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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-25
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1888
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Zweite Beilage zm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. L9S. Donnerstag den 25. October 1888. 8L. Jahrgang. Unsere Taschentücher. Eine Plauderei von Klara Relchner. Sii-deul «kriot«». Taschentücher sind ein nolhwendige- Nebel, — welcher kivilisitc Slaubgeborcne wollte da» bestreiten, »och dazu, nenn er eine Schnupftabakdose oder «neu Katarrh besitzt l — Ganz abgesehen aber von der praktisch-prosaischen Seite, und die Nase, die sich so gern in Alles steckt. Überhaupt ganz all dem Spiele gelosten, — welche bedeutende Nolle im Menschen leben spielt es von der Wiege bis zum Grabe. — Wie unter nehmend lugt eS aus der Rocktasche de« Stutzer», wie zierlich Wissen graziöse Damen eS zu handhaben, wie liebevoll flattert c» zum Gruß, gleich einer weißen Taube, schon oder noch von fern, je nachdem es Abschied oder Willkomm gilt, wie begeistert entfaltet eS seine Schwingen, um bei Ovationen mitzuwirken, wie liebreich trocknet eS die heiße Stirn de- Kranken, des E»miideten, oder die Zähre des weinenden AugeS, weht eS Kühlung zu, verhüllt es iu verhängnißvollen drastischen Momenten die Bewegungen de- Munde- jene» ominöse Verziehen desselben, was man Gähnen nennt, zencS fatale Lächeln oder gar .Herausplatzen zur Unzeit, wie s propos kommt eS bei rührenden Begebenheiten: Theater-, Familien- und anderen Semen, rechtzeitig gchandhabl; wie lothwendig ist eS bei all' solchen Gelegenheiten, wo — allem Kavitionellen Usus nach — die Thräne an der Tagesordnung Hst! — Ja stets: bei Ernst und Lust deS Lebens — niemals bars es fehlen, so klein und so tiScrel es ist, und während eS einerseits eine historische und Moderolle bereit- spielte, bot eS andererseits der Industrie im weiten Kreise und dem Kunslfleiße geschickter Franenhände im engeren Umkreis ebenso lohne,>te, alö oft luxuriöse Ausgaben. — Verschwiegen aber Vars dabei nicht werden, daß diese- kleine, scheinbar so harmlose Taschentuch auch schon sehr bcdcutungS- und ver- hängnißvoll in manchen Fällen sich erwiesen hat, in dem eS für blutige Exekutionen da- Zeichen zu geben hatte ober gar — wie i» allerneuester Zeit im Lande deS Nihili-muS. Rußland — ejuer gefährlichen Räuberbande dient, deren sinnreiche Aufgabe darin besteht, ahnungslose Bahnreisenbe. bei denen eS der Mühe weclh scheint, im Coupü» durch Hcrunifächeln mit dem unheilvoll parsürmirten Taschen kucke, zu betäuben, und dann ganz gemüthlich und ungestört total au-znplü»dern. wie da» züngst zwischen SmolenSk und Mvshaisk in einen« Salon l. Elaste geschehen sein soll. Abgesehen aber von solchen ominvsen und verbrecherischen Ausnahmesällen, denen es natürlich nur gezwungen bient, ist das Taschentuch ein gar harmloser, bescheidener Gesell, den die gesittete Eullur zu nnserni llnentbehrlichen Begleiter machte. Den» Wer vermöchte eS, sich eine Zeit zu denke», ja sich dieselbe auch »nr im Traume vorzustellcn, in welcher man im Stande war, ohne dieses oft so bringend nolhwendige Toilettenstiick zu exlstireu- — Und dennoch ist dem so — ja — noch mehr. Erst unsercrcin Jahrhundert war es Vor behalten, eS in die Gesellschaft — die vornehme wie bürger liche — einzusübren. und eS salonfähig nicht nur, sonder» auch zugleich populär zu »lacken. War eS früher doch eine persona iogratL, ei» Gegenstand der Verachtung, der für ge wisse — und zwar just die allernölhigsten — Zwecke geradezu in Acht »nd Bann gclhan war. Setten oder nie hat wohl eines unserer heutige» Garberobcn-Bcdürfniste eine größere Wandlung durchzemackt im Laus der Zeiten und Begeben heiten. bevor nicht die Cultur allein, sonder» mehr noch säst die Mode, die Taschentuch bedürftige Menschheit davon zu überzeugen vermochte, daß eö wirklich eine Nothwendigkelt für dieselbe von RechiS wegen zn nennen ist. Und doch ist es schon alt. hübsch alt, so alt, daß wir einen Blick hinter die Eoulissc» de- klassischen AlterlhumS Wersen müssen, zu welchen längst entschwundene» Zeiten wir das Taschentuch nämlich bereits aus der Tages-Bühne — das heißt in diesem Falle; aus der Redner-Bühne — er scheinen sehen. Wurde eS nämlich in All-Rom und Griechen land dem Jünger des Demosthenes „zu heiß" da droben und durch die Gttuh seiner eigene» Bercdtsamkeit. so durste er sich, und zwar ohne gegen de» Anstand zu verstoße», eines Tüch- leinS bedienen, um seine feuchte Dcnkerstirn damit zn trocknen. „Schwcißtuch" hieß ina» diesen Retter in der Noch, welcher zuweilen offen ui» den Hals getragen, zuweilen auch sebr aiionvin in den Falte» der Tunica verborgen ward. Doch die Nase — nein! ihr war e» nicht gestattet, in dieses Tüch- lein sich zu stecken; nicht einmal die Frauen dursten Nasen haben vis-ü-vis den Taschentücher»! — weder in der Hand, noch viel weniger zum Gebrauche, erlaubte der Anstand ihnen solches — eS war verpönt, ein für alle Mal. bei Scheidungs- strase von dem Gallen, bei Strafe des Verlustes — und daS ist vielleicht noch vielsagender und bezeichnender — sämmtlichcr Anbeter, Courmacher und Verehrer. Höchsten- die Kindheit und die zweite Kindheit, das Greiscnaller, durften ungenirt ein Taschentuch benutzen. Auch das christliche Mittelalter änderte in der Hauptsache nicht die anonyme Stellung, die das Taschentuch im heid nischen Alterlhuine eingenommen! — Es blieb im geselligen und gcsellsckastliche» Leben „ach wie vor nicht „salonfähig", sondern vielmehr ein bockst unästhetischer Gegenstand, von welchem man nur „mit Erlaubniß z» sagen" reden, oder gar dessen sich bediene» durste, — jebensallS waS die Hauptsache: die Nase, und deren »othwendig intime Beziehungen zn dem diScrelcn Tüchlein, anbetrifft. Nur insosern avancirte eS, als eS mehr zu Eören »och in seiner Eigenschaft alS „Schwciß- lucb" kam; — e- ging nämlich ins Kloster und wurde kort „facialis" genannt, seine Bestimmung aber bestand vorschrifts mäßig darin, daß eS den Mönchen zum Reinigen des Gesicklcö dienen mußte. Später, unter Kaiser Karl dem Groß-n (768 bis 8l4). wurden diese Tücher „Vaoitoigium" geheißen, und von der Geistlichkeit links an der Seite getragen, um während de- Kirchendienstes da- Antlitz, b. h. die Augen und a»ch sogar die Nase, i» Berührung damit bringen zu können, doch scheint auch das mehr pro form» nur geschehen zu sein, al» au- wirklichem Bedürsniß. wvjür besonders und vor Allem der Umstand spricht, daß diese „k'LcitoroiIi" oft so prächtig und so reich gestickt und geziert waren, daß eS wirklich schade gewesen wäre, in diese Kunsiwerke allen Ernstes die Nase stecken zu wollen. — Wie hoch geschätzt dieselben auch schon von den Zeitgenossen wurden, gebt daraus hervor, daß im 7. Jahrhundert ein schweizer Kloster die 24 Tücher, welche eS besaß, eigen- vor dem Feinde rettete» während von einem anderen berichtet wird: eS habe von einem Bischof zu Augs burg im Ansang LcS l0. Jahrhundert- gar herrliche, purpur gestickte Schwcißtücher zum Geschenk erhalten. So wurde daS Taschentuch i»> Lause des Mittelalter- bereit- zu einem LuxuS-Gegenstande erhoben, das man mit Namen, Wappen, Spitzen schmückte, und das in dieser zier lichen Gestalt willkommene Veranlassung für Ausmcrsamkeiteu und Präsente gab. während cs andererseits geschickten, fleißigen Krauenhänden Gelegenheit bot, ihre Kunstfertigkeit durch wahr« Meisterwerke und bewunderungswürdige Schaustücke an den lag zu lege». Ja, manch' ein kühner Held und Ritter jener rvmantisch-minnesängerische» Zeiten dürste e» wohl nicht ver schmäht haben, rin solche» Tuch von„seiuer Dame" anzunehmen vnd zu tragen. — AlS dann gar beim Fortschreiten des Mittelalter», im ll. Jahrhundert ungefähr beginnend, da» Taschentuch seine theilS verpönte. theilS exclusive Stellung -ach und nach verlor, um wenigsten» um ein Atom mehr zmeu Begriffen sich zu nähern, die wir heutigen Tags von -wem rechtschaffenen Taschentuche haben, betrachtete man — männlicher- wie weiblicherseit» Toilette-Artikel. es schon al» einen eleganten Mehr wurde es aber noch lauge nicht, und populär erst recht nicht, obwohl schon Kaiser Friedrich II. au» dem Ge schlecht der Hohenstaufen im l3 Jahrhundert die Einführung leinener Taschentücher zum Neinlichkcilsgebrauch befahl, indem er auf seinen Besitzungen in Italien da» Verabreichen von je 2 Stück davon für alle Mägde und Kinder aus seinen Gütern dort anordnete. Auch nach Deutschland versuchte er die gute Sitte leinener Taschentücher für wirkliche Benutzung zu im- portiren, um der großen Unsauberkeit zu steuern, d>e sich naturgemäß auS dem eventuellen Ge- respektive Mißbrauch der Kleidung zum Eisatz dafür ergab; wie schncckenartig langsam indessen trotz alledem daS Taschentuch allgemein ein gebürgert wurde, geht auS dem Umstande hervor, daß man eS sogar als zu „fremdartig" immer noch betrachtete, um eS mit einem deutschen Namen zu benennen. Dem lateinischen: „bHalis" und „bUtergiuin" war freilich mit der Zeit und mit der Weite das italienische, aber gleichfalls demsetven Ursprünge entnommene: nb'arrolotto" gefolgt, da» man höch sten- — wie seine Vorgänger — durch kleine Acnderuuge» und Entstellungen zu verdeutschen, d. b. mundgerechter zu machen suchte, als wie z. B.: „l'arvliu, b'at/.olot, b'ücilletloiu" u. s. w., bi» endlich eS dem l6. Jahrhundert, dem Beginn der Neuzeit, erst Vorbehalten war, waS dem ganzen Mittel- alter niLt gelungen: die Einbürgerung deS Taschentuch» unter dem osficiellen Titel: „NaStnch, Schnupftuch, Schnaubtüch- lein". Trotzdem besaß eS auch damals nock keine Zeit der Blüthe, wenn auch thcilwcise de» Glanze-, weil eS i» Extre men sich bewegte, indem es an Auswand oft z» viel, an Reinlichkeit zu wenig leistete, wie wir durch den hochgelehrte», die menschlichen Thorheiten gmß luten Herrn EraSmuS von Rotterdam erfahren, welcher «» einem seiner Werke Schwarz aus Weiß die Frage wissenschastlich beleuchket: „wie ein an ständiger Mensch die Nase sich zu schnäuzen habe." Im Gegensatz zu dieser wohlgemeinten Unterweisung, zu Nutz und Frommen der nur zu oft mangelnden Reinlich- und Manierlichkeit, übertrieb man die Bedeutung des Taschentuches alS Luxusartikel in solcher maßlose» Weise, daß >u den deut schen Kleider-Ordnungen Verbote gegen diese übermäßige Ver schwendung sich erboben, denn zu den köstlich verzierten waren auch »och köstlich parsümirte „Tücher der VcuuS" gekommen, von denen Frau Fama behauptet: sic seien für mindestens sechs Monate ausreichend — voll Dust nämlich — gewesen. Wann eigentlich daS spätere Taschen- oder Sacktuch wirk lich „zimmerrein" und .conrsähig- geworden, d. b. rin Gegen stand, dessen man sich »»gescheut, obne Furcht »nd Tadet öffentlich bediene» konnte »nd durste, daS ist ml Bestinimtheil »nd antbenlischer Genauigkeit wohl nicht so leicht zu sagen. Man muß jedoch wobl aiinebme», daß außer der zunehmenden Civilisatio» der Menschen auch ein sogenannte- Laster mit dazu beitrug, das Taschentuch aus einem Schau- oder sebr geheimen Toilettenstück in unseren unzertrennlichen Begleiter endlich zu verwandeln: der Tabakiport dcs Schnupfens und drittens die allmächtige Mode, nebst Sitte und G wohnheit, jenen Gängelbändern, an denen sie die Menschhrit lenkt und leitet. — Nock — wer sollte eS für möglich halte,« — iu unserem eigene» Jahrhundert behielten die Vorurlheile gegen diesen Wohltbäler der Welt ja so viel Kraft und Gewalt, daß man anstäudigcriveise nicht einmal von einem richtige» Taschentuch spreche» durfte, weder im Salon, uoch auf oer Bühne. Wenigstens galt dies noch >820 m dem tonangebenden Frankreich für einen solchen Verstoß gegen alle Usance und gute Eitle, daß. obwohl die.Kaiserin Jesephine durch ihre graziöse Haudbabnng jener kleinen, sp tzenbesetzlen Miniatur ausgaben. deren sic sich freilich nur bediente, um ihre schad haften Zähne zu ma?k>rcn, dem Taschentuch den Weg durch Frankreich und die Well gebahnt, eine berühmte Schau spielerin eS als ein Wagstück ansah, ans der Scene vor den Parisern mit einem Taschentuch in der Hand zu erscheinen, und deshalb dasselbe nickt beim reckten Name», sondern nur mit Umschreibung zu titulireu sich getraute! — Andere Zeiten, andere Sitten! — Heut zu Tage erregt eS höchstens noch bei empsinblichcren Ohren elwaS Sensation, wenn z B. der holde Mnud einer hübschen Schweizerin z» den nnvorhergesebcueu Worten sich auslkut: „Wo ist denn mein NaSlünipli?" — oder wenn daS längst in die Rumpel kammer geworfene „Facillellein" noch irgendwo in einem denlschcu VolkSiunud austanchk. Im klebrigen ist daö Taschentuch ja längst überall in der Welt — sogar aus jene» Brettern, die die Welt bedeuten — schon so zu Hause, daß ein bekanntes Possen-Couplet ganz ruhig und getrost singen und sagen darf: „Thräne» hat daS Krokodil, ei» Schnupftuch hat es nicht!" Mit dem mehr und wehr zunehmenden Taschentuck>-Ge- und Verbrauch aller civil,sirten Gegenden, hat natürlich auch die Taschenluch-Judustric in einem bedeutenden Grade sich entwickelt, wenn wir cü auch noch nickt soweit gebracht haben, wie die Chinesen höhern Range-, welche verschiedene kleine Scidentüchlein für nur einmalige Benutzung bei sich fuhren, oder nicht einmal so weit wie die Japanesen, die wenigstens dasselbe in Papier thu». — Sogar der moderne Studenle»- witz hat bereits dieser zeitgemäßen Fabrikation sich bemächtigt, indem er von „einem edeln Wohlthäter der Menschheit" spricht, „der schon viele Thräneu trocknete", weil er „Schnups- tuch-Fabrikant" ist! — Die schönste Nolle aber, die daö Taschentuch vielleicht je gespielt, soviel eS auch schon einst und jetzt geleistet, ist wohl die alS Haupt-Person eines sehr sinnreichen Volksbrauchs, der i» Wclsch-Tyrol vorkvmmt. — Dort — in einem Seilenlhal der Etsch — verlangt nämlich die Sitte, daß, wenn die frohe junge Braut zum Traualtäre gehl, »nd de- Elternhauses Schwelle zum l hten Male als Mädchen überschreitet, daß dann die Hand der Mutter oder Derjenigen, die Mutterstelle bei ihr zu vertrete» hat, ihr ei» Taschentuch auS neuer Leinwand überreicht: daS „Thräucntuch" genannt, de»» dieses letzte Geschenk de- Vaterhauses soll dazu dienen, die Thräne., der glücklichen jungen Braut während des feierliche» TrauiingS- acteS zu trocknen, da weder in Tyrol, noch sonstwo in der ganzen civilisirten Welt. eS eine recht echte Braut ohne Thräne» qiebtl — Deshalb also begleitet da» „Tbränentuch" den ernst- frohen Schritt, deshalb bleckt cs vor dem Altäre stets in der Hand der Braut, am wichtigste» Tags ihres Lebens. — Dies aber ist erst die erste Halste der schönen Mission, die daS „Thräneiituch" zu erfüllen hat! — Ist der Hochz-itttag vor über, wird eS niemals mehr benutzt; obenauf nn s?eincnschrank erhält es — ungewaschen — seinen Ehrenplatz, de» eS auch unverändert dort behält, mag sich Ändern, waS da will. — Ob auch Generalionen dahinsterben, der Schrank sich leert »nd wieder füllt, ob wieder Bräute daraus auSgcstatlet werden, die wieder neue „Thränentücher" zum Abschiede mit aus den Weg erhalten, iu das neue Heim, beim Verlasse» ihrer alten Heimath; — mag auch die längst alt und grau gewordene, einst so jugendsrische Braut und junge Frau ihren Gatten, ihre Kinder überleben. Alle- vielleicht dahingestorben sein. waS ihr im Leben lieb und theuer war, — so lange sie selber »och aus Erde» we.lt, bewahrt sie auch da- „Thränentuch", das ihr müder Blick wohl streifen mag ruweilen, wie ihren letzten Erveutrost, der über Alle» sie hinsorthebt, iveun endlich das Tuch den zweiten Theil seiner Ausgabe erfüllt, und sie aller Sorgen und Leiden dieser Welt enthoben sein wird — für immer. — Wenn nämlich der Todesengel mitleidig der armen Greisin Augen zuqedrückt, dann naht das Ende der Mission de- „Thränintlichc-", — Man bettet nicht eher di« Abgeschiedene zur letzten Ruh«, schließt nicht eher den Sarg, bis nicht das alte, vergilbte „Thränentuch" über da» Antlitz der Lobten gebreitet worden ist, um ihr den zweiten und letzten Dienst zu leisten. — Mit stummer, liebender Ver söhnung. nach des Leben- Last und Mühen, küssen die frohen Thränen des glückseligen Brauttag» die erblaßten Lippen und erloschenen Augen der müden Erden-Pilgenn, die nu» ruhen darf — erlöst — in Friesen. Jur Lage. Berlin, 2.1. Oktober. Sehr eifrig und gewistenhast liegt der Kaiser seinem hohem Berufe ob. Gestern, am Geburtstage der Kaiserin. Ware», wie wir bereit- berichtet, außer den Chefs de« Civit- und MUitaircabinetS auch die Minister Herren v. Bötticher und Herrsurth zum besonderen Vorträge in daS Marmorpalais besohlen. Der Kaiser ließ sich gewissermaßen einen „Gew ralberickt" erstatten über die Geschäftslage durch een Staatssecretair im RcichSamt deS Innern und durch den preußische» Minister deS Innern. Den Reichstag wird der Kaiser in Berson cröfsnen und die Thronrede verlesen; aber auch die Eröffnung der neuen Legislaturperiode deS preußischen Landtags wird der junge Herrscher persönlich vollziehen. Ueber neu zn erwartende Vortagen verlautet noch nichts Bestimmtes, und diese Ungewißheit ist besonders de» „Frei sinnigen" recht unangenel'i», welche, nachdem sie sich als Schilohalter des Herrn Mackenzie so schmählich bla- mirt, jetzt um einen ÄgitationSstoff für die Wahlen i» großer Verlegenheit sind. Charakteristisch für die Methode, welche sich die „freisinnige" Presse ihren Lesern gegenüber gestattet, ist es, daß cnis der verbreitetsten Berliner Fortschritts blätter bis heute von der Unterredung eine» „freisinnigen" Journalisten mit Professor Virckow. in welcher dieser den englische» Ignoranten der Unwahrbeit übersübrte, mit keiner Zeile Roti; genommen bat, selbstverständlich ebensowenig von den Erklärungen der Professoren v. Bergmann, Gerhardt und Tobold. Dem edle» Blatte, welches am eifrigsten und ein seitigsten die Sache des Herrn Macken sie vertrat, sieben also die berühmtesten deutschen Gelehrten weit unter dem britischen Eharlata». Mangels bestimmten Stoffes inüffen sich die „Freisin nigen" bei ihrer Agitation aus die Variation ihres alten LicbliiigStbemaS beschränken: „Wir kennen zwar die Absichten der Regierung nicht, aber wir mißbilligen sie." Selbst zu einem Wablausruf seblt ibnen jegliches Material, und bei der notorischen Armulh eigener Gedanken kommen sie wieder auf die vor einige» Woche» bereits abgetkane Geschickte von der Reorganisation der Reichsä »itcr zurück. Der Augen blick der Rückkehr des Kaisers scheint ilme» dazu besonders günstig. Es ist ja richtig, daß die Entwickelung der Ver sassuug und Verwaltung »och lange nickt abgeschlossen ist und nock Jahrzehnte bindurch im Fluß bleiben wird. Aber wir müsse» wiederholt daraus Hinweisen, daß jener Artikel iu der Jndöpendance belge", an welchen alle jene Eoiubinativncn ankuüpfen, welche die Schaffung von Reicks»linisierien er örtern, keiucswegs „ossiciösen" Ursprunges war, vielmehr notorisch der Feder eines bekannten deutsch sreisinnigen Publi- cisteii entstammte. Und wenn man von dieser Seite ei» so eifriges Interesse dafür zeigt, de» Herrn Reichskanzler bezüg lich der Verantwortlichkeit zn „entlasten", so fühlt dieser doch keineswegs ein solches Bedürsniß und ein solches wird auchanmaß- gebender St lle keineswegs alS dringlich anerkannt. Diejenigen — und sie sind keineswegs aus Seilen der nationalen Parteien zn suchen — welche aus etwaige „Friktionen" speculiren, dürsten sich wieder einmal in einer argen Selbsttäuschung befinden, und znin Heile des Vaterlandes ist die Stetigkeit der Entwickelung unserer Reichsinstitutionen verbürgt durch die Festigkeit des Charakters, welche unseren Kaiser aus- zeichnet. Das Vertrauen zu unserem Kaiser und zn dem ihm zur Seite siebenden Kanzler wird durch die bevorstehenden La»dt agswahten in glänzendster Weise bestätigt werden. Soweit wir im Lande Unisckau hatten, überall blickt man bojfnungövoll in die Zukunft, und wenn schon daS vorige Abgeordnetenhaus in einer Weise zusammengesetzt war. welche ein ersprießliches Zusammenwirken der rcichstreuen Parteien mit der Negierung verbürgte, so läßt sich heute bereits mit Bestimmtheit erkennen, daß in dieser Hinsicht im nächsten, aus fünf Jahre gewählten Landtage ci» weiterer Fortschritt zu verzeichnen sein wird. Die Nothwc»digkeit deS Cartets ist im großen Ganzen in ganz Preußen anerkannt, in den meisten Wahlkreisen gehen die Carte Parteien vereint gegen die gemeinsanien Feinde vor, und einzelne locale Ausnahmen ändern nichts an dem Gesammtergebniß. Aber nicht nur die Crtrenien von links, auch die von recbiö werde» mit Sicher heit weiteren Abbruch erfahren; unverkennbar ist die national- tiberate Richtung im Wachsen begriffen, und die gemäßigt liberale Partei allein wird, entsprechend de» Anschauungen im Lance, gestärkt an Zahl au« dem Wahlkampfe hervorgehcn. Mlitairijches. * Mehrere wichtige Veränderungen in de» höheren Com m andofiel len der Armee soften bcvorstchen. Der Commandenr der Cavalleric - Division deS I. Armeecorps, Generallientenant von Hesbcrg in Königsberg soll den erbetenen Abschied erhalten haben. Zu seinem Nachfolger soll unter Beförderung zum General-Lieutenant der Gencral- major von Rosen berg, Commandcur der 10. Cavallcric- Brigade in Metz, ernannt sei». General - Lieutenant von Rosenberg ist i» der Armee vielleicht der bekannteste Neitcr- general. Zur Cavalleric Division des t. ArmcccorpS gehören 0 Cavalleric - Regimenter, die 1. Kürassiere, die 1. und 10. Dragoner, die 8. und 12. Ulanen und die 1. Husaren. * Petersburg, 22 October. Fcldmarschall Groß sürst Nikolaus, welcher den preußische» Manövern beigewohnt hat. spricht sich hier überall hockst anerkennend übcr DaS, WaS er beobachtet hat. auS und rübmt besonders die bewunternSwerlh: Energie deS jungen Kaisers und dessen scharfen »silitairischc» Blick. Am besten hat dem Groß fürsten die Cavallerie gefallen, die. wie er meint, allcS Das auSsühre, waS er hier als Cavallerie-General-Jnspcrteur nickt mit gleichem Erfolge predige; die Ordnung i» den BivouacS der Cavallerie hatte nicht seinen volle» Beifall, auch hat er Klagen über die Intendantur vernommen; waS Beweglichkeit und Verhallen im Gefecht anlangt, so stellt er da» dritte Armeecorps höher alS daS Gardecorps. welche« sich zn sehr in den alten überkommenen Formen bewege. Zwei große Gemaldc-Auclionen in Löln. In dem AunftauctionZ - Institute von europäischem Rufe, I. M. Heberte (H. Lempertz Sähne) werden Ende dieses Mono!», nämlich am 29. und 30. October d. I., zwei bedentende Prival- Gemäldesammlungen »nler den Hammer kommen, die des Herrn Otto Pein aus Hau» Müncheberg bei Berlin und die au» der Hinter- tassenschast de- G Heimrath l)r. von Rinecker in Würzburg. Durch die beide» auSgegebeue», jchla auSgestattetea, reich und vorirefilich durch Heliogravüren von Haas Hansftacngl«München und Lichb drucke von >. Arisch-Verlin tllustrtrten Kataloge wird die lkrwor. tong ziemlich hoch gelpouut. D>e Petn'sche Sammlung ist ent- schied«« die werthvollfte, welch« aus devlschem Markte je zur Versteigerung gelaugt. Sie ist mir seltenem Geichmacke angelegt und enthält nicht nur gute Sachen von Meistern zweiten und dritten Range», sondern auch Sterne erster Ströhe, wie Re NI brau dt, Hobbenio, TeatcrS, und repräleutirt in ihren 93 Nummern zumeist die Blüthezeil der niederländische» Schule de- 17 Jahrhunderts. Rembrandt ist durch zwei kostbare hochinteressante Stücke ver treten: das eine „Petrus unter den Knechten des Hohenpriesters", ein Juqendwerk des Meister», da- andere „der junge Gelehrte" au» der Blütvezett. Bon Reinbraudi'S Boiläuferu und Zeitgenosse» ist Pieter Last mann mit seinem ..Jona», vom FOch aiiSaeipieu" l162>>, Lla« Morijart mli seinem „phantastiilben Parkst,neru" (1624) und Leonard Bramer du-ch ein inienssanteS Bildchen, „den Lchotzgiäber" vertreieu Da- Hiiuplinstr.sse unter de» Vor läufern Rinibrondi'S nimmt der Fianksurter Adam El-Henner in Anspruch durch seine „Landschaft mit dem barmherzigen Sama riter". Bon EsaiaS van de Beide ist eine in Ton und Technik pikante Landschaft da, vo» seinem Schul, r, dem seltene» Pieter dr Nijn ein Reitergesecht, von de Wet zwei i» Ton und Behandlung rembraiidleSke Städteansichten. Bon de» an Zrans Hais sich anlehnenden GesellichaslSmatern sind A I. Duck, P. Lodde, P. Quast durch gute Sachen, Dirk HalS durch ein reizvoll,S InnernaumSbild, Hendrik Pot durch ei» hochoriginclles Gest ll chastSstück vertreten. Line piächlige WirldS- hauSscrue de- Jan Steen wird noch übertrossen durch eine ähnliche Lomposiiion de- Jan Mienle Molenaar. Bv» Thomas Wyck ist ein Werk ersten Range» vorhanden, vo» Jacob Berckbkijde und van der SluyS seine Labinet-stücke, von Eglon van der Reer und Caspar Nettcher seine Boudoirs,, nen, von Hermann va» der Mijn eiarS seiner beste» Werlo, ..Sopl.oni-be". T,e vlämische Schule vertritt Leaters d. I durch zwei schön erhaltene hervorragende Werke, von holländischer Bildiiißmalerei begegnet man WijkerSlool, Miere- velt, Terborch, dann dem deutschen Kupetzky. AlS Stillleben- »uister glänze» Abraham van Beijeren, Cuijp, Weenix. Heda u. s. w.. im Blumenstück W. van Ae Ist. Huijsum, Jan Brueghel. Bo» den Laudschasteru seien nur noch Hobbema Pietro Molijn. A. va» Evrrdingen, R Camphuysen, A. Rynacker, Moucheroii, vo» Seemalern Brerstraaten, G o d e r i k, de B l i e g e r. im Thierstück A. Vau de Beide, D v a» Bergen, A Luijp genannt. Lin schöne- Archilekturstück ist vo» Bredmano de Brie- vorhanden. Ein ganz t>edc>itendeS Interesse wird bei Kunstfreunden und Tamm- lern auch die allerdings nur 39 Nummern starke Ni necke r'jch« Sammlung erregen. Hier begegnet mau außer vielen guten Nieder ländern wesentlich auch werihvolle» alten Italienern. Eröffnet doch den Reigen eine srie-rrtige kleine Lomposiiion, „tanzende Amoretten" vo» Lorreggio Weiter schließt sich an eine Madonna mit Kind vo» Duccio di Buoninsegna, eine Madonna mit Heilig,» von Fr. Raiboliui. B-nuS, einen Bock liebkosend, vom Venezianer Pietro Liberi, eine prachtvolle „Heilige Familie" von Andrea del Carlo und ein gute- B ld de- Domenichiao: „Echo mit Narc,ß'. Auch zwei treffliche Spanier sind vorhanden, eine inte» essanie Skizze von Fr. Goya: „Der heilige Franci-euS einpiäugt d>e Wund,„male", und ein kleine», lür die aliipanischc Malerei charaklerisiilches Flng,laliäichen von LuiS de BargaS. Bon den übrige», ter Haiulniasse nach niederiändischen Sachen sei erwähnt: eine wundervolle „Bauernsamilie" von Lorn. Bega, eine präch- iiae Waldlandschasi des HarlenierS Guillain du Bois, eine Madonna im Roienhog", kostbare- Bild des ollen Gerard David, ein „Fischhändler" vo» CorueliS Dusart, eine ,.Wald wese mit Herde" vo» I. Hackaeri und A va» de Beide, ei»e „Verstoßung der Hagar" von LucaS vo» Leyden, ein hoch- charaktrrisiiicheS männlich,» Brustbild von NicolaaS MaaS, ein uugrmei» reiz,»de- Faiiiilieickild von Caspar Netjcher» ein« mcistrrdaii au-gclübric „Torssiroße" vo» Paulus Patter, dann ein Haupistiick des Ganzen, „die Bergpredigt Johannes de» TäulcrS" von Rembrondi, ri» bochmieiesjanik-. prachtvolle-, um- Jahr 1632 fallendes Bild dieses Meist,rS Diesem schließ« sich au ein großes >a> den reiche», großartig componirieS Bild de- P. P. RubenS „die vier Kirchenväter", ou- der Jugendzeit de« Meisters stammend. Bon demiilben ist auch »och eine werihvolle Skizze zu seinem großen Jlliialstisbilde in der Nniwerpener Jeiuitenkirche vorhanden. Ferner sei noch hcrvorgehoben ein gutes S. von Ruy-dael'iches Laad- chasisbild, ei» sehr gules Wirk des Jan Steen, „Bauernpaar in Landschasi", eine „Heimkehr aus der Sck>cnke" vo» Ten ierS d. I. und eine Minierlandschasl von Pieter Wouwerman. Wie man sieht, handelt es sich in diesen beidc» Kölner Aurlione» nicht eben um alltägliche Dinge. Adolf WeiSke. Leipziger Hetzrlub. * Leipzig. 23. Oktober. Ein herbstlich schöner Ocloberniorgen war recht dazu angeihan, den Freund d,S Q>i,rs,ldreiienS in» Terrain zu locken; versprochen doch die Lurch dm borhergegangenrn Rccze» etwa- erweichten F,lder gutes Geläufe und die ihauscuchlcn Graser gut stehende» Len« und frische Nase» d r Hunde, durch diese wv'der sloiien Galopp und guten Sport. Deshalb darf es nicht Wunder nehme», wenn bei dem an jenen. Tage stalifindenden SiislungSseste dcs Leipziger Hetzclub sämmilichc hier an wesende Miiglicder »iii ihre» Damen, sowie vielen Gästen zu Pferd und zu Wage» in Schönau erichieiien waren, um dem dort ver- aristallcien, in einigen Renn-Concurrenjen und einer Jagd hinter dea Hunden bestehende» Meeting beiziiwohnen, eventuell mit um die Palmen d,S Tages zu ringen. Wie alljährlich, so hat auch Heuer der Hctzrlub, seitdem daS Frei- wcrden der Felder von Früchten daS Reiten im Terrain gestaltet, regelmäßig dir» geihan, nicht nur bei gutem Wetter, nein auch bei st ömrndm Regen sahen wir Damen »nd Herrn in Roth nach Schönau reilen, um dort hinter den Hunden zu jagen. Die erste Nnimner de» R,»„enS brachte b Pscede am Start. ES war daS Erössnungs-Rennen ein Flachrennen für Pserde aller Lander im Besitz vo» Mitgliedern deS Leipziger Hetzclubs oder au» dem Vogel'jchen Sialle, von Mitgliedern de» ElubS zu reiten, ohne GewichtSauSgleichung, Ehrenpreise den Reitern de- erste» und zweiten Pjerd.S, Distanz 1000 m Herrn Sontsche'S braune Stute „Loquette" landete als erste und Herrn Flitzner'S braune Slute „Waterqucca" al- zweite. In dem zweiten Runen, VereinStrabreiten für Pjerde aller Länder über circa 2000 w. Ehrenpreise für die ersten 5 Pserde, erschienen achtzehn Pserde om Pfosten, zwei von zarter Hand gesteuert. Nach gutem Siart setzte sich Hern, Lauter bach's Fiichswallach „Monak vs The Gleen" o» die Spitze, mußte aber lehr bald die Führung an Herr» Heim- berger's braune Stuie „Marry" abtretc», welche dieselbe auch mit Leichtigkeit behauptete und so daS Renne», Herrn Flitzner'S „Wat, r- quecn" als zweites Pserd zehn Längen hinter sich lassend, ihren« Reiter sicherte; zwei Längen hinter „Wateiqueeu" kam Herrn Furcht'S „Lillipul" als drittes dicht aus Herrn Prirm's „G,leite" als vierte- und Frau Heimberqer'S brauner Wallach „Cousin" als sünstes Pserd durchs Ziel. DaS drille Rennen war ein Matsch zwischen drei Bollbimpserden über 1200 Meter um einen lehr weith- vollen Regulator. Vom Starter entlassen, nahm die braune Slute „Boiinic Govd Thing" unter ihrem Besitzer Herrn Lauierbach bestimmt die Führung, inußle dieselbe aber »ach ziirückgelegiem halbe» Rennen „TeokritoS' überlassen, welcher sie auch bi- kurz VorS Ziel unler Herrn Forbrich's Führung behauptete. Hier wurde „Bonnic Good Tbing" von ihrem roulmirleu Reiter nochmals kniiadnt, was zur Folg-Halle, daß diese Siule mit einem kopi vor „TeokritoS" durchs Ziel ging „The Swele", von Herrn Fnrchi gesteuert, legte sich von Anfang an aus den dritten Platz, welche» zu verlasse» ihm nicht gelang. AlS letzte Nummer deS Meetings kam mm eine Jagd hinter der Meute des Verein-. Die Hunde, tu guter Condition nordwestlich des Dorfes Schönau aus einer Wiese vom HuntSman angelegt, gingen, gelolgi von 18 Roihröcken, Frau Heim berg er aus dem hellbraunen Wallach „Cousin", Frau Furcht aus dem scbwarzbraunen Wallach „NiiniiiSziel", im Sattel mit vollem Geläule aus die Reise. Unter gutem Winde angelegt, sprangen die Hunde sicher ab und schlossen sich der zuerst hal-gebenden „Mecr- niaid" sofort an. Im frischen Tempo führten sie da- Feld nach der Millitzer Grenze zu, drehten sich nach Südostea bi- in die Nähe der Windmühle, passirieu die Lützener Chaussee und gingen erst in östlicher, dann in südlicher Richtung »ach der Zschocher- schen Flurgreoze, über di« sogenannte alle Salzkroße hinweg. Hier waren ungcsähr 6000 m zurückgelegt, so daß der Master, Herr Stallmeister Bvgel, dem HuntSman da» Zeichen gab, die Hunde abzublaseu, worauf da» Feld vom Master freigegeben wurde und sich nun ein heißer Kamps om dea werthvollftea Brei» de- Tage-, einen silbernen Pokal, als Wanderpreis von de» Damen des H-tzclub- gestiftet, entspann. Herrn Lücke, ans der braunen Stuie „Fanfare", war e» vergönnt, dies»» Preis zu erringen, wahrend der Beriheidiger desselben, Herr Furcht, beim Finish nicht aufkoniinen konnte. Alle Hindernisse, sowohl Hoch-, Weit- wie
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