Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810097
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-09
- Monat1888-10
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1888
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-124 Anlieferung von vanmpflhlen. Die Lieferung der iur die Jabre 188V» 1880 und 1881 bei Unterhaltung der fiskalischen Alleen an den «trotzen des hiesigen Bezirks erforderlichen Bsompsähle soll im Ganzen oder in einzelnen Bosten verdungen werden. Offerten find bi- Sonuabend. den 28. Oktober 1888 bei der Unterzeichneten Vauvcrwalterr» tBahnhosstratze 17, II.), Woselbst auch die bezüglichen Bedingungen eiazuiehen sind, eiu- znreichen. Auswahl unter den Bewerbern uud der Zuschlag wird vor- behalten. Lettzit-, am 6. October 1883. B-utgUchr Dtratzen- «ud §lS»igltck« Waffcrbautnideetton. vuuverwaUerel. Vrkannlmachnng. Et wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß jeder Kruud- flückSbesitzer die Lervflichtung hat. vor der ganzen Länge seme- Grundstücks die Siratze bis zur Mitte der Fahrbahn, desgleichen die Lagerinnen und Fußwege w-chentllch zwei Mal» und »war Mittwochs und Sonnabends, kehren zu lassen. Gleichzeitig wird hierdurch daraus hinqewiesen, datz dieses -ehren in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April bt» Nachmittags 4 Uhr zu erfolgen hat. Zuwiderhandlungen werden aus Grund de» hiesigen Strotzen- rrgulativs mit Geld- bezw. Haslstrase geahndet werden. Reudnitz, 4. October 18W. Der Gemeind« »Vorstand. GrStzel. Sch. Nichtamtlicher Theil. Oesterreichs innere Politik. Seit einer Reihe von Zähren ist von den Freunden der österreichischen Gesammtpolitik im Gegensatz zu der Partei, welche OesierreickS Entwickelung slawisch gestalten wollte, aus die Unvereinbarkeit der slawischen Politik mit den aus wärtigen Beziehungen Oesterreich-Ungarns hiugewicsen worden. Diese Stimmen haben lange Zeit nicht durchdringen können, weil an maßgebender Stelle noch immer die Hoffnung bestand, daß zwischen den germanischen und slawischen Bcstandtheilen der österreichischen Bevölkerung eine Aussöhnung im Sinne der Gleichberechtigung möglich' fei. Diese Hoffnung ist von Zahr zu Jabr mehr berabgestimmt worden, weil Zwietracht die einzige Frucht der slawische» Politik war und weil sich klar herausstellte, daß wohl Verwirrung und endlose Streitig keiten aus der slawischen Politik entstanden, daß man sich aber von dem Ziel derselben, nämlich der Versöbnung der natio nalen Gegensätze, immer weiter entfernte. Diese Wahrnehmung hat zuerst dahm geführt, einen Stillstand in der Durchführung der slawischen Nationakitätenpolilik eintrelen zu lassen und ! endlich gegen die Ausschreitungen der slawischen Parteiführung mit Entschiedenheit auszutrelen. Wahrhaft erlösend bat nach dieser Richtung hin die dem Bischof Stroßmaycr erlheilte Rüge wegen Absendung de» BegrüßungStelegrammS nach Kiew gevnrkt; mit dieser Rüge war der weiteren Entwickelung panslawistischer Bestrebungen ein deutliches Halt zugerusen und der Irrweg, aus welchen man sich begeben hatte, in seiner ganzen Verderblichkeit erkannt. Der russische Pansla- wiSmu» hat von jeher auf die Czechen und auf die in Ungarn wohnenden SUdflawen eine Anziehungskraft auSgelibt, sie streben einem gleichartigen Ganzen zu, da« alle Slawen unter einheitlicher Führung zusammensaßt, und diesem Strebe» hat auch Bischof Straßmayer in seinem berüchtigten Telegramm Ausdruck gegeben. Daß sich damit die Liebe zum öster reichischen Vaterland« nicht aus die Dauer in Entlang bringen läßt, ist in deutsch-österreichischen Kreisen längst feststehende Überzeugung gewesen, aber e» bedurfte eines Anlässe», um den unvermeidlich gewordenen Bruch herbeizusühren. und dieser ist augenscheinlich durch das Telegramm de- BiscbosS Straßmayer gegeben worden. Die fortwährend in der Zu nahme begriffenen Schwierigkeiten, welche da» slawische Sprachengewirr beim Verkehr der Behörden mit dem Publi- cum, in der Armee und in der Schule zur Folge hatte, ge nügten »och nicht, um die Unmöglichkeit, die slawische Politik wnter zu führen, über jede» Zweifel zu erbeben, erst der Be weis, daß die slawische Politik schließlich Rußland zu Gute kommen wüste, schreckte vor ibrer Forlsübrung zurück Alle Anzeichen sprechen dafür, daß die seit neun Jahren in Oesterreich am Ruder befindliche Regierung ani Ende ibrer Laufbahn angelangt ist. Erfolge Kat sie nicht auszuwcisen, e» sei denn unerquickliche. An blutigen Zusammenstößen Slawen hat e» seit Zabren in Böh- zwischen Deutschen und men nicht gefehlt, ein Theil des Landes ist den Slawen aus geliefert worden, die Germanisirung hat Rückschritte gemacht, und dadurch ist überhaupt die Bildungsstufe in den Tbeilen Oesterreichs, wo die slawische Bevölkerung überwiegt, herab- gedrückl worden. Der Unterrichts», misten v. Gautsch hat sicb zwar dagegen mit aller Kraft gewehrt, aber er hat dock» nickt bindern können, daß die vor seinem Amtsantritt getroffenen Sckuleinricktungen ihre verderbliche Wirkung übten. Dieselben Erscheinungen wie in Böhmen sind in Kram hervorgetrelen; wie in Trautenau und Königinhos, in Prag und anderen Städten Böhmen- die Czechen sich durch thälliche Angriffe gegen Deutsche ausgezeichnet baden, so hat man in Laibach auf slowenischer Seile das Andenken von Anastasius Grün beschimpft und sich dadurch in feindlichen Gegensatz mit den Interessen GesammtösterreickS gesetzt. Den Ausschlag scheint schließlich gegeben zu haben, daß in Gegenden mit slawischer Bevölkerung nicht mehr die nöthige Anzahl Reserveosficierc gesunden werden konnte, welche der deut schen Sprache mächtig war. Gras Taaffe batte zwar die Versöhnung de» germanischen und slawischen Elements nicht erreichen können» ebensowenig wie die Herstellung de» Gleich gewichts in den Finanzen, dafür hatte er aber die Einheit des Reiche« gefährdet und da» Band, welche» die buntscheckigen Theil« Oesterreichs zusammenhält, gelockert. Ein erster Versuch, die slawische Politik in Oesterreich zur herrschenden zu mache», war schon einmal glücklich abgeschlagen worden, im Jahre 1871 mußte da» Ministerium Hohenwart nach kurzer AmtSdauer zurücktreten, ohne seinen Zweck erreicht zu habe». Jetzt scheint endlich der Beweis geglückt zu sein, daß die slawische Politik Oesterreich nur in» Verderben stürzen und seine Groß macktSstellung gefährden kann. Wir begrüßen e» alS ein Glück verheißende» Zeichen, daß die Anwesenheit Kaiser Wilhelm'S in Wien mit dem Umschwung in der innrren Politik Oesterreichs zusaminensällt. ES war für Deutschland seit langer Zeit ein Gegenstand schwerer Sorge, diese Politik aus Abwege gerathen zu sehen, ohne i» irgenv einer Weise warnend und admahnend dagegen vorgeben zu können; denn Verbündete bedürfen der vorsichtigste» Be handlung und peinlichsten Rucks,chtnabme, jeder Versuch einer Einmischung und wenn er der schüchternste war. mußte vermieden werden, nur die eigene Ueberzeugung, daß der emgescblaqene Weg nicht der richtige sei. konnte und durste eine Ver änderung herbeiführen. Endlich ist dieser längst eriednte Augenblick eingetretrn, die Ergebnisse einer neunjährigen Thätigkeit de» Ministerium» Taaffe liegen klar vor Anqe» und sie können unmöglich zur Fortsetzung der durch die Thal sacken selbst alS irrig erwiesenen Politik aufsorvern. Nutzlos ist viese lange Episode nickt gewesen, sie bat da« Material geliefert, welches einen liefen Einblick in die ver derblichen Folgen einer sich von den österreichischen Ueber- lieserungen lo-sagenden Staatskunst gewährt, die vorliegenden Ergebnisse sind so schwerwiegend, daß ihre Bedeutung nicht in Zweifel gezogen werden kann, und deshalb ist wenigsten» di« Rückkehr zu der al» verderblich erkannten Politik auö- geschloflen. Dieser Gewinn ist so werlbvoll, daß er schon einige Opfer Werth war. wenn auch nicht so große, al» er gekostet hat. Einer un« so eng befreundeten Macht, deren liL« und liebenswürdige Aufnahme bereitet hat, Unneu vir selbstverständlich nur da» Beste wünschen, und gerade an» diesen, Grunde frohlocken wir über die Anzeichen eme» bevor stehende!» UmschwuugeS in der inneren Politik Oesterreich». Je gesünder und naturgemäßer sich die innere Ent wickelung Oesterreichs vollzieht, um so leistungsfähiger und wiberstandSkrästigcr ist seine Armee; in den Truppen tritt die DurckschnittSkrast der Bevölkerung zur Erscheinung, ihre körperlichen n»v geistigen Eigenschaften gewähren vaS den tbatiächlichen Verhältnissen entsprechende Bild der Wider standskraft der Bevölkerung. Kaiser Franz Joseph hak einen hohen Begriff von dem Werthe de« deutschen HcereS, denn er hat eS ein leuchtendes Muster aller militairiscben Tugenden genannt, und eS ist klar, baß er den Willen hat, die öster reichisch-ungarische Armee aus dieselbe Stufe zu stellen. Aus solchem Wetteifer muß sich ein für beide Theile vortheilhastcS Erqebniß gestalten, eS kann nickt fehlen, baß alle Dinge reif lich erwogen werden, welche daraus einwirken können, und so dürfe» wir uns renn schon heule der frohen Hoffnung hin- geben, daß alle Hindernisse hinweggeräumt werden, welche der vollen Entfaltung der »lilitairischen Kraft Oesterreich- Ungarn« noch im Wege sieben. In den Volker» Oestcrreick- UngarnS ist eine Fülle ursprünglicher und der besten Ent wickelung fähiger Straft, daß eS nur der richtigen Anleitung und Verwendung bedarf, um sie zur schönste» Blülhe zu enl- salten; andererseits besitzt die österreichisch-ungarische Armee gewiß manche Vorzüge vor der deutschen, welche sie mit Ge- »ugthuung zu den ihrigen macken wirb. Aber von durch schlagender Wirkung für das beiderseitige Berhältniß wird dir Rückkehr zu den alterproblen Grundsätzen der österreichischen Politik sein. * Leipzig, 9. October. * Uebcr die letzten Herbstmanvver aller ArmeecorpS werden nunmehr, wie alljährlich, umfassende Berichte an den Kaiser erstattet, welche bis Mitte des nächsten Monats wohl zum Abschluß gelangen werden. Diese Berichte ge winnen in diesem Jahre eine besondere Bedeutung dadurch, daß sie eine Reihe von Gutachten über Neueinsührungen owohl bezüglich der Ausrüstung als auch der Militair- ökonomie u. s. w. enthalten werden. ES verlautet, daß die «machten Versuche befri lügende Ergebnisse geliefert hätten. Mr einzelne Neueinsührungen wären indessen noch weitere Erfahrungen als wünschenswert!) bezeichnet worden. Wie eS cheint, kommt aber die Ausrüstungsfrage hierbei nicht in Zetracht. * Von dem deutschen Emin-Pascha-Comitö erhält die „National-Zeitung" folgende Mittheilung: „Englischen Zeitungen geht von einem hiesigen belgischen Correspondcnten über Brüssel die Nachricht zu, daß das Projcct einer deutschen Emin-Pascha-Expcdition aus Beseht der teuttchen NeichS- rcgierung sallcn gelassen sei. Diese Nachricht ist durchaus auS der Lust gegriffen; sie entspricht vielleicht len Wünschen gewisser ausländischer Kreise, aber nicht den Thatsachen." Fünfzehn Jahre sind jetzt verflossen, seit König Wilhelm l. von Preußen durch einen allerhöchsten Erlaß anordnete, daß in allen preußischen Provinzen, in denen Untertbancn nicht deutsch er Abstammung wohnen, durch die Schule dafür Sorge getragen werde, daß jedes Heranwachsende Sbind die deutsche Sprache erlerne. Die folge dieses Erlasses war, daß in den Provinzen Preußen und Posen Ober-Präsivial-Versügungcn und in der Provinz Schlesien eine Verfügung der königlichen Regierung in Oppeln ergingen, durch welche vorgeschrieben wurde, auf welche Weise dem von allerhöchster Stelle ausgesprochenen Befehle Rechnung getragen werden solle. Die Wege, die von den drei Provinzialbehörden cingcschlagen wurden, um daS vorgeschricbene Ziel zu erreichen, waren zwar in vielen Stücken einander ähnlich. in einzelnen wesentlichen Pnncten gingen sie jedoch auseinander. Allen drei Be timmungen gemeinsam war die Anordnung, daß in allen Lehrgcgcnstäiiden, mit Ausnahme der Religion, die Unterrichtssprache die deutsche sein sollte und daS Polnische nur so weit zu Hilfe genommen werden dürste, alS es zum Verständniß der Lehrgegenstände un erläßlich sei. Bezüglich des Religionsunterrichtes waren die Bestimmungen verschiedene: in Oberschlcsien und West- und Ostpreußen sollte dieser Unterricht auf der Unterstufe in polnischer, aus der Mittel- und Oberstufe aber in deutscher Sprache ertheilt werde»; in Posen 'ollte der Religionsunterricht nur an die polnischen Kinder deutscher Sprache ertheilt werden, die der deutschen Sprache genügend mächtig wären. Diese Verordnungen haben günstig für die Verbreitung der deutschen Sprache gewirkt. In allen mehrclassigen Schulen, an denen eifrige Lehrer arbeiten, verlassen die Kinder die Schule meist mit vollständiger Kenntniß der deutschen Sprache. Ebenso ist es in einzelnen, nicht überfüllten Landschulen gelungen, die Kinder so weit zu bringen, daß sie ziemlich gut deutsch prechen können. In denjenigen Landschulen jedoch, die an Uebersüllung leiden, konnte sich die polnische Schuljugend das Deutsche nicht in genügender Weise aneignen. Vor Jahres rist verfügte deshalb der Cultusmininer, daß, um für den deutschen Unterricht mehr Zeit zu gewinnen, in sämmtlichen niederen und höheren Volksschulen der Provinzen Posen und Westpreußen, sowie im Regierungsbezirk Oppeln der polnische Sprachunterricht ausgehoben werten solle. Zu gleicher Zeit kam auch der polnische Sprachunierricht in den Gvmnasicn und ihren Vorschulen in Wegfall, und in den unteren Classen der von polnischen Sckülern besuchten höheren Lehranstalten wurde die deutsche Sprache beim Religionsunterrichte cingesührt. Die deutsche Sprache wurde somit in den meisten polnischen Schulen alleinige Unterrichtssprache, und den polnischen Schulkinder» ward die Gelegenheit genommen, die polnische Sprache systematisch zu erlernen; sie sprechen und schreiben fortan nur in deutscher Sprache. Gleichzeitig kamen noch ankere Pläne der Regierung zur Ausführung: cs wurden bedeutende Summen ausgewandt, um neue Schulen zu gründen und bestehende Anstalten durch Anfügung neuer Elasten zu erweitern; zahlreiche polnische Lehrer wurden nach Westfalen und dem Rheinlande versetzt und an deren Stelle deutsche katholische Lehrer nach Posen und Wcstpreußcn berufen; über 120 gewerbliche Fortbildungsschulen wurden in den Städten und über lOV ländliche Fortbildungsschulen in den Dörfern der Provinz Posen in« Leben gerufen; die Schulvcrsäumnissc wurden strenger als früher bestraft, um einen regelmäßigen Schulbesuch herbeizusühren, und 40 staatliche Schulinspectoren wurden mit der Uebcrwachung kcS VolkSlchulwcsenS in Posen betraut. Heute schon sind die wobltkätigen Folge» der von den Polen so hart bekämpften Maßregeln der Regierung zu spüren; auch auf dem platten Lande u» polnischen Sprach gebiete PoscnS, WestpreußenS und OberschtesienS nimmt die Kenntniß der deutschen Sprache beständig zu. In einem Menschenalter werden jedcnsatlS die Polen, die im deutschen Reiche leben, ein zweisprachiges Volk gerade wie die Wenden sein, und in einem Jahrhundert dürste die deutsche Sprache sich im Osten des Reiches daS Uebergewicht errungen haben. » * * Die ungarischen Blätter begrüßen den Grasen Herbert BiSmarck in höchst ininpaihffcher Weise. Der risch zu macken, so trachte» sie auch darnach, alle deutschen, überhaupt nicbtinogyarischen Theater zu verdrängen und durch magyarische Bübne» zu ersetzen. B>Sher haben sie aber wenig Glück mit der Verpflanzung LeS magvarischen Theater» in deutsche, slowakische und rumänische Gegenden gehabt. In verschiedenen deutschen Städten im westlichen und südlichen Ungarn, z. B- in Oevenburg und Temesvar, habe» die magyarischen Tbeater-Gesellschasten nur sehr geringe Unter stützung gesunden; da« deutsche Publicum blieb de» ihm un verständlichen Vorstellungen größlentheilS fern, und die ein- gewanverte magyarische Beamtenschaft war an Zahl zu schwach, da» magyarische Theater zu erhalten. In Pretzburg setzte vor Kurzem der Magistrat die Zahl der jährlichen magyarischen Vorstellungen von 90 aus 60 herunter, da die Tbeilnahme eine zu geringe war. Trotz dieser Mißerfolge tasten sich aber magyarische Patrioten nickt abbalten, dlc deutschen Städte dcS Lande» ausS Neue mit magyarischen Thealeraussührungen zu beglücken. * Nachdem der .Obzor*. da» Organ StroßmaYer'S. die veröffentlichte NecklsertigungS-Schrist Strotz- maycr'S für apokryph erklärt hatte, zweifelt man in Wien nicht mehr, daß dieselbe eine Fälschung ist. Ein Dechant und bischöflicher Secretair Vncsevitch existirt Über haupt nicht, wohl aber existirt ein Domherr Vucsctich, welcher jedock dem Agramer Tomcapitel angehört und mehrfach ol der Nachfolger StroßmaYer'S genannt worden ist. * Wie man auS Belgrad meldet, überbrachte der au» Glcicbenberg in der serbischen Hauptstadt eingetrosfene Minister dcS Aeußcren, Herr Mijatovic, ein eigenhändige»Schreiben des Königs Milan, worin Letzterer dem Eabinete Ebristic für sein bisheriges Verhallen seinen Dank auS» spricht und demselben abermals sein volles Vertrauen auS- drückt. — Vom 3. d. M. wird noch a»S Belgrad gemeldet: DaS Leichcnbegängniß der gewesene» Minister-Präsi denten und einstigen Regenten, Stevtscya Mihvjlovic, ge- stattete sich zu einer wahrhaft imposanten Loyalitäts-Kundgebung seitens der serbischen Nation. Seit Langem bat der Tod eines StoaisinanneS keine derartige Tdeilnavme wachgeruse» und alle poliiiichcn Parteien in einen« so ed en Gefühle cchtcr LtteclandSliebe um die Bahre eines Politikers vereint, wie dies keine in Belgrad gcschekeu. Wenn man hierbei berücksichtigt, daß Stcvtickia Mihajlovic scin ganzes L-ben hindurch stets als einer dcr begeistertst,n Ve» tbeidiger dcr Dynastie Obrenovic gegolten hat und daß es vielsach seinem Einflüsse zu verdanken ist, daß diese Dynastie im Jahre 1858 von dcr bcrüi nnen St. Andren Skupschtina aus den serbischen Thron zurückderusen wurde, io wird man kaum sehlgehcu, in der regen Tbeilnahme, weiche olle Schichte» der Bevölkerung gelegentlich des Llichenbegäugnissl S dieses ManncS an deu Tag gelegt haben, eine bediUiende politische Enunciatwn deS serbischen Volkes zu erblicken. Ter patriotische Elser, mit welchem heute alle Parteien des Landes bestrebt waren, dem erprobten Freunde des Herrscherhauses die letzte Ehre zu erweisen, konnte in Jedermann die Ueberzeugung zur Recke bringen, daß die dynastische Frage in Serbien ichon lange über- wunsen sei und daß die Treue und Anhänglichkeit, deren zahl lose Beweise der heutige Sprosse dieieS HauseS zu jeder Zeit wahr- zunebmen vermag, in den Herzen dcS Serbenvolkes tiefe Wurzeln gcjaßl habe. Uebcr den Lebenslauf des Verblichenen wäre Folgendes mit- zutheilen: Stevtscha (Stefan) Mihajlovic wurde im Jahre 1804 in Jagoania in Serbien geboren. Seine Beamtenlausbahn betrat er als Zöllner beim dam rügen Semendriaer Zollamte, wurde aber schon im Jahre 1839 zum Kreispräseclen ernannt und zog durch seine seltene Begabung und Intelligenz in kurzer Zeit die allgemeine Ansmerksamkcit aus sich. In Folge deS hieraus folgenden Throa- wechscls verlor Mihajlovic sein Amt, da er bereits damals als entschiedener Anhänger der Dynastie Obrenovic galt. Als Fürst « Häupilinge, sowie die Mutter des verstorbenen Könch» verhaften Michael den serbischen Fürstembron bestieg, wurde Mihajlovic abcr- Vaeoa Gödel-Lannoi Überreichte Dccoration von einem schmeichelhaften und sympathischen Schreiben Seiner Excellenz deS Herr» Ministers deS Aeußcren. Grasen Kalnvky, begleitet war. Da- letztere hat Herr Erispi, wie dcS Wetteren au» Rom gemeldet wird, seither i» der herzlichsten Weise beantwortet, indem er zugleich den Minister bat, den, Kaiser seinen ergebensten Dank zur Kcnntuiß zu bringen. * Eine französische Hetz-Zeitung, die „Autoritv", brachte vor einiger Zeit die Meldung, daß deutsche Sol daten in Uniform, um Gemüse eiuzukausen, zum Er staunen der Anwohner die französische Grenze bei Vauthiermont (im Bezirk Belfort) überschritten batten. Diese Miltyeiluna ist gänzlich aus der Lust gegriffen. Vielleicht ist sie aus den Umstand zurückzusührcn, daß einmal zwei Soldaten deS in Gevcnatten einguartierten Truppcntheils. mit Drillich-Anzug und Feldmütze bekleidet, sich bis an die Grenze bei Vauthiermont begeben haben und, nachdem sic in einem zwar hart an der Grenze, aber aus deutschem Gebiet gelegenen Magazine kleine Einkäufe gemacht, aus dem selben Wege, aus dem sie gekommen, zurückgegangen sind. Dieser harmlose Vorfall mag der revanchcdurstigen Phantasie dcS Verfassers jener sranzösijchen Meldung geeignet erschienen sei», denselben mittelst der üblichen Entstellung deS Sach verhalte« zu einer Vergewaltigung der französischen Grenze durch deutsches Militair auszubaüschen. In Vauthiermont weiß selbstverständlich Niemand etwas von der dein Pariser Blatte gemeldeten militairischen Invasion. * Wie der „Swjet" mittheilt, ist Sibirien gegenwärtig von einer bedeutenden Zunahme der Einwanderung auS China bedroht. Es komme dies daher, weil in Nord amerika und Ausstralien Maßregeln getroffen worden sind, um den Zufluß der Chinesen auszuhaltcn; infolgedessen seien in Rußland und China bereits viele Agenten erschienen, welche beabsichtigen, den Strom der chinesischen Auswanderung nach Sibirien zu lenken; es müßten also durchaus Schritte gethan werden, damit Sibirien nicht eine chinesische Colonie Werde. * Der genaue Bericht über die englische Expedition an der Golbküste, welche zu einem blutigen Tressen mit den Eingeborenen führte, lautet: * Accra, 11. Sepiember. Die englische Expedition, welche »ach dem Krepi-Lande gesandt wurde, um die Eingeboreuen wegen der im Avril statlgesundenen Ermordung deS EapilainS Dalryinple zu züchtigen, ist hierher zurückqekrhrt. Capitain Dalryinple hatte sich in daS Innere begeben, um einen Streit zwischen zwei Eingeborenen- stammen zu schlichten. Ec hatte etwa 50 HoussaS (eingeborene Truppen) mit sich, uud als die Eingeborenen, welche im Unrecht waren, sich weigerten, einer Besprechung beizuwohaen, betrat er deren Stadt und verhaftete mehrere Häuptlinge. Al- er den Ort verließ, wurde von einer Schaar versteckter Eingeborenen auf seine Leute gefeuert, in Folge dessen der Tapitain und 2 HoussaS ge« löstet wurden. Die Expedition, welch- jüngst auSgesanbt wurde, um viese Ausschreitung zu rächen, bestand anS 17S HoussaS unter dem Befehle des Eavitains AkerS, mit Mr. Wilbam- als Commissar. Aus ihrem Marsche nach Krepi wurde die Ex pedition durch Abtheilungen freundlich gesinnter Eiugeboreneu ver stärkt. bis sie schließlich etwa 1000 Mann zählte. Ja der Nähe der Stadt Tav ewe wurde der Feind in Stärke entdeckt, und es eatspann sich eia heißes und hartnäckiges Gefecht. Die britische Streitmacht, welche über vier 7vsündige Kanonen und einen Raketeuapparat verfügte, schlug schließlich den Feind »nd brachte ihm starke Verluste bei, die aus etwa 500 Mann geschätzt werdeu. Alsdann rückte sie in die Stadt ein. Aul britischer Seil, wurden 10 HoussaS und e:wa 50 Eingeborene geiödtet. Eapitain Akcrs ließ die zwei erste» mals Kreispräicct und bekleidete diese Stelle bis zum Jahre 1842. An dc» hieraus folgenden Wirren nahm er gleichfalls regen Anthcil und übernahm die Führerschaft der Ankängec der Dynastie Oorenovic in ihren Kämpfen gegen die Gegenpartei. Nach Beendigung dieses unseligen Bürgerkrieges wurde Mihajlovic gleich vielen anderen Patrioten in den Kerker geworfen und brachte volle zwei Jahre >m Äussouaer Gefängnisse zu. Im Jahre 1844 aus freien Fuß gesetzt, Hörle er nicht auf, im Lager der Obreiiovic-Bartei eine kervor- ragende und überaus aclive Rolle zu spiele», bis er im Jahre 1858 iu die berühmte St. Andrere Skupschtina als Abge ordneter gewählt und voa derselben zum Vice - Präsidenten nominirt wurde. Die Rolle, die er um jene Zeit m der ierbischen Volksvertretung spielte, sicherte ihm für alle Zeilen die An erkennung des Hauses Obrenovic. Die Skupschnna beries den Fürsten Milojch als erblichen Regenten aui den Tkron Serbiens »nd wählte bis zur Rückkehr desselben Stevtscha Mihajlovic nebst Jlija Gara- schanin und Jesta Ugricic zu Regenten. Als Fürst Miloich heim- kehrte, ernannte cr Mihajlovic zum Präsidenten des StaatSrathcs, uud »och der Küste bringen. Dort sollte ihuea der Proceß wcgen der Ermordung des EapituinS Dalryinple gemocht werden, allein e» mußte davon abgesehen werden, da dem Gerichtshöfe die Jurisdiction mangelte. Die Gefangenen wurden daher per Dampfer „Teaerisfe" uach Elniiua gesandt. * AuS Sydney. 26. August, schreibt der Correspondent der „Kölnischen Zeitung" (Hugo Zöller): Vorgestern ist eingeirelen, wus seu Wochen in ganz Australien zu den schlimmsten B-ckürchiimgeu, zu Hunderten von Leitartikeln der Presse, zu Tausenden von Telegrammen Anlaß gegeben hotte: sämml- liche Bergleute der Kohlengruben voo Newcastle, die Australien säst ausschließlich mit Brennstoff versorgen und insofern ein Monopol besitzen, haben nach vorhrrgegangener vierzebatägiger Kündigung und nachdem alle Versöhnungsver uche gescheiiert find, vorgestern die Arbeit eingestellt. Es ist daS der größte, in seinen Wirkungen fühlbarste Streik, von dem Australien zemalS be troffen wurde. Mag es auch übertrieben sein, was von australischen Zeuungen behauptet wird, daß, wenn der AuSstaad lange ondaucre, m.i.. »>., ivL-, . o.. « die Gaswerke und die meisten Fabriken ihre Thätigkeit «»stelle», »ei. ! Schiffs- und S,s-nb°hn»esellichas,cn die Zahl der Dampi-esahrten Zeit süvrte Fürst M chael die National-Armee ein und wurde Mihajlov c zum Conimaudaaten derselben ernannt. Nach der Er- mordunq Fürst Michael's im Jahre 1868 übernahm Mihajlovic die Borm»iivschast des damals noch minderjährigen Fürst n und heutigen Königs von Serbien, welche wichtige Function er mit seltener Um sicht uns Redlichkeit bis zur Großjährigkeit König Milan's bekleidete. Im Jahre 1876 wurde er an die Spitze de- sogenannten Acuons- MinisteriumS berufen, in welcher Eigenschasl er die Vorkehrungen zum ierbisch-türk'sch n Kriege zu treffen halte. Nach Beendigung des Feldzuges wurde Mihajlovic auf eigenes Ansuchen seiner Amts- thäiigkeit enthoben und war bis zu seinem Tode Minister-Präsident in Disposition. * Heber den Auscnthall de» Prinzen von Wale» in Bukarest wird vom 4. d. M. gemeldet: H>ule Vormittag um 9 Uhr 20 Minuten ist Se. königl. Hoheit der Prinz von Wales in Begleitung der Generäle Wilson uud Keith-Fraser in unserer Residenz angekommcn. König Karol war schon am Abende zuvor von den Manöver» nach Bukarest zurück- gekehit, wo er auf dem Bahnhose vom Mctropolit-Primas, sämmt- tichen hier anwesenden Ministern, den srrmden Gesandte», dcr Generalität und den Vertretern der Stadtgeweinbe empiangea ivurde. Sowohl gestern wie heute waren die zu,» Nordbadnhose sühreuden Straße», sowie übcrkaurt alle Hauptstraßen der Stadt mit Flaggen stangen, Fahnen und Festons geschmückt, und hat sich namentlich die heutige Auffahrt des Königs zum Nordbadnhose, die Begrüßung drs englischen Thronfolgers daselbst und die Rücksahrt der hohen Herr- schaiten zum löiiigl'chen Palais vermöge des dabei zur Entfaltung gebrachten höfischen und militairische» Pompes zu einem überaus glänzenden Schauspiele gestaltet. Auch heute wäre» sämmtliche Minister, alle i» Bukarest weilenden Generäle, viele andere Skabs- osficiere, der Bürgermeister von Bukarest und viele aiidere Hono ratioren der Siaot aus de», Bahnhöfe erschienen, vor welchem zwei Abiheilungen berittener Gendarmerie für die Ehrcirescorte des erwarteten hohe» Gastes Ausstellung genommen batten. Um 9 Uhr lO Minuten fuhr König Karol. von einer aus dem Perron ausgestellten Mlütairmnsik mit de» Klängen der rumänischen Bolkshymne begrüßt, im Bahnbose vor, wo turz zuvor auch die Mitglieder der hiesigen englischen Gesandtschast in Gala-Uniform eingetroffen waren. Der Prinz von Wales, welcher gleich seinen beide» militairischen Be gleitern die englische Generals Uniform trug, wurde nach Verlassen des Waggons von König Karol in herzlichster Weise umarmt und begrüßt, woraus die dohen Herrschaften nach wechselseitiger Vor stellung ihrer unmittelbaren Umgebung im Hofqalawagen. welchen Se. Majestät auch bei der Fahrt zum Bahnhoie benutzt hatte, und unter den Hurradruse» der überaus zahlreichen Zuschauer die Rück sahrt zum königlichen Palais onlrateu. Ui» 12 Uhr wohnte König Karol i» Begleitung seines hohen Gastes der Einweihungs-Leremonie der neue», heute eröffnet«! Bukarest« Wasserleitung im festlich decorirleu Lisuiegiu-Lirke bei, woraus im königlichen PalaiS der Enipsaiig der runiünüctien Staats- und Ho Würdenträger durch den Prinzen von Wales statlsand. Nachmittags wurden von den Hobe» Herrschaiten die Milttairwerkstäitcn und Kasernen besichtigt und lodan» um 5 Uhr 30 M>nutr» in beiouderem Hoitrain die Fahrt »ach S naia ongetrcken, wo unter de» Auipicie» unserer kunstsinnigen König n eine Reihe künstlerücher «usiüdrungea zu Ehren der An- weienhci» des englischen Th'onlolgers vvrverriiet ist. Unter Anderem werden »» Schlöffe Pe>«ch lebende Bilder zur Darstellung kommen. und Züge vermindern, die Straße» Abends dunkel seiu würden, jo ist es doch unvermeidlich, daß daS wirthschastliche Leben unter der einlretendcn Stockung leidet. Australien besitzt in Queensland, Neuseeland, Tasmanien Kohlcnselder, die denen von Newcastle an Größe gleichkommen oder beinahe gleichkommeo, die aber kaum in Angriff genommen sind ond jedenfalls nicht früher als innerhalb vieler Monate Ersatz schaffen könnten. Immer hin wird die jetzige geringe Ausbeute sowie diejenige der weniger umfangreichen Lager im Süden von Neu-Süd-WaleS (aus die sich der Ausstand von Newcastle nicht erstreckt) ausreichea, um die schlimmsten Befürchtungen zu widerlegen. Die nicht unbedeuteude KodlenauSsuhr Australiens wird allerdings völlig ins Etockea gerathen. Die Schuld an diesem Zwist zwischen Arbeitgeber» und Arbeitern ist einzig uud allein deu letzteren zuzuschreiben, die, nicht zufrieden mit ihren uach unseren Begriffen wahnsinnig hohen Arbeitslöhnen (höchster Lohn jür gejchulle Bergleute 22 ^l täglich, niedrigster Lohn für ungeschulte 7'/,»), weitere und immer weitere Zugeständnisse zu erprcsjeu suchten. Australien ist da» Paradies des sür schwere rauhe Arbeit geeigneten Tagelöhners, der. viel der- dienend, dabei gut »nd billig lebend, mit Leichtigkeit Ersparnisse macht und vermittelst seiner über große Lapitaliea versagenden Vereine (kracke uoious) selbst aus die Regiernagen einen schwer wiegenden, vielsach unheilvolle» Einfluß ousübt. Der Arbeiter steht jeder Einwanderung, besonders aber derjenige» der billiger lebenden und schaffenden Chinesen feindlich gegenüber. UebrigeuS wäre eS ein Jrrthum, zu glauben, daß der Geldverdieust hier in jedem Lebensberuf so reichlich und leicht wäre wie derjenige des Arbeiters. Die gedrückte Lage des mit Dürren und niedrigen Weizenpreisen ringenden Landmanns, des ,»it knappem Verdienst rechncndeu. dabci höctist unsichern und vielsach auf Spekulation hinauslausevdeo kauf männische» Geschäfts bildet zu den übertrieben hohen Arbeitslöhnen eine» schreienden Gegensatz. Bo: der Einwanderung junger Kaus- leute, falls sie nicht etwa schon von Europa aus Stellung finden, kann nicht energisch genug gewarnt werden. Die lebhaft betriebene Spcculaliou in städtischen Grundstücken, sowie das mit der Aus stellung verknüpfte Berkchrsgetriebe lassen in Melbourne alle gntea- und schlimme» Anzeichen des Geldüberflusses und guten Geschäfts- ganges hervortreten. Ander- in Sydney und Neu-Süd-Wale- über haupt, wo die Mangelhaftigkeit der bisherigen Winlerrege« schon jetzt, ehe «och der Frühling begonnen, da» Gras verdorrt «ud ein großes Schassterben veranlaßt hat. Ja Queensland sind dagegen die Wililerregea sehr reichlich gewesen. Pest, Nap!o". der nickk im Lager T>s;a's ist. sührt auS. daß «n wcl^en sia> Damen und Herren unserer höchsten Gejellschails Ungarn veni Namen B Smarck »»t Ehrerbietung und Sym pothie begegne! DaS nnige Berhältniß dcS veulschen Reiches zu Ungarn finde nirgendswo aufrichtigere Anhänglichkeit als unter den Ungarn. Bei dem Diner. daS T'Sza z» Ehren Gras Herbert Bismnrck'S veranstaltete, gab T'Sza in einem Toaste seiner Freude Ausdruck, daß er den hervor ragenden Staatsmann in Pest begrüßen könne. Sonnabend jagte Gras B smarck in de» R vicre» deS Grafen Zichy zu DioSzeqh. * Wie die Magyaren eifrig bemübt sind, da» gesammte Vs» dyttsche» K«ffer et»« f« außerordentlich her»« Unterricht»»«^« in UnLaen-Siebrnbüraen maaya- jchichien bitheiligen. * Wie aus Rom geschrieben wird, hat die Nachricht vo» der Verleihung dcS GroßkreuzeS de» StesanS-Ordens an tc» italienischen Minister-Präsidenten, Herrn CriSpi, m Italien einen vortrefflichen Eindruck gemacht. Da die Auszeichnung Herrn Crispi nacl> dessen Begegnung mit dem Grasen Kalnvky verliehen wurde, deute man sie als cr- wünschkeS Aiifkichci', datz die Enlrevue in Eger eine weitere Befestigung der innigen Beziehungen zwischen Oesterreich- Ungarn und Italien ergeben bade. — E» ist bereit» bekannt, daß die vom vsterrrichisch-ungarischrn Geschäftsträger in Rom, vermischtes. — Die „Hamburger Nachrichten" vom 3. October bringe» folgende Notiz: „Aus Nizza wurde seiner Zeit berichtet, daß vorl ein Handel mit nicht bestehenden phantastischen Orden belricden worden sei, weSbalb ein 63jähriger alter Herr wegen Betrüge» zu drei Monaten Gesängniß verurtheilt wurde. ES war unter diesen Orden auch ein angeblich von der Prinzessin von Lusrgnan gestifteter Orden »ckott« klelusinn" genannt, der nie existirt habe. Diese Angabe war in so fern nickt richtig, al» zwar die von jenen« Ver- urtheillen al» Melusinenorden bezeichnete und verkaufte Deko ration nicht existirt, >m klebrigen aber der Melufinenorden tbaliächljch besteht unv für besondere Verdienste aus litera rischen »nd Humanitären Gebieten verliehen wird, wie venu auch bekanntlich in Hamburg einzelne Personen diesen Orden besitzen. ES ist in dieser Beziehung vom ..Reichsanzeiger" in, vorigen Jahre eine Erklärung de» OrdenSrathS de« könig lichen MeliisinenordenS veröffentlicht worden, wonach dieser Orden uin keinen Preis verkäuflich ist, und datz er lediglich, wie bereit» bemerkt, al» Belohnung sür wahre« Verdienst und Wohlthäte, der Menschheit gestiftet ist «d ,»«r dewit« i« Sabr, 111».. " "...
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