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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-02
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.11.1888
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svvo folgend»» Wage» -oaea a»s beide Seite». Der Speisewagen verblieb zwar aus dem Bahndamm, erhielt aber eine unerkennbare Bestolt, da die Wageauuterlage mit den Ravern herauSgeschlgAsn und die Wände plattgedrückt wurden; dar nur aus eine Seile gekehrte Dach beveckte die im Wogen Anwesenden. Es schien undenkbar, daß bei solcher Verwüstung Jemand unversehrt bleiben könnte; allein Gatt stützte den Kaiser und seine Familie, dieselben verlieben den Waggon unverletzt; auch olle übrigen Insassen des Wagens retteten sich; die- selben erhielte» nur leichte Stütze und Verletzungen, autzer dem Flügeladjnta»te» Scheremetiew, welcher mebr als die Uebrigen, jedoch auch nicht schwer verletzt war. Bedauerlicher Weist war der Sturz der übrigen zertrümmerten Theile deS Zuges von Unglücks» sällen begleitet. Betödtet sind: der StabScapitaiu deS FeldjägcrcorpS Bresch, eia Heilgehilfe, eia Schreiber, ein Ojficiant, 2 Eouriece, ein Kammerkosak, ei» Jäger, 5Eisendahnbedienstete und 6 Soldaten desEisen- bahnbataillo»<. 18 Personen wurden verwundet. Der Oberinspektor der Eisrnbahuea, Stjernval, erhielt einen starten Stoß- Die Kaiserin ordnete persönlich au. wie den Verwundeten Hilse zu leisten sei; un» geachtet deS sehr schlechten Wetters, eS regnete anhaltend und der Boden war schlüpfrig, stieg der Kaiser mehrmals die Böschung zu de» Lobte» und Verwundeten hinab und sachte den her- Leigeholte» Reservezug erst dann aus, als der letzte Ber- wuadete im SauitütSlrain untergebrachl war. Die Verwundeten wurde« »ach Eharkow geschafft. Am EntgleisuagSorte wurde eia Osficier zurückgelasse», um die Besörderung der Leichen und die töcnsammluug der Sachen aus den zerschlagenen Wagen zu beauf sichtige». Der Kaiser befahl die Uebersühiung der Tobten nach Petersburg an, sowie auch die Versorgung ihrer Hinterbliebenen. Wegen der durch die Entgleisung verursachten Bahnsperre ging der Zug mit der kaiserlichen Familie nach Losowoje zurück. Aus dieser Station wurde aus Befehl deS Kaisers von der Dorsgeistlichkeit «ine Lodtenmeffe für die Opser de» Bahnunsalles gelesen und eia Dank- . ...... . , ^ ^ „ gotteSdienft anläßlich der wunderbaiwn Errettung aus großer Gefahr war keiner von diesen Rathschlagen befolgt; der Ehemann obgehalteo. Rach beendetem Gottesdienste lud der Kaiser-all« im hatte sich geweigert, Olivenöl zu kaufen und den Arzt zu rusen. Zuge gewesene» Personen. eiaschlieblich der Bediensteten, in dem Des Weiteren klagte Frau Senkel der Hebamme rhr Leid und sagte, Stationssaal zum MittagSessen. Die Untersuchung wird de» 'genauem Grund der Zugentgleisung ousklärcu, indessen kan» von irgend einer bösen Absicht bei derselben keine Rede sein. ' v Hofministers aaS DolinSkaja (Charkow-Nikolajew-Eisenbahn) vom. Dienstag 3 Uhr 50 Min. Nachmittags hat die kaiserliche Fa milie diese Station wohlbehalten passirt. * Eharkow, 81. October. Al« der Kaiser mit seiner Familie heute Vormittag aus der Durchreise noch Moskau hier anhielt, wurden dieselbe» von der Bevölkerung mit unbeschreiblicher Begeiste rung begrüßt. Die Majestäten besuchten die in hiesigen Heilanstalten untergebrachteu, bei dem Eüenbahuunsall am 29. d. verwundeten Personen der kaiserlichen Begleitung. Die Freude der Bevölkerung, als sie den Kaiser und die Kaiserin wirklich unversehrt sah. äußerte sich in der herzlichsten Weise. Der Kaiser war sichtlich gerührt und sagte, er werde diesen Empfang nie vergessen. Unter endlosem Vurrah und feierlichem Gesäuge der Volksmenge setzte der kaiserliche Zug gegen Mnkdg die Fahrt fort. * lieber die Feier des GierS- ,.Politischen Correspondenz" Juki läumS schreibt man aus St. Petersburg, von vielen Käufer» all ungenießbar zurückgebracht. Da» Landgericht nahm an, daß Richter Kenntlich von der GesundheitSschädlichkeit des Kuh-Euters gehabt habe. Es wurde auch ausgesprochen, daß der Euter gesundheitsschädlich sein kann, auch wenn daS übrige Fleisch der Kuh gesund ist, und daß ein Fleischermeister dies wissen muß — Richter hatte gegen das Unheil Revision eingelegt und unter Anderem Beschränkung der Bertbcidigung gerügt. Er hatte nämlich beantragt, einen andern Fleischermeister darüber zu ver nehmen, daß daS Fleisch der betreffenden Kuh gesund gewesen war, aber dieser Antrag war vom Gericht unter Hinweis aus die eben erwähnte Ausführung als unerheblich abgelehnt worden. DaS Reichsgericht (2. Strafsenat) hielt dies Verfahren für durchaus correct und verwarf, da auch die übrigen Beschwerden sich als unbegründet erwiesen, die Revision des Angeklagten. Leipzig, 29. October. (Ein gefühlloser Ehemann.) In Spremberg wohnt ein Mann Namens Senkel, der sich Rentier nennt, aber nur ein mäßiges Einkommen hat und der nicht arbeitet, obwohl er gesund und kräftig ist. Das wäre an sich nichts Außergewöhnliches, aber in einem eigcnthümlichen Lichte erscheint der Mann doch, wenn man erfährt, wie er seine Frau behandelt hat. Wegen dieser Behandlung, die als eine das Leben gefährdende bezeichnet wird, hat ihn das Landgericht zu Kottbus am 24. Jul, zu 3<!0 Geldstrafe verurtheilt. Nach dem Gutachten der medlciniichen Sachverständigen hat der Angeklagte durch andauernde Vernachlässigung seiner Frau, indem er ihr Nahrung und Pflege versagte, ein Nierenleiden der selben, welches sich allmälig ausgebildet hatte, zu einem lebens gefährlichen gemacht. Im Februar d. I. kam die Hebamme zu der Frau Senkel, welche seit Juli v. I. sich in gesegneten Umständen befand, und bemerkte, datz dieselbe geschwollene Füße habe. Sie rieth ihr» zu Bett zu gehen, die Füße mit Olivenöl einzureiben und einen Arzt zu rufen. Als die Hebamme einige Zeit später wieder- sic habe Appetit auf Kaffee, aber ihr Mann hindere sie daran, ieses Getränk sich z» bereiten. Die Stube, i» welcher sich die Frau auf- ielt, war nicht geheizt, obwohl es sehr kalt war, dennoch beschäftigt« «Petersburg, 31, October. Nach einem Telegramm des i'» Frau Senkel mit Waschen. Die Hebamme sagte dem Ehe ^ — - - ttianne dann, es sei gefährlich, wenn er seine Frau in einem solchen Zustande und in einer solchen Temperatur waschen lasse, aber er reagirte nicht daraus. Ein Arzt, welcher die leidende Frau einmal besuchte, fand sie ebenfalls in diesen unleidlichen Verhältnissen und constatirte schlechte Ernährung. Drei Aerzte bekundeten über einstimmend, daß das Leiden der jungen Frau, die schließlich zu ihren Eltern zurückkebrte, nicht bloS die gewöhnliche Wassersucht sei, wie sie bei jungen schwangeren Frauen öfters vorkomme, sondern ein Nierenleiden, daS u. A. dadurch zu einem lebensgefährlichen ge worden sei, daß ihr Ehemann sie während des ganzen Winters, der sich durch Länge und Strenge auszcichnele, in der ungeheizten Woh nung sich habe onfhalten lasten. In dem Urtheile'wurde dann noch gesagt, der Angeklagte sei in hohem Grade vom Geiz besessen, ein Charakterfeller, wegen dessen der Angeklagte milder beurtheilt werden müsse. Auch seien seine Bermögensverhältnisse nicht so, daß sie ihm ein bequemes und behagliches Leben gestatteten, es seien deshalb mildernde Umstände angenommen worden. Andererseits habe aber immerhin auf eine empfindliche Strafe erkannt werden müssen, da es sich um eine schwangere Frau handelte. — Der An geklagte beschwerte sich nun in seiner Revision darüber, daß ein von ihm gestellter Antrag aus Einholung eines Obergutachtens abgelehnt sei, und behauptete ferner, er sei sich nicht bewußt gewesen, daß er seiner Frau «ine daS Leben gefährdende Behandlung zu Theil werden lasse, wenn er einige Diätvorschläge der Aerzte unbeachtet lasse. Eine Körperverletzung sei übrigens gar nicht festgestellt. Der zweite Strafsenat des Reichsgerichts verwarf jedoch die Revision als unbegründet, da die Auswahl der Sachverständigen dem Er messen des Gericht- überlassen ist, da eine Körperverletzung auch in pflichtwidriger Unterlassung von gesundheitlichen Maßregeln erblickt werden kann und endlich, da das Bewußtsein des Angeklagten da von, daß eine Lebensgesährdung die mögliche Folge seiner Behand lung sein werde, ausreichend fcstgestellt sei. der 27. October: Tie Feier de» fünfzigjährigen Dien stjubiläumS des Minister- det Aeußero. Herrn v. GierS. hat sich in sehr würdiger, iniponircnder und sür den Jubilar höchst schmeichelhafter Weise gestaltet. Eingeleitet wurde die Feier durch eine in der Capelle des Ministeriums veranstaltete Messe, welcher alle Beamten dieses Ministerium» beiwobnten. Sodann begaben sich dieselben in den großen EmpsougSsaal deS Ministeriums, wo sich bereits eine große Anzahl von StaatSwürdenträgern, darunter der General-Gonverneur von Moskau, Fürst Dolgorukow, die russische» Beiandten Schischkin, Hamburger, Struve. Acgyropiilo, Fürst Dolgoruky und Banon Fredericks versammelt hatten. Hier nahm Herr v. Biers die Beglückwünschungen der Beamten seines Ministerium», sowie daS bereits wiederholt erwähnte Album von Aquarellen entgegen, welche zum Theile Orte darstellea, in denen Herr von Bier» während seiner amtlichen Laufbahn thätig war, zum Theile bedeutsame poli- tische Vorgänge seines Lebens vorsühren, wie z. B. die Monarchen- Begegnungeu in Alexandrowo, Danzig, Skieruiewice und Kreinsier, die Krönung Kaiser Alexander'» III., die Ankunst Kaiser Wilhelm'» ll. in Kronstadt, ferner Bilder von Merw vor und nach der Einver leibung in Rußland, die Brücke deS Amu-Darja in Tschardschui, Batnril nach der Apshebung de» Freihafen», schließlich Darstellungen aus seinem Familienleben, wie z. B. die Vermählung eines seiner Söhne, enthalten. Hieraus folgen Beglückwünschungen durch Depu tationen deS kaiserlichen Alexanber-LyceumS, dessen Zögling Herr von GierS war, und der Akademie der Wissenschaften, deren Mit glied der Gefeierte ist. Ferner erschienen: hohe MilitairS mit dem Chef des Generalstabes, General Obrutschew, an der Spitze; der Bürgermeister von St. Petersburg im Namen deS Gemcinde- rathes mid «ine Anzahl von Damen der hohen St. Petersburger Gesellschaft. Aus die Ansprache des Bürgermeisters von St. Petersburg. Herrn Likatschcw, der den Minister zu den fruchtbaren Ergebnissen seiner Politik beglückwünschte, erwiderte Herr v. GierS, daß die An- erkcnnung für die Folge dieser Politik dem Kaiser gebühre, dessen weise Anordnungen er genau aussühre. Ja dem gleichem Sinne antwortete der Jubilar aus die Ansprache des an der Spitze des diplomatischen Corps am St. Petersburger Hose erschienenen deutsche» BotschasterS, General Schweinitz, der den Minister dazu beglück wünschte, daß er eS verstanden habe, die nationalen Interessen Ruß- lands mit dem allgemeinen Friedcns-Jntcrtsse in Einklang zu brinaen. General Schweinitz überreichte gleichzeitig Herrn v. Gier» im Namen deS diplomatische» Corps ein prächtiges Schreibzeug aus massivem Gold, das im Style Ludwig'S XVI. ausgesührt, reich mit Diamanten und Medaillons geschmückt und m,t den, Namenszuge, sowie dem Wappen des Herrn v. Giers versehen ist. Don Seiten des kaiserlichen Hauses wurde Herr v. GierS durch höchst schmeichelhafte Kundgebungen ausgezeichnet. Schon am Morgen seines Iubeltages erhielt er ein sehr wohlwollendes Tele- gramm des Kaiser» und der Kaiserin, die ihn zu seiner loyalen und eifervollen Thätigkcit beglückwünschten, ihr Bedauern darüber auSsprachen, dem Jubiläum nicht persönlich anwohnea zu können, und die Hoffnung ausdrücktcn, daß er noch viele Jahre dem Dienste des Vaterlandes widmen werde. Ferner kamen Glück- wunsch-Telegramme von dem Großsürsten-Thronsolger, de» Groß- fürsten Georg, Wladimir, Sergius und Paul. Mehrere Mitglieder deS kaiserlichen Hauses waren persönlich in der Wohnung de» Herrn v. Giers erschienen, um ihn zu beglückwünschen. Des Weiteren sind Herrn v. GierS Telegramme seitens des Kaisers Wilhelm ll., des Königs Humbert, deS Königs von Württemberg und des Fürsten von Montenegro zugekomme». König Oskar von Schweden hat dem Jubilar ein Schreiben gesendet. Fürst BiSmarck, Gras Kalnoky, Herr CriSpi, Herr Goblet und andere Staatsmänner haben sich mit Glückwunschtelegrammen eingestellt. Auch einige Ordcnsauszeich- riuugen sind Herrn v. Gier« an seinem Jubeltage verliehen worden, indem ihm die Insignien des dänijcheu Elesanicnordcns, des chine- süchen Drachenordens und deS erst kürzlich creirteo javanischen Keri- Ordens durch die diplomatischeu Vertreter der betreffende» Staaten überreicht worben sind. Mehrere Stunden lang war der EmpsangSsaal de» Ministerium» von immer neu zuströmendeu Besuchern gefüllt. Abends hat Herr von GierS etvem ihm zu Ehreu von den Beamten des Ministeriums veranstalteten Festesten im großen Saal: de- asiatischen Departe ments beigewohnt. Schließlich sei verzeichnet, daß der deutsche Batichaster General Schweinitz zu Ebren des Herrn von Giers eia großes Diner gegeben hat. zu welchem der Gefeierte mit seiner Gemahlin, die hervorragendsten Beamten des Ministeriums deS A.ußcrn, die Botschafter und Gesandten am russischen Hose erschienen waren. Wer den Verlauf der Festlichkeiten zu Ehren des Herrn von Giers verfolgte, mußte den Eindruck gewinnen, daß dieser von manchen Leuten Io verschriene Staalsmann geradezu die Ber- körv-rnng der friedlichen Gesinnungen barstellt. welche, trotz mancher täui'chenden gegentheiligen Anzeichen, die wahre Grundlage der daS ruisiiche Volk gegenwärtig erfüllenden Wünsche bilden. Diese Aui- sasjung von dem Wesen und der Bedeutung de- Herrn v. Gier« ist auch eine derart allgemein qetheilte, daß der Minister in jeder An- spräche und in allen Hlnckwunschteleqrommen vor Allem al» Ber. »reter des Friedens und als eia Diplomat gejeiert wurde, der sich um sein Land große Verdienste erwarb, indem er allezeit unwandel bar und unermüdlich zur Erhaltung des Friedens milgewirkt hat. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) I,. Leipzig, 29. October. (Vergehen gegen SaS NahrungS Mittelgesetz.) Vom Landgerichte Cottbus ist der Fleischermcister Richter in Forst, Lausitz, auf Grund des Nabrungsmittelgejetzcs zu Strafe verurtheilt worden, weil er stinkenden Kuh-Euter zu Wurst verarbeitet und diese in Verkehr gebracht hat. Sein Geselle R., dem er die Anfertigung der Wurst übertrug, machte ihn zwar darauf c.u'merksam, daß der Kuh-Euter beim kociicn einen bedeutenden l'irj.a»! verbreite, Richter hatte aber keine andere Antwort al- die, R. möge Ww tüchtig Zwiebeln htnzgthun. Di, fertige Wurp ward» Leipzig, 29. October. Wegen gewerbsmäßigen Glücks- spieles ist der Holzbändler Schwantner in Hirschberg, Schlesien, zu einer mehrmonatigen Gesängnißstrasc, sowie zu einer Geldstrafe von 5000 verurtheilt worden. Der Angeklagte, welcher sehr reich ist und, wie er angiebt, in einem Jahre 90—100 000 durch den Holzhandel verdient, betrieb seit einer Reihe von Jahren mit einer Reihe anderer wohlsituirter Männer in öffentlichen Localen von Hirschberg das „Tempeln". Dies geschah fast jeden Donners tag und cs wurden dabei Einsätze vo» 50 />/„ aber auch zu höheren Belrägen gemacht, ja cs sollen sogar Goldstücke als Einsatz gegeben sein. Es war daher nicht zu verwundern, wenn an einem solchen Abende kleine Vermögen von mehreren Tausend Mark gewonnen und verloren wurden. Der Angeklagte hielt dabei meist die Bank. Er behauptete nun zwar, er habe das Glücksspiel nicht gewerbs mäßig, sondern nur zu seinem Vergnügen betrieben, aber die Straf kammer stellte dennoch die Gcwerbsmäßiqkeit fest, wodurch die Hand lungsweise des Angeklagten zu einer strafbaren gestempelt wurde. Das Gericht sprach sich dahin aus, daß auch ein reicher Mann, der wie der Angeklagte mit einem besonders hervorragenden Erwerbs sinn ausgestattet sei, das Bestreben haben könne, sich durch das Spiel eine Nebcncinnahme zu verschaffen. — Gegen das Urtheil lag eine Revision des Angeklagten vor, der sich darüber beschwerte, daß einer von vier Zeugen, welche an dem Tempeln theilge- nommcn, vereidigt sei, obgleich er doch — nach Ansicht des An geklagten — der Theilnahme au der zur Aburtheilung stehenden That verdächtig gewesen sei. Die übrigen drei Zeugen sind auch vereidigt worden, doch hat der Angeklagte sich darüber nicht beschwert. Einer von diesen dreien hätte allein als Mit- thätcr in Betracht kommen können, da er mit dem Angeklagten gewisse Verabredungen bezüglich des Spieles getroffen hatte, während die Uebrigen das Spiel aus eigene Faust betrieben batten und ihre Handlungsweise sich daher als eine besondere Strasthat, unabhängig von der des Angeklagten, charakterisirt haben würde. Da nun die Rüge des Angeklagten, so wie sie vorlag, unbegründet erschien, so ersolgle die Verwerfung der Revision durch den 4. Strafsenat des Reichsgerichts. Vermischtes. ----- Berlin, 31. October. In unterrichteten Kreisen von Berlin wird bebauptel, der Kaiser sei durch Maßnahmen der Stadt in Sachen der Friedrich-Stiftung und des Fciedrich-DenkmalS schwer verletzt. Die städtischen Collegien von Berlin baden nämlich nicht, wie sicbS gehört, den Kaiser von dieser Stiftung in Kcnntniß gesetzt, sondern ihn übergangen und alles mit der verwittwetcn Kaiserin Friedrich abgemacht, gleichsam, als ob noch sie und nickt Kaiser Wilhelm II. regiere, lieber die Stellungnahme der freisinnigen Presse in der Mackenzie'schen Angelegenbeil soll er. »ack osficiöseu Stimme», dieser Tage seinen Abscheu Ausdruck gegeben haben. -. ---- Naum burg a. S. Wie in den südlicheren weinbauenden Gegenden, so hoffte man auch hier, daß der Monat October den reichen Traubenbang noch einigermaßen ausreisen und wenigstens zu einem recht guten Mtttelwein gestalten werte. Die eingetretene und den größten Theil dieses Monat» biudurch angehaltene naßkalte Witterung, wozu sich sogar Nachtfröste, ein solcher vom 19. zum 20. bis zu 4° Reaumur gesellten, hat jedoch diese Hoffnung vereitelt und so wird denn auch hier die heurig« Weinernte, mit der bereit» begonnen ist, im Allgemeinen qualitativ nur als eine schwache Mittel« ernte bezeichnet werden können. Mehrere WeinbergSbesitzer baden eS übrigens wieder vorgezogen, das GewäckS, statt cinzukcllern, entweder alü Tafelobst, oder zur Fabrikation von Champagner zu verwertben. AuS den besseren Lagen werden für den Ccnlner weiße bis zu 9 bezahlt. Der Trauben, versandt ist wegen deS eingetrelenen Frostschaden» ein geringerer als im vorigen Jahre. Schließlich sei noch bemerkt, daß sich die ältesten Leute eine- fo überreichen Pflaumensegens, wie des diesjährigen, nicht erinnern können und daß der Preis sür diese nützliche Frucht eia so geringer ist, wie nie zuvor. O> München. 30. October. Mit einem Ueberschuß von lOOOVO bat die III. Internationale Kunstausstel lung vorgestern ihre Pforten geschlossen. Bon den 32l8 Kunstwerken (1500 unverkäuflich) sind 27 Proc. der verkäuf lichen im Werthe von l 050 000 verkauft worden. Für die königl Pinakothek in München wurden vom Prinzregenlcn zwei Bilder von Hermann Kaulbach („Unsterblichkeit") und L. Putz („4. baycr. Iägerbataillon bei Bazailles") gestiftet, Baron Wendelstadt schenkte Böcklin's „Im Spiel der Wellen" und R. Messe Willroider'S „Sintflulh". Diese Spenden, sowi« die vom Staat« für di, Pinakothek erworbenen Bilder repräsentiren einen Werth von etwa ISO 000 E« sind Werke folgender Meister: Benliare y Gil-Rom, G. v. Caval- Düsseldorf, Dagnar Bouvcret-Paris. Echller-München, Mausc- Laren, v. d. Meer-Haag, Nono-Venedig, Piglhein-München, E. I. Sckindler - Wien, Schönleber-KarlSruhe, Wiesinger Florian-Wien und E. Zimmermann - München. Außerdem kaufte Prinrreaent Luitpold noch zwei Bilder von Corelli- Rom und Willroider - München für seine Privatsammlung, Prinz Leopold ein Oelqemälde von Chelminöki (München) „Vorbeimarsch der l. bayer. Cavallerie - Brigade vor Sr. königl. Hoheit Prinz Leopold". Prinzessin Ludwig Ferdinand erwarb zwei Bilder von Ioor - Antwerpen und Putong- Baden-Baden. Von auswärtigen Galerien kauften nur das schlesische Museum in Breslau zwei Werke von Firtel L Zügel (München) und die königl. Galerie in Stuttgart zwei Oeigemälde von Chicrici-Reggio und Hecker-München. — Während der sonntägigen Aufführung des „Faust" im königl. Hostheater wurde der Hostheater maler Wagner in dem Momente vom Schlage gerührt. aiS der pflichttreue Beamte eben einer Tänzerin die im Ballet vorgeschriebenen Fliigel anstecken wollte. — Die Buch- und Kunstdruckcrei von iS. Mühlthaler (Druck der „Fliegenden Blätter" u. s. w.) ist sammt den an der Dachauerstraße ge legenen Häusern um den Preis von 970 OVO ^ verkauft worden. — Der Bau der Bahnlinie Murnau-Gar- misch-Partenkirchcn hat bereits begonnen. Allseitig wird dieser Bahn großes Interesse entgegengcbracht, weil sie eS in ihrer Fertigstellung ermöglichen wird, von München direct in die prächtigen Hochgebirgsdörfer mittelst Echienen- stranqes zu gelange», während bisher oft zun, Schaden der Landschaft tbeureS und unbequemes Miethfuhrwerk benutzt werden mußte. ---- Thorn, 3l. October. Der gestrige Zug Nr. 42 ist in Bergsriede entgleist. Der Personenverkehr wird durch Umsteigcn vermittelt. Die Störung ist voraussichtlich bis Nachmittags 2 Uhr gehoben. --- Darmsiadt, 31. October. Der Großfürst und die Großfürstin Wladimir von Rußland sind zum Besuch de- großherzoglichen Hofe» hier eingclroffcn und von dem Großberzog, sowie von Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich von Preußen und den Prinzen deS großherzoglichen -YauseS am Bahnhof empfangen worden. DaS großfürstliche Paar stattete heute Vormittag dem erkrankten Prinzen Alexander von Hessen einen Besuch ab und wird heute Nach mittag die Reise nach Paris forlsctzcn. — London, 31. October. Nack Meldungen au» Sheffield haben die Besitzer der Kohlengruben in Porksbire in einer gestern stattgebabten Versammlung beschlossen, den Forderungen der Koblcngrubenarbettcr nachzukomme», da die Arbeitgeber an andere» Orten dieses bereits gethan haben. Damit lst die Arbeitseinstellung vollkommen beseitigt. ---- Nom, 31. October. In der vergangenen Nackt brach in dem großen mit alten Möbeln gestillten Parterresaale deS Quirinals eine Feuersbrunst aus, welche sämmtlicke Gegenstände verzebrte, aber infolge der sofortigen RcttungS- arbeiten aus den Saal beschränkt blieb. Die Entstehung»« Ursache ist unbekannt. Der Schaden ist verhältnißmäßig nicht bedeutend; in dem vom Feuer verschonten Nebensaale befinden sich Silberzeug und Bronzen de» Hofes im Werthe von einer Million. ZNamenSstudien. Karl Emil FraazoS hat in seinen neuen Lu »Urbildern aus Asien „Aus der qroßen Ebene" neben wichtigen Sittcnschilderungen auch viel NovellisttschcS und Anekdotisches mit- getheilt. In dem Abschnitt: NainenSstudien spricht er von den seltsamen Namen, welche den Juden in Galizien und der Bukowina durch die von Kaiser Josepb ll. ernannte Commission in den Jahren 1782 und 1783 octroyirt worden sind. Der Kaiser, der sich in seinen humanen Bestrebungen oft überstürzte, ließ auch schon im Interesse de» Slaates und seiner Verwaltung den Juden Familien- namen geben, und zwar würbe die Maßregel durch deu Hoskriegs- raih mit militairischer Raschheit und Entschiedenheit auSgesührt. Ein Stallmeister, ein Lieutenant, ein Auditor und dazu je ein christlicher und ei» jüdischer Vertrauensmann aus der Gemeinde bildeten diese Commissionen, welche außerdem die wiederholte Wahl desselben Namens innerhalb ihres Sprengel- vermeiden sollten »nd daher ihrer Phantasie freien Laus ließen, wobei auch Judenhaß und Kasernenwitz zu ihrem Rechte kanien. — Die von Franzos angeführten Namen beweisen dies zur Genüge, noch mehr ober die von ihm erzählten Anekdoten. Ans einem Balle in Tarnopol in Oslgalizien, bei welchem viele jüdische Honoratioren der Stadt anwesend sind, wird ein sremder Siudent einer jungen reizenden Dame vorgestellt, über- hört jedoch ihren Namen. Während der Quadrille erlaubt er sich danach zu fragen. Das dübsche Kind blickt ihn treu herzig an und flüstert errötbend: „Küssemlchl" „Sie, Sie meinen", stottert der Jüngling. . . „Küsiemichl" wiederholt sie etwas lauter. — „Pst!" flüstert er unwillkürlich. „Ich — gerne — aber —", „Nannclte Küssemich", wiedertwlt sie zum dritten Male lachend. . . „Ich bin die Tochter des Kaufmanns Abraham Küssemich!" — Der Student senszt ties aus, erröthet heilig und schleicht nach der Quadrille in einen Winkel. Unser» von ihm sitzt em jüdisches Mädchen, offenbar nicht gerade den gebildeten Ständen angehörig, aber so hübich, daß er sie sür deu Walzer zu cngagiken beichlicßt. Er tritt vor sie hin und nennt mit tiejer Verbeugung seinen Namen. Sie schnellt aus, erröthet und sagt vernehmlich: „Groberklotz!"— „Wie?" stammelt er bestürzt. „Groberklotz" wiederholt sie und sügt, als sie seine Verblüffung gewahr wird, hinzu: „Wenn Sie mir Ihren Namen nennen, muß ich Ihnen Loch auch meinen Namen sagen: ich heiße Sarah Groberklotz und bin die Tochter vom Glaier Meister Rüben Groberklotz " — Die zweite Quadrille endlich beschließt der Geprüfte mit einer jungen Frau zu tanzen, verlangt aber, durch Ersahrung gewitzigt, nicht ihren Namen zu wisse». Die Dame erweist sich als so geistreich uud gebildet, daß er auch nach dem Tanze an ihrer Seite bleibt und endlich den Muth saßt, ihr seine beiden eben erlebten Abenteuer zu erzählen. Aber wie bestürzt ist er, als sich ihre lächelnde Miene immer mehr verfinstert und sie endlich spitz sagt: „ES ist ein billiges Vergnügen, Jemand wegen seines Namens zu verhöhnen. Dasür kann doch wirklich kein Mansch. Ich hätte Sie, mein Herr, sür tacivoller gehalten." Und als er sich zu ent schuldige» beginnt, dreht sie ihm den Rücken Betroffen eilt er zu dem Freunde, der ihn in die Gesellschaft eingesührt, und erzählt ihm den peinlichen Vorfall. „Ja!" lacht dieser, man darf eben im Hause des Gehenklen nicht voni Stricke reden. Die Dame heißt Auguste Mist, geborene Wohlgeruch und ist die Tochter des reichen Guts besitzer» Adols Wovlgrruch aus Podolien." — Zweifel an der Echiheit dieser Geschichte, welche die Einwohner von Tarnopol den Besuchern selbst zu erzählen pflegen, sind wobl gestattet: doch die vier Namen, die darin eine Rolle spiele», sind keinesivegs erfunden. Die Familien Küssemich, Grobe, klotz. Mist und Wohlgeruch blühen tu der That tu Ocsterreichisch-Podolien. Literatur. Zeitschrift für Volkskunde. HerauSgegeben von Or. Edmund Beckenstedt. 1. Band. l. Heft. Leiozig, Verlag von August Hettler. Unser Mitbürger, Herr vr. Beckenstedt. dessen Werke: „Die Mythen, Sagen und Legenden der Zamaiten", und: „Geschichte der griechischen Farbenlehre", in allen wissenschastlichen Werken als evochemachend bezeichnet worden sind, hat mit der soeben begrün beten Zeitschrift einem in Deutschland längst gesühlten Bedürsnisse abqeholten Es handelt sich darum, die „Volkskunde" auch dem Volke selbst, da» sich von den doctrinairea Erörterungen der Fach wisjenschast abwcndet, wieder interessant zu mache». Bon Grimm ab, dem größten Mythalogen aller Zeiten und Völker, läuft eine Richtung, welche gerade die deulsche Forschung etwas in Miß kredit gebracht hat, indem sie den Blick aus das Allgemeine verlor, und sic« zu sehr io Spitzfindigkeiten der Deutung und Einzelheiten wohlaestel. Bas «iuem auderen Standpunkt stehe» die sogenannten „Folkloristen", welche seit einigen Jahren ihre Organe ia England, Frankreich. Spanien, Skandinavien und Italien baden. Die Idee der Folkloristen ist die Gleichietzong der Volk». Überlieferung aller Zeite» uud aller Völker ihrem Werthe noch. Sie >s» das Extrem nach der ondere» Seite, uud das Bedenkliche ihres SlandpuncleS liegt «he» in der Verallgemeinerung der Menschen. Beckenstedt'« Stondpunct ist der Kamps gegen die Einieitigkei» der Vedenverherrlichunq und die Einseitigkeit der Deutung. Die Mytdeu und Sogen will er deuien mit Hilse der Sprache (Etym»Iogie). der sittlichen Anschauung (ethische Deutung), »er Physiolngie. de« Natur. Vorgangs, und zwar jeden Mythos sür sich, nach Zeit und Raum Volk und Bildung der Träger der Ueberlieierung. Es ist also auch heeigea Arbeiten de» versaffer» bürgen ua« dafür, daß e« th« ge lingen wird, seinen vermitteladea Standpunkt zu wahre». Die Zeiischrist wird in der Anschauung de- Versaffer» geleitet, aber sie erkennt auch die Berechtigung auderer Ansichten an uud wird ihnen bereitwillig ihre Svallea öffnen. Die unverrückbare Orduuug jeden HesteS ist: 1) Ein wiffeuschasllicher Artikel, 2) VnlkS- überlieserungen, dem Muude de« Volke- entuomme«, also Sagen, Märchen, Schwänke, Volkslieder, BolkSschauspiele, Dar« sielllingea von Aberglauben, Sitten uud Gebräuchen. 3) Bücher besprechungen der einichlägigen Literatur. Diese Vielseitigkeit soll das Volk wieder zum VolkSkiude heraoziehea. Alle Pedanterie soll der Zeitschrift fern bleiben. Ihre Forschung soll frisch and gesund bleiben. Das erste Hest beginnt eiae iateressaate Abhandlung de» Herausgeber« über „Rübezahl", die au den bisherige» Deutung«» des Berggeistes scharfe Kritik übt. und zuletzt die Lösung de» Rübe- zahlräthselS bringt. Daran schließen sich „Sagen aus der Provinz. Sachsen", „Sagra uud Märcheu aus der Bukowina", mitgetheilt von R ttaindl. „Ohneverftaud". em llthauische» Märchen, mitge theilt von I. Medalje, „der Aberglaube. Heilsprüche au« der Pro vinz Sachsen", und eine Besprechung deS Werke«: „Religion uud. Mythologie der altea Egppter" vo» Brugsch. Wir rusen dem- neuen Unternehme», das eiue ia Deutschland längst gesühlte Lücke auSzusüllea gekommen ist, eia wohlgemeinte-: „Glück aus!" zu. —«. ' Sotsl Lkisordol,,. Ituliuliokntrnnse 7 d, au <ler krowsvnüs xelexeu. lloedkerrncluckh- licd« Xiwmer uoä 8irloa» wir vorrtUrliedeu Lette». LItcker iw, OlrlI« Lrelee. «abtnet-Phot-gra-dle». SuLerft ßltlKRßlR g vortdeilhast sür Lolporiage-Vertrieb. Markt, vartdel's H»f. < eit 1878. Mäkige Preise, günst. Bedingungen. Fernspr. 682. Patent-Ofen rc. mit Grudtseuerung. Plagwitz, AlbertstraHe LS. Leipzig, Färberstr. L«. vom bestell 6ru(1k-6oüks. (LI»x«s»ockt.) LIit üer lclsioea ^usix»bs vo» 2 tlle. »iol» vitkreoä äs» L»vesu VViutnri krsi voa lluita», llolnsrstelt sto. eu halten, dürft« ilnocheo uuLinudlieh «r- nckemeo. Lud doch i»t s« so. blau kauf« »ick iu der atakntsu Xvotd , Orajs,- oder ilioernl'v.-lldlx. «io Olrrs HV und ISau solche» (1 Dhonlvflel) iu eiuew Driolc^lase vnrwsu Wassers uud wau vird üdsr dia überaus raseks Leseiti^uugl de» peiuigl«odsu Husten» «rstauut »«io. Gottesdienst: Freitag Abend 4 Uhr 45 Mia. Sonnabend früh 8 Uhr 30 Mm. Predigt 9 Uhr 30 Min. Tageskalender. Telephon. Anschluß: s. W. Polz (Expedition des Leipziger Tageblattes) Nr. 222. Redaktion des Leipziger Tageblattes ISS. 6. Postamt 5 (Neamarkt 16). 7. Postamt 6 (Wiesenskraße 19). 8. Postamt 7 (Ranstädt. Steinw^. 9. Postamt 8 (Eilend. Bahnhof). 10. Postamt 9 (Neue Börse). 11. Postamt 10 (Hospiialstraße). 12. Postamt 11 (köruerstraße). >m Geaensotz zu de» „Folklorist«»" der Blick a»s das Allaemeia«. der loustigr» ims de» Betrieb 1»»«rhattk »«stimm«» Ei«»»»», dem « huldigt. M, bft-»Echl»>r«1 fstr da, Bjffrch der 1. Postamt 1 im Postgebäude am Augustusplatz. 2. Telegraphenamt imPostgebäude am Augustusplatz. 3. Postamt 2 ain Leipzig-Dresdner Bahnhöfe. Postamt 3 am Bayer. Bahnhofe. Postamt 4 (Mühlgasse). 1) Die Postämter 2, 3. 4, 6, 7, 8, 9 und 11 sind zugleich Tele- graphcnanstaltea. Bei dem Postamt« 5 werden Telegramme zur Besorgung an die nächste Telegraphcnanstalt angenommen. 2) Die Postämter 5 und 9 sind zur Annahme gewöhnlicher Päckereien sowie größerer Geld- und Werthpackete nicht ermächtigt. Bei dem Postamt 10 lPacketpostamt) findet eine Annahme von Post- sendungen nicht statt. 3) Die Dienststunden bei sämmtlichen Postämtern werden abgehalten: an den Wochentagen von 8 Uhr früh (im Sommer von 7 Uhr früh) bis 8 Uhr Abends, an Sonntagen und gesetzlichen Feier- tagen von 8 Uhr früh (im Sommer von 7 Uhr früh) bis 9 Uhr Vormittags und von 5 bis 7 Uhr Nachmittags. Die Post ämter 2 und 3 sind für die Annahme ,c. von Telegrammen außer den Postdienststunden an den Wochentagen auch von 8 bis 9 Uhr Abends geöffnet. Beim Telcgraphenamte am Augustusplatz »erden immerwährend, auch in der Nachtzeit, Telegramme zur Beförderung angenommen. Bei dem Postanit l am Augustusplatz findet an den Sonn tagen und gesetzlichen Feiertagen auch in der Stunde von 11 bis 12 Vormittags eine Ausgabe von Briefen an regelmäßige Abholer statt. Anskunstsstcllc» der königlich sächsischen StaatSeisenbahn- verwaltnng Dresdner Bahnhof, geöffnet Wochentags 8— 12 Udr Vormittags und V,3—6 Uhr Nachmittags, Sonn- und Festtags 10—12 Uhr Vormittags) und der königlich preutzischen Staatsriscndaknverwalrung (Brühl 75 u. 77 sCreditanstaltj parterre im Laden, geöffnet Wochentag» 9— 1 Uhr Vormittags und 3—K Uhr Nachmittags, Sonntag» 10— 12 Uhr Mittags) geben beide unentgeltlich Auskunst a. im Personenverkehr über Ankunft und Abgang der Zuge Zuganschlüsse. Reiserouten, Billetpreise, Reiseerlelchterungen, Fahrpreisermäßigungen rc.; b. im Güter-Verkehr über allgemeine Transportbedingungen, Frachtsätze. Kartirungen rc. Landwehr-Bureau im Schlosse Pleißenburg, Thurmhaus, 1. Etage links (über der Wache befindlich). Meldestunden sind Wochentags von 8 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags, Soun- und Festtags von 9 bis 12 Uhr Vormittags. Lrffentliche Bibliotheken: Universitätsbibliothek 11—1 Uhr. Stadtbibliothek 3—5 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse) 10—12 Uhr. Volksbibliothek 1. (V. Bczirksschule) 7'/,—9'/. Uhr Abends. Volksbibliothek III. (VII. Bürgerschule) 7'/.—9',. Uhr Abds. BolksbibIjothek VI. (I. Bürgerjch.L, Lortzingstr.2)7'/.-9V.U.A. Pädagogische Ecnlralbibltothck (Comenillsstistung), Lehrervereins- daus, Kramerstr. 4, geöffnet Mttwoch und Souuabend von 2—4 Uhr. Städtische Sparkasse: Expedittonszeit: Jeden Wochentag Ein zahlungen, Rückzahlungen und Kündigungen von früh 8 Uhr un unterbrochen bis Nachmittags 3 Uhr. — Effecten-Lombardgeschäst parterre links. — Filiale für Einlagen: Bernhard Wagner, Sctiüpenstraße 8/10: Gebrüder Svillner. Windmühlenstraße 37; Heinrich Unruh. Weststraße 33; Julius Hossinann, Petersstein- weg 3; Julius Zinck, Querstraße 1, Eingang Grimm. Sieinweg. Städtisches LeihhanS: Expeditionszeit: Jeden Wochentag von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachmitt. 3 Uhr, während der Buction nur bis 2 Uhr. Eingang: für Psänderversatz und Herausnahme vom neuen Börsengebäude, sür Einlösung und Prolongation von der Nordstraße. In dieser Woche und an den entsprechenden Tagen verfallen die vom :iv. Januar bis 4. Februar 1888 versetzten Pfänder, deren spätere Einlösung oder Prolongation nur unter der Miteatrichtung der Auctionsgebühren stattfinden kann. Stadt-Steuer-Vinnatzme. Expeditionszeit: Vormittags 8—12 Nachmittags 2—4 Uhr. Kgl. Lachs. Stanves-Amt, Schloßgasse Nr 22 Wochentag- geöffnet 9 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Udr, Sonntags und Feier tags 11—12 Uhr, jedoch nur zur Anmeldung von todtgeborneu Kindern und solcher Sterbefälle, deren Anmeldung keinen Aufschub gestattet. Eheschließungen erfolgen nur an Wochen tagen Vormittags. Friedhofs-Expedition und kaffe für den Süd-, Nord- und neuen Jodannissriedhos Schloßgaffe Nr. 22 in den Räumen de« königl. Standes-Amtes. Daselbst erfolgt wädrend der beim Standes- Amt üblichen Geschäftszeit die Vergebung der Grabftellen aus vorgedachten Friedhöfen, sowie die Ausfertigung der Loncessio»». scheine, Vereinnadmung der Concessionsgelder und die Erledigung stichea Angelegeuhettr». W» «Md» » Udr.
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