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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-25
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1888
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S808 dringend hervortretendea Ausgabe» ersüllt werde» falle«, der vettritt »euer Gönner und Mitglieder der Verein- »rsolgea. In der nachsolgeuden eogera Lereiusv-riammlnag wurde» aut- scheideade Mitglieder de- GelainmIau-jchusjeS wiedergewählt »ad zu- gewählt Stadtjchulralh vr. Rohmeder voa München. * München, 23. September. Heut« vormittag fand die Sitzung des deutschen Vereins für Kuaben-Haudarbeit statt. Nach, dem Herr LammerS (Bremen) ein Telegramm des Reichskanzler- Fürsten v. BlSmarck unter lebhaftem Beisall vorgelejen hatte, begrüßte RegiernngSrath Brandi im Aufträge des Lultusministers von Goßler den Eougreß in warmen und beredten Worten und wünschte, daß die Verhandlungen von bestem Erfolge begleitet fein mögen. Nach Lautes«» weiterer Begrüßungsschreiben berichtete der Vorsitzende über die letztjährige Thätigkeit des Verein», woraus vr. Götze (Leipzig) unter Beisall der Versammlung einen längeren Vortrag über den ArbeitS-Unterricht im Dienste der allgemeinen Erziehung hielt. Nach kurzer Debatte nahm der Direktor de- ttunstgcwerbe-Museums in Berlin, Architekt Grunow, da- Wort zum Vortragt über den Einfluß der Arbeitsschule für die gewerbliche und kunstgewerbliche Ausbildung, v. Schenkendors (Görlitz) sprach sodann über die Bedeutung der Ar- beitSschul-Bewemrng vom Standpunkte der Nationalökonomie. Hier aus schloß der Vorsitzende den Eongreß um 3 Uhr. indem er den städtischen Behörden, sowie dem Volksbildung-Verein von München für die besonder- sympathische Ausnahme Namen- des EongresseS den Dank auSsprach. Kaufmännischer Verein. * In seinem Bericht über da»abgelaufene 3l. Bereit,«» fahr vermag der Vorstand wieder mit besonderer Befrie digung von dem Wirken de» Verein», von seiner günstigen Weiterentwickelung und fortschreitenden Besserung seiner Ber- mögenSverhältnisse zu sprechen. Ehe er auf die Einzelheiten de» Berichts selbst eingeht, gedenkt er vor Allem unter herz lichstem Danke gegen den Verfasser der Fertigstellung des Gedenkbuches. Es gereicht ihm zur vollsten Befriedigung, in die auch von mancher zuständigen Seile ausgesprochene Anerkennung einzustimmcn, daß dieses groß angelegte und umfangreiche Werk sich durch eine wahrhaft sach- und zweck- gemäße Durchführung der gestellten Ausgabe auszeichnct. Freudig spricht er dabei auS, daß ein solches Werk nur Hin- und Liebe in vollem Maße zum Verein schaffen konnte daß der Vorstand zu l8 Wenn der Verfasser, Herr vr. Max Lange, nicht ohnedies schon um das Gedeihen beS Kaufmännischen Vereins unver gängliche Verdienste erworben hätte, durch das Buch „Drei Jahrzehnte Rückschau" hätte er sich allein ein bleibendes Denkmal gesetzt. Und nun zu dem Bericht selbst. Der Bestand der Mitglieder, 1802 (gegen 1815 im Vorjahre) betragend, setzt sich aus 14 Ehrenmitgliedern, 6 stiftenden Mitgliedern, 71 außerordentlichen und 1711 ordentlichen Mitgliedern zusammen. 1887/88 nahm der Tod 22 Mitglieder aus den Reihen des Verein». Was das VereinSvermvgen anbelangt, so kommt neben dem Stammvermögen von 50 300 — und der Kramer-JnnungS-Stistung von 20 000 — der seit Jahren stark dotirte HauSreparaturfonds in Betracht, welcher ein schließlich der diesjährigen Zuweisung auf die Summe von 35 000 gebracht wurde. Davon sind 20 000 zur Aus führung de« preisgekrönten Projects, der vollständigen, von Herrn Architekt Paul Lange auszusührendcn Neugestaltung de« großen Saales, bewilligt worden. Dev Amortisations- Stiftungsfonds erreichte den Betrag von 10 4S0 51 ^s. Aus den Verwaltung« anaelegenheiten ist hervorzuheben. Sitzungen zusammentrat. Die den »träge ich stet» eines guten, oft eines außerordentlich starken Besuches zu erfreuen batten. Der Verhandlung in freier Rede ist nur ein Abend gewidmet worden, zu weiterer Thätigkeit aus diesem Gebiete kam c» nicht. Eine gegen früher etwa« regere Thätigkeit entwickelten die Clubs bez. RepetitionScurse für englische, französische und italienische Sprache unter Leitung der Herren Ernest Hayncl, Adolph Rehen und Maurizio Gnocchi. Auch wurde ein Cursu« der Stenographie (System Roller) errichtet. Der Bestand der Bibliothek beträgt heute 5264 Bände. Die Mustersammlung hat in diesem Jahre keine wesentliche Erweiterung erfahren, und zwar hauptsächlich aus dem Grunde, weil e» nunmehr an Platz für geeignete Auf bewahrung größerer Mustcrsortimcnte mangelt. Der Vor stand hat sich daher daraus beschränken müssen, die Samm lung auf der erlangten Höhe zu erhalten, die statistisch geordneten Muster der Textilbranche zu ergänzen und dem Verderben auSaesetzte Muster zu erneuern. Von der Abtheilung für Stellenvermittelung ist nur Günstige« zu berichten. Die Zahl der eingeschriebenen Stellesuchenden erreichte — unter Hinzurechnung von 250 aus dem Vorjahre übernommenen — bie Höhe von 1352 (gegen 1200 im Vorjahre), während sich die Zahl der an gezeigten offenen Stellen einschließlich von 136 aus dem Vor jahre auf 1324 (gegen 1285 im Vorjahre) belief. Es ist gelungen. 377 Bewerber (gegen 364 im Vorjahre) unter zubringen. Trotz des durch die angeführten Ziffern erwiesenen äußerst günstigen Verhältnisses der Slellesuchenden zu den offenen Stellen (1352 Bewerber und 1324 offene Stellen!) ist eS doch aus der ander»» Seite auf daS Lebhafteste zu bedauern, daß wur ein immerhin so geringer Procentsatz der offenen Stellen besetzt werden konnte. Die Ursache hiervon ist dem Umstande zuzuschreiben, daß der bei weitem vorwiegende Theil der angemeldcten Stellen aus Reise- und Verkäufer- stcllen besteht und die Anforderung für diese Posten, für welche säst regelmäßig genaue Kenntniß der einschlagenden Branchen verlangt wird, infolge der Vielfältigkeit der Ge schäftszweige naturgemäß nicht so leicht zu erfüllen ist. Daher kommt es auch, daß der Verein die sich bewerbenden Reisenden und Verkäufer, wie tüchtig und brauchbar sie auch sonst sind, nicht so schnell unterbrinqen kann. Der gesellige Verkehr hebt sich in erfreulicher Weise, ein Beweis, daß die nach und nach mit allerdings nickt un- erheblicken Kosten auSgestattctcn, so viel Annehmlichkeit bie tenden Räume des Hauses den beabsichtigten Erfolg gehabt haben. Der Kaufmännische Verein, so schließt der Vorstand seinen Bericht, ist in da« vierte Jahrzehnt seine» Bestehen» ein getreten unter Verhältnissen, die auch zu den besten Hoffnungen für seine fernere Zukunst berechtigen. Sie werden sich sicher erfüllen, wenn er, wie bisher, seine vorgcschricbcnc Bahn weiter verfolgt und dafür sorgt, daß ihm die errungene Stel lung in Leipzig und sein Ansehen in allen Kreisen erhalten bleibt. Mitgeholsen zu dieser schönen Errungensckast hat nicht zum kleinsten Theile auch das immer harmonische Einver nehmen zwischen Mitgliedern und Vorstand. Möge es auch in Zukunft so bleiben zum Heil und Segen unseres Kauf männischen Verein»! ' iveffentltch« Plenarsitzung der Gewerbekammer zu Leipzig a« 17. S-V»-Mber 1888. Tage-orduang: 1. Mittheilungen aus der Rrgistrante; II. Bericht de- Ausichusje» für gewerbliche Angelegenbeiten ». über da- Gesuch der hiesigen Klempner-Innung um Verleihung der au fs. 100« Zister 3 der Gewerbeordnung folgende» Rechte; d. über ei» gleiche- Gesuch der hiesigen Tapezierer-Jnnung. Zu Puuct I wird berichtet, daß während der Ferienzeit außer einer größeren Anzahl Berichte von auswärtigen Kammern und sonstigen wirthschastlichrn Lorporotionen, iowie verschiedener» in zwifcheu erledigter Au-kunit-gesuchr nur folgende wichtigere Ein gäuge zu verzeichue» find: 1) Eine vertrauliche Mittheikuug über da- schwindelhaft: Gebühre» ei»er an-wäriigen Ha del-firma. wird bemerkt, daß, wenn auch dlrs« a» sich sehr donken»- ttzräim, dt« ta»s«L»»lIchr, Kreise mehr berühre, dürfte »l« die gewerbliche», »icht-destoweaiger im »ammer-vureaa jeder- zeit au-zuq-weiie Au-kunst hierüber eingeholt werden könne. 2) Ein Berich« über die Entwicklung der italienische» Handels- und Jadustrle-Verbältnisse. aus welchem bcrvorqeh», daß man dort nicht ohne Erfolg bemüht gewesen ist. verschiedene Artikel, welche vordem vom Ausland« bezogen werden mußten, selbst anzusertigrn. Der interessante Beruht liegt zu allgemeiner Einsichtnahme im Kammer-Bureau au-. 3) Sind der Kammer fpecielle Vorschriften über die An-- sertiguug voa Urlprung-zeuguijien zum Waarenvrriaudi nach Italien zugeaanqea. 4) Wurde die Kammer ia Folge eine- Reich-tag-beichluste» vom Kgl. Ministerium veranlaßt, nach vorgängiger Erörterung sich gut- achtlich darüber zu äußern: ob es nicht geboten erscheine, eine Erböhuug bez. Abänderung der Zollsätze der Nummern 9ck, a und S, 25k. 26 a—w und 29 d de-Zolltarifs vom 24. Mai 1885 im Interesse der Landwirthschast und der betheiligten Industrien eintreten zu lassen. Da die Mehrzahl in Frage stehender Artikel voa den der Ge werbekammer unterstellten Betrieben nicht ober nur ganz vereinzelt verwendet werden, wurde eine Anzahl inleressirter Firme» um bezügliche Auslastung ersucht. AuS de» eiugegaagenen Gutachten wird da» der Dampsseisensabrik voa F. E. Stei ubach hier hervorgehoben. Der Inhalt desselben ging im Wesentlichen dabin. daß, da da« Inland verschieden« Artikel, wie Palmkerne, Olivenöl. Palmöl, CocoSöl, gar nicht zu producirra vermag, die übrige» in Frage kommenden Artikel aber nur im de- schränkten Maße, so daß nur der geringste Theil de- VevarsS gedeckt werden könne, eine Zollerliöhuiig nicht allein den un entbehrlichen Ctillur-ArtikelLeise wesentlich vertheuern, soadern auch die Coucurrenzsäbigkeit dem AuSlande gegen über erheblich lähmen würde. Diese- Gutachten wurde dem Königlichen Ministerium übermittelt und deu Anschauungen der Kanimer entsprechend zugcsügt, daß dre- selbe sich »och wie vor g-gea Zollerhöhungen solcher Artikel auS- svrechen müsse, welche im Inland« entweder gar nickt, nicht in den Bedarf deckender Menge, oder nicht in gleicher Güte wie im Aus lande erzeugt werde» können. 5) Wird ooch mitgetheilt, daß der am 16. d. M. ersolgtea Er öffnung der Leipzig-Plagwitzer Berbindung-baha aus ergangene Einladung der Kammervorsitzende und der Secretair bci- gewohnt boben. Die Kammer süßt e» bei diesen Mittheiluugen bewenden uud wird zu Punct Iler der Tagesordnung übergegangen. Herr Laue berichtet NnmeuS de- Ausschusses für gewerbliche Angelegenheiten zunächst, daß der Rath hiesiger Stadt die Gewerbe- kammer veranlaßt hat, sich über da- von der hiesigen Klempaer- J»a»ug eingereichte Besuch um Verleihung der aus tz. 100a Z fser 3 der Sewerbeord- un»g folgenden Rechte gutachtlich zu äußer». Aas die inneren Einrichtungen der geluchstellenden Innung über- gehend, tbeilt Herr Referent mit, daß bezüglich der Lehrverträge die schriftliche Form vorgeschrieben und bestimmt ist. daß jeder Lehrling sich vor Entlastung auS der Lehre vor dem Ausschuß für da- LehrlingSweseu einer Prüsung zu unterwerfen hat. sowie daß, wenn diese Prüsung für ungenügend besmiden, eine weitere Lehr zeit von einem Viertel- dir zu einem vollen Jahre angeordnct wird. Die sonst noch einschlagenden Bestimmungen dcS Jnnungs-SlatutS habe» Anlaß zu irgend welchen Ausstellungen nicht gegeben. De- Weiteren berichtet Herr Laue, daß die gesochftelleade Innung als solche, wie auch einzeine Mitglieder derselben bervor- ragende» Antbeil an der Einrichtung und Erhaltung der Fach schule sür Klempner zu Aue in Sachsen genommen und für diesen Zweck gegen 5800 ^l ausgewendct haben. Endlich ist im Jahre 1886 aus Kosten genannter Innung in der Sauutags- Gewerbeschule der hiesigen Polytechnischen Gesellschaft eine Specialclast« für Klempiierlehrlinae errichtet worden, welche «inen Jahresaniwand von ca. 150 >l erlcrderi. Der vierstündige Unterricht findet Sonntags statt und sind alle bei der Innung eingeschrirbeuea Lehrlinge zur Theilnahme per- pflichtet. Bezüglich der durch diesen Unterricht erzielte« Resultate bezieht sich die Innung aus da» sehr günstig- Unheil de- Königl. Sächs. Gewerbeschul-Jnspector» Enke. Im klebrigen gehört die hiesige Klempner-Innung dem Verband deutscher Klempner-Jnnungea an und bilden die hiesigen Vorstand«. Mitglieder den geschäst-iübrenden Ausschuß desselben, welche Be» trauenrstellung als ein Beweis dafür angcjehcn werden kann, daß die Innung auch bei ihren übrigen Genossen in gutem Anseben steht. Nachdem Herr Reierent noch mitgetheilt. daß der gesuchstelleadra Innung zur Zeit 92 Mitglieder aiigchören, unter denen die umsaog- reichsien Betriebe sich befinden, etwa 40 selbstständige Klempner außerhalb der Innung stehen und außer den der Innung an- gehörenden fobrikarligen Betrieben weitere dergleichen im JnnungS- bezirke nicht bekannt sind, erinnert derselbe an die Verordnung deS Königlichen Ministeriums vom 22. Mai 1885, welche der Kammer bei Begutachtung von Gesuchen wie das vorliegende als Richtschnur zu dienrn hat. Diese Verordnung lautet: „I. Was zunächst die organischen im Statut vorzuiebenden Ein richtungen der Innung betrifft, so werden dieselben eine Sicherheit dafür bieten müssen, daß die JanungSmeiiier selbst sich im Besitz derjenigen Kenntnisse und Fähigkeiten befinden, welche dem EntwickclungSstande deS betreffenden Handwerks entsprechen. ES dürfte daher zu fordern sein, daß da» JunungSstatut «ine diese Sicherheit bietende Meisterprüfung als Ausnahme, bedingung vorschreibt. Ebenso wird «ine Innung aus dem Gebiete de» LebrlingSweseoS nur dann sich bewähren können, wenn daS Statut derselben Fürsorge dasür trifft, daß die Lehrlinge bei den JaaungSmeinera eine dem Stande deS Handwerks eativreckende Ausbildung erhalten, und wenn dasselbe zu diesem Zwecke Festsetzungen über die Dauer der Lehr zeit, die Form (Schriftlichkeit) und den Inhalt des Lehrvertrag enthält, durch welche die wesentlichsten Seilen de- LehrvcrhältnisjeS besriedigend geregelt werden. Dahin gehört namentlich, daß ». eine ordnungsmäßige technische und gewerbliche AuS- ' bildung gesichert, d. auch sür die sittliche Zucht der Lehrlinge Sorge getragen, v. den Lehrherre» die Verpflichtung, soweit dieselbe nicht ohnehin schon besieht, ouserlegt wird, ihre Lehrlinge zum Besuche bestehender Fach- oder Fortbildungsschulen, »iögea dieielben vo» der Innung selbst oder von anderer Seite errichtet sein, anzuhalten. Endlich wird da» Statut Vorschriften über die Prüfung, welche die Lehrzeit obzuschiießen hat, und die Ertheilnng einer Lehrbriefe- enthalten müssen. II. Die Innung wird durch die Zahl und die Tüchtigkeit ihrer Mitglieder die Sicherheit bieten müssen, daß ihr »eben dem Willen auch die Kraft ionewohnt, das geiammte Lehrlings- weicn ihres Gewerbes zu leiten. Anträgen aus Gewährung der Rechte au- tz. lOOs der Gewerbe- ordnung wird deshalb keine Folge gegeben werden können, wenn die Innung einen verhültnißmäßig zu geringen Personalbestand hat, oder wenn die Absicht zu Tage tritt, durw Entziehung des Recht- Lehrlinge zu baltcn, beziehungsweise bei Ausbildung derselben nach eigenem Lrmeffen zu verfahren, solche Gewerblreibenve z» schädigen, sür welche der Eintritt in die Innung auS irgend welchen Gründen uatbunlich ist. Selbstverständlich muß die Innung bereits erkennbare Er- folge auszumeijen haben, welche z» dem Urtheile berechtigen, daß sie sich aus dem Gebiete de» Lehrliogswejen S be- währt habe. III. Line Innung, welche verschiedene Gewerbe in sich vereinigt, wird in der Regel toum beläv'gt erscheinen, die Leitung des Lehrling-w-sens über den Kreis ihrer Mitglieder hinaus zu übernehmen. Nur in seltenen Au-nahniesällen werden Innungen dieser Art den erforderliche Zuiammruhalt und die Fähigkeit besitzen, den maaniqia'Iigeu Intcreff-n der in ihr vektreieuea Gewerbe, soweit diese Interessen sich aus die Ausbildung der Lehrlinge beziehen, in vollem Umfange gerecht zu werden. kV. Be» der Begrenzuag der Besnqnisse, welche den Innungen durch die aus Grund de« tz. 100e zu «reffend«, Anordnungen beigelrgt werden, wird in jedem einzelnen Falle Vorsorge getroffen werden müssen, daß die Ausbildung von Lehrlingen »der eine zweckmäßige Regelung de« Lehraerhälttiisic- solchen x-öße'en Betriebe,, nicht unmöglich gemackl w-roe. welche zwar bemselden Gewerbe angehöiin, deren Unternehmer ober ucü Lage der gewerblichen Verhältnisse ihre- Betriebes, ohn. der natürlichen Regelung der letzteren Zwang anzu- »lm,:. nicht füglich genSthigt werden können, Mitglieder riucr Innung za werde»." Der AuSscku» hat »«» — so wird weiter berichtet — »» der Haud dieser verordn»,- »> prüfe» gehabt, ob dt« hiesig« Kle«p»er- Innung den bakclbst air-grsproche»e». a» die verleih»»- der erbetene» Reckte geknüpften Vor insieylingen entsprochen hat. Aui Grund der imtgeiheilten JnnungSeiarichkungeu ist derselbe zu der Ueberjeugung gelangt, daß derselben 1) weder der gute Wille, noch die Krech abzaspreche» ist. da» geiauimte LehrlingLweieu ihre» Gewerbe» innerhalb de» Bezirkes zu leiten, da» 2) die gesuchsiellende Innung bezüglich der praktischen und theoretischen Ausbildung ihrer Lehrlinge geihan hat, waS billigerweise verlangt werden kann, iowie daß 3) außerhalb der Innung stehende größere Betriebe beS Klempner- gewerdes, denen durch Verleihung der erbetenrn Rechte irgend welcher Zwang auserlegi würde, im Bezirke der Innung nicht vorhanden sind. Aus Grund dieser gewoaneneu Keautaiß brantragt der Ausfkhuß einstik» inig: die Kammer wolle beschließen, da- verlangte Gutachten im besürwortenden Sinne abzugeben. Nachdem Herr Vicevorsitzendec Wilhelmy erklär», daß ec als Obermeniee hiesiger Klempner-Innung sich der Abstimmung ent haften werde, wird der AuSschußantrag ohne Debatte ein stimmig angenommen. Zn Punct llb der Tagesordnung, da» gleiche Gesuch der hiesigen Topezierer-Innung betreffend, bringt Herr Lan« in Er- inneruug, daß genannte Innung bereit- vor ca. 3 Jahren darum nachgesucht habe, ihr die an- ß. 100s Ziffer 3 der Gewerbeordnung folgenden Rrchic zu verleihen. Die Kammec habe zwar schon damals keinen Anlaß gehabt, an dem gulin Wille» der Innung, daß sie ernstlich bestrebt sein werde, , den Bedingungen zu cnlsprechen, welche an die Verleihung der de- trefsendc» Rechte geknüpft sind, zu zweifeln, uichl-destowciiiger habe man nicht dazu gelangen können, da- Gesuch ohne Weitere» zu be fürworten, da es damals an ausreichenden Beweise» erzielter Er- t'olge aus dem Gebiete de- LehrlingSwciens gemangelt habe; namentlich bade cs an durchgreifenden Bestimmungen betreffs der theoretische» Ausbildung der Lehrlinge gefehlt. Diesem Mangel habe di« gesuchstestenoe Innung dadurch abge- Höften, daß sie »» Jabre 1888 iür ihre iämmtlichea Lehrlinge, so- weit dieselben nicht sortbildungSschulpflichiig sind, in der Sonntags- schule der hiesigen Loge Balduin zur Linde eine besondere Fachclaffe bade errichten lassen, zu deren Besuch die betreffenden Lehrlinge zwei Jabre verpflichtet sind. Der Unterricht, welcher allsonntäglich aus vier Stunden festgesetzt ist» erstreck, sich im ersten Schuljahre auf gewerbliche Geschäfts kunde, Geometrie. Deutsch. ProjectionSzeichnea iacl. Farbenlehre, im zweiten Jahre auj Geschäftskunde mit W echs ellehre.Geoiiietrie und kua st gewerbliche'Zeichnen. Herr Referent theilt weiter mit, daß daS Kammer-Präsidium bei der betreffenden Schul-Direction nähere Erkundigungen eingc- zogen, welch- ergeben haben, daß der Schulbesuch der betreffenden Lehrlinge im Allgemeinen , als ein regelmäßiger, theilweise al» ein vorzüglicher zu be zeichnen ist, Laß ferner voa Seiten der Innung eine regelmäßige Eon- »role stattfindet und daß bei Versäumniß de» Unterricht- an- Renitenz der Lehrbrief nicht verabfolgt wird. Ein d.rartigcr Fall ist jrit Bestehen der Fachclaffe uur ein» mal vorgekommca. Bezüglich der erzielten Erfolge habe die Schuldirectiou sich sehr besriedigend ausgesprochen und beionderS betont, daß die Arbeiten der Tapeziererlchrlinge gelegentlich der vergangen? Ostern ftattgciundeiien Ausstellung ungetheilteu Beisall der lachvcrsländigea Besucher gejundeu hätten. Bezüglich der sonstige,, Innung-tinrichlungei», wie: Bestimmungen über Mcistervrüsung, BcrhaltungSregeln sür die Lebrftngr re., wird drucket. daß dieselben als zweckmäßig und der Verordnung dcS Kgl. Ministerium- entsprechend zu bezeichnen sind. Nach den Angaben der Innung besteht dieselbe zur Zeit au» 76 Mitgliedern, während annähernd ebenso viel selbstständige Tapezierer außerhalb der Innung stehen. Mit Ausnahme weniger größerer Betriebe soll die Mehrzahl dcr der Innung nicht angehörenben Geschäft-grusssen Lehrlinge nicht oder nur in geringer Anzahl habe». Nach weiterer Darlegung der einicklagende» Verhältnisse theilt der Herr Referent mit, daß der Ausschuß nach eingehender Prüsung zu der Überzeugung gelangt sei, daß die hiesige Tapezierer-Innung innerhalb der vergangeueu 3 Jahre mit Ersolg bestrebt gewesen, aachzuholen, wa» »einer Zeit al- sehlend sür die Verleihung der erbetenen Rechte be zeichnet werden mußte und hiernach die Abgabe riueS besür- worteodeu Gutachten- beantrage. Zur Sache selbst wird vou keiner Seite da» Wort begehrt, nur zur Geschäftsordnung erklärt Herr Michaud, daß er sich auS gleichem Grunde, wie bei der vorgegangeueu Verhandlung Herr Wilhelmy, der Abstimmung enthaften werbe. Nach erfolgter einstimmiger Annahme de» AuSschußantrag- wird die Sitzung geschloffen. Aus Grund der Protokolls mitgetheilt von H. Herzog, Sccr. vermischtes. ----Berlin. 23. September. Wie verlautet, hat der Kaiser das Protectorat über da» bänvereiche Werk übernommen, da» die diplomatische, politische und Ver waltung-Periode de» Großen Kurfürsten zur Dar stellung bringt, und dessen Entstehen aus die Anregung de» verstorbenen Kaiser- Friedrich zurückzusübren ist. Der Vater de» jetzigen Monarchen sab von dem stattlichen Werke elf Bände fertig werden; es sind aber »och etwa sechs Bände zu erwarten, an deren Herstellung mehrere Gelehrte thätig sind. Ter Zuschuß auS Staatsmitteln ist erforderlich, weil mit dem Werke ein buckbändlerischrS Geschäft nicht gemacht werden kann, und die Vollendung der angesangcnen Arbeit ist schon darum unerläßlich, weil alle Vorarbeiten so gut wie abgeschlossen sind, namentlich aber auch, weil wir mit dieser Geschickte des Großen Kurfürsten ein Quellenwerk ersten Ranges erhalten. daS dcr grsammten deutschen Geschichts schreibung, und nicht blo» ihr, sondern der Jurisprudenz, der Kriegs- und Finaiizwissenschast wie anvercn gelehrten Dis- ciplinen, besonder« auch der Pädagogik zu statten kommt. Die Macht und Größe dcS deutschen Reichs von heute wurzelt in dem gewaltigen StaatSgebanken de» Großen Kurfürsten, und e» heißt also rin »alionaleS Kundamenlalwerk schassen, indein die von Friedrich III. in» Leben gerufene Publikation zu Ende geführt wird. --- Berlin. 22. September. Die Schießgesckichte de» Charlottenburger Schloßwächter« Lang hain me r vom 23. Mai d. I. beschäftigte am Sonnabend noch einmal die erste Strafkammer am Landgericht II. Der Redacteur der in Charlotlcnburg erscheinenden Zeitung »Neue Zeit", TeleSsor Szasran«ki. war der öfsentlichen Beleidigung in idealer Concurrcnz mit der Verübung groben Unfug« vermittelst der Presse aiigeklagt. Ter Angeklagte hatte in der Nr. l27 de» genannten Blatte» vom 24. Mai d. 2. unter dem Titel „Ein traurige» Ereigniß" mitgetbellt, daß der Cchloßmächter Langhammer bei einem Patrouillengange durch den Sckloßpark au» einem Gebüsch angeschvssen und durch den linken Arm geschossen worden sei. daran ven Schluß satz knüpfend, „da» sei wieder eine Folge der leidigen Schießerei der Posten." Dadurch hatte sich da» 3. Garde-Grenadier- Regiment „Königin Elisabeth", welche» an jenem Tage die Posten im Schlöffe gestellt hatte, beleidigt gefühlt und durch seinen Coinmanveur unter Zustimmung de» Corps-Com- mando» den Antrag aus Bestrafung gestellt. Die königliche Slaatsanmaltickast dehnte die Anklage auch aus gioben Un fug au». Be, der gestrigen Verhandlung b'achte der Staats anwalt mit Rücksicht aus die vorliegenden MilverungSgründe nur eine Geldstrafe von 50 >ckk nebst PublicationSbesugniß in Antrag. Der Gerichtshof erkannte aus Freisprechung durch folgendes Unheil: „Eine Beleidigung liegt nicht vor, denn durch den Nachsatz de» Berichte» wird nur aus die In struction der Posten Bezug genommen. Aber auch der grobe Unfug ist nicht al» vorliegend erachtet worden. Der Ge richtshof ist der Ansicht, daß grober Unfug durch cineZeitung überhaupt nicht verübt werden kann. Auch ist eine Belästigung de« Publicum» ia diesem Falle nickt nackgcwiesen worden. E» hat daher aus F:eispr:chung erkannt werden müssen." — Glog au. 22. September. Der gestrigen Aus. sührung de» Luthersestspiele» wohnte der Dichter diese« packenden Werke«, vr. Hans Herrtg au« Berlin, persönlich bei. Derselbe sprach dem Oberregiffeur Kaska feine vollste Anerkennung für die vortreffliche Einübung de» Festspiel» und sür die künstlerische Leitung der Ausführungen, wie auch sämmllichen Milwirkenden den Dank für ihr brave» Spiel au». Nack beenviglcr Aufführung versammelten sich die Mitglieder beS Eomilö» und die größte Zahl der Mit- wirkenden zu einem Festmahl im Saale veS Logengebäude», um die Anwesenheit de« Dichter» festlich zu begehen. — Ein Bild von russischen Zuständen entwirft folgende Miltheilung in einen, un» von einem hiesigen Hause zur Verfügung gestellte» Briese eine» Moskauer Einkäufer»: Der Verlaus de» ersten Markte- war ein sehr unbesrirdi» gcnder und nahm einen entsetzlichen Schluß. Herr I. S. D. batte Vorbereitungen getroffen, den Anis direct von den Bauern zu kaufen, wa» bisher von allen Exporteuren nicht geschah, sondern eS wurden die Einkäufe in Partien voa den ersten Aufkäufern bewerkstelligt. Herr I. D. hatte durch die neue Maßnahme die Mißgunst der Aufkäufer, deren Abnehmer er bisher auch war. erweckt und diese wahrscheinlich die Bauern ausgereizt. Nachdem die Anfuhr aus den Markt eine sehr große war. aber nur die bessere Waore Kaufliebhaber fand, blieb viel schlechte Waare io Händen der Bauern. Wahr scheinlich durch Aufreizungen der Zwischenhändler — der Eoa- currentcn de» Herrn D. aus dem Markte — entstand rum Schlüsse de» Markte» ein Ausstand der Bauern gegen Vas neue lliiternehmen und wurden nicht nur Herrn D.'s ausge» kaufte ca. 23 Waggon» Anis, sondern auch die au» circa 15 000 Rubel bestehende Casse und sämmtliche» Invcnlar geraubt, auch von den Bediensteten einer lebensgefährlich, zwei andere mehr und minder schwer verwundet. Der «och unverkaufte Anis verschwand nach dieser, für alle anwesenden Käufer, sowohl für Leben wie Gut äußerst gefährlichen Kata strophe vom Markte und wird wahrscheinlich aus dem in 12 Tagen stattfinvenden zweiten Mcmkte wieder erscheinen. -» Athen. 11. September. Losesten, wurde die Stadt Aigion (Bostitza) am korinthischen Meerbusen nebst den umlegenden Dörfern Mourla, Seljanilika, KamaräS und Lampiri voa starke» Erdbeben heimgeiucht. Die Erschütterungen begänne» am Sonn tag Nachmittag 5 Uhr 10 Minuten und dauerten bi- zum anderen Morgen 6 N hr 12 Minuten. Die stärksten Stöße geschahen zn Au- sang und Morgens um 6 Uhr, letzterer ziemlich lange baue«» (nach Einigen über 10 Secunden). Die anderen Beben warn, gelinder; jedoch wurde während der ganzen 12 Stunden ununterbrochen ein unterirdisches Getöse gehört. Die Richtung de- Erdbeben- erstreckte ich von Aigion angeblich nordwestlich uud der Herd wäre demnach üdöstlich anzunehmen. Weil aber auch außergewöhnliche Bewegung des Meeres beobachtet wurde, glauben Andere, daß diw Herd im korinthischen Meerbusen gelegen habe, was auch mit deu Beobach, tungrn früherer Erdbeben übereinstimmen würde; die Dörfer liegen westlich und südwestlich von Aigion. Viele Menschen er litten Verletzungen; ein Dienstmädchen, da- ln der Waschküche be« chästigt war, ist umgckommen. Dcr Schaden au Gebäude» ist ehr beträchtlich. Nur wenige Häuser sollen ohne Schaden ge blieben und drei Viertel der Häuser vollständig unbewohnbar ge worden sein. DaS Telegraphen, und das Cassengebäude sind zer- ftört, von den 6 Kirchen der Stadt ist nur eine unversebrt. Die Regierung hat sofort Brod und Soldatenzelte an die Unglück-Kättc gesandt. Die gaiizr Einwohnerschaft hatte nämlich vou pantschem Schrecken erfaß! die Naa,i unter freiem Himmel zugebracht uud wird jetzt bis zur Herstellung von Baracken, zu bereu Erbauung beute Material und Pioniere hingesandt wurden, in den Zellen unter gebracht werden. Der Premierminister Trikupis hat sich nach Aigion begeben, um die Maßregeln zur Linderung der Noth anzuordnen. Aigion und seine Umgebung war auch schon früher der Schauplatz ähnlicher Katastrophen. Im Jahre 373 v. Ehr. wurde die gauze Provinz Achaja von einem furchtbaren Erdbeben betroffen und Aigiou ast vernichtet. Achnlich im Jahre 23 n. Ehr. Neuerdings, in de« Jahren 1861 und 1862, kam di- Provinz Achaja gar nicht zur Ruh«; am 26. December 1861 wurde Aigion und das Land an der Meeres küste östlich davon am stärksten verwüstet; meilenlange Erdspalten, Riffe und Sandkratcr bedeckten da- Land und alle Gebäude wurde» beschädigt. Merkwürdiger Weise kam aber damals auch nur »tu Mensch, und zwar auch ein Dienstmädchen ums Leben. Wiederum fanden heftige Erdbeben im Januar und im Februar 1862 statt. Seitdem wurde Aigion ziemlich verschont und auch bet dem letzte» großen Erdbeben im Peloponnes, als Pyrgo-s und Kyparissia so hart betroffen wurden, blieb Aigion unberührt, bis cs in unseren Tag» von Neuem der Schauplatz der Zerstörung wurde. --- Versunkene Millionen. AuS New-Uork, 10. d. M., wird der „Franks. Ztg." geschrieben: Nachdem die seiten- de» Gouvernement« angestelltcn Nachforschungen nach den im vorigen Jahrhundert an der atlantischen Küste versunkenen britischenKriegSschifsen zu verschiedenen Malen eingestellt und wieder begonnen wurden, scheint die seil Kurzen, aus? Neue unter der Leitung tüchtiger Officiere, Ingenieure und Taucher begonnene Arbeit endlich noch vo» Ersolg gekrönt werde» zu sollen. Unweit Eap Henlopen ist in einer Tiefe von 60 Fuß Wasser eine cigenthümliche Bank aus dem Meeresgrund gefunden, die 100 Fuß lang, uud 40 Fuß breit ist und in einem Radius vo» 500 Fuß die einzig« Erhöhung deS unterseeischen TerrainS bildet. Vergleiche mir den älteren und neueren Karten deuten daraus hin, daß die» der Platz ist, wo am 25. Mai 1798 die britische Kriegsschaluppe „De Braak" mit Gefangenen und be deutenden Schätzen, in der Höhe von Millionen, in den Grund gesenkt wurde. Die glücklichen Finder de» Platze», bie Taucher Pebrick und Hickmann, übernabmen die erste Untersuchung. Eine von ihnen in die Bank ein» getriebene Handbohrmaschine förderte da- Fragment einer von Grünspan überzogenen Planke zu Tage, welche» eine Bolzung zeigte, wie sie vor hundert Jahren bei den SchifsSbauero zur Anwendung kam; da» Hol, erwie» sich als da« zum Bau der „De Braak" verwendete „Oakwood" und der Grünspanüberzug erklärt sich an» der Thalsache, daß die Schaluppe einen kupfernen Boden belaß. E» bestand nach diesen Anzeichen kein Zweifel mehr, daß die lange gesuchte „De Braak" und mit ihr der säst zum Märchen gewordene Schatz gejundeu ist. Gegenwärtig liegt da« Dampfschiff „City os Long Brauch" genau über der Stelle, bewaffnet mit einer fogenannlen Wrack-Pumpe, deren Räder 600 Umdrehungen in einer Minute macken und die Maschine in den Stand setzen, acht bi» zehn Tonnen solide Maste per Stunde au» dem Grunde zu heben. Die Leitung dcr Arbeit haben vr. Seht Pentecoast und Capitain Charles A. AdamS, Beide von der „United States Navy", übernommen und zwar im Namen der Regierung. Ein Löwenantheil an den zu hebenden Schätzen fällt den beiden ersten Entdeckern der Stelle, den obengeuannten Tauchern, zu und beide werden bald reiche Leute sein — fall- die Arbeit deu auf sie gesetzten Hoffnungen entspricht. --- Alexandrien, 14. September. Baron Richt bosen wird sich am Sonntag nach Europa einschiffen. — Da« langsame Steigen des Nils erregt starke Befürch tungen hinsichtlich der Ergiebigkeit der Ernten, namentlich in Ober-Egypten. Literatur. Sächsischer KSnigS-Kaleutzer für da» Jahr 1889. Dresden Tommiisiorl-Lerlag voa Engelhaupt L Bryer, vorwal-E. Pierson'S Buchhaadlung. Die VerlagSdaadlaug hat uichtS gespart, um den Jahrgang diese» Kalender- sowohl in würdigster Weil« au-zustatten. wie auch ibm eiae außerordentliche Reichhaltigkeit zn verleiht». Den Umschlag ziert ein gut ouSgeiührte« Portrailstück de- sächsischen Künig-vaare- in ganzer Figur; al- Beilage enthält der Kalender eia in farbigem Kuastdrack wiedergegebenes Bild der beiden ver ewigten Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III. In» Texte findet man ausführliche Lebensichilderungcn und Choroklerzüge dieser Herrscher, sowie Berichte über ihre letzten Slunden uud dir Begräb- uißseierlichkeite», mit vielen brigegebenea Jllustratiouen. Auch rin Gruppenbild mit den 7 Aerzten, we(M Kaiser Friedrich lll. in seiner letzten Krankheit behandelten, sehl^nich». Außerdem find Ab bildungen de- jetzt regierenden Kafferpaare«. iowie iiinmllicher Mit glieder der kaiserlichen Familie und aui dieselbe bezüglicher Erinae- rnngen beigegebrn. Eine R-genleniatel, die deulsch» Reich-armee mit Angabe ihrer Standquartiere, die kaiserliche Mariae, eine Tabelle sür Han-Halt und Verkehr, ein vollständige« Berzeichniß der Messen und Märkte und noch viele- Nützlich« geben dem Kalender Werth für all« Lebrntftellunge». Der Prei« ist »», «>s SO ^ srpgrstrllt.
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