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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-26
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1888
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5828 faltigsten Prvjecte. welche alle eine wesentliche Erweiterung der in den meisten Theilen des Reiches doch recht mangelhasten Commu- »icationsmiltel, dieses wichtige» Factors zur Förderung jedes natio- oalen Wirthschastslebens, anstrebcn. Das Hauptaugenmerk in dieser Beziehung wird neuerdings namentlich den asiatische» Besitzungen Rußlands zugcwendet. »m dieselben mit ihren reichen Naturschätzen der modernen Civilisation zu erschließen und der abendländischen Errltur immer näher und naher zu bringen Bekannilich sind rus« sischerseits verschiedene Verkehrsstraßen zu Wasser und zu Land in Mittelasien und Sibirien zum Theil bereits ansgesührt, zum Theil »och in der Nnssithrung begriffen. Die projectirte sibirische Pacific- bahn ist noch nicht begonnen morden, da taucht schon das neue Projekt einer sibirischen Ob-Eisenbahn aus. Dieses letztere Project ist von der Regierung unlängst beslat gt worden. ES erscheint dasselbe von um io größerer Wichtigkeit, als durch die Verbindung dieser Ob-Eisenbahn mit dem Wasjerbassi» des Ob-FlnsseS und dementspiechcnd mit einem beliebige» Hasen westlich von der Waigatsch-Jnsel ein doppelter Weg nach Sibirien hergcstellt werden soll — zu Wasser und zu Lande. Die projectirlc Ob« Eisenbahn soll Herr A. D. Golochwastow bauen, welchen« auch die Exploitation dieser nördlichsten aller Eisenbahnen überlassen wird. Das Projekt, welche- Herr Golochwastow der Negierung unterbreitet hat, beruht aus dem Gedanken, die Mündung des Ob, die Halb insel Ialmal und daS Karische Meer zu umgehen, da gerade dieser Theil des Seeweges Mil große» Schwierigkeiten süc die Schifssahrt verbunden ist. Dieser Seeweg dehnt sich über 1600 Werst aus und ist in Folge der Airlärrsung von Treibeis säst immer unpassirbar. Der von Golochwastow projectirte Landweg dagegen ist nur 400 Werst lang und geht in nordwestlicher Richtung von der Mündung des Ob bis zum Waigatsch - Meer ; in südlicher Richtung passirt er den Jugorski-Schar. Als Ausgangspunkt sür diese Eisenbahn ist der Ort Obdor-k an der Mündung des Ob unter dem 66. Grad ». Br. erwählt; de» Endpunkt der Bahn wird ein Hase» b!Id » welchen man unter 60" 20' n. Br. in einer von den Buchte» des Waigatlch-Meeres anlegen wird, und zwar in derjenigen Bucht, die durch die Bergkette Par-Choi am meisten vor g-sährlichen Winden geschätzt ist. Dank dem ebenen Terrain und dem Ueberfluß an Wälder» stellen sich dem Eisenbahnbau hier keine besonderen Schwierigkeiten entgegen Einer Berechnung deS Unternehmens nach zu urtheilc», würde die Werst nicht höher als auf 35 600 Rubel zu stehen komme», die gesamnrlc Bahnstrecke demnach ca. 15 Millionen Rubel kosten. Die Haienbaulen solle» außerdem 2 Millionen Rubel erfordern, die Anschaffung von Schiffe» und Barken weitere 3 Millionen Rubel, so daß also daS ganze Unternehmen ein Anlage kapital von 20 Millionen Rubel erheischen würde. Dabei wird eine Ausfuhr von 30 Millionen Pud Maaren auS Sibirien vorausgesetzt. Du- Bahn ist säst ausschließlich für Waaren- »üge berechnet, deren täglich 12 zu ;c 25 Waggons abgelassen werden sollen. AuS klimatische» Ursachen ist inkcß der Bahnbetrieb aus uur 180 Tage im Jahre veranschlagt worden. Tie mnlhurablichen Erfolge des Unternehmens erhellen, wen» mau bedenkt, daß die Maaren unter den bisher bestehenden Bedin gungen auS Barnaul über Tjumen, Perm und St. Petersburg länger als drei Monate brauchten, »m nach London zu gelangen, während derselbe Weg nach Erbauung der projectirte» Ob-Ersenbahu in etwa einem Monat wird zurückgelegt werden können, und zwar nach Barnaul bis Obdor-k (Dainpferverbindung aus 3000 Werst) bei ca. 200 Werst täglich in 15 Tage», von Obdorsk aus der pro- jectirten Eisenbahn biS zum neuen Hafen in 2 Tagen, vom neuen Hasen bis Wardöc in Norwegen in 4 Tagen, von Wardöe bis London in 10 Tagen; zusammen durchschnittlich 31 Tage. Die Transportkosten vermindern sich gegenüber den bisherigen aus u» gesähr die Hälfte. Was unter solchen Bedingungen erreicht werden kann, ergicbt sich scrncr aus dem Folgenden: In Barnaul kostet rin Pud Weizen zwischen 16 und 20 Kopeken. Der Transport unter den jetzige» Verhältnissen kostet bis nach P rin allein schon 37 Kopeken per Pud. Nimmt inan auch an. daß nach dem Ausbau der projectirte» Eisenbahn die Preise für Weizen in Barnaul um das Doppelte oder selbst bis zu 50 Kopeke» per Pud in die Höhe gehe» würden, so könnte man, in Berücksichtigung dessen, daß der Transport von dort bis »ach London nicht mehr als 40 Kopeke» per Pud kosten würde, de» Weizen in London »och immer zu circa einem Rubel per Pud verlaufen, wahrend di: gegenwärtigen Weizenprcise in London zw scheu 1,22 »nd 1,5l R.-I. per Pud schwanken. Was die Onautnät des Weizens, den Sibirien producirt, an- betrifft, so erreicht dieselbe i» Weflfibiricn allein über 30 M.ll onen Pud jährlich; diese Menge könnte durch eine intensivere Eulinr leicht veidoppelt werden. Es ist klar, daß die Erbauung der Ob- Eisenbahn emcn w.sc-itücheii Umschwung im Getrcidchandel bewirken und die Concurrenz mtt Sibirien sür alle Länder Emopas zur NniuSglichkeit mache» würde. Ebenso klar ist es aber freilich auch, daß, wenn die neue Verkehrsstraße die Weizenpreise in voraus gesetztem Verhält» sse Ihaliächlich Herabdrücken und somit dem Welt handel ein neues ausgedehntes Gebiet erschließe» sollte, solches aus die wirthschaitlichen Verhältnis!'-, speciell des europäischen Rußlands, sowie überhaupt der l.aupifächl ch Getreide producircnden Lander Europas, nachtheilig wirken wird. Görlitz erwidert hieraus tu sehr beifällig ansgenommener Weise, daß sür die Religion uur Der wahrhaft gewonnen werde, der die Arbeit liebe und schätze. DG alte Spruch „Arbeite und bete" habe noch immer seine volle Bei echtigung, uud in diesem Sinne wirke auch der Verein sür die christlich: Erziehung. Der folgende Vortrag des Herrn LireclorS Grunow-Berlin behandelte den ArbeitS unterricht als Vorschule sür ge werbliche und kuiistgcwerbljche Ausbildung und wies zunächst daraus hin, daß die Bestrebungen des Vereins nicht eine directe Fortsetzung der von Clauson-Kaas vor etwa zwölf Jahren eingesührten Handsertigkciten und Ha,idfleiü-Ai beiten sind, sondern durch die Betonu» > der erziehlichen Richtung dieselbe» in den Dienst der Schulreform stellen. Unter kurzer Erwähnung der Dienste, die die Knabenhandarbeit in dieser Beziehung dem höheren Unterricht leisten könne, wird dann ausgesührt, wie die Ausbildung der Sinnestbätigkcit, insbesondere des Sehens und des Tastsinns »eben der Ausbildung der Tenkthätigkcit hergehe» miiffe, und wi: ous diesem Wege es möglich sein wird, insbesondere sür unser G - werbe und Kuustgewerbe diejenige Vorbildung darzubieten, w Ich: bei den fortgeschrittenen Ansprüche» der Gegenwart uncnib.hrlich erscheint, um die Concurrenz mit dem fortschreitenden Ausland: zu bestehe»! Endlich erörtert v. Schenckendorss (Görlitz) die Arbeits- schulbctvc. ung rom Standpunct der Nationalökonomie. I» dem letzten hüben Jahrhundert, so führte Redner auS, haben sich er heblich Umwandlungen im Leben der Völker vollzogen; ihre CnUur hat tich aus eine »eue E ilwickelnug-stiise gehoben. Alle Cultur voll zieht sich durch menschliche Arbeit wir:! schastlich-r, gesellschaftlicher und bildender Art. Tie allgemeine Erziehung muß der »achsolgenden Generation die Griii dznge und Eleme. te des am diesen Arbeits gebieten erworbene» Wissens und Könnens zusnhren, wenn dieselbe» inangelhafte zu sein scheint, hatte sich in der Nacht vom 4. zum 5. Juli d. I. in der Leul tzer Sandgrube Herumgetrieben und zu einer Bude sich Zugang verschafft, au- derselben aber und zwar aus einein verschlossenen Wandschrank, den er gewaltsam geöffnet, einen Hanrmcr, sowie am 6. August in Allenbach auS dem Obstgarten des Bau unternehmers M. zwei Metzen Aepsel entwendet. Endlich hatte der jugendliche D:eb, nachdem der Tischlermeister D. den Apscl- dicbstahl wahrgenommc» und dem Jungen die Aepsel w eder abge- nommen, letztere aus dem Holzstalle, in welchen sie Meister D. geschüttet, alsbald wieder weggrhvlt. Der Angeklagte, dem die in Z. 57, 3 des R.-Str.-Ges.-B. angegebenen gcietzlichen Mildcnmgs- griinbe der Jugend zur Seit: stände», wurde wegen schwere» und einfachen Diebstahls zu 8 Wochen Gesänanißstra ie verurtbcilt. Der Gerichtshof bestand ans dem Herrn LandgerichtSdirector Banich (Piäsio), Landgerichts-Räthen Biclitz, Wels, Adam und Barth; die Anklage iührte Herr Staatsanwalt Or. Lange, die Ver- Ihcitignng zu IV. Herr Res. Or. Lobe. vermischtes. — Berlin, 24. September. Der Kaiser arbeitete ini Lause deS heutige» LormittagS im Marmorpalai? längere Zeit allein und nahm daraus Vorträge und zahlreiche mili- tairische Meldungen entgegen. Nachmittags beabsichtigte der selbe, der Einweihung des neuen Ossicier Easines des Leib garde Husaren Regiments beizuwöhncn. Im Laufe des gestrigen Vormittags sprach der Kaiser den conimcrndirenden Gr»,-rat des 7. Arnieeeorps, General v. Albedv», »nt besuchte am Rachmittage »lit seiner Gemahlin daS »euerhauleOssicier- sich sortcniwickeln sollen. Für di: wutliichastliche Arbeit giclt die I Leid Garde Husaren Regiment«, weiches von den öffentliche Erziehung sicher die allgemeine Vorbildung durch Schaffung der Intelligenz; sie hat jedoch noch keine Einrichtung geirvjf», durch welche das Interesse für gewerbliche Berussarlen geweckt oder die Krall zur wirthschastlichcn Arbeit tüchtigkeit entw ekelt werde. Und doch sind in der wirtlsichastlichen Arbeit mehr als nenn Zehntel unseres Volkes thätig l Ist es ein Wunder, wen» heute in der hcra»- wach'cnden Generation so wenig Neigung und Lust zu gewerblicher Thäligkeit vorhanden ist? Das Kind Hai die Hand wohl znm Schreiben und etwas Zeichnen gebrauchen gelernt, aber nicht zum Anbisse», zum bürgerliche» Gestalte», z» prvdu tivem Schaffen. Das Auge hat wohl aui Buchstaben sehe» gelernt, aber der Bück ist N'cht geöffnet für dtc Welt der Erscheuiirngrn. Fast eine Scheu vor bürgerlicher Arbeit bringt das Kind heute aus der Schule mtt inS Lebe». Co ersolgt beute im Ganzen genommen durch die Schule eine unqesundc Verschiebung der Kräfte »ach der Seite der gesellschaftlichen Bildungsarbeit, die die Gcsahr eines geistigen Proletariats sa affen muß. Die wirthschastliche Arbeit sielt man als elwaS Unter geordnetes an, und ist dcr Einzelne doch qenöthigt, hier iemcn Lebensunterhalt zu suchen, so cittstelt der Stiert zwüchcn Neigung und Lebenszwang, und giebt dcr socialen Unruhe Nahrung. Wir iiiüsje» lernen, die Arbeit mehr zu iciätze» nach dem hii-gebcndcn Fleiß, der Gewiffenl-ailigkeit, der Umsii l und Beharrlichkeit, mit welcher sie ausgesührr wird. So macht sich sür die heutige Er ziehung schon ans diese» allgemeinen Gründen die Arbeitsschule neben der Lernichulc nolhwcndig. Aber wir bedürien dieselbe auch, um den Meiftcheii direct sür die wirthschastliche Arbeit zu erziehe». Handgcichicklichkeit, Ausdauer in körperlicher Arbeit, geschultes Auge, praktischer Sinn und Erfindungsgabe, genaues Arbeiten, Bildung des Schönheitssinnes und Erweckung der Lust zur gestalte»!»»! Tliütigkeit — sie sind die Elcmenie aller wirthschastliche» Arbeit. Die Arbeitsschulen würde» zu wahren Pflanzstätten gewerb licher Volksbildung in Deutschland hcrangcreist. — Die Idee der Arbeitsschule ist keineswegs neu. Der Redner verliest eine Cabinels ordre des Herzogs Friedrich Franz von Mecklenburg vom 22.August 1792, sowie eine VerordiiUi g des Hochstifts z» Würzburg vom 26. Mai 1793, welche durchaus von den gleiche» Forderungen a»S- gehen: Wir müssen zur sacultative» Arbeilsichule der Leriischule gelangen. Die Herrin,en Verlältmssc sind hierzu giinstigcr wc früher. Unser Nationalreichthrii» hängt z»m Weienilichen auch davon ab, wie die Arbeitswohlsahrt im Volke entwickelt ist Deutschland, das mit großem Erfolg den wirthfchaftlichcn Kamps mit dem Welthandel ausgenommen ha!, und bas zniichmerrd de» regsten Unternehmungsgeist in Handel und Gewerbe an de» Tag legt, bcdarj gerade heute dieser Einrichtung zur wirthschastliche» Erziehung. So werde» auch wir mit unsere» Bestrebungen die Eultur unserer Zeit fördern Helsen Hieraus schl.ß der Vorsitzende den Kongreß um 3 Uhr, indem er de» städtischen Behörde», sowie dein Bolksbilduiigdverein von München sür die besonders jympalhischc Ausnahme NamenS des Eongresses den Dank ausfprach. königliches Landgericht. VIII. deutscher Lonyreß für erziehliche Knaben-Handarbeit. * München, 24. September. Bei dem Festmahl, welches «nr erste» Bcratbungstage im obere» Saale des Jniel-Rcstanrarits der Kunstgewerbe-Ausstellinig stattsand, brachte der BeretnS-Borfitzende A. La m iiiers ein warm enipsrirideiics Hoch aus den Prinz-Regenten Luitpold. Bürgermeister Or. v Wideniiiaycr gleich begeistert das Hoch ans Kaiier Wilhelm aus. ES solgte eine bewunderungevolle Lobrede aus München von dem Berliner Sladüchulralh v. Fürst cna », ein herzlicher Spruch auf das Wohl der Gäste von Stadtschulrath Or. Rohm eder, eine gewürzte dankende Antwort durch den ReqieruugS-Schrilrath Brandi aus Osnabrück, ei» sehr beisällig ausgenommener Trinksprnch von Obcvmedicinalralh Or. v. Kerlchen ftern er, welcher das Interesse der Acizrc an der Jugend-Handarbeit betonte, und »och »rnnches gute Wort. Gestern Vormittag 1> Uhr wurden die Berathunge» unter sehr lcb> Hafter Belheiligung wieder ausgenommen. Denselben wohnten wiederum Bürgermeister Or. v. Widenmaycr, sowie als Vertreter der Kreis- regicriiiig Regiernngsralh Frhr. v. Feilitzsch bei. Nach der Begrüßung der Gäue durch den Vorsitzenden verlas derselbe ei» für die srerrnbliche Begrüßung seilen- des Corigresses dankendes Delc- gramm des Reichskanzlers Fürsten Bismarck, woraus RegierungS« ralh Bra» di-Osnabrück die Versammlung NamenS des preußischen Ciilliismiiiisteiiuiiis begrüßte und sie der wärmste» Stimpalhic» des SlaaiSmirristers Or. v. Goßt er versicherte. Besonders lebhafte» Beisall ries die Verlesung des »achsolgenden Telegramms hervor: „Bo» dcr Eröffnungsfeier einer Sclnilerwerkstätte in Hamburg, die dcr Neue Bürge,verein in der Vorstadt Hohenselde gegründet hat. Fröhliches Gedeihen Ihnen und unS. Or. Edmond." Hieraus wurde in die Tagesordnung eingttretc». Der Vorsitzende A. Lammcrs erstattete zunächst Bericht über die Thät'gkcii des Vereins im verfloss nen Jahre, die wefeiillich beruht ritt d m agitatorische» Wirke» ic-s Geschäfissührers v. Schenckendorss und dcr i'citiiiig der Leipziger Lcbrcrbilduirqs- anstall des Vereins dnich Oberlehrer Or. Götze. Beide Seilen der VcrciilSwiikfanrkeft wachte» augenscheinlich, bedculondc Staats» und Eindibe! örden, sorilau'eno über die Seiche unterriclmt, inter- essire» sich sür sie immer zahl,eich r. E n: Eingabe des Vorstandes an den ReichSknntt r ha! dessen Gabe von 5010 hervoigernsc»; Sachse» gieltt in iriiirni -,v-jnhiigrn Staatshaushaltsplan znm zweiien Rial tOOl-O ./>» für diese Sache, und von Pieiißen eiwariet man im nächsten Jahre mit Sich teil eine c»lsvr-ch.»d Höhere Siaalsan Wendung A» der innere» Fortbildung diese- II»l.-riich:s- belricb s arb.ttel eine wettere Za!,l tüchtiger und begeisterter Lehrer mit. Die L l r.'ibildnngSnnstalt in Le pzig halt: diesmal i» zwei Lehrgängen 72 Schüler mehr als im vorigen Jahre; ihr Einfluß bei m sitli schon a»> c ne große Zahl vo r Schiilerwrikstälte» j„i deutschen Reiche, Oesterreich-Ungarn und Rußland aus. Für künftig nimmt sic einen dritte» Lehrgang, etwa i»> Ostern, in Aussicht, bestimmt sür die Tanbslu nincn-, Waijc»-, ReltungS-Anstalien uud ähnliche, deren Interesse ihre» Leitern leb! oft zum Bcwußiseiu ge- komme» ist. Der Bortrag von Or. Götze-Leipzig, der den Arbeits- Unterricht »»» zunächst im Dienst- der allgemeiaen Er ziehung schwer» soll, jetzt folgende Sätze des Nähere» auseinander: Dcr Arbeiisrinicrrichl hol kein: erwerblichen Zwecke, sondern — Hilst das Kind nllgeimi» durch praktische Arbeit hamioniich eiziehen. Cr dient der kö perlichen Entwickelung des Kind s, lehit es >e »e Hände geschickt gebrauchen und übi seine Sinne, Er hilft das gcisti:e Leben des KiiideS entwickeln, indem er ibm An'charnnige» zuiührt, es beobachten lehrt und ihm Gelegenheit zu eigen:» Ersähe, m en »er- mittelt. Er dient sodann der Bildung orS Sinnes iür Formenicköri- heit und entwickelt de» Geschmack; durch die Nöihigung aber, physische Schwierigkeiten zu überwinde», übt er Einfluß ans die Bildung eines skstcn, energischen Willens. An diesen Vortrag knüpfte sich eine längere Deiatte, in welcher ». A. Katechet Werner-München den Antrag st llt. es sollen Er örterungen gepflogen werde» darüber, was der AraeitSnmcrricht zur christlichen Erziehung beitrage. Here v. SM, n ckendorss II. Strafkammer. I. Der Pontoffklmachcr Karl Gottfried Heinrich Blume a»S Quedlinburg war der salichen Anickuldigniig und der Unterschlagung beschuldigt. Dcr Angeklagte hat, was das erster: Vergehen aiilangt, sich nicht daraus beschränkt, eine» Drillen weg,» Bedrohung bei der Polizei zu dcunncircri, so: dern eine Frau bei der Polizei als Diebin anzuzeige», obwohl i» beiden Fälle» die Anzeige» Blume'- nach den Ergebnisse» der Beweisaufnahme als völlig grundlose sestgestcllt wurde» Dcr Angeklagte machte zwar allerhand Einwendungen gegen das ihm zur Last Gelegte und gab sich alle erdenkliche Mühe, seine Behauptungen als begründet aufrecht zu erhalte», allein, wie schon erwähnt, waren diese Bemühungen gegenüber den glaubhaften beeidigte» Aussagen dcr ietr. Z uzen ersolglos. Weiter hatte sich dcr Angeklagte der Unterschlagung von seiner Wirthiu gehörigen Effecte» ichnldig gemacht. D s Gericht gelaugte iu jämmtlichen Fälle» zur Ucb rzcuguug von der Schuld deS Angeklagte» und ve» urthciltc densclbe» irr Berücksichtigung dcr in seiner Handlungsweise liegenden niedrigen Gesinnung zu einer Gesängnißsträsc in der Dauer von 1 Jahr 2 Monaten und 3 Jahren Verlust dcr Ehren rechte. UcberdieS wurde den beide» Verletzten die Berechtigung z» gesprochen, daß las Unheil aus Koste» des Angeklagte» in den „Leipz.ger Nachrichic»" vciöffeiitücht werde, tl. Der Handarbeiter Eduard Oskar BarlholomänS n»S L ipzig wurde wegen Rücksallsdiebstahis »itter Aniiabme inilderndcr Umstande zu 7 Monate» Gesang», bst rase und 3 Jahren Ver lust dcr Ehren,echte verurtveilt. Dcr Angeklagte hatte im August d. I. einem Maler, von den, er angeblich »och Lohn zu bean spruch» gehabt haben will, zwei Bockleiter» heimlich eniweudet. Ter Gerichlehoj bestand aus de» Herren LondgerichtS-Director Sieder (Piäsid), Laridgerich's-Räthe» Melsch, Adam, Wolfram und Assessor Or. Volkma»»; die Anklage führte Herr Staalsanwaltschasls- Afjcssor Or. Groß. IV. Strafkammer. I. Der bei dein Gutsbesitzer D. in Dobcrichmitz in Diensten sichende Knecht Robert Hermann Hanschma»» aus Großquerbitzsch fuhr am 14. Juli d. I. mit einem zlveispännigc» Geschirr beim Eiiibiege» von dcr Doisstiaßc in Doberschwitz in einen abzweigende» Feldweg übermäßig schnell und in so kurzem Bogen ein, daß das linke Hinterrad des Geschirrs (ein Leiterwagen) dem am Rande deS Feldweges spielende» zweijährigen Knaben des Arbeiters Sch. >n Doberschwitz über die > echte Hand snhr. Ha»ichnia»,r wurde daher wegen iahrläifigcr Körperverletzung unter Außerachlsetzung der ihm als Geschilr-fül-rcr noch besonders obliegenden Aliii»erksa,»kcit unter Anklage g-st lli und »ach dem Ergebnisse dcr Hauplvcrha»dl»»g zu 1 Monnr Gesängirißstrase verurtheilt. II. Der Kü ichnergeieve JoliounAugust Pawel auS Polniich-Liffa Ws, beschuldigt, am Abend des 23. Juli d. I. auS dem rings- iiiriichlosieiieii GlMiiiegarie» des Rittergutsbesitzers B. in Quesitz, i» nclchen er durch U bersieigen deS Zaune- gelangt war, >inc Quantität Zwiebeln cittwcndii, ierner a» dciiijelbcii Abend vor seinei Wohnung in Zwenkau und bau» in der letztere» selbst so laut geschrieen nnd geschimpft zu haben, daß dadurch die Nachbarn auS ihrer Ruhe gestört worden warcn. Weiler halte dcr Angeklagte, nachdem er wegen seines Verhallens von den Schutzleuten M. und B. »ach der Pol>ze wache sifttel wurde, die Bc.imlcn beleidigt, und endlich lag gegen Pawel »och die Anklage vor, acht Tage nach jenen Vorfällen i» Plagw tz gebettelt zu habe». Der Angeklagte wuid: wegen aller dieser Sttnftbaie» zu 3 Monaten 1 Woche Gesängniß und 2 Wochen Hast st rase verui theilt. III. In der Nacht rom 27. zum 28. Juli d. I. hatte der Dienst knecht Joses WecbeSka ans Ohlsau aus der Straße von Eiubnitz »ach Wurzen, als er sich mit Anderen aus dem Nachliansewcgc (von der Tanzmusik im Gasthofc zu Grubnitz beimkehrend) befand, ohne alle Veranlassung plötzlich den vor ihm hcrgebende» Müllcrgesellen W. aus Druden, der sich eines derartigen Angriffs gar nicht versah. Mit kirrem Taichenm, sjer eine» Stich in den Nacken versetzt und dem W. dadurch eine heftig blutende Munde be g'ärgcht. Ter Angeklagte trat mit der geradezu lächerlichen Behauptung hervor. Laß der Vor fall aus einer Pirwcchslung beruhe, d. d, daß er sein Taschentuch habe hcrauSnehine» wollen, dabei aber anstatt des Tuches daS Messer erwftcht habe. Der Angeklagte wurde der voriätzlichcn gefährliche» KSeperverletzuna lür übeittührt erachtet und zu 10 Monaten Ge» sängn ißstr ase verurtheilt. IV Der noch ini schulpflichtigen Alter stehend« Knabe Karl Friedrich Eaupe ans Alteubach, dessen Erziehung eine recht Majestätt» eingehend in Augenschein genommen wurde. Rach der Rückkehr von dort cinpsingcn die Majestäten den Besuch der Kaiserin Friedrich und unternahmen hieraus eine etwa einsilindigc Spazierfahrt in die Umgegend von Potsdam. Vei dieser Gelegenheit wurde das Kaiserpaar von den Ein- wolmern und Fremden enthusiastisch begrüßt. Nach erfolgter Rncktehr arbeitete der Kaiser von ^/«7 Uhr ab nochmals längere Zeit mit dem Cbes des Militaircabincts General- Lieutenant v. Hahnke und ließ sich einige Vorträge batten. Teil Tbee »ahmen die Majestäten später im Marmorpalais allein ein. — Die Kaiserin wird morgen Nachmittag mit de» kaiserlichen Prinzen und den Damen und Herren ihrer Begleitung ebenfalls Potsdam verlassen, uni sich aus einige Zeit nach Schloß Primkenau in Schlesien zu begeben. — Berlin, 24. September. Tie Nachrichten der Zei tungen, daß Se. Majestät der Kaiser und König von Det mold nach Köln und von da sich nach Cobicnz begeben werde, sind nickt zutreffend. Der Kaiser wird den directen Weg nach Stuttgart m-hinen. Ihre Majestät die Kaiserin Augusta wird sich am 25. nach der Mainau begeben, wo der Geburtstag dcr hohe» Frau im engsten Familienkreise gefeiert werken wird. Um sie werden an diesem Tage nur der Kaiser und die badischen Herrschaften sei» mit der nothwendigsten Umgebung, daS übrige Gefolge wird in Konstanz zurnckbicibe». Bon Konstanz bis zur Mainau ist eine Slnnte WegS Entfernung; der Weg geht durch einen prachtvollen Wald. Die Insel hat einen einzige» Zugang vom Lande ber. von dem sie durch einen secks bis sicbenbundert Fuß breiten Seearm getrennt ist. Eie ist nicht sehr grob, ihr Fläckeninbalt heträgt etwa 110 badische Morgen, in einer halbe» Slnndc kann man die ganze Insel umgehen. Früher war die Insel eine Eemmendc der Balleh Elsaß des dentscken lSrdens, und der Okrdenscomlhur hatte hier seine» Sitz, ließ auck in Mille deS vorigen Jahrhunderts das stattliche Schloß in Hujeiseusorm in drei Stockwerken erbauen. Im Jahre 1852 crkanste der jetzige Großhcrzog, damals noch Prinz- Regent, die Insel um bundertdreißigtausenb Gulden von der Gräfin Douglas und wandelte sie seitdem durch Bauten und Anlagen zu einem der herrlichsten Landsitze um, wie in deutschen Landen sich kaum ein zweiter finden wird. Denn wo bitte die Natur noch solch cntzückenve Reize'. Die Front deS Schlosses liegt nach dem Uebertinger, dem schmäleren Arme des Bodcnseeü hinaus. In dieser liegen auch die Zimmer, welche der hvchsclige Kaiser Wilhelm bewohnte, hier auch die Gemächer, welche Kaiser Wil helm II. eingeräumt sind, lieber die ungeheuere Wasser fläche des schwäbischen Meeres geht der Biick gerade auS nach den scknccbedeckteii Sckweizcr Alpen, links sicht man ans die dunklen Höhen des Sckwarzwalkes und ans die ältesten Eulturstätten deutscher Gesckickte, wie Mccrsbnrg, mit rechts schieben sick von Schweizcrseite die Berge deS Dburgau vor niit ihren reichen und lieblichen Gelände». Der Äuscnthait dcö Kaisers wird ungefähr 2 Tage dauern. — Detmold, 23. September. Dcr Kaiser trifft am Dienstag Abend 8 Uhr hier ein. Wahrscheinlich wird der Fürst zur Lippe ihm bis Salzuflen cittgegciisahren. Ans dem Wege zum Schlöffe werde» Vereine und Bürgerschaft Spalier bilden, die Straße», durch welche der Kaiser fährt, werden illnmniirt. Nach der Ankunft findet ein Prrmkmahl im Schlöffe statt. Am frühen Morgen deS 26. bcgiebl sich der Kaiser mit dem Fürste» zur Jagd in den sür den ganzen Tag für daS Publicum abgesperrtcn Wildpark. Bei der ersten Rückkehr aus dem Waide, gegen neu» Uhr Morgens, wird der Kaiser Vo» den in Spalier ansgestelllcir Schulen, Vereinen n. s. iv. begrüßt werken. Gegen Mittag wird er der Fürstin Willwe Elisabeth eine» Besuch abftalte» und sich am Nackiiiillag verinuthlick wieder i» den Wald begeben. Für den Abend ist ei» großer Fackelzug i» Aussicht genommen. Tie Abreise des Kaisers nach Bergheim wird am Donnerstag Morgen 8>/2 Uhr erfolgen. Von Bergheim auS wird die Reise über Altenbeken und Kassel fortgesetzt werden. Die Ausschmückung sämmtticher Slraßen dcr Stadt, welche der Kaiser durchfahre» wird, ist in voller» Gange und verspricht großartig zu werde» Ans de» die Eisenbahn Hersord- Delmvlo umgebcnten Höhen werden beim Nahen des kaiser lichen Zuges überall Frenveiisener entzündet werde». Die Freude der gesanimlen Bevölkerung über den Kaiserbesuck ist außerordentlich und macht sich allerorten i» reichstem Maße bemcrlbar. einem Wilderer oder einem Forstbeamten, dcr die jungen Männer für Wilderer hielt, abgegeben wurde, ist noch „ichl bekannt. Auch sand gestern Morgen ein junger Mensch, an geblickt ein Sckincitergeselle, seinen Tod im Priiizeirleich Man nimmt allgemein an. daß ein Selbstmord oorlieze. — Vom Riesengebirgc wird dcr „Vossischen Zeilniig" unterm 23. September geschrieben: DaS Project, »ach der Schneckoppe eine Zahnradbahn zu baue», hat schon wiederholt die öffentliche DiScussio» beschäftigt; cs ist immer am Widerstande der Grundherrschaft, de« Grase» Schafsgotsch, gescheitert. Neuerdings tritt daS Project abermals aus. diesmal aber mit größerer Wahrscheinlichkeit auf Perwirt- lichung, denn die Bahn soll auf österreichischer Seite gebaut werden, und dort dürfte den Unternehmer», einem Bcrlm.r Coiisortium, die nothwcndige Genehmigung erlheilt werten. ES sind bereits Ingenieure mit den Vorarbeiten beschäftigt. Hiernach besteht der Plan, von der Mohornmiikie, im Tbale dcr Kleine» Aupa, 760 m über dem Meeresspiegel, di: Zahnradbahn zu beginnen, sie im Kleinen Aupathale weiter zu führen zunächst bis an die Grerizbaude» »»v von dort über die Schwarze Koppe zur SÄnr- kopv-. Dort ist dcr Babnhos direct nntcrbalb dcr töbiittsche Baude geplant. Ein weiterer Plan derselben Ui-.lcrnehmer geht dahin, vom Bahrrhose der Stadl Freiheit eine S-l m l Ipurbabn durch da« Aupalhal bis zur Mvhori-.mühie zu i.-»mm, so daß man dann vollständig aus dcr Eisenbahn ans der Ebene zur Koppe fahren könnte. Die Unternehmer diese, Projekte hoffen »ach Herstellung dieser Bahnen auch die ihnen bisher verweigerte Genehmigung zur» Ban einer Zahnradbahn auf preußischer Seite von Schmiedebcrg bis zum 'Anschluß an die österreichische Bah» an den Grenzbauderi zu criaiiger. zumal jene« Gebiet nicht dem Grasen Cchassgvtsch, der sich solchen Plänen gegenüber abweisend verhält, sondern dem königliche» ForstsiöcuS gehört. Würde aus preußischer Seil die Anschlußbahn nicht gebaut, so wäre dem „Boten" zufolge zu besürcktten, daß sich der größte Theil de« Touritterrverkehrs aus die österreichische Seile binziehen würde. — Die meisten Baudenwirlhe Verlassen im Laus der bevorstehenden Woch- ihrc hohen Warten, um diese ihren Wächtern zu überlassen, die aber ebenfalls stets in dcr Lage sind, Touristen zu be köstigen und zrr beherbergen. --- Der, wie bereits gemeldet, am 22. d. M. i» Paris gestorbene Maler Gustave Bonlanger war ein Schüler Paul Dclaroche'S und Iollivet'S, 1819 trug er den großen römischen Preis mit einem Gemälde „UlhffcS wird von Er»h lleia erkannt" und nach seiner Rückkehr auS Italien (1856) beschickte er regelmäßig Leu „Salon", wo seine Werke bald sebr bemerkt wurden. Seine bekannteste» Gemälde sind: „IulinS Cäsar am Nubicon", „Lucrelia", „Leökra", „Herkules zu den Füßen Omphalcs", „Julius Cäsar an der Spitze dcr 10 Legion", „Arabischer Märchenerzähler", „Dcr Flöten spieler", „Die Villa Appia zu Zeiten AugustuS", „Feilzn- bietendc Sklaven" u, s. w. Boulangcr erhielt mehrere Medaillen, wurde 1865 znni Ritter der Ehrenlegion und 1882 ;»!» Mitglied deS Instituts crnaniit. Der allgemein belieble Maler verbrachte den Abend vor seinem Tode noch frob und nruitter in Gesellschaft eines FreundeS; in seiner Wohnung wurde er vo» einem Unwohlsein befallen und verschieb LeS Moigkiiö an einer iiiiieren Blutung. Er hat ein Atter von 64 Jahren erreicht. ----- London, 21. September. Daß die Schatzgräber«» noch immer blüht, beweist (dem „Daily Telegraph" zufolge) die Bildung einer Handelsgesellschaft zu Anssi» tu » g dcr Gräber der peruanischen Incas. Der Sitz ber Gesellschaft ist Molleirdo, ein kleiner Seehasen in Peru; ihr Capital beträgt 8000Lstrt. Bekanntlich besaßen die Peruaner vor ihrer Unterjochung durch Pizzarro eine hohe Gesittung, die nur durch ibre barbarische» BeerdigungSgewol-»heite» entstellt war. Beim Tode ihrer Incas oder eines ihrer Häuptlinge wurde eine große Zahl seiner Vasallen nebst vielem Gold, Silber und Edelgetteiu mit ringescharrt. I» der Thal soll ein peruanischer Schatzgräber i» einem solche» Hnaca benannten Grabe für 150 000 Lstrl. Schätze ausgesrurken haben. — Mailand, 24. September. Die Mittelmeerbab» hat mit Rücksicht aus den während der Anweieiihcit des deutschen Kaisers in Rom zu erwartenden außergewöhn lich starke» Verkehr sür diese» Termin 500 Waggons von der Oesterreichische» Südbahn und der Adriatica entlehnt. — Die Beschädigungen an Tclegraphcn-Anlagcn durch Gewitter. Die Telegraphcn-Anlagen, welche dem Blitz den besten Weg zur Erde bieten, sind vielfach den verheerenden Wirkungen des clben ausgesetzt. Das verflossene Jahr 1887 war gewitterarm den Vorjahren gegenüber. Es sind daher auch nur verhältnißniäßig wenig Beschädigungen dcr Tclegrapheiiaiilage» vorgckvnnnc». Nach den angcstelllen Ermittelungen wurden im Reichslelegiaphengebicle in 2074 Fällen solche Beschädigungen beobachtet und zwar wurden beschädigt: Telegraphcnstangen 832 Stück Isolatoren 1l5 Fernsprecher 16 . Galvanoskope <>3 . Morseapparate 39 Stnngcnblitzableiter 3 - Telegraphenblitzableiter 94 - Fernsprechblitzableiter 894 Telegraphenlütungcu 18 ----- Potsdam, 24. September. Am heutige» Tage wurde in Potsdam das neue Casino deS Lcib-Garde- Husarcii-Regimcntö dem Commankeur Öberstlieutenaiit von Gottberg sür das OssicicrcorpS zum Gebrauch übergebe» Bisher befand sich die Speise-Anstalt der Ofsicicrc in dcr Kaserne selbst. Da sich diese aber sür die Bedürfnisse deS Regiments zu klein erwies, so wurde beschlossen, neben der Kaserne, aus dem früheren Reilpiatze der Gardeü du Corps, ein eigenes Gebäude zu errichten und die Räume der bis bcrrgen Speise-Anstalt i» Slnbc» für die Mannschaften um zngcstallcn. Das neue Ha»S birgt in dem Erdgeschosse die Raume sür die Speise-Anstalt; die Bcl-Ekagc ist zu Woh iiuiigen sür die jüngere» Ossicreic deS Regi»ie»Iö emgcrichtel Vom Anfang des Baueö an hatte sich Se. Majestät der Kaiser. aiS damaliger Conimandcur dcs Regiments, i» hohem Grate sür den Bau und dessen AuSichmückung inlcrcssirl und dieses Inlcrcsse auch heute kund gegeben, indem er an der Ein weihung Theil »am». Zu dem Feste waren von dem Eom- mankeur und dem tssiciercorpö anch die directen Vorgesetzte:: deS Regiments geladen und sämmltich.' Ossicicre, die dem Regiment je aiigchört hatten, und deren ältester im Jahre 1824 cingetrelen war. — Apolda, 24. September. Heute fand die Wahl eines Abgeordneten zum Weimarische» Landtag sür den diesseitigen Wahlbezirk statt. Der Wahlkreis war durch 58 Wahlinänncr vertreten, von denen der bisherige Ab geordnete Mützrnsabrikant Mangner (Scclaldcmokrat) 32 Stimmen u»V dessen Gegenkandidat. Hoflieferant Wiegand, 26 Stimmen erhielten. Maiigner ist demnach gewählt. -- Eisenach. 24. September. Ein höchst bedauerlicher Unglücks soll ereignete sich in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag in unserem Waide. Zwei junge Leute waren in der Nacht ausgebrcchen, um daS Brüllen der Hirsche anzubören Im Walde wurde plötzlich der eine, NamenS Derching, von ei»er Kugel tödtlich get rossen. Ob der Schuß vo» Zusammen 2074 Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die beschädigten 1009 Blitz ablciter Schutzapparate sind, deren Beschädigung Störungen vo,, anderen Apparaten aus den Remtern bezw. den Fcrinprechstclle» al gehalten habe». Ans diesen sind nur 118 leichte Beschädigungen vorgekommen. Diese geringe Zahl giebt eine» Beweis von den vor züglichcn Schutzvorkchrungen der Aenttcr und Ferusprechstellcii gegen Blitz- Groß ist die Zahl der Holzstangcn, welche aus freier Strecke durch den Blitz zerstört wurden. Diese sind im Allgemeinen nicht gegen Blitzschlag geschützt, was sonst zu große Kosten vcriirsachk» würde. Literatur. * Taschenbuch drr Haiidetskorres-aiideni in dcirtschrr nnd portugiesischer Sprache. Ja zwei Theilen: 1) Poriiigi.iisrli denlsm, 2) Deiilfch.portiigicsnch. Herausgig-ben von Or. G. E. Kordgien in Hamburg. Uniocrsiiäls-Prvsrffor a. D. Jeder Th > geh. 2.50./l Ter allseitig als durch»,- zw ckeiitip-echeiid anerkaua- ten Gloeckiier'ich n Sammlung vo» Haiid.-lsco reiponde iz:» jchl esu sich als neunte Alttheilung das vorstehend benannte Taschenbuch an. Wie die übrige» fremdsprachlichen Handelscorrrivondeuzen der Sammlung, bietet auch die vorliegende i» 19 Abichniticn Beffvirlc über alle Vorkommnisse des geichästlicheii Brieiverkchrs bar. Jeder Abicknitt euihält zwei Br cssamialinigeii, deren erste, mit ivmifch u Ziffern versehene, d.-r aller onder.ii Gloeckiier'icheii Handel cor- rcipoud iizeii inhaltlich gle ch ist und iomit Gelegenl ei! z» leher icher Peraleichuiig dcr verschiede»,» Sprachen giebt. Die zwcile, m-t aiabifchei, Ziffer» versehene Bricjfaiinnluug enthüll zum müßle» Tlieilc Originale, welche Hamburger Häuser dem Verfass-r m daiikcnswerllicr Wrije zur Beifügung stellten. Die beiden Th-rlc auch dieses Tascheabuches stehe» in ein »> derartigen Verhüt-,nsp, daß der eine der Schlüssel zu dem andern ist. Letztere Einr chiung verleiht der» Buche hervorragende Bedeutung sür de» Selbstunter richt. Außerdem ist in einem 20. Abschnitte eine reiche Sammlung verschiedenster GcschäslS-Forniiilare beigegebe» und endlich jede,» Theile eine umsangrriche knusmäiniifche Terminologie angehärigi. Schließlich sei beinerkt, daß mtterhalb eines jeden B-iefes und cines jeden Formulare- Urhersetzuiig-Hi iiveise sich befinde» , welch, den Lciueud n des »nihianien »nd oft erfolglosen NschschlagenS >» große» Wörterbüchern überhcheii. » * » Militair-Zeitnng. Organ für die Reserve- und Landwehr- Oificiere. Verlag von N. Eisenlrhmidt in Berlin IV. Redigirl vom Hauplnrann a. D. Oettmgcr. Nr. 40 des II. Jahrganges Hai lolgende» Inhalt: Das neue Ex, rcir Reglement für die Infanterie.— Vo» den traijcrmanüver». — Der O ficier des Bcutta»bte»ft<n,Les »» Felde. (Foitietzung ) -- Nachweifting der vom 1. April bis Ultimo Juni 1885 zur ossiciellen Keniittnß gekommenen Todesfälle von pcnfio iirten und ans leitviedene» Oificicien und Beamte» der köuigl. pienßiichkn Arm e. — Perional Bciändeiunqen. — Lücherscho«. — Klc »e »nlitauifttie Mitthettunqen. — Vermochte-. — Briefkosteu.
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