wurde in den Aussichtsrath wtedrrgemähit, ebenso der Revisor Herr August Wolfs für das Betriebsjahr 1888 89. ES wurde weiter ein Bericht vorgetragen, welcher die Buchwerihe der Bilanz darlrgt und dirselbr» als wesentlich unter dem wirklichen Werth begutachtet, so daß die Absicht ausgesprochen werden konnte, in den salzenden Jahren die Abschreibungen aus rin Minimum zu reduciren, dagegen entsprechende Reservrstcllungen vorzunelimen. ss Treslte», 26. September. Die Aktiengesellschaft für automatischen Verkauf in Dresden hielt gestern Nachmittag im Bureau des Bankbauies Gebr. Acntwld, hier, ihre erstr ordent liche Generalversammlung ab. In derselben waren 262 Actien und gleich viel Stimmen vertreten. Ter von uns brrrikS besprochene, eine gme Zulunft des Unternehmens verheißende Jahresbericht und die Gewinn - und Verlustrechnung nebst Bilanz sür da- Geschäfts jahr 1887 88 wurde einstimmig genehmigt und ebenso eiaslimmig die Entlastung der Verwaltungsorgane ausgesprochen. <-) Aus Thüringen, 25. September. Ein rheinisches Blatt bat die Nachricht cinsgetijchk, baß der peniionirte Heer Essenbabn- minisier die E>>enbad»direciionen de» Staitsbihndezirks veranlaßt bade, Erhebungen darüber onzustellen, w-fti e Nnanziellen Folgen die Emiübrung des von E. Engel in seiner bekannten, bei Costenobie in Jena erschienenen Schrift „Ei'enbihn c'orm" vorgrictiiagenen Entsernuiiqs Perionenlariss habe» werde. Wäre diese Notiz am l. Avril oder zur Fa'chingszeit eri.i»enen, so könnte sie eine gewisse Berecht gu ig haben; — einem preußischen Eisenbahnminister aber zu insinuier», auch nur einen Augenblick aus da- utovische Gc« b ei zu soigen, dos Herr Engel wahrscheinlich für d e kindliche» Freunde de- iBüctileias „Eine R ije in bas Schlaraffenland" ge- ichildert bot, erscheint doch etwas zu sink! Die Bo schläge des Herrn Engel hinsichtlich seiner Zoneniarise eenstl'ch zu widerlegen, wird man ebenso wenig versuchen, wie es beiipielswc ie »ölhig ist, die soc-aivemo- krai'sche Forderung, „die Geeechugketi ft eiz igeben, d. st. alle GerichkS- koste» objukchiffen", mit Gründen zu paralchsireii. Noch dem Perfect» wertlien dics'r , Resornl".Vorschläge »lüßlen die Gleise der ver schiedenen Botinlinien verzwonzigiachk, die Wagen vertausendfacht und die Maschinen mit Säg,,pänra grbeizt werden, ganz abge- seh n davon, dl ß jeder Zug nicht genug CoupSs erster Elasse haben könnte I In Rirktichkeil bandelt eS sich bei der von der „Köln. Boiksztg." geträumlen Erhebungen über die Wirkung der Enqrl'schen Zu kunftsmusik um etwas ganz Anderes, nämltch um den Aussall, der in acht Eiienbohndireclioa-dezirkea durch die für den 1 Avril d. I. geplante allgemeine E>uiüdrung der Normal.Peeionengellstaxe» zu erwarien sicht. In drei Bezirken siud keine Tarisänderungea cr- soroerlich. Berlin. 25. September. Die V rwoltung der Rositzer Zucker-Rasfinerie beantragt die Fusion mn der Strontianit» Socirtät. Berlin, 2b. Sepleniber. Dem Wortlaute des Rescriptr» des Haiidelsi»! nisterS betreffs deProductenböese ist Folgendes zu entnehmen: Was die Znioiiinlensetzuiig der Sachverständigen- Commission anbelangt, so kann ich die grundsätzlichen Bedenken gegen die Zulassung von Personen, welche am Geireidegeschäft be- thkiligt sind und dimgemäß an ihren Enischeidungen ein, wenn auch nur iudirecies Inlcrcssc haben, nicht als beseiligl aniehcn. Ich bin vielmehr nach wie vor der Ansicht, daß im Allgemeinen nur solche Sachverständige, welche unbeiheiligt am Getreid,Handel sind, da- sür rine gedeihliche Wirksamkeit in ihrem Amte unerläßliche Bcr- trauen nicht blos in den Kieisen der zunächst betheiligten Ge treidebäudler, sondern auch bei den distributiven Gewerben und bei der Londwirthich.ist sich zu erwerben und dancrud zu erkalien vermögen. Unter den vorgelrugenen Umständen will ich j-doch genehmigen, daß bs aus Wetter,- solche Peiionen, welche aus schließlich Locogeichaite machen, soweit ein B.stüriniß dazu vorliegt, z» Milglikdern der Sachverständigen.Commiisio» ernannt werden dü sen. Betreffs des Minimalgewichts kommi das Rescript den Bermitteluugsvorschläqen des Aeliesten Collegiums entlegen, indem es veriuchsivcise aus ein Jahr die rlwas über de» bisherigen Sätzen stehenden Minimalgewichle, weiche von be» Aeliesten vorgeichlagea sind, angeivtndet werden, nämlich sür We zen 75 2 Pid vcr Neu- scheffel gleich 725 < per Liter, sür Roggen 71 Pso. per Neuich ffel gleich 678 c per Liter, siir Hafer 44.6 Pso, resp. 415 c. Beireffs Rauhwe^ze» verbleibt das Rescrpt dabei, daß der selbe nur ungemischt und aus gesonderls Schlußscheiar ge bandelt werden darf. Ais unlieserbar eiklärteS Getreide darf frühestens nach 8 Tagen wieder angemelbet werden, nachdem der Beweis über die Babeiiung oder Berbesserung buch Mischung erbracht ist. DaS Reicript bestimmt, daß der NochmeiS auch durch de» Augenschein erbrach! werde» kann. Die neue» Bedingungen sollen nur sür solche Geschäfte gelten, Weiche vom 1. Oktober ab per Januar und ipiterc Termine geschlossen sind. Encrgiiche Maßregeln stellt da- Rescript in Aussicht gegen iolbe Filmen, welche die neue» Schliißicheinbebingungen umgehen wollen. Vereidete und nicht vereidete Makler dürfen andere als usancemäß'ge Geschäfte nicht vermitteln und Sachverständige bei solchen Geschäften nicht Mitwirken, eventuell sei zu erwägen, ob Kausleulen, welche die neuen Bedingunen zn umgehen trachrens, der Zutritt zur Börse zeit weise oeer dauernd zu unieriagen iei. *— Die Fabrikation feiner Parfümerien hat In Deutschland, wie aus zahlreichen uns vorliegenden Berichten hervorgcht, in letzter Zeit eine» außerordentlichen Fortschritt zu verzeichne» gehabt. ES ist diese Thalsache insofern von ganz besonderem Interesse, als mit der immer vollkommener werdenden, in Rede stehenden Industrie vor Allem die französischen Fabrikate gleicher Art, die leibst in ' Deutschland noch viel verbreitet sind, einen mächtigen Concurrenten ! erhalten. Aus dem Weltmärkte beherrschten bis vor verhältnißmäßig kurzer Zeit die sranzäsischen feinen Parfümerien in bedeutendem , Maste den Markt: heute ist dies indessen schon anders gewo den und die deutschen Artikel dieser Branche dringen immer weiter vor und ! werden immer begehrter. So wird u. A. aus Ancona in Italic« ! gemeldet: „Die feinen Parfümerien kommen zum grössten Dheile an- Frankreich und der Rest aus Deutschland. Es erscheint eines Versuches werth, die erste Stellung für diesen Artikel »u csrringen; die gewöhnlichen Parfümerien werden im Lande selbst «»gefertigt." *— Das segensreiche Wirken der Lebensversiche rung. Nack: einer stalistiicben Ilebersicht sind im Laufe des JaheeS 1887 tuich d ii Tod von B riicliecten ca. 45 Milliouen Ma>k bei den deuiichen Leb nSversictieruug^-Gci llildailen fällig geworden. Zu dieicr Lumme treten »och die Rcsnliale der C'Pitalversi,Herwig aus de» Leten iall, serncr die Ergebnisse der Sierb raffen Hder Renten- versicheiw g re., so daß man nicht serlgeht, wenn man die Höhe der au' G n»d von Versichern gsvol,cen zur Auszahlung »elaugirn Summe mil 55 Million'« Mark anaiebt. D es: Z ff r spricht deut licher sür de» S gen der LebeiiSv-rsihernng o'S die längste tbco- relisctie Erörieruiig. Tausende von Fam I cn haben die Wohttbat der Versileruug empsuntkli unb die Fürsorge d s Famiiienoier- danpleS fttirgnei, die cS ihnrn crmö ,lihre, d r Zukunft oline Bangen entqeqenzuseden. Sie olle si, d zu bccedte» Fürsprechern der Lebens versicherung geworden, denn sic baden j-tzi ganz deutlich erkannt, welchen Werih die Gewißheit bat, bc m Tode de- Ernährers ein bestimmt'« Capital zu erballen, da- zn eispirei, vielleicht nie mög lich gewesen wäre. Die deutiste Lebensversicherung ist im erfreu» lickien Aufblühen begriff-»; Psicht emcs jeden Verständige» ist, innerhalb seine- KreiscS ijft idre Awbreilung Sorge zu tragen. Die Leieusveisiherung gewährt keine Alosen tu der Notb, sic schafft jeden, ihrer Anhänger ein Recht aus ein Capitol, daß ihn vor Noch und Elend ichütze» kann *— Uebcr dle Lage de« Berliner Lons«ctto»-a«schästS errtbalten dle .Wochenbericht» der Leipziger Monatichrtft nlr Dextil- Iudusirte" wiederum eturu sehr ausführlichen Bericht, aus de» wir dir Fachkreise hiermit aufmerksam machen. In jenem Bericht heißt eS unter Anderem: „Wie ein letztes Ausflackern des Lebenslichtes vor dem Todr, um »nS noch einmal zu überzeugen, was uns die Saison gewesen, erschien dt« letzte Woche derselben. Gleichsam um unseren Ausführungen, daß die große Lebhaftigkeit nunmehr ihrem Ende entgegengeht, Lügen zu strafen, weilte noch in den letzten Tagen eine so große Zahl von Einkäufer» in unseren Mauern, daß uniere Consectionsgeschäfte in jeder Weise voll und gut beschäftigt waren. Nicht nur deutsche Einkäufer, italienische, svanischr, hollän dische begrüßten wir. Doch ein Wermuthstropscn «lischt sich in unsere Freude. Die Nachrichten, die uns über das eng- lische Geschäft zugehcn. lauten leider recht trübe. DaS Ge- schüft daselbst hat wahrscheinlich in Folge der warmen Witte- rung rincn Rückschlag erlitten, große Quantitäten von Maaren, namentlich von Tricot-JaquetS lieben dort noch unverkauft. Die verschiedenen Confectionaire, die sich mit neuen Lollcc- tionen daselbst befinden, entwerfen recht trübe Schilderungen über den englischen Geschäftsgang. Etwa» bessere NachriHten sind aus Amerika eingrlauscn, von dort kamen KabelordreS auf anschließend« bestickte Jogurt-. Der erste Bedarf ist wohl jetzt von allen Seiten gedeckt. Wenn auch unsere Eonsectionaire, wie wir eben gemeldet haben, in dieser Woche noch recht flott beschäftigt waren, so weiß man doch nur zu gut, daß eine Abschwächung des Geschäfts be- vorstebt, man arbeitet nur DaS, was effektiv bestellt wird, während Lagerdispositionen außer Frage bleiben. — In der Stossbranche sind SoleilS noch knapp, alle anderen Stoffe dagegen sind zu haben, selbst die Tricotstoffe (StockinetlcS) sind hinreichend am Markte. Das allerdings müsse» wir betonen, sollte die Saison noch einmal scharf einsetzen, ist Stoffknappheit zu erwarten, da unsere Fabrikanten schon seit- einigen Wochen nicht mehr arbeiten. Für das Frühjahr geben unsere Confectionaire jetzt Aufträcie, und zwar werden Kammgarncachemircstosfe (Elberseld, Gera, Greiz) und Seidenstoffe (Elberfeld, Creteld) bestellt. — In der Trtcotbranche ist noch ziemlich gut zu thun, eS gehen weniger große als die üblichen nor malen Ordres ein. In England ist das Geschäft mittelmäßig. Einige südamerikanische Einkäufer waren mit Pariser Eominissions- firmen hier und placirtcn noch belangreiche Ordres. Eilenburger Kattun - Manufaktur, Actien-Gescll- schaft zn Eilenburg. In der am 25. d. Mls. in Eilenburg abgrhaltenen Generalveriamnilung wurde zunächst der Geschäfts bericht pro 1887 88 erstattet, aus dem bereits Mittheilungen gemacht worden sind. Aus Grund des Revisionsprotokolls wurden dem Auf- sichtSrath und Vorstand Entlastuug rrthellt. Der rrziclte Rein gewinn wurde nach de» Vorschlägen des Aufsichtsraihs wie folgt vertheilt: der NussichtSrath und Vorstand erhalten 18 Proc. Tan tieme, die Actwnaire aus daS 900 000 ./t betragende Actiencapital 4 Proc. Dividende, der Rest von 880,91,4l werden aus neue Rech nung vorgelragen. — Der nach dem Turnus ausschcidende Herr Bankier Emil Sie ckn er-Halle wurde in den Aussichtsrath wieder gewählt. *— Secundairbahnproject. Die königliche Eisenbahn- Tirection zu Erfurt ist mit der Anfertigung allgemeiner Vorarbeiten sür eine Eisenbahn untergeordneter Bcdeuluiig von Schlettau über Lauchstädt »ach Schafstädt mit Abzweigung von Lauch städt nach Merseburg beauftragt worden. *— Die neue Zucker-Eamvogne. Die iu den letzten Tagen stattgeiundene Reaktion der Robzuckerpreile wirb haupssächüch daraus zurückgelührt, daß t» Magdeburg rin drängende» Ausgebot in Roh zucker neuer Eanipagne entstände» ist, »du« daß dasselbe williger Kauilust begegnete. Wir eS heißt, habe» die maßgebende» Statistiker Deutschlands coiistatirl, daß die diesjährige Rübeucrnte, deren Er- Irägiiiß durch da« ionuige Wetter der letzten Wochen in unerwar teten, Maße g'hoben wurde, um einen circa 4'/, Millionen Mark g>ößcreii Werih repeäieniiet, al- bei der letzte» Schätzung. Die Einceziffern dürsten nach Beendigung der Gesammlernie sogar noch eine weitere Erhöhung erfahren. *— Brebowrr Zuckerfabrik. In der vorgestrigen G neeal- vcrsammlung wurde der G,schäsiSbericht sür das Iabr 1887,88 vor- gelragen. Von dem erzielten Ueberschusse von 194 452 wurden 40 972 ./t zu Abschreibungen verwendet und genehmigte die General versammlung nach Dolirung deS gesetzlichen Reservefonds u»d der zu zahlenden Tantieme die Verlheilung einer Dividende von 7 Pcoc., sowie die Zurückiiellung eines Specialreservesoiids von 44 351 Dem Aussichlsralhe und Vorstande der Gesellschaft wurde Decharge trilieilt. Hiitinovcr, 25. September. Tic heutige Hauptversammlung der Versicherten der „Hannovers", Militairdicnst-Versiche- rungs-Gesellschast, verwarf mit großer Stimmenmehrheit daS Ansinnen der Verwaltung und des Aussichtsraths, der Regierung auch ferner Widerstand zu leisten; die Versammlung sprach sich viel' mehr sür die Erfüllung des Verlangens der Regierung aus. Uraunjchwlig, 25. September. Tcr Au siaiScaiü der Braun schweigrr Actien-Geseilichast sür Jute- und Flachs- ipinnerei schlägt 11 Proc. Dividende vor gegen 8'/, Proccut im Boriahre. *— Der große Aufschwung der Hamburger Dampf- schiissahrt ergiebt sich aus der sehr beträchiiichen Anzahl von Schiffen, w iche gegenwärtig sür Hamburgilche Rhcdereieu im Bau sind. Es wurden nämlich 42 Dampier mit circa 98 400 t in Be- slellung aegcben; seruer 7 eiserne, bezw. stählerne Segelich ffe mit ca. 11200t Davon werden gebaut in Deut'ch la n d: 25Dampier und4 Segler--29 Lchifs: zu61 OllOt. JmAuslaude: 17Ta»ipser und 3 Segler -- 20 Schiffe zu 48 600 t. Brcnlkli, 25. September. Wie dir „W. Z." hört, hat sich der Norddeutsche Lloyd entschlossen, sür die Paffagiersahrt aus der Unirrw'ser einen neuen Dampfer von der Art de» „Hecht" bauen zu lassen. IVDL. Königsberg t. Pr., 25 September. In der heutigen AliisichiSraih-sitzuiiq de> O » preußil'che n S a vbahn wurde Baron Golz-K allen zum Vorsitzende» und Commerzienrath Andersch zuin Stellvertreter de- Vorsitzenden gewägll. Z Zur D ckiing der ruf 1 610 000 ^1 veranschlagten Grund- eiwerbskostcn sür die Lanalisirung der ober» Oder hat der Ausschuß des berq- und hüttenmännischen B r-ins in Oberschlesirn eiiieiiBertkeiluiigSpIa» ausgestellt, wonach die StadiBreslau 550 OoO^l, die oberichlcsische Bergdauhilsscassc 5lX1000>t. die E sen- und Kalk- bzw. Leinent ndustrie je lOOOOO.^l, die Zink- und Bleiindustr e 50 000» und die übrigen Industrien, sowie Rhedcr und Kohlen händler 60 000 ^l ouibriugen, der Rest aber von 250 000 von der Prov nz nebst der Garantie sür Ausbringens der Kosten übernommen werden soll. D Bus Bayern, 25 September. Die auch in Bay rn fühlbar werdende Steigerung der Brodprriie hat in Würzburg Ber- aniassuog zu eintr Brodbäckereigenossenschasl gegeben. — I Tie Malchinenbaugesellschast in München, die 3M Arbeiter beschönigt und im lebte» GeichäiiSjahee einen Uml h ro i l 040 135 ^l gcbobt hat, kann über einen Reing w n» von 106 807 -4l »erlügen, der eine Dividende von 5'/, Proc. ermöglicht. Es werben in der Fabrik besonder- Gasmotoren nach dem Patent Adam bergestellt. Die Zahl derselben belief sich l n letzten Jabre oui 87. — Die Nürnberg-Fürther LudwigSbahn Haiseit dem 1.Januar 1886 im Ganzen 3884 6 mehr eingenommen als in den 8 ersten Monaten 1887, — Die Münchener Jndustriebank hat im ersten Halb- jahce 1888 einen Geiammtuiniatz von 24 Millionen Mark gehabt, was eine Steigerung um 3 Million' » g gen dieselbe Zeit de« Vor jahres bedeutet. Es ist dabei ein Reinertrag von 23 600» zu ver zeichnen. Die Staiiimantheile der Mitglieder betragen 329 000 ^1, wälireud der Rescrvesonts aus 76 000 ^41 gestiegen ist. WikSbadrn, 25. September. Tie Zahnradbahn nach dem Neroberg ist heute Morgen 10 Uhr dem Betrieb übergeben worden. Piaiindrii», 25 Sep'ember. Die Badische Bank und die Würltembergische Notenbank habe» der „Reickisbank" an- gezeigt, daß sie von dcm srüher geichiossenr», sie in ihrem TlScon- ttrunqs-Geichii: beschränkenden Abkommen zurücktveien. X Bo» »er böbnirschrn «renze, 25. September. Um der in Böhmen zum großen Nachtherie der Landwirthe bisher arg be triebenen Güterichiächterei einigermaßen vorzudeuaen. hat der Justizminiiter allen Behörden ringeichärst. g-mni dorcus zu achten, daß Güiertveilungen aus außeegerichli chem W.gr, also z. B. durch Privaiodmachuaqen, strengsten« verbalen sind. — Die Holz- und Geireidrrtasndr von Bödmen nach Sachse» ist »och t» diesem Herbste, »ie säst immer um diese Jahreszeit, sehr bedeutend. Die Sendungen per Bahn und per Kahn werden wohl i» diesem Herbste bedeutender werben, al« sie im Herbste 1887 waren. *— Buschttrhrader Eisenbahn. Die neuen Eouvonbogen zu den Silber-PrioritätS-Obligationen der Anleihen vom 8. August 1868 und 10 Februar 1871 werden gegen Eiuliesernng der Talons dieser Prioritäten vom 10. Oktober d. I. aa und zwar am hiesige» Platze durch die Allgemeine Deutsche Lredit-Anstalt auSgesolgt. .4. B»a der Lchwct;, 24. September. Die Brünigbahn. welche erst am 14. Juni eröffnet wurde, hat seitdem 8? 999 Reisende befördert; eS soll darum der Betrieb noch eine Zeit lang voll auf recht erhalten werden. — In Vevey am Genfer See wurden kürzlich Versuche mit der elektrischen Schifffahrt gemacht. E>» 6 lange« und 1,30 m breite« Schiff war mit Accumulatorrn ver- ehen, die am User geladen worden waren. Die Llektricität wirkt: aus eine Kraftmaschine, welche wieder die Schraube de- Schiffes iu Bewegung setzte. DaS Schiff fuhr 4 Stunden la»g aus dem See umher und legt« in 1 Stunde 8 iuu zurück. *— Lüttich-Limburger Bahu. Für die Actira dieser Bahn wird seit einigen Tagen an der Berliner Börse Stimmung gemocht. Erst uacddem der Tourt der Actien um eiae Reihe von Procenten hrrausgcsetzt worden ist. haben die Interessenten jetzi einige Mitlheilungen über dir Entwickelung der VSrse tm abgetan- senen Jahre an die Oeffeutlichkeit dringen lassen. — DaS B. T bemerkt dazu: Wir nehmen von der Reprodnctioa derselben Av- stand, weil die Art und Weise, wie jene Veröffentlichung geschehen ist, daraus schließen laßt, daß damit nur gewisse» Spielern an der Börse Borichub geleistet werden würde. Dieselben haben, was Günstiges sie über die Bahn wußie», offenbar erst wettere» Kreis.» zugänglich gemacht, als sie die Acneu, soweit ihnen da- vortheilhaii ichie», auigekaust Kotten. Sie werden auch, wo- Rachlheiliges in der Entwickelung der Bahu eiuiritt, erst bekannt werden kaffen, nachdem sie ihr Sctäfchen in-Trockne gebracht. Wer sich also nicht von Börse,,'peculanten rupien lassen will, wird sich von den Actien dcr Lütticb-Limbuiger Bahn bester fern halten. 88 De Ausfuhr portugiesiicher Weine während des JahreS 1887 hat sich gegen daS Vorjahr so erheblich vermindert, daß dadurch die Geianinttresultote de- HandelsauSwrijcS bedeutend zu ihrem Nachlheile verändert werden. Der Werth st er Aussuhr an Wein betrug 1886 75'/, M>ll. Mark. 1687 nur 50»/. Mill Wie wolil bekannt, ist der Export spanischer und portugiesischer W ne zum I iroßen Theilc vo > de» Bcdü.snssjc» dcsiranzöstschen Marktes abhängig, die 1886 die Ein'ühruiig großer Mengen der letztere, eisoide te». Dieses Bedürsiiiß nurde im vergangenen Jahr« «ich! emv'lindcn und die vrrtugiesiich n Winzer macbe» daher jetzt ganz eikärliche Anstrengung n, t irein sG wächj neue Absatzgeb e:e zu ge winne», wob i sie namentlich im Auge haben, die Bordeaux weine aus dem deutschen Markte auszuslechen. Tt. Petersburg, 24. September. Das Fonds- und Note», conto der Reichs bank balancirt jetzt mit 795 032 238 Rbl., nach dem neue 15 Millionen Cridttbillets al« enntttrt ausgeiührt sind PclrrSburg, 25. Scpiember. Im Lause diese« Monat« be- absichtigi der Finanzministcr im legislativen Wege die Genehmigung zur Umwandlung des im Portefeuille der Re ich «bank befind- lichenReste- sünsprocentiaerGoldrente in viervrocentige ohne Souponsteuer einzuholen. Die sünsprocenltgen TitreS seien, weil sie der Couponstcuec unterliegen, schwer uittrezubringen. — Für diese Woche wird die Eröffnung der Subscription aus die Actien der Jwangorod-Doinbrowarr Bahn in Petersburg und Berlin erwartet Die Emission beträgt 8'/, Millionen Rnb-l. *— Lonversion russischer Anlehea. AuS Berlin ist ein Gerücht verbreitet worden, welche- schon alt solches den außer ordentlichen Umschwung charakterisirt, der in der dortigen Auffassung bezüglich des russischen Staalscredits Platz gegriffen hat. Privat- depcichen melden nämlich, daß sich die Rothschild-Gruppe mit dem Plane einer Lonversion der 5proee»tigcn russischen Goidanlehen be schäftigen soll. Selbst die Möglichkeit zugestanden, daß der deutsche Boden für russische Wertbe frische Ausnahmssähigkeft erlangt Hai, wäre rine solche Operation viel zn umfangreich, um deren Durch- führung im jetzigen Zeilpunct« überhaupt ins Auge »u fassen. Es würde sich nämlich um nicht mehr und nicht weniger als einen Capitalsbetrag von 84 Millionen Pfund Sterling und 200 Millionen Goldrubel handeln. I» dieser allgemeinen Form ist jenes Gerücht somit unter allen Umständen sol ch, und es wäre schon über den gewöhnlichen Menschenverstand hinausgehend, wenn auch nur eine der großen russischen Anlehen, deren Beträge »wischen 12 und 1b Millionen Pfund schwanken, das praktische Substrat eine» bereits bis zur Ausführung gediehenen Geschäftes bilden sollte. Denn noch können die offfciöscn WarnungSruse in Deutschland nicht vergessen sei», am allerwenigsten aber darf man erwarten, daß die denische Regierung einen io raschen Sinneswechsel eingestehen werde, wie er auch nur mit der stillschweigende» Zulassung eines solchen für den deutschen Geldmarkt berechneten Geschäftes verbunden sein würde. UebrigenS ist sowohl die bprocentige russische Goldrente vom Jahre 1855 als die russisch-englische Anleihe vom Jahre 1862, die erstere im Betrage von 50, die zweite im Betrage von 96 Millionen Rubel, thcttsächlich seit dcm Jahre 1874 reff». 1882 zur Conversion juristisch reif. — Die jetzige Russen - Hausse in Berlin soll nebenbei in Deckungskäufcn rinrS bekannten Petersburger Finanziert ihre» Grund haben. *— Wie den amtlichen Veröffentlichungen de» rumänischen Handelsministeriums zu entnehmen ist, weist der deutsch-ru mänische Handelsverkehr von 1881 bis 1887 folgendes Gesammibild aus: Tie deutsche Waarenctnfuhr nach Rumänien gestaltete sich während des sechsjährigen Zeitraumes von 1881 bis 1886 wie folgt: 1881 10 631 t im Werih« von 31 775 936 Frcs.; 1882 11 426 r im Wertste von 30 291 315 FrcS.; 1883 18 690 , im Wcrthe von 43 886 724 FrcS.; 1884 17 716 t im Wertste von 43 384 145 FrcS.; 1885 25 904 t im Werthe von 41484 325 Frcs.; 1886 56 005 t tm Wcrthe von 78 339859 Frcs. Die rumänische MaarenauSfuhr nach Deutschland betrug während des gleichen Zeitraum-: 1881 13342 t im Werthe von 1584 420 FrcS.; 1882 :36 542 t im Werthe von 5 506 937 Frcs.; 1883 26 954 t im Werthe von 4 560118 FrcS.; 1884 3415 t im Werthe von 833 463 Frc».; 1885 17 432 t im Werthe von 2 859 502 Frcs.; 1886 16 807 t im Werthe von 2618003 FrcS. — Die deutsche Waarcneinsuhr nach Rumänien tm Jahre 1886 betras haupttächlich: Gewebe- und verwandte Industriezweige im Wcrthe von 28 324 643 FrcS.; Metalle und Mctalffabrikate tm Wertste von 24 318 768 FrcS.; Häute, Sättel, Schuhwerk, Pelze im Werthe von 5107 780 Frc«.; Auslandsproducte und -Früchte im Wen he von 2 957 505 Frc«.; Papier, Pappe und ähnliche Waarengattungen »n Werth« von 1 742 083 Frcs.: Mineralstoffe, Töpferei- und Glaserei- waarcn im Werthe von 1 690 164 Frcs.: Verschiedene- tm Wertste von 1 565 414 Frcs.; Wcigcnstau-Jndustrie im Werihe von 1 345 265 Franc-; Farbstoffe, Gerbsäuren und Lacke im Werihe von 1 OOS 740 Francs; Kautschuk, Guttapercha und darau« hergestelltr Erzeugnisse im Werthe von 807 658 FrcS.; Pflanzensäfte und Arzneien im Werthe von 686 517 Frcs.; thierische Futterstoffe im Wcrlde von 351 986 Frcs.; Getränke im Werthe von 225 522 Frc«. Im Wertst- betrage zwischen lOOOliO Frcs. und 200000 FrcS. wurden nach Rumänien aus Deutschland einjlesührt: Oele, Fette, Wach« und deren Zusammensetzungen, Panümerien, mineralische Brennstoffe, Erdharz« rc., Mehlswffe u. dergl. — Die rumänische Waaren- auSsuhr nach Deutschland im Jahre 1886 betraf hauptsächlich: Mehlstoffe und dergleichen im Werthe von 1741 534 FreS.; Gewebe und verwandte Industrien im Werihe von 197 553 Frcs.; Metalle und Metallsabrikate im Werthe von 195 745 Frc«.; Häute, Sättel, Schubwerk, Pelzwerk im Werthe von 114 440 Frc«.: thirrische Abfälle rc. im Werthe von 101445 FreS.; Getränk ,m Werthe von 190270 FrcS.: thirrische Futterstoffe im Werthe von 88 369 Frcs.; chemische Rohstoffe und Erzeugnisse im Werthe von 20 042 Frc-.; Hölzer und Holzindustrien im Werihe von 14 525 FreS.; Papier. Pappe und daraus hergestellte Erzeugnisse tm Werthe von 13 527 FreS.; in Werthbeträgen unter 1000 Frc«. rine Reihe geringer Gegenstände. — Tie deutlch-rumänische Handel«- bewegung während de« ersten Halbjahre- 1887 war folgend«: nach Rumänien eingeführt wurdrn 18502 t im Werthe von 43 569 196 FrcS.; n ch Deutschland auSgeführt wurden 40128 b im Werthe von 5 983 281 Frcs. *— Lagerhäuser i» Belgrad. AuS Belgrad wird ge- Ichriebra, daß der HandelSmtatster die Errichtung von LogerbLusern tu Belgrad ernstlich in« Auge gefaßt bade. Zu dteikm Beduse wurd« »tue Lommisfioa eruanut, welche »achsteheodeß Project
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