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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-17
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1888
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Fünfte Leilage M Leimiger Tageblatt und Anzeiger. ^ L9l. Mittwoch den 17. October 1888. 82. Jahrgang. VolksmrWastliches. All, für tztese» Thell bestimmte» Send«» ge» find zu richttti an de» veranlwortllche» bkedartenr deffelb» G. G. LiM» t» Leipzig." Telegramme. ^VID. Lfite«, IS. Oktober. Heften, fand bier, wie die „Presse'' meldet, eine mehrstündige Sitzung der Rotdschildqruppe statt, welwer, außer dem Präsidenten der Lreditaustalt. Weiß, und den Direktoren derselben, auch der Baron Albert von Rothschild, Hexr von Hansemanu und der Direktor Laußig von der Bobencreditanstalt, sowie Markgraf Pallavicini von der ungarischen Crediibank, bei wohnten. Die Berathungeu, welche dem ungarischen ConverstonS- Prospekt und der Regalieuanlethe gewidmet waren, dürsten heme zum Abschluß kommen. tzi Petersburg, IS. Oktober. (Privat-Telegramm.) Sestern wnrde im Beisein der Sp-tzen der Behörden die nenerbaate Eilen- babuftreck« Romo o-K remeutschug in ihrem ganzen Umsauge dem öffentlichen Verkehr übergeben. Sitzung der Handelskammer. vorläufiger Bericht. Leipzig, IS. Oktober. Ja der unter Vorsitz de« Herrn vr. Wach »- muth adgehalteueu Sitzung wurde nach Erledigung der Registraade ein Bericht de« Holl- und Steuer-Au-schusseS über die Zuschrift der Vereinigung deutscher Tabak- und lligarreudündler, Verlängerung der Zollcredttsrift sür unbearbeitete Tabakblätter beirrffend. eaigegeageuommen. Nach diesem Bericht über welchen Herr Alfred Thieme reserirte, ging hervor, daß der Tabak nicht ol« Handel«, artikel, sondern al« Fabrikation-material zu behandeln sei. Schoo früher habe die Zollcreditsrist 9 Monate, ipötrr 6 Monate und am 1. Oktober 1869 3 Monate betragen. Die Handelskammer, welche sich schon srüher mft der Angelegen heit, aber ohne Erfolg, beschäftigt bat, erklärt sich im Sinne der Petition und findet sie schon insosern zutreffend, al« die Zoll erhebung sür Lolomalwaaren insofern eine ganz andere sei, al« diese Waaren gleich in den Handel übergehen, während Rohtabak erst eine Bearbeitung erfahren muffe. lieber die Rechnung der kromrrstiftnng und den Jubl- läums-Fond« sür 1887 berichtete Herr S. Kreutzer in ein gehender Darlegung der einzelnen Rechnungsposten. Ueder den Neubau der Handelsschule erstattete Herr Alfred Thieme nähere Mittbeiluugen, aus welchen dervorging. daß der »ach dem Plane des Herrn Hosbaumeister Brückwald vorzunehmende Van bereit- bis zur Vollendung der Betonschüituug vorgeschritten sei. Leider sei Iheilweise sehr ungünstiger Baugrund gesunden worden. Bei der Leniralseoeruug werde das System Kelling gewählt werden. Schließlich befürwortete noch Herr Tr. Fritzsche, daß sich die Handelskammer sür Aushebung des Zolles auf Senssameu bei dem Ministerium de- Innern verwenden möge. Die Handelskammer acceptirte vir«. Lu die öffentliche Sitzung schloß sich eine uicht- Sffeiilltche. Vermischtes. Leipzig, IS. Oktober. *— Bvrsengebrauch. Nach einem Beschlüsse de« hiesigen Börsenvorstandes sind russische III Orientanleihe vom 17. d. M. ab an hiesiger Bürie nur lieferbar entweder mit neuen Louponvogen oder mit Talons gegen Vergütung von je OHO sür 100er Stücke und 0.70 sür 1000er Stücke. *— Lredtt- und Sparbank in Leipzig. Die Actien der Credit- und Sparbank in Leipzig sind an der heutigen Börse mit 128 gehandelt worden, doch war hierzu noch Material zu haben. Chemnitz. 1b. October. Die Verhältnisse der Strumpf- Industrie des hiesigen Bezirk« haben sich fest nnserm letzten Be richt so wesentlich gebessert, da- voraussichtlich während deS Win- ter« eine halbwegs ausreichende Beschäftigung vorhanden sein wird. Dies« glückliche Wendung ist sowohl den arg bedrängten Fabrikanten wie Arbeitern der Branche lebhaft zu gönnen. Die Ersteren sind verständig genug die günstige Position, soweit eS anlässig ist, auS- zunuprn, indem sie sich sehr zurückhaltend allen Anforderungen gegen über stellen, die den augenblicklichen Verhältnissen nicht Rechnung tragen; dieses ist namentlich bei den leistungsfähigen, solid situirten Fabrikanten der Fall, die jene wilde Jagd nach OrdreS um jeden Preis auch früher mitzunrachcn verschmähten. Mit der steigen den Beschäftigung steigen somit auch die Preise und die Ein käufer suchen vielfach möglichst schnell noch größere OrdreS zu den alten Bedingungen unterzubringen. — Die Handschuh- fabrtkation liegt noch immer in der alten bekannten Weise darnieder: sie scheint einem dauernden Siechthum verfallen, wie ein mit kranken Säften durchsetzter Organismus. „Ehe eS bester wird, muß noch viel mehr krachen gehen", hört man vielfach in den Kreisen der Fabrikanten: eine verzweifelte Ansicht, die aber nicht so ganz unberechtigt erscheint. Die ganz« Lage de« Geschäfts läßt sich nach Allem noch immer dahin zusammensaffen, daß die Branche sehr schleppend geht und die Preise di« allen sind. — Die Tricotstossfabrikation ist im Allgemeine» noch gut be schäftigt, aber «in Nachlassen der überaus flotten GeschästSperiode ist bei alledem doch nicht zu verkennen. Die zahlreichen meist ebenso praktischen al- geschmackvollen Neuheiten, die aus dem Markt ge- bracht werden, halten jedoch die Branche stets auf einem gewissen Niveau, selbst dann, wenn die Verhältnisse für dieselbe ebenso un- günstig wieder werden sollten als sie jetzt noch günstig liegen. — In Trtcotwaaren findet ein geregelter Geschäftsgang statt. E« sind in allen Gattungen dieser Industrie OrdreS zu auskömmlichen Preisen vorhanden. (Wocheuschr. s. Spinn, n. Weberei.) —r. Limßach, IS. Oktober. Laut kollegialem Beschluß der städtischen Vertretungen ist die Anfertigung der in zwei Serien zu 1000. bOO oud 200 ^l auSzugebenden Stadtschaldscheine lammt Zinsleisteu nud ZiuSscheinen der Finna Giesecke L Devrient in Leipzig übertragen worden. — Deller verlaute», daß nach den Ergebnissen der Sparrasseuprüsung sür das Jahr >88? ein Reingewinn der Sparkasse von 14 326,81 ^l zu verzeichnen ist. * Ans dem vogtlande, 15. Oktober. Di« englischen Berichte über die dortige Spitzenindustrie sind für die gleiche Industrie deS Vogtlandes, de». Sachsens nicht maßgebend, daS wissen wir a»S Erfahrung. Jndeß einen ungefähren Maßstab zur Beurtheilung der Lage de« Geschäft« geben sic doch ab. Hiernach ist anzunehmen, daß hinsichtlich der Svitzensabrikation eia flotterer Geschäftsgang im Anzüge ist. Zu wünschen wäre eS. In früheren Jahren waren um die gegenwärtige Zeit so viele Bestellungen auSzusühreu, daß alle Stickereien nothwendig hatten und die Nächte mit zu Hilfe ge- nommen werden mußten, um die Lieferzeit einzuhalten. Diese „goldene Zeit ' in drr Stickcceibranche kennt man schon längst nicht mehr. — Die Appreturanstalten sind voll beschäftigt. In Plauen ist soeben wieder ein großer Fabrikanbau sertiggestellt worden, bestimmt zur Appretur englischer Gardinen. -n- OelSnitz i. B-, 15. Oktober. Die hiesige Tevpichfabrik von koch L te Kock hat sich während der kurzen Zeit ihres Bestehens so gehoben, daß sie im AuSlande schon den älteren Firmen den Rang streitig macht. Die jährlichen Umsätze der Fabrik belaufen sich aus über 1 Million Mark. In der kunstgewerblichen AuSstel- lang in München erregten die auSgelegte» Teppiche besonder« wegen ihrer kunstvollen Muster und ihrer prächtigen Farbenver- tbeilung Aussehen. Die Firma erhielt dafür eine ehrende Aus zeichnung. U Planen, 15. Oktober. Nach den neuesten Mittheilungen, welche der „Bogtl. Anz." aus Nottingham über den Bang des Spitzen- und StickereigesldästeS empfängt, ist aus eiue iveseniliche Besserung der Verhältnisse noch nicht zu rechnen, denn Tüll jeder Gattung, selbst Seidrntüll, ist in großen Vorräthrn vor Händen, begegnet aber geringer Rachsroge. Bester allerdings sind die Aussichten für farbigen Tüll und sogenannte Torchon-, die be sonder« für den Eoiitmknt bestellt werden. Bon größtem Einflüsse aus den schwachen Gang de« Geschälte« ist die Moderichtung, welche dir Stickereien und Spitzen sür Putzmacherzwccke sehr wenig be> achtet. Hiesige Häuser haben zwar die lausenden Aufträge aus zusüdre», sind ober nicht in der Loge, größere Bestellungen für den Export zu besorge». Ja der Schweizer Stickeretiuduftrie geht es auch »irki bester. r Mei«i«>r», 15. October. Noch dem erschienene» offlciellen Berichte ist die einzige Firma, welche da-HerzogthumMriainge» in Munch der kn»ftgewerde.Lnsstelluig »che, vertrete» hat, mit der Medaille und Ehrendtplom plämiirt worden. Es ist die« die Actiengesellschaft Sophienau beiEisseld, welche vor kaum 1'/, Jakren die in unserem Herzoqtbum noch nicht vertretene kunst. gewe, bl che Industrie der Majolika-Thonöien-Fabrikation ausnahm und nach so kurzer Zeit sich diese ehrende Auszeichnung erworben hat. Ganz besondere Anerkknnung verdient aber, daß die Directum eS sich sehr angelegen lein läßt, einheimische Arbeiter ouszubilden und heute schon im Staude ist, mit fast nur heimath- lichen Arbeitskräften zu arbeiten. — Die in den geräumigen Kellern des Zeughauses in Loburg befindlich« Paeßler'sche Aepselweiasabrik ist wieder in flottem Betrieb; täglich werden Hunderte von Centnern Aepsel herangefohren und in den Kellern ausgeschüttet. Ls ist meist sränkstche« Ödst, besonder« viel kommt aus den obstreichen Gegenden an der fränkischen Saale. ES kann erwartet werden, daß der „88 r" seine» schmackhaften und preis- würdigen Vorgängern, deren Krone ei» vorzüglicher „Apselweiu- Lhamvagner" war. nicht nachstehen »erd«. Berlin, 15. Oktober. Aus Antrag drr Reich-Vertreter für die deutsche kanftgewerbliche Ausstellung in Kopenhagen aus zollfreien Einlaß der von der Kopenbagener Ausstellung zurückgelangendeu Güter, wie solche zul tzt sür die diesjährige Melbourne« Ausstellung bereit« zugestanden worden, hat der Bundes- rath solche genehmigt, fall- gewisse Förmlichkeiten beobachte« werden. Namentlich sind die Güter vor dem Abgang« in Kopenhagen von dem zuständigen Versender dem deuischen Re ch Vertreter unter Ueber- gabe von Verzeichnissen über den Inhalt der zu verseudenden Kisten onzumelden. Berlin, 15. Oktober. Die Aktien von F. Vutzke L To., Actiengesellschast für Metallindustrie inBerlin, werden am 18. d. MtS. zum Lourse von 136 Proc. aufgelegt. Eine be sondere Bevorzugung sollen nach Miliheiluag der Zeichnungsstcllen diejenigen Zeichner erfahre», welche sich verpflichten, ihre Aktie» nicht vor dem 15. December d. I. zu verkaufen. — Das Börten- Loinmistarial hat heute den von der Firma Iacquier L Termins einqereichien Prospekt, betreffend die Aktien der mit 1 Mill. Mark Capital kürzlich hier gegründeten Aktiengesellschaft sür Eisen- und Wellbleches»struciionen vormals Brest L Co. ge nehmigt. Die Aktien werden am Mittwoch, den 17. d. MtS., an der hiesigen Börse in den Verkehr gebracht werden. *— Nach der im „Reichs-Eisenbahnaml" ausgestellten Noch- weilung der auf deutschen Eisenbahnen — ausichließlich BahernS — im Monat August d. I. beim Eisenbahnbetriebe (mit Ausschluß der Werkstätten) vorqekommeneu Unfälle waren im Ganzen zu verzeichnen: 5 Entgleisungen und 3 Zusammenstäße aus freier Bahn. 22 Entgleisungen und 14 Zusammenstöße ,n Stationen und 111 sonstige Unfälle (Uebersahren von Fuhi werken, Feuer im Zuge, Kestelexpiosionen und andere Ereignisse beim Eisen- dadnbetriebe, sofern bei letzteren Personen geiöbtet oder verletzt worden sind). Bei diesen Unfällen sind im Ganzen, und zwar grötztenthrils durch eigenes Berlchnlden, 123 Personen verunglückt, sowie 80 Eisenbahnfahrzeuge erheblich und 120 unerheblich be- schädigt. Von den beförderten Reisenden wurden 1 getöbtet und 11 verletzt, und zwar entsallen die Tödiung aus den Verwaltungs bezirk der königlichen Eiienbahn-Tirection zu V-rlin, je zwei Ver letzungen aus den Berw-ltuiigsbezirk der königlichen Eiseabaün- Direction zu Elberfeld und di« großberzoglich badischen Gtaats- eisenbahnen und je eine Verletzung aus die Main-Neckar-Siienbadn. die königlich würitemhergiichen S,aai««lsenbauaea und die Ber- waltuugsbezirke der königlichen Eiiendah»-D>re«lionr» za Frankfurt a. M.. zu Erfurt, zu Köln (linksrheinische), zu Bromberg und zu Hannover. Bon Bahabeamten und Arbeit«» im Dienst wurden beim eigentlichen Eisenbahnbetriebe 24 getöbiet and 64 verletzt, von Steuer- re. B amte» 2 getödtet and 3 verletzt, von fremden Per sonen (einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Bahnbeamren und Arbeiter) 10 getödtet und 8 verletzt. Außerdem wurden bet Nebenbeschäftigungen 1 Beamter getödtet und 4 Beamte verletzt. Deutsche Uhrensobrikation und der Handel. Al» vor nunmehr Jahresfrist die billigen amerikanischen Uhren auch den europäisch-» Markt überschwemmten, waren es die Schweizer und deutschen Fabrikanten, welche die Lage sofort über'chauten und an Stelle des leicht zusammengesetzten, wenn auch billigen amerika nischen Product- etwa- Dauerhaftere« sabricirlen und damit der amerikanischen Concurrenz aus das Wirksamste begegneten. Und so scheint e« auch im Auslände werden zu wollen, wie u. A. auch aus einer ojficiellen Lorrelpondenz au« «Hang Hai, dem größten Handelsplätze Chinas, hervorgeht. ,Lsn Standuhren", so besagen jene Mittheilungen, „hat Schworzivalder Fabrikat, von dem etwa 1000 Kisten 4 1 Dtzd. Stück eingcsührt wurden, da» amerikanische schon lost verdrängt. D>e llbren gleichen den unter dem Namen Reiseuhren (»rriazs« eloclc-) brkinnten. haben ein starke« Schlagwerk und gehen 30 Stunden. Der hiesige Verkaufspreis ist 24Taels sür dos Dutzend, was, da der FacturapreiS in Hamburg, dem Ber- schiffungsvasen, etwa 7 -Kl ftir daS Stück beträgt, auch bei den jetzigen niedrige» Silbercourftn noch einen Gewinn läßt. Amerika. Nische Standuhren waren bisher nicht unter 25 Taels für das Dutzend herzulegeu. kleinere Uhren, die kein Schlagwerk besitzen, worau» die Chinesen großen Werth legen, werden zu 0,90 Taels sür das Stück herab verkauft. Beliebt sind ferner Uhren mit mechanischen Spie lereien. In Wand- und Hängeudren sollte die Schwarzwalder In dustrie ebenso gut mit der amerikanischen concurriren können." - Internationale Bank in Berlin. Im Jaseratentheike unserer heutigen Nummer befindet sich der Prosper« der neu errichteten Internationalen Bank tu Berlin. Da» Aktienkapital besteht, wie w,r bereit« mitihcilie», au« 20 M llionen Mark in vollgezahlten Aktien. Dasjenige Geschäftsjahr, für wftche« die erste Dividende vertbeilt wird, umfaßt den Zeitraum bis zum 31. December 1889. DaS Statut lehnt sich im Wesentlichen an diejenigen der großen Berliner Banken an: eine bemerkenSwerthe Neuerung bildet die Er- richtuny eine« engeren Ausschusses, welche- „die SuSsübrung der Beschlüise de- AussichtSratbes zu überwachen, außerdem olle wichti geren Geschäfte in Gemeinschaft mit dem Vorstande zu berathen hat". Bei der Gcwinnvertheilung ist im Interesse der Acttonaire die Be stimmung getroffen worden, daß den Tantiämen-Bezügen de« BorstandeS und deS AussichtSratheS eine Dividende von vier Procent voranzugehen Hot. Für Ken besonderen Werth des Uederganges des I. T. Goldberger'schen Geschäfts aus die Internationale Bank in Berlin sprechen die im Pro- spect aufgeiührren Ergebnisse an Provision und Nettogewinn, welche daS Bankhaus I. L. Goldberger in den Jahren 1881—1887 er- zielt hat. Damit ist eine geeignete Grundlage gewonnen sür eine ersprießliche Thätigkeit der neuen Bank, deren Ausgabe eS sein wird, daS vordandene ArbeitSseld in einem dem Aktienkapital entsprechenden Umfange zu erweitern. Zur Erfüllung dieser Aufgabe sind die im Vorstände und AussichtSraihe sungirendcn Persönlichkeiten nach dem Unheil« der maßgebenden Kreise mit großem Vcrftänduiß ge- wählt. Die Beziehungen zu den answärtigen Banken und Bankhäusern, welche sich an der Ucbernahme der Aktien in hccvcrragendem Maße betbeiligt haben und zu welchen zählen: Anglo«österreichische Bank in Wien, Niederösterreichische Escomptk-Geselllchast in Wien, Pester ungarische Commerzial-Bank in Pest, Bank in Winterthur in Winterthur, Eidgenössische Bank in Bern, I. E. Ganzberg in St. Petersburg. St. Petersburger Privat- dandelsbank in St. Petersburg. I. Lammondo L Ca. in 'pari«, Banque de Constantinople in Paris, Bergisch-märkische Bank i» Elberseld. Mecklenburgische Hppoth ken- und Wechselbank in Schwerin i. M., Deutsche BeremSbai.k in Frankfurt a. M, I. Simon'S Wwe und Söhne in Königsberg i. Pr., sichern der Bank eine wertdvolle Mitwirkung bei größeren finanzielle» Geschäften. — Nach AuSwei« der Handelkbückier der Firma I. T. Goldberger war da« Ergebniß der letzten 7 Jahre an Provisionen 3 638114,61 ^l Der Gelammt-Netto-Gewinn war im gleichen Zeitraum, nach Stel luog der Reserven, 5449 395,12 ^ DaS ProoisionS-Conto be« ersten Semester« 1888 ergiebt einen Ertrag von 268095.93 Mark. Die mobilen und immobilen Werthe. sowie dle Shnd'cois- belheiligungea der in Liquidation »retendeo Firma I. T. Gold, berger gehen nicht aus di» Gesellschaft über. Die seitherigen Inhaber der Handlung I. L Goldberger haben sich auch verpflichtet, während der nächsten 5 Jahre ein eigene« Bankgeschäft in Berlin und io der Umgebung von Berlin nicht zu errichten und sich an einem solche» nick» zu betheilige». — I dem wir im klebrigen aus den ,m Inseraten «heil befindlichen Prospekt verweisen, bemerken wir nur noch, daß die Zeichnung am 18. d. M. zum Subskriptionspreise »»» 122'/, Proc. zuzüglich laofend« Zinse» ans de» Nomtuoldetrag vom 1. November d. I. nur bei dem Ba»kha»s« Bor» är Buffe in Berlin statifindet. *— Berliner Aktiengesellschaft für Llseagießerei und Maschinenfabrikation, früher I. L. Freund und Co. In den nächsten Togen soll eine Ausficht-raihssitzung ftaiifinden, in der über die Dividend« Beschluß gefaßt weiden wird. Der Brutto- rivinn de» abgelaoseuea Jahre- beträgt zwar circa 60000 ^l weniger alt der vorjährige, indessen hört die „Nat.-Zeitiing". daß wahrscheinlich di« Dividend« aus 9 bi« 9'/, Prokeat gegen 8 Procent im Vorjahre festgesetzt tverdea wird, und zwar aus da« Audrängen eiue« Großactionairs. *— 4'/,procentige Argentinische Anleihe. Die Sub skription der 4'/, proceniigen Argentinischen Anleihe wnrde deute in Bei li» wegen Ue^erzeichnung in Deutschland sofort nach der Eröffnung geschloffen. *— Berliner Elektrirttätswerke. In dem Iahrerbericht wird mftgetheitt, daß bis zum Ablauf deS nächsten Kalenderjahres voraussichtlich 100000 Glühlampen au« dem Kabeluetz der Gesell- schaft bezogen werden können; eS wäre aber Vorsorge getroffen, daß in den darauf folgenden Jahren wettere 100000 Lampen tnstallirt werden können. Die Bauten Im laufenden Jahre beanspruchten 6 Millionen Mark und im Jahr« 1889 90 3 Millionen Mark. Lebtrre werden durch Aktien aufgebracht, der übrige Betrag durch Obligationen, welche nach Uedereinkunft von der Allgemeinen E'.ektri- citälS^eseüschast für die vertragsmäßigen Liesernngcn »I pari in Zahlung genommrn iverden sollen. Der Reingewinn deS laufenden IadreS beziffert sich aus 319040 .4l, der ReserveiondS erhält 15 952 >l, die Actionair« 5 Proeent, da« Rückstellung«-Conto 40000 .4. *— Kainit-Nebereinkonft. Die der „Magdeb. Ztg." mit- aetheilt wird, ist nach mehrtägigen Verhandlungen in Berlin di« Kainit-Uedereinkunft aus 10 Jahre ebenfalls zü Stand« gekommen. Es stellen sich vom 1. Januar 1889 an die Bethei.iguugSzahlen der einzelnen Werke an der Förderung von katnit für lanowirthschast- liche Zwecke und zur Ausfuhr wie folgt: Der preußische FiScuS 18,125 Pro«., der onhaltilche FiScuS 18,125 Proc., die Kaliwerke AscherSleden 18.125 Pror., das Salzbergwerk Neustaßfurt 18.125 Proc., die cous. Dlkaliwerke Westerrgeln 15,000 Proc., die Gewertschast Herwnia 12,SW Proc. F> aulsiirl a. M , 15. Oktober. Die „BörsenHändelSzeitnng" meldet: Die Vertreter der süddeutschen BlechwalzwrrkS- convention hier haben mit den Siegerin und westfälischen Fein- blech-Walzwerken ein Uebereinkommen getroffen, da« der diesen Monat italtfindenden Versammlung sämmtlicher Werke vorgeleat werden soll. DaS Uebereinkommen betrifft den Anschluß der süd deutschen Werke an den bestehenden Feinblechverband. *— WaarenauSfuhr. Der Export de« ConsulardistrictS Frankfurt a. M. nach den Bereinigten Staaten betrug im ver flossenen Quartal 8l91l4 tz gegeu 818 789 tz im Barjahre. *— G ründung--Proiect. Nach der „Franks. B.» und Hdlsztg." verhandeln Frankfurter Bankier« wegen Umwandlung der dekamtten Eisenwerke von Gebrüder Krämer in Dt. Ing bert in eine Actiengesellschaft. *— kempss'S Bierbrauerri-Gesellschaft za Frank furt a. M. Nach dem Geschäftsbericht sür 1887<88 ist drr Bier- obsatz von 23 475 dl auf 28528 lü gestiegen. Der Rohgewinn beträgt 137 723 ^l, wovon 33 935 ^l zu Abschreibungen verwandt werden und 101 788 ^ zur Verfügung stehen. An Dividend« ge langen 11 Proeeat zur Vertheilunq. *— Actieugesellfchast „Mainkette" iu Mainz. Der AufstchlSrath hat beschlossen, da« Actiencapital durch Rückkauf und Bernichlung voo Aktien bi- zum Nominalbeträge van 300 000 .4l za reducirev. Eine aus den 31. d. M. zu diesem Zwecke ein- berufene außerordenlllche Generalversammlung hat hierüber Beschluß zu sasse». *— Ueber die AbzahlongSqeschäste äußert die Handels- kommer von Düsseldorf iu ihrem Ber chie für daS Jahr 1887. daß dieselben keineswegs, wie vereinzelt behauptet wirb, einem berechtigten Bedürfnisse enilprechen. „Wir halten diese Geschälte vielmehr wrg-n der vielen M ßständ«, die bei ihrem Betriebe sich einstellen, für einen großen Theil de« Publicum« sehr gefährlich. Abgesehen da von, daß die au« diesen Geschäften eninonimenen Waareu meist weit über den sonst in den Ladengeichästen üblichen Preis bezahlt werden, und da« Publicum auch vielsach in Folge der scheinbaren Zahlung-- erleichterung zu Einkäufen über den Bedarf verleitet wird, sind diese Geschäfte wegen der dem jedesmaligen Kaufabschluß beigesüqten borken, den kauf ouflSienden Bedingung zu verurtheilen" Nach dies» Bedingung geht bekanntlich der gekaufte Gegenstand bei Nicht- innehaltirng auch nur einrr der verabredeten Theilzahlungea sofort wirdec in das Eigenihum de- Verkäufers zurück, und sind die übrigen Theilzohluugen verloren. *— Kölnische HagelversicherungS-Besrlschast. Wie bereits milgetbeilt, wird da« diesjährige GeschästSergebniß daS beste seit dem Bestehen der Anstalt sein. Der Uederschuß dürfte sich an nähernd auf 8W 000^l belaosen. Die „Köln Ztg." bemerkt dazu: Wenn man von der Gewinnsumme die Rücklage auf 900000 gleich 50 Proc. deS einqezabllen ActienlapilalS von 1800 000 ^! brächte, wozu 420 000 ersorderlich wären, so würden »och reich, lich 15 Proc. gegen 12 Proc. im Borjadre vertheill werden können. Hierzu wären 270 0w^i ersorderlich. so daß für Gewinaaatheile rc. noch 110000 übrig bleiben würden. Ja Börseakreisen glaubt man sogar, daß die Dividend« noch etwa« höher werde bemessen werden, nämlich mit 16 Proc. gleich 48 .Sl Dividendenscheme wurden daher auch zu 45 .4l gesucht. Im Vorjahre betrug der Gewinn 577 371 >l. die Dividend« 216 000 ^l, dir Srwinu- betheilignng 50 537. die Zuwendung zur Reserve 310834 *— ElberselderFarbenfabrikenFriedrichBayerödLo. Nack auS New-Uork eingegangener telegraphischer Meldung ist den Farbensadriken von Bayer L Co, Elberseld, sür da- neue Schlaf- mittel „Sulsural-Bayer" da- Patent in den Bereinigten Staate» eudgilt'g ertheilt worden. *— Zur Lage der Walzdrahtsabrikation. Im Walzdroht ist eine wesentliche Acnderung der Geschäftslage nicht eingetretcn, die Beschäftigung der einzelnen Werke scheint keine gleich förmige zu sein; vereinzelt wird reger Vetricd constatirt, während namentlich sür gezogene Drähte an anderen Stellen noch Arbeits- brbürftiiß vorhniiden ist. Die Käufer scheinrn bereits mit der am 28. d. M. geplanten Auflösung deS Verbandes zu rechnen und lassen daher ihre Aufträge nur spärlich einlausea. Man hofft indessen von Seiten der Walzdrahttverke, daß die betheiligteu Firmen sich noch zeitig über die Folgen der Auflösung klar werden und sich vielleicht doch noch bereit finden, dem Verbände, wenn auch auf per- ändert» Grundlage, daS Writcrbestehen zu ermöglichen. *— Hörder Bergwerks- und Hüttenverein. Dem Ber- nebmen der „Köln. Ztg." nach ergiebt der Rechnungsabschluß sür 1887/88 wiederum 1 Proc. Dividende für die Slammaclien und 6 Proc. sür dir Vorrechtsaktien (wie im Vorjahre) bei rund 700000 Abschreibungen (600 662^! i B ) und 100 000 Rücklagen (60 312 i. V). Tie Einrichtungen für Panzerplatten und SchiffSbaubedars haben erhebliche Capitalauswendungen erfordert, so daß die Vorsicht gebot, nicht über die letzte Dividende hinauszugehen. Lsrtmuntz» 14. October. (Köln. Bvlk-zig.) Drr Eisrnmarkt hat in der adgelausencn Woche seine ruhige Haltung bewahrt. Wenn sich auch in einigen Bramden hin und wieder etwa- lebhaftere Nach frage bemerkbar mochte, so ist doch daS Gesammtbttd der Elien- Jndustrie dadurch keineswegs bedeutend verändert. — Der Kohlen markt verdarrt in seiner bisherigen günstigen Lage und bietet zur Zeit eia Bild, wie wir eS selbst zu Anfang der 70er Jahre nicht gesehen haben. Daß die riesige Kohlenmenge, welche tagtäglich im ntederrheinijch. vestjälischen Kohle,n-vier zur Forderung und Ver sendung gelangt, nicht hinreicht, um die augenblickliche NoL- frage zu decken, darf al« Zeichen gelten, daß die Montan-Industrie gegenwärtig gut beschäftigt ist. *—Der rheinisch.wetzfälilch« Elsenmarkt hat in der verflossenen Woche leinen ruhigen Verkehr im Allgemeinen bei- beiialten. Die Snze chen scheinen eher auf eine Besserung al« aus da« Grgentheil hinzuoeuien. Auch in Schlesien sä-eint der Eisen markt nach deu Berichten der dortigen Blätter einer bessere» Zukunft enlgegenzugehea. Der schottische Markt war i» der letzten Woche wieder flau; der englische bedielt jedoch, abgesehen von kleinen Schwankungen '» den Roheisenpreisen, durchweg seine feste Hailuog. Auch der ame»ikauische Markt zeigte stellenweise steigende Ten denz »nd i» 1 llgemeineu eine freundlicher« Physiognomie. Da« belgisch» Eisengeschäkt scheint sich ebensall« bessern z« »ollen. Le» sranzäjische Markt ist anhaltend schwach. (Nd.-Weftf. Ztg.) *— Westfälischer Grnbenvereio. Der »ene Schacht der Zeche ..Hansa" ist schon ans über 900 w Tenfe »tedergebracht: er soll 700 w tief werden. Bi« jetzt stad drei 5, 4 und 5'/, Fuß mächtige Fetikohlenstötze mit sehr gutem Nebeugksteiu durchteuft worden; in nächster Zeit hofft man da« Leftslätz „Präsident" zu er reichen. E« sind die«, zumal die Flätze ein sehr günstige« Einsalleu von 10 bi« 20 Grad Halen, durch»»« 'gnte Bedingungen sür die demnächstig« Ertragssähigkeit diese« Bergwerk«, welche« früher, al« k« noch der engliichrn Gesellschaft gehörte, und anch bi« in dt« »euere Zeit nicht recht gedeihe» wollte. *— Actiengefellschaft für Life» - Jadnftrtr z» Styrum. Nach dem Geschäftsberichte für 1887/88 betrögt, wie die „Rh.-Wests. Ztg." meldet, der Betriebsüberlchuß 208 133 (gegen 172872 ^ im Vorjahre), wovon 90198 » Geschäfts unkosten (100012 ^l) und 46250 «rnndschulbtinsen (47 750») abgeh«», so daß ein Gewinn von 71885 (25 109 ^l) verbleibt, welcher ganz zu Abschreibungen verwandt warben ist. Dieselben umsastea sdte für Neuanlage» verausgabten 49 987 ^l,j (14 600 ^l) Garanlage und 7096 -Kl Aulsäll». *— Hannoversche Messtngwerkr. Die Generalversamm lung genehmigte mit 575 gegen SOI Stimmen eine Dividend« von 10 Proc. an die Prioritätsoctten und lehnte mit 570 gegen 308 Stimmen die Umänderung der Stammaktien in PrioritS«actien ob. *— Branuschweigische Jutespinnerei. Der Geschäfts bericht bestätigt, daß sür 1887—88 11 Procent (gegen vorjährige 8*.,) Dividende ge»ohlt werde» sollen; abgeschrieben werden 200 101 >!l, dem DiSposil'onSsond« überwiesen 81 358 im neuen Jahre de- rechtigt die Geschäftslage zu der Erwartung eine« nicht nitndrr be- sriediqende» Verlaus«, wie da« eben abgeschlossene, zumal rin weite re« Zusammengehen drr inländischen Fabriken bezüglich der vor- kausspreile und einer ProduelioaSeinschriukung als gesichert betrachtet werden kännen. VVrö Ha«tz«r», 15. Oktober. Drr Zollaaschluß von Hamburg und Altona vollzog sich in aller Stille und ohne Störung. Die RevisionSgeichäfte seiten« der Zollbeamten gehen iu der coolantesien Weile von Statte», so daß vie Eröffnung be freien Verkehr- voraussichtlich am kommenden Donnerstag statisiadea dürfte. An der Börse wurde de« wichtigen Ereignisses von berufenster Seite gedacht. Der Präsident der Handelskammer erschien, umgeben von den Mitgliedern und den Secretaire» der HandelSkanimer, an der Brüstung der Galerie de« Hauptsaale« und hielt eine Ansprache an das Börseupublicum, iu welcher er an die Bollenbuug der wirth- schaftlichen Linaeit deS deutschen Reiche« durch den Zollanschluß Hamburgs und Bremen« ertanerte. Die aasänglicheo Besorgniste se en zerstreut wordeu darch die Art und Weise, iu der der Zoll- aiischluß stoltgefuiiden habe. Der geschaffeue Freihasea and die herrlichen Anlagen bildeten de» Stolz Hamburg« und gereichte« dem deuischen Reiche zur Ehre. Der Dank für die Erreichung diese- Zieles gebühre in erster Linie der Reichsregiernng, dem BnndeS- ratd und dem Reichstage für den Zuschuß de« Reiches, olSdana aber dem Senat, der Bürgerschaft, deu Mitglieder» der Vollzugs- uud Anschlußcommilstoaea, deu Techniker» rc. Der Präsident schloß mit dem Ausdruck brr Hoffnung und Ueberzeuguna, daß Hamburg- Handel und Industrie auch unter den neuen Verhältnissen sonfahreu würden zu blühen und zugedeiht» «ad daß Hamburg im Stand« fein werde, seine Stellung ,m Welthandel su bedaupleu znm eigenen Segen, zum Nutzen und Frommen de« deuilchen Reich«. „Hamburg« Handel lebe hochl" Mit einem dreimalige» brausenden Hoch antwortete da- Börsrnvublikom. Li« „Hambnraische Vörsenballe' sügt diesem Bericht hinzu, ber Präsident Mestera Hab« in feiner Rede einer Kärperfchoft »icht gedeuken können, nämlich der Handels kammer selbst; zweifellos werde dieser sür ihre sachverständig« be stimmende Mitwirkung allseitig Dank gezollt werden. *— Zum Hamburger Zollanschluß schreibt mau der „K. Ztg. aus Hamburg unterm 14. Oktober. Die Bersorguag der Hautbaltuageu mit autländischru BerbrauchS- Gege n ständen innerhalb der gestatteten steuerfreien Grenzen hat den Kleiubäudleru einen m» dem Heraurücken bei Zollanschlusses stetig steigende» Absatz ihrer Artikel gebracht, der am gestrigen Sonn- abend, dem LohnzahluugStage sür viele Arbeiter, seinen Hähepauct erreichte. Die Läden der Colouialwaarenkändler waren gestern Abend bi« in die späte Nacht voll von Käufer», die sich »och in letzler Stunde versorgten, da heute die meisten Geschäfte wegen der Nachsteuer-Arbett geschloffen sind. Ja allen Claffea der Bevölkerung hat seit Wochen eine wahre Kauswuth geherrscht «nd die Laden inhaber ve, sichern, daß Lagerhüter geräumt wurde», a» deren Absatz sie niemals mehr gedacht haben. Unter der Devise „Ausverkauf ausländischer Artikel" wurde uatürlich auch der Absatz zollinländischer Erzeugnisse nicht verschmäht. DaS verbältnißwäßig bedeutendste Ge schäft haben wohl die Weiahändler gemacht, da 70 Flaschen Wein und 21 Flaschen Cognac oder Rum von der Rachsteuer befreit sind. Die Uebersührung der Waareu oul den alten Speichern noch de» Lagerhäusern deS Freihafen« hat iu deu letzten Tage» auch alle Kräfte in Anspruch genommen. *— Zum Zollanschluß Homburg«. Die „Time-" be- sprechen den Eintritt Hamburg« iu de» deutscheu Zollverein und fagen am Schluffe ihrer Betrachtungen: „Für Hamburg kann der Wechsel, welchen der nächste Montag mit sich bringt, in keinem Fall» rin Gegenstand der Gleichgiltigkeit sei«. Dessen Ergebniß sür da« Exportgeschäft Hamburg« muß abgewartet werde», aber da« Er- gebniß sür die Bürger al« Lonsumeuten wird uuverzüglich gesehen und verspürt werden. Im Hamburger Senat wurde da« Ausgehen de« Freihafens in de» Zollverein unter der Annahme beschlossen, daß die« die Wohlfahrt d»r Stadt erhäheu würde. Im Hause der Bürger herrschte keine solch« Illusion. Wir hoffe», daß die Ham- burger nicht Ursache haben werden, ihre» patrwuschen Entschluß zu bereuen. Der Gewinn für Deutichlaud ist sicher. E« wird zun, Mindesten einen neuen Markt gewinne»«. Der Gewinn für Hamburg ist etwa- weniaer ol« problematisch." *—Bereinigte Gummiwaaren-Fabrikeu Harburg. Wien vorm. Meiner I. N. Reithosser. Nach dem Gewinn« und Verlust-Lonio wüld« ein vertheilbarer Uederschuß von ca. 770 000 » verblribru, welcher die Berlheiluug einer Dividende von etwa« über 17 Proc. gestatte» würde. *— Bremer Jute-Spinnerei und Weberei. Wie auS Bremen berichtet wird, ist am Freitag drr Betrieb der Fabrik er öffnet worden. *- Börsenschknß. Gleichwie die V«rl1»«r Börse, so bleibt auch am 30. d. wegen der Wahle» zum preußischen Landtage dir Bretlauer Börse geschloffen. Vayreuttz, 12. October. Die hiesig« Gasfabrik wurde heute a» die Gesellschaft der vereinigten Ga«werke in Augsburg verkauft. Die Inhaber drr Bayrenther Ga«sabrikati»a verlieren nun mehr nur 10 Proc. Nürnberg, 14. Oktober. E« ist «vhl von Intrreffe, daß für die Aciien der Nürnberg-Fürther Ludwigs-Eisenbahn, der ältesten Bahn Deutschlond«, jetzt ein Preis von 1000 » für di« Actie von 100 fl. bezahlt wird. E» entspricht da- einem Agio von 483 broc., und wenn mau die in den letzten Jahren bezahlten Divi- denden von je 21 Proc. in Betracht zieht, gewähre» dir Aktien bei d,m jetzigen Lourse nnr ein« Verzinsung von 8*/, Proc. Kurz nach der Errichtung der Bahn waren die Actten aus 200 fl. gestiegen und hoben sich nach dem erste, BetriebSjohrr ans 850 fl. T'm fortwährenden Steigen de« Courle« war erst durch di« im Jahre 1881 erfolgte Inangriffnahme und ErSffnnag der Psrrdebahn rin Halt gebolrn worden: damals sank da« Agio, welche« schon etwa 4M Pro«, betrogen hotte, ans etwa 800 Pror ' Al« man ober sah. daß trotz der Concurrenz der Psrrdebahn di, kurze Zeit hindurch gesunkene Frequenz in Folge nachträglicher Loncrisionen dem Publi cum gegenüber nicht dauernd abnehme, ja der Verkehr durch da« Wachlttum der Siädte Nürnberg und Fürth sich nnr steigere, da konnte der Loor» sich wieder bebe» »nd hat »»» »ach »nd nach die gegenwärtige Höhe erreicht. (N. M.-N.) *— Die Baumwoll-Frinspinnerei „Augsburg" bat in der ersten Hälfte de« lautenden Vetriebsjahre« nach Abzug der Abschreibungen w. einen Gewinn von 5 Proc. erzielt. Bei dem an- haltend guten Geschäftsgang wird beinahe täglich mit Ueberknnden gearbeitet und schätzt man den Verdienst de« lausenden Jahre« auf etwa 12 Proc. Voraussichtlich erreicht die zur Vertheilung kommead« Dividende 5 Proc. Mfiitche», 18. Oktober. Dt« Aett«»G«f»Nsch,st Hacke».
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