Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-25
- Monat1888-09
- Jahr1888
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1888
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Vierte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 2«S. Dienstag den 25. September 1888. 82. Jahrgang. I1rm8l'il8teln L VvKlep, Gr»n,»a,iche Strnsze 2l, I.. Feruiprech-Anichluß Nr. 124 vnd alle sonstigen Dom eile cieser Lliesten Annoncen-Exp-dilion vermitteln Annoncen sür alle Zeit,,»ge» und Aachdlätter des In- und Auslandes. Absassnng und Arrangcm nt in wirk samster Form. Auskunft über geeignetste und erfolgreichste Blätter. Kost nanschlägc, originelle Clichäs, hüchstmSgliche Rabatt- Vergünstigungen. Neueste Kataloge gratis. Wer noch nicht^uf^ Von Hans zn Hans abonnlrt hat, bestelle schleunigst bei der nächsten Bucbdondlung, Postanstall oder Cx- pedttion „Bon Haus zu Haus", Leipzig, NanndSrs-tien 32, damit in dcr Zustellung keine Verzögerung eintrilt. Preis nur 1 50 ^ Pro Quartal. Bei Neueinrichtung und zu Gescheute» billige — rsfertvoUe — gediegene k»ii8lMvel'blidiv veevl'rltittll8^eMN8lLnüe. Q»rl II. I-ar« lt, t). 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September, verschied nach kurzen, schweren Leide» niein innigstgeliebterBruderHerrhVlllielu» »Ittttuvr. DieS zeig« im tiefsten Schmerz au die trauernde Schwester Anna Ltephan-Hüttnsr im Nomen der Hinterbliebene». DaS Begribniß findet Mittwoch früh 9 Uhr von der Leichenhalle de» Süd- sriedbofcs aus statt. Freundlich zugedacbte Blumeaspenden bitte ich Kl. Fleiichergaffe 20. obzugeben. Genen, Alcnb starb plötzlich nach längerem Leiden im 72. Lebensjahre unser heißgeliebter Gälte, Vater und Großvater, Herr K«r> König!. Sieuer-Elnnebmer a. D., Inhaber deS AlbrechtSkreuzeS. In, tiefsten Schmerze zeigen die- nur hierdurch an Plauen-D. eSden, 23. September 1888. rüilhclutine vrrw. Büchner gen. Schau)», Max Büchner. Bur -Aff. a. d Staat-b., Luis« Büchner geb. Nückardt. ax »d Snrt Büchner. Gcstcrn Boriiitttag wurde uns unsere gute innig geliebte Mutter und Großmutter, Fra» Therese vkrw.Lcheube, geb. Weitzlich durch einen plötzlichen Tod eutriffe». Naumburg a. S. und Greiz t. v.» den 22. September 1888. Lan..Rolh Or. Scheube zugleich Im Namen seiner Frau »,d Kinder. Gestern Abend 6 Uhr verschied nach lan gem und schwerem Leiden u,ser» herzeo-gule, iunigstgeliebie Toch'cr Anna im bald vollendeten I«. Lebensjahre. Unser Schmerz ist groß. Wir bitte» um stille Theilnahme. Leipzig, den 24 September 1888. Sophia» Brückner, Marte vrücknrr geb. Kaiser. In Folge eines unglücklichen Siur- zeS verschied heut« Mittag plötzlich unfrr lieber b-rzenSgiiter Martin im bald vollendeten b. Lebensjahre. Schmerzersüllt zeigen dies hier- durch an Leipzig. 23. September 1888. Hermann Knoke und Frau Amalie geb. Nohrlack. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 26. Bm. S Uhr v. Weststr. 33 au- statt. Sonntag Mittag S Uhr entriß uns der unerbittliche Tod unser iuuiggelicbtet Pslegr- jökncheu Hugo Zauber. Die- zeigt im tiefsten Schmerz an »ie »amiit« Barth. InliigAtu Dank sür den reichen Blumenschmuck, sür die überaus liebevoll« Theiluahm« »ou lieben Freunden und verwandten, sowie sür di« schönen und tröstend«» Worte des Herrn Pastor I>r. Kühn und die erhebende» Gesäug« deS »erehrl. GeangpereiuS „Harmonie" beim Tode und am Grabe unsere» guten Walter. Die trauernde Familie Grler. Für die un« so vielseitig bewirseo» Herz- liche Theilnahme bei dem lchnierzliche» Ler- luste unserer guten Gattin und Nulter sprechen wir hirrdnrch unseren innigsten Dank aus. Radegast i. Anh. und Leipzig, den 24. Sep tember 1888. Familie vrutmaun. Lerlobt: Herr Emil E fol». Amtsrichter in Zitiau, mit Frl. Julie Burjche i» Dresden. Herr OScar Eaffuben in Dresden mit Frl. Marlba Etiennc das. Bermühlt: Herr Karl Olzfcha, Real- gymnasiallebrer, mit Frl. Klara Hunger an- Annaberg. Lrzgeb. Geboren: Herrn vr. Fritz Ostermaver in Danzig ein Sodn. Herrn Emil Ketzicher in Dresden eine Tochter. Herrn A. Sieber in Zw-ckau eine Tochter. Herrn Rudolf von Oppen in Plauen i. B. ein Sohn. Gestorben: Herr Karl Gottlob Büchner, König!. Steuer-Einnehmer a. D., Inl>. de- Albrechtskreuze-, inPlauen-Dre-den. Fröulein Marie Anna Lohse io Rottluff Herr Emil Geiler in Tbemnitz. Frau Pauline Borl- müller in Ehemnch. Herr Michael Buder, Baknbeamler in Lhemnitz. Herr Johann G.'tlfr. Hunger, Matcrialwaarenhänbler iu Chemnitz. Herr Johann Gottlieb Berger, Tischlermeister in Lhemnitz. Herrn Joseph Swoboda'S in Chemnitz Tochter Toska. Frau Henriette Echmiot geb. Schroeter in Gera. Frau Christiane Sophie »erw. Haose in Lnmmillchau. Herrn Alfred HeinIg'S ln Franke,iberg Sohn Georg. Herrn Naz Hiydcl'S in Glauchau Tüchieechen Resi. Frau Auguste Agnes Richier ged. Lehmann in Lübial. Frau Amalie Schäfer geb. Fuoke in Soppen. Herrn St. Fischer'- » Neiße» Tochler Hannchen. Frau verw. Henriette Schöberlkii, geb. Haicher in Mylau. Herr Julius Ferdinand Meyer in Frcibeeg. Herr Johann Teaugolt Neubert in Freiberg. Frau Liddy Nestler geb. Tauchmann in Auuabeeg. Herr Heinrich Gustav Koch in Auuaderg. Frau Therese verw. Scheube geb. Weidlich i» Naumburg. Frau Emilie Zehler geb. Fuedel in Naumburg. Frau Anna Groß geb.Laukan i» Dresden. Frau Friederike Künzel geb. Schuster in Dresden. Avothekerlehenug Guido Leithold in Tettan b. Meeraue. Zurückgeketiri vom Grabe uiiserer unvergeßlichen, heißikliedtc» Tochter IA»rU»» LvLuo»»>u» sagen allen Freunden und Bekannten sür die vielen Beweise herzlicher Thrtluoh»« liifern tirsgef, " " " ' unfern tirsgeiühliesten Dank. Neufchöneseld, de» 24. September 1888. Gustav Schumann nebst Frau An«« geb. M«,Ie». Beerdignngs Anstalt un- Bazar sür Fuhrwesen Fernsprrchftelle 7»8. 881, Fernsprcchstellr 7V8. SL IVvuIrßrvIiIllvL LL. (Annahme,irlle: Qurrftratze Nr. 21, Filiale: BolkmarSdors, Loniienstraiie Rr. 21, empfiehlt sich sür Leipzig n»b UmgkgenS zur Ausführung von Beerdiguuge» aller Art, sowie Ueberfuhrnnz Verstorbener im In- und Ausland. Grotztes Lager von Sarkophagen, Holz- un- Metallfargen. Conductführer: ksN8l 8ss1kolomäii8 und jotisnn 8eklsgvl. o. o.k. l^uerstr.Z. Marlsu-vaS, Schwimm-Bassin 2V°, Pserdebahnhaltestelle. Eisenbahnstraße 31. TV»«»»«» u«a v«»vi»«»-Lrcha«r vorzüglich. Pserdebahnverbiiiduiig alle ?>/, Ninolen Dam-Badez. - Mont.. DienSt., Donnertt. »nb Freit. 9—11 Uhr, Mono. u. Svunab. 2—4 Uhr. Herreii-Badez.: l>eismttAnSu.d.Dani..Badtz. Iederzcit Tchwiinm-Untrrricht. Lllm.-Irlselie-, Iku„. Dumps-, Douebe- uuck «I«-I»t»'o»«»tz.Iti»«1«i'. FürHerrenvon8Ubr früh bis 8 Uhr Abend«. Damen: I. SI. Moni., Mittw-, Freit. 8—12. II. 411. 1—4 Ubr ligl. L.»«»« St»-. S «. I«. Maffage, Wannen-, Haus- und Eurbi»er täglich. «aißi» <AFKO Danien: DienSt., Donners». u.Lonnab.v.'/,9- NvNWk»»»Il>L''»»<>'»»»NU «mV *,,l1U. Montag,Mittw.,Freitagv.'/,2-5Uhr. vtLllL-vaä. I4i,»»i»o1»«'I»r»»«s»r Irt»«>» -Ih» i»t,»«!ti« u KP«»«1»«-UM«t. FürHerre, von8-'/,1u.4-S Uhr. Damenv. l-4lldr»äglim Wannen- u. HanSbäörr zu ,eder TageSzeli L»^»I»»»»»»»»»»» UI«, Damkn:T>tnst..Lo»nerSi.u.So»nab.».V,lI- i»K»ULWlLHL»MlEUH»'2l>Lt>«V ',.11 U. Montaa, Mittw.. Freit, v.'l.3-5UI> . SoMell-Lack. N»«K IHt1« D«r»tr. LS, in nün>,8t«r Xitd» >i«>r DuIiiiIiHkv unck äer Lllrae. >V»nneo-D>lcker (ürFntallhi weiede» Wasser). 8»nck-U!i(ler nach Kvsiritrer >rt. Noar- Llläer V Lelimieckederuer äloor tisrgestellr. U»ü8. Dunipk- u. iri c>l-rvi»i»ehe Lllcker, »o«is weälolnlseli« Itllelvr,ennu »ucli llrrtl. VoiavI»» itt. Vvrrü^I. asud Linriodtunt.'. ^ Mittwoch: Weißkraut Mit Schöpsenfleisch. Weißkraut mit Sclöpseiisieilch T. «. r.« Methe. Unruh. Neue Leipzig. Spetseaust .Zeitzer Siraße 43/45. Dienstag: Schweines!., Lauerkr^m.Salzkart. Neueste Nachrichten. * Berlin, 24. September. (Fernsprechmeldung de» „Leipziger Tageblatte«".) Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" ist zu der Erklärung er mächtigt, datz die Veröffentlichung de« angeblich vom Kronprinzen während deS Kriege- von 1870/71 geführten Tagebuches ohne Vorwisfen der Kaiserin erfolgt sei Den Text deS Tagebuches anlangend, so enthält der Inhalt nack de» An gaben betheiligter Personen chronologische und andere Irrthümer, nach denen es bezweifelt werden müsse, daß der ganze Inhalt vom Kron prinzen herrühre. — In der „Post" erklärt Pros. Delbrück, daß er an der Herausgabe de« Tage buches Kaiser Friedrichs nicht betheiligl sei. — Gestern wurden Angriffe auf die Besitzungen der Deutschen Ostafrikanischen Gesellschaft gemacht, welche jedoch mit Hilfe de» Kriegsschiffes „Leipzig" zurückgewiesen wurden. — Staalö- minister Graf Herber t BiSmarck ist heut« au» Ruß land zurückgekehrt. — Die Abreise de» Kaiser« nach BreSIau ist heute nicht erfolgt. Der Kaiser wohnte beute der Einweihung Le« Olficierscaswos »ine« der Garderegimentee bei. Er reist Morgen nach Detmold. — Tie Kaiserin begiebt sich Morgen nach Primkengu. — Wien. In der Redaktion der ..Gleichheit" fand ein« Haussuchung statt. Drei sociaidemokratische Arbeiter wurden verhafiel. — New-Uork. DaS gelbe Fieber hat sich dem Mississippi entlang ausgedeht. Die Quarantainc ist eingesühkt. — London. Ein englische« Kriegsschiss wirb sich mit einem Bataillon »nyplischer Iusanierie nach Suakim begeben. — Pari«. Ter Ex prä sident der Republik Haiti. Saivmon, weicher vorige Woche eine Steinoperation bestanden, wurde beute von den Aerzlen aus- gegeben. Ter Erzbischof von Pari- versab ihn mit den Slerdesacrainenten, nachdem er ihn vorher gesinnt hatte. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Tie bevorstehende A»ku»,l Kaiser Wilhelm'« be schäftigt so ausschließlich alle Kreise der Bevölkerung von Rom. Florenz und Neapel, daß nur die ZeilungSnach- richt von einer neuen militairischen Expevi tion gegen Abessinien die öfseiilliche Aufmerksamkeit sür einen Augen blick auf sich zu ziehen >>» Stande war. Obwohl diese Neuigkeit ebenso entschieden behauptet wie drmenlirl wird, scheint sie insofern einigen Grund zu baben, alt die Regie rung möglicher Weise an die Nolhwendigkctt einer Reorgani sation und Verstärkung der eingeborenen irregulären Truppen und de« Frriwilligencorpz in Afrika denkt, um sich geben etwaige unangenehme Ueberraschungen von Seiten de« König« Johanne« sicher zu stellen. Eine solche Maßregel würde allerdings den Aufwand sür die OccupalionSlruppen um mehrer« Millionen erhöben und kann daher kem« besondere Freud» bei den italienischen Steuerzahlern hervvrrusen; wenn sie sich aber al» eine militqirische Nolhwendigkeit herausstellt, wird da« Parlament über di« Bedenken und Klagen der Steuerzahler zur Tagesordnung übergehen und dir neue Crebitsorderung wie alle bisherigen bewilligen. Wenn CriSpi vo» seinen Gegnern kriegerische Anwandlungen zugeschrieden werde», darf man darin wohl nur ein Parteimanöver sehe», da CriSpi die heutige Weltlage genügend kennen muß, um die finanziellen und militairischen Kräfte Italien« nicht aus ziel- und aussichtslose Abenteuer zu vergeuden. * Französische Blätter haben die Meldung von der Ausweisung der Kapurinermönche de« Kloster« Morger in der Balle d'Aofla, welche« unter dem Muller- kloster in Grenoble steht, mit der Bemerkung begleitet, daß die italienische Regierung damit einen neuen Beweis ihrer Feindfeligteit gegen alles Französische geliefert habe. In Wahrheit hat die Maßregel mit Nationalitätsrücksichten nichts zu thun. Sie stellt nicht» anderes dar als die überall in Italien langsam und sprungweise vor sich gehende An wendung de« ldkker Gesetze« über die kirchlichen Orden. Dasselbe soll in Kurzem argen weitere achtzehn Klöster, die sich in derselben Lage befinden wie dasjenige von Morger, in Anwendung gebracht werten, wie überhaupt nach dem Willen CriSprS mit größerer Strenge gegen die OrkenS- acmeinschaften vorgegangen werden soll, welche in offener Umgehung des Gesetzes neuerding« wieder ausgelcbt oder neu gegründet worden sind. * Ein am 27. Juni d. I. erlassene», dieser Tage ver- vfscnlliebte» Gesetz regelt die Rechtsverhältnisse de, Ansiättker m de» russischenProvinzeiiKirw.Podolien und Wolhynien (dem Süvweslgebiele). wie folgt: Diejenigen ausländische» Uiiterthancn. die fick in Rußland »a t urailsi. en tafle», die ke ner privilegirlen C affe angehören. werbe» je »ach ibrer Pro>efsion rnkwecer zu den Land-Communcn ober z» den bürgerliche» Corporatione» zugezählk. Wenn die Ausländer dieser Kategorie sich >,» Lanse eine« Jahre» vom Tage der Veröffentlichung diese« Gesetze- »jchl selbst anschreibcn lasten, Io geschieht eS seiten» der Administration. DaS Recht, in den Amtsdezirke» administrative Functionen auSzuübcn. bleibt ausschließlich den eingeborene» Rüsten Vorbehalten. Die naturalisirten Ausländer wüsten sich >» der Commune, wo sie sich nieberaelaste» habe», ansctreiben lasten; alle Anmel dungen rcsp. Eiulrogungen, die dieser Beifügung nicht ent- svrecbrn. wüste» cassin werden. Diejenige» Ausländer — Grundbesitzer ober Colonnien. die ihre ursprüngliche Nationalität bewahren und die cuß>rhalb der Städte und Flecke» wohne», werde» in Bezug aus die dem Staate, der Scinstwo und den Cvmmniirn zu ieistendrn Abgaben den russischen Bauern gicichgeNclll. Die Edelleut», sowie die in. Staatsdienste stehende» Ausländer, die Ehrenbürger und d>« Kausleute werben diesen Bett miuunge» nicht unterworfen. Die Ausländer dürfen a» der Admiittstration der Amtsbezirke nicht tbeiliiehmen. Die IuriSviclion der Amtsbezirk« erstreckt sich aus alle ausländische» Angehörigen. * Iu» Kvnstautinopel wird de, ,Ration«üz«it»»g- vom lS. d. geschrieben: Der von de» hiefiqen vulgaren auSgeqangene Schritt, mit welchem dies« sich l« Form der Ueberreichuug einer Denkschrift an die Psorle mit Beschwerden über die Uedelfiände in Maee- »»nie» und mit dem Ansuchen um Abhilfe und Durchsührung der vkrirag-müßiqeiiR sonnen gewendet haben, hat in den lnesigen Kreisen große« Besremden erregt, um Io mehr, alt gleichzeitig der bulgarische Exaich an mehrere hiesige Botschafter mit analogen Anregungen herangetreien »» und auch vo» Sofia au« wiederdel» versuche ge macht worden find, die makedonische Frage, zunächst allergingS nur publicislisch. zur Sprache zu bringe», Schon der Umstand, da« «S sich vor allem um aus da- kirchliche Gebiet gehörende Beschwerden handelt, kennzeichnet den Ursprung dcr rrwähitten Agitation. Wiewohl man hier die Lag» der buigariichen Regierung würdig«, welche von den durch allerlei Agenten rrregien Bulgaren in Makedonien zu irgend welchen Schritten gedrängt wird, so ist man doch erstaunt darüber, daß man ,» Svfia die «bsichicn »ich, dinchjchaut, die daraus abzielen, Bul garien zu Helionen zu veranlassen, welwe für die Existenz der FürstenIhumS in iliren Conseqnenzen gefährlich werde» k-nutea. Abgeiel'.en davon, daß man der bulgariiche» Regierung, sie an ihr Berbäliniß zur Psorle erinnernd, da« Recht einer Initiative ab- iviickit. ist man hier entschlossen, etwaigen bulgarische». Macedonien b lieff nde» Versuchen entschieden entgegenzntreten. ES ist um so begreiflicher, baß der Psorle dar,» gelegen sei» muß. von Schwierig- krnen, die ihr von dieser Seite erwachsen könnten, verschont zu bleiben, alt ihr »unedi» wegen der Frage der Schwammfiicherei a» den Küste» der Lporeaden rin abermaliger Lonflict mit Griechen land erstanden ist, mit besten mSglicher Zuspitzung, aus welche von gewisser Seile hingearbeite» z» «erde« Ichein», gerechnet werde» muß. Es ist nicht daran zn zweifeln, daß di« Beniühungen der Plorte, einer Hrrvorholung macedonischer Fragen zu begegne», aus die Unter stützung seitens aller dir Erhaltung de« Friedens wünschende« Mächte rechne« kSnne. Lolonialpolitisches. von per GolpkSfte. * Die Unruhen aus der englischen Goldküste sind endlich z» einem Ende gekommen. LS wird noch erinnerlich sein, daß eine Arenelthat de« Tosiewe-StammeS in Sch-afi die Negerstitmm« de« EwelandeS zu den Waffen getrieben halte. Um einer gewaltsame» und blutigen Nach« durch dies« voezubeuge». hatte die englische Ne gierung zwei Beamte mit einem Trupp Haussasoldaien hingesaudt. vo» welchen der eine. Herr Dalryinple. durch Unvorsichligkeit und, wie sich später herausgestellt hat. tuech die Feigheit seine« College« bei einem Uebersall da« Leben verloren hat. Die« hat di« Engländer veranlaßt, eine größere Abtdeilung Hauffa, einige Hundert mit Kanonen und mehreren Osfic>»r«n, gegen Taffewe zu fenden, da« vielleicht 500 streitbar» Männer Ml». Nichtsdestoweniger bot e« Wochen gedauert, di« di« Sache zu Ende kam Die Tofi wedärser waren Kalo zujammengeschoffen, aber di» Leute, de« Lande« kundig, versteckten f,ch in den Thäleen, jede Nacht war ihr Lager an einen, nndee, Ori«, und immer wieder wnrde eia Weg, den man schalt für gesichert dielt, durch ihre Ueber- iolle unsicher gemacht. I». die Station der Norddeutschen Misst»»«- g sellichast. die uur drei Stunden von Tastewe »nlleint ist, war oft ein Lager und auch ein Lazareth. ES sollen wohl 1000 Menschen in diesem jämmerlichen Krieg» um« Leben gekommen sein ES wird erzählt, daß di« von Tafiew« auch einigt »on ihren Gefangenen ver zehrt haben. ES ist in jnder Weif« erfreulich, daß diesem Handel «ln End« gemacht ist. Am 2. Juli s«»d »in großes Pnlawer in Tanewe Satt, bei welchem an 4000 Reger versammelt gewesen sei» solle». Der euglüche Beamte, Herr AkerS. ein energischer Schotte, hat den Tafiewei» und auch einem anderen Übel beleumundeien Orte, Madzc, im F> iedenävertrag auserlegt, daß sie Schulen bauen müssen. Die deutschen Missionare hoffen dieselbe» mit eingeborenen Lehrer» be setze» zu könne». Herr AkerS hat auch daraus bestanden, daß die Eiveer Brücken und Straßen bauen; eine 3—4 Fuß breite von Tafiewe nach Schiafi ist schon bergestellt und auch an der Küste vo» Anyako nach Waya ist eine Straße gebaut. DaS Beispiel der Deutschen im benachbarlen Togolanb hat wohl zur Nach ahmung gereizt. In dieiem Kriege haben den Engländern fast alle Stämme Leer- solge geleistet, welche vor nicht langer Zeit in Behl die englische Flagge angenommen und damit ein schon lange Jahre be stehender Lerhältniß förmlich anerkannt haben. Von Avatime bi« Ataklu waren sie im Heer und nochmal« bei dem Palawer vertreten. Dagegen ha» e- dort einiges Eistaunen erregt, daß auch die Aeltestca von Agolime erschienen und einen Vertrag unterschrieben, in welchem sie erklären, daß sie nur Kwadyo De, dem Könige vo« Peki, unter- lhan sem und nur den Engländern gehorchen wollen. Sie behaupten auch, nie mit einem Anderen einen Vertrag geschloffen z» haben, wie die Engländer ihrerseits sagen, sic hätten in dem Anfang dcr sünsziger Jahre Agotime von de» Dänen gekauft, »ad die Stöcke Lee Agotime AIleften, die Zeichen ihrer Abhängigkeit, sollen sich i» Akra, der Hauptstadt der Soldküste, befinden. Dies Agotime — d. i. Land der „Aga", der Fächerpalme — ist eine Enklave im Livelande. Seine Bewohner gehören dem Volk der Ganeger an und sollen anderthalb Jahrhundert von der eigeutlich n Goldküste jenleti« de« Volta auf die Sclavenküpe gezogen sein ui.d hier nach einigen Wanderungen sich niedergelaffen haben. Mille» im sremdcn Volke habe» sie ihre Sprache erhalte» und auch ihr« Verbindungen mit dcr Heimath. DiesrS Laad war eben durch d.u Loniinissar Falkenthal vom Togoland dem delUschen Schutzgebiet angeschlossen. Wir erinnern unS »war nicht, gelesen zu haben, laß diese Annexion von der deulichen Regierung osficiell genehmigt lei, aber die Zeitungen haben von ihr seiner Zeit Nachricht gegeben, und die Deutschen an der Küste sehen da« Land als deutsches Gebiet au. Offenbar sind die englischen Beamten nicht diesrr Meinung, den» bet dem Palawer waren die Bertrige schon vor bereitet, in welchem schon dre Agotime-Aelteste» sich als Unlerthaneu England« bekannten. Musik. Neues Theater. Leipzig, 24. September. Es ist für daS sranrösischc Public»», eine höchst beschämende, für daS deutsche Puvlicuui eme sehr ehrenvolle Thatsache, baß auch nach der chauvinisti sche» Verhetzung der Lohengrinauisührung in Par»S Werke französischen Ursprung« in Deutschland genügende Berück- sichligung und wohlwollende Ausnahme finde». Während „Lohengrin" in Paris durch den wüthrnden Pöbel unmöglich gemacht wird, zieht „Carmen" siegreich über alle deutschen Bühnen, wird „Mignon" svmpathifch begrüß», und „Hamlet" findet eine achtung-volle Ausnahmc. Man gönn« unS die Genugthuung. bei diesem Vergleiche die echt künstlerisch« Ge sinnung de« deutschen Publicum» zu preisen, da» die Kunst in einsichtsvoller Weise von der Politik trennt und di« Vor züge eine» Werke» anzuerkennen vermag, selbst wenn e» au» de» Reihen »ine« feindlich gesinnten BolkSstammeS zu un» Hv» sanvt werden sollte.
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