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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-25
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1888
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Fünfte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 299. Donnerstag den 25. Oktober 1888. 82. Jahrgang. VolkswirtWastliches. UI» für dies«» Dhev bestimmten Sendungen find ,a richte« an den verantwortlichen Redakteur deffelbea T. A. Lan» in Lei-»!-. Telegramme. g. Letschen. 24. Oktober. (Privaltclegramm.) Seit vorgestern langten derartige Gütermengen in Teilchen-Laube »um Umschlag au> der Elbe ein, daß, da iür die nächsten Tage dringend« Sendungen als abgerollt avistrt wurde», die bereit« versügt ge wesene Güte'ausnnhmc wieder fistirt werden mutzte. VVrö. Wik». 24 Oktober. Die „Presse" meldet, datz die österreichisch - schweizerischen Handelsvertrag« - Ver handlungen heute unterbrochen wurden, weil der schweizerische! BinaeSralh zu den letzten Präpositionen O sterreichs noch airbt Stellung genoniinen habe. Die Delegirien der Schweiz mutzten nach Berlin adretten, da über den Zeilpuncl der Vrhandlungen Mit > Deutschland bindende Berriabarungen getroffen seien. Die österreichische Regierung werde wahrscheinlich eia Provisorium ver» langen. 4VP6. Wie», 24. Oktober. In der heutigen ersten Sitzung de« Abgeordnetenhauses legte der Finanzministcr v. DunajewSki da« Budget sür 1889 vor. Nach demselben beträgt das Gesammt- erfordernitz 538 345 786 fl., die Gcsamnilbedcckuiig 538515 245 fl. Es ergtebt sich demnach ein Ueberschutz von 169 459 fl. Da» Budget erscheint mithin gegenüber dein Borjahre um 21544 619 fl. günstiger. 4VDÜ. Wien, 24. Oktober. TaS „Fremdenblatt" will wissen, datz bereits Verhandlungen wegen Ucbernahine der österreichi- schen Strecke der Lemverg-Czernowitzer Eilenbahn durch den Staat eingelcitet seien und daß i» nicht allzuferner Zeit dies bezügliche Beschlüsse deS BerwallungSratheS ersolgen würden. Aktien-Gesellschaft sür Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens. m. 8 DreSdkN, 24 Oktober. Nachdem wir in den seitherigen Be- sprechungen der S emens'schea Glaswerke die Bedingungen erörtert haben, unter denen diese Unternehmung zu ihrer gegenwärtigen Ge staltung sich entwickeln konnte, erübrigt cs, de» von der neuen Ge- sellschast übernommenen Bcsihstand, sowie die in den letzten Jahren erzielten Resultate auszusühren. Die Actien-Ges llichist über- nimmt 1) die Dresdner Jla'chensabrik, 2) die Dreedncr HartglaS- sabrik, 3) die Giaet.üttc Döhlen, 4) die Flaschcnversch utziabrck Döhlen, 5) die Flasche,isabuk Neusattel-Elbogen, 6) die TaselalaS- sabrik Neusattel-Elbogen, 7) die sämmilichen auswärtigen GlaS- nicderlagen, 8) das zur Ausnahme der Berliner Niederlage be stimmte Grundstück und 9) das Technische Bureau in Dresden. Bezüglich der Bewerthung dieser Objecte und der sich auS derselben ergebenden Grundbilanz dürfen wir ans den Prospekt verweilen, welcher mit der grötzlcn AuSsülnlichkeit alle hierbei in Betracht kommenden Momente behandelt. Besonder- Hinweisen möchten wir nur auf die bezüglich de» Technischen Bureaus in Dresden ge- trosfenen Vereinbarungen, nach deren Inhalt nicht nur alle aus dem Gebiete der Glasindustrie von Herrn ,Friedrich Siemen« seither ge machten Erfindungen hinsichtlich der sreien Benutzung wie der an- lheiligen V rwertliung der neuen Gesellschaft zu Gnic kommen, son- der» wonach derselben im eigenen Betriebe auch die unentgeltliche Benutzung aller Erfindungen und Verbesserungen gesichert bleibt, welche Herr Friedrich Sieni ns kunstighin aus dem Gebiete der Glas industrie und ihrer Hilfsmittel mache» wird. Was die zisf'rniätz'gen Vetriebsresultate des Unternehmen« anlangt, so geben dieselben ei» anschauliches B ld einer stetigen Auiwartsbewegung, welche in den Umsätzen und Resn'tate» gleich,witzig zum Ausdruck gelangt. Wenn wir die Angaben des Prospekts aus die letzten 5 Betricbsjahre ver vollständigen, so beziffern sich in runden Summen: Tic Umsayc Die Die Reinaewinne einschließlich einschließiich grancaliiren Abschreibungen Larltaiiinsc» nach Ab,ng der auj ans Abschreibungen ans 1883 4 200 000 .Kl 244 OM X 806 000 1884 4 800 000 - 280 000 . 888 000 - 1885 5 200 000 - 283 000 . 1038 000 - 1886 5 800 000 . 393 OM . 824 000 - 1887 7 000 000 - 474 i>M - 11150M - Während also die Umsätze und die Höhe der Abschreibungen in diesem sünsjährigen Zeitraum einen regelmäßigen Zuwachs ausweise», wird die gleichfalls stetige Steigerung der Gewinne nur im Jahre 1886 unterbrochen; in diesem Jahre halten die Ert'Lgnisse unter einem volle 2 Monate andauernden Streik der Dresdner Glasmacher zu leiben, welcher dazu führte, sür Dresden die gleich n Wohl- sahrtSeinnchiuiigen zu schaffen, welche sich sür die böhmische Abtdeilunq bereits bewährt batten und dadurch der Wiederholung eines derartigen Vorfalls „ach Kräfte» vorzuncugen. Gerade die Begründung der neuen Gesellschaft wird dazu beitragen, den Arbeiter stamm noch fester mit den Werken zu verbinde», weil von Herrn Friedr. Siemens und dein Uebernah»ie>Co»sorliuni der Aktien ge meinschaftlich sür die bestehenden P nsionseasj,» auS diesem Anlatz eine Schenkung von 200 000 .Ki beschlossen worden ist. Die steigende Tendenz der Umsatz: ist auch >m laufende» Geschäftsjahre unver ändert geblieben, da bis 30. September ei» Ilmschlag von 5 423000 Mark gegen 5 147 000 .Kl in der gleichen Periode de« Vorjahres erzielt ist, während bei der Bemesiung des diesjährigen Reingewinns überdies die Vortheile inS Grimchl fallen, welche bei der Vrruicrthung der Erzeugung der böhmischen Abtheilung durch die Steigerung der österreichischen Valuta erpelt worden sind. Da« diesjährige Er- trägiiitz kommt voll den Aktie» der neuen Gesellschaft zu Gute, deren erster Dtvibendcnschetn bereits am 31. Tecember c. detachirt wird. Vermischtes. Leipzig, 24. Oktober. —w. In seiner am jüngsten Montag hier abgehaltenen Haupt versammlung hat der Verein deutscher Wollkämmer und Kammgar nspinner, welcher von Seiten hiesiger Interessenten interpellirt worden war, wie ec sich zur Abhaltung von Kamm zug-Versteigerungen stelle, einstimmig beschlossen, sich dagegen auSzuiprechen. — Die Versammlung erklärte sich mit der gegen, wärtigen Art des Kammzug-E nkauies vollkommen zufrieden und fand deshalb keine Veranlassung, die von Seiten der hiesigen Firmen auch für die Folge angestrebten in bestimmten Intervallen abzuhaltenden Kammzug-Auclivnen, mit denen bereu« iu diesem Jahre der Ansang gemacht worden war. zu beiürworteo. *— Am 20. und 21. Oclobcr beging die drittälteste Firma BreSlaus und zugleich die bedeutendste Zinusolie-Fadrik der Welt, die Firma E. F Ohle's Erben, ihr hundertiährigeS Jubi- läum. Von Leipzig aus war aus Anregung de» Herrn Dumont, welcher dieie Firma seU etwa 7 Jahren am hiesigen Platze vertritt, eme herzlich gehaltene Glückwunschadresse ab- gelendet worden, welche die Unterschrist einer Anzahl hiesiger Grossisten und Fabrikanten trug, von denen einige seit mehr al» drei Decennien mit genannter Firma in Verbindung ftebe». - Actien-Gesrllschast für Glasindustrie vormals Friedr. Siemens zu Dresden. Für die heute — hier bei der Leipziger Bank — zur Zeichnung ausliegenden Aktien der Aktien- Gesellschaft für Glasindustrie vormals Friedr. Siemens zu Dresden giedt sich durch die bisher eingelauseuen beträchtlichen Anmeldungen eine so rege Belbeiligung kund, namentlich aus Lapitaliftenkreisen, datz die Subscription voraussichtlich kurz nach ihrer Eröffnung ge schloffen werden dürfte. *— 4'/,Procentige ungarische JnvestiiionS-AnIeihe. An der heuogen Börse sind 4'/,ProcenIige ungarische Jiivestilions- Anltihe zum Eouri« von 97,50 gehandelt worden. HI Greckiwitz-Brimmaer Braunkohlenbauverein. Die am 23. d. Ml«, abgehallene Bewerkenversainmlung bestimmte den Beiriebssond. lowie dea ,vor Bertdeilung eine« Reingewinn» all- jährlich dem RciervefondS zu überweiienden Betrag in Höhe von 500 ^l — Weiler ist zu der bestehenden Anlage em in nächster Räbe gelegeue« Kohle,iselv unter de» günstigsten Bedmgunqen er worben worben Dasselbe, in bester Hochloge >n>i wenig Deckgebirge, birgt durch Bohrung erwiese», ca. 3—4 0O6000 kl Kohle, welche nach chemiichcr Analyse nur 8 Peoc Asch« zueückiätzt. Die Zahlung von 30000 ^ dasür Kot in Roten erst bann zu erfolgen, wenn eia Betrieb für spät-r d rt eröffnet wird. Durch diese Acqutsition iß de« Verein eine LebeaSdauer voa voriöustg 25 Jadre» gesichert, de« «edrfach kuuvqegebeuen Wauich« entsprochen und badurch eia» er höht« Reatapilitöt z» »«»örtige». Glück aufl Wurzener Tampfmüblen - Aktien - Besellschait vormal» Gust. Gchönert. Die heutige, von 15 Actionairen mit 828 Aktien besuchie Generalversaiumlung genehmigte ohne Debatte den ReckmiinqSabschlutz für das erste G-schäiojahr und be» schlotz die Vertheilunq einer Dividende von 7 Proceat, die vom 25. Oktober ab bei der „Leipziger Bank" zahlbar ist. *— Dampf- und Spinnerei-Maschinenfabrik (Wiede) zu Chemnitz. Rach dem Geschäftsbericht sü 1887 88 haben die theilweise noch verminderten Verkaufspreise bei wesentlich erdöhtru Speien und Unkosten einen nennenswerthen Anthcil an dem letzt- jährigen ungünstigen Erträgniß. Hierzu tritt der PreiSauischlag einzelner Rohmaterialien, ferner der gänzlich unerwartet erfolgte Zusammenbruch der Firma H. W. Macht in Zeulenroda, sowie ein zu Ungunsten der Gefrlttchaft entschiedener älterer ProvisionSprocetz. Die auS genanntem Concur» und einigen kleinen Ausiällrn, sowie aus dem Procetz entstandenen Verluste überstiegen die für lederen in Reserve gestellten 10000 noch um 1886« Kl An Arbeit«- löhnen wurden 336 724 ^l (im Borjahre 310 829) gezahlt bei durch- schnittlich 385 Arbeitern (363). In der Gießerei wurden an Eisen» und Metallgutz 916 026 kx hrrgestellt (754 110 k«). An fertigen Fabrikations-Erzeugnissen wurden inSgesammt 231 selbstständige Maschinen bergeftellt. — Der mit 106561 .Kl aiisgewiescne Roh- gewinn soll folgende Verwendung finden: 71000 ./» zu Abschrei bungen, 2500 .st zum Reservefonds, 3000 ^l zu Tantiemen, 29 600^ zur IV,Proc. Dividende, 461 .Kl aus neue Rechnung. Die Betriebsmittel der Gesellschaft betragen 862 645.Kl (gegen 860 083 Kl im Vorjahre). In da- neue Geschäftsjahr ist man mit einem Auftragsbestände von 196 396 .Kt (gegen 333112 .Kt im Vorjahre) getreten. -r- Anü öem Erzgebirge, 23 Oktober. Die eisenbahnlosen Orte de« Erzgebirge- sind säst alle industriell sehr wenig entwickelt, und deshalb sind dort auch die ErwerbSverbällniffe ungünstig. So wird au« Jöhstadl gemeldet, datz früher nur 14. jetzt aber 80 Per- loneu mit den Zinsen au» einer milden Stiftung unterstütz! wurden. Die Eisenbahn Wolke» st eiri-Preßnitzlhai-schwarz- waisertkal wird dort ichmerrlichst erwanct, weil sie Besserung bringen lvll. — Ein Cursus für Obstverwert düng wird aus Beraiiloffung deS BezirkSobstdauverein« Flöha in letzl- genannlem Orte veranstaltet. Herr Otto Lämmeihirt leitet den CiirluS. — Die elektrische Beleuchtung macht in den erz- gebirgischen Industriestädten große Fortschritte. Erst jetzl bat eine Sckmurensabiik in Annaberg diese Belcuchiuiig einrichleu lassen. Plauen, 23. Oktober. Wen» man cS als ein Zeichen de» Vertrauens bezeichnen kann, daß die Giündung sich eines gewissen Industriezweige« bemächiigt, so wäre auch sür die Slickereiindustiie d,e NuSsiäit für die Zukunft günstig. Die bcknnnle Schweizer Stickereisirma Steiger L Co. in Herisau ist mit einem Grundcapitale von 3 Millionen Frcs. an eine Commandit- gesellschast übrrgegangen. De, Werrh der aus die Namen der Besitzer lautenden Anlhcile beträgt 5000 FecS. *— Sächsische Glasfabrik, Aktiengesellschaft zu Radeberg. Der Vorstand war kürzlich ln der Lage, dem AussichlSralh fol,enden Bericht zu erstatten: „Aus Grund einer Ende August d. I gemachten Zusammenstellung (weiche jedoch bezüglich der sür Waaren- und Mnterialien-Voreäihe eingestellten Beträge Anspruch aus grobe Genouigkeil nicht machen kann), ver möge» wir zu lagen, datz wir auch in diesem Jahre mit Sbn ichem Erfolge als im Vor>ahre arbeiteten, und uiiiere Filiale „Abtlieilung sür PretzglaS" dürfte ein, der diesjährigen Mehrproduktion uno Erhöhung deS AclicncapilalS annähernd enlsp echendcS, brsserrS Ergebnitz alifzuweisen haben. Auch ist, da »oä> viel Austräge vor- liegen, zu hoffen, datz das letzte Drittel des GeschäslSjalircS nichr hinter den ersten 8 Monate« zurückbleiden wird, vorausgesetzt, daß nickit unvorhergesehene Ojen-Umbaulen sich nöthig machen, was bekanntlich in Glashütten mit mehreren Oesen als mchl vorauS- zusehende Eventualität leicht eintrelen kann. Unter Berücksichtigung der gegenwärtigen günstige» Geschäftslage ist anzuncknie», datz sich die lohnenden Preise, zu welche» wir gearbeitet, noch längere Zeit erhalten lassen." -l— Schmölln, 23. Oktober. Der gesammtc Jahresumsatz des hiesige» C reditveieins betrug im nbgelausene» Ge>chäils>ahre 2 127 187,16 >l, da« ist eine Höhe, wie sie de: Verein »och niemals auiziiweisen halte. Die Aci vcn des Vereins beliefen sich aus 327 567.23 ^Kl, während die Passive» nur 323 717,79 betrugen, so daß der Verein eine» G Win» von 3849,44 .Kt erzielte Die geiamiiite Verwaltung verursachte nur eine'Ausgabe von 2428,14 In Reserve konnten 566,44 >t gesteift werde», und eS beträgt der Releivesonvs gegenwärtig 9140,65 X Außerdem veriügt der Verein über eine Extra Reserve von 2575 .Kl, so datz die Gesammt- rescrve sich aus 117l5,65 ^l dciäust. Tie zur Beriheiiung gelangende Dividende beträgt 8 Proc. —Jena, 23. Oktober. Die hiesige Weidig'sche Piano- foriesabrik ieierte am vergangenen Sonnabend das Fest ihre- 45 jährigen Bestehens, wozu ein besonderer Anlaß durch die Fertig stellung de» 5000sten Instrumentes gegeben war. Die Firma erfreut sich unter der umsichtigen Leitung großer Beliebtheit nicht allein durch ganz Tbüriiigen, sond rn auch darübll hinaus. I-. Ladesristen. Die königliche Eiienbahndirection zu Erfurt hat ebenialls (vom 22. d. M. an) die Ent- und Beladefristen sür gedeckte Wagen infolge autzergewöhnlichen Wogenmangel- aus 8 Stunden verkürzt. 8 Verl»», 24 Oktober. Eröffnung der portugiesischen Weinausstellung. Als Tag sür die Eröffnung der in der die sige» Wanrenbörse (Burgstraße) statlffndenden portugiesischen Wein- ausstelluug ist der 27. Oktober (Abends 8 Uhr) in Aussicht genommen. — Die au« den Vertreten, der bedeutendsten dculschen Wemsirmen gebildete Jury wird, wie bereits erwähnt, am 1 November zu- samnienlreten. — Ehrenpreise sür die präniiirten Weine sind sowohl von mehreren Eorporalionen und Vereinen, wie von Privalpeijonen zugesaqt worden. *— Einheitliches Denaturirmittel sür das Gewerbe- Salz. In der jüngsten Sitzung des Bürsenvcreins der Häute-, Fell- und Ledcrbranche sür Rheinland und Westfalen zu Köln wurde die Frage aufgeworfen, ob cs nicht möglich sei, ein einheitliches Denaiurirungsmittcl sür das Gewerbe-Salz rinzusührcn. Vielfach wird nämlich in den Häutclager» ein gewerbliches Salz verwendet, welches zum großen Thciic durch dae DcnalurirnugSnttltel dte „Narben'' der Haut derartig färbt, daß das Leder trotz Wässcrns, Kalken« und Beizens der Haut noch Fleäen zeigt, die es sür die Verwendung als nicht geswwärztes Leder vollständig ungeeignet macht. Daß hier eine Remedur Noth thut, liegt aus der Hand. Bei den immer größeren Anforderungen, welch« namentlich Seiten der Militairverwaltung an die Leder gestellt werden, trifft den Gerber dadurch ein empfindlicher Verlust und ist eS dringend ge boten, ein Tenaturirmittcl zur Anwendung zu dringe», welches den bezeichneten Uebelstand beseitigt. Ls wurde daher beschlossen, auf publicistischcm Wege obige Fragen zur Anregung und Besprechung zu bringen. Es wird an alle Fachgenossen die Bitte gerichtet, die in gedachter Beziehung gemachten Ersahrungen an den Lcdcrsabri- ! kanten trugen Coupiennc in Mülheim a. d. Ruhr gelangen zu lassen. ! Als ein Mittel, welches in weilem Maße den zu stellenden Ansor- ' derunge» genügen soll, wird das Kreosotöl bezeichnet, was aller dings gesetzlich als Lraalurirmiltel nicht zugelasjeu sein soll. *— Reichsbank. Diejenigen suodeutichen Notenbanken, welche durch die Art ihrer Transaktionen aui veni Wecbselmarki vor mehreren Wochen eine Kündigung der srüb-r mit der Reichsbank in Bezug aus den Minimalsatz bei W etis-laiiküiisen getroffenen Ver einbarungen herbeisühilen, haben die R ichsb ink um die Erneuerung jener Abmachungen angkgangen und die Reichsdank hat die Er neuerung de« Lariels aus der früheren Basis zugestanden. Sie glaubte im allgemeinen Interesse dieie Abmachungen wiener in Kraft treten lassen zu müssen und da« Abkommen wurde unter der Bedingung geschlossen, daß die Notenbanken di« Ai sich! eines Rückiritis von dem selben 14 Tage vorher anzukündigen baden. Es wurde ferner dem Wunsche der Banken znaestuumt, daß nämlich die Reichsbank den selben jedeSmal die Gefahr oder den Beginn eine« Goldabslusie« ftgnalisire. Vor wenigen Tagen »Ikldele auch die R ichsbank den Notenbanken telegraphisch, daß augenblicklich keine tr>artige Ge- jabr vorhanden sei. Die Reichsbank wird auch wvbl bald zu der während einiger Wochen snspeudiNen Pearis de« Ankrus« von Wechsel» am offenen Mark« schreite» müssen. Di« Anlagen in Wechseln haben in der letzien Zeit stark abqenommen, in der dritten Ausinetstnnch« (»i« zom 22.) um ca. SO Millionen Mark. Wenn nun die Leitung der Reichsbank dte Uebersicht über dte Verhältnisse de« Markte- als rin wichtige« Bedingniß >v er DiSco,ilopolitik sich fiel« wabr>» muß, so wird sie nicht ander- können, als wieder, und dir« bald, im Wechselverkehr «ine Rolle zu spiele» und so gewisscr- mnßen auch die DiScontirung der Banken im Allgemeine» zu reguliren. Dir Ausgabe der Retchsbank ist in dieser Beziehung eine äußerst schwierige, da ihr« Tditiqkeit von höhere» Rstckstchtea und Gesichi«. punkten auö geleitet wird, al« die der übrigen, namentlich der klei neren Nvienbauken. S e bat stet« die Beiammlverhäftnisse der Verkebr« in Vor- und Rückschau im -luge zu behalten. Ihr liegt eS auch ob, gegenüber den Conscqucnzen der gegenwärtigen zahl- reichen Emissionen gewissermaßen Stellung zu nehmen und daher muß sie eS schwer empfinden, wenn ihre diesbezüglichen Maßregeln und etwaige beabsichtigte Vorkehrungen von den Nvienbauken durch, kreuzt weiden. Wir möchten noch hlnzufügen, was der jetzige eng- tische Schatzkinzler von der Disconlopolitik einer Noienbank sagte: Di« thätlöchlichr Wichligkett der Veränderungen des Disconlö bei der Bank, so meint Solchen, besteht nicht in der von dieser Ver änderung hervorgebrachten Wrkunq, sondern in den Signalen, welche sie über de» Vland de» Markte« giebt. Die Leitung »»Irrer Reich«bank versteht und handelt ta diesem Stune, und e« sollte ihr der Weg hierbei »Ich» erschwert werden. (Nat.-Zlg.) *— Aktien-Gesellschaft für Osenfabrtkation (Dank berg). Die Geaeral-Versammlung war über die Liquidation brr Gesellschaft nicht beschlußfähig, weshalb zum 2. November eine ander- weile Versammlung einberufen wird. D Actienbrouerei Kölhrn. Der Abschluß pro 1887l88 weist eine» Gewinn von 7711^! aus, nachdem 8588 .Kl zu Abschreibungen verwendet worden sind. Aus die Prioritätsaktien wird eine Divi dende von 28,50 ^l, aus die Stamm-Aktien eine solch« von 7,50 gewährt. *— Grnlonwerk in Buckau bei Magdeburg. Ja der am 23. Oktober stattgebabten AussichtsratbSsitzung legte der Vor- stand dte Bilanz und die Gewinn- und V rluslrechnung für das mit dem 80. Juni 1888 obgelausene zweite Geschäftsjahr vor. Die Zahlen der Gewinn- und Verlustrechnung stellen sich, verglichen mit den entspreche»««» Zahlen de« DoriadreS, in Mail abgeiundet, wie solgt: Rohgewinn aus FabrikationS-Lonto 3 130 507 .Kk (gegen 1 967 407 .Kl in 1886/87), Abschreibungen aui Gebäude, Maschinen rc. 458 294 ^l (248 274 »). Abschreibungen iür Versuche, Modelle rc. 363 133 .Kl (19l 241 >l), Reingewinn 1 261 662 (751573 ^tl). Der AussichlSralh Hai beschlossen, der Generalvcisaiiinilung die Der- tbeilung einer Dividende von 12 Procent vorzuschlagen. Nach dem Geschäftsbericht des Vorstandes gelangte im Jabrc 1887/88 ein Ge- sammttimsatz von rund 8 125 000 .Kl gegen rund 3 982 000 im Vorjahre zur Verrechnung. An halbseitige» und fertigen Fabrikaten weist die Bilanz einen Bestand von rund 3 306 000 ^l gegen rund 1 500OM ^ des Vorjahres auf. Die Aufträge an Krieg-material, welche in da« mit drm 1. Juli 1888 begonnene Geschäftsjahr über nommen wurden und seil diesem Tage eingeqanqeii sind, belausea sich aus rund 10 500 000 .Kl gegen rund II 000 000 .Kl im Vorjahre. *— Vom internationalen Schienentyndicat schreibt dir „Voll. Ztg Seit Jahresfrist tauchen in der Pi esse von Zeit zu Zeit Nachrichien aus, denen zusolgr das internat onaie Schienencartel nunmehr „so gut wie gesichert" oder auch ..endgiltig gescheitert" sei. Diese Nachrichten bienen größienthcil« zur U lerstützung vo» Cours- nianövern und verdienen kaum eine ernstliche Beachtung. Nachdem es in letzter Zeit vom Schienencartel ziemlich still geworden war, taucht neuerdings, wie unS au» Brüssel gcichricbcn wird, eine Version aus, wonach man von Glasgow au» den Beitritt der amerikanischen Siaklwerke erstrebe. Angeblich habe sich em großer amerikanisch- schottländiicher Siaklsabrikant, Herr Andrew Carnegie, bereit erklärt, der Schienengemeinschaft beizulreten. Wir nehmen von dieser Meldung Notiz, ohne derselben eine wesentliche Bedeutung beizulegen. *— Walzdraht-Lonvention. Die vorgestrige Versammlung der Walzdrahl-Peoviicenlen hat die Auslösung der Convcnlion zum 28. November beschlossen, da das Syndicat I» der bisherigen Form unmöglich einen Weiterbestand gestattet. Gestern wurden die Verhandlungen fortgesetzt, um die Statuten sür ein neues Syndcal sestzustelltn. Man hofft» daß ein solches zu Stande komnien wird. Tvrtnmnv, 23. Oktober. Die Generalversammlung der Aciionaire derHnrpeiicrBcrgbaugcsellschast genehmigle die vorgeschlagene Dividende von 2'/, Proc. Die Aussichten sür bas lausende Jahr sind wesentlich besser. *— Hagener Gußstahlwerke. Nach dem Geschäftsbericht betrug 1887/88 der Absatz a» Waaren 780 843 gegen 725 413 i>» Vorjahre. Adgeschrievei, wurden 40 8l5 ^l. der Reserve über wiesen 10 000 ^l, die Dividende beträgt 4 Proc. gegen vorjährige 3 Proc. Ein unter Benutzung vorhandener Gebäude, sowie vor handener Dampf- und Maschinenkrast angelegtes Fennvalzwerk wurde ii» Frühjahr dem Betrieb- übergeben. Die Werke sind in das neue Jahr n»> reichlichen Aufträgen ringetrcte». *— BereinigungSgesellschast für Steinkohlcnbau im Wurmrevirr. Die am 23. d. M. abgehallene ordentliche Gene ralversammlung genehmigte die von der Direktion in Vorschlag ge brachte Vcnheilung einer Dividende von 1'/. Proc. -- 10,50 >1 pro Aktie. *— Zur Lage der Kohleu-Jndustrie. Für die außer- ordentlich günstige Lage der Kohlen-Iudiistrie spricht die Lhaiiuche, daß am 22. d. M. von den Zechen und CoakSbrennereien des Ruhr- kohlkii-RevierS 10 043 Wagen ä. 10 t oiigejörr>ert worden sind. *— Nienburger Eisengießerei. Der Auisichlsrath hat beschlossen, der Gene>alverso»»»lung eine Dividende von 5 Peoc. vor- zuschiagen. Dieser wider Eiwanen niedrige Satz soll deshalb an- genommen worden sein, weil sür schwebende Pioeesse größere Rück stellungen noibwendig werden. *— Münden-HildeShetmer Gummiwaaren-Fabrtkrn Gebr. Wetzet. Der Ueberichnß aus Waaren-Lonlo betrug in 1887,88 404 398 (1886/87 397 013 .Kt), wovon „ach Abzug der Unkosten uno Abschreibungen, letztere in Hohe von 46 882 ^l (1886,87 58 285 >t) ein Reingewinn von 71613 (1886,87 73 317 ^l) bleibt. Auf da« 1,10 Millionen Mark betragende Aciiencapiial wird eint Dividende von 5 Proc. (wie im Vorjahr) verlheilt. *— Hamburg-Amerikanische Packrtfahrt-Acttenge- sellschast. Der Güterandrana ist gegenwärtig, wie die „H. B.-H." hört, so groß wie selten in Vieser Jahreszeit; und zwar nicht nur von Hamburg aus, sondern, was verhältnißmäßig selten der Fall, auch gleichzeitig vo» drüben. Aus New-Aork wurde hierher wegen Hinsenduna von Extradampfern telegrapbirt, weil keine ver fügbaren Räume für Ladung vorhanden sind. Danach zu urtheilen, muß da- deutsch-amerikanische Herbstgeschäft ein ungemein bedeutendes sein, was natürlich auch in erster Reihe der Hamburg-New-Korker Linie zu Gute kommt. 88- In Schleswig-Holstein ist mau nach der „Pharm. Zig." Verfälschungen von Margarine durch Pserdeichmalz aus die Spur gekommen. Erst wird die Butter mit Margarine ver- sälicht, dann das Margarine durch Pserdesett, und schließlich wird sich auch noch sür diese» eia billigere« Surrogat finden. Die Mar garine-Fabrikanten machen übrigens, trotz des sogenannten Kunst, buttergeietzes , noch immer gute Geschälte, was sich daran« ergtebt, vaß kürzlich tu Eleve eine neue großartige Margarine-Fabrik eia- gei'chtet worden ist. Da das Besetz die Vermischung der Kunst- butter mit Raturbiiter verbietet, so verwend n die Margarine-Fabriken itzt größere Mengen von Milch oder Rahm bei itper Fabrikation, um ein seine« Piv^uct derzustellen. *— Die Handelskammer zu Flensburg constatlrt in ihrem Jahresbericht eine allmälige Besserung der (Geschäftslage. „Für ineyrere Hauptzweige von Handel und Industrie ist, wie sich die nlich aus verschiedenen der später zu erwähnenden Einzelberichte er- gieb», «in ferneres mehr oder minder belangreiches Nachlassen de« Druckes zu verspüren gewesen, welcher bisher die Preise und den GeschäftSgewin» aus einem lheilweisr ganz bedauerlich niedrigen Niveau hielt und somit die Unternehmungslust demmte. Vor Allem sei die viclerwärt» erfolgte Belebung des Frachtenmarktes erwähnt, welche nu« der besseren, lohnenderen Beschäftigung unserer eigenen Schiffe freier Fahrt in ihren besonder»'» VcrkehrSgebieten, sowie au« den nicht geringen, unserem localen Schiffsbau von au«, wärt« zu Theil gewordenen Bestellungen großer Dampfer sür über- seeische regelmäßige Linien spricht. Abgesehen von dem Umstande, daß von einer günstige» Lage der Rhederet ein großer Tdetl de« Wohlstände« »n erer vei derselben erheblich be»heiltg«en Stadt ab hängig «fi. pflegt fick» auch, bet de» engen Beziehungen der Schiff fahrt zum Welthandel, i» dem Prosperiren derselben di« Regsamkeit de» internattonalen Waaren-Au«taulcheS besonder« deutlich zum Autdruck zu bringen. Ob jene ungeachtet de« Vorhandenseins einiger minder günstigen Ergebnisse im Ganzen genommen jedenfalls bessere allgemeine Geschäftslage fortdaurrn und sich weiter entwickeln werde, läßt sich mit Sicherheit nicht bestimmen. Immerhin scheint es doch, al» wenn dir noch dazu trotz der mannig fachen politischen Beunruhigungen sich vollziehende wirlhschastlichc Besserung aus einer Gesundung von innen heraus beruhe und, mit Ausnahme gewisser allzu rapider Pret-erböhungen. nicht etwa rein vorübergehende Ursachen habe oder durch künstlich« äußer« Anreize geweckt sei. Dte Hoffnung auf eine Stetigkeit de« allmältara Auf schwung« erscheint demnach nicht unberechtigt: derselbe wird dann wohl auch die meisten der vorlöustg noch wenlger oder gor nicht von ihm begünstigten Geschölt-zweige in den Bereich fkiner Wirkung ziehen. Wir knüpfen an diese Betrachtung aber den wiederholten Wunsch, daß nicht durch neue zollpolitische Maßregeln der natürliche Gang der von un« erhoffte» Reukräfttguug des geschäftlichen Organismus gestört werde." *— Bereinigte König», und Laurahatte. Nachdem die Dtvidendenschetne pro 1887/88 vom 23. Oktober e. ab zahlbar sind, so findet von beute (24. Oktober) ab nach einem Beschlüsse des biesi gen Börsenvorstandes die Rotiruug dieses Papiere« exclusive Dtvi dende pro 1887/88 statt. Bei sämmtlichen später fälligen, vor den, S4. Oktober d. I. inclusive Dividende pro 1887,88 geschloffenen Ge schäften in den genannten Aktien erfolgt die Lieferung bei Fälligkeit exclusive Dividendenschein pro 1887/88 und find hierfür 5,50 Proc. vom Cour« in Abzug zu bringen. G Hvf.23.Oktober. DieKulmbacher-rportbterbrauerei vormal- Earl Petz hat im lausenden Iobre lehr gute Geschäfte qe- macht und kann vorausstchiltch 9 Proc. Dividend« vrrthrilen. Die Abschreibungen werden reichlich bemessen, während andrrrrselt« die vorhandenen Borrüihe sehr niedrig eingestellt werden. Dte Bay- reuther Actienbrouerei hat während de« letzten Grschäst«- jabre« 12 297 dl V er (gegen 11771 dl im Vorjahres obgesetzt, und kann 8 Proc. Dividende gewähren. Wegen der erhöhten Gersten- preise sind dir Au-stchten für da« neue Vetriebsjahr nicht günstig: allein r» sind noch Vorräthe zu billigen Preisen angekauft, die vor- ou-sichtlich da« ueue Geschäftsjahr günstig beeinflussen werden. — Die zu Markte gebrachten Spanferkel werden mit 8'/,—4 pro Stück bezahlt. Nürnbergs 22. Oktober. Da« Handelsgericht wies die geschäftliche Entschädigungsklage de« Bletstistfab rtkantrn Johann Faber auf 200000^1 gegen seinen Bruder ReichSratk Loihar v. Faber ab. Letzterer batte im langwierigen Procefsr seinem Bruder die Berechtigung der Führung de« Namen« Faber in seiner Firma zu bestreiten gesucht, war aber unterlegen. Die EnischädigungSklage war ans «tuen angeblich durch Verbreitung von Lothar Faber'schen Prospekten in Amerika entstaadeaea Verlust be- gründet. *— Deutscher Hopsrabauvrrtia. Ja der lrßte» iaMrustadt a. d. Atsch abgedaltenen Generalversammlung de« Verein« warde u. A. der Beschluß gefaßt, e« solle dahia gewirkt werde», daß der neiitomüchler Hopsen, welch-r bekauatlich zum Lhetl mtt dea fetasten böhmischen Hopsen zu concurriren vermag, ta Zukunft nicht al« „posener oder polnücher". sondern al« „»»atomischlrr Hvpfea" in den Handelsberichten uotirt werde. Wien. 23. Ocioder. (Frkf. Ztg.) Gegenüber der Meldung do« angeblich beabsichttgler Sequeftrirung der rumänischen Linien der Lemberg-Czernowitzer Eisenbahn erfahre ich. daß die Dtrer- tion bis zur Stunde keinerlei Berständigaag hierüber erhalten hat; infolge dessen hält die hiesige Direktion dte Meldung für »»wahr- schein l ich. Wir«. 23 Oktober. Der Verwaltuaglrath der Lrmberg- Czern owitz-Ia ssy-Eisen babn-Gesellschaft in Wien hat heule vom VerwaltungScomit- dieser Gesellschaft ta Bukarest die Nachricht erhalten, daß in der Thal der „Moniteur", der heute in Bukarest erschienen ist. ein königliches Dekret enthäit, welche« die Sequestration de« Betriebe« der rumänischen Strecke der Bahn sür den 30. October, 12 Uhr Mittag-, verfügt. Der hiesigen Verwaltung sind die Ursachen, welche die rumänische Regierung zu diesem Schritte veranlaßt haben, bisher unbekannt. Ein Sequestra- lionS-Gcsetz besteht in Rumänien nicht, und e« ist jedenfalls ein merkwürdiger Act, den hi«r di« rumänisch« Regierung zu beschließen sür giit befunden hat. ^VDV. Wir», SS. Oktober. In den österreichisch schweizerischen Hondel«vertrag«-Berhandlunge» ist beute eine kurze Unterbrechung eingetreten, da dte schweizerische» Bevollmächtigten die Entscheidung de- BundeSrathe« über das bisherige Resultat der Verhandlungen noch nicht zugeftellt erhielten. Tie Bevollmächtigten reisen heule nach Berlin, kehre» aber bald zur Beendigung der Verhandlungen hierher zurück. Wien, 23. October. Wie verlautet, besteht die Absicht gelegent lich der Verstaatlichung der ungarischen Weftbaha die öster reichische Sübbahn zum Abschluß eine« Pen ge-Vertrage« sür ihre Strecke Graz-Leoben zu veranlassen, welche Strecke die Ver- biiidung der österreichischen StaalSeisenbahn mit der uagarischen Wrstbahn herstellt. Fall« eine gütliche Vereinbarung nicht zu Stande kommt, müßte die Verpflichtung der Düdbohn, ähnlich wie bei dem Peagevertrag Laibach-Divacca gesetzlich ftatuirt werden. *— Agiorückgang und Zahlung«bilanz in Oesterreich- Ungarn. Von all den gewaltigen PceiSveränderuogen, die sich seit einigen Monaten vollzogen haben, ist keine von so einschneidender wirllischasliicher Bedeutung und berührt kaum soweit da« allgemeine Interesse, wie der beträchtliche Rückgang de« Gotdagio«. Die Preis- dewegunq der Devilen und Valuten war so rapid und verdankte ihr Entliehen so manniqsachen Ursachen, daß sie aus de» verschiedenen Märkten höchst ungleiche Resultate zu Tage sördert». Sei» Ansong Juni ist das Goldaqio iu Rumänien von 1?'/, aas 1'/, Pror. zurückgegongtii. In demselben Zeitraum stieg in Berlin der Preis für 100 Papierrubel von 173'/« aus 216'/., für 100 österreichische Gulden vo» 161 aus 168,50. Wir sehen also, daß der Rückgang des GoldagivS, der in Rumänien 15'/,. in Rußland 13'/,, Proc. betrug, sich für Oesterreich-Ungarn nur aus 3'/, Proc. beläuft. Thaisächlich sind die Devisen und Voluten für Oesterreich-Ungarn nicht i» dem Maße gesunken, wie der Cour« de« Rubel« und des rumänischen Lei gestiegen ist. Während sich nämlich in Oesterreich der Werth de« Zehnpfundwechiels seit I. Januar von 12Ü.S0 aus 121.75, de« ZwanzigsrancSstückes voa 10,03 aus 9,66, de» Hundert- markschein« von 62,05 aus 59.60 vermindert hat, ist der Papier rubel von 1,0?'/, aus 1,29, der Werth de« Lei von 41,56 aus 47,60 fl. in die Höhe gegangen. Die österreichische» Geldzeichen haben dem nach als iulernalioaaleS Zahlungsmittel eine weit mäßigere Werth- rrhöhung erfahren als die rulsilidea und rumänischen, ober die Steigerung ist noch immer bedeutend genug, um aus die wirthschasl- lichen Verhältnisse in Oesterreich-Ungarn von nachhaltigster Wirkung zu sein. Für den österreichischen Handel mtt dem AoSlande ent- fpricht die bisherige Berichiebung der Börsenpreise einer Ermäßigung der Einfuhrzölle von 3'/, Proc. und einer Steigerung der aus ländischen Importzölle um den gleichen Datz. Bon Überaus großem Vorihrile ist die Preisveränderung der Börsen out die Zahlungs- bilanz der öslerreichisch-ungarisLen Monarchie. Für einen Staat wie Oesterreich-Ungarn, dessen Schuldpapiere zn einem ansehnlichen Ihelle im AaSiand« und zwar iu den Goldlänver» plocirt sind, be deutet die Wertberböhmg leine» Geldes ein« entsprechende Herab- Minderung der Zinslast, welwe Verminderung bei den Popterichulden an da« An'land den allgemein wtrtdichasilichen Verhälinisten, bei den Goldschnitten ober den Verpflichteten direct zu Gute kommt. Es ist offenbar, daß bei einem niedrigen Stande deS GoldagivS zur Begleichung der an da» Ausland schuldige» Papiersällig- ketten geringere Golbsummen sür den Eoar» rrforderlich sind al« bei einem dohe» Agioftande, wodurch di» Zahlungsbilanz an das Au-land zweifellos günstig beeinflußt wird. Bei den GoldvervslichlungiN der österreichisch-ungarischen Monarch« wi d die aualandische Zahlungsbilanz von den Veränderungen des Goldagios allerdings nicht berührt, da sich die Summe dcs an das Aiicland zu entrichtenden Golde- gleich bleibt, doch ist zur Beschaff,,» , der fälligen Goldiummen bei gesunkeuer Valuta eine geringe Meii - GoldeS erforkerllch und e» ergiebt sich demnach eine direkte Ersparm,; sür jeden einzelnen Schuldner. Nach einer approximativen Zn- jammenftellung belausea sich die an» Effecten relullirciiden Gvld- verpstichrungeu Oesterreich-Ungarn» aui 3072.6 Millionen Goldguldr» mit einer dermaliaen ZiaSieiß»»- von 10S.S Millionen Goldgnlden pro »aao. Dir Tilgungözahlungeu, die aach mehrere Milli»»«»
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