Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-15
- Monat1888-10
- Jahr1888
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1888
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Erscheint täglich früh SV, Uhr. lkdaclio» «n- LrprdUftm I,ha»»»saaffe 8. Lprechkontr» her Redartt»«: Vormittag* 10—1L Uhr. Nachmittag* 5—S Uhr. Mtt »«, «ra^», m>.«»«i>dt- M«n„criM, «ach» ft» N-»-cN»« »tchi v-r»»r>ich. «NN«»»* Her f»r tztr nIchftf*l,e«H« N»««rr »efttmmte« Änsrratr an Wachen»«,»« »t« S Utze Nachmltinn«, au Sa««- und Krftta,eu früh tz»SUhr. 2o dr« Fittftlr« für Jus.-Inuahme: Vit« R>e»«. Untverstiät-str-ße 1. L«»t» Lösche. Katharlaenstr. »8 Part. u,w Köaigsplotz 7, »«r bis ',,S Uhr. UchMtrIaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Wlbonnementäprel» vierteljährlich 4»/, Ml. tncl. Vrinqerlohn 5 Wk., durch die Post bezöge» 6 Mk. Jrde einzelne Nummer SV Pf velrgrrrmplar 10 Ps. Gebühren für Lrtrabellage» (m Taqedlatt-Format gesalzt) »hne Postdelörderung 60 Mk. «tt Postbriorderung 70 Vit. Inserate «gespaltene Petitzeile L0 Pf. Erobere Schritte» laut uns. PrelSverzrichniß. Ladellartlcher mZiffernsatz nach HSyenn Tarts. tlerlamen unter dem Nedactloulstrlch die »gespalt. ZelleüOPI, vor de, Fa mitte »Nachricht»» die 6 gespulte»« Zeile 40 PI. Inserate sind stet* an die Vrprtzttt«» z« sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnonawernuilo oder durch Post- Nachnahme. 289. Montag den 15. October 1888. 82. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Vrkaimllllachllllg. vo« Dle»«tag, de« I«. ds». Mt«, a» »ird der Töo«chea«arkt wieder i» d« t««ere« Siadt. als» aus de« M«rktplatz« und den übrigen bisher «ilbenutzten Straßen und Plätzen abgebalten. Wir bemerken hierbei, daß für den Blumenhandel, wie srüher, der Raschmarkt, sllr den »tewhanvel mit Obst der Platz an der Nord- und Westseite de» Siegesbrnkmal» an- gewiesen worden ist. an welche Letztere sich aus der Ost- und Süvseit« de» Denkmal» die Grünivaarrnhändler auzuschlicßen haben. Der Lande! mit Seefischen ist nach der südlichen Seit« de» Markte» verschoben worden, während Wtldhssndlee, gleichviel ob sie ausschließlich, oder nur nebenbei m» Wilo handeln, ihre» Stand ausschließlich aus dem südlichen Theile de» Nicolaikirchhose» zu nehmen haben. Dabei machen wir daraus aufmerksam, daß von jetzt ab da» Schlachten und Rupfen von Federvieh und ebenso da» Au-balgrn und Ausweisen de» Wisse» aus öffeutlickc» P ätzen und Straßen auch mährend der Marllzen und >ni Markt- Verkehr bei Strafe di» zu 20 oder entsprechender Hast verboten ist. daß Zuwiderhandelnde auch nach unserem Er messen sofortige Wegmrisung vom Markte zu gewärtigen habe». Uedrigen» ist den Anordnungen unsere» MarkUuspector» allenthalben unweigerlich Folge zu leisten. Leipzig, deu 12. Ociober 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Id 40Sfl Or. Georgi. Hennig. VrkanntMllchung. Wir macken biervurch Ssseultich bekannt, 1) daß alle in Leipzig wodnhaslen Knaben» welche Ostern lt»87 und Ostern 1888 au» einer der hiesigen Volks schulen entlasten worben oder von einer höheren Schule adgegangen sind, ohne im letzteren Falle da* >8. Leben», jahr vollendet und dir Elaste erreich» zu haben, welche diesem Aller nach dem Plan« der Schule entspricht, zu dem Besuche der Fortbildungsschule für Kuadeu verpflichtet sind; 2) daß die Anmeldung derselben, wenn st« i« Bezirk brr I. Fortbildungsschule wohnen, bei Herrn Direktor Nächster, dasern sie sich ober im Bezirk der II. Fort- bilduiigtschule aushalten, bei Herrn Direclor vr. Slörl zu erfolgen hat; >) daß hier einziehende -naben, welche Ostern 1888, 1887 und 1888 au» einer auswärtigen Volksschule entlasten worben sind, beziehentlich unter den bei l) angegebenen B»rauSsetzungen eine höhere Lehranstalt verlassen haben, ebensall» zum Besuche der Fortdilvung-schule verpflichtet und sofort, späteste«» aber htnneu dr«i Tage« «ach de« Giuzuge, bei dem Direktor der Fort» bi^ungsschule ihres Be.irks an,»melden sind; 4) da« auch dieseoigen Knaben t« genanuter Zeit a«ge«eldet werden müssen, «eiche au» irgend e«ne« Grund» von de« Besuche der städtischen Fortbildungsschule eutbuudea zu s»z« glauben; «) daß Eitern. Lehrherreu, Dienstherrschaften und Arbeit, geber bei Vermeidung einer Geldstrafe bi» zu SO die >m Falle der Nichterlegung in Hast umzuwanvrl» ist. die schulpflichtigen Knabe« zu dieser An meldung anzuhalte« oder letztere selbst vor- zunedmen haben, wie auch die säumige« Schüler selbst ivegen Unterlassung der AiimeUung und Hinterziehung der Schulpflicht die gleich« Strafe verwirken. Leipzig, am 10. October 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Lehurrt. DrkanulmaLung. Die Lieferung vo» 800 000 Glück Schleußensteinen und 50 000 Steinen vom Normalfvrmat zu den nächstjährigen Schlrußenbauten soll an einen Unternehmer vergeben werden. Die Bedingungen für diese Lieferungen liegen in unserer Tirsbau-Berwaltung. RathhauS. 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. l», au» und können daselbst ringrsrhrn oder grgcn Ent richtung der Gebühren entnommen werben. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: Lieferung »o» Tchlenflensteinen" versehen rdenvaselbst und zwar di« zum 25. diese» Monat- Nachmittag» 5 Uhr rinzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl «nt« den Bewerbern, sowie da» Recht vor, sämmtlich« Angebote abzulehnen. Leipzig, den S. Ociober 1888. Der Rath de» Stadt Leipzig. vr. Sr ld. 3988. vr. Georgi. rrppdfs. Vekalllltaachlmg. Die Lieferung von 1000 lsd. m granitnen Schleußensohl- stücken zu den nächstjährigen Schlrußenbauten soll an einen oder mehrere Ualeruehmer vergeben werdea. Die Bedingungen für diese Lieferung liegen in uns«« Tiesbau-Vnwaltuna» Nathhau». 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. 14. au» und können daselbst eingesehen oder gegen Ent nchtung ver Gebühren entnommen werden. Bezüglich« Angebote sind versiegelt und mit d« Aufschrift .^ölesvruna »o» Schl-ufl-nsohlstück»»" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 25. Oclobrr 1888, Nachmittag» 5 Ubr, einzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern, sowie da» Nicht v»r, sämmtliche Angebot« abzulehnsn. Leipzig, den ü. vetober 1888. Der Math der Stadt Leipzig. Id SS88. Hr. Georgi. vr. Srppdff. AaivkrßtSts-Vibliothkk. Wätrenv de« WinNrftmefter« (vom 1Ü. Oktober an) ist die vitllottze» ,» stmmttlche, Wochentag» früh von 11—1 Uhr nnd Vn» >»s«»lmni, kräh wn 10-1 Uhr gktffim. v». Awd». Vckanntmachung. Wegen dorzunehwencer Rohriegunqsarbeiten Wirb da» BöttchergäHrbeu von Montag, den IS. diese» Monat-, ad aus bl« Dauer von elwa 14 Tagen für alle» «ndefugtea Aahruerkehr gesperrt. Leipzig, den 10. Octob« 1888. * H 8024 Der Rath der Stadt Leipzig Vr Georgi. Hennl,. vckaimtmachllng. Nachdem von UN» beute neck die nachstebenden Herren der Landwirih Han» Hugo Hacker, Kockstr. 17.!., d« Sckänkw rlh Otto kviagnu» Kleederg, Münzgaffe 7. uns der v>c>ual>rnhändt« Gustav Adolf Sehludler, Magazingaffr tS. als gewerbsmäßige Trichinenschau« sllr hiesige Stadt ver pflichtet worben sind, so bringen wir solche» mit dem Be merken zur öffentlichen Kenninlß. daß diese Herren, weil i» Trichinenschau >ml unsere» SchlachtbvseS nicht oeschästigt, zrder Zeit zur Ausiüliruna von Privataufllägen bereit sind. Leipzig, am >2. Oeiober 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Vlll, 1987. Vr. Georgi. Vr. Kertzsch»«. Vekanntmachimg. E» ist neu«ding» vielfach beod.ichiet worden, baß Ver änderungen an von unserer Slablwafferkunll versorgten HauSleitungsanlagen. insb,sondere der Anschluß von Sreiselrädern als Antrieb sllr Gebläse und Spülvorrichtungen, von Wasserstrahlpumpen, Bierdruckapparaten und ähnlichen b>« Belriebskrast de- Leiiung-waflerS ousnutzeudeu Lor- richiungen vorgenommen worbe» sind, ohne daß o« Staot- wasseikunst hiervon rechtzeitig oder llberhaupt Anzeige gemocht unv durch deren Vermittelung die besondere Genehmigung nachgeiuchl worden wäre, deren Erlheilung sllr des Betrieb der letztgenannten Borrlcktungen un» Vorbehalten ist. Die nähere Untersuchung ergab jede« Mal. daß nebe» der Anlieferung auch die Ausstellung und b« Anschluß V« Apparale durch Arbeiler meist auswärtiger Firmen vollzogen worben waren, welche nicht die nach Abscknitl 1 der Vorschriften sür die Ausführung von Anlagen zur Benutzung der Ttabt- wasserkunst von ua« zu ertbeUeub» Genehmigung zur Vor nahme solcher Anlage» nachgzüuchl und «wiikt batlen. Um solchem Gebühren zu sleutrri, welle» de« bestehenden Vorschriften widerspricht und sowohl sllr die Besitzer der HauSleilungrn, wie sür unsere Slablwafferkunst von schli ngenden Folgen begleitet sein kann, ordnen wir hiermit Folgende» an: Anschluß und Betrieb von Vorrichtungen, welche den Leitung-druck zur Verrichtung von Arbeit nutzbar macken, an und durch die Wasserleitung sind nur nach vorheriger An zeige und Genehmigung durch de» Ralh gestaltet, welche von Fall zu Fall nachzuluchen ist. Nenb-rstellungen unv Ver änderungen an HauSwafferleitungen, welche mit dem Anschluffe eben genannter Vorrichtungen zosammenbängen, düisen ebenso wie alle sonstigen Arbeiten an solchen Leitungen nur durch solche Gewerbetreibende anSgesübrt wervn,. weiche aus Grund der bestehenden Vorschrislen vom Rathe dazu ermächtigt sind Ein Verzeichnis dieser Gewerbetreibenden liegt im technischen Bureau der Slablwafferkunst zur Ansicht auS. Für die Beodachlung vorstehender Vorschriften sind sowohl die Hausbesitzer al» biezenigen, aus deren Bestellung die An lage au-gesührt wird, als endlich die aussührrnden Gewerbe treibenden verantwortlich. Zuwiderhandelnde haben neben der Haftung für etwa entstandene Schäden eine Strafe bi» zu 150 unv die so fortige Schließung der Wafferzuleilung zu gewärtigen. Leipzig, den 6. October 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. lu. 6380. Vr. Georg». Vr. Kripprndorff. Vekanulmachung. Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom 26. Mai dss. Js. in Nr. 152 des ..Leipziger Tageblattes" macken wir wiederholt daraus aufmerksam , daß wir neue gute GaSkochhrrde in verschiedenen Größe» und Eon- structionen an Reflectanten käuflich oder miekkweise abgeben. Der Preis dieser Gaskochherdc nebst Zubehör stellt sich bei käuflicher Uebernahme, ausschließlich der Kosten sür die Verbindung mit der Gasleitung und sür den event. erforder liche» Gasmesser, je nach der Größe und Eonstruction, aus 45 bi» 210 F. während wir die monatliche Miethe aus 80 bi« 275 festgesetzt haben. Wolle» die Abnehmer später einen gcmietheten GaSkoch- herd käuflich erwerben, so kommt die Hälsle der gezahlten Miethen m Anrechnung. Die Besichtigung der Gaskochherdc kann wochentäalich während der GeschLztsstunden im Au-stellu»a»locale der Gas anstalt am Nicolaikirchhose en'olgen. Daselbst, wie auch in unserer Geschäftsstelle, Ritterstraße Nr. 8, werden Au»künste ertheilt und Aufträge entgegengenommen. Leipzig, den 25. September 1888. De» Rath» der Stadt Leipzig Deputatt»» zu deu Ga-anftalten. SewSlbr-Vermietung. Da» r. Zt. an Frau Eppftck-Zimmn vermietbete, im Erdgeschoß de» der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen Haus« gruiidstück« ThowaSgäflche« Vkr. fl hefludltche Ber- kaufSgewfllde »ebn einer zugehörigen -liederlag» und ein« KeUerabtheilung loll vom I. April k. I». an gegen «tuhaldjährliche Kündigung Montag, den 22. d». Mouat», Dvrwittaa» II Uhr aus dem Rathhaus,. l. Etage. Zimmer Nr. 18, an den Msist- bietenden anderweil »erwiethet werden Ebendaselbst aus dem großen Vorsaal« liegen di« Ver steigerung»- und Vermiethungsbed'ngungen nebst Jnventarium de» zu vermirlbendrii Gewölbe» schon vvr dem Termin« zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 5. October 1888 Der Rath der Stadt Leipzig. -lU»dN Der 2. Teemia der Ammovitt«r»Vrandv«ficheruns»»Vet» trt»4 die Siahelt mit l üle nig. ist sillia »ad läuftslen« a« S. vctsvrr ds». 2». s» Hiesig« Lteuereinnahme adzusühren. Äindnitz, am 29. September >888. Der Gr«etnde»«rkta»d. «rtßel. Stklr. Hehler. biegel. Nichtamtlicher Thetl. Leipzig, 15. Oktober. * Vor d« letzten Tagung deS Reich »tage» hieß e», die Fortsetzung de» fogenante» Weißbuche», da» heißt einer Zusammenstellung vo» Aclensliicken, Berichten re., über die Vrutscke Colo »> alpol > tik sei sür die bevorstehende Tagung zu erwarten. Daß diese Voraussage unerfüllt geblieben ist, lag dem Vernehmen nach an der Uebersülle de» sonstigen Arbeitsstofses sür den Reichslag, uns schon damals wurde di« Vorlegung sür die nächste Session geplant. Ob sich daran diesmal bestimmte Vorlagen knüpfen werden, ist noch nicht abzusehen; jedenfalls aber ist die Möglichkeit nicht aus- gcschloffen. * Zu dem Entwürfe de» Bürgerlichen Gesetz buches wir der „Kölnischen Zeitung" aus Berlin geschrieben: Augesiwt* de* Slurmliiose», welcher gegen den Entwurf de* Vürgerlichen Gesetzbuches neuerdings >a Scene gesetzt worden ist, muß Brrwabrung dagegen eingelegt werden, als wenn der mit der Bearbeitung betrauten Tomnuislon der Anstrag geworden wäre, materiell neue- Recht zu schaffen und für daS sog-nannte deutsche Privairechl an deu auS rvimcher Quelle stammenden, wean auch bei un* seit Hunderten »an Iagren eingebürgerten Rechisinstiluiionen Rache zu nekmen. Denn man die Gelegenheit eindelilicher Gesetz- gebvag ergriff, um da und dort neue«, materiell bessere» Recht zu schaffen, so war dies gewiß wohlgeiban, aber die eigenilime Aus gabe der Coniniiision war dies sicher nickt, wie schon ihre Zu- sominensetzung bewies. DaS gellende Recht in feste Gesetzessorm zu bringen und von den verschiedenen herrschenden Rechisiätzea als Regel die beste zu bevorzugen und die auSgewählie Norm in guter Gesetz,»sprach« zum AuSoruck zu dringen, dies war unterer Me,nung nach der Zweck der Lommijsionsberotynnq, und nach diesem Moß- ftabe gemessen müssen wir tür die CommissionSarbeit vollauf die Annkeununa benötigen, weiche die Knilk,r aus den Reiben de^ deuischen Anwallslandes dem vorliegenden Eittwurs ausgesprochen baden. ES ist übrigens eine benierken-wenhe Erscheinung, die .rellich nicht selten wl,verkehrt, daß man Praktikern, wie sie die Hlpht Mehrzahl der Tomi»,ssion«milgU«der sind, den Borwurl macht, al» Autoren oder Gesetzgeber doctrinairer zu sein ai« die Prviessoeen. denen dte* so zu sagen von Handwerks wegen »»kommt. -Uuseee B merkungen sollen durchaus nicht der frstchen. fröhlichen Kritik, weiche sich jetzt ou die Ferien des EniwursS heftet, irgend Eintrag tt.ua, ab,r wir möchten doch rechtzeitig den wiederholt laut grwordeneu Gedanken zurückwelsen. al- wenn die überlaute» Gegner ichun den Beweis gesührl dätlen, vaß e,n ncucr Lntwu s a» die Sielle ber vorlirgrndcn Arveil treten müffe. Auch die auS der ReichSiustizcoiil- Mission bervorgegaiigenen Gesetze sind kein Meiüerwerk, wenn auch die Frucht redlicher Muhe und Ai deil der Betheiligte». N chisdestoweniger baben sie die Probe der Ersahrung in allen Hauvlitückeu gut be- standen, und der polnische Lärm, welchen die Forlichrillspariei seiner Zelt bei ihrer Annanme durch den ReickSlag aulichlug, hat keinerlei Lpur dinterlassen. So wird auch der Entwurf de- Bürgerlichen Geietzbuche« in seinen Houpitheile» vor dein verständigen Uriheil Stand Hallen, und umso uuvejangener kann sich die Kritik mu den Lmzelpnncten beschäftigen, weiche nach dem überwiegenden Urthcft SachvernSiidiger der besserudeu Hand bedürft». ES ist eine weftmüche Bürgschaft sür «inen guien Abichiuß dieses wichiigen nationalen Werke», daß ein so urlbeilSberechiigter und niaßgebender Stand wie die deutsche Anwaltschaft in seiner Gesaninilaussassuag zu emem ganz ähnlichen Ergebnisse gelangte. * Noch ebe die Broschüre de» großen englischen EbarlalanS zum Verkauf au-zebolen wird, verbreite» ein zelne englische, amerikanische, Wiener unv Berliner Blätter Auszüge auS derselben, die-, wenn sie im großen Ganzen den Inhalt ver Broschüre wiekergeben, allerdings bestätigen, waS man von Herrn Mackenzie zu hören erwartet halte. Es gab eine Zeit, unv sie ist »och nicht lange her, als der Chorus ver deutschen Mackenzie-Verehrer der Welt verkündigte, ihr Patron werde die von den deutsche» Aerzte» verfaßte Bro schüre über die Krankheit Kaiser Friedrichs Punct für Punct wissenschaftlich widerlegen. Wie muß dies« Preßcoborte sich beschämt fühle», wenn sie nun die Auszüge liest! Nicht eine Spur de« Versuches eines wisse,lschastlichen Be weises befindet sich darnach in d-r Broschüre, sie ist aus nichts Anderem zusammengesetzt, als auS Behauptungen unv diese Behauptungen sind regelmäßig Verleumdungen der deutschen Aerzte. Wenn r» noch eines Beweises bevurste, baß der englische Wunverdoclor durch die Argumente der deutschen Acrzle vernichtet ist, so hat ihn, »ach den A iszügen zu urtheilen, dirse Broschüre erbracht. Eine Geschicklichkeit hat Herr Mackenzie allerdings wieder bewiesen, er ver kriecht sich, semem früheren Gebahren getreu, auch in der Broschüre hinter den tobten Kaiser, dem er gegen die deut schen Aerzte gerichtete Aussprüche in Len Mund legt. Selbst verständlich bringt er hierfür keine Beweise, er schneidet auch jede Frage danach mit den Worten ab, mau habe ibm ver boten, sein« Beweismittel zu publiciren. Ehe Herr Mackenzie nicht sagt, wer ihm diese» Berbot hat zukomn en lasten, wirb ihm in Deutschland diese geradezu alberne AuSrede Niemand glauben. Sie zeigt aber mehr al» andere, rra» Herr Mackenzie mit seiner Broschüre eigentlich bezweckt. Noch immer will er den Schein erhalte», als wenn hrckgesteUte Persönlichkeiten mit ibm in Beziehungen ständen, ja er will sich daS Air geben, al» ob er eigentlich so Manche» publiriren könnte, was ver borgen zu Hallen solche Persönlichkeiten wünschten. Damit will er seinem Pamphlet einen gewissen Nimbus geben. Jeder unbefangene Mensch aber wird sich ein Urtheil über den Werth ver Mackenz»e'schen Broschüre schon au» dem Umstande bilden können, daß ber englische Cbarlatan neben Herrn Krause sogar Herr» Hovell auf eine S>use mit einem Sckrvlter stellt. Allerding«. Herr Mackenzie hat bewiesen, baß er zur Bildung eine» anderen Urtheil» nicht fähig genug ist; dann aber sollte er e« auch Unterlasten, mit bloßen verleumderischen Behauptungen gegen deutsche wiffenschasitiche Koryphäen an zukämxsen, Behauptungen, wie sie, so jämmerlich auch sonst die Preßeohorte gewesen ist, dir sich ihm in Deutschland an geschloffen, jeder Reporter drrselden ebenso gut zu einer Broschüre hält« zusammenstellen können. * E» ist kürzlich einer Notiz der .PallMall Gazette" getackt worden, wonach in England eine Biographie de« Hochseliqen Kaijer« Friedrich von einer „bock- stehenden Persönlichkeit" vorbereitet werde. Jene Notiz gab auch an, daß Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich bei diesem Werke betheiligt sein werde. Der „Star", da» Londoner Organ der Parnelliten. löst jetzt die„Pall Mall Gazette" ab und stößt mit vollen Backen in da» Nerlame- horn. ES ist sehr lehrreich, zu sehen, wie solche Sachen in England in Scene gesetzt werden. Der „Star" schreibt: „In den letzten Tage» find verschiedene Nachrlchien durch die Preffe gegangen über eine Biographie Kaiser Friedrich'*, welche demnächst ln England erscheinen soll. Zum große« Theil sind die Meldungen nicht wahr. W>r sind jedoch ln der Lage, absolut Ver läßliches über da- Werk unseren Lesern vorzulegen. Allerdings ist eiue Lebensbeschreibung bei verstorbene» Kaiser* ln Vorbereitung, aber sie dürste nicht so bald erlcheinen. Der größte Theil de- ManuftriplS ist sreilich schon elngetroffeu und auch gesetzt. Hoch- >nl«r,ffanl wird da- Werk dadurch, daß e» aus besonderen Wunsch der Kaiserin Friedrich veisaßi wurde und die erhabene Dame daS Manuskript selbst durchqefthen hat. Die Kaiserin hat außerdem viele Anekdoten über ihren verstorbenen Gemahl hinetngeiügt und. wo ihr ein Punct nicht hinlänglich klar erschien, ihn richtig gestellt. Der Rand de* ManuftriplS ist mit ihren eigenen Vemerkungea bedeckt und bildet deSdalb ein wichtige* gcschichilicheS Schriftstück. Herr Rennell Rudd erhielt von der Kaiserin da» gesaniinte Material zu dieser Bio graphie. Biele inleressante Probleme werden in dem Buche be- liuchiet und viele Fragen, welche in der letzten Zeit da« Publicum b.sckäitigl haben, aujgeklSri. Der Grund, weSdalb die Kaiserin dftftn Schritt «bat, ist, weil sie eS sür unger-chl dielt, daß vaS G-kächti'iß ihres dahingeschiedenen GemablS noch länger unier den Anftiiidunqen, womit ftm Cbarakter letz hin verdächtigt worden ist, leiden sollte. DaS Buch wird unzwetteihast eine große Sensation erregen ... Der Umstand, daß der Berftffer, Rennell Rodd, eme Zeit lang Attachs der britischen Bolschast ln Berlin geweftn ist, wird ohne Zweitel da« Uedelwollea de* Reichskanzler« gegen Eng- land noch vermehren. DaS Werk wird im November ericheinen, und amerikanische Buchhändler haben bereits mehrere Tauscud Exemplare bei d m Londoner Verleger David Scott bestellt." So weit der „Star", an Taktlosigkeit ein würdiger Nebenbuhler der „Pall Mall Gazette" und des „EchvS" und wie die Blätter sonst noch heißen, welche die fort schrittliche Preffe in Deutschland ihren gläubigen Lesern als „deuljchsreundlich" vorzustellen liebt. * Die Sammlungen sür da» Emin Pascha-Unter nehmen haben bis jetzt die Summe von etwa» Uber 500 000 Mark ergeben. * AuS Bremen, den 11. October, wird der .Hamburger Börsenhalle" geschrieben: Sende», die Nach, ich, gekommen ist. daß Kaiser Wilhelm seinen Besuch in Hamburg nicht aus Bremen ausdednen wird, sieht man mll etwa* weniger Belorgniß aus die unserligen Zustande im Frei Hasen. Man ist sogar der festen Ukberzeugung, daß Bremen sich i» einigen Jahren ungleich besser eepröftniiren wnd ol« gerade jetzt. Denn eS geht t»ee eine bauliche Umwälzung vor sich wie nie zuvor. Dir Domsayade ist in Abbruch, an Stelle der abgebrannten alten Börse steht ein niedrige« Bretterdach, unter welchem der Baechulflügel des Rathskellcr« tiefer gelegt werden soll; diese Arbeit wird im Lauft de» nächsten I-he«S fertig werden. Zur Zeit Hai Bremen eine wahre Breiterbnde von Bahnhof; der neue Bahnhas, ein großer, pcächiiger Bau, wird Ende 1889 oder Anfang l8!M jertig. In dem gegenwärtigen könnte mau kaum einen Kaiser empsangen. Die neue Hasenstroße (von der Stadt nach dem Freihafen) ist noch nicht einmal fertig und sie trägt dte unschöne Pbhsiognomie, wie sie die Hinlerseften kleiner Hauser an neuen Durchbluchslraßen stet» gewähren. Im Hasen selbst sehlen vor Allem noch die See schiffe. Die Correcltvn, die sie uns bringen wird, schreitet zwar über Erwarten rüstig und ersolgreich vor. ober natürlich nicht an allen Stellen zugleich. Doch dars man schon vom nächsten Jahre eine wesentlich größere Fahrwassertftft erhoffen. An den Speichern and Straßen im tzreihasendezirk ist noch v elerlet zu thun, so daß man dort noch kaum den Eindruck einer fertigen Anlage hat. Es wird jetzt übriaenS kolossal dort ringesadren; Somitigs und Alltags ist alle« verlügbore Fuhrwerk untelwegt, um Tabak und Wein, der Nicht veizolll werden soll, in- Freigebiet zu bringen. Dort werdea wahrscheinlich in Kürze die Speicher vermehrt werten müssen, während man sich vergeblich fragt, wie die geleerten Böden und Keller in der Stadt neue Verwendung finden werden. Wenn hier überhaupt eine Feier zur Eröffnung des neuen Hasen« stallfinden wird, so wird sie sich in bescheidenem Umfange halten. * AuS Stuttgart, ll. October, wird gemeldet: Die in einem Münchener Blatt von hier zugegangene Schilderung von Vorsichtsmaßregeln, welche gegen Anarchisten während des Besuchs des Kaisers Wilhelm hier getroffen sein sollen, leidet stark an Uebertreibnug. Vor Allem ist d e schon in den ersten Tagen diese» Monat« ersolgte und von fast alle« Blättern de« Landes geimldeie Verhaltung de- Anarchisteu Trvppniann mit jenen Vorsichtsmaßregel» in keinen Zusammenhang zu bringen. Ter Mann kam aus feiner Wanderung in« Badische, allerdings hart an die würtlemvergiiche Grenze, wo er angegallen und sesigenvmmcn wurde. Kaiser Wilhelm aber befand sich zu jener Zeit bereit« in Wien. Die Aenderung in Betreff d-r Spalierbildung war, wie man in eingewe Hirn Kreise» versichert, keineswegs der Beiürchiung vor einein verbreckeriichen Anschlag zuzuschreiben, sondern vom Hoi aus so angeordnel Warden, offenbar lediglich au« äußeren Gründen. Ein Drobbrtes ist allerdings von hier »ach Berlin gerichtet und von dort wieder der zuständigen Behörde hier übermittelt worden. Daß dieselbe aber auch ohnedies die weitestgehenden Vorsichtsmaßregeln tras, versteh» sich eigentlich von selbst. ES sei übrigen« noch bemrikt, daß in der jüngsten Zeit, lange vor und nach dem Kaiserbeiuch, an hiesige Bedörden Drohbriefe ergangen sind. Daß ein großer Theil de« Landjägercorps herdeigezogen wurde, war natürlich, da das Personal der hftsigen Polizei für derartig« Fälle in dec Regel nicht auSreicht. » » » * Neuerdings wird in Petersburg wiederum da» Ge rücht mit verstärktem Nachdruck verbreitet, der russische Botschafter in Berlin, General Gras Schuwalosf, werde eine andere Verwendung erhalten. Ais feinen Nach folger hört man in einzelnen Kreisen den Gesandten >m Haag. Grasen Kapnist, bezeichnen; doch hat diese Nennung, die offenbar von übereifrigen Freunden de» Gesandten in Umlauf arftyl wird, schwerlich Aussicht aus Verwirklichung. Graf Kapnist, der, von geringer Herkunft, erst vor wenigen Jahren geadelt worden, ist in der Petersburger Gesellschaft so gut wie unbekannt und würde vermulhlich auch am Berliner Hose nicht diejenige persönliche Stellung haben, welche man ge wohnt ist, vom russischen Botschafter bekleidet zu sehen. Biel- mehr ist es wahrscheinlicher, daß Gras Kapnist, der längere Zeit Bolschastsrath in Paris war und dort in zahlreichen Kreisen al» gesuchter Gast verkehrte, zum Nachsolger deS Baron Mo-Hren heim auSersehen ist. falls letzterer infolge seiner persönlichen Verhältnisse über kurz oder lang gezwungen werden sollte, seinen Abschied zu nehmen. * Der „Standard" bebt die Waffenbrüderschaft zwischen Deutschland und Oesterreich hervor, welche I durch die Trinksprücke ber beide» Kaiser eine neue Weihe cr- I halten, injosern hinfort die beiden Armeen nur eine einzige ' bildeten, und girbt den Italienern zu verstehen, daß all«
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