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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-27
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1888
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ledactiou und Expedition Johaunesgaffe 8. Lprrchkundkn der Nedartiou: Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. n« NiS,«»« VI«»»Icr1»t» «»cht sich di« N«d»ai»» nicht verdmlUch. «nnatz», »rr sür die nSchfts»>oe«d« N«««er teM««trn Inserate au Wache»ta>en tt» 8 llhr Nachmittag», au kann» uu» Aeftta,«« früh dt» ,,S Utzr. 3a de« FUiair« str Ins.-^nuahme: vtt» Mir««. UniverfltLtSstraße 1. Laut» Lösche. Kathartaeastr. 23 pari, unv Kö»ig«platz 7, uur bt» ',,3 Uhr. Anzeiger. Organ sür Politik. Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Abonnement»prei» vierteljährlich 4>/r Mk. incl. Bringeilohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pi Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» (m Taqedlatt-Format gesalzt) olinc Postbeiörderung 60 Ml. Mit Postbes'ürderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schrillen laut »ns. PreiSverzeichniß Tabellarischer u. Zisfernsatz nach höherm Tarii Urclamrn unter dem Redactions strich die Sgelpalt. Zeile bOPs., vor den Ja milien Nachrichten die 6gespal!ene geile 40 Pf. Inserate sind stet- an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prasvumerunelo oder durch Post» Nachnahme. 301. Sonnabend den 27. October 1888. 82. Jahrgang. Zur gefälligen Achtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag» den 28. Oetober, Bormittags nur bis Uhr geöffnet. LxpeSMov «Iss I.slp/Iesr 'raxedlattes. i - — - — - 50 » - - 25 - Amtlicher Theil. Maantmiichlmg. Der Prrl» für de» in der zweiten Gasanstalt der Stadt Leipzig erzeugten Koks beträgt loco Gasanstalt U: sür den Hektoliter Steinkohlcn-GroßkokS . . 1 ^ - » » -Kleinkoks . . — » 90 » » » » zerkleinerten Steinkohlenkok» sogenannten Meidmger-Kok» « « « Braunkohlen-KokS . . . » » - Steinkoblen-KokSgru» . . Drei» bei Abnahme größerer Posten nach Vereinbarung. Die Marten zur Kok-- und GruS-Entnahme sind gegen Baarzahlung, so weil die Vorräthe an Kok- rc. reichen, im Bureau der zweiten Gasanstalt zu erhalten. Zur größeren Bequemlichkeit de» Publicum» lirsert die zweite Gasanstalt den Koks auch frei in< HauS Leipzig. Die Kosten hierfür betragen bei jeder Sorte 15 ^s sür den Hekto liter. Die Lieferung geschieht dann in plombirten Säcken. Etwaige Bestellungen wolle man entweder mündlich oder durch die Post im Bureau der zweiten Gasanstalt, oder in der Rechnung»- und Cassenverwaltung der Ga-anstalten, Ritterstraße 6. machen. Ferner haben wir bei Herrn Fr. Rohr, Sidonienstraße 5, >xrren Bernh. Franz (ko., Südplatz 8. xrrn I. G Ttrinborn, Zeitzer Straße 17. , rerrn A. Damm, PeterSstemweg 2l. ;>errn Fr. Günther, Sternwarlenstraße 71, ein Lager der odenbezeichnelen Kokssorten errichten lassen und kann die Entnahme zu den oben bezeichneten Preisen auch an diesen Stellen geschehen, an welchen der Kok» ebenfalls in plombirten Säcken geholten wird. Leipzig, am 3. October 1888. De» Rath» Deputation zu de« Gasanstalten. Vckanntnmchmlg. In Gasanstalt I kann bis aus Weitere« Füllmaterial, al«: gewachsener Boden. Sand, KieS, St-inknack abgelagert werden; die Ablagerung von verwehenden, verfaulenden oder den Boden verunreinigenden Stoffen, insbesondere von Schutt, Asche. Kehricht u. s. w. ist unzulässig. Eine Vergütung sür daS angesahrene Füllmaterial wird nicht gewährt. Die Anfuhre hat von der Berliner Straße au» zu geschehen und ist den mit der Ueberwachung der An fuhr beauftragten Beamten unbedingt Folge zu leisten. Leipzig, den 25. October 1888. De» Raths der Stadt Leipzig Deputation z« den Gasanstalten. Ausschreibung. Die Anstreicher-Arbeiten zum Neubau de» Feuerwehr Depot» an der Schenkendorsstraßc sollen an einen Unternehmet in Accorb vergeben werben. Die Unterlagen für dies- Arbeiten sind von unserer Hoch bauverwaltung, RatkhauS, 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. 5, zu entnehmen und sind pro Exemplar 75 ^ zu vergüten. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Anstreicher-Arbeiten zuni Feuerwehr-Depot" versehen ebendaselbst bis 2. November d. I. Nachmittags 5 Uhr abzugeben. Die Ablehnung sämmtlicker Gebote und die Auswahl unter den Angeboten behalten wir uns vor. Leipzig, den 22. October l888. ld 4283 Die RathS-Baadeputation. De» Mitglieder» unterer Gemeinde wird hierdurch miigrthrilt. I daß Lanntag, Ven 28. d. M.. V,1t Uhr Bo, mittag». nach Beendigung der Erbauungsstunde im Saale der l. Bürgerschule § dir ftaiutenmäßige GeiueiitSedersawmluiig statlfinden wird. Der Vorstand der denlsch-kalholischen Gemeinde zu Leipzig. Bekanntmachung. Die nördlich der Straße 6 de« nordwestlichen Bebauungs plans. zwischen der Waldstraße und Elsässer Straße gelegenen Reste der ehemal. Leidenroth'sche» Ziegeleilachen sollen auS gefüllt werden. Zu diesem Zwecke kann daselbst guter ge wachsen« Boden unentgeltlich abgelagert werden; das Ablagern von Schutt. Asche, überhaupt allen verwesenden, verfaulenden und sonstigen den Boden oder das Grundwasser verunreinigenden Stoffen an jener Stelle ist jedoch bei Strafe bi- zu 150 oder entsprechender Hast verboten. Leipzig, am 22. October 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 4214. I)r. Georgi. vr Krippendorff Bekanntmachung. In unserer Berwalnuiiq befindet sich ein werthvoller Brillant, besten Eigenthümer bisher »ich! zu ermitteln gewesen ist. Der Brillant ist einem Manne abgenommen worden, welcher ihn bei einem hiesigen Goldwaarenhäudler zum Verknus bringen wollte und aus Befragen angegeben hat, er habe den «teil» vor ungelähr einem Jahre vor dem Eingänge der Gohliser Actie»-Brauerei aus der Straße gefunden Der Eigenthümer des Brillante» kann denselben, soll» er im Stande ist. sich gehörig zu legitimiren, in unserer Criminalabthei lung in Empfang nehmen. Leipzig, am 12. October 1888. Da» P«lizeiamt ver Stadt Leipzig. 2790 la. Bretjchneider. D. Gärtnergrsuch. Die mit einem Jahresgehalt von 900 und freier Station au» a-staitete hiesige Gärinelstelle soll baldigst mit einem ersahrenen Gärtner besetzt werden. Gesuche mit Zeugniste» sind bei der unter- zeichnete» Direktion einzureichen. Leipzig, am 26. Oktober 1888. Die Direktion der psychiatrischen und Nerpenklmtt der Untpersttit. Suchst» Nichtamtlicher Theil. Küstenplätzen nickt mit einer localen Bewegung zu thun, son- dern mit den Wirkungen von Einflüssen, welche lange vor der deutschen Colonisirung OstasrikaS lbätig waren und schon seit einer Reihe von Jahren blutige Kämpfe bervor- gerufen haben. Die Engländer, welche in überseeischen Län dern eine weit reichere Ersakrung ciuszuwcisen haben als wir, haben sich der anjständischen Bewegung im Sudan gegenüber mit größter Zurückhaltung benommen unv sind da, wo sie aus dieser Zurückhaltung herauSgelreten sind, stets Obel gefahren, wie die Kämpfe bei Suakim und die Unter nehmung Wolseley'S zur Rettung Gvrdon's gezeigt habe». Auch die Italiener haben bei Masiauab die Schwierigkeit kennen gelernt, sich gegen afrikanische Angreifer zu behaupten, e» ist deshalb nicht zu verwundern, daß Deutschland sich nickt leichtfertig in ein kriegerisches Abenteuer stürzen will, besten Ende vorläufig nicht abzusehen ist. Der deutsche Neichölag wird binnen Kurzem zusammen treten und es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß die Ver hältnisse in Ostafrika von demselben zum Gegenstände der Verhandlungen gemacht werden. Bis dahin wird eine größere Klärung der Lage eingetrelen sein und eS wird sich beur- theilen lasten, ob daS Uiilcuicbmen zur Unterstützung Emi» Paschas sich mit Schritten gegen de» Aufstand in Ostafrika wird Die Lage in Ostafrika. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht einen Bericht de» Generalkonsuls vr. MickabclleS in Zanzibar über die Zustände an der osiasrikanische» Küste im deutschen Interessengebiet, welcher bis zum 25. September reicht, also eine willkommene Fort- etzung und Ergänzung des die Ereignisse in Ostafrika bis zum 9. September schildernden Berichts der deulsch-ostasrika- nischen Gesellschaft bildet. Leiber ist aus dem Bericht deS vr. MickahelleS nichts Gutes z» entnehmen, sondern nur die Bestätigung der Thatsache. daß die Autorität deS Sultan- .».«-»«r.^rn gegen rr„ nano ,n^„a,r,ro von Zanzibar von de» Aufständischen ebenso mißachtet wird I lasten. B,S dah», ».üssen wir u»S gedulden, wie die der europäischen und christlichen Bcamlen. Der eiaent-> liche Urheber des Aufstandes ist ein arabischer Gutsbesitzer Buschiri, welcher in der Näbe PanganiS aus einem Landgute wohnt. Dieser hat seine Anhänger gegen Alles, was euro päisch und christlich ist, ausgestackelt unv damit so entschiedenen Erfolg gehabt, daß sogar der Oberbefehlshaber der — dorischen Truppen, General Matthews, der Bewegung nickt I?, ^ Stand zu Hallen vermochte, weil die Ausrührer seine eigenen 1 !e>avenhaiik>lerischen In Soldaten zur Meuterei zu verleiten suchten unter dem Bor geben. daß sie einem Cbristen gegenüber nickt zum Gehorsam verpflichtet wären. Man begegnet hier also demselben moham medanischen Fanatismus, der die vom Mahdi geleitete Be wegung entzündet hat, und welche noch heute den Engländern in Egypten so viele Schwierigkeiten bereitet. Wir ersehen auS dem Berichte deS GeneralconsulS Micha belle» ferner, daß der Aufstand in Tanga, wo bekanntlich ein 1 Wall ei». Gefecht zwischen der Bemannung deö deutschen Kriegsschiffe« „Möwe" mit de» Eingeborenen stattfand, von Pangani auS angestistel worben ist. AuS dem weitere» Verlause der Ereig nisse ist «sichtlich, daß sich die Bewegung von riesen beiden Puncten nach Bagamoyo, Kilwa, Lindi und Mikmdani fort gepflanzt hat und daß wahrscheinlich nur Dar e» Salaam von Unruhen und Kämpfen verschont geblieben ist; der ver * * * Die oben erwäbnteDerösfentlichung im „Reich » anzeiger" lautet: „lieber die Unruhen in Ost-Asrika sind dem Aus wärtigen Amt die nachslebenden Berichte des kaiserlichen General-ConsulS in Zanzibar zugegangen, welche den Beweis die arabische Aristokratie mit ihren tereste» der eigentliche Gegner Deutsch lands in Ost-Afrika ist": Zanzibar, den 24. September 1888 Gestern Abend ist plötzlich General Malhcws mit de» regulären Truppe» auS Pangani zmückgi kehrt und hat mir folgende Schilderung der dortige» Zustände emworsen. Am ersten Tage nach seiner An kunst versammelte er alle angeiebenen Einmohne., sowie die Führer der hereingeströmlen Landbevölkerung, verlas ihnen die Briese des Sultans und setzte den von Sr. Hoheit bestimmte» Araber als Anfangs schien Alles gut zu gehen, dann berics aber der eigent liche Leiter des Aufstandes, ein in der Näbe von Pangani ansässiger Araber Namen» Buschir, seinerseits eine Versammlung aus seinem Landgut, und von dem Tage an schlug die Stimmung gegen de» General um. Die Araber begannen, ihm als Christen ouSzuweichen, sein HauS wurde Log und Nacht von Bewaffneten umringt und er wäre »rnmrdet worden, wenn nicht seine Soldaten ihn m» ihrem eigenen Leven geschützt hätten. Gegen den vom Sultan ernannien Mali verbliche Einfluß der arabischen Aufhetzung tritt um so klarer I batten Vr» AusstSowichen nicht« einzuweadeo «uk waren bereu, hervor, wenn man damit die Zustände von Plätzen vergleicht, wo sie noch nicht ihre Wirkung gethan batte. Der Bezirks chef der deutsch - ostasrikanischen Gesellschaft in Mikindani, von Bülow, schrieb noch am 19. September, daß er nur wünschen könne, die Dinge mögen so bleiben wie sie sind, da sich der Mali deS Sultan», t« >n> Amte geblieben, ibm willig >qn als Obrigkeit anzuerkennen, weil er Mohamedaner und Liner der Ihrigen wäre; der allgemeine Haß richtete sich lediglich gegen alles Europäische und Christliche. Als dann die Ausrührer versuchten, die regulären Soldaten ihrem Führer abspenstig zu machen, sah General Malhews ei», daß sein Bleiben in Pangani nichts nützle, und da nach d,n Nachrichten ans Tanga, wo die Be wegung edenialls von Pangani aus geleitet wird, die gleiche Erfolg unterorvne und mit ihm gemeinsam in bester Harmonie die I losigkeit seines dortigen Einschreitens vorousziisehen war, io kehrte Verwaltung führe. Nock günstiger werden die Verhältnisse 1" am 23. mit seinen Soldaten nach Zanzibar zurück. Der Wal, ist in Pangani gebliebe», MothewS wird ihm vo» hier aus hundert arabische A-kans binüberschicken und der Gouverneur will versuchen, mit ihnen allmählich geordnete Zustände hcrbeizusühren Ob und zu jener Zeit i» Lmdi geschildert, wo der BezirkSckes v. Eber Nein ohne Unterstützung eines Walis seines AinteS waltete Nur von den Irregulären, die zu seiner Unterstützung von Zanzibar aus gesandt waren, wollte er nicklS wissen und sandte sie deshalb dahin zurück, woher sie gekommen waren. Eine eigenihümliche Erscheinung ist das Verhältniß, in welchem der Sultan von Zanzibar zu der Bewegung stebl. Er scheint bemüht, sie mit denselben Elementen zu bekämpfen, welche sie erregt haben, aber, wie der Erfolg lehrt, vexgeblich Schon im August hatte er dem Bevollmächtigte» der deutsch ostafrikanischen Gesellschaft. Consul Bohsen, einen arabischen Vertrauensmann mitgegeben, damit er die Bevölkerung über die Natur und Bedeutung de» zwischen ihm und der deutsch, ostasrikanischen Gesellschaft geschlossenen Vertrages auskläre. in welcher Zeit ihm dies gelinge» wird, ist nicht zu übersehe»; jeden falls muß es auch nach Angaben des Generals MatbewS >ür aus geschlossen gelten, in einigen Woch-n die Rückkehr enropäi-chr An- gestelllcr nach Pangani und Tanga zu ermöglichen. An der Befestigung der Siavt ist eifrig grarbeitet, an der schmalen Einfahrt in den Hasen sind Verschauzungen in der Weise angelegt worden, daß die Fahrrinne vo» drei Seiten mit Gewehr- seuer bestrichen werden kann; und Tag und Nacht werden die Werke von Bewaffneten besetzt gehalten. Micha Helles. Zanzibar, den 24. September 1888. Nach den letzten Berichten aus den südliche» Häsen der deutschen Interessensphäre, welche bis zum 18 und 19. d. M. reichen, war die Lage dort die folgende. Ans Mikindani schreibt der Bezirksches Diese Aufklärung hat den Aufstand nicht zu hindern ver-1 der Deutsch-Ostair,kan,scheu Geiells-Yasi, Herr von Bülow, er könne macht, eS ist deshalb auch kaum zu erwarten, daß ein anderer I nur wünschen, daß Alles in derselben Weise sortgehen möge, wie arabischer Vertrauensmann die Aufständischen zur Pflicht I gegenwärtig. Der frühere Wal, des Sultans ist im Dienste zurllcksühren werde. Wie vr. MickahelleS berichtet, ist der l »'binden, ordnet sich willig dem deutschen unter und beide fuhren mit den Verhältnissen der Küstenplähe vertraute, angesehene ! ^'^rwa»ung in besi^r Harmonie. Von teilen der Bevölkerung m I werden ihnen keine Schwierigkeiten bereitet. In Lind, hat der Araber Nasr be» Soliman nach Kilwa, ^ind, und Mikindani I Bezirksches Herr von Eberstein sich in den wenigen Wochen eine gegangen, um den Ruckzug der Irregulairen zu überwache» 1 ^ohe persönlich- Beliebtheit erworben, er arbeitet olme unv die Bevölkerung über daS Verhältniß der Gesellschaft zum Sultan auszuklären. Zu dem Zweck bat er eine Proclamatton mitgenommen, die er öffentlich verlesen wird. Damals war die Ermordung der Beamten der Gesellschaft in Kilwa, Krüger und Hessel, noch nicht in Zanzibar bekannt, erst am 25. September brachte eine arabische Dhau diese Hiobspost. Unter diesen Umständen dürste Nasr den Soliman kaum in der Lage gewesen sein, die ihm ausgetragenc Sendung auS- zusühren, unv über Das. waS nach dem 22. September in Teulsch-Ostasrika geschehen ist, fehlen Nachrichten. AuS der Bitte des GeneralconsulS an den deutschen einheimischen Wali und es schein! ihm zu glücke», auch mit den Häupilingen des noch wenig bekannten Hinierlandes gute B-> ! jiebungen hcrzustellen. Zwei Sultane habe» ibm angeboien, Leute ^ zn stellen, falls er angegriffen werden sollte. Als ein Beweis seiner Auioriiäi kann auch gellen, daß er drei besonders widerwillige und unruhige Araber aus dem letzten hier eingegangenen Dampier nach Zanzibar geschickt bat. ohne durch eine solche Maßregel Unruhen hervorzunisen. Er glaubt, seine Stellung Hallen zu können und beschwert sich in erster Linie nur über das Benrbmen der zu seiner Unterstützung von hier entsandten Irregulairen, welche ebenso Nichts nutzig wie unbotmäßig austrcten. Herr von Eberstein ist in der Lage, Schwarze als Soldaten anwerben zu können und hat die Admiral in Bagamoyo, ein Schiff nach Lindi und Mikindani I Rückberusung der Irregulairen beantragt. Da dieselbe Klage aus zur Unterstützung der dortigen Beamten zu senden und sie I eventuell in Sicherheit zu dringe», geht ebenso wie aus dem übrigen Inhalt des BericklS hervor, daß die an der ostasrika- nischen Küste liegenden deutschen Kriegsschiffe sich daraus be schränken, Angriffe der Eingeborenen gegen die Beamten der deutsch-ostasrikanischen Gesellschaft abzüwehrcn. ab« die Unter drücknng deS Ausstandes nickt als die Ausgabe der deulscken Marine betrachten. DaS scheint auch nach Lage der Sacke I Händlern niedrigster Gattung, ganz correct, weil der Sultan von Zanzibar die Bürgschaft! Mi! dem Damvser ..Barawa" ist ein angesehener und mit den ,u, °i, EM»«,,, °«m N. »r,i- «b.,nomn„« I ««KLL hat. Ter Sultan hat zu dem Zweck den General MallbewS nach Pangani gesandt, dieser ist aber unverrichteter Sacke von dort zurückgekehrt, weil der Aufstand eine Ausdehnung ein dem Sultan von Zanzibar gehöriger Danipser, in See gegangen, um die Leute je nach Wunsch der Bezirkschess entweder Alle oder zum Theil znrück- zubringen. In Kilwa liegen die Verhältnisse nicht so günstig wie in den beiden anderen Plätzen. Die Stadt ist von früher her übel be rüchtigt, die Bevölkeiung, die unler Seyhid Baigasch einen Ausstand versucht hatte, gilt o.s unruhig und besteht theilweise aus Sklaven« gewonnen bat, der er sich als Christ und Gegenstand de« Hasses der mohammedanischen Araber, der Führer VeS Aus- slondes. nicht gewachsen suhlte. Dann ist vom Sultan wieder der Weg ver gütlichen Verhandlung betreten worden durch Sendung von NaSr den Soliman, aber nach Lage der Ver hältnisse ohne irgend welche Aussicht aus Erfolg. Inzwischen haben die Engländer in Mombnsio die Er sahrung gemacht, daß der Sultan auch nickt die Macht besitzt, den mit der britischen osiasrikanische» Gesellschaft geschlossenen Vertrag wegen Uebernahme der Küstenverwaltung deS eng lischen Interessengebiets durch Organe der Gesellschaft zu als Abgeiandler Sr. Hoheit nach Kilwa, Lindi und Mikindani gegangen, um einerieiis den Rückzug der Irregulairen zu über wachen, andererseits aber durch persönliche Einwirkung aus die ein stußreicherea Periünliaikeiieu der Lrlschaiten die Bevölkerung über das Verkällniß der Geiellschail zu:» Sultan ouszuliärea und zur Beruhigung der Gemülhec beizulragcn. Nasr den Solmian hat eine vom Sultan erlassene Proklamation mitgenommen und wird sie öffentlich zur Verlesung bringen. In Kilwa speeicll soll er n»l de» Dc-isältesten der Umgegend in Ver binbung trete» und etwaige» Ausstandsgelusten enlgegenarbeiien. Die „Barawa" wird erst Dar-cs-Sa lam anlausen, um den dortigen Bezirksches von den Unruhen in Bagamoyo zu unterrichlen und ihm Gelegenheit zu gebe», in seinem Bezirk Vorsichtsmaßregeln zu treffen, und dann am 25. t. M. nach K-lwa weitcrsabren. In den drei südlichen Hasenx ätze» geht die Zollerhebung unter deut'cher Leitung ohne alle Schwierigkeiten von Slatien und die knüllen. die veuiscke wie die englische Gesellschaft sind also I Bezirk,cheis glauben, soll« di? Rübe nicht gestört wird, erheblich aus Selbsthilfe angewiesen, wen» sich nickt die beiderseitigen s* - Regierungen ,n» Mittel legen. ES läßt sich nicht verkennen, daß eine große Aclion der deutschen Marine zu Gunsten der teulsch-ostafrikanifchen Gesellschaft ihre sehr erheblichen Be tz denken hat, weil Umfang und Tauer derselben sich nicht vor- > auSsehrn läßt. Offenbar hat man eS in Len ostasrikanischen I ich mich, Lw. Durchlaucht über die letzlen Vorgänge in Kilwa zu giößere Einnahmen zu erziele», als früher geicüeb?» ist, da sie eine Reihe von Mißbräuchen ousgedeckl und abgeftellt haben. Michohelles. Zanzibar, den 25. September 1888. Da daS Postschisi der Britisch India CompanN durch den eng lischen Geverol-Lonjul um einen Tag zuruckgebaUen wird, io beehre berichte», welche heute hier bekannt geworden sind. Nack einem Briese, den eine arabische Dbau van Kilwa an einen hiesigen Araber besördcrt hat, ist an, 22. d. M. zwilchen dem eine» der beiden An. gestellten der Deutsch-Ostasrikanüchen Gesellschaft und mehreren Arabern ein Streit ausgebrochcn, der zu Tbätlichkeiten und schließlich der Ermordung des Teuischen führte. Daraus scheint die Bevölke rung einen Angriff aus bas StalionshauS der Gesellschaft unter- iiommen zu baden; die Intasien vertbeidiglen sich durch Gewebr- seuer, lödieten süns oder iechs Angreifer, unterlagen aber endlich der Uebermachl. Ueber das Schicksal des zweiten Angestellten ist noch nichts Sicheres bekannt; »ach einer, wohl leider der wahr- scheinlichereii Version, Ware er ebenfalls getüdtet, nach einer anderen nur verwundet worden Auf meine Requisition vom 20. d. M. hatte der Beschwader- ches S. M. Kreuzer „Möwe" am 21. von Bagamoyo nach Kilwa geschickt. Aus dem gleichzeitige« Ausbruch der Unruhen in Bagamoyo und Kilwa am 22. September ist zu veimilthen, daß ein gemeinsamer Plan beiden Aufständen zu Grunde lag, und es ist damit die Be- torgniß begründet, es werde auch in Luidi und Mikindani zu Feind seligkeiten gegen die Bezirkscheis gekommen sein. Deswegen habe ich heute Morgen dem Herrn Admiral durch eine Botschaft nach Baga- moho die Nachrichten auS Kilwa milgelhe-li, und ihn gebeten, ein Sch-ff nach Lindi und Mikinba», zur Unterstützung der dortigen Aiigeiicllie» zu sende» und demelben, jalls sie ihre Stationen zu halten außer Stande sind, eine Möglichkeit zu bieten, ihr Leben in Sicherheit zu bringen. MichahclleS." * ES bestätigt sich nach einer Berliner Correspondcnz der „Allgemeinen Zeitung", daß Verhandlungen mit England über die Evenlualitäi eines Einschreitens deS Reiches bchusS Wiederherstellung der Ruhe an der de» lsch-ostasrikanischen Küste in der Schwebe sind. Leipzig, 27. October. * Der Bau deS neuen S tahlkreuzerS 6 inDanzig ist nunmehr so weil vorgeschritten, daß daS Legen der Kiel- ptatten und Ausstellen ver Schotte unv Spante» begonnen worden ist. Dieses Schiss bildet de» ersten Stahlbau aus der Danzig« kaiserlichen Werst. Für deiiselben sind neuer dings vorzügliche Werkzeugmaschinen beschafft worden, an welchen eS biSker mangelie. Hosieiillich wird die jetzt nach allen Richtungen bin vollständige Ausstattung der Werkstätten mit Maschinen neuester Constructiou der kaiserlichen Admiralität Bcranlasiuiig geben, der Danzig« Werst Arbeiten in größerem Umfange wieder zu überweisen * In der deutschsreisinnigen „Koni Sberger Hartung'schen Zeitung" lesen wir Felgen:cv: „Aus die Beschwerde, welche der Rechtsanwalt Greiling gegen die erfolgte Beschlagnahme der seitens der „Freisinnigen Zeitung" in ein« SeparatauSgabe veröffentlichten Auszüge auS dem Tage buche de» Kaisers Friedrich eingelegt hat, ist ihm der Bescheid zugegangen, daß der Antrag aus strafrechtlich« Verfolgung wegen Nachdrucks auf Grund de» Gesetze» über daS Urheberrecht von dem Kaiser Wilhelm II. al» dem Universalerben deS verstorbenen Kaisers gestellt worden ist. Das Schriftstück, durch welches der Antrag gestellt worden, sei von Florenz datirl." * Ueber Pros. Ilv. Gcsscken'S Auseiitbalt im sogenannten kleinen Männergefängiiiß zu Moabil werde» seilen« der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" folgende Milthcilungen gemacht: „Derselbe ist in Zelle Nr. l.'> internirt, und zwar hat diese die Größe eines g '.ätliiiige» Berliner ZimmerS, an welche ein elwaS kleiueier Raum stößt, in welchem sich da» Schlasgcmach de« Gefangenen befinde!. D e Zelle ist bürger lich anständig möblirt und entbehrt eine« gewissen Comsort» nicht. Gesicken ist natürlich Selbstbeköstiger und genießt in dies« Eigenschaft seines leidende» Zustandco Wege» wiederum schonende Vorzüge; deS Weitere» ist ihm die generelle Schreiberlaubniß, d. h. die Erlaubnis; zu schreiben. so oft es ibm beliebt, gewährt, welche sich allerdings nur auf Privat- Eorresponbcnz bezieht und deren Inhalt geprüft wird. Ebenso genießt Herr Gesicken die Freistunden mehrere Male am Tage, und zwar allein; er nimmt an dem allgemeinen Spaziergange der Untersuchliiigsgcsaiigeiien nicht Theil." * Aus deutschen Kreisen Prags wird un geschrieben : Es wird nichts auSg-checkl, da- nicht schließlich auf eine Schädigung nalwnaleu Gutes hinausläinc. Der veislosseue Landtag hat u. A. einen Antrag aiigenvnimcn, demgemäß d.r LandeSansschnß aus aesordert wurde, rineu Bericht über den B-juch iäiiiintl-clier Volks schulen vorzuiegen zum Zw-ck der Zuriick'ipirung der Classuzal l oui das durch die Ge-aniiiiizisfrr ;4lh gegebene Maß Diese „Tpar- samkeit" sieht zunächst rcctu „vaiiiänsch ' aus. Genauer betrachtet, zeigt sie den Pierdesuß. Es giebt au 125 deutsche Volksschulen, welche einsam gelegene Gebirgsorie sich selbst zu einer Zeit err.chlet haben, ehe noch das Reichsichulgeietz eine Verpflichtung noriiiirle. Diese in ihrer Eigenart jo noibwciidigen Schulen erreichen aber kn nornnrte Schülcrzahl von 4<t in einzeln:» Jahrgängen überhanp nicht. Will nian nun den Zifferniiachweis allein walten lassen, so werden wir mit einem Federstriche um 125 deutsche Schulen gebraä: sein. Tie Czechen wohnen weder i» snlä.eii Gebirgsgegenden, noch haben sie das Bedürfnis, gefühlt, i» Fürsorge sür die Schule dem Gesetze voranzueilen. Aus ihrer Serie ist demnach die Zal l solcher Schulen verschwindend klein und io trisfl der gut gezielte Schlag wieder nur die Deutschen. Ebenso soll künftig die zu erhebende Gesaiiiiiilsuinm der Schülerzayl in einer Schule ohne Rücksicht aus die Eintlikiliing de-' Schulen nach dem Maße der Anei inung des Lehrstoffes sür die Zahl der zu geste-llenden Classcn »laßgcl-ciid sein Dadurch werden ein- Menge beliebender Classen aufgehoben werden, »nd auch dieser Schlag ivud vor Allem uns treffen. Dafür kann natürlich Niemand, die Cache lieg! eben so. Unser seil älterer Zeit eniwickellcs Schulwesen hat ni höherem Maße als das czechische das Bedursniß aussteigender Elaste» mit stutenweise ertheillcin Lehrstoff gezuiigl. Gelangt jener Plan zur Turchiührung, so wird wieder gerade das deutsche Schulwesen durch die Zuiaiumenziebung ausiicigender Elasten aus einen niedrigeren Slanapunct zurückgcschraubi werde», als es ih» vordem eingenoiiimen Hai. DaS Allee angeblich a»S einer Sparsamkeit, nach welcher unser deutscher Bauer wahrlich «ich! verlangt. Ter hält'andere Wünsche. Für ein paar ar,»selige Dorsschiilclossen seblt daS Geld, sür die Goldkuvpeln ober d--S czech icheii Museums waren 2'/, Millionen uberichüssig. und sür die Kosten, welche die ezechische Akademie ver schlinge» wird, hätten wieviel tausend Bauernburschen eine» bessere» Unterricht genießen können, zu größerem 'Nutzen der allgemeinen Wobllahrt und der Wehrkraft des Reiches. Wir Deuiichen kommen dabe, in dieser glücklichen Aera immer dovpelt gut weg. Do.t müssen wir unser redlich Theil milzalsten und hier wird es dafür wieder — an uns abgeipart. * In Jerusalem hak der Psarrer der deutsch- evangelischen Gemeinde die ibm überwiesene Tienst- wchiiunz. sowie da? Piarrbans überhaupt verlassen unv eine Privatwohiiunz beziehen müssen. Tao Hau« war so bau fällig. daß ein weitere« Bewohnen desselben unmöglich war unv der Ncuöau eines solchen konnle nicht i» Angriff ge nommen werden, da der angenicsienc Ban eines Psarrbauie» zugleich mit den übrigen Bauten aus Anlaß der Errichtung
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