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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-17
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1888
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«SIS Saal vtlf da» Geschm, »vollste geschmückt. - Mächtige,'' die Innungsembleme tragende Obelisken standen zu beiden Seite» de» Theaterpobium». zu deren Füßtn die flott modellirten. humorvollsten Realismus athmeuven, ziemlich großen Gypsstaadbitder eine« ..Maurer«" und eine« ..Zim merer«". Bon den Galerien wogte Fahnm- und Flaggen- schmuck und reiche Gewinde märchenhaft bunter Glübliwter ergossen neben den Bogcnlichtern ihren Glanz iiber den Raum. Nach sechs Uhr füllte sich der Saal. Die Schüler und da» Lehrercollegium der Schule, die An- gehvrigeu der vereinigten Innungen, mit ibrer Damen. Welt und geladene Gäste waren erschienen. Nachdem das Orchester die Feststimmunq eingeleitet, erhob sich Herr In» nungSobermeister G. A Handwerck und begrüßte al« Ver» treter der Maurer« und Zimmermeister Leipzigs und der Umgegend die von nah und fern zum Feste Erschienenen und bot ihnen den herzlichsten Willkommen. Bald daraus wurden die Anwesenden durch einen reizvollen GcsangSvortrag über rascht. Fräulein Gertrud Winzer brachte nämlich mit wohlklingender Stimme und seelenvoller Empfindung zwei Lieder von Mendelssohn, „Sulcika" und „Frühlingslied". zum Vortrage und wurde dafür durch rauschenden Beifall belohnt. Nicht mindere Anerkennung fand ein von Herrn Baumeister Ohme zusammengestelltes und auch vorgetragcne» „Musika lisches Frag» und Antwortspiel" mit seine» gemüth- und humorvollen Beziehungen. Den Glanzpunkt dieser unter haltenden Stücke bildete jedoch entschieden die gewisser maßen eineu humoristischen Prolog zur Feier bildende ».Begrüßung der Versammlung durch einen alten Maurergesellen". Diese witzsprllhende. »»ende Apostrophe war von den Herrn Baumeistern Ohme und Köhler verfaßt und wurde von Herrn Laue in der prächtig treuen MaSke eines alten, etwa» bezechten „Meters" im echtesten Leipziger Meirrdialrkt vorgetragen und zündete aus da» Gewaltigste. An diese Vorträge schloß sich nun die vom Herrn Bau meister Höhne sinnig angeorvnete eigentliche Feier veS Abends, die „Weihe der neuen Schulfahne". Die Schüler der Anstalt versammelten sich aus dem Bühnenpovium. Dort hin wurde auch unter den Klängen der Musik und umgeben von einem anmutbigen Kranze weißgekleideter Jungfrauen die noch verhüllte Fahne gebracht. Nunmehr betrat Herr Schul direktor Wllb. Hey daü Rednerpult und sprach zum Herzen dringende begeisterte Worte der Weihe und des DankeS. Kurz entrollte er ein Bild von der Bedeutung, welche die Fahne schon seit Menschengedenken gehabt, als ein sichtbares Zeichen gemeinsamen Empfindend nnd gemeinsamen WollenS, als ein Zeichen treuen FesthallenS am gemeinsamen Strebe» und gab dann nach stattgehabtcr Enthüllung der Fahne eine Erklärung des aus derselben Dargestellten. In den Farben des Staates gehalten, dem wir angehören, trägt sie aus der einen Seite nächst dem sächsischen Wappen die von reichem Kranz um schlungene Fayade deS Tempels der >ilev apteros aus der athenischen Akropolis und darüber Zirkel und Dreieck als die Embleme deS Baufachs. Nach Beendigung der Weih- und Dankrede des Direktors H eh trat Herr Obermeister Handwerck hervor und stiftete mit warmen Worten von Seiten der Innung einen Nagel sür den Schaft, ebenso stifteten die Bauschülcr zuEhem- nitz «inen Nagel und eine prächligeSchleise zum Fahne! schmuck,eine ebensolche auch der Leipziger Bautechnikerverein. Schluß uqd Einleitung der Feier bildeten erhebende Gesänge. Bemerkt sei noch, daß die prächtige neue Fahne in den altbewährten Werkstätten von Hietel auSgesührt ist. Nach der Fahnenweihe vereinigten sich die Versammelten noch zu einem festlichen Ball, der wohl erst spät die Betbei- ligten dazu kommen ließ, sich durch süßen Schlummer sür die Festlichkeiten deS Dienstags zu stärken. AdolsWeiske. Gessenll. Verhandlungen der Stadtverordneten am 26. September.*) (Aus Grund des Protokolls bearbeitet und mitgethcilt.) Der Vorsitzende, Herr Vorsteher Justizrath l)r. Schill, «heilte zunächst in Anwesenheit von 39 Stadtverordneten, des Herrn Oder- vürgermeister vr. Gcorgi, sowie der Herren «tadträthe Hcßler, vr. Schmid und vr. Wangcmann zur Registrandc mit das Rathsschreiben, bctrcssend die Einladung zu eiuer gemeinschaftlichen Sitzung beider Collegien sür den 3. Oktober d. I., zur Wahl der Mitglieder des VertraucnsauSschusses zur Feststellung der Schössen- und Geschworencnliste, Die ortsstatutartsche Einladunasfcist ist um 1 Tag zu kurz. DaS Collegium verzichtet aber auf Wunsch des Rothes kmsnmmig daraus, hiergegen einen Einwand im vorliegenden Falle zu erheben. Der Herr Vorsitzende theilt weiter mit, daß in der nächsten Plenarsitzung des Collegiums die Wahl eines unbesoldeten Rotbsmitgliedes au Stelle deS verstorbenen Herr» Stadtrath S netder erfolgen werde. Nach einigen formellen Bemerkungen zur Tagesordnung seilen des Herrn Vorsitzenden theilt derselbe mit. daß die Eingabe der Herren B. G. Teubner und Ge ' ' nossrn wegen Asphaltirung der Quer- und Post- straße innerhalb der vorgrschriebenen Frist von Herrn Stenger zur seinigen gemacht worden ist. Die Sache ist in Folge dessen an den Oekonomie-Ansschuß verwiesen, der darüber zu becathen und zu be richten haben wird, falls der Rath mit einer neurn Vorlage iu der Sache kommen sollte. Hieraus tritt man in die Tagesordnung ein. - Herr Brockhaus reserirt für den Bauausschuß übe» die Rechnung der Stadtwassrrkunst ans das Jahr 1886. Vom Ausschuß wird beautragt, die Rechnung richtig zu sprechen. Der Brunnenbauer Herr Uhtia hat für Hilfeleistung bei Abnahme von Wassermessern 500 erhalten: man glaubt, daß hierzu, ähn lich wie bei den Gasanstalten, Beamte zu verwenden seien. Zu Beleg 771 wird die Höhe der von Herrn Kunstmcister B^nkwitz liquidirten Ansätze sür seine Reise nach Eisenach auffällig gesunden: es wird auch bezweifelt, ob die Reise nöthig war. Herr Referent macht noch einige Mittheilungen über die Art und Weise, wie die Rechnung vom Ausschuß geprüft worden sei, betont aber persönlich, daß ein« bis aus die Nebenbücher ansgedehnte Detailvrüfima der Führung-weise des ganzen Conto nicht möglich sei und die Richtigkeit der Rechnung über die Richtigkeit des nicht geprüften EinzrlmaterialS, insbesondere über die Richtigkeit und Voll ständigkeit der Belege rin Unheil nicht enthalten solle. Herr Oberbürgermelster vr. Georgi entgegnet auf da« Moni tum betreffs de- Brunnenbauers Herrn Uhlig, das Collegium habe bisher immer den Grundsatz ausgestellt, daß bei der Stadtwafferkunst möglichst wenig in eigner Regie auSgesührt werden sollte. Was die Reisekosten anlange, so sei seiner Zeit vom Rathe an geführt worden, daß und warum er es für nothwendig halte, daß solche Ausstellungen, wie die in Eisenach von städtischen Beamten besucht werden; cS werden dafür 200 jährlich budgetirt: 1886 ist ein geringerer Betrag, als budgetirt war, verausgabt; eS sei ihm daher nicht erfinylich, wie die Berechtigung dieser Ausgabe bezweifelt wrrdeu könne. Was di» Dctailprüsung der Rechnung anlange, so sei «S den Herren Stadtverordneten überlassen, wie weit sie diese erstrecken wollen. Können sie dieselbe nicht bis in alle Einzelheiten hinein ausführea, so meine er, daß deswegen die Richtigkeit auch dieser Einzelheiten uoch nicht bezweifelt werden könne, wenn nicht bestimmter Anhalt dafür vorliege, da doch eine Specialprüfung durch den Revisor des Rathes bereits erfolgt sei. Herr Vorsteher Justizrath vr. Schill fragt den Herrn Referenten, ob mit dessen Schlußbemerkungen ein Zweiiel deS Ausschusses an der Richtigkeit der Belege re. ausgesprochen sein solle. Wäre bie der Fall, so hätte derselbe allerdings wohl kaum Richtigsprechuug der Rechnung Vorschläge» könne». Herr Referent erwidert, der Ausschuß beautrage lediglich dir Richtigsprechuug der Rechnung. Die Bemerkungen, die er an da- Referat gekuüvft Lab«, seie» nur persSnlich« gewesen. Er Hobe e« sür seine Pflicht geholten, zu betonen, dnß eine bis in da- Detail gehende Einzelprüfung die Richtigkeit aller Belege rc. dem Ausschuß nicht möglich gewesen sei. Lin Zweitel »erde in die Richtigkeit der Belege und de» sonstige» RechuunHwrrkeS vom AnSschnß aber nicht gesetzt. Der AuSschvßantrag wird einstimmig n»tzP»«mrn. Dp«»»»g«» ist ß«» «» L Orchch». Hieraus berichtet Herr vag» er sük b«, BaualtSschuß über Punkt H der LogeSorduuug, brtr. Erlaß einer von Herrn Schlossermeister Jean * BSHnert in Kassel verwirktet, Convrntionalstrase '' von «030 >l bis auf 100 Der aus Zustimmung zur Vorlage gerichtete AuSschußantrag wurde einstimmig angenommea. Derselbe Herr Resereut berichtet sodaau sür denselben Aus- schuß über Erlaßeiuervon dem Maschinensabrikanteu Herrn Earl Daube in Dessau verwirkten Conveational- strase. (Punkt IH der Tagesordnung.) Alltrag de- Ausschusses: die RaihSvorlage aözulebueu und zu beantragen, daß die Louventionalstrase sür Herrn Daube aus 100 ^l festgesetzt werde. Ma» glaubte seitens des Ausschüsse', daß diese Vorlage unter gleichem GcsichlSpnncle zu beneide»»» sei, wie die in Betreff deS Herrn Böbnert, worauf der Ausschuß-Antrag beruht. Man bedauerte auch, daß die betreffenden Arbeiten uicht au hiesige Gewerbetreibende vergeben worden sind. Der betreffende auswärtige Gewerke habe dadurch, daß er billiger bot als hiesige Gewerbtceibende und dadurch die Arbeit erhielt, die letzteren geschädigt. Aus Vorschlag de- Herrn Vorsitzenden wird, bevor in die Debatte über diesen Gegenstand eingeiretcn wird, zunächst zu dem Referat über die Gegenstände IV und V der Tagesordnung, betreffend Erlaß eiuer von Herrn Sieinmctzmeifter Carl Schmidt hier verwirkte» Lonoelltioualstrafe vou 1b20 >l uud Erlaß einer von Herrn Bildhauer Conrad Louis Hevdrich hier verwirkt«» Conveutioualstrofe vou 1020 >l bi« aus 100 ^l übergegaugeu. Herr Wagner berichtet über diese beiden Gegenstände für den BauauSschuß. welcher Zustimmung zur erstcrcu Vorlage empfiehl!, dagegen Ablehnung der letzteren Vorlage und volle» Erlaß der von Herrn Heydrich Veuvirkle.i Conventionalstrase beantragt. Letzterer Antrag beruht daraus, daß die LieserungSirist «ach Ansicht de- Ausschusses zu kurz war, und baß, wie ma» erörtert habe, ein Theil der Arbeiten erst nn Januar djs. Js. hergestcllt werden konnte, da die Zeichnungen dafür uicht früher fertig ge worben seien. Bezüglich Herrn Schmidt's werde voller Erlaß nach der Vorlage beantragt, weil durch die Säinniiiß ein Nachtheil nicht herbei- gesübrt jei. Es wird hieraus die Debatte zu den Gegenständen III, IV und V eröffnet. Herr Rechtsanwalt Harich ist der Ansicht, daß alle 4 in Frage kommende» Fälle gleichmäßig zu behandeln seie» und beantragt dem gemäß zu IV: die Vorlage abzulehiien und zu beantragen, daß die Strafe ans IVO.6 herabgesetzt werde. Der Antrag wird umerskützt Herr Vorsteher Justizratl, Vr. Schill bemerkt, er hält.' Pnnct II auch in die allgemeine Debatte gezogen, wenn nicht dcr Ratä darauf hingewiesen hätte, daß der Baiivcrwaliuiig Schwierigkeiten entstanden sind. Er lasse die Conveiitionalsirase» als ein >n> Voraus ge- würdertes Interesse an der rechtzeitigen Erfüllung aus. Dagegen dürsten die Fälle III und V gleich zu behandeln sein, da in beiden Fällen die Säumniß aus Moineule zurückzuiühren sei, deren Verhinderung »icht in der Macht der betreffende» Geweike» ge legen habe. Er wolle »icht gegen vollen Erlaß der Strafe deS Herrn Hevdrich sein, könne aber dann auch nicht gegen den vollen Erlaß bei H-rrn Daube stimmen. Daß derselbe nn Auswärtiger sei, könne doch sür die gegenwärtige Frage nicht i» Betrach! kommen. Wolle man, daß solche Arbeite» nicht an auswärtige Gewerbtreibeude vergeben werden, so möge man dies bei dem Rathe beantragen: dagegen könne man »ich! deshalb, weil der Betreffende ein Auswärtiger jei, diesen bei der Beschlußiassung, cb die Conveiitionalsirase zu erlassen sei, ungünstiger beurtbeilen als einen hiesigen Gewerken. Herr Landgerichls-Director Bartsch würde vollen Erlaß der Strase bei Herrn Daube unbillig gegenüber H-rrn Bohnert finden. Herr Consul de Liagre ist sür rollen Erlaß dcr Strase bei Herrn Heydrich, da bei diesen, die Verzögerung mit durch einen Streik, also ein nicht vorherzusehcndeS Moment, verursacht sei. Herr Vorsteher Justizrath vr. Schill bemerkt, die Ungleichheit der Fälle bei Herrn Daube und Herr» Böhnert beruhe darin, daß nach Mittbeiluig des Ralhes dcr Bauverwallnng in Folge dcr Säumniß oes letzteren Schwierigkeiten enlnande» seien, während bei Herrn Daube Gleiches in der Vorlage nicht gesagt sei. Herr LandgerichtSdirector Bartsch spricht »vchuialS gegen vollen Erlaß dcr Strase bei Herrn Daube, da die letzten von diesem zu liefernden Fenster nach der Vorlage noch kurz vor Eröffnung des Schlachthoss geliefert, also der Banverwaltung ebenfalls Schwierig keiten entstanden seien. Bei der Abstimmung wird zu Pnnct III der Tagesordnung der Butichußantrag mit großer Majorität angenommen, ebenso mit erheblicher Majorität der Ausschußanira,! zu Punct IV der Tages ordnung, womit sich der Ainrog des Herr» Rechtsanwalt Harich erledigt Zu V wird der AuSschußantrag einstimmig angenommen. Derselbe Herr Referent berichte, sür denselben AaSjcknlß über Erhöhung der Ausgaben Pos. 16: Für Hilfskräfte bei Beaufsichtigung des Nohrnetzcs rc. 2ä00 ordeutt'ch im Specialbudgct „Wusserleitung deS diesjährigen Haushaltp!anes um 1100 .»4, also aus 3600 Der Ausschuß beantragt bierzu: der Rathsvorlagc zuznstinime». Man fand eS zwar ausjälliq. oaß da- Budget hier steigen sollen obwohl keine Vermehrung des Personals vorliegt, da aber von soch verständiger Seite bestätigt wurde, daß die Arbeit für Beaussich, tlguug deS Rohrnetze- sich nicht unweientlich vermehrt habe, so ge langte man zum ZustimmungSanirage. Herr Oberbürgermeister Vr. Georgi bemerkt, daß der Hilf- arbeiler Livpold früher -r conto er Sandwäiche beichästigt wurd- und sein Lohn jetzt dort erspart wird, weil die Santwäsche eiu- gegongen sei. Herr Referent findet daS Bedenken deS Ausschusses hierdurch erledigt. Der AuSschußantrag wird einstimmig angenommen. He>r Wagner berichtet weiter sür den Bau- und Oekonomie auSichuß über die Rechnung über den Neubau der II. Bürger schule, jetzigen IV. Bezirksjchule, und Abrechnung über die Trottoirlegung an dieser Schule. Der aus Richtigsprechuug der Rechnung gerichtete AuSschußantrag findet einstimmige Annahme. Derselbe Herr Resereut erstattet hieraus Bericht sür dieselbe» Ausjchüsse über Umgestaltung der Abortaalage unter der vor malige» Handelsbörse mit einem Auswaude vou 930 ^l » couto Betrieb. Die Ausschüffe beantragen: die Vorlage zu genehmigen mit der Modifikation, daß an Stelle der in Pos. 3 des Kostenanschlags aiiHesübrlen ge- ipündeten Bretlwond »ebst Ausbindebolz unter Weglassung des letzteren die beiden EingangSlhüren sinnmt Scheidewand von Plasten herzestell! werden. Die in dem Anträge vocgeschlagene Modifikation d«S ProjectS erftrebt bessere Gestaltung der beschränkten Roumverhältniffe zeuer Abortanloge. Der Ausichußantrag wird einstimmig angenommen. Derselbe Herr Resereut erstattet Bericht für dieselben AuS- schüsse über Versetzung einet Brunnen« bei Herstellung einer direkte« Fährverbindung der Reudnitzer Straße in Leipzig mit der Kohlgartenstraße in Reudnitz mit einem Aufwand bis zu 806 Der AuSschußantrag, die Vorlage zu qenehmigeu, findet einstimmige Annahme. Herr Wagner reserirt sodann für de» Vau-, Oekonomie- und Finanzausschuß über Feststellung de« PareeNiruagtplanrS Nr. suchen obzugedea, «ine Prüfung nnd Calculatio» desselben vor- zunehinen und dem Collegium Mtttheilung über da- Ec- gcbniß zukomniea zu lassen. Nach einem Rückblick aus die Vorgänge in dieser Angelegenheit verliest Herr Referent die Vorlage mit Ausnahme deS aus die Bau vorschriften bezüglichen TheüeS derselben und theilt den wesentlichen Inhalt des dcr Vorlage beigesüglen BerichlS der Tiesbauverwaliung »nt. Bei der Becathung m den Ausschüssen wurde — wie der Herr Referent bemerkt — von einer Seite gejagt, eS sei zu bedauern, daß der Raid nicht die Gesichtspunkte, welche bei der früheren Beraihung des Roßbach'scheu Planes gellend gemacht wurde», mit berück sichtigt habe. Es seien hier SchönheitSrückjichlen mit in Betracht zu ziehen, und hätte die Ausstellung des Planes nicht vor die Tiefbauverwal tung, soudcrn vor die Hochbauverwaltung gehört. Der Herr Verfasser dcr Gegenpläne deine, ktc, er habe de» Raths- plan bildlich ebenso vargestellt wie die Gcg.npläne, um dem Bor- wuri besserer Ausstattung der letzteren zu begegnen. Alle Pläne liegen ans. Wie der Rath den früheren Rathsplan, so habe er auch den seinigen überarbeitet; das E-gebuiß je, der jetzt mit Projekt II bezeichn«- Plan. Mit demselben solle etwas wirklich Schöne- geschaffen und dem Verkehr durch Anlage schöner Straßen gevient werden. Ter Platz sür öie resvimirte Kirche sei clwaS größer gedacht, was aber nur von Vorlheil sei. da dann ein BeamtenhauS bei der Kirche gebaut werden könne. Wie noihivenvig es jei. daß ein Beamter in der Nähe der Kirche wohne, habe der Brand der Lutherkirche gezeigt. Den Anschlag der Tiksbauverwaltung hielt der Verfasser d-S Gegenplaues sür ca. 160 000 zu hoch gkgrifsen, und zwar stützte er sich aus vou ihm eiugeholte geringere Anschläge bezüglich ver Ueberwölbung des Elsteroiühlgrabens uud solchcnjallS sich auch er gebende geringere Berräge sür Unvorhergesehenes und Zinsen. Der Rath-Plan, dessen Schattenseiten von Herrn Roßbach darqelegt worden eie», habe uameullich den Uebclstaud, daß de, dessen Anssühcung die Anlage, von der großen Wiese aus gesehen, emeu uajchöneo Eindruck machen würde und daß die Häuser zu uahe aneinander gerückl jein würden. Zugleich legte aber Herr Roßbach noch ein weitere- Projekt »ud III vor, welches einen ParcellirungSplo» sür das fragliche Areal unter Weglassung der Uebcrwö bunq des ElstcrmühlgrabrnS entkält, und dieses Projekt habe er den Ausschüssen zur eventuell n Annahme sür den Fall emviohleii, daß man sich der Mehrkosten wegen nicht ür Projekt II entscheiden wolle. Bon anderer Seile wurde dageqe» im Ausschuß abgerathen, den Roßbach'ichen Plan iosorl anzunehmen. Das II. Projekt sei wegen der Koste» der Ucoerwölbung des Elstermühlgrabcns zu theuer. Die bezüglichen Ansätze der Tiesbauverwaltnn i müsse man doch für nahezu richtig halte», sie stimmen auch üdereiu mit den Ergebnissen der Veranschlagung und Au.'sühruiigekosten einer größeren Anzahl von hiesigen Brückenbaulen, welche Ergebnisse ein AusschußuntgUed vom Tiejbauantt sich bejchofii habe. Ma» müsse Herr» Roßbach für die eingebende Bearbeikung der Sache und die Vorlegung weiterer Plän- dankbar sein, finde es aber räiylich. Alles genau zu erwägen, bevor man dem Rathe e»>en nicht annehmbaren Plan zur Annayme Vorschläge. Man solle daher zunächst die Ansicht des Rathes über daS Project III hören und von demselben eine Caleulativn über dieses Pro>ecl erbitten. Hieraus beruht der Ausichußantrag, zu welchem die Ausschüsse einstimmig gelangt sind. Es wurde in Folge dessen von den Ans chüssen auch die Beraihung über die Bauvorschriften ausgesetzt. Eine Tebatt- findet nicht statt, da Niemand zum Worte sich meldete. D:r Ausschiißanlraq wird einstimmig angenommen. Herr Wagner -erichkct sür dieselben Aurschüsse weiter über unentgeltliche Uebernahme von Areal deSGrund« stückS Sidonicnstraßc Nr. bl. Der aus Zustimmung zur Vorlage gerichtcle Ausichußanlrag wurde einstimmig angenommen. Derselbe Herr Referent reserirt sür den Äauausjchuß über die Vorlage, betr. , bauliche Instandsetzung des ersten Obergeschosses des alteiiConjervatoriums mit «ineralsBerech- nungsgeld zu verwilligenden Kostensumme von 3500 — a eontu Betrieb. Tee Ausschuß beantrag! hierzu: die Vorlage zu genehmigen. Herr Sersta'.lh erklärt, daß er sich bei diesem Gegenstände der Abstimmung eiiltiallc. 2er AuSschußantrag findet einstiminige Annahme. Herr I>r. Ti Um an ns b.-rich.'ct sür de» Suitiings- und Bau- ausjchliß über Ausführung baulicher Herstellungen in Räumen des Erdgeschosses der Krankenhaiissiliole im hiesigen alten Johannishospitale mit 1325 Kosten« ii sw and a conto Krankenhaus. Die Ausschüsse bean ragen: die Vorlage z» genehmigen. Herr Referent >h-itt mit, daß die Arbeiten schon auSgesührt find, bestätigt aber, daß sie dringlich und nothwendig waren. D«r Ausichußantrag wird einstimmig angenommen. Derselbe övrr Referent bcrichiet sür dieselben Ausschüsse über Ai, tauf von 6 GascoakSöfe» sür das hiesige städtische Krankenhaus für 1000 a couto Kran kenhaus. Bon den Ausschüssen wird hierzu beantragi: di- Rail,-Vorlage z» genehmigen. Herr Referent bemerkl, daß sich die bereits ausgestellten -wei GascoakSöfe» im Krankruhuuse bewährt l aben und daß wiche Oese» — obwohl ma» in Schulräumen »icht allenthalben gute Ersakrnngen daw't gemacht habe — sür Heizung von Klankenhausbarackc» sich überhau. l empsehlen dürstin. Herr FSb» doch glaubt, daß jene Oefea in Schulen, welche sich nicht bewährt haben, nicht GascoakSösen, jondern Gasösen waren. Herr Wagner nnd Herr Referent bestätigen dagegen, daß es sich auch in den Schulen zum Theil um Gaseoaksöseu gehandelt habe, die entfernt wurden, weil sie sich «ich! bewährt halten. Es sei dies -in AuSichuß ausdrücklich mitgetheilt worden. Der Ansschußantrag wird einstimmig angenommen. Herr Licevorstcher Herrmann reserirt für den Finanzausschuß über a. die Rechnung über das Grassi'schc Bermächt- niß sür die Stadt Leipzig auf das Jahr 1887, l>. das Focke'iche Legat sür das Museum, c. die Echouiburgk'ichen Legate für das Museum, ck. das Legat der Frau verw. Lohmaua sür das Museum, e. antheilige, dem Museum aus der Stistuug sür die Stadt Leipzig zukommende Zinien, k. das Tauchnitz'iche Legat für das Museum, x. den Rech. uungScbschluß des Lagerhojes der Stadt Leipzig aus dasJahrl867, k, dieRechnung über dieStadt- bibliolhek zu Leipzig aus daS Jahr 1687. Der Ausschuß beantragt zu allen Viesen Rechnungen Richtigsprcchung und wird dieser Antrag einstimmig angenommen. Derselbe Herr Resereut berichtet weiter sür den Finanzausschuß Über die Vorlage: da« Nebenconto: betresseod die Berbreiteruug des Thomasgäßchens. Der Ausschuß beantragt: Richtigsprcchung de, Rechnung und Annahme der Vorlage im klebrigen, da man die vom Rathe beabsichtigten Maßnahme» bezüglich der Herabsetzung deS ZinSsuheS und eventuellen Kündigung der Schuld scheine für durchaus richtig und zweckmäßig hält. Herr Stadtrath Heßler bemerkt, daß ein Schuldschein von 225 000 bezüglich des Zangenberq'sche» Grundstücks für die Lebenszeit der betreffenden Rentenempfängerin nicht kündbar sei. Herr Resereut erwidert, daß die Vorlage sich >a nur aus die kündbaren Schuldscheine beziehe. Der AuSschußantrag wird einstimmig angenommen uud sodann die öffentliche Sitzung geschlossen. »»» der Bauvorschriften in derForm eine» OrtS- itntnt« für das Areal deS George,Hanfes nnd de» frühere» Grundstück«« der Angenhrilnnßalt. Die vereinigten AuSschüffe beantrage»: dir Beschluß,astung «ber die Rathsvorlage anSznsetze» nnd i» d» «alh ->«, WDdUh'scheu Bl« Md w »ft di» »r- vermischtes. — Neu-Strelitz. 15. October. Der Großherzog ist von seiner mehrwöchigen Reise nach Ostende und Brüssel heute hierher zurückgekchrt. ^ Genlhin.lä. October. Der hiesige Alterthum«. verein veranstaltete m vergangener Doch« in der Hanemarker Forst wieder eine Ausgrabung. In einem Sandhügel wurden zwei große Steingräber ausgesnnvrn, in einem anderen fand man enien Theil einer Lanzenspitze an« Feuerstein und «ine große, ziemlich gut erhalten« Urne, dir mit Menschen- Inochen gefüllt war, womit documeutirt ist, daß Menschen« Verbrennung voraekommen, nachdem bisha i» der Hauemarker Forst nur Leichenbosialtung sestgestellt -- SchwLbisch-HaN. IS. October. Die umfangreiche Stärkefabrik von Renner nebst dem anstoßenden Wohnhause ist abgebrannt. --- Ter Erfinder deS Bolapük, Pfarrer Schleyer in Konstanz, ist gestorben. --- Stratzburg i. E, 15. October. Der Redacteur der klerikalen Zeitung „Le Lorrain" in Metz, Albert Louis, fran zösischer Unlerthai^ ist ausgewiesen worden. — AuS Wien. 15. October. meldet die „Post": In vornehm festlicher Weise, ohne jene rührseligen Beigaben, welche de» 'Auszug aus dem alten Hause begleiteten, vollzog sich gestern die Eröffnung des neuen Burgtheaters. Das HauS mit seincm künstlerisch reichen Schmucke und leinen unübertrefflichen Details war Gegenstand ausrickiliger Bewunderung seiten- aller fremden Gäste. Aus die Einladung der Intendanz waren die Bütineuleiter zahlreicher Städte. Gras Hochberg aus Berlin, Barou vou Persall aus München, Gans Edler zu Putlitz aus Karlsruhe, ferner die Intendanten und Directoren aus Kassel. Hannover, Schwerin, Leipzig, Köln, Frankfurt, Prag, Pest und Brünn er schienen. Hervorragende dramattsche Dichier aus dem deutschen Reiche, die gleichfalls geladen waren, wurden mit Bedauern vermißt. DaS geiamnite Publicum war in festlicher Toilette. Vor sieben Uhr erieviene» der Kaiser, der Kronprinz und die Kronprinzessin mit den Mitgliedern des Kaiserhauses in der Feßloge. Ihnen hatte sich auch der Prinz von Wales angeichlosse». König Milan mit seinem Sohne hatte in einer Seiteuloqe Platz genommen. Ein scenischer Prolog von Joseph Weilen eröffaetc die Vorstellung. Dcr Geist deS alten Burg-TvealerS, von Sonneuthal dargestelll. erscheint und schreitet niii Bangen und Zagen die Stujen des dekorativ trefflich wiedergegebenen Treppenhauses deS neuen Theaters hinan. Ihn verwirren all die Herrlichkeiten, dcr äußere Pomp und Schein. Er fürchtet, daß die Stimmung, die Sammlung des alten Hause- fehlen werde, daß er den Kanivs mit all der Pracht nicht bestehen werde; denn seine einzige Waffe sei da- Wort. Der Genius der Poesie Frau Wolter ermunlecl ihn jedoch, gerade der Macht VeS Wortes zu vertrauen. Es erscheine» dann Thalia und Melpomene und schließ lich die Künstlerschoar des Burglheaters in charakteristischen Ge stalten. deren Anblick alle Zweifel des Geistes besiegt. Die Gestalt Krastel's als Max Piccolomini, das alte Reichsbanner schwingend, machte besonderen Effect. Die Schlußworre Soa- »eulhal's, besonders die Stell- „Dem Kaiser Dank, der uns dies Haus gespendet, so wahrhaft kaiserlich in jeder Art", gab An laß zu einer rauschenden Ovation sür den Kaiser. Der Kaiser, der enischlossen war. jede Ooatton abzulchnen, war endlich genöthigt, vorzuireten und durch eine Verneigung zu danken. Es folgte dann das Fragment „Esther" von Grillparzer uud Wallensteiu's Lager. Die Wirkung dieser Darstellung war nicht so bedeulend, wie im alten Hause, was wohl m der allgemeinen Zerstreutheit und vielleicht auch in dcr Unsicherheit der Schauspieler, sür die neuen Rauiuverhältiiiffe die rechte Tonart zu wähle», icine Ursache dabcn mochte. Dle Mciüe» glaubten ein U-Hrigcs lbun zu müssen und waren zu laut. In der Darstellung von Wallensteiu's Lager war überhauvt wenig Temperanieili und das Exoer ment, den Kavuziner von Baumeister spielen z» lassen, der sonst Alles kann, bewährte sich nicht. Daß die Akustik ^>:S Hauses allen Lniorderungen vollkommen entspricht und im neuen Saale auch iulime Wirkungen möglich seien, ergab sich auS dem bedkuiendeii Efsecic, den die zarten Scenen Esthers, lusbeioa- dere der Dialog zwilchen Sonncnlhal und Fräulein BarjeScu her- vorbrachlen. Die Vorstellung endete nach 10 Uhr. Nach derselben erschienen die Künstler beider Hostheater und zahlreiche geladene Gäste zum Tdee beim Gencral-Jntendanten. Unter den Anwesenden benicrlte man den Fürsten Hohenlohe, die Minister Taaffe. Gautsch und Bequehem, den deulschen Botschafter Prinzen Neuß, den General - Jutendaten Grasen Hochverg und alle frem den Gaste. Es wurde über die Eindrücke des Abends viel conversirt und allgemein kam die Ucbcrzeugung zum Ausdruck, daß, wenn erst die Schauspieler sich eingespielt und das Publicum Augen uud Ge danken nicht mehr dem äußeren Schmucke zuwcndea wird, das neue Haus auch iu der dramatischen Wirkung das alte nicht vermisse» lassen werde. iS Stadt-Packetpost in Paris. Die Vorzüglichkeit unserer keulsche» Einrichtungen im Poslivesen tritt erst dann recht bervor, wen» man die Posteinrichtungen anderer Länder betrachtet. Hier wieder ein Beispiel. Paris hatte bisher keine Stavt-Packctposl! Jetzt erst bat die französische Postverwaltung veschlc>i>en, eine solche ins Leben zu rufen. Aber dieselbe soll wiederum einem Unternehmer übertragen werde». Die Packetpost wird auch nur Packete bis zu 3 Kg schwer befördern; Nrchnafimen sind bis zu 100 Francs zu lässig. Die Gebühr sür Beförderung und Bestellung ist auf 25 Ecntinies festgesetzt Täglich erfolgen drei Bestellungen, um 7 Uhr sriib. um I2U!>r Mittags und um 5>/r Uhr Nach mittags. An Sonn- und Festlagen fällt die dritte Bestellung aus. — Ein Unternehmer hat sich bereits gesunden, und wird die Packetpost daher bald ihre Thätigkeit beginnen. — In Deutschland hat bereits seil vielen Jahren selbst dcr kleinste Postort seine OrtS-Packetpost! --- Warschau. 10. October. In dem Steinkohlen- Bergwerke der Firma Renarv zu Doinbrowa brennen seil einigen Tagen die Steinkoblensckichten. Da daS Feuer einen so bedeutenden Umfang gewonnen hat, daß das Löschen mit Waffer sich als unmöglich berausgestellt, versucht man jetzt, den Brand mittels AuswersenS von Sand zu ersticken; es sind damit, »ach einer Miltheilung der „Poiener Zeitung", sämmtliche Arbeiler aus dem Bergwerke, einige Hundert, beschäftigt. --- Warschau, 14. October. Wie wir von bestunter- rickteten Kreisen erfahren, beabsichtigt die Königin von Serbien im Königreich Polen einen Gütercomplex anzu- kausen. In diesen Tagen hat der Bevollmächtigte der Königin einige große Herrschaften an der Weichsclbabn in der Nähe von Warschau besichtigt und bereits Unterhandlungen er öffnet, welche noch schweben. — New-Hork, ,2. October. Ucbcr das gräßliche Eisenbahnunglück der Lehig Ballev-Eisenbahn werden dem Bureau Reuter nachstehende Einzelheiten ge meldet: Das Unglück ereignete sich am Mittwoch Abend zwischen 8 und 9 Uhr zwischen Whitebaven und Pcnnhavcn Iunctio», unweit der kleinen Station Mud Run. Ter Zug war mit katholischen Ausflügler» besetzt, welche von der in Hazleton unter dem Zusammenflüsse einer ungeheuren Volks menge aus de» Kreisen Luzerne und Lackawanna abgehaltenen Jahresversammlung von Pater Malhcws' Mäßigkeitsverein der Diöcese Scranton zurückkehrten, und zu ihrer Beförderung war eine Reihe von Sonderzügcn von Whitehaven und Penn- haven gesandt worden. Die ersten und zweiten Sectionen des RetourzugeS wurden Nachmittags 5 Uhr abgelaffen und die übriaen Theile folgten so rasch als möglich. Die ersten drei Sectionen legten die Reise glücklich zurück, aber aus einer noch unermitteltcn Ursache rannte die fünfte Section in die vierte hinein, als dieselbe aus dem Gleise unweit von Mud Run. an welchem Pnnct der steile und hohe, dem Lause des Flusses Mud folgende Bahndamm sich 60 bis 75 Fuß oberhalb des Masters befindet, stille hielt. Die meistens mit Frauen nnd Kindern buchstäblich vollgepfropften Wagen entgleisten durch die Wucht deS Zusammenstöße- und stürzten den Damm binunler in den Fluß, wo sie in Stücke zerschmettert wurden. Glücklicherweise herrschte zur Zeit niedriger Wastcrstand, sonst wäre der Lebensvcrtust noch größer gewesen. Alle Aerzte in Whitehaven und des um liegenden Bezirkes fanden sich bald aus dem Schauplätze der Katastrophe ein und leisteten den Verletzten Beistand. Passa giere, welche mit den Zügen der Centraleisenbabn in WilkeS- barre ankamen, schilderten die Scene in Mud Run als herz zerreißend. Die letzten Berichte aus Mud Run geben die Zahl der Ketvdteten aus 55 und die der Verletzten aus 40 an. Die Getödteten und Verletzten sind nahezu sämmtlich Irländer. Die Ursache des Unglücks wird tberls der Fahr lässigkeit eine« Signatisten. welcher ermangelte, die vierte Secttvn, als sie sich näherte, zu warnen. lbeilS dem Umstand zugeschrieben, daß der Zug nicht mit Lustbremsen versehen war. — Im Amphitheater zu Quincy, Illinois, hatten sich ! gestern Abend gegen 5000 Zuschauer einaesunden, uw einem da« „Bombardement von London" veranschaulichenden Feuer werk beizuwohnen. Plötzlich stürzte die vollbesetzte große Tribüne ein. in Folge Vesten gegen 150 Personen verletzt wurden, einig« so erheblich, dafi chr Wiederauslomwen be zweifelt «red.
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