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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-29
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1888
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«1YY wenn nur nicht die ganz« Geschichte so miinteressant und langweilig wäre und nicht einmal im rührseligsten Herzen ein Gefühl der Tbeilnahme wecken könnte. Der eine der beiden Dichter. Fritz Brentano, hat für die Bühne ja einige ganz artige und wirksame Stücke geschrieben; im ersten Act herrscht auch eine lebendige Bewegung, und da die Soldaten- und OsficierSstücke jetzt Mode geworden sind, so mag man sich nach dem Garnisondicnst auch den Felddienst aus der Bühne gefallen lassen. Nur die EinleitungSscene und die höchst überflüssig langen Geschichten, die da erzählt werden, lähmen von Hause auS das Interesse. 3m zweiten Actc sind ein paar Scencn ganz lustig- ober da kommt die unglückselige Alte mit ihrem Fanulienklatsch. verdirbt Einem die gute Laune gänzlich, die selbst durch den der Lehmgrube entstiegenen Oberstabsarzt nicht wieder zurück- gerusen werden kann. Und dann folgt ein dritter Act. der ganz inS Fahrwasser der trivialsten Familienstücke einlenkt. Da« Lustspiel leidet eben an „dramatischer" Sehnenzerrung. Die Ausnahme war eine im Ganzen freundliche; doch er mattete die Thcilnahme offenbar gegen den Schlug hin. Daß die Darsteller mit besonderer Begeisterung an ihre Aufgaben gegangen, kann man Nicht behaupten. Herr Straß- mann al» Lieutenant Hernitz wird seine Rolle gewiß gut spielen, wenn er den Text derselben vollkommen beherrscht, wa- gestern Abend noch keineswegs der Fall war. Sonst war er im zweiten Act munter und lebendig. Der vr. Bischof ist ein Tausendsasa; für diesen durchtriebenen Mediciner hatte der Darsteller deS Don Carlos, Herr Hartmann, im Ganzen viel zu ernste» Air und einen zu schwerflüssigen Ton. Herr Adolf Müller spielte den alten Müller ganz glaubwürdig, besonder» im letzten Act. wo er sein Herz entdeckt und weichmüthig wird. Frl. Flösse! als Gertrud hatte daS bekannte kecke Mädchen zu spielen, daS ja in allen munteren Lustspielen wiederkehrt; sie war munter und flott. Ihre Schwester Cäcilie ist nun gar eine dramatische Dutzend- waare, au» der auch Frl. Witt nichts machen konnte. Ter Oberstabsarzt Vr. Stark war keine Glanzleistung des Herrn Bülter; er wirkte wenig komisch, und seine äußereErscheinung war nicht die eine« höheren militairischen Arztes. Der Avantageur Lohse ist dem Autor etwas in der Knospe stecken geblieben, sein Humor kommt nicht zu voller Entfaltung. Herr Hänseler machte aus der Rolle so viel, als sich daraus machen ließ. Herr Tietz als dummschlauer Bursche Han» Gerrcke war ebenfalls an seinem Platze. Die Alle des Frl. Laulerbach doclerte und klatschte mit der nötbigen Uner müdlichkeit und erzählte ibr Romancap,tel so gefühlvoll wie möglich. Die episodische Roll- des Hauptmanns Weber gab Herr MatthaeS ganz charakteristisch. Noch erwähnen wir den Förster deS Herrn Treutler als einen bärenhaft ehr- licheu und beschränkten GutSbcamten, da« Stubenmädchen Marie deS Frl. Schneider, die Auswärterin deS Frl. Förster, den Sergeanten deS Herrn Greiner. den Lieutenant Berger des Herrn Franke und die drei Ein jährigen der Herren Werner, Priebisch und Kühne. Alle gaben sich Müde mit ihren Rollen, und wenn bisweilen die komische Wirkung versagte, so liegt dies auch Wohl zum Theil daran, daß die gute Laune der Autoren nicht immer stichhaltig ist und. was auch von den Hauptrollen gilt, die Darsteller ost selbst nicht in die rechte Stimmung kommen können.^ ' Rudolf von Gottschall. Lachsen. * Leipzig, 23. October. Mittelst Schnellzug» der Bayerischen Bahn traf heute Vormittag 8 Uhr 10 Minuten der köntgl. württembergische Minister von Mittnacht aus Stuttgart hier ein und reiste unter Benutzung der Ver bindungsbahn um 9 Uhr 5 Minuten aus der Berlm-Anhalter Bahn weiter nach Berlin. — Mit gestern erfolgter Schließung der vom „Vereine für die Geschichte Leipzig«" veranstaltete» Ausstellung von Gegenständen auS der Völkerschlacht bei Leipzig und der mit derselben zusammenhängenden sogenannten Franzosenzcit bat auch der allsvnntäglichc Zutritt deS Publicum« zu den Sammlungen gedachten Vereins sein Ende erreicht. Wer die Sammlungen während der Wintermonate zu besuchen wünscht, hat sich wegen de- Weiteren an den Herrn VereinS-Vor» sitzenden zu wenden. — Heute Abend findet im Mariengarten eine Kreis- Vdrsammlung des Allgemeinen deutschen Buch- handluiigsgehilsenverbandeö statt, aus die wir hier mit aufmerksam machen. -.-E: ' — Seit vorigem Sonnabend ist in dem Schaufenster der hiesigen Firma Rudolf Herrmann (Hof-Photograph Sr. kvnigl. Hoheit deS Prinzen Friedrich August Herzog« zu Sachsen) in der Grimmaischeu Straße am Hause von Fels che ein große« Oelbild, wassersahrendeS Kind dar stellend. zu sehen, welches im Atelier genannter Firma ge fertigt worden ist und die allgemeine Ausmerksamkeit der Vorübergehenden aus sich lenkt. — Man schreibt unS aus dem Bureau de» Stadt- thcaterS: In der heute Abend im Neue» Theater statt» findenden Ausführung der Oper: „Die drei PintoS" wird Herr König!. Kammersänger Anton Erl. vom Kvnigl. Hos» thcater in Dresden, die Partie deS Don Gasion singen. — Die alljährlich im Herbste von Herrn Hermann Lange in: Etablissement Bonorand veranstaltete Festlichkeit, der MartinSschmaus, welchem stets zahlreiche Familien gern beizuwohnen pflegen, findet diesmal, wie auch aus dem Anzeigentheil bereits bekannt geworden, Donnerstag, den 5. November. AbcndS >/,9 Uhr im großen Saale des Etablissements in der herkömmlichen Weise statt. Dem Schmaus folgt ein Ball. Die Belheiligung ist in die im Etablissement auSliegendeu Listen einzuzeichnen. H Leipzig, 28. October. In der Plagwitzer Straße kam gestern Nachmittag daS Pferd eines Bäckcrgeschirrs zum Stürzen. Da da« arme Thier nicht wieder aus die Beine zu bringen war, mußte eS an Ort und Stelle getödtet werden. — In vergangener Nacht kam eS in einer Restau ration der inneren Stadt zu einem ausgedehnten Exceß i»iler den Gästen, wobei ein anwesender Schlosser erheblich verletzt wurde. — Ein -kylograph und ein Markthelser prügelten sich gestern derart in der UuiversitätSstraße umher, daß alsbald ein zahlreiches Publicum sich anjammelte und cndlich die Polizei gegen den Scandal einschreiten und durch Absühruug der Excedenten die Ruhe wieder Herstellen mutzte. — Einen gleich groben Erceß verübten in der Nacht vier Schlossergesellen im Salzgäßchen, wobei eS ebenfalls zum Einschreiten der Polizei und zur Arretur der Exceventeu kam. — Zur selben Zeit machle sich in der Ulrichsgasse die polizeiliche Festnahme eines Schlossergesellen wegen argen StraßenunsugS und Ungehorsams gegen die diessallsigen Rubegebole nothwendig Hierbei versuchte eS ein Kamerad de« Arrestaten, diesen unter thällicher Beleidigung deS Schutz mannes zu befreien. Dies führte aber auch zu seiner Fest» nähme und Transport nach der Wache. — Bei Revision einer Herberge wurde gestern früh ein angeblicher auswärtiger Instrumentenmacher angelrofsen, welcher sich durch Vor legung fremder, aus den Namen eines Fleischergesellen lautender Papiere zu legilimiren versuchte. Nach dem Nasch markt gebracht, ergab eS sich, daß letzterer steckbrieflich ver- solgt wird. Der vorgebliche Instrumentenmacher verblieb vorläufig »n Polizeihask. — Heute Morgen siel unserer Polizei hier ein von der Staatsanwaltschaft zu Posen wegen Unterschlagung steckbrieflich verfolgter Bäckergeselle auS Gogol!» in die Hände. Derselbe wurde ebenfalls in Hast genommen. —n. Döbeln, 27. October. In der letzten Sitzung der Stadtverordneten wurde auch daS Dankschreiben, welche» daS kvnigl. Krieg-Ministerium bezüglich der Casernen- bautcn an die Stadt und ihre Vertretung gexichtet hat, »mn Vortrag« g,h«üht. Da» Schriftstück hat folgenden Wortlaut: „Nachdem da» von der Stadt Döbeln neuerbaute Casrrncment durch da« 1. und II. Bataillon de- 11. Jnsan- terie-RegimentS Nr. 139 nunmehr bezogen worden ist. nimmt da« KrieaSministerium Gelegenheit, der städtischen Vertretung für die Bereitwilligkeit, mit welcher dieselbe den in Betreff der Errichtung des qu. CasernementS seitens der Unterzeich neten Stelle geäußerten Wünschen in freundlichster Weise eutgegengckommeu ist, hiermit seinen verbindlichste» Dank auszusprechen und mit Genugthuung anzuerleune», daß sich die Bauten sowohl durch die Zweckmäßigkeit der Anlage, als auch namentlich durch die Solidität der Aus führung auSzeichneu. Insbesondere unterläßt das KriegS- mlnisterium nicht, dem Herrn Bürgermeister Thiel« für die auch bei dieser Angelegenheit an den Tag gelegte thalkrästige Vermittelung seine vaiikente Anerkennung auszuspreche». indem Wobldenselben die Unterzeichnete Stelle gleichzeitig ganz ergebenst zu ersuchen sich gestaltet, den städtische» Behörde» gegenüber den Dank de» KriegSministeriumS, zu dem sich das selbe auS Anlaß des CasernementS gleichfalls in besonderer Weise verpflichtet fühlt, sehr gefälligst zum Au-druck bringen zu wollen. Dresden, 2. Oct. Krlkgsmin>stcr>um. v. Fährst«." — In derselben Sitzung wurde noch beschlossen. daß hierort- alleS gewerbsmäßige und nicht gewerbsmäßige Schlachten von Groß- und Kleinvieh nur noch im Schlachlhose vor- genommcn werden darf. Neck ist hervorzubebe», daß nach Eröffnung des Schlachlhose» alles in demselben zu schlachtende Vieh aus seine Genußsähigkeit zu untersuchen ist. Auch das von auswärts emgesührte frische Fleisch muß vor seine,» Ver kaufe erst im Schlachlhose untersucht werben. DaS Feilhallen von frischem Fleisch aus dem Markte ist gänzlich untersagt. — Auch die Entscheidung de» StadlralheS. daß künftig da hier zum Ausschank gelangende Berliner Weißbier als LuxuSdier mit 09 pro ul zu versteuern ist, fand die Zu stimmung deS Collegiums. Hilbersdorf, 27. Oktober. Als die Ehefrau deS hiesigen Gutsbesitzers Uhle heute Mittag gegen l Uhr mit ihren, einspännigen Geschirr vcn Chemnitz, wo sie Einkäufe gemacht, zurückkehrte, wurde in der Gegend des hiesigen GastboscS das sonst fromme Pferd in Folge eine- Desectes am Geschirr plötzlich scheu und ging durch. Der Wagen schlug um und Frau Uhle stürzte so unglücklich aus demselben, daß sie das Genick brach und der Tod sofort erfolgt». Außer der aus so traurige Weise Verunglückten befanden sich aus dem Wagen noch deren erwachsene Tochter, ei» Enkelchen von sechs Jahre» und die Frau deS Uhlc'sche» Schirrmeister«, von denen elftere und letztere schwere Verletzungen davon» trugen, während die Verletzungen vcS Kmveö leichter Art sind. Frau Uhle hatte da« Geschirr selbst geführt. * Freiberg, 27. Oclober. Beide städtische Collegien unserer Bergstabk haben beschlossen, einen Proceß gegen die Ncichbargemeindc FreibergS dorf wegen Wassere»tzichung anzustrengen. Herr GaS- und Wasserdircclor Wagner hat nämlich am 23. b. M. die Anzeige erstattet, daß ln unmittel barer Nähe von Quelle», weiche der Statt Freibcrg gehören, von der Gemeinde FreibergSdorf Drainage-Röbrc» an Stelle alter hölzerner Leiluiigsröhren gesetzt worden sind, wodurch der Wasserzufluß nach Freiberg verringert wurde. ES sind von hier auS sofort Schritte geschehen, um Abhilfe zu er langen, doch scheint ein Proceß zwischen den beiden Nackbar gemeinden unvermeidlich, um die Wegschassung der Drainage zu erzwingen. — Ein Haildarbeiter, der aus dem Neubau der Firma I. C- Gersten hier beschäftigt war. wollte vorgestern seinen Schnaps mit Wasser verdünnen und goß auS einer dem Polier gehörigen Flasche eine Flüssigkeit zu, die er für Wasser hielt, welche aber auS ziemlich klarer Seisensiederlauge bestand. Nach einem tüchtigen Schluck auS seiner Flasche sank er. au den Lippen und wobt auch innen schwer verletzt, zu Boden und wurde aus Anordnung des herbeigeholte» Arztes bald daraus mittelst Wagens nach dem städtischen Kranken Hause geschafft. Netzschkau, 27. October ' DaS gestrige Brand- unglück bat beklagenSwerther Weise nock ein Menschen leben gefordert. Der. wie gestern berichtet, beim Brand verunglückte Feuerwehrmann Richard Seifert ist den erhaltenen Verletzungen erlegen und hat sein junges Leben heute früh r/,7 Uhr nach schweren Qualen ausgchaucht. vermischtes. ----- Berlin 37. October. Ueber die Ankunft der kaiserlichen Majestäten in Berlin berichtet die „Post" Den kaiserlichen Majestäten wurde heute bei ihrem Er scheinen in Berlin von der hauptstädtischen Bevölkerung ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Schon um die zehnte Stunde deS Vormittage, als die berittenen Schutzmannschasten zur Ausrccht- erdaltung des Verkehrs und der Ordnung am Potsdamer Bahnhof erschienen, jaminelte sich dort eine Volksmenge, die von Minute zu Minute anwuchs und schließlich die Bürgersteige der Absahrlsslraße und dieser gegenüber in der Königgrätzer Straße, Kops a» Kops gedrängt, besetzt hielt. Einen prächtigen Schmuck trug das Stadt viertel am HaUesche» Thore. Dort wehte» i» der llnigebung der Heiligen Kreuz-Kirche unzählige Fahne» und Fähnlein vom Dach und den Fenstern eines jeden Hauses. Der Zudrang deS Publicum« war tner io stark, Laß eS bereit« in stüher Stunde jedes Plätzchen, am dem die Polizei dcn Aissenlbatt gestattete, füllte. Breiten, unbeweglichen Mauern gleich stand das Publicum zu beiden Seiten aller Zugangssiraßen zum Blücherplatzc und im Kreise um diese» herum: desgleichen aus der Belle-Alliaiicebrücke bis zum Belle-Allianceplatz hinab, sowie in der Königgrätzcrstraße und am Teinoelhoser User. Wenige Minuten vor ll Uhr lies der kaiserliche Zug in die Halle des Potsdamer Bahn hofes ein. Ihre Majestäten begaben sich alsbald »i daS Kasscr- Wartezinimer und bestiege» unmittelbar darauf den offene» Hos- wagen, den zwei prächtige Rappen zogen. Brauicndes Hoch und Hurrah empfing den kaiserlichen Herrn und seine hohe Gemahlin, sobald der Wagen sich in Bewegung setzte, es pflanzte sich fort durch die ttäiiiggrützer Straße, wo sich mittlerweile ein ununterbrochenes Spalier gebildet batte, wo von Balkoncn und Fenstern die Damen mit ihren Tücher» winkten, und schivoll an zu nicht endc,iwoNe»dea Jubel an der Belll-Allwncebi ucke und in der Nähe der Heilige» Krcuz- kirche, von deren hohem Thurine der ehrcnc Mund der Glocken weil- hin seinen frohe» Rus erschallen ließ. Unablässig dankte der Kaiser, drr die Uniform der Gardes-du-Torps mit Mantel und Helm trug, durch militairischen Gruß, und die Kaiserin, indem sie huldvoll lächelnd sich nach allen Seiten verneigte. Wahrend dann drinnen in der Kirche der weihevolle Act sich vollzog, fluthete draußen die Menge aus und ab und harrte standhaft aus, um bei der Rückkehr da- Kaiserpaar »och einmal »nt lautem Jubel zu begrüßen. Ta bekannt war, daß Leine Majestät sich nach Schluß der kirchlichen Feier in daS königliche Schloß begebe» werde, so war auch diese- um die Mittagsstunde» das Ziel vieler Tausende, die aus den Bürgersteigen uno i» der Mitte des Lustgartens Ausstellung »ahmen. Immer neue Scbaarea strömten herbei und ol der Platz in der Nähe des Schlosses bald nicht mehr ausreichte, da bildete sich auch die Linden entlang bis zur Friedrich- ftraße hinunter eine undurchvringliche Doppelmauer sich drängender und schiebender Menscheamassen. War schon aus dem ganzen Wege der kaiserliche Wagen vom Jubel »mbcaust gewesen, so erhob sich geradezu ein Sturm de« Enthusiasmus, als der Wagen in die Linden eiabog und der Kaiser, an dessen linker Seite der dienst- thnende Flügel-Adjutant saß, durch die vieliousendköpfige Menge hindurch dem Schlöffe zusuhr. Ueberall stürmte das Volk bis Vicht an den Wogen Hera», jo daß die Polizei Mühe genug hatte, über- haupi einen Weg ireizuhalteir. Ueberall herrschte nur eine Stimme der Freude über das vortreffliche Aursehen des Kaiser- so- wohl wie der Kaiserin. Ein besondere- Interesse erregte da- Bild nnter den Linden durch die anbei ordentlich große Theilnahme der akademischen Jugend. Bleie Hunderte der neu »»ma>riculirtea oder auch aus der Durchreise nach anderen deutschen Universiiälen be griffene Lonii»>l»onen hatten den Kaiser noch nicht gesehen, keiner wollte sich diese Gelegenheit totgehev lassen, und eS war ersichtlich, welch tiefen Eindruck die iinpolaate Erscheinung in der glänzenden Gardes-vu-Lorps-Unisorm, da- edle Gesicht mit de» scharfen, ernsten und dock irciindlichrn Zügen, mit dem blitzende» Ange ans d,e jungen Museulöhae machte. — Potsdam, 27. October. Der hiesigen Stadtder- ordneten-Lersammlung ist folgende» Schreiben Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin zugrgangen: „Dem Magistrat und de» Stadtverordneten der Residenz stadt Potsdam sage Ich für den Mir zu Meinem GeburStag dargebrachten Ausdruck treuer Gesinnung Meinen Dank. Der Hinweis aus die erschütternden Verluste deS verflossenen IahreS findet in Meinem Herzen lebhaften Widerhall. Gottes Hand hat schwer geruht aus dem Königlichen Hause und auf dem ganzen Vaterlande. Ein erhebendes und tröstendes Gefühl ist eS aber, zu sehen, wie die zwiefache tiefe Trauer im Bewußtsein der Gemeinsamkeit von dem gesammlen Volke getheilt und mitgetragen wird. Daß Mir daS verflossene Jahr neben vielem Traurigen auch reichen Anlaß zu herzlichem Danke gebracht hat. empfinde Ich zumal im Hinblick aus die glückliche Heimkehr Sr. Majestät de« Kaisers, sowie aus die Geburt Meines jüngsten Svbnes und die erfreuliche Entwickelung Meiner anderen Kinder. Die Mir für Meine Söhne ausgesprochenen Wünsche haben Meinem Herzen besonders wohl getha». Den Magistrat ver sickere Ich gern Meines fortgesetzten lebhaften Interesses und Meiner regen Theilnahme an dem Wohlergehen der Residenzstadt Potsdam. Potsdam, 22. October 1888. Victoria, Kaiserin und Königin. An den Magistrat und die Stadtverordneten der Residenzstadt Potsdam." ------ Am 20. November feiert N. v. Gneist sein sünf- zigjäbrigeS Loctor - Jubiläum. Die juristische Facultät der Universität bereitet eine Feier desselben vor. ---- Hamburg, 27. October. Ueber die Vorberei tungen zum Kaisertag wird nock gemeldet: Beim Empfange deS Kaisers am 29. d. M, werden tue vom Jnfanterie-Reqimeut Nr, 76 zu stellende Ebrenwacbr and die Ossicier-Eorps der Garnison, einschließlich der Osficiere de« BeurlaubtenstandeS, am Jungsernstieq ausgestellt werden. — Zur Schlußsteinlegung wird milgetheilt, daß die für den Gebrauch des Kaisers bestimmten Geräthschafteo, Hammer und Kelle, nach Entwürien unv unter Lattung des Herrn Max Schmidt (in Lessea tunilgewerblichck7A«H»K) ongeserligt worden sind. Beide, massiv silbern, sind reich graoirt und mit symbolische» Ornamente» ver sehen, ebenso der elfenbeinerne Stiel. Das Kissen, aus welchem die Geratdicyasle» dem Kaiser überreicht werden sollen, ist mit Gold- und Silberstickcrei geziert; es zeigt das Hamburgische und deutsche Wappen, gedeckt von der Kaiserkrone, darunter daS Zeichen der Architekten und Ingenieure. Erwähu! iei noch, daß unter oer Leitung des Herrn Max Schmidt auch die Dekorationen der Damviboote und der Emviangsstatiou am Juagjernstleg angesertigk werden. Der Berei» deS ehemaligen Hamburger Bürger- MilitairS nimmt bei dem Einzüge des Kaisers Wilhelm ll. am Montag seine Ausstellung aus dem Adolphsplatz der Börse gegenüber und zwar in ganzer Brette dieses Platzes. — Für die Burqergarbe hat der Adolphsplatz, aus welchem nch bis zur Auflömug der Garde »m Jahre 1868 die Haupiwache befand, eine historische Bedeutung, da seit der Zeit nach dem großen Brande und nach der Wieder- erbau-.lng des abgebrannten StaditheilS alltäglich die Wachtparade dort abgehalten wurde. — Dort befand sich auch der Alarmplatz des dritten Bataillons. — Die in den Winlermonaten an Sonn- und Feiertagen dort obgebaltencn Musikparaden erfreuten sich großer Tveilnabme seitens des Publicum« und sind allen älteren Bewohnern unserer Stadt in bester Erinucruug. Der Verein erscheint in Civil unter Vorantritt eines Tambour- »nd eine- großen Mnsikcorps; unter den Fahnen befindet sich auch eine alt: Regiincnlssahne der alten Bürgerwache des MichacliZ-Kirchspiels auS dem vorigen Jahr- hundert. Die Ausschmückung unserer Stadt zum Empfange nimmt vou Stunde zu Stunde größere Dimensionen an, überall rege» sich die Hände zmn Anlegen des festlichen GewandeS. Einen groß artigen Anblick wird außer dem Hasen auch die neue Freihaienstadt den, kaiserlichen Auge beim Uederschreiten der Brooksbrücke zum Festplatz gewähren. Diese an ausgedehnten Straßen und Canalen in erstaunlich kurzer Zeit von der Hamburger Freihafen- Lagerhaus.Gesellscyast errichteten imposanten Baute» werden rn reichem Flaggenichmuck prangen, und an dcr Fagade des Directions- gebäudcs der genannten Gesellschaft soll, dem Vernehmen nach, die Kolossal-Büste des Kaisers Wilhelm ll. unter angemessener Dekoration angebracht werden. Es wird diese umfassende Anlage somit auch bei dieser Veranlassung Zeugniß geben von dem patriotische» Sinn der Haniburgischen Finanz- und Handcl-krcise, denn schwerlich wäre der Zollanschiuß in so vollständig gelungener Weise möglich gewesen, wenn nicht, wie hier, den staatlichen Interesse» private Bestrebungen in voller Anerkennung dem großen Werke mit gedient Kälten. So möge denn an dem Tage, weiche» die Hamburger geschoart um ihren Erlauchten Kaiser in gehobener Stimmung begehe» werden, auch der Hinimel der Feier Gunst gewähren und vor Allem möge Jupiter pluvius sein Antlitz verhüllen. U AuS Thüringen, 26. October. Der Erfolg, den neulich einige Bürgermeister und Magistrathsräthe in Bayern mit einer Petition an Len Pcnizregenten erzielt haben, indem denselben gestaltet worben ist. eine Dienst kleidung und Uniform zu tragen (Dreimaster und Degen), scheint unsere thüringischen Bürgermeister angcsteckt zu habe», denn wie die „Nud. Land.-Ztg." uiitlhe>lt, ist bei dem Thüringischen Städteverdand angeregt worben, baß in allen Städten Thüringens höchsten Orts de» betreffenden Landes eine Petition cingereicht werden möchte mit der Bitte um Genehmigung, daß eS den Bürgermeistern gestattet werde, ein Dienstabzeichen und bei feierlichen Gelegen heiten Uniform zu tragen. — DerHerzog vonCoburg, welcher dieses Jahr kürzere Zeit als sonst gewöhnlich in der Hinlcrriß zur Jagbsaison verweilte, wird sich gulem Vernehmen »ach in aller Kürze »och zu einem kurzen IagdauSflug nach seinen Besitzungen Ärcinburg undWaldsee in Oesterreich begeben. Abgesehen vom schlechten Wetter, waren in der Hinterriß diesmal die Iagdfreude» und Jagdbeuten weniger reichlich alö sonst. Der vorige harte und lange überaus schnecreiche Winter hat, wie anderwärts, so auch in den dortigen herzoglichen wohl bestandenen und wohl gepflegten Jagdrevieren schweren Schaven mit sich g t. Sogar die sehr viel vertragenden Gemsen haben gelttte», am meisten aber der Rothwildstanv. ES sind im Frühjahre nach der Schneeschmelze dort 594 Stück Rothwitd verendet aus gefunden worden. — In Coburg ist vor einigen Tagen der Prinz Alfred von Edinburg mit seinem Informator wieder eingetrosfen. Derselbe hat seine Herbstserien größleii- tbcils auf oer Insel Malta verbracht. — Ter Landtag des Fürsteiithums Scbwarzburg-Rudolstadt ist für den l3. November d. 2- zu einer außerordentlichen Versammlung einberufcn. — Wie man der „Elbinger Zeitung" aus Tolkemit schreibt, kommt auch aus dem Grunde des Frischen Hasses ein Schwamm, ähnlich dem des Mittel ländischen Meeres, vor. DerSchwamm ist erst kürzlich entdeckt worden. ES ist ^le^onella fungosL, grüne, aus kleinen Steinen aussitzende poröse Ballen von runder ober ovaler Form, von vbenber platt, in getrocknetem Zustande bräunlich. Der Schwamm ist nach den Stürmen des 3. und 4. August d. 3. in größerer Masse vom Grunde des Haffs loSgerissen und ausgeworsen worden. Ob derselbe sich volkS- wirthschastlich verwerthen läßt, ob also ein Ausbeuten desselben lohnend ist, ist noch nicht sestgestellt. --- München, 27. October. In dem gestern begon nenen Proceß gegen 11 Socialdemokralen, darunter Auer, wegen Geheimbündelei, bestritten auch die heute Nachmittag zeugeneidlich vernommenen ReichSlagsabgeorVneten Singer und Bebel, von einer geheimen Central»Organisation der deutschen Socialbemokratie und einer solchen zur Verbreitung verbotener Druckschriften irgend etwas zu wissen. Wenn nach der Anklage gebeime Oberleitcr existirten. denen die unteren Mitglieder zu blindem Gehorsam verpflichtet seien, so müßten sie (Singer und Bebel) diese Oberlnter am ebestea kennen, was nicht der Fall sei. (Wiederholt.) ---- Rom, 23. October. Ja Italien spukt gegenwärtig wieder einmal die Furcht vor falschem Papiergeld, da- neuerdings masjenhast in Umlaus gekommen sein soll. Wer keine guten Augen und iür solide Diuge keinen rechten Stau Hot, nimmt jede Noie mit Furcht und Zittern in die Hand, betrachtet sie genau und sieht keinen Unterschied gegen jede andere. Inzwischen hat «in geriebener Gauner sich in Neapel diese Furcht vor »ätschen Scheinen meisterlich zunutze gemncht. St» sehr gut gekleideter Reisender, erzählt der „Piccolo", kam in diesen Lage» kn elnen Gailhof, lieh sich ein Zimmer geben und verlangte jeden Tag die Rechnung, da er zedea Augenblick genölhigt sein könne, gleich obzureisen. Er nahm im Gosthos nur sein Nachtquartier, wie es vielfach in Italien von de» Eingeborenen geichicht, und zahlte pünktlich im voraus mit einem neuen Füus-Lircichein. Nach einigen Tagen sragte dieser steis reise- fertige Herr einmal nebenbei den Kellner, ob er die Scheine dem Wirth gegeben habe. Nein, antwortete der Kellner. Er habe den Wirth »nt anderem Gelbe bezahlt und die schönen nenen Note» selbst behaltcn. „So" — sagte der Reisende lächelnd — „Nun dann will ich Ihnen im Vertrauen sagen, die Scheine sind falsch. Ich habe sie selbst gemacht. Sie brauchen sich aber nicht zu ängstigen. S>e sind so gut nachgemacht, daß keiner sie als unecht erkennen wird." Da- mit ging er gleichmüthig seiner Wege. Der Kellner ganz aus den Wollen gefallen, stürzt zum Wirth und erzählt, was er vernommen. Jni ersten Augenblick wollte der Herbergsvater sofort zur Polizei eilen, beiano sich aber anders und begab sich mit der neuen Rech nung selbst zu seinem bedenklichen Gaste. Dieser empfing ihn in vollster Unbesangenbeit und guter Laune, griff in die Tasche, zog abermals einen suokeliiagelneueo Schein von 5 Lire hervor und reichic ihn hin. Der Wirth, im höchsten Grade überrascht, betrachte! dm Schein sorgfältig aus beiden Seiten, hält ihn gegen das Licht, wendet ihn nochmals um und um und erklärt zuletzt entschieden: die Note ist falsch. Der Gast lachte und erwiderte: „Das sagen Sie. weil ich eS gesagt habe! Aber ich frage Sie in allem Ernste: würden Sie die Note für falsch gehalten baden, wenn ich Sie nicht selbst aufmerksam gemacht hätte?" „Allerdings nein," war die Antwort. „Aut denn", fuhr der Falschmünzer fort, „gehen Sie zu vier Wechslern, lassen Sie die Noten prüfen, und ich gebe Ihn m die Versicherung, sie werden unbedenklich als echt erklärt. I n übrigen übernehme ich unbedingt die Verantwortung." Der Wirth machte die Probe, nahm die verschiedenen Noten und wechselte sie ohne die mindeste Schwierigkeit bei vier verschiedenen Wechslern um. Er kehrte nachdenklich nach Hause zurück, ließ sich mit dem Falschmünzer in ein weitere- Gespräch ein und sragte ihn ganz ernstbaft. warum er sich denn um solche Kleinigkeit der Gefahr der Entdeckung aussetze und keine größere Scheine fälsche. „Ich hätte das längst gethan" — eatgegnele der Andere —, ..hätte besonders 1009 Lire-Schcine gemacht, was eigentlich noch leichter ist, aber di: Wahrheit zu sagen, ich hatte bisher keine 1090 Lire-Scheiue, uno es dauert einige Zeit, bi- ich soviel Fünfer ohne Verdacht um wechseln kann." „Wenn weiter nichts Sie abhölt" — ries der Wirth —, „dann leihe ich Ihnen einen Tausender. Hernach natür lich halbpart!" Der Borlchiag wurde angenommen. Ter Falsch münzer erhielt die 1000 Lire-Note, schlug sich in die Gebüsche nud ward nicht mehr gesehen. Als der Wirth einsah. daß er geprellt worden war mit echten Fünf-Lirescheinen, stürzte er in blinder Wuth zur Polizei, um den Gauner anzuzeigen, und ließ sich dabei in kindlicher Einfalt den Thatbestand entreißen, daß er 1000 Lire hergegeveu habe, um Mitschuldiger eines Falschmünzers zu wurden. Literatur. Brasilianische Reiseskizze» an« dem Jahr- 1887. von Moritz Schaez. Leipzig, Roßbcrg'sche Buchhandlung 1889. — Es ist dies ein frisch geschriebenes, ebenso sehr unterhaltendes wie be- lehrendes Buch, dessen Verfasser, da- was er mit Hellen Beobachter- augen getehen, schlich: und fesselnd niederschrieb. Derselbe stammt aus einem Chemnitzer Kausmaiinshuuse und ist selbst in Rio de Janeiro als Kaufmann ansälsig. Die hier in Buchform gesammelten Reise skizzen waren ursprünglich in der „Rio-Post" als einzelne Berichte erschiene». Die Reisen, das muh bemerkt werden, sind nach der Versicherung des Verfassers keineswegs im Interesse irgend einer Colonisaiionsg-sellschast geschrieben, sondern rein den! Wunsche entsprungen, von dem schönen interessanten Lande etwas mehr als nur die Hauptstadt kennen zu lernen. Der. artige Resse» tollen übrigens bei Rio-Kaufleuten so selten sein, wie inan es in Europa kaum glauben würde. Selbst von den gut Situirten soll kaum der vierte Theil etwas mehr als Rio und seine nächste Umgebung zu sehen bekommen. Daran mag allerdings die zur Zeit noch sehr zeitraubende, unbequeme, ungenügende und kost- spleliqe Commuuication schuld sein. Sie so schlimm ist, daß die Meisten sich eher zu einer Europa-Reite, als zu einem Ausflug in das Innere des Landes entschließen. Um so willkommener wird es für uns hier sein, das so wenig gekannte, hochinteressante Land an der Hand eines so kundigen Führers im Fluge zu durchwandern. IV. >» » Deutsche Leuker und ihre GeisteSschöpiungen. HerauSgegeben von Adolf Hinrichsen. I.—3. Heft. Inhalt: Vorwort ves Heraus gebers; „Rudolf voa Gneist" von vr. Karl Walcker, Docent der Etaaiswissenschaste» an der Universität Leipzig, mit Porlrci; „I. Frohschammer", eine Aulobiographie» mit Portrait. (Becli Verlag des literarischen Deutschlands.) Lurch MMHeilting zum Bcrstänönth, durch Verständnis! zur Zufriedenheit. Eine philosophische Skizze von Margvi Werner. (Hamburg, Commijsionsverlag der VerlagSaustolt und Druckerei A.-G. svorm. I. F. Richters.) Telegraphische Depeschen. * Berlin, 27. October. S. M. Kreuzer „NautiluS", ist am 26. October c. in St. Vincent (Cap VcrdeS) eiu- getrosfen und beabsichtigt am 3l. Less. MtS. die Hclmrcise sorizusetzen. * Wien, 27. October. In der heutigen Sitzung deS Budgelausschusses sprach der Abgeordnete HauSner den Wunsch aus. die Mitglieder der Opposition mögen dieRcfcrale über den Voranschlag annchmen. v. Plcner erklärte darauf im Namen der Opposition, daß keine Gründe vorhanden seien, von der bisherigen Haltung abzugehcn. und daß dem nach der Antrag der Uebernahwe oer Referate danke:) abgelebnt werden müsse. Sodann erfolgte die Zuweisung der Referate. * Wien, 27. October. Das „Armeeverordnungsblatt" publicirt im November-Avancement die Beförderung des diesseitigen Militair-Bevollmächtigten in Berlin, Baron von Steininger, zum Obersten im GeneralstabScorpS. Ferner veröffentlicht das HecreSverordnungsblatt die Ernennung des Marine-Commandanten LiceadmiralS Freiherrn v. Sterncck zum Admiral, sowie die der Contre-Admirale Freiherr» von Wiplinger und Grasen BombelleS (ObersthosmeisterS des Kronprinzen) zu Niceabmiralen und die deü LinienfchissS- capitains von Czedik zum Contre-Admiral. * Batum. 27. October. Die kaiserliche Familie hat sich heute nach Sebastopol eingeschifft. Am Hasen waren die Spitzen der Civil- und'< Milikairbehörden, sowie eine große Menschenmenge aller kaukasischen Bolksstämme zur Verabschiedung anwesend und brachten de» Majestäten enthusiastische Kundgebungen dar. Die kaiserlichen Herr schaften dankten von der Schiffsbrücke aus unausgesetzt. In Sebastopol wird der Kaiser eine große Parade über die Schwarze-Meer-Flotte abnehmen und dann mit den noch in Livadia weilenden Mitgliedern des kaiserlichen Hauses die Rückreise nach Petersburg antreten. nou «l«r ru Unmdurtz» um 27. October 1888, Ilorxeu» 8 llkr. 8tations-Anwe. o ö § Ä »- 2 L S Licktnos und kttlrlcs des IViudes. Wetter. S L L Z Llullnghmors. . 752 3 «türmiscb wollcnk -t- 17 ttkrisluuwllllck . 756 080 mitZnie Vebel -t- 4 äloslcnu . . . 765 80 leiser 2»«- lleaev 0 blenknbnvnsser . 767 VV8VV leicht bedeckt -i- 12 Knrlsrnds. . . 775 8VV iewsr 2nx iieiter -ss- 6 VViesdmlsn . . - 775 still kelld bedeckt -t- 9 lirenlnu . . . 773 881V sckvncü bedeckt -1- » Xirr» .... 775 0 leicht nolkenlon -i- 10 Meteorologische Üeovachtunge» »ok cker 8ternni»rte i» I-elpiln. llöh«: 119 Ueter tü»«r ä«w u-er 2en der kieabnoduunx. n-1. »nk 0>>1ittNL t derma- weter. 27.0-1. Ld.8vbr 28. - Uorx. 8 - 762.4 763.2 -«-12.2 -«-11.9 93 SV 3 Lltn« trabe 8W isdeMölkt
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