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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-13
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1888
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Vierte Lcilage Mi Leipziger Tageblatt und Anzeiger. A« 287. Sonnabend den 13. October 1888. 82. Jahrgang. xv. Die heute nach Echluh der Redaktion etngeaangeneu relegramm« befinde» sich vor den telegraphischen Eourdberichten. Dermi sch te S. IL. Leipzig, 12. Ociober. Von dem königlichen Ministerium des Innern ist der Handelskammer »»folge einer aus diplomatischem Wege eingegangeiien Mttihiilung eröffnet worden, daß die von der königlich ItalienisMen Beneral.Zolldirection unter d-m 29. Februar d. I. erlassene Verfügung, wonach Poststücke (coli, post-uir) auch obne Ursprungszeugnisse lediglich aus Grund der von dem Absender ousqeslellien Declarationen zu den Bertragsjüllen ab- gefertigt werd-ii, — HandrlSarchiv >888. I. Seile 286 — hinsicht lich der auS Deutschland stamnienden Maaren eine Aenberung nicht ersahreu hat, vielmehr nach wie vor in Kraft steht. VotkswirthschaMlhes. Ml» für dkese» Dhcil bestimmten Sendungen find zu richtrn an den verantwortlichen Nedacteur desselben G <8. Lan» tu Leipzig. *— st'/,vrocentige convertirte Altenburger Landet- bonk-Obligationen. Die eonvertirten 3'<,procenl'gen Obligat onen der Altenburger Landesdank waren au der heutigen Vörie zu 102,75 aogebotea. *— Maichineobauanstalt Golzern (vormals Gott schall L Nötzli ) Unser» früheren Mitideilungen ü-er die in dem letztverflossenen Betriebsjahre erzielten Resuttate dabei wir noch hinzuzuiöqen. dost der Brultogewi»» sich aus 383 4-19.34 >4 stellte (1686/87: 144 528.10 .4l). Nach Abzug der sestgeiicllien A scheeibungen von 34 046,77 >4 (1886/87: 28 337,19^4) verbleibt ein Reingewinn von 199 412 57 >4 (1886/87: N6l90,6> ^4). Von diesem Betrage find 9 9ä6,28 -44 — 5 Proc (1886/87: ->809 53 -44—5 Proc) für de» Reservefonds, 37 833,86 ^4 (1886/87: 12 594,11 ^4) sür deren Tanllsmen abzuziehen; ferner schlägt die Direktion vor 126 000 ^4 entivrechend einer Dividende von 14 Proc. — gegen 10 Proc. im Vorjavre — pro Arne zur Bertheilung zn bringen, sowie 500 ^4 der Fortbildungs. und Haiidweikerichule zu übeiweisen und von dem verbleibenden Rest einen B trog vo» 25 000 >4 zur Bildung eines Delcredere-DiSpositionslonds zu entnehmen, den Rest von 122.43 >4 aui neue Rechnung vorzutragen *— Deutsche Werkzeugmalch,ne»s»brik vormals Ton. dermann L Stier in Chemnitz. Nach dem uns >ndl>ch auch zugekommenen R chenschasisdericht ergiebt das verfloffeae Gcichäsks. iahr 1887/88 aui FabrikalionScoaio eine» U b r'chuß in Höhe von 134 525 >4, welchem aus Betriebs Geiiernlunkasten-Conio 99 639 gegenüderstehen. Der versügba-e Saldo wird aus G w nn- und Verlustkonto verbucht, und es könne» alsdann unter Heranziehung deS Reservesonds mit 11451 >4 insgeiammt 31826.44 zu Ab- schreibungen aus Gebäude, M sinnen, Modelle rc. verwendet werden. Die letz jäh-iqen Ablieierungen betrugen iiisgeiamnit 700 842 (gegen 987 419 kg; im Vorjahre) im liechnungswerihe von 493 917 (gegen 686--78 .4! im B rjabre) Hiervon entfallen auf Werkzeugmasminen 583 663 kp; im Betrage von 407 695 >4. auf Dampimaichinen, Transmission ic. 94 512 kx mit 60 557 >4, aus den Mühlstuklbau (Walze-istühle, Reservemalzen) 22 667 KZ; mit 25 665 ^4 Die Eiiengießerei erzeugte an Maichinengufi 530 477k<x. An Atbeitslöhnen wurden, bei einem durchschnittlichen Arbeiterbe- stande von 234 Mann, inSgelammt 191219.44 gezahlt. Die Leitung de- Unternehmens ist im verflossenen Gefchäilsjahre eifrig bemüht gewesen, unier möglichster Toncentriruuq aus den Merkz-ugmaschinen- bau. die BciriebSeinrichtiiogen zu verbessern und auch die Modelle den Anforderungen der Jetztzeit ent'prechend z» construiren, wodurch sich allerdings die Betriebs- und General-Unkosten empfindlich er höhten. DaS günstige Ergebu tz dieser Ansiveiidungen hofft man aber in der Folge mehr als seither hervonretcn zu sehen. In den verflossenen 3 Monaten des neubegonnenen Geschäftsjahres war die Fabrik normal beschäftigt. X Ans dem Elogtlande, 11. Oktober. In Betreff der schon vst besprochenen, aber wegen der Haltung der Weimarschen Regie rung noch nicht möglich gewordenen Anlegung eines zweiten Babngleiscö Leipzig-Hof lauten jetzt die Nachrichten sehr günstig. ES ist der sächsischen Regierung gelungen, der neuen Bahn eine Richtung zu geben, wobei Weimarsches Gebiet überhaupt nicht berührt wird. Die Linie Ronneburg-Gaucrn kommt nunmehr nicht mehr in Frage, auch Linda erhält keinen Bahnhos; dafür erhält aber der in der sächsischen Enklave gelegene Ort Taubcnpreskcla bez. Liebschwitz einen solchen. Unter Benutzung sächsischen Areals lies, sich also der Bau der kürzesten Linie zwischen Leipzig und Hos ermöglichen. Die gesammte Linie ist: Leipzig-Gcischwitz-Meuselwitz- Ronneburg. Liebschwitz - Wünschendorf - Weida - Mehltheuer - Hof. Die Hauptlinie über Altenburg wird dann entlastet, obwohl der Durch- gangspersonenverkehr aus derselben verbleiben wird. G Zwilka», 11. Oktober. Durch die Bahn Graslitz-Klingcn- thal kommt die böhmische Braunkohl« billiger als früher in die an der Aue-Adorser Bahn gelegenen Orte des Erzgebirges, und in der Gegend von Eibcnstock, Schönheide rc.. wo früher lediglich Zwickauer Steinkohle gefeuert wurde, ist jetzt schon die böhmische Braunkohle als Hauptteuerungsmaterial in Verwendung. Auch die Glasfabriken in Karlsscld und WeiterSglashütte, desgleichen ver schiedene andere Fabriken Heizen nicht mehr mit Stein-, sondern mit Braunkohlen. Welchen Ausschwung die Einfuhr böhmischer Braun kohlen genommen hat, geht auch aus der Statistik deS deutschen Reiches über die Ein- und Ausfuhr im Monat August hervor. Während im yenanntcn Monat 1887 nur 341 196'/, r ü 1000 K-- Braunkohlen eingeführt worden waren, beläuft sich die Einfuhr im August 1888 auf 468 607,4 t. DaS bedeutet eine Zunahme von 37,3 Proc. Diese Thatsachc ist sicher für unsere Kohlenindustrie von großer Wichtigkeit. Die rheinischen Coaksliefcrante» haben eine Ver einigung gebildet, die nur zu gewissen Mindestpreisen verkaufen will. -r- Aus Sem Erzgebirge, 10. Oktober. Wenn zur Zeit auch keine großen Bestellungen für unsere Posamentenindustrie vor liegen und daher Arbeitskräfte genug zur Verfügung stehen, so ist doch jetzt die Musterzeit, wo neue Befatzstoffe angefertigt und an die Kunden versandt werden. Perlenbcsätzc sind für billige Kleider noch immer gesucht; sie heben das Ansehen des Stückes. Für gute Mäntel, Jacken und dergleichen werden zwar auch noch reiche Perlbcsätze be liebt; aber es kommen auch matte Besatzslosse zur Verwendung. Da wir in Modedingen noch immer von Paris abhängig sind, müssen wir auch den Vorgängen daselbst Beachtung schenken und die Besätze aus geschliffenen Perlen Herstellen. Crochetarbeitcn werden wieder bevorzugt; aber daneben finden sich alle erdenklichen Zu sammenstellungen von Schnuren, Tressen, Fransen, Rosetten re., die geeignet sind, die Kleider der Damen zu schmucken. Die eigentlichen Bestellungen werden erst später cingehen; möchten sie recht zahlreich und lohnend sein! Im Monat August 1887 waren 218600 lczs Posamenten aus Deutschland auSgcsührt worden, im August 1888 dagegen ging die Ausfuhr aus 194 500 ic»? zurück. In wollenen Posamenten hat sich die Ausfuhr in der gleichen Zeit von 122 4M aus 125 700 Io? gehoben. : Lchnerderg, 11. October. Der Bogtländisch-Erzgebir- gische Jndustrieverein. der der heimischen Industrie fördernd zur Seite stehen will, hat durch Veranstaltung von WanderauS- stellungen der Plauenjchcn Vorbilberjammlung für die vogtlän- disch-erzgebirgische Textilindustrie den Industriellen vielfache An regung gegeben und namentlich auch den Zeichnern gute Dienste erwiefcn. In der Zeit vom 19. bis26. October soll auch in Schnee berg ein« solche Ausstellung moderner textiler Kunsterzeugnisse, spectell leicht zu vcrwerthender Muster und Vorbilder, die auch copirt werden können, arranairt werden. Durch solche Wanderaus stellungen soll auch der Wille der königl. StaalSregierung, daß die Vorbildersammlungen dem gesammten Erzgebirge und Vogtland« zu Gute kommen sollen, verwirklicht werden. ff. Kilchberg, II. October. Der hiesige GasbeleuchtungS- Actien-Berein hielt gestern Abend im Rathhause hier seine dies jährige ordentliche Generalversammlung ab. Nach Borkrag des Rechenschaftsberichts nebst Bilanz auf das Betriebsjahr 1887/88 wurde derselbe einstimmig genehmigt und dem Direktorium Ent lastung ertheilt Die D> idende, welche vom 1. November ab zur Auszahlung gelangt, ward auf 8 Procent gegen 10 Procent im Vorfahre festgesetzt. Der Rückgang der Dividende ist durch Herab setzung des Gaspreises von 23 aus 21 per Kubikmeter und Mehr ausgaben für Revaraturen und Erncuerungen herbeigesührt worden. Riesa, 11. Oktober. In der heutigen Generalversammlung der Actiengesellichast Lauchhammer waren 13 Actionaire mit 26:18 Stimmen anwesend, welche den Abschluß für 1887 88 genehmigt «nl> den Auffichtsrath wieder wählte». Der Bericht der Directum Ab« da« Geschäft tm lausenden Jahr« lautet günstig. Tode'lwr Vapierlodrik, A c lienqeiellsiti,s» z» Sakn-dieg. I, dam B-tnev-jah" 1887/88 wurden 8946 328h» Gipser >»>», 4lt»^>4 K» t» 18VÜ/87 pr»d««irt. «LH»,» sich du Factlirirung aus 1636 192.40 ,4l geaen 1688 650 54 >4 i» Vor- >ahre beziffert. Die Gesell-chfflsorgone schauen vor, die Svrcial reierve auS I884'85 not 25 030.44. deren Bestimmung aemäß. z»m Gewinn- und Verlust-Conto heranznzied-n, sowie das Conto Effeciei'-Reserve von 9458,40 .4k, als sich nunmehr rrl-"iie»d. auszulösen. Unter Hinzurechnung des im Ialre 1887/88 ex zielten Gewoinübersch/isfes von 87 078,78 ,44 ergiebt siä, eine verfügbare Summe von 121 537 18.44, wovon dem Erneueriingsiviids 54 841.75 .44 überwieien und 4837 19 .44 als krankeiikoss-nbeiträge und U»sallv>rsicheruiiaS>'kiträne abgeietzt werden io daß 6l 858,24 -44 verbleiben. Naiv Aviatz der Tuniiäne soll eine Div denve von 1'/, Procent ---- 5 .44 p o Aclie zur Verthei- lung gelangen. — Im sende,igen B elaufe d-S neuen Geichäslsjakres war die Fabrik mil Aufträgen iür alle M ischnien reichlich versehen, wennqlcich die Pre st „och immer oiißerordenilich niedrige sind und eine B sserunq derselben so balv wohl nicht zu erwaitn ist. Da gegen ist not Befriedigung z» eonstatiren, daß die N uniirichtiingen sich in dem Fabr kbetriebe des Uuternekm-nS nunmehr in ei srenticher Weise gebend machen und sonol die Hoffnung locht unbe-echt gt er scheint, daß eS gelinge» wod, im begonnenen Jahre rin b/ffeieS R 'ultat zu erzielen, als dies unter obwaltenden UuislLnbeu im ver flossenen Iabre der Full sein kannte. »*» TrrSVen, 12. Oktober KodlentranSvorte aus den königl. iächjiichen Slaatsbaknen in Wagenladungen zu 5000 lcx- während der Woche vom 30. September bis mo 6. O iober o : Sächsilchc Sieinkoblen aus dem Zwickanei Bezoke 7909 Ladungen, aus dem Luqnu > Oetsnitzer B z rte 384,1 und ans dem Dresdner Beziike >550, zuiamine» 13 299 Ladungen sächsoche Tteo'kob en, gegen 13 682 in der enliprechenden Woche deS Voijabres; schlesische Steinkohle» NM. böbnoiche Braunkohlen 12 063 und alienbnrgiiche Braunkohlen 3476, Kohen ü erdaupi 29 998 Ladungen, beiunnch durchfchiotllich jeden Tau 4285 Ladungen. In der enovrechenden Woche des Vorjahres wurden an Kolilrn im Ganze - 31 359 Ladung n befördert, io daß damals auj jeden Dag im Durchi-umne 4480 Ladungen enlffelea. -4- Alteublirg, 10. Ociober. Die fabrikmäßige Her stellung des Lauerkrauies nimmt am hiesigen Pl-tze von J idr zu I ihr eine» sch , ll sih steigernden Umfang an Jetzt b - schäiiigt sich mit der Sauerkraliidereilung eine ganze Anzahl hiesiger Delikatessenhandlungen und andere Firmen. Foiher wurde fast alle- Sauerkraut, daS h,rr verweist wurde, aus M'gd bürg bezöge»; jetzt jedoch verirrt sich nur selten einmal ein Faß Magdeburger Sauerkaut in die diesige Gegend. Es wird im Gcientieil all- jährlich eine groß- Menge ..Altenburger Sauerkraut" ach aiiswärt- versankst. und gerade ,n diese,» Monate gehen ganze Wagenladung n vom hiesigen Babnuos ob Der seile Boden deS Oükre>ses lieiert genug Kraiitdäuvlcr, insbesondere werden auch aus dem Kraullondc bei Püpvel» und Carduben große Mengen von Krauthäupiern hier her v-richicki. um hier mit verari enel zu werde». *— Ausprägungen von Reichsmünzen. In den deut schen Münzstätten wurden >m September ausgeprägt: Goldmünzen 5 836 440.4k, davon 5 169580 .4! Doppelkronen in Berlin: Sil bermünze» 135 OM .41 Zweimarkstücke in Stuttgart: Nickel- münzen 217 494 .4! Zwanzigpfennigstücke, 24 2M /> Zehnpscnnig- slücke, 13 7:36 .44 Fünspfennigstücke; Kupscrmünzen 27 271 .44 Einpfennigstücke. Es sind Ende September an RcichSmünzen tn Umlauf: Goldmünzen 2152 133 255.41. Silbermünzen 450211444.4k, Nickelmünzcn 39 724 I«>4 .4!, Kuvsermünzcn 10 470r>07 .4k *— De ulscher Svrn in Trieit. Sen 2 Jahren hat die Einfuhr deutschen Sprits in Triest wnder zugen online», und zwar von 4727 Kilocir. i» 1884 aus 17 515 K>loctr. in 1886, wävrend von österreichischer Waare in den l-tzle» Iabren durch- ichnitllich nur 2000Kiloctr. »ach Triest kamen. In, neuesten Jahres- belicht der Wiener Handelskammer sür 1887 heißt eS: „Unsere Ausjiihr ist abermals erheblich zurückgegangen und wird durch die zunehmende Ausfichrthäligkeit Rumäniens und Dmlsch/an^S ans allen seinen Absatzgebieten verdrängt werden. Rumänien, w lches im Jahre 1886 n, T'lest nur eine Einsubr vo» 1766 .Niloceioiier ver zeichn te, hat während des Jahres 1837 eine Menge von 22 9M Kilocentner daselbst zur Einiuhr gebracht; Deiiischlaiid lieserie im Vorjahre nach Tinest ungefähr die dreisiche Menge, welche nnsere heimische Industrie dahin zu liefern vermochte. D>e>e Tbalsachen kennz ichnen dentlich d n N edergang dieser einst so blü /enden In dustrie." Gegenwärtig läßt sich in Triest das Geschält lebhaft an, die Nachirage ist groß, der Vorrath gering. Nc/inn'-iie stellen sicu die Preise sür österreichischen Sprit au' 29'/,—21. sür rumänochc» Spiit aus 13'/«—13'/, und sür deutschen Speit ans 14 st *— Teulsch - brasilianische Plantagen - Gesellschaft. In der „Deutschen Colonial - Zeitung" und im „Export" wird die Gründung obigen llniernehniens sehr abfällig besprochen. Ruch das ttrthcil einer brasilianischen Zeitung wird von crslerer zur Be kräftigung dieser Ansichlsänsferungen angeführt. Es heißt darin: Die Zcichnungseinladung eröffne ganz unerfüllbare Aussichten; die in die Gesellschaft cingebrachte Pflanzung deS Mitgründers l >r v. Ehe befinde sich in einem äußerst kläglichen Zustande, da der Bode» sich für den Anbau des MainonbauincS, der das werthvolle Papai» cr- gicbt, durchaus nicht eigne, und außerdem mit Mündelbhpotheken belastet sei, so daß es nach brasilianischem Recht nur ini öffentlichen Ausstrcich und not Genehmigung des Waisenrichters verkauft werden könne. Der Werth des Grundstücks betrage bestenfalls etwa 4000 .4, von einem jährlichen Erlrage desselben in Höhe von 40 <100 // könne keine Rede sein. Ei» ausgewachsener weiblicher Melonenbau,» — wie Eye den Mamonbaum nennt — trägt im Jahre durchschnittlich aus allerbestem Lande höchstens 25 mittlere Früchte und nicht, wie Ehe angicbt, deren 50, so daß also nicht 10 Bäume, sondern 20 Bäume ein Kilo, und nicht G.M Bäume 600 lc>-, sondern 12 OM Bännic diese letztere Menge Rohstoff zur Herstellung von Pavain ergebe» würden, sofern nicht damit zu rechne» märe, daß unter einer Pflanzung vo» 300 Baumen mindestens der sechste Theil infolge ungünstiger Witterungsvcrhällnisse während der Blülhe, sowie infolge von Jnseclenschaden ». s. w. so gut wie nichts tragen wird. Halte sich der Preis des Rohstoffs aus IM /» das Kilo aus viele Jahre hinaus, so sei eine bescheidene Ertragssähigkcit des Ehc'jchen Grundstücks »ach Verlaus einiger Jahre nicht ausgeschlossen. *— Internationale Bank >» Berlin. Wie uns aus Berlin iniigelheiil wird, ist der P>oipeci der Internationalen Bank in Berlin bei den Pöisenältcsten e „gereicht worden und wird die Stibicrivlion aui einen Theil des bekanntlich 20 Mill on-n Mark b.tragenden Acliencap tals wahrscheinlich nächste Woche ftottffnden. *—V o m Geldmärkte. Ander gestrigen Berliner Börse hat der Pcwatdiscoiii sich neuerdings, und zwar aus 3 P oc-nt rrmöß gt. Es gehl hieraus hervor, daß sich in der Lage de« Geld- markles eine bedeulende Erleichterung vollzogen hat Die D.viie „kurz London" Hai ihren Cours um '/, ermäßigt, io daß die Gefahr eines Goldatflnsses ins Ausland imnier mehr schwindet. (-> Neuer Elb-Hasen. Die Stadtverordnetenversammlung von Barby beschloß z» dem dort anzulegenden neue» Eidhasen einen Kostenbeitrag vo» 30 000 .4! zu leisten, in der Vorausse>.ung, daß die Stadt als Thetlhaberin auch an dem eventuellen Gewinne parti- cipirt. IVDL. Frankfurt a. M.. II. Ociob-r. In der beute statt, gehabten Gen ralveisamm »mg der Lothringer Eisenwerke zogen die Berliner Aciionore ikre Anträge, melde der Präsident luristiich sür völl g unzu äiiiq erklärte, zurück. Im weiteren Ber. lause der S/tzung wurde dem Aussichlsrald Dedarge erideilt, die Bilanz genebni gt. die auSscheicenden Mitglieder in den Aussichlsraih wurden wiedergewShlt. *— „Pbönix", A-G. sür Bergbau und Hüttenbetrieb. W/e die Verwaltung mittheilt, ergievi das am 30. Inn, beendeie Gelchästsjahr cin-n Gewinn von 1812 000 .4k (negen r-95 267 .41 sür 1886 87). Daraus sollen zu A ichreidio g n 864 000 (288 347 ^1) verwendet, dem R-lerveio»ds 94 Mi >4 (40.083 .4k) überwiesen und 6 P oc Dividende, gegen 2'/, Pioc. im Vorjahr, an die Bcoonare l-it. X vertbrüt w»den. Bekaiinilich erhalten die Aktien l-it ü eine Vorzu isdiv dende vo» 6 Peoe. und haben außerdem die Nachzahlung sür ganz ober theilweise ousgeiallene Jahre bis zu vorileuenber Höhe zu verlangen. Die B iwaltung sch ägt nun vor, aus dem sehr aünstig n Abichliiß statt einer s leben Nochzahliini aus frühere Iavre lieber wesentlich höhere Ablchretlnttlge» dehni« Lonsolidiruni de« Unternehmen« vor« z»nrhmen. *— Gester» hielt der dte«söl>rige Dentlch» Sparenkkentng l» H«»«»»«r setn« erste Sitzung ,v »,,d e« «nr»« d,sch<»sl«n, den /lusichuß zu beauftragen, an alle Cparcassen Deutschlands daS Er- iiichen zu richten, dem deutichen Epaicassenverbande, rvenlucll einem Landes- oder Provinzialverbande beizulreten, welch letztere den An- chluß an den brutschen Svarcossenverbande nehmen mögen. — Ferner erklärte sich der deutsche Svarcasscntag gegen die Ein- lülirung der Postivarcasse»; in Hinsiait aus die Aussteuerspar- cnsien w-irdc dagegen beschloss-», der Ausschuß möge an alle Spar kassen de« deutsche» Reiches die Aufforderung ergehe» lassen, com- niunale Aussteuersparcasscn einzurichten. — Die Beschlüsse wurden nach Maßgabe aller hierbei in Betracht kommenden peak- »ichen Berdällnisse gesaßt und es die dt nur zu erwarten, daß die selbe» alle-wg>ts ein Entaeuenkommen ffnt-en. *— Allgemeine Elsässische Ban kgesellschast in Straß burg. Nach dem Semestraladschluß der Allgemeinen Elsässischen Bankgesellschaft in Straßdurg hat das Institut tn der ersten Halste deS lausenden JadreS einen Reingewinn von 273 475 >4 erzielt, gegen 2U 609.4 im Vorjahre. Die übliche AbschlagSdividrnde von 2 /, Proc. kommt zur Auszahlung. Hamburg, 10 Lc oder. Gmein Vernehmen nach werden gegen- wärtii zn»ichen der älteren Deutichen Dampsschisssahris- Gesellschast KoSnioS und ber jüngeren Hambu rg-Pacisic- Dampsichissslinie. deie» beider Dampfich ffe nach der West küste Südamerikas fahren, Bei Handlungen wegen gleichmäßiger und selbstredend gegen die jetzige» Tarife erhöhter Feachilätzc ge- lührt, um dem l un ichon mehrere Jahre andauernd n W-libeiverb ein Ende zu mache». ES verricht hier indessen vielfach die Ansicht vor, daß eine Erhöhung der Frachtsätze eine Abiiamne der zu re- sürderndk» Gnler veruisachen wird, da minder w-rihvolle Güter, welche keine höhere Fracht trage» könne», sich dann wieder den Segel- ichiffen zur B sürderung zuw-nden we ben. *— Iutt-2p>n»erei und Weberei Hamburg-Har burg. Nach dem Bericht über das am 30 Juni beendete G ichäits- jahr ergiebt dasselbe einen Reuigen»»» vo» 425 955 ^1 D raus tollen zur Erdöliiing deS Ei neueruugss >ndS aus rund 4M OM >4 deniiclden 149 OM >l. zur Eruöuuu ' des Reservesonds aus 33 OM >4 diesem 26 653 ./l überwiesen und 8 Proc. Dividende vcrtbeilt werben. T>e Gesellicho't produc/eie mit duichich itttlich 5523 Sv>»t»ln und 362 Wedstüh/en 10 546 377 Zollpiund Garn gegen 8696 323 im Voisaure. 10656262 m G wevc (9011444) und 3267 807 Stück Lacke (3089 666). Das Geichait, welches im verflossenen Jahre die in Vorstehendem nackigen»,s nen befriedigenden R luliatc ergeben Hai. beiechligt auch sur das begonnene »cuc Geschäslsjahr zu den beste" Hoffnungen. Von dem Tage deS Zoklanichlusses von Hamburg und Altona, welcher z. Z. noch nicht fest vestimint ist, werden die Gülerbahnbüse in Altona und Ol lense» unter der Bezeichnung Altona-Ottensen zu einem genieinichasllicheu Güterbahnhose v reinigt. *— In den letzten Tagen ist wieder mehrfach von den Er trägen unserer Austcrnbänke die Rede gewcien. Die Unter suchung ber schleswig-holsteinischen fiskalische» Austernbäiike hat er- geoen, daß d/e MeUrcadl derielven, besonders die des nördlichen Geb et-, ölitich von Sylt und nöi blich von Föhr und Amrum sich voizüglich erholt haben. Es sind soviel halbwüchsige Auster» vor- hancen, daß »ach Ablaus einer serncrcn Schonzeit von 3 Jahren die regelmäßige Abfiichung einer durch 'Nachwuchs wieder ersetzbaren Anzabl wird beginnen können. Der Versuch, amerikanische Austern btt Schlciniüude o»z«siedeln, ist noch nicht zu Ende. Die ausgelegten Austern hatteu ke/uc Brut erzeugt. Sie sahen auch Nicht so voll aus, wie trächtige Austern unserer einheimischen Bänke, doch lebten noch so viele, daß sie genügen, um ein Ui theil darüber zu gewinnen, ob in der Ostsee nordamcrikanijche Austern Mit Gewinn gezogen werden können. »— Die Gänsemast im Oderbruch. Der Einkauf magerer Gänse auS Pommern, der Uckermark, Mecklenburg. West preußen, Polen, ja selbst Rußland, und die Mästung derselben wird im Oderbruch im großen Moßstab betrieben. Aus dem Bahnhöfe in Neu-Trebbin werden allein über hunderitauiend Siiick dieser Thiere aus- und eingeiade». Das Tors dieses Namens mostet jährlich eine sehe große Zahl, die Angaben schwanken zwischen 30 OoO und 50 OM Stück. *— Badische Maschinenfabrik und Eisengießerei, Actiengesellichast. Die Generalversammlung überwies dem Reservefonds 4794,90 ^4, gewährte a» Taiil sine 13 279.16 >1. be- ichloß die Doiiru g des Special- und Twidendensonds mit 22 MO >4 und setzte die Dividende aus 10 Peace,» --- 55 OM ^4 fest. Ab schreibungen wurden in Höhe von 23868 81 .44 bewirkt. Pest, 1l. Ociober. Nach dem amilichen Ausweise hat sich der Umlauf der Siaatscassenscheine im September um eine Million vermindert. — Wie „Nemzet" meldet, haben in Folge der Begünstigungen des Branntwein-Gesetzes fünfzehn sistirte land- wulhjchajlliche Brennereien den Betrieb wieder aus genommen und 7l landwirihichalllich- Brennereien wurden neu errichtet. Tie Nachsteuer habe 4'/, Millionen sür die Staats- raffe ergeben. *— Der ungarische Getreidc-Export und die unga rischen Staatsbadnen. Es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß die ungariichen Slaatsbahnen alle Anstrengungen machen, um dem ungarischen Geireide-Exoort die thunlichste Förderung onge- dechen zu lassen. D.ß diese Anstrengungen verdoppel! werden, ist angesichts der Störung, welche der überseeische Export durch die Unzulänglichkeit der Lagerräume in Fiume erfahren hat und deren Tauer sich vorläufig nicht adiehen laßt, sehr begreiflich. Die neueste Maßregel ist d/c Herabsetzung der Tarife sür den Getreideverkehr nach Süddculjchtand. Tie Directi»» ber ungarischen Slaatsbahnen giebt bekannt, baß in de» zum süddeutschen Vcrdandsoerkehr ge hörigen Relationen für die Linien der ungarischen Staatsbadnen dieselbe» Tar/santheile bewilligt werden, welche im Schweizer Ge- Ice/de-Ianffay eingerechnet sind. Es versteht sich von selbst, baß in jenen Relationen (Württemberg, Baden und die südlichen Thetlc Elsaß-Lothringens), in welchen bereits gegenwärtig die Schweizer Aniheile eingerechnet werden, eine weitere Ermäßigung nicht be willigt wird. TemeSvar, II. October. Der Verwaliungsausichuß des Kroslo- Szörenyer Comilais beschloß principiell. Vorstudie» über den Ausbau eines VicinolbohnnetzeS im Coinitote anstelle» zu lassen. Zur Verbesserung der Eisenbahnverbindung zwischen Belgien und Deutichland, welcher jetzt die schiefen Eaenen zwischen Arrs und Lüttich Erschwernisse bereiten, soll die Erbauung einer neuen Linie, welche sich 3 Icw von Lüttich entfernt ad- zweigt und direct nach Bervicrs iuUrt. in Aussicht genommen sein. Die ungeiLhr 11.5 km lange Strecke würbe die Herstellung eines 12M u> langen Tunnel» risordern. Die Baukostea sind mit 5000000 Francs veranschlagt. Ainftertzam. 11. October. D'r „Niederländischen Bank" wurden beule we tere drei Millionen Gulden Barrengold — onsch inend sür Rußland — entnommen. ID Molkereien in Dänemark. Der englische Consul zu Kopenhagen hat seiner Regierung einen Bericht cingesendet, in welchem aus den großen Aufschwung der Molkereien Dänemarks aufmerksam gemacht wird. Dies kleine Land mit kaum 2 Millionen Einwohnern besaß 1887 ungesähr !tOO 000 Kühe, welche sich unter 150 OM Eigen- thümer verthei len. Um einen Vergleich mit anderen Ländern zu dielen, bemerken wir, daß im Königreich Sachsen nach der Vieh zählung von 1883 nur 442 050 Kühe bei 3 Millionen Einwohnern vorhanden waren, also daß verhältnißmäßig in Dänemark dreimal so viel Kühe gehalten werden. Tie BultcrauSsuhr Dänemarks de- trug während der Zeit von 1877—82 durchschnittlich 19 Millionen englische Pfund, stieg 1886 aus 32 und 1887 sogar aus 45 Millionen. Die Preise sür Butter sind in dieser Zeit kaum niedriger geworden, zumal wenn man berücksichtigt, daß in der erstgenannten Zeitperiode die Qualität der Butter schlechter war. Man wird ungesähr da« Pfund Butter gleich einer Mark rechnen dürfen, so daß sich die Ein nahmen der dänischen Landwirthe aus der Butter in 10 Jahren von 19 aus 45 Millionen Mark, mehr als verdoppelt haben Die Zunahme des Exports ist hauptsächlich den Molkereischulen zuzu- schreiben, welche von der Regierung errichtet wurden und bessere Milchvrrwerthung lehrten. Insbesondere haben sie dt« Anwendung von Cenirisugen allgemein verbreitet, so daß hentr etwa 2200 i, Dänemark in täglichem webrauchk sich befinden. Seit 1880 sind die meisten Molkereien zu diffem neuen Tristem ädergegangen. Aber noch aus eine Merkwürdigkeit we st der Consul hin. nämlich di» Ausdehnung de« Genossenschaftldetrirde« der Molkereien. G« giedt deren in dem kleinen Lande bereit- über 200, welche täglich die Milch von 50000—60000 Kühe» verarbeiten. 88. Petersburg, 10. Ociober. Wie der „Grashdonia" be richtet. hat daS Finanzministerium neue Vorschristen betreffend Heranziehung der Bahnen zu Abgaben in Bearbeitung. Die Bahnen sollen nach dem Proiect in derselben Weise, wie olle übrigen Handels- und industriellen Untcrnehmee, Abgaben entrichten. Doch solle» einige Bahne», u. A.: die Warschau-Wiener, Warschau- DcreSpoler, Waischau-Bromberger und Lodzer Fabrikbahn von diesen Abgaben befreit werden. k. 6. Russische Staot-sinanzea. Nach einer uns auS St. Petersburg zugehenden Meldung ergiebt der Ausweis der Staatseinnahmen im ersten Semester 1888 eine Zunahme von 11 Proc. gegen die gleiche Periode de- Vorjahre-, während die Zunahme der Au-gabe» nur 8 Proc. beträgt. Die Mehrein nahmen resullircn hauptsächlich auS dem Erträgnisse der Ettenbahnen mit 25 Millionen und des Zollqetälle- mit 12 Millionen Rudel. *— Rumänische Geld- und Handel-Verhältnisse. Wie der österreichiich-ungarische Consul in Bukarest tn seinem jüngsten B'richle mittheilt, macht sich zur Zeit in Rumänien der Uebelstand geltend, daß. obwohl das Land jetzt reichlich mit Goldmünze versehen ist, sür dieselbe wenig Nachfrage vorhanden ist. Die Abnehmer des vorhandenen Goldes waren nämlich meist die Regie rung, die es zur Zinszahlung denötlfigte, und die Handelsmelt, welche damit ihren Verbindlichkeiten im Au-lande nachzukoinnie» datte. Elftere benölhigt aber jetzt kein Gold, und letztere ist nicht in der Lage, solches anzuschaffen, weil sie noch nie so knapp mit Geldmitteln verseh-n war. wie gerade gegenwärtig. Es herrscht daher über schlechte» Geschäftsgang nur eine Klage; was die Schwierigkeit noch erhöht, ist der Umstand, daß das Papiergeld seltener g worden ist uns die Naiionalbank selbst gegen Deckung keine Banknoten zur Verfügung stellt. Eine Besserung sür den Handelsstand dürste erst einlr ten, wenn die durch de» Erlös aus der Getreideiusiuhr gehobene Kauskrait des Landes sich zu äußern ansangen wird, in dem Aunenblick aber, wo der Handelsstand Gold beiiöihigen und dasselbe zu kniffen im Stande sein wird, dürste bas Goldaiffqeld wieder eine steigende Richtung einschlagen. London. 11. October. Tie „Time»" schreibt in ihrem City bericht, die Erhöhung des BankbiSconts habe bisher die be friedigendsten Ergebnisse gehabt. Wenn das neue argentinische Bankgesetz einen weiteren Galdcxvort nach Buenos-Ayrcs »nnölhig machen tollte, sei eine weitere Erhöhung deS BankbiSconIS sehr un wahrscheinlich, den» selbst, wenn Rußland mehr Gold brauche, könnte der eriorderl/che Betrag i>ir>kl oder indirekt a»S neuen Zufuhren beschafft werden. Es bleibe jedoch abzuwarten, ob Gold fortgesetzt ankommen werde, nachdem der Platzdiscvnt jetzt wieder niedriger, als vor der letzten DiSconioerdöhung noltre. - Nberinaligc Erhöhung des Preises sür Weizen mehl in England. Ter Verband der Kornmüller beschieß in seiner vor c n gen Tagen in Leeds abgehaltene» Wochenversamm- lung, den Preis von Mehl abermals um 1» 6ä pro Sack zu er höhen. Ties ergiebt eine Preiserhöhung von 8s 6ck pro Sack in 8 Wockien. Die hohe» Preise sür amerikanischen Weiz-n und die düri- tige Qualität des englischen Weizens bilden di« Ur,achen der rap de» Preiserhöhung. 1VD8. London, 11. Ociober. Nach einein bei Lloyds ein- gegangcnen Telegramm auS New - Dark steht die Pratt'lche Peiroleumrassincrie in Flammen. Der sür Europa bestimmte Hamburger Pelroleumdampfcr „HoviS" ist ebenfalls in Brand geraihen. Wett re Details seklen noch. 1VD8 Rcw-Uork, 1l. October. Die bereits gemeldete Feuer-- brunst brach in der Petroleum-Rassinerie „Standard- Oilworks" zu Brooklyn auS. Der deutsche Dampfer „HaviS" ist stark beschädigt. Ten Schaden schätzt man aus 250000 K. *— Handel mit Vanille. DaS „Vicenza Chamber os Conimerce Journal" führt aus, daß mcxicanische Vanille au zwei Orten wächst, nämlich in Papantia (im Staate Vera Cruz und in Misaulia, von welchen beiden der ersterc der de- deutcndere ist. Er zählt ungefähr 10 OM Einwohner und liegt ii» Indianer-Telrttorium Doconoio. Die Vanille w/rd wild wachsend tu den Wäldern bei Pnpintia gesunden, festgewurzelt aus Bäumen und Suänch-ri,. Wen» im November oder Deccmder die Schoten reis geworden sind, wird die Ernte etngclainmelt. Die Schoten werden in alle Lücke geworfen und aus den Markt gebracht, aui welchem sie spuniiche und aincrikanffche Käufer finde». Zumeist besorgen äliere Weiber den Verkauf; aber auch kleine schmutzige und zrrlumple Kinder, sowie erwachsene Männer, »nt langem, verwahr lostet» Haar, kann» » aus den Mark!. Die Sckivlcn werden von de» Hnndlern zu Preisen eingekausl, welche sich von 42-i sür seine, bis zu 50 s sür die beste» Sorten bewegen. 1000 Scholen der großen grünen Vanille wiegen etwa 60 Psd., aber in geirockncteiil Zustand nur mehr 10 Pid. Im vergangenen Jahre zahlic man sur das Hundert ausgesuchter Scholen 58«; in Folge der gule» Lrnle fiel der Preis allinälig aus 50» und sür genngcre Qnalilüt ans 30—42 ». Tie bedeutendsten Märkte sur Vanille sind Nem-Aork, St. Louis und Chicago. Tcc Export voa Papantia beläusi si.y aui 60 OM 000 Scholcn. *— Hcitcres aus Argentinien. Die „N. Fr. Pr." ent hält darüber Folgendes: Eines der interessaiitesten Länder der Welt ist gegenwärtig, wenigstens in finanzieller Beziehung, Argentinien. Die Leute treiben das Ausborgcn des Geldes mit einer Passion, die sich geradezu naiv äußert. Man sieht ihnen die Freude o», die guten Europäer ein wenig um ihr Geld zu prellen, und in Argen tinien herricht gegenwärtig ein unaushörlichcr Carncval. dessen Kosten allerdings die thörichten Capitalisten in der alten Welt be zahlen. Wie köstlich sich das Vergnügen am Borgen und Gründen äußert, ergiebt sich aus den Siiiuine» der argentinische» Presse. Co schreibt der in BuenoS-Nyres erlckieinende „Standard": „Tic Provinz Cordoba macht noch immer da- Heu. so lange die Sonne schnitt. Die Kämmern haben soeben eine Vermehrung des Capital- der Provinzialhanken aus 25 Millionen bewilligt. Vivat hoch! Die Actien sind sofort aus 320 gesprungen und müssen aus 400 steigen." In einer andern Ni/mmer schreibt dasselbe Blatt: ,.WnS für ein gutes Volk lebt doch in Caiamarcal Kaum war die Nach richt vo» der Anleihe, die soeben abgeschlossen worden ist, in die Hauptstadt dieser Provinz gedrungen, als die ganze Stadl ilire ge- sammien Geschälte „zu den Hunden wari", olle Blech,»ufik-Bande» aus dem 1-latze versammelt wurden und abmarschinen, um dem Bouve neur eine Serenade zu bringen. Sr. lkeellenz und alle d:c dicken Perrücken aus dem Platz hielten beredte Ansprachen, und die Straßen waren aus durch all das Volk, welches sich mit Musik und Jubel bis ties in die Nacht hinein unterhielt." So omüsirt man sich in Argentinien aui Kosten Europas. ES giebt doch wirklich keine Albernheit, welche nicht unter gewissen Lorau-setzungen selbst die klügsten Menschen beirren würde. Man weiß nicht, ob man lachen oder sich darüber ärgern soll, daß da« europäische Publicum solchen finanziellen Abenteurern aujgesessen ist. *— Neue Eisenbahn in Ostairita. Zwei portugiesische Ingenieure, Joaquim Pircs de Sonja GomeS und Assonio de I Moraes Sarmrnio hohe», wie die „Boss. Ztq." erfährt, mit der . portugiesische» Regierung einen Vertrag abgeschlossen, betreffend die - An-snUt„ng vo» Vorarveilen sür eine in der ostasrikaaischen Colonie ' Poriunal« ouszusührende Eisenbahn von Quilimane über Mopeia I nach Chamo am linke» User des Chine mit einer Abzweigung von j Mov->a nach Mutacalaca am Zambese. Die genannten Ingenieure v/rpflichicn sich, der Regierung binnen längsten» vier Jahren die vollsiundige Trace dieser sogenannten Zambese-Eiseubahn vorzulegen und erhalten dafür ein Vorzugsrecht sür den Bau und Betrieb der Eiseni-ahn. Die Eisenbahnen Indiens besaßen Ende des JadreS 1887 eine Ausdehnung von 22 986 lcm. Außerdem waren 3860 km Ettenbahnen im Bau bezw. zum Bau genehmigt. Bon dem gejainn»/ n Vahnnetze entiallen 59 Pro« aui die Slaatsbahnen, 34 Proc. find Pcivaldahnen und 7 Proc. sind Buhne» der eingeborene» Fürsten. Das Anlaaecapiial batte im Jahre 1887 eine Höhe von 3 567 550OM erreicht und wurde durch den rrziilten Ucberschust »och 5,25 Proc. verzinst. Von den Beamten der indischen Eise», bühne» sind 95,5 Proc. Eingeborene. Die höheren lechnijch.n Stelle» sind allerdings zumeist noch Engländern Vorbehalten, weil eine tech nische Fachschule in Indien z. Z. noch nicht besteht. Post, und Lel-qraph-nwef««. — Da« »,»,1 Gl»»» kß ,,»»»i,ch,w
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