Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809256
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-25
- Monat1888-09
- Jahr1888
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1888
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V800 öffenillchvag kn dieser Fon» grtha» Hab,, Bet btt Sicht»»- de« Manuscript« find die Grenze» uothwendiger DiScratio» »icht alleut- halben iniiegehalten worden. Der hohe Verfasser, der zunächst doch anr für sich dachte und schrieb, gtebt Meinungsäußerungen über Personen and Dinge wieder, welche, schwarz aus weiß für Alle ge druckt zu lesen, zu unrichtige» Urthetleu sichre» könaeu. . * . * Soeben erhalten wir durch da» Wolffsche Bureau folgende Depesche: * Berlin, 24. September. Der Reichskanzler Fürst BiSmarck erklärte aus Befragen, daß er da» in der „Deutschen Rundschau" veröffentlichte angebliche Tagebuch de» Kaiser« Friedrich nach Einsicht de» Texte» für apokryph halte. theiluug einiger Pariser Blätter, daß Boukanger sich gegen, wärtig in Pest aushalte, scheint irrig; wenigsten« ist dort keine Spur von ihn» zu entdecken. * Wie der „Politischen Correspondenz" au» Bukarest geschrieben wird, sind die Meldungen von der Ernennung Herrn Grbgoire Ghika'S zum rumänischen Gesandten beim deutschen Hofe insofern verfrüht, al» die rumänische Re gierung unter den verschiedenen für diesen Posten in Betracbt kommenden Candidaturen. unter denen sich allerdings auch die genannte befindet, bisher keine endgiltige Wahl getrosten bat. Eine Neubesetzung de» rumänischen Gesanvtrnposten» in Berlin erweist sich al» nolhwendig. weil der derzeitige Ge sandte. Herr Liteanu. seine Abberufung mit Rücksicht aus seine sehr geschwächte Gesundheit in dringender Weise erbeten hat. Eine Ablösung Herrn Lileanu'S muß au» diesem Grunde jedenfalls vor Eintritt de» Winter» erfolge». * Die .Neue Freie Presse" spricht sich in äußerst miß billigender Weise über den Versuch der bulgarischen Presse, diem acrvonischeFrageansznrollen, au» und bezeichnet die» alö ein verwegenes, iibcrniüihiqeö Unternehmen. Da« Bewußtsein der überaus gefährlichen Lage, i» welcher Bulgarien schwebt, scheine in Sofia verschwunden zu sein. Alkan vergesse in Sofia, baß daS bulgarische Volk noch immer Leipzig, 25. September. * Anläßlich der Thronbesteigung deS Kaiser« Wil- beim II. richtete auch die „Groß-Loge deS Deutschen Reiche» der Odd Fellows" eine Adresse an Se. Majestät, die von der Firma Karl Ringer <k Sohn in Berlin in Kunst druck hergestellt und vo» der Firma Alschcr L Morig mit Einband in künstlerischer Art versehen war; das Ganze war ... .. in deutschen Farben gehalten. Hieraus ist dem Großsecrctair I um die Erhaltung seiner Selbstständlgkcil zittern 'muß, daß der Loge. Herrn F. Meyendors, da« nachstehende Schreiben I dem gewählten Fürsten von Bulgarien die Anerkennung seitens zugegangen: Idcr Mächte fehlt, daß aus Bulgarien der Haß eines der Berlin, den 21. September 1888. I mächtigsten Monarchen der Welt lastet. Nur ein Feind Bul- Seine Majestät der Kaiser und König haben dir Beileids-1 garienS könne der Urheber deS verwegenen Verlangen« sein, Adresse der Groß-Logc de« Deutschen Reiche« der Odd I Makedonien der bulgarischen Verwaltung zu überlassen. Wenn Fellow'« unter besonderer Anerkennung der geschmackvollen I in Europa die Ueberzeugung entstehen würde, daß die Bulgaren äußeren Ausstattung derselben gern entgegengenommen und I ein Element sind, welche« durch keine öffentliche Ordnung ge- sind durch den Ausdruck der Treue und die Segenswünsche I zähmt werden kann, da« stet« nach Umsturz strebt, so würbe anläßlich Allerhöchstihrer Thronbesteigung angenehm berührt. I diese« Volk olle Sympathien verlieren und alle Freunde ab Allerhöchstdieselben haben mich zu beauftragen geruht, der Groß-Loge den Allerhöchsten Dank für die Kundgebung zu übermitteln. Der Geheime CabinctS-Rath, Wirkliche Geheime Rath; von Lucanu«. * Zu dem Besuche de« Kaiser« in Rom erhält die „Politische Correspondenz" vom 22. d. folgende Mittheilung: Wie mau uns aus vatikanischer Quelle vom Heutigen meldet, haben die Erklärungen der Presse und der liberalen Kreise in Italien, anläßlich der Feier deS 20. Sevtember, dahingehend, daß die Ankunst des deutschen Kaisers in Rom die endgiltige An erkennung dieses letzteren als Haiiptsiadt Italien« bedeute, den Vatieon veranlaßt, sich an die Berliner Regierung mit dem dring. stoßen. Bulgarien müsse sich die Anerkennung erringen, daß eS eine friedliche Potenz in Europa ist. Wenn e« fortwährend dazu beitragen würde, die Unruhe zu steigern, so wäre der Triumph Rußland« unvermeidlich. In dem Augenblicke, wo Bulgarien seine Hand nach Makedonien auSstreckl, wird es rings von Feinden umgeben sein. Der Sultan werde die Demüthigung de« kühnen Vasallenstaates herbeisehnen, Ser bien und Rumänien werden den Rivalen fürchten, und die Bulgaren werden die schwachen Keime de« Wohlwollen« ver nichten , welche« ihnen die Nachbarn entgegenbringen. Bul garien muß das Vertrauen Europa« erwerben, e« muß zeigen, daß e« der Mühe werth ist, für die Autonomie dieser Nation zu kämpfen und zu ringen. Die Völker starren in Waffen, l.chen Ersuchen um ^»7^ ^ °'t° die bevorstehende Anwesenheit Kaiser Wiiheim S II. in Rom dies.» L ihr zugeschricbenen Charakter nicht trage. Ileber da« Ceremoniell bei Majestät im Vatican wird dem refpondent" au« Nom geschrieben: „Den neuesten Bestimmungen Leo's XIII. Wenn Bulgarien den Unwillen aller gesitteten Menschen durch seine Maßlosigkeit und Unklughrit erwecken sollte, so wäre eS rettungslos dem Verderben überliefert. Herr Hitrowo wird jubeln über diese neueste Wendung. Alle seine Wüh- zufolge wird der I lercicn konnten Bulgarien nicht so viel schaden, als dieses dem Empfange Sr. .Hamburglschen Cor- Kaiscr, sobald er mit seinem Gefolge und dem Gesandten v. Schläzer I Attentat gegen die Integrität der Türkei und den allgemeinen in dkm hinter der Pcterskirche belegenen San Damaso-Hose ange-1 Frieden, langt ist, in welchem eine Compagnie Palast-Garde ihm die mili- " " tairischen Ehren erweisen soll, an der großen Ausgongstrevpe, die zu den päpstlichen Gemächern führt, vom Lardinai Rampolla, vom Ceremonienmeister-Monsignore Sinistri, vom maöstro cli cawer» Monsignore Telia Volpe, von den geheimen Kämmerern und den Nobelgardisten begrüßt und nach dem Tbrnnsaale geleitet werden Die Sktweizergardisten sollen aus den Treppen und Lorridoren Spalier bilden. Der Papst wird von den Cardiaälen und Prälaten * Am Sonntag fand aus dem Kirchhof in Amien« die Enthüllung de» Denkmal« de« Capitain Vogel, welcher im Jahre 1870 bei Verlhcidigung der Ciladelle von AniienS fiel, statt. Goblet hielt die Rede und sagte, daß lediglich die inneren Zwiespalte e« seien, welche die Schwäche Frankreichs ausmachen, und e« verhindern, den Rang wieder zurück zu erobern, welcher ihm gebühre. „Wenn wir un« ernsthast um der Curie, von seinen Hofstaaten und den am Vatikan beglaubigten I die Fahne de« Vaterland« und um die Regierung schaaren. Vertretern der fremden Mächte umgeben sein. Nach Beendigung der Bcgcüßiings-Ceremonie wird er den Kaiser zu einem Gespräche unter vier Augen in einem Nebenzimmer einladen, bald daraus mit ihm nach dem Thronsaale zurückkehren und dem Kaiser dann die Car dinäle, Prälaten und Diplomaten vorsicllen lassen. — Der „Perseverauza" wird au« Berlin berichtet, der Unterstaatssecretair Gras Herbert Bismarck werde den Kaiser Wilhelm nicht nach dem Vatikan begleiten. Der „Riforma" zufolge wird da» Feuerwerk anläßlich der welche un« zu schützen vermag, so wird Frankreich von Neuem groß und mächtig in der Welt sein, ohne zu den Waffen Zuflucht nehmen zu müssen." Goblet schloß seine Rebe: .Wir sind nicht gekommen, um hier Worte de« Hasses und der Rache auSzusprechen. sondern nur pietätvoll eines Helden I de« Vaterlandes zu gedenken, und blicken mit fester Zuversicht in die Zukunft." krSblicheu »ukllger Führer», von de« jenseit« der Elb« gelegenen Wirthshan« „Amerika" seine» Lockruf erschallen ließ, sammelten sich zwar in uageadnter Zahl unsere Avssiger Freunde, aber alle sehnten sich nach de« Walde« Kühle. Mehr all h»ndert Männlein -nd Weibleia waren e«, die un« diesen freundlichen Empfang bereitete», und mit ihnen in lustigem Durcheinander bestiegen wir die hohe Wostrey, eine Felskuppe, die un« eine »nijückeade Rundsicht, aber «ach der Anstrengung de« Ausstieg« leider keine Stärkung bot. Unser Auientbalt danerte daher nicht gar lange, vielmehr beeilte sich Alle«, die gastlichen Räume de« Schreckenftein« zu erreichen, in denen sich bald eia festliches Gelage entwickelte, wie e« lebensvoller nicht gedacht werden kann. Ja Gesang und Tanz, Rede und Gegenrede wurden die Schönheiten der sächsifch-böhmischen Schweiz gefeiert. Der herr liche Ausblick aus die Elbe und ihre User stromaus nab stromab gab immer neuen Anlaß zu neuer Lust, und erst eia plötzlicher Gewitter regen vermochte den «reis zu lösen, den Oesterrcicher und Deutsche hier geschlossen hatten. Nach einem fröhlichen Rückmarsch vereinigte eine abermals stattliche Runde noch lange Zeit Wirthe und Gäste in den onbeimelnde» Garieuräumea der Ressource zu einem labenden Nachttrunke. „Kurz und gut" war der Schlaf, der un« bald umfing, denn schon am frühen Morgen wollten wir un« der weiteren Schönheiten deS Vöhmerlandes erfreuen. Eine ungleich kleinere Gesellschaft als ain vorigen Tage war eS, die sich aus dem kleinen Obcreldcdampser zusaiilniensand. um die Fahrt ge» Sebu- sein sortzusetze». Geführt von Herr» Kaufmann Pi »der und Herrn Apotheker Schneider in Aussig, bestiegen wir von hier die Mache. Eigenthümlich, keiner von allen Neisesührern (außer Schäler) hat e« angrzeigt gesunden, diesen lieblichen Aussichtspunkt zu nennen, und doch ist er lohnender als viele, viele andere Punkte. Herrliche, wenig anstrengende Waldwege führen aus diesen 542 m hohen Bergrücken, der, mit einem AuSsichlshäuschen versehen, eine der Ichöiistcn Halbrundsichten bietet. Der Blick schweijt link« von Leilincrip über Höhen und Tiefen bis recht- nach Boden- bach: wie ein Silberftreis windet sich die Elbe hier in mäch tigen Bogen um die Berge, so daß men sieben Mal ihren Laus verfolgen kan». Besonder« hervorragend sehen wir hier den Geltjch. davor den Mntzenstein und de» Ziegenberg, den kleinen und großen Mileschauec, Len Radclstein »nd Klotzberg, die Hora und den Radek im Hintergründe die Hasenburg mit ihren s» Viele thatsächlich« Bewesrnomnrte i» der vorliegend«, Sache er- bracht, daß die Geschworenen die Schuldsragea bejahten. Betreffs derLödtu»g der Frau valtzuweit verneinten sie jedoch die Ueberlegung. so daß hier nur Todtschiag ougeoommen wurde.— Die Revision d«S An geklagten beruhte auf sehr schwachen Füßen, denn abgesehen davon, daß die in ihr enthaltenen thatsächlichea Behauptungen vielleicht richtig sind, verstieß sie gegen eine sehr klare Gesetzesbestimmung. Sie rügte nämlich Verletzung d«S 8- 300 der Str.-Pr.-O-, welcher lautet: „Der Vorsitzende belehrt, ohne in eine Würdigung der Beweise eiuzugehen, die Geschworenen über die rechtlichen Gestchtspuacte, welche bei Lösung der ihnen gestellte» Fragen in Betracht lammen. — Die Belehrung de« Vorsitzenden darf von keiner Seite einer Erörterung unterzogen werden." Während nun da« Protokoll eiusoch berichtete, daß der Präsident die Gescknvoreneu gemäß 8- 300, Abs. 1, belehrt habe, be hauptete die Revision, der Vorsitzende habe seiner Pflicht zuwider sich nicht aus die Belehrung beschränkt and die thatsächlichea Momente der BeweiSansnahme eingehend gewürdigt. Zum Beweise dieser Behauptung, die zugleich eine Fälschung de» Protokoll« mit rügen sollte, wurde eine stenographische Ausnahme der vom Vorsitzenden gegebenen Recht-belehruag beigebracht, welche auf Veranlassung der Vertheidiguag augesertigt ist. Behauptet wurde, daß da« Stenogramm wörtlich sei und der Wahrheit entspreche. Al« Bewei«wittel wurden eoeaiuell die Zeugnisse der Beisitzer und der Geschworenen angeführt. Wer unser Proceßversahren einigermaßen kennt, der wird e« be greifen. daß vor dem Reichsgerichte, weder diese« Stenogramm verlesen noch über seine Richtigkeit irgend ein Beweis augetretea werden konnte. — Der Reich«anwalt Herr Stenglein unterließ e« nicht, diesen Gedanken mit kräftigen Worten zum Ausdruck zu bringen. Er führte Folgende« au«: Es ist bekannt, daß nach sranzösischer Borschrist der Vorsitzende des Schwurgericht» angewiesen war, aus eine Beleuchtung der Beweismittel eiuzugehen, aber ebenso bekannt ist e« anch, daß uusere dcuijche Strasproceßordauag dem Vorsitzenden nur eine recht- liche Belehrung übertragen hat. An diese Bestimmung schließt sich im Abs. 2 de« 8 300 die ganz nothweadige Schlußfolgerung, daß jede Erörterung über die Rechisbelehrung abgeschaitteu sein soll. DaS ist so klar al« nur irgend möglich, wird aber von der Revi- siou-Ichrist vollständig ignorirt. Er ist nun klar, daß der Gesetzgeber noch viel weniger daran gedacht haben kann, eine Erörterung über die Belehrung de« Vorsitzenden in der Revisioa-iastanz zuznkassen, wenn er sie nicht einmal zulasten wollte in dem Momente, wo sie beide» Thürmeii. DaS Alle« in schönster Morgenbeicuchtung gab > gegeben wurde und noch in der Erinnerung jede« Anwesenden war, uns ein Bild, so schön, daß wir säst eine Stunde den weiteren I alw in der Hanptverhandlung, wo über den Wortlaut wenigsten« Aufbruch vergaßen. Aber auch hier inußie geschieden sein. Die vorgeschrittene Zeit nöthigte uns. den Abstieg direct nach der Elbe zu nehmen, wo wir den Dampfer zur Rückfahrt nach Aussig schon vorsande». Noch «ine kurze Fahrt, »och ei» Adschiedstrunk im Auisiger Eipsiuni, und die schönen Tage in Böhmen waren vorbei; »ach einigen Stunden schon begrüßten wir wieder Leipzigs Thürme. W.is unsere Freunde gefürchtet, den Regen, er war unS fern geblieben; was wir gehofft, die liebenswürdige Ausnahme unserer freundlichen Auisiger Genossen, sie war uns in einem Maße zu Theil geworden, das unsere Erwartungen bei Weitem überstieg. Ei» liebliches, herrliches Stück Erde war es. was wir gesehen, noch nicht so von der Cultur noch bedingt ein Streit entstehen kann. Daß nicht jetzt mittelst eine« Stenogramme«, welche« von einer Partei einseitig bewirkt wurde, und durch Vernehmung etwa sämmtlicher Geschworenen io der RevisionSnrstaaz ein Beweis für die behauptete Gesetzesübertretung geliefert werden kann, das. glaube ich, ist wohl für Jeden, der in solchen Dingen bewandert ist, so klar, daß man kein Wort darüber verlieren sollte. — Da« Reichsgericht verwarf dann auch die Revision als gänzlich unbegründet, und somit wäre denn da« Todesurtheil formell rechtskräftig geworden. > ^ ^ - , . - ^ > * In Bezug auf die Bestimmung de« 8 6, Ziffer 3 de« Gesetze« N °°« » Januar 1876, betreffend da« Urheberrecht °° Werken Was uns ii» sächsischen Gebiete oft unangenehm berühr«: die überall hcivortreteude Sucht, vo» den Fremden möglichst viel Geld zu ziehen, hier fanden wir davon keine Spur. DaS Vorurthcii, über der Grenze vcrarnite, hungerige, schmutzige Menschen mit unverständlicher Sprache zu finden, die Sorge, wegen Mangels an Wegen die gewiß hübschen ^ Puncte nicht besuchen zu könne», ist unnüthig. Wir fanden wohl- babende, ja reich- Dörfer, die Häuser sauber und schmuck, dies Menschen sreundlich und bereitwillig, uns, nicht in böhmischer, son dern Lcuticher Sprach» zu berichten. Wir fanden oft ein Zuviel von Weomarken, besonders im Leitmcrltzer Sectionsgebiet. wir fanden aber auch eine Sorgfalt sür die Wege, wie sie in Sachsen nicht! großer ist. Schließlich aber sonden wir N.»u>schvnheiien, die denen unserer sächsischen Schweiz in kemcr Weise »achsteheu. so daß wir zum Schluß unser» Genossen zurusca: die sächsisch-böhmische Schweiz mit ihren Schönheiten endet »icht bei Tetschen, sondern sic bietet auch leiiseits dieser Stadt soviel des Sehenswerthen, daß wir Euch rathen, gehet hin und schauet, Gottes Wunder hören nirgend« aus! Anwesenheit de« Kaiser« Wilhelm nicht aus dem Colosseum. I gcr« AnkSna IN Lag ltkilnmskfte Mtlleloellirae sondern in den Ruinen der Basilika Konstantins, zugleich mit l IN MS VVYMIIlyr LNIHrlgrviryr. einer Illumination deS Forums und des Colosseums in bengalischer Beleuchtung, stattfinden. Eine Serenade von 600 Musikern, welche von Fackelträgern begleitet sind, wird auSgesiihrt werden. 1200 Arbeiter sind aus dem Platze bei Ccntocello beschäftigt, wo die Truppen-Revue stattsinden wird. *Zur Frage der parlamentarischen Wahlprüfungen schreibt die „Kölnische Zeitung Anläßlich des Juristentages haben wir neulich die dort zur Verhandlung gestellte Frage der parlamentarischen Wahl- prüsungen gestreift und insofern eine gewisse Genugihuung er halten. als die gelehrte Versammlung sich in der Sache de« Uriheils au« einem Grunde ratschlagen bat, welcher bei einem materiellen Eingehen daraus zu unserer Ausfassung hätte sübren müssen. Wie gründlich die Abneigung de« Juristeniag« geweien ist, die Ipecifisch juristische, man könnte sagen privatrechtliche Ansicht zu »Hellen, von welcher der ursprüngliche Antragsteller vr. Jacque« au« Wien au«, ging. läßt sich wohl daran« entnehmen, daß Herr Jacque« die Mit- theilung über da« Schicksal seine« Antrages in der Plenarversammlung gar nicht abgewartet bot, sondern vorher das Schlachtfeld verließ. Und doch kann er für sich geltend machen, daß wenigsten« äußerlich angesehen keine Entscheidung gegen ihn gefallen ist. Die Berichte über den Juristentag betreffs der Verhandlungen in den Abtheilungea liegen nur sehr unvollständig vor, soweit sic sich nicht auf die bren nenden, mit dem Civilgesetzbuch zusammenhängenden Fragen beziehen, und deshalb ist auch die Widerlegung von Gründen, die man nicht kennt, unmöglich; aber wenn in den gedruckte» Verhandlungen de« Juristentages die nöthigen Mittheilungea gegeben sind, wollen auch wir gern die Erörterung über den Streitpunkt wieder aufaehmea. Vor der Hand bleiben wir der Ueberzeugung, daß die Prüsuugsmethodr de« deuijchen Reichstage« olle wünschenswerthen Bürgschaften richter- sicher und zugleich sachverständiger Untersuchung gewährt, und bei der jetzigen Zusammensetzung de« Reichstag- ist nicht zu fürchten, daß die Mehrheit desselben Entscheidungen im Partei-Jnieresse an sich reißt, welche in der Hand einer richtig zusammengesetzten Wahl- prüsung-commüsion gut ansgehoben sind. Gerade der Umstand, daß im deutschen Reichstage nicht zwei geschloffene Parteien einander gegenüberstehen, ermöglicht besser al« ander«wo, eia parlamentarische» Richtercollegium zusammenzusetzen. welche« ohne Fractionsmotiv« rein der Sache and der Gerechtigkeit dienen will. Im Großen und Ganzen werden die Wahlprüsung-erkeantniffe des Reichstage« ihrer seit« wieder eine gerechte Prüsung bestehen können» und wenn in einem einzelnen Falle eine Entscheidung Bedenken erregen könnte, so sind e« jedenfalls nicht die gemäßigten Parteien gewesen, welche Strömender Regen h-iklr'wohl die meiste Schuld, daß nur ein kleines Fähnlein der Leipziger Mitglieder des Gebirgsoereins sür die sächsisch-böhmische Schweiz dcn Muid hatte, sich unbeirrt hinauS- zuwagen, und fast schien e«, al« ob die zaghaft Znrückoleibenden Recht behalten sollten, „es regnete Bindfaden", und dieser Regen hielt an, so lange wir aus sächsischem Boden waren. Die Warmbierstation Riesa halten wer im Rücken, aber der Himmel zeigte noch immer eintöniges Grau. Wogende Nebel v-rhüllten unsere lieben heimischen Bergkupven, keine Bastei, kein Lilien- oder Königstein, keine Schrammsteine waren z» erblicke»: e« war Alle« ein NebelmeerI Ein kurz-« Halten noch in Mittelgrund, ein Donnern beim Passiren der Brücke und des Tunnels, und das vorläufige Ziel unseres Aus fluges war erreicht. Unter strömendem Regen, in finsterer Nacht hielten wir unseren Einzug in der böhmischen Grasensiadi letschen, und wenn e« letzt noch in unserer Macht gelegen hätte, die bcimaihlichea Betten auszusuchen, die späteren Geschlechter würden in den Annalen de«Gebirgsverein« vergeblich eine Beschreibung dieses Ausfluges suchen. Slrahlcndem Golde gleich begrüßte uns am andern Morgen die Sonne. ES war ein köstlicher Morgen, eine kräftige Würze darchströmte die Lust, und in lusiigem Geplauder ergötzten wir un« an den herr lichen Elbuser». Es ist wahr, unsere sächsische Schweiz ist schön, aber der Abbau de« Sandstein« an den Usern der Elbe hat dieselbe vcrnnstallet, und eine Fahrt aus den Dampfern zeigt un« von Jahr zu Jahr, daß auch die schönsten Stellen der Natur nicht« gelten, so bald sich ihrer die Industrie bemächtigt. Ganz ander« in Böhmen! Hinter Tetschen siebt man nur sanft ansteigende grüne Ufer, bedeckt mit Unmassen von Obstbäumea und Weiostöckeu, dazwischen Feld und Wald und in der Ferne mächtige Bergspitzen. „Wie ander« wirkt die« Zeichen aus mich ein!" Wa« un» in der sächsischen Schweiz mit Trauer erfüllt, hier stört e» un« nicht, und wir können wohl sagen, eine Dampsschiffsahrt ans der böhmischen Elbe ist ebenso lohnend ol« aus der sächsischen. Nach zweistündiger Fahrt näherten wir un« der onfblührnden HaadrlSsiadt Aussig, mit seinem Mastenwald ein kleine« Hambarg. Unser« Tour hatten wir aus die sieben-würdige Einladung des Mittel- und ErzgebirgSverein« zu Aussig unternommen, und schon bei der Landung sollten wir erkennen, daß die Bastsreundschaft jen seit« der Grenze keine Grenzen kennt. Die Auisiger Genossen haben Glättende« geleistet, und da« Erste, wa« wir »hna, sei ein herzlicher Dank, den wir ihnen über Berg und Thal zuruseu für die so freundliche Ausnahme, die sie na« bereitete». Der Morgen führte un« ans wohlgepflegtea Wegen aus die HumboldtShähr, deren nette« Gloriette einen geschützten sür den Mißgriff verantwortlich waren. Nicht ohne Interesse ist I Auslug bietet aus ganz Aussig mit seinen großartigen Fabrikanlagen —- -- - ----- «--- ----- ----- >-— »---!« — »kgräßte chemische Fabrik Europa«) und seinen reizenden Umgebungen. Da« ganze Bild, belebt durch die Llb«, zeigt un» im Osten den Marieaberg, dahinter da» Dorf Schöapriesea mit Schloß, Kirche «ad Brauerei, drei Dinge, die sich in dieser Zusammensetzung in Böhmen oft wiederholen. Im Hintergründe sehen wir den kahlen Ziegen« berg und den Ziukeustcin. Am meisten iateressirte uns südöstlich die hohe Wostrey und der Schreckenftein. die heutigen Ziele unsere« Ausfluges. Westwärt» blicken wir in da« liebliche Bielathal mit dem Schloßberg im Hintergründe und nordwärts aus da« Erzgebirge mit dem Mückenthürmcheu und den Sollendorser Höhen. Der weiter« Weg führte na» aus die Ferdinand-Höhe, worin Frühstück die böhmischen und sächsischen Genossen vereinte. Die Folge bildete der Abstieg in die Stadt und die Besichtigung derselben. Wir setzen voraus, daß Aussig, eine in den letziea zwanzig Jahren rapid groß gewordene Hoadel«stodt. bekannt genug ist, al« daß wir hier «iu« Beschreibung lolgea lassen sollten. Hervorzuhebeu wären hier »ur der schöne große Marktplatz und die herrlichen Anlagen in 13. Juni dem Präsidenten de« österreichischen « v a n -1 ^ Neustadt. besonder« an der neuen Schule vor der sich da« I^Rud"°Ik Fr^!"Zwäbr°?w1rd n5chträasich b2tesi Ldo'n^end'.w'L^rLuer !.?/da!!'°°n ^ lvrrd nachträglich berichtet, I Hario Dolce gemalt, vom Maler Raphael MengS als Zeichen seines daß Fürst BiSmarck bei diesem Anlässe sich in der shm« I Danke« sür die Pflege seiner Gattin aus der Durchreise, einer Frau palbischsten Weise über Oesterreich äußerte und, unter AuS» I Fischer geschenkt und von dieser testamentarisch der Stadikirchc ver drücken tiefster Befriedigung über da« gegenwärtige Vcrhäilniß I macht wurde. Bemerkenswertst vor Allem ist ferner da« erst im zwischen Deutschland und Oesterreich, versicherte, daß I vorigen Jahre sertig gestellte «ereinhaus der Ressource, ein Ge- ihn während seiner ganzen politischen Laufbahn der Gedanke l bäude. da« dem gesellschaftlichen «eiste, der in Aussig herrsch«, eia * ^ ' ' «hrenzengaiß 1. Elaste »»«stellt. Der Schöpfer diese« Baue«. Herr Banrath Miksch in Wien, hat hier aus verhältnißmäßig ungünstigem Terrain ein wahre« Schmuckkästchen geschaffen, dessen Aeußrre« und Innere« jeden Fremden entzückt und daher auch aus un» sein« Wirkung nicht verfehlte. E« war mittlerweile recht heiß geworden, und al« »« 2 Uhr da« Hm, tze« Heim, Oberlehrer« lichter, u»srmS.sr«»d«tche, uud übrigen« die Thatsache, daß die erste uach dem Urtheil zuständiger Autoritäten irrthümliche Entscheidung im Wege de« jetzigen Wohl- prüsuugsversahreu« die Eassation einer badischen nationalliberalea Wahl ivar, zu der auch die konservativen mitwirkiea. Natürlich bat e« denn später nicht an Versuchen gefehlt, auf Grund diese« fragwürdigen PrScedenzsalle« manche couservotivea Wahlen zu Falle zu bringen, doch darf die uationalliberale Partei sür sich die An erkennung in Anspruch nehmen, daß sie die weitere Besolguag de« dösen Beispiels stet« bekämpf» hat. Bor den letzten Reichstag« Wahlen war allerdings die Reich-Iag-mehrhrit so zusammengesetzt, daß diese Enthaltsamkeit allein nicht den Au-schlag gab. Wir wiederholen die neulich an»gesprocheae Ueberzeugung, daß dir Wahl- prüsungea, wie sie im Reich-Iag and bei den größeren Laude«- vertretuugen in Deutschland, z. B. in Preußen und Bayern, »och dem Borbiide de« Relch-tag« vorgeuommeu werden, zweckentsprechend sind und bei richtiger Handhabung za guten Ergebnisse» fahren müssen. * Uebrr den Empfang, den Fürst BiSmarck am Herbstprüfulltz der Knaben-Erercirschule von Friedrich Kunze. n Leipzig. 24 September. Prüfungen sind für Lehrer und Schüler ernste Augenblicke, theils weil sic gleichsam al« Rechenschaft-, berichte gelle» über die Wirksamkeit und Arbeit einer Schule, theils weil so mancherlei dabei sich ereigne» kann, das immerhin störend ist, auch wen» eS nur al« Folge der Aengstsichkeit, Besangenheit oder der Uebercilung angejehe» werden kann. Ein Freudenfest aber ist die Prüsung. wenn sie in allrn ihren Tdeileu glücklich verläuft uud die besten Resultate zeigt. So war es gestern bei der Herbst- prüsung der Exercirschule deS Herrn Turnlehrer Kunze. Dieselbe gewährte ein höchst eisreuliches Bild von den Errungen schäften der kleinen Soldaten. Nach 10'/, Uhr zogen sie im Saale ein und hielten hier einen Ausmarjch, wobei schon die stramme Haltung der Schüler bis zum Kleinsten herab bemerkbar wurde und beim Schrittwechsel, Umkehren im Marsch. Tritt fassen, Treten aus der Stelle, Lausschritt große Sicherheit und Ge- wandtheit sich offenbarte. Was die Zöglinge ferner iu geöffneter Stellung, in de» Wendungen (in, Svrunge und im Gehen), sowie im Marschire» (einzeln und in kleineren Äbtheilungeu) leisteten, wur hinsichtlich der Prücision und der Haltung ausgezeichnet und erlreute gewiß jeden Zuschauer. Wie diese Schule bemüht ist, den Körper der Kleinen »ach allen Seiten hin auszubildea und dabei auch aus gefällige, schöne Haltung sieht, das gewahrte man so recht bei den Freiübungrn nach Musik uud bei dem Bierecksreigea, welche Nummera des Programms zu den ergötzlichsten gehörten. Aber die Schüler legten auch Proben davon ab, wie sie sich auf den wirklichen Militairdieiist vorbrreiteu. Die Meldungen, das Grüßen, der Lehr- schritt, der Nachtdienst, die Gewehrübuugea (mit Schritisttllung und Rumpsdrehen) und schließlich der Parademarsch boten ein Minialurbild de« SoldateulebeuS, das nicht nur erheiternd wirkte, sondern auch bewies, daß die Kleinen mit den Dienst juuclioiien sich vertraut gemacht hatten. Nach Schluß der Prüsung, welcher die anwesenden Eltern und Freunde der Kinder sichtliche« Interesse schenkten, wurden den fleißigen Schülern Belobigungen (Avancement« rc.) durch den Direktor ou«gestellt, ypd derselbe machte zuletzt noch über den nächsten Au-flug der krercirschule nach Sommer- selb einige Miitheilungen. Eine solche Anstalt, wie die de« Herrn Kunze, ,st gewiß eiu wahrer Segen, und da« um so wehr, al« da« Turnen uoch immer nicht zeitig genug iu de» Schule» aug«' wird. Die KörperauSbilduna kann uichi früh genug beginnen, der bildenden Künste, wonach al« verbotene Nachbil dung nicht onzusehen ist: die Nachbildung von Werken der bildenden Künste, welche aus ober an Straßen oder öffentlichen Plätzen bleibend sich befinden, hat daS Reichsgericht, erster Strafsenat, durch Urtbcil vom 20. Juni d. I., nach dem „RelchS-Sazeigcr", solgeade Sätze ausgesprochen: 1) Die Nachbildung eine« im Atelier de« Künstler« stehenden Modell«, dessen Aussührung, wenn auch in verschiedener Größe, ans oder an der Straße bleibend ausgestellt ist. ist ebensowenig wie die Nachbildung des nach dem Modell au«gesührtea Werke- verboten; desgleichen ist die Nachbildung einer vom Künstler selbst nach, gebadeten Statuette uach der von ihm auSgesührteu, öffentlich aus gestellten Statue nicht verboten. „Auch da« im Aielier de« Künstlers stehend«, noH unausgeführte Modell ist eia Werk der bildenden Kunst, wie der Carton, und beide schützt da» Gesetz vor unbefugter Nachbildung. Wird dagegen da« Modell ausgesührt und da« au-gesührte Werk auf der Straße ausgestellt, dann bleibt eia über die Ziffer 3 de« 8- 6 hinan« geschützter Urheberrecht au jenem nicht bestehen; die in dem selben ausgesprochene künstlerische Idee ist durch die öffent liche Ausstellung Gemeingut gewordeo. Dabei kau» e« keinen Unterschied machen, ob die Nachbildung de« Dritte» unmittelbar uach dem aus der Straße befindlichen Kunstwerk, oder ob sie nach dem diesem zu Grunde liegenden Modelle vorgeaomme» ist, de»» ntL! da« Mittel für die Nachbildung ist da« »utscheideude für da« Erlaubtsein oder Verbotensein derselbe», sonder» da« Object derselben; auch wenn der Nachbilder eine« Standbild«« sich eine vom Künstler selbst oder einem Dritten gemachte Nachbildung de- öffentlich aus gestellten Werke«, statt der Siatne eine uachgebildete Etaluette zum Vorbild« nimmt, bildet er eia Werk der bildenden Knast nach, welche« bleibend auf der Straße, zwar nicht körperlich, aber in seinem geistigen Wesen, Gebalt, sich befindet. E« mag der Fall denkbar sein, daß da« öffentlich ausgestellte Werk nicht ganz wenlisch ist mit dem ursvrünglichen Modell, und darum au«, nahmswcise letztere« durch Z. 3 de» angeführten Gesetze« eine« selbst, ständigen Schutzes nicht verlustig werde, allein ob die« vorliegend zutrisst. ist noch nicht sestgestellt, insbesondere ist der von der Re vision betoaie. durch angewendeien anderen Maßstab bedingte Größen- unterschied allein und an sich nicht geeignet, Modell und Steinrelies artistisch al« verschiedene Werke der bildenden Kunst anzuseheo." 2) Zu den erlaubten Nachbildungen im Sinne de« 8 3 Z. 3 ge. hört auch die Nachbildung von öffentlich ausgestellten Werten der Plastik, welche sich nicht al- selbstständige artistische Erzeugnisse, so», der» nur al- Tbeile eine« großen architektonischen Werke« au einer öffentlichen Straße befinden. „LS mag richtig sein, daß !m Oraa- mente sich dir Plastik mit der Architektur ans« Engste verbindet, die Ziffer 3 in Rede mach» aber nicht zur Voraussetzung der freien Nachbildung von Werken der Plastik, daß sie al» abgeschlossenes Ganze« außer Zusammenhang mit Bauwerken sich darstellea. Wie der 8 b Z- 3 e« al- verbotene Nachbildung eine« plastischen Werk« aafieht, wenn sich dasselbe an einem Werk der Baukunst befindet, so kann da« Gesetz auch im 8-63-3 uur dahio verstände» werden, daß auch ein solche« Werk der Plastik uachgebildet werden darf, wenn e« sich an einer Straße befindet." Vermischtes. — Berlin, 22. September. Die Züchtigung frem» > angesaugen i der ungezogener Kinder aus der Str« innen, wen» I des Berliner Polizei Präsidiums als grober traße wird seiten» - ^ . . , ^ - - »er Unfug aeahndct der Erfolg rin glücklicher sein soll. Die Vorzüge der Konze'jchrn I Anders ist diese Handlung gestern von der 96. Avtheilung Erercirschule liegen aber nicht allein i» der ihstemotischeu Bor-1 px« Schöffengerichts angesehen worden. Ein Arbeiter biidung sür den Mil,wird,enst, sondern besonder- auch in de, heil- hatte am 16. Juni d. I. zwei etwa sechsjährige Knaben. werden. Wir können unser Resero« nicht schließen, ohne dieser Au-! lhn aus die Aussorderung, dies zu unterlassen, noch Ver stau uud zugleich ihre» trefflichen Schwefter-Anstalten da» beste Ge- höhnten, eene nicht erhebliche Züchtigung zu Theil werden ' " taffen und war durch Polizrimandat darum zu 10 oder 2 Tagen Hast verurtheilt worden. Aus den von ihm einge legten Widerspruch hat gestern dem Anträge de» Amtsanwalt» entsprechend da- Schöffengericht aus Freisprechung de» Angeklagten erkannt, weil m einer Züchtigung, welche lediglich durch die Unart der Kinder veranlaßt sei, nicht nur keine Störung, sondern unter Umständen sogar eine Förderung drihea zu wünschen. . . . ganzen . . beherrscht und geleitet habe, ein solche» Berhältniß herbei» zusvbren. Die innere Politik Oesterreich« wurde in dem Ge- spräche nicht berührt. Franz hat den Inhalt dieser Unter redung zu Papier gebracht und die» Schriftstück einem hohen StaatSwürventräger vorgrlegt, wodurch dasselb« auch zur sr«nt«tß vrS KaiserS Franz Joses gelangt ist. — Dt« Wkit- Entscheidungen -es Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) I-. Leipzig, 20. September. (Der Ouedliaburger Doppelmord vor dem Reichegerichtr.) Der vom Schwur-1 gerickte zu Halberstadt am 7. Juli d. I. wegen Ermordung de«, ^ öffentlichen Ordnunq. Mltbin kein "arnber ^nsua. rü Buchbiadrrmcister» Heinrich Valtzuweit in Quedlinburg uud wegen I ^ ^ o Tobt,chlag« der Ehefrau desselben zum Tode, »n 1» Jahre» Zucht-1 l' ' ,, bau« uud 10 Jahren Ehrverlust verurtheilt« Buchbiadergeselle Adolf I ^alk» 2l. September. Sticht allem da» Hohen« Heinrich Wilhelm Weitenhageo. geboren am 30. November 18621 Zvllern'sche Füstlier-Regrment Nr. 40. sondern auch zu Stargard in Pommern, hatte gegen da- Urtheil Revision eia-1 da« 65. Infanterie-Regiment wird nach hier Verlegt gelegt, welche vor dem 3. Strafsenate de« Reichsgericht« Iwerden, da Verhandlungen mit der Stadt Mülheim zu keinem zur Verhandlung kam. — Aus den Verhandlungen vor dem Schwur-1 annehmbaren Eraebniß geführt haben. Ferner soll der Gar» aerichie, welche drei Tage beanspruchten, recapiMl.rea mr kurz I njson Kalk auch Artillerie angchvrrn. Natürlich werden, um gLgnet E?w-?L-°° be°i"va7zuwett L7d A.e"'eL. Z.'! ^^Neub7ute7 7r°k?^Ter!°i,.^e'rbÜEN °u^s^7 vor dem Morde, welcher in der Nacht vom 13. »um 14. Jul, tÄ? I lA. von Neubauten. große Terrain Erwerbungen u. s. w. staitsand, zu dem einen Lehrling von «ist und Bett gesprochen, nölh'g. Das Kr.-gSm.nlst-riumbeabsicht.gt.neun Millionen auch davon, daß man dem Meister Gift beibriugea könnte, ohne! Mark daraus zu verwenden. Die Verlegung so vieler Truppe, - nach einem Orte entspricht dem heutigen Princip der Eon» centrirung, da» auch noch in der Umgebung anderer Festung»- städte große Veränderungen veranlassen dürfte. ---- Aus Mecklenburg-Schwerin, 2t. September, wird der „Vossischen Zeitung" geschrieben: Daß ein mecklen- burg-schwerinscher Geistlicher bei Ausübung der Seelsorge di« Buchbiuderri werdnt wollte. Diese Bermuthllug wurde durch eiiieu I Strafbestimmungen wegen Hausfriedensbruch» zu be« anderen Umstand gestützt. In Stargard (P.s stand Weiteuhagen I achten hat. ist durch einen Beschluß de» Reichsgerichts, dritter früher bei dem Buchbinder Dehne in Arbeit. Dieser starb plötzlich, > Strafsenat, sestgestellt worden. Rach diesem Äeschluß ist der- u"dd°°u führte der «»geklagte mtt ^rW.ttwede« Dehne da« selbe zwar landeSaesetzlich befugt, innerhalb seiner Gemeinde «e!Ua7° da. GesckM den -r7° stk 60vÄ Z. ^ Man Ä- L" Beseitiguna ^«gerniß ««aen^r «°rgäng. oder -me. muthrte, daß die Wittwr Dehue keim« natürlichen Tode« gestorben I erregenden Lebenswandels Vorhattungen oder Sr- «ei uud »oq We.ienhagea wegen Mordverdacht« in Uaiersuchuna. I Mahnungen m privater Weise an nnrelne Gememdenntgliedcr Letztere oucht« jedoch wegen M-aael an Beweise» wieder eingestellt I zu richten und zu diesem Zwecke auch der« Wohnung zu b«. Anher diese» Psychologisch«, Mmiöml »»de, «der noch s tretew Sobgld shm aber kraft de» HawSrechte» vesttmmt daß eia Haha danach krähte. Aus einen Rand hatte et der Mörder nicht abgesehen, denn e« war nicht einmal der Versuch gemacht, Werthgegenstäade z» entwenden. Al« einziges Motiv, welche« au« gelegentliche» Aeußeruugen Wetten haqea'S gefolgert wurde, mußte angenommen werden, daß er nach Beieitiguag Baltzuweit'« — die Ermordung der Fra» scheint nicht vorher geplant zn sein — Geschästtsührer der Baltznwett'schen
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