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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-23
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1888
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0 Lei»»'«. «. vew»«L «itr dftft »ftE«ff»« Bi»"«« ker gerSsmige Crwcertsaal tu dr» „Drei Litte»" zuRr»d»ttz neu «illetle gemacht. Gestern Nachmittag pröseattrte er sich znm ersten Male in seiner neuen Festrede, und da» große Milttairconcert» 8c» ihm zu Ehren al» „EröffaaugSconcert" angeküadigt war, er- freute sich eine» auberordemlich zadlreiche» Besuche«. Der Saal, in dem während de« Winter» eine stattliche Neide von Bocal. und Iiistrumeotalcoacertea abqehallea zu werden pflegt, ist üderdie« de- c -ulend erweitert, und dürste in seiner jetzigen Gestaltung wähl gegen ,'i)00 Menschen sassen. Die Akustik desselben hat durch die E» wciiernng. wa« dte Hauptsache ist, nicht« eingebaut. Da« Weihe- cuneert wurde von der Capelle de» 4. Thüringischen In- -anterie-RegtmrnteS Nr. 72 au»gesührt, die über treff. . a, geschulte Kräfte versügt, und voll besetzt ist. Herr Musik- su.ector Weudt hatte ein ansprechende« Diagramm aaSgewähit ras auch der patriotischen Stimmung der letzte. Tage würdig Rech- uung trug. Lm Glanzpunkt der -lnssührungcn war da» von Beck »»irumeutirte Volkslied „Andrea» Hoser", da« in dieser feinsinnigen, ieiüdivolleo Interpretation einen erhebenden Eindruck hiuierlieh, and >!a c»po verlangt wurde. Auch der reizende Melodieenstranh au» Lortzing'S Werken von Menzel, die Ouvertüre zu „Wollenste!»» "ager" von Keuling, da» markig schattirte Finale au» Wagner'S . Lohengria", und der graziöse Walzer au» der Oper: „Der Gras ri'ii Gleichen" von HelmeSberger verdiene» volle» Lob. Während e beiden ersten Thole de» Programme» der Streichmusik huldigten, wandte sich der dritte der Miliiairmusik zu. Auch bet ihm hatte Herr Musikdirektor Weudt Stücke autgewLhl«, die nicht zu den Eoacert-Alltäglichkeitea za rechnen sind, wie z. B. die Ouvertüre zum „Grenadierlager" von Doppler. L) Leipzig. 22. Oktober. In de» Loncertgärtr» prodnein sich jetzt der Herbst al» Musiku». Da pfeift der Srurm und raschelt da« Laub, und unsere Musikcapellen haben die Winterquartiere be zogen. Im Albrrtgarten zu Anger-Crottendorf, wo Sommer und Winter gern die fremden Militaireapelleu ihre Gastspiele geben, batten sich gestern Nachmittag die „Grimmaer Husaren", oder wie :hr ossicieller Titel laiitet, die Capelle de» köuigl. sächsische» zweiten Husarenregimentes Nr. IS, einquartirt. Der Con- certsaal de» „AlbertgartenS" hat nicht nur ein vornehme», elegante» Gewand angczogen, sondern weist auch eine so vortreffliche Akustik auf, daß die Töne nicht verloren gehen, selbst wenn sie im zartesten Pianiisimo erklingen. Wir konnten da» gestern um so mehr be merken. al» die Grimmaer Gäste die beiden ersten Thcile ihre» ansprechenden Programme» der Streichmusik gewidmet hatten, und erst im dritten Theil mit dem „Torgauer Marsch" zur flotten „Cavallericmusik" übergingen. Wir hörten die Capelle zum erste» Male die zarteren Instrumente behandeln, müssen aber bekennen, daß sie Violine und Flöte nicht minder wacker zur Geltung kommen läßt, wie die feurigen Husarentrompeten. Da» Streichquartett war glücklich besetzt und die einzelnen Musikstücke zeichneten sich durch eine feine, charakteristische Schattirong au», die bl» ins Kleinste sorg- iam durchdacht war. Da» gilt insbesondere von dem Finale au» Fivlow'S „Martha", und der au Effeclstellen reichen Oaverture zur Oper „Zampa" von Herold. Den heiteren Stücken, wie der Ouvertüre zur Oper „Pique-Dame" von Suppö, dem Walzer „Wiener Madln" von Ziebrer, der übrigen» etwa« unklar gehalten ist, der „Mühle im Schwarzwald" von Eilenberg ». s. w., gaben die Husaren ein flotte» Gepräge. Ihr trefflicher Dirigent, Herr Stabsirompeter Sefe, bewährte sich außerdem als ausgezeichneter Trompetinenvirtuo». F Die Stadtverordnetenversammlung zu Görlitz hat den Platz, aus dem die Musi ksest Halle steht, dem Generalintendanten Grasen Hochberg aus so lange unentgeltlich überlassen, al» die schlesischen Musikseste auch in Görlitz obgebalten werden. Gras Hochberg hatte nur aus zehn Jahre die Bewilligung erbeten. LiSzt-Stiftung. Montag, den 22. d. M., am Geburtstage Franz LiSzt'S, dielt in Weimar da» Kuratorium der von der Fürstin Marie von Hohenlohe, Gemahlin de» Ersten Obersthos- meifter» de« Kaiser», mit einer Summe von 70 000 dotirten LiSjt-St'stung seine erste Sitzung. Diese Stiftung hat den Zweck, bie Förderung und im Falle der Hiljsbedürstigkeit die Unterstützung bereit» anerkannter verdienstvoller Componisten und hervorraaender Elaviervirtuojen durch Gewährung von Ehrengaben, ferner Unter stützung junger Componisten und Clavicrvirtuolea von hervorragender und eigenartiger Begabung. Da» StistungSrapital soll durch den Ertrug von Concenaufführnngen allmälig erhöbt werden und nur die Zinsen desselben zur Vertheilung gelangen. Die Stiftung steht untrr dem Protektorate de» Großherzog» von Weimar und hat ihren Sitz in LiSzt's Wohnung in Weimar» welche zu einem LiSzt-Museum umgestaltet wurde. Der Allgemeine deutsche Musikverein hat die Miwerwaltnng der Stiftung, die al» international angesehen wird. Die »Stifter haben da» HerreuhauSmitglied Herrn Nikolaus Durnba und den Hoscapellnieister HaunS Richter in Wien in da» Curatorium berufen, und bat sich Herr Damba zur "nLübung seiner Ehrenamt» nach Weimar begeben. Die au- .'cren Vorstandsmitglieder sind: General - Intendant Freiherr von Brousart» Geheimer Hofralh vr. Gille aus Jena. Martin Krause au» Leipzig, Hoscapellnieister Lassen au» Weimar und OScar Schwalm au» Leipzig. — Der Wiener Magistrat hat in seiner vorgestrigen Sitzung beschlossen, für die Wiederdcstaitnng der sterbliche» Reste des Com roaistea Gluck ein Ehrengrab auf dem für historisch denkwürdige Lersoaea reservirteu Theile de» Cevtralsriedhofrs anzuweiien Aluck'S Leichnam ruht aus dem Motzleinsdorser Fricdboie. Das Grab schmückt ein aus einem Felien ausgestellter Obelisk und soll diese« im Jahre 1846 errichtete Denkmal auch da» Ehrengrab zieren. Die Kosten der Exhumirung, der Uebertragung und der Wieder bcstattuug soll die Gemeindr bestreiten. bNft« bift k» große» ZSgrnrkn Bild »o» Dem vor, «di» sich Im"f G chleker an» Kohren. Bet de zuletzt k» Gohli« wohnhaft, fta»d Neue Lunst- und Lunstgewerbesachen. Der altbegrüodete Ruf der Arbeiten de« Hosphotographrn Ä. Höfsert docomentirt sich zwar tn jedem einzelnen Bildnisse, welche» an» dessen Händen hervorgeht. Dennoch mag aus einige der letzten Ausnahmen noch besonder» aufmerksam gemacht sei». Im Eiazelbildniß sei der schöa gelungraea Portrait» dr» Prinzen Max von Baden und de» Kroaprinzeu von Griechenland gedacht. Der Erste« »st in ganzer Figur, tn ungezwungener Stellung ans einer Zieinbank in Parkjcenerie sitzend dargestellt, der Andere Kniestück in Uaisorm. Verschiedene geschmackvoll orroagirte Gruppenbilder in Eabinet und Boudoir stellen de» Kronprinzen von Griechenland mit seiner Orant, der reizenden Prinzessin Sopdie dar. Das sei noch bemerkt, saß dem Höfsert'scheo Zweiggeschäft zu Berlin die Ehre ,u Theil wurde, daß sich Pnnzeisin Victoria, die älteste Tochter de» Kaller« Friedrich, zur Auinahme dort anmeldeu ließ. L>n sehr hoffnungerweckende«, da» Kunstgewerbe iörderade» Unter nehmen scheint die in der Probenummer (vom 1. Oktober d. I.) vor- liegende „Deutsche Kuost-Gewerbe-Zeituag" zu sein, al« llvstrirte» Fachdlatt für da» dekorative und Knnstbandwerk unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner herauSgrgeben von S. Elzel »ad vr. Edm. Pentzhoru. Sie wird in anständigem Formate und solider Ausstattung den 1. and IS. jeden Monals --rscheincn für den vierteljährlichen Preis von 3 Sie will hauptsächlich den aus der Werkstatt hervorgegangenea strebsamen Handwerker und Industriellen durch eiue lausende theoretische Unter vcisung und Belehrung zeitgemäß fördern und ihn mit den Fort- chritten und Ansprüchen keines BerusszweigeS stet» vertraut erholten, .iicht minder will die Zeitung den Leistungen und Arbeiten ihrer Oeser in den weitesten Kreisen Geltung verschaffen und deren Fateressen nach jeder Richtung hin vertreten. Ebenso stellt sie sich Ke Ausgabe, der Familie Rath und Anweisung zu geschmackvoller und gediegener Einrichtung de» Hrim» zu geben. Za alledem wird Text und Illustration nach Kräften beitragen. Augenscheinlich wird die Zeitung gar bald auch den Frauen eia unentbehrliches, will kommene« Blatt werden, denn in dem reichen Inhalte der vor liegenden Nummer befindet sich auch eine „Frouenabiheiluag". Das schöne neue Blatt mag bringend der Beachtung weitester Kreise cmpsohlra sein. Adolf WeiSke. Polytechnische Gesellschaft. * Markranstädts hieß am Freitag die Parole sue die dies jährige, letzte. Herbstexcursion der Polytechnische n Gesellscha st. Trotz der schneidiq-rauhen Witterung hatte sich doch eine ganz an edaliche Zahl von Mitgliedern »userr« Gewerbe-Bereia« am Thü ringer Bahnhof eiagesuudeu, um m de« Worte« vrrwrgeoster Be- oeutung noch Markranstädt — adzndompsen. Da« Aroma von riaigea Dutzenden qualm enden Cigarren verlieh hierbei in der Thal dem mit polytechnischen Fahrtgennffen aaqeiülliea LurchgaagSwage» den nicht wegzuleagnenden Charakter einer Räucher- kammer. D« kurze Fahrt ließ dir« Urbrl iadeffea »icht so groß erscheine». Heller Mondschein ergoß sich über die Gegrad. als die Mitglieder aer Polytechnischen Gesellschaft der an der Leidiger Erraffe gr- -geurn Zuckerfabrik Markranstädt ihren B»>«ch obstatteten. To» Etablissement, innen hell erleuchte», oaße, von strahlenden Bogenlampe» umgebe», war im volle, Betriebe; fordert doch die begonnen« Campagne rastlos« Arbeit Tag und Nacht. In liebenswürdigster Weise begrüßt« im Contor de« Hause« Herr Direktor R. Schimpf dir Erschiene»«» »»d führte thaen Lause de» Rundgaoge« den Augen der Anwesenden bieten würde Bon den drei Groppen, die sich gebildet batten, ging die erste zunächst ins Freie, «ad sah dort, wie aus einem von den Abstuß, wässern der Fabrik gebildeten Niesen-Reservoir mittelst eines Paier- noster-WerkeS enorme Waffermaffeu (ungefähr 3 cdm in der Minulr) emporgehoben und dann in rauschendem Strome in engen Schwemm» Rinnen nach den Rübcn-AuZladevlätzen geführt wurde», wo die zuckerhaltige Frucht zu Bergen gestapelt rutschend und kollernd zu Hunderten in da» ringende Element herni-derstürzte. DaS Wasser reißt dann die Rüben schnell in daS FadrikhauS ia die Ouirl-Wajch- Maschine hinein; dnrcheinandergeworsen, gewendet, mit heißem Wasser besprüht, von kaltem Wasser umspült, ans- und obgewieg», verliert die Rübe nach und nach idc schmutziges, erdige- Kleid und gleitet in nunmehr sauberem Gewände den einzelnen Stationen ihrer Ver arbeitung zu. Zu Rübenzucker wird ihr Saft, wobei alle Elemente ouslösend. reinigend und zerstörend miizuwirken berufen sind. Am 3. März 184S waren es 100 Jahre, daß der erste Schritt dazu gethau wurde, Europa von dem bedeutenden und lästigen Tribut zu befreien. den dasselbe für seinea Zucker über das Meer senden mahle. Der berühmte Chemiker Andrea» SigiSmnud Marggras bewies 174S in Berlin durch vorgelegte Proben und umständliche Auseinandersetzung, seiner Methode, daß die fabrikmäßige Darstellung eines Zucker« oaS eiadeimischen Sivffen nicht allein möglich, sondern auch gewinnbringend sei. Marggras'» hochwichtige Entdeckung, die Fabrikation von Zucker anS Runkelrüben vorzuaedmen, rnhie lauge, ehe der UnternehmongSgeis» sich ihr zur AnSdeutnng nahte, denn erst am Ende de« 18. Jahrhundert» brachte Onhar», rin Schüler Marggras'«, in Schlesien eine fabrikmäßige Trzengong von Rüben- zucker tn Gang. Nach und nach bekam Deutschland Augen sür dieses Gewerbe; heute sind Rübenzuckersabriken säst über ganz Europa verbreitet, vom Ural bis zur Garonne. AIS Hanplprodneent von Rübenzucker tritt Deutschland und ia ihm wieder Preußen aus, welckte Länder enorme Stenersummen an» der Rübenzuckersabrikation ziehen. AI« festen Zucker hat man immer nur einen sehr geringen Theil des Sehalis der Rübe zu gewinnen vermocht und wenn eS die Zucker- sabrtkaiion doch dahin gebracht hat. jetzt ungefähr 10 Proc. Zucker ans dem Safte der Rüben darzustellen, so hat an diesem Resultat gleicherweise die Hilfe, welche ihr CKemie, Physik and Mechanik ge leistet haben, aber auch die ruhelose Sieoererhühung Antheil, welche zn immer vollkominneren VerfahrungSorteo hintrirb. Doch zurück za der Wanderung der Rubel Wenn sie aus den Bädern der Ouirltvalchmaschlne kommt, hebt sie ein Kastenelevaior erst rin Stock hoch empor, wo sie die Grenze der sleueramilichen Eontrole passirt. Ja Wagen von je 10 Cent- ner» gewogen, führt sie di« Technik nach einem eisernen Trichter und nach der Echnitzelmaschine. Die Tvätigkcit der letzieren läßt in unoushöriicher Production kleine lange Rüben-Streifchen er scheinen, deren Veriheilnng durch eine bewegliche Rinne, in die im Ganzen 432 Ceniner ausnehmende Diffusions-Batterie von 12 Apparaten erfolgt. Aus Grund des DiffusionSversahrenS werden die in Streifen geschnittenen Rüben in eine Reihe ganz geschlossener Meiallcylinder gebracht, die durch Röhren so miteinander verbunden sind, daß die Flüssigkeit von einem Gefäß in das andere geleitet wird. Die Ruvenschnitzel, aus siebartig durchlöchertem Boden ruhend, werden durch Zufließen von Wasser auSgclangt. Nun erfolgt die Läuterung deS Zuckerigstes, eine Operation, welche mit dem auSgeprcßien Safte zuerst und möglichst rasch vor- geuommea wir», um dem Safte die beiqemüchten sremdartigeu Stoffe zu entziehen. Der Rübcnsast wird bei einer Temperatnr von genau 60" It. erhitzt und dann mit Koikm'Ich versetzt. Ein Strom von kohlensaurem GaS durch den kalkigen Säst getrieben, läßt io dea nun in Gebrauch kommenden SaturationSqesähen die Kohlen säure mit dem Kalk sich verbinden und scheidet den Zucker ans. Säst mit Niederschlag läßt man in MontejuS ab, schickt ihn dann mittelst eomprimirter Luit in die Schlammoresseo, behandelt, nach dem der Schlamm zurückgeblieben, de» klaren Saft aus? Neue im Kreislauf der Saturation und, wenn nölhia, noch ein drittes Mal. Ist letztere» nicht der Fall, tritt eine Erhitzung de» Saftes ans 70—80" 1t. ein. Boa dem Dünnsafikasten gelangt der Zuckersaft durch Filter pressen in den Berdampsapvarat, verläßt hier zn Dicksast umge- wanbelt die drei Verdampskörper und kommt nach einer wciierea Läuterung endlich als reiner Dickiaft in die Vacunmapparate. Die Vacunmapparate sind aflieitig luftdicht geschloffene Gefäße, anS denen die beim Sieden entstehenden Wafferdämpse, sofort wie sie sich bilden, durch eine Luilpumpe enisernt werden. In der Zuckerfabrik Markranstädt sind drei Bacunmpfannen derart m>t ein ander in Verbindung gesetzt, daß die Dämpfe zur Erhitzung deS SasteS direct von Pfanne zu Pfanne wandern. Eine bedeutende Wärmeeripnrniß ist die Folge davon. AnS dem Vaciium gelangt die ans Korn, kleinere Krystalle ge kochte concentirte Masse in den Kühler, ia Schützenbach'sche Kasten. Große C-ntrifugalinajchinen. Schleudern, trennen, nachdem vorher die Füllmasse durch die Maischmaschine zu einer breiartigen Masse verwandelt worden ist, den Syrup von dem Zucker. Eine große Hitze herrscht hier in den Räumen, halbnackt arbeiten die An gestellten an den Centrisugcn. Wenn der körnig krystallisirte Zucker diese verläßt, siebt ihn ein Rüttclapparat noch einmal gehörig durch und befördert die klebrigen Körnchen binunter in den Packraum. Der Rohzucker ist fertig gestellt. Es komm» als erstes Product der Zuckerfabrikatioa für Rasfinerica in den Handel, ein zweites Product ist geringwerthigerer Zucker, eia drittes die Melasse. Als die Excursion der Polytechnischen Gesellschaft beendet, war e» spät geworden: die Nachtlusr scharf und kalt, kein Wunder, wenn nach einem heißen Grog sich Nachfrage regle und bet manchen der Th tlnehmer mit einem Rückblick ans das Beschaute die Be herzigung de» Schiller'schen Wortes eintrat: Mit des Zuckers Linderndem Säst Zähmet die herbe, Brennende Krastl verband der Hausbesitzer-Vereine Leipzig und Umgegend. * Leipzig, 22. October. Ia der am gestrigen Vormittage im Saale de» „Eldorado" abgrhaltenen Bierteijahrsversammlong de» Verbandes, zu welcher die Vertreter von 18 Vereinen erschienen waren, wurde nach Verlesung des Protokoll? der letzten Bersamm- lung und nach Veriheilnng eines vom Cenlralverbande ia Berlin eingegangenea CircularS, da» Hypolhckcnweien beireffeod. ferner eines Ausruf» de» LeniralverbandSdirectors Strauß. M.-Gladboch al« erster Punkt der Tagesordnung „dte Düngerabsuhr in den Vororten" behandelt. Der Berbandsvorsitzende Herr Engel-Reudnitz verlas hierzu rin von der Tünger- Export - Actien - Gesellikbast in Leipzig eingegangenr» Circular, aus welchem ersichtlich, daß die genannte Gesellschaft die Räumung der Grubrn zu den in Leipzig eingesührteu Tarissätzrn übernimmt. Bo» Herrn Grupel-Connewitz würbe der Antrag gestellt, dieses Circular zu vervielsältigrn und cn die beiheiligtcn Vereine zur Kenntalßnahme zu übermitteln. Dagegen wurde von Herrn Herzog Reudnitz bemerkt, daß die genannte Gesellschaft sowohl, wie auch da» Abftihr-Instiiut Henze gewiß gern jed'M einzelnen Vereine soviel Prospeclr zuzusenden bereit sei, als gewünscht würden. Eine lebhafte Debatte ealspann sich über die Frage, ob durch Henze oder dieDüngerexport-Gesellschast die Abfuhr anSzusühren sei. wobei die Meinungen iheils sür. theil» gegen da» eine oder andere dieser Institute ouSeinandergingen. Herr Engel empfahl, sich nicht allzuweit in diese Anqelegenbcit zn verliefen, sondern sich viel mehr der Lonrurrenz zu freuen, die der Düngerexvort-Gesell'chast durch da« Jastitui Henze bereitet werde und die erster« zu größeren Conccisionen den Vororten gegenüber veranlaßt hätte. — Aus den Vorschlag des Herrn Krem Pier-Neostadt, beim Leipziger Stadt- raih dahin einzukommen, daß den Haosb>sitzern der einzuverleibenden Vororle freie Hand in der Wahl der Absuhrinstitnte gelassen werde, beleuchtete Herr Engel die diesem Vorschläge gegenüberstehenden Bedenken und empfahl, e» jedem einzelnen Verein anheim zu geben, was er in dieser Angelegenheit thun wolle. Die Versammlung er klärte sich hiermit einstimmig einverstanden. Zu dem salzenden Pnncle der TageSprdnung, „Hastpslicht- verjicherung bete., gab der Vorsitzende einige Erläuterungen über dea z. Z. noch der Begutachtung eine» Sachverständigen unter liegende Slaiuienentwurs, ans welchen bervorging. daß die Haft- vflicht sür die Mitglieder nur einr beschränkte, tie Bedingungen und Leistungen der zu gründenden Gesellschaft ober sebr coulonte seien. Zu Punkt 3 der Tagesordnung. Bericht über die Veryondloageu und Beschlüsse de« Verband-tage» ,n Erfurt, venvie» Herr Engel ans dea in der „Devlschen Städiezeituag" erschienenen auSjührlichen Bericht, woraus, nachdem noch einige geschäftliche Angrlrgrnheilra ihre Erledigung gesunden hatten, um 1 Uhr die Sitzung geschlossen wurde. Lönigliches Landgericht. HI. Straikammer. I. Em nette« Ehepaar, dcr.Zimmcrmana Friedrich Schmettow an« Pritz und dessen Ehefrau Aipalie Ivhaonc Christiane geh. wegen Diebstahl» ,m wiederholten Rückfalle, bez. einfachen Diebstahl» vor Gericht. Schmettow ist schon vielfach vorbestrcft, zuletzt mil ü Jahren Zuchtbaus. Seine große Frechheit charaklerisirl am Besten folgender Umstand. Al» ihm der Vorsitzende seine vielen Bestrafungen au» de» Acten vorlnelt, leugnete Schmettow mit größter Enlschiedcnhki», mit dem in den Acten benannten Friedrich Schnieilow identisch und vorbestraft zu sein. Wenn der ihm zur Last gelegte Diebstahl auch dem Objecte nach ziemlich geringfügiger Naiur ist. so ist er doch mit dem größten Raisinement an-gesührt worden. Am 18. August wurden Sckimettow, dessen Ehefrau und eia leider nicht ermittelter Dritter aui «mein der zum Rittergut« Möckern gehörigen Felder in später Abendstunde betroffen und zwar beim Dieostahl von Feldfrüchlen. Neben ihnen lagen ca. 5 Liter Weizenköraer und zugleich wurde ein eigenartig au»schende« In strument am Platze vorgesundrn. Es war eine Art Maschine, aus Brettern und Eisenzeiig znsammengkstrNt und zum Auseinander- nehmen ringerichtet. Wie vir nähere Untersuchung ergab, dleut« dirseS Werkzeug znm AuSkürnen der Weizenährcn und damit hatten die Angeklagten auch schon L Liter Weizenkörner ausgemacht. Diese Manipulation ist jedenfalls eine sehr schlaue gewesen, denn die Diebe brauchten da» Stroh nicht miizunehinei, und konnten überdies die Körner mit größter Leichtigkeit und in großen Mengen trau»- portiren, ohne eine Entdeck»»!, fürchten za müssen, während die» de, einem größeren Bund Gelreideähren wohl kaum möglich war. Wie schon erwähnt, war man de» dritten Spitzbuben nicht habhaft geworden, denn dieser war schleuuigst auSgeriffen, al» er sich ertappt sah. Die Verhandlung nahm rine geraume Zeit tu Anspruch, dran Schmettow sowohl wie seine bessere Hälfte leugneten bi» zum letzten Augenblicke. Beide bedienten sich der altbekannten und pluinven Ausrede, daß sie den Vorgefundenen Weizen nicht ansgekörnt halten and die Maschine ihnen nicht gehöre, vielmehr seien sie nur zufällig an jener Stelle stebrn ge blieben und hätten dem dritten »»ermittelt Gebliebenen zasehen wollen. Jndesjen ergab die Beweisaufnahme die volle Haltlosigkeit dieser Angaben und lieferte jo evidente Schnidbeweije, daß der Gerichtshof kein Bedenken trug, dem Antrag der königk. Staats anwaltschaft gemäß auj eine hohe Strafe zn erkennen. Schmettow wurde wegen Diebstahl» im wiederholten Rücksalle anter Ausschluß Mildernder Umstände zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus. 5 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizei aufsicht, die verehr I. Schmettow wegen einsachea Diebstahls zu 2 Monaten Gesäagniß ocruriheilt. Der Gerichtshof bestand anS den Herren LandgerlchtSräihen Welitz (Präjid.). Eachße, von Elterlcin, Adam und von Sommerlaii; die Anklage sührle Herr StaatSanwalischaftS-Assessor vr. Leistner, die Bertheidigung Herr RechlSanwalt Mcios. , g > e Nachtrag. o,. * Leipzig» 22. October. Am heutigen Tage ist mit den dekorativen Vorbereitungen zu den Festlichkeiten be gonnen worden, deren Schauplatz unsere Stadt au» Anlaß der bevorstehenden feierlichen Grundsteinlegung zum ReichSgerichtSgebäude und der damit verknüpsten An wesenheit Sr. Mas. de« Kaiser» in Leipzig sein wird. Mil großer Schnelligkeit ist im Lause de» Tages daS Gerüst zu der großen Ehrenpforte ewporgcwachscn, welche inmitten der Fahrbahn von dem Grimmaischen Steinweg nach der Grim- maischen Straße errichtet wird, und nnvcrziiglich werden nun auch an den anderen Stellen die betreffenden Arbeiten beginnen. Im Laufe der lrtzlen Tage ist an die verschiedenen Militair- und sonstigen Vereine, Innungen rc., die bebnsS Spalierbildung beim Kaisereinzug in da» Auge gefaßt sind, die deSfallsige Ein, ladunz ergangen, und, wie wir au« den verschiedensten Kreisen börcn, wird ihr überall mit patriotischer Begeisterung entsprochen werden. E» ist nur zu wünschen, daß uns am 31. October günstiges Wetter bcschicvrn sein möge, und fall» der Himmel in dieser Weise seinen Sogen drein giebt, dann wird der diesmalige Kaisereinzug in Leipzig gewiß in nicht» seinem denkwürdigen Vorläufer vom 6. September 1876 nachstehen. Jetzt, wo wir nun unmittelbar vor der Feier zur Grundsteinlegung zum Reichsgericht stehen, da lenken sich unwillkürlich die Gedanken an jene Tage zurück, in denen die Würfel sielen binsichllich der Frage» welche Stadt der Sitz deS obersten deutschen Gerichtshofes sein solle. ES ist bekannt, daß nur zwei Städte ernstlich in Wettstreit traten, Berlin und Leipzig. Starke Meinungsverschieden heiten bestanden hierüber sowohl im BundeSrath, wie im Reichstag, nur daß dieselben im letzteren erkenn barer und heftiger zu Tage traten. Im BundeSrath wurde der Antrag Preußens, da» Reichsgericht nach Berlin zu verlegen, überstimmt, und die BundrSralhS» Vorlage gelangte mit dem Vorschlag, Leipzig als Sitz de» NeicksgerichtS zu bestimmen, an den Reichstag. In diesem beantragten die Abgg. Gneist, Löwe und Genossen, daS Gesetz über den Sitz de» NeichSgerichtS im Sinne des Vorschläge» der preußischen Negierung abzuändern, also s»r Berlin zu stimmen. Drei Tage wogte der Redekamps, bei dem die Fürsprecher Berlins schmerzlich die Abwesenheit deS Fürsten BiSmarck vermißten, eine Thalsache, die unstreitig viel zu dem günstigen Auögang für Leipzig beitrug. Die namentliche Abstimmung am Enke der zweiten Lesung ergab die große Mehrheit von 2l3 Stimmen sür Leipzig, 142 dagegen, welches Resultat sich durch die drille Lesung nicht veränderte. Bei solcher Sachlage war die Angelegenheit definitiv entschieden und durch Gesetz vom lt. April 1877 wurde Leipzig ein sür allemal zum Sitz deS Reichsgericht» bestimmt. Am Tage des InSlebentretenS der neuen Neicbs- justizgesetze, den l. October 1879. wurde alödann der höchste Gerichtshof in feierlicher Weise installier. Spät» hat e» zwar im Reichstag nicht an weiteren Versuchen gefehlt, da» Reichsgericht doch noch nach Berlin hinüberzuziehen — wir erinnern nur an unseren vormaligen Mitbürger Herrn vr. Braun — indessen diese Versuche waren nur rin Schlag in» Wasser und mußten an der Macht der Thatsachen scheitern. Wir sind überzeugt, daß selbst da« kleine Häuslein von Pessimisten in unserer Sladt. welche- besürchten zu müssen glaubte, daS Reichsgericht könne uns durch irgend welche Einflüsse schließlich doch noch entzogen werden, nun end lich die gegentheiligc Auffassung gewonnen haben wird. In gleicher Weif; werden die einstigen Gegner Leipzigs in dieser Angelegenheit ihre Meinung corrigirl haben und beule nicht mehr behaupten, daß eS „verhängmßvoll" sei, da» Reichsgericht nack Leipzig zu verlegen. Ein» fast zehnjährige Erfahrung hat in dieser Beziehung wohl die rechte Antwort gegeben. Und wenn der Kaiser mit feinem treuen Bundes genossen. unserem allverehrlen König Albert, in wenigen Tagen in Leipzig seine» Einzug hält, dann wird ibm die aesämmtr Bewohnerschaft unserer Stadt beweisen, in welcher Weise sie da» kostbare Gut. welcher ihr anvertraut ist, hoch zuhalten als ihr: Aufgabe betrachlcl. — Wir empfaogen in Bezug ans den projcctirten Fesischmuck unserer Stadt noch folgende Mitlhciliing: Die Ansschm ückung der Straßen bei der Hierhcrkun st de» Kaiser» wird derart erfolgen, daß vom Dresdner Bahnhof läng? der ganzen Bahn bosst ratze bis znm Grimmaischen Stcinwegr, sodann aber vom PelerSthore ti» zur Einsabrt deS FestplaheS. also in allen Straßen der äußeren Sladt. welche Kaiser Wilhelm II. und König Albert aus ihrer Fahrt berühren, zu beiden Seiten de» Weges große Flaggenmasten ausgestellt werden, welche unter sich durch Guirlandensckmuck verbunden sind. In den von beiden Herrschern berührten Straßen der inneren Stadl werden sämmtliche Häuser gleichmäßig Lecorirl. Aus dem Marktplatz werden gleick- sallS Flaggenmasten ringsum aufgestcllk. und durch ganz besondere Ausschmückung soll sich da« NathhauS a»S zeichnen. Ehrenpforte n. bestehend in Obelisken, welche zu beiden Seiten der Straßen ihren Platz finden. n»V die durch Guirlanven zu einer Pforte verbunden werden, sollen ausgestellt werden am Dresdner Bahnbos, in der Bahn- bosstraße (an der Einmündung der Scdützenstraße), am Grimmaischen Steinwege, am PelerSthore. an der Kleinen Burggasse und an der Carolabrücke. Aus dem AugustuSP latze. am Eingänge :ur Grimmaischen Straße, wird dagegen ein großer Triumphbogen errichtet. — Wir wiesen jüngst in unserem Bericht« über die neu- erbaute Turnhalle kr» Turnverein« der Cüdvorstadt daraus hin. daß schon jetzt allabendlich flott gettnn» »Kd. Der Turnrath bat nun insofern eine dankenSwerthe Neuerung ge troffen. als rr sür Dienstag und Freitag jeder Wollte eine FreitibungS-Abtheilung eingerichtet hat, welche von K—7 Uhr Abend» turnt. E» ist dieS namentlich mit Rück sicht auf solche Herren geschehen, welche durch irgend welche Umstände verhindert sind, an den übrigen, um 8 Uhr AbenbS beginnenden Frei- bez. Turnübungen lheilzunehmen„ Die Beteiligung älterer Herren an diesen Cursen ist ei wünscht nnd nimmt Herr Turnlehrer Breh me Anmeldungen jederzeit gern entgegen. * Leipzig. 22. October. Bei den hiesigen Awgehörigen unsere» geschätzten LaiidSmannr«. de» Asritareisenv.n Herrn vr. Han» Meyer, traf heute ein Telegranim au» Zanzibar ein, nach welchem derselbe nebst Herrn hm. Bau mann in Zanzibar wohlbehalten angekvmmen ist. — Die Schaar der „Münchener", der „Hochlands- Meininger", rüstet sich wieder zur Gastspielreise. Der erst: Besuch gilt unserem Leipzig — in dankbarer Anerkennung der Sympathien, die dem Direktor Max Hospaucr mir seiner Künstlerschaar hier entgegengebracht worden sind. Am kommenden Sonntag wird da» Carotathealer de» Gästen seine Pforten ösfnen. Nicht nur die bewiikrlen treff lichen alten Stücke ihres Repertoire» werden die ..'Münchener" an >8 Abenden hier spielen, sondern auch eine Anzahl neuer Stücke, von denen einzelne in Leipzig zur ersten Ausführung kommen sollen. , — Die Direktion deS Krystall-Palaste» Vst beschlossen, währenv der kommenden Wintersaison regelmäß!ge Mitttmr- Concerte in Len erweiterten untern Sälen abzuhnlten, welch: durch ihre Ausstattung den Namen „Garten-Säle" erkalten haben. Die Säle, welche 3000 Personen fassen, sind sehe gut geheizt und mit prächtigen elektrischen Beleuchtnngoesseclen auSgrstattet und bieten einen angenehmen Aufenthalt; es concertirt allabendlich die Capelle de» 108. Regimen:» unter Leitung deS Herrn Musikdirektor Matthei). Alle Besitzer einer Abonnements- oder Bercinökarle haben gegen Entnahme eines Programme» Zutritt. Familienkartrn zn ermäßigte» Preisen können im Bureau entnommen werden. Zum Ausschank gelangt von heute ab das Vereinsschankbier. — Die heute Nackmittag im Goldenen Saale des Krystall-Palaste» stattsinvende Generalversamm lung der Seclion „Leipzig" der „Internationalen Ar- tisten-Genossenschaft" beginnt pünktlich 3 Uhr, auch Artisten, welche der Gcnoffcnschast nicht angehörcn, haben Zutritt. ' * Leipzig, 22. October. In der gestern stattgesundenea Metallarbeiter-Versammlung, welche etwa von 200 Personen besucht war, wurde der zwischen Weihnachten unl»' Neujabr in Gotha abzuhaltcnde Melallarbeitercongreß be-( sprachen. Man erörterte zumeist, ob die allgemeine Organi-> sation der Metallarbeiter derjenigen der Organisation »ach j Branchen vorzuziehen sei und wählte schließlich zwei Delegiere für der Congreß. Auch in dieser Versammlung wurden vom übcrwachendrn Polizeibeamten ungehörige Aeußerungen über die Prinripale nicht geduldet, vielmehr m Folge dessen einem Sprecher das Wort entzogen. Der Localverband Leipziger Kegelklub» hät^ am t. October sein vierte» DerbandSjahr begonnen und ist die Thei'nahme der KegelclubS an demselben die dem Vor jahre entsprechende geblieben. Die Ausnahme weiterer Club« steht noch in Aussicht. DaS vierte deutsche Preiskegelsest findet nächste« Jahr in Magdeburg statt und ist der. dortige Verband ebenso schnell gewachsen wie der Leipzigers. Zudem sind in niedreren größeren Städten Localverbänve in i der Gründung begriffen, so daß der Centralverband eine starke . Zunahme ausweist. Wie übrigen» bereit» kurz angedeutekj und wie vor Allem au» dem bezüglichen Referat hervorgeht, ' wird am morgigen Mittwoch Adend in den Räumen der .Centralhalle" der hiesige Verband sein dritte» SlislunizSsest - feiern und eS steht nach den »»S gewordenen Mittheilungea , ei« genußreicher Abend in Au-sicht. - > , — Am heutigen Tage begeht Herr Gustav Hell mich ! hier, Lehrer der Aesihetik, sowie akademisch gebildeter Lehrer der Tanzkunst und dcS AnstandSunterrichlS sein fünfundzwanzig» jährige» BerusSjubiläum. Der Jubilar, welcher den zrößten Theil diese» Vierteljahrhunderts in der Reichshaupt» ladt thätig war und in seinen UnterrichtScursen die dortigen angesehensten Gesellschaftskreise vertreten sah, gründete hier vor drei Jahren eine „Schule sür ästhetische körperliche Bildung, sür Tanz- und AnstandSunterrichl der Familien der Gebildeten" und hat zahlreiche Beweise der Ancrkeununjx seiner Thiitigkeit aufzuweisen. H Leipzig, 22. October. Durch die Unvorsichtigkeit eine» Fremden gingen gestern Abend in der elften Stunde in einem hiesigen Hotel die Vorhänge «ine» Fenster» in Feuer auf. Er war der Gardine mit einem brciinenvea Lickte zu nahe gekommen und trug nicht unbedeutende Brand wunden an den Händen davon, als er durch Heruntrrrrißen der brennenden Gardine das Feuer wieder löschte. — Gestern Vormittag wurde ein Zuschneider au» Werdau, welcher von dem Amtsgerichte zu Schleiz wegen Betrog» steckbrieflich verfolgt wird, hier ausgegrisien und in Polizeihaft genoinmen. — Bei Ankunft deS Chemnitzer Zuges am Sonnabend Nach mittag wurde «ms dem Bayerischen Bahnhose hier ein junger Mensch polizeilich in Beschlag genommen, welcher mil hierher gefahren war und durch Besitz einer größeren Geldsumme dem Schaffner unterwegs sich verdächtig gemacht batte. Bei näherer Beleuchtung gab sich der jugendliche Passagier als ein l7jähriger Expedient aus Gablrnz zu erkennen, welcher geständig war, in Chemnitz mittelst einer gefälschten Quittung aus drn Namen seines dortigen Principal», eines Hausmann» nnd Spediteur», bei einem Bankgeschäft lOOO erbeben, davon 300 bei einem Verwandten dort zurückgelassen, 700 aber mit auf die Reise genommen zu haben, um damit nach Amerika durchzugehen. Der leichtsinnige junge Mensch, welcher hier noch einen vergeblichen Fluchtversuch machte, wurde nach dem Nascbmarkt lranSportirt und dort in Hast genommen. * Leipzig, 22. October. Da« hiesige kvnigl. Schwur gericht verurlh'-ilte in seiner zweiten heutige» Sitzung den Pservewärter Hermann Moritz Gustav Renz au» Kamen; wegen versuchter räuberischer Erpressung im schweren Falle zn 2 Jahren Zuchthausstrafe. * Leipzig. 22. October. Don der dritten ^raskammer de» hiesiaen königl. Landgerichts wurden heute vcrurthcilt: 1) der Fleischergcselle HuliuS Hermann Meißner au» Penig wegen LegilimationSsälschung zu 4 Wochen Hast; 2) die verehrt. Münckow anS Berlin wegen Betrugs im wiederholten Rückfälle zu 5 Jab re n 8 Monaten Zucht haus und 1400 ^ Geld-, event. weiteren 2l0 Tagen Zuchthausstrafe; 3) der Handarbeiter Max Mehlhorn anS Sommerfeld wegen Urkundenfälschung und Unterschlagung zu l Jahr K Monaten Gesängniß. * Anacr-Croltendorf, 22. Oktober. Am gestrigen Tage verstarb hiersrlbst nach längerem Leiden unser früherer' Gemeindevorstand Herr Moritz Bernhard Meyer. Derselbe verwaltete die Geschäfte hiesiger Gemeinde seit der Bereinigung der ehedem getrennten Orte Anger und Crotten dorf. wie er auch schon vordem Gemeindcvorstand von Anger war. Seine Tbätigkcit sichert ihm für alle Zeile» ein ehrende- Angedenken. ----- Unter Bezug aus unsere Mitthcilung, die kleine Holz häuser Kirchenglocke betreffend, wird unS mitgrtbeilt. daß c« der damalige OrtS- und Friedensrichker Carl Golkbels Schindler war. welcher die Kanon: in Sicherheit brachte und welcher der Einzige war, der überhaupt im Dorse zurück blieb. Dessen große Verdienste um den damaligen Kirchen- bau ,n Heizhäuser, finken sich in der Kirchenchronik ver zeichnet. * Gohli«. 22. October. Unser Turnverein, welcher zu den größten Vereinen, gleicher Art tssr Lkiv'ig« Umgrbun»
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