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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-04
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1888
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Erscheint tLgltch früh 6'/, Uhr. Leisel ton uui LrprdUio» JohauneSgaffe 8. Lprrchstunüea der Kedartion. Lormittagt 10—18 Uhr. Nachmittag- 5—k Uhr. - - - «»„»«, »er für »te nSchftsslgendr «ummer »eft1«»tr« Inserate a, W«chei,ta,e« »t« » Uhr Rachmtttaa«, an Sam»- u»d Krftla-eu früh ht« /,9 Uhr. 3a -ru Filiale» für Ias.Aunahme: vtta »lem«. UolvrrfitLI-str-ie 1. Laut» Lösche. «atharlnenftr. 23 pari, und SSnlgSpla» 7. ,ur bi- '/,S Uhr. eiDigcr.Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschiiftsverkehr. Abormimi«tspr»1» vierteljährlich 4V, Mk. lutl. vringecloha 5 Mt., darch hi» Post bezöge» 6 Mk. Jede riazel,» Nummer 90 W velegexrmplar 10 Pf. Gebühre» sür Extrnbellnae, (in Taaeblall-Formiit gesalzt» «h«» Postbelürdernng 60 NN. Mt Postbesärderung 70 NN. Inserate S gespaltene Petitzeile »0 M. «r»b»re vchristea la»t »s. Preisverzetch»». Tabellarischer mgtffernsatz »ach Häher« Tarif. Nertmnra unter dem Nedaetloa-Krich die saelpalt. Zeile bOPs^ vor de» Aamtlt,»»ach,tcht«, die Sgespaüen« Zeile 40 W. Inserate stad stet« a» di, Expepttta» M senden. — Nabalt wird »ich» gagebe». hl»», prnemunvrnnäo oder darch Post- 30S. Sonntag den 4. November 1888. .82. Jahrgang. Amtlicher Theil. Beseulllche Sitzung der Stattverordurlen Mttt»och, de« 7. November 4888, «bendS «»/, «de, t« Sa«l« be» vormalige« Ha»d«lsbSrfe, am Naschmarkte. Iag« « » rd nun-: I. Bericht de« Bau« «nd Ockonomieau-schufle» über Aus füllung der schwarzen Lache im Nonuenholze und eine« Theile» de« Streitteiche«. II. Bericht de« LauauSschusse« über: L. Herstellung eine« Schuhe« gegen Blitzschlag an der Hochbehälteranlage der Wasserleitung bei Probstheida; d. die Rückäußerung de« RatbeS auf die Anfrage de« Collegium» dez. der Pos. 5 Titel „JnSgemein" de« Kostenanschläge« über den Neubau de« PolizeigrbLude«. UI. Bericht de« Verfassung«, und Finanzausschüsse« über die Vorlagen betr. die Ausnahme von Reudnitz und Auger-Crottendorf in den Stadtbezirk Leipzig rc. IV- Bericht der SchlachthosScommission über Herstellung von sieben Kühlzellen im Kühlhause de« Vieh« und Schlachthosc«. vclumnlmachmg. Bi« zum erfolgten Abbruche de« Triumphbogen« aus dem Lugustu«platze bleibt daselbst der Verkehr mit schwerem Fuhrwerk aus die am Augusteum und Museum vorübersührendeu Straßen beschränkt, und ist r« nur leichten Geschirren gestattet, die mittlere Straße und den Weg durch dm Triumphbogen zu benutzen. Zuwiderhandelnde haben Geldstrafe bi« zu SO ^4 oder Hast bi« zu 14 Tagen zu gewärtigm. Leipzig, dm 1. November 1888. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georg».Hennig. Bekanntmachung. Wir beabsichtigen, die zur Schmückung am 31. vorigen Monats verwendeten Guirlanden und Reiser, mit deren Ab nahme am 5. diese« Monat« begonnen werden soll, auf dem Platze zu verkaufen. Offerten wird unser Bauamt. Rathhau«, 2. Etage, bi» zum 5. diese« Moaat« entgegennehmen. Leipzig, dm 2. November 1888. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georgi.Hentschel. I». S8S8. Manntmachmig. Nachdem mit der Zustellung der Declaration-aufsorde rnngen sür die Einschätzung zur Einkommensteuer auf da« Jahr 188S an die betheitigten Steuerpflichtigen begonnen worden ist, wird nach tz. 33 der zum Einkommensteuergesetze vom 2. Juli 1878 erlassenen AuSsührungS-Berordnung vom tt. Oktober desselben Jahre« hierdurch bekannt gemacht, daß c« auch Denjenigeu, welchen eine Declaralion-ausforderung nicht zugegangm ist, sreisteht, «ine Declaration über ihr Einkommen bi« zu» SV. November diese« Jahre in, Stadthause, Obstmarkl 3, Erdgeschoß recht-, einzureichrn, sowie daß an bezeichnelcr Stelle zu diesem Zwecke DeclarationSsormulare aus Berlaugrn «aeatgrltlich verabfolgt werden. Gleichzeitig werden alle Vormünder, ingleichen alle Der treter von Stiftungen, Anstalten, Pcrsonenvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte de« BermvgenS- erwerb« ausgestatteten Vermögen-Massen aufgefordert, sür die von ihnen bevormundeten Personen bezw. sür die von ihnen vertretenen Stiftungen, Anstalten u. s. w-, soweit die selben ein steuerpflichtige« Einkommen haben, Declarationen bei un« aach dann einzureichen, wenn ihnen de-halb eine besondere Aufforderung nicht zugehen sollte. Leipzig, dm 27. Oktober 1888. Der Rath der Stadt vr. Georgi.Gühlitz. Aufforderung. Die am 11. Mir 1849 verstorbene Frau Emilie verw Gericht-director Winkler geb. Pöppig hat in ihrem letzten Willen ein Vermächtniß von 4000 Thlr. mit der Bestimmung gestiftet, daß die Zinsen davon an «»be mittelte Wittwea zweier hiesigen Advocatea oder GerichtSdtreetoren je fünf Jahre lang an-gezahlt werden sollen. Die eine Hälfte der Zinsen dieser Winkler-Pvppig'schen Stiftung ist auf die fünf Jahre 1889 bi« mit 1893 ander weit durch dm VersassungSauSschuß de« Stadtverordneten Collegium« zu vergeben. ES ergeht daher an diejenigen Fraum, welche darauf An spruch machen könnm und wollen, die Aufforderung, ihre Gesuch« bi- zum IS. November 4888 im Geschäftszimmer der Stadtverordneten, Katharinmstraße 1, 2 Treppen, anzubringen. Leipzig, am 20. Oktober 1888. Der VersaffungSanSschuß der Stabtverordaete». Vr. Schill. Bekanntmachung. die Aufnahme schulpflichtiger Kinder in dt« Bereinigte Fretschnle bete. Diejenigen Eltern, welche um Ausnahme ihrer Ostern >889 schulpflichtig werdenden Kinder in die Freischule nach zusuchen gesonnen sind, haben ibre Gesuche von jetzt ab bi- spätesten- de» 47. diese- Monat- in der Schul« Expedition, Alte Waage. Kalharinenstr. l. 1. Etage. Zimmer Nr. 4, Vormittag« von 9 bi« 12 Uhr und Nachmittag« von 3 bi« tz Uhr persönlich anzubringen und die ihnen vorzu legenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantwort«, auch gleichzeitig ein Zeuaniß über da« Alter de« anzumeldenden Kinde« und den Impfschein vorzulegen. Leiprig, am 3. November 1888. - -Et* SchulanSschuß der Stadt Leipzig. Walter. Lednert. Im Monat Oktober l. I. erlangt« da» hiesige Bürgerrecht: Varth, Emil Wilhelm, Handelsmann, Böhm. Rudolf, Prosefsor m»d Or. weck. vrendel» Friedrich Hermann, RathSexpedieut» vunke, Franz August Botthelf, Schänkwirts, «ad Productruhänblrr, Gednhn, Hermann Otto Eduard, Kürschner, Glatz, Earl Hermann, Kausmana, Himmelreich, Earl O«car, Postsecretatr, Island» Friedrich Mar, Schänkwlrth, Aungtzanh, Gustav Adolf, Privatmann, Knüpfer, Ialtu«, Lehrer, Koch, Earl Friedrich Wilhelm, Maurer, Kraßelt, Ernst Gustav. Lehrer, Kretzschmar, Friedrich Goiihold Maximilian, vr. jnr. »nd Rath«. asscssor. Krüger, Richard Theodor, vr. plül. »nd Lhrmikrr, Kühn, Waller, Portraitmaler, Leidiger, Julius Llemen« Tdeodor, Postsecretatr, Limburger, Alexander Paul Bernhard, Kaufmann, Littterrot-, Ferdinand Gustav Alwin, Kausmann, Mälzer, Wilhelm, Bodenmeister, Meißner, Friedrich LouiS, Buchbinder» Müller, Hermann Bernhard, Lehrer, Pank, Oscar, v. lkvol. und Superintendent, Petzold gen. Schlenker» Friedrich Hermao», Schutzmann, Rech, O-car Wilhelm Julia», Kausmaaa, Reichel, Gustav Adolf, Ingenieur, Renner, Hermann Eduard, Maurerpolier, Richter, Franz Otto, Maler und Lacktrer, Richter» Gustav Emil, Buchbinder, Röhler, Gustav Friedrich August, kauft». Agent, Sachse, Arthur, vr. west., Schäfer, Earl Gustav, Arbeiter, Schäfer» Wilhelm Robert Richard, Kaofmaa», Schösser, Paul Wilhelm Otto, Kausmau», Lcharrilbrck, Max Adolf, Bankbeamter, Schauer» Leopold, Kaufmann, Sckrlter, Arlhur Balduio, Lehrer, Schlleder, Julius Oscar, Dachdecker, Tchlobach, Paul Georg Otto, Fabrikant, Slbmidt, Earl Bernhard, vr. iur., Referendar n»d Prwatdoreut, Schmidt, Earl Friedrich August, Schmied, Schmidt. Earl Paul, vr. zur. und Rechtsanwalt, Schmteder, Oscar Albert Otto, Kaufmann, Schünseld gen. Naumann» Friedrich Max, Geschäftsführer, Schönrfelder, Friedrich August Wilhelm, Wäschesabrtkaut, Schuch. Arthur Thilo, DiakonuS, Schulze, Ernst Friedrich Wilhelm, Pargnetsubbodeusrbrikant, Seidel, August Hermann, Buffetier, Srltmann, Earl Heinrich Wilhelm, Kaufmann, Sonnenschmtdt» Earl Heinrich. Stellmacher, Starke, Gustav Albert, UaiversitälSpedell, Tteidel, August Hermann, Putzmaurer, Ttetnbrück, Robert Gustav, Kaufmann, Stetnmnller, Bernardo Alexander, Prokurist, Lterzrl, Johanne» Martin, Lehrer, Ttönert, Carl Gustav, Bahnfchaffner, Stöver, gen. Steineck, Jobann Heinrich Wilhelm, Prokurist, Strauß, Johann Julius Emil, Kaufmann und Oberlieoteaant o. D., Strobkl, Carl Gottlob Julius, Kaufmann, Stürz» Ernst OScar, BersicherungSbeamtrr, Täschner, Paul Wilhelm Adolf, Reitbahn- und Hau-besttzrr, Tättbert, August Emil, Schriftsetzer, Tkichuiann, Johann Heinrich, Hau-manu, Thiele, Ernst Hermann, Lehrer. Thotz, Hermann Eduard, Kausmau», Thümmler, Johannes Wilhelm, Kaufmann, Titze. Gustav Hermann, Agent, Töpcl, Richard Friedrich, RegieruugSbaumeister und Lehrer der Baugewerkem'chule, Toepser, Carl Ferdinand. Fabrikbesitzer, Trrftz, Heinrich Rudolf Oliv, Maschinenbauer» Trödler, David, Richard Felix, Kaufmann, Tuschmann, Friedrich Eduard. Lithograph, Ulsch, Franz Eduard Johann, Friseur, Vogel, Daniel Paul, Pfleger beim Schlachthos, WachSillllth, Friedrich Ernst, Buchhändler, Wagner, Franz Wilhelm Heinrich Stephan, Kaufmann, Wehsener. Friedrich Ernst, Markthelsrr, Weigel, Carl Robert, Schneider, Weigel, MaximuS Liclor Albia, Postdirector, Weißing, Carl Edmund Oswald. Schriftsetzer, Wrnck, Richard Moritz. Kausmann, Wendt, Carl Goltlieb Paul, Ralhsexpedient, W'lleke, Felix Waldemar, Expedient, Winkler, Ernst Philipp, Architekt, Wltzgall, Ernst Rudolf, Turnlehrer. Wolf, Friedrich Carl Otto. Cigarrenhändler, Wals. Johann Carl August, Kausmann, Wolfs, Hermann Heinrich Rudolf, vr. pdü, Direktor und Docent, acharia«, Burkhard Heinrich, Glasmaler, arnckr, Jacob Wilhelm Eduard, vr. ptul. und Privatdocent, ehme, Juftu« Lonstanz. Rechtsanwalt, Zeitzig, Ernst Julius, Architekt und Maurermeister, Zieger, Friedrich Bernhard, Amtsrichter, immermann, August Richard, Kauiman», immerman», Hugo Christian, Kaufmann, -llner, Julius, Privatgelehrter, schau, Max Reinhold, Tapezierer, urner. Heinrich Paul, Kausmann, Ür», Joses, Walther, Kausmann, »icker, Earl Friedrich, Buchhalter. Bekanntmachung. Nach H. 1 der Verordnung der Königlich« Ministerim deS Innern und 'der Finanzen vom 12. Oktober 1883 be dürfen alle für Privalzwecke dienenden elektrischen Be leuchtungen hinsichtlich der Art und Weile ihrer Ausfüh rung einer vorgängigcn polizeilichen Genehmigung, und nach tz. 7 derselben Verordnung verfällt Der>cnige, welcher eine elektrische Beleuchtung der Bestimmung in tz. 1 zuwider ohne pottzeiliche Genehmigung herstellt oder benutzt — insoweit er nicht nach dem ReichSstrasgesetzbuch ein« höhere Strafe verwirkt hat — in eine Geldstrafe bis zu ISO oder entsprechende Haslstrase. Da unS neuerdings bekannt geworden, daß den vorge dachten Bestimmungen wiederholt mtgegengehandelt worden ist. so bringen wir dieselben hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung, daß diejenige», welche eine ohne unsere Geneh migung hergestrllte elektrische Beleuchtung benutzen, sich außer der Bestrafung nock deS Verbote« der Weiterbmutzung ihrer Anlage zu gewärtigen haben. Leipzig, dm 2. November 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. V. 579«. Vr. G-orgi. Wilisch. «ff. Mamtmachmg. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Amntniß, daß wir da« sämmtliche sür unsere Rechnung zur Dekoration gelegent lich der Gruncsleinlequng zum Reichsgericht gelieserte.Fichtm- reißig an Herrn Kunst- und Handelsaärtner I. G. Haniflh, Königl. Hoflieferant hier, verkauft haben. Leipzig, am 8. November 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stöß. Verpachtungs-Anzeige. Dir in hiesiger Residenzstadt am Marktplatz« in der Näh« der Post gelegen«, der Sladtgemcinde SonderShaulen gehörige Rrftauration znm Rathskeller soll aus den zwölfiädrigea Zeilroum vom 9. März 1889 bi» 8. März 1901 öffentlich nach Meistgebot verpachtet werdcu. Al» LicilationStermin ist Montag, den 3. December 1888, Vormittag» II Udr, in unserem Audienzzinimer anberaumt worden. Pachtlustige, welche znm Bieten zugelasien sein wollen, haben un« ihre BerwögeoS- und OualificaiwiiSzeugiiiffe am TerminStage tu der Stunde von 10 bis 11 Uhr BormittaqS zur Prüfung vorzulegen. Die Ltcitatiou«. und Pachtbedingungen können vom 1b. November d. I. ab täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage in unserer Kanzlei eiugefehen werden: auch werden von diesem Zeüpuncte au Abschriften derselben gegen Vergütung der Loptalten mitgethellt. Sonvershansen, de» 30. Oktober 1888. Der Magtftrat de, Neflde»,. Laue. Nichtamtlicher Theil. Unsere Lolonlen. ES kann keinem Zweifel unterliegen, daß in der Entwicke lung unserer Colonim eine Krisis eingetreten ist, welche un» vor ernste Ausgaben stellt. Fürst BiSmarck hat beim Beginn der Bewegung, welche zur Gründung von deutschen Colonim in Afrika und Australien geführt hat, als Grundsatz aufgestellt, daß die Regierung nicht führend aus dem Gebiete der Colonial- politik auszutreten gedenke, sondern nur da ihren Scbutz ge währen werde, wo deutsche Niederlassungen und Handelsver bindungen «inen solchen al«j wünschenSwerth erscheinen lasten. In diesem Sinne ist besoiHer« in West- und Ostafrika dor- gegaogen worden. Auf Samoa, wo Streitigkeiten zwischen den Elnarborenm über die Person de« König» au-gebrochen waren, hat sich die deutsche Regierung für dm Gegenkvnig Tamasese erklärt, da sich sein Nebenbuhler und Vorgänger Malietoa seiner Stellung als unwürdig gezeigt Halle. Jetzt ist in der Person Mataasa'S ein dritter König ausgestellt worden, welcher Tamasese wiederum verdrängt hat. Hier wie an der ostafrikanische» Küste ist e« zu Kämpfen gekommen, in welche deutsche Marinesoldatm lhätig eingcgriffen haben, aber eine Entscheidung ist dadurch nicht herbeigesübrl worden Die lctzlen Nachrichten über die Lage in Ostasrika melden, daß die deutsche Kreuzercorvette „Sophie" am 3l. Oktober da« nördlich von Bagamoyo gelegene Dorf Whinvi in Brand geschossen habe, weil dessen Einwohner dm Aufständischen in Bagamoyo Waffen, Mnnition und bewaffnete Sclavm geliefert hätten. Hwzugesügt daß sich die Lage in Bagamoyo gebessert habe »nd daß neue Ruhestörungen dort nicht befürchtet werden. Im Witulande, in Kamerun und im Togolande, ebenso wie aus Neuguinea und im Kaiser Wilhelmsland und im BiSmarckarchipel herrscht Ruhe, in Lüderitzland endlich harren die Untersuchung«!« über die dort zu hebenden mineralischen Schätze noch des Ergebnisse-, DaS ist in Kürze die Lage der Dinge in unseren Colo nim in Afrika und in Australien. Da- Bild, welche- sich darbietet, ist weder sehr erfreulich, noch allzu düster, nur DaS ergiebt sich daraus, daß die Zukunft ganz andere und größere Anforderungen a» die deulschm Colonisatorm stellen wird, als die Vergangenheit seit 1884 an sie gestellt hat. Man kann sagm, daß die bisherigen Bemühungen nur die Einleitung Dessen bildeten, waS wir von unseren Colonim hoffen und erwarten. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Privatthätigkeit, wie sie bisher entfaltet worden ist. dm Anforderungen nicht genügt, und daß man auch auf die Dauer mit bloßm Flottcn- kundgebnngm an dm Küstcnpunctm nicht anSkommm wird. Diese Wahrnehmung führt uns zu der Frage: Was soll ge schehen, um dem Zweck, welchen unsere Colonisatorm in Afrika und Australien anstrebm, besser zu erreichen als bisher und das Erreichte dann auch sicher zu stellen? Die Hauptaufgabe ist an der ostasrikanischm Küste zu lösen, wo die von der dmtsch-ostasrikanischm Gesellschaft erworbenen Gebiete durch vm Ausstand der arabischen Sclavmhändlcr bis auf Baaa- moho und Dar el Salaam vorläufig als verloren zu be trachten sind. Mit dm Interessen der dmtsch-ostasrikanischm Gesellschaft gehen zwei allgemeine Aufgaben Hand in Hand: die Unterstützung Emin PaschaS und die Unterdrückung des SclavenhcindelS an der ostasrikanischm Küste. WaS Privatbestredungen zu leisten vcrmögm, ist nach allen drei Richtungen hin geschehen: die Gesellschaft hat dm Ent schluß kunvgegeben, vie vertragsmäßig erworbenen Gebiete unter allen Umständen fcstzuhalte», beziehungsweise wieder zu erwerbe». daS geplante Unternehmen zur Unterstützung Emin Paschas hat in Deutschland aller Orten begeisterte Zustim mung und Unterstützung durch Geldspenden gesunden, und zur Bekämpfung de« Sklavenhandels haben sich vie Vertreter aller Stände nicht minder wie die Regierung selbst bereit erklärt. Man kann hiernach sagm, daß vie colonisatorischen Verpflichtungen DeulfchlandS überall im Lande da« richtige Berständniß gesundm haben und daß de-halb eine Erörterung derselben im Reichstage aus die günstigste Ausnahme und auf warme Empsehlung eines Gesuchs an die RcichSregie- rung, der Sache ihre wirksame Unterstützung zu leihen, rechnen kan». Die geeignete Handhabe dazu bieten die Beschlüsse, welche die Versammlung im Gürzenichsaale zu Köln am 27. Oktober gefaßt bat. Die Frage, in welcher Weise die» Eingreifen der ReichS- regierung einzutrelen hat, bleibt vorläufig noch offen. Wenn Mittel vom Reichslage beansprucht werden, so «uß bereit em fertiger Plan vorliege,i. in welcher Weise die geforderten Summen verwendet werden sollen, und rin solcher Plan läßt sich nicht ««» dem Aermel schütteln. Schätzbar« Andeutungen in dieser Beziehung hat der Misfion-iuspertor Fahrt in fein« Rede, die er in Köln zur Unterstützung de« Unternehmen« für Emin Pascha gehalten hat, gegeben. Er ist sür die Aus rüstung eine- FreiwilligencorpS von 1000 bi- 1500 Man», dessen Tbeilnehmer alle die Eigenschaften besitzen, um ein so gefahrvolle« Unternehmen glücklich zu Ende zu führen. E« sollen dabei die Fehler vermieden werden, welche Stanley und andere Führer von Unternehmungen in Afrika begangen haben, nur genaue Kenner der Verhältnisse sollen die Führung Übernehmen und thatkräftige, an Mühseligkeit» gewöhnte und körperlich bestgeeignete Personen sollen sich an dem Unter nehmen betheiligm. Die Aufgabe ist eine sehr verwickelte: eS soll« Stütz punkte im Innern, wie die Provinz Emin Pascha- und der Congostaat befestigt, die arabischen Sklavenhändler sollen besiegt und unschädlich gemacht, endlich sollen die bereit- der Cultur erschlossen gewesenen Gebiete zuvückmworben werden E« will un- scheinen, al« ob Herr Fabri sich die Sache doch als etwa« zu leicht vorgestellt hätte, wenn er von 1000 bi» 1500 Freiwilligen sprach; wir glauben vielmehr, daß eine ganze Reihe von Unternehmungen, welche ans verschiedenen Wege» in daS Innere Afrika- Vordringen, nvthig find, wmn ein durchschlagende- und nachhaltig wirkende- Ergcbniß erzielt werden soll. Wie wenig eine Expedition vermag, hat der Zug Stanley'- gezeigt, und andererseits haben selbst unsere vorzüglich di-ciplinirten und an die größten Anstrengungen gewöhnten Marinetruppen an der ostasnkanischen Küste bisher immer nur augenblickliche Erfolge davongetrageu. Die Widerstandskraft der arabischen Feind« beruht in dem Ein flüsse, welchen ne im Innern de- Lande« auSüben, erst wen» sie bi- in ihre letzten Schlupfwinkel verfolgt und darau- Ver trieben sind, kann von wirklicher nachhattiger Unterdrückung ihrer verderblichen Thätigkeit die Rede sein. ES ist klar, daß wir an dieser Stelle nicht die Lösung dieser überaus schwierigen Fragen unternehmen wollen, aber wir können Bausteine yerbeitraaen, die sich sür Aufrichtung eine- soliden und widerstand-fähigen Gebäude« verwenden lassen, wir können Anregungen geben, die zu fruchtbringenden Erörterungen der Sache führen. Fabri hat mit Recht her vorgehoben. daß die in Afrika zu lösende Aufgabe international und interkonfessionell ist, aber ihre Erfüllung bedarf einer kräftigen und zielbewussten Initiative, und ein, solch« erwarte» wir von Deutschland. Die .Time-" sucht «in vertrags mäßige« Zusammenwirken von Deutschland und England zu den oben gedachten Zwecken zu verhindern, sie will den Eng ländern die volle UnabhLuglgkeit ihrer Enschließungen Vor behalten. So werthvoll un- auch ein Zusammenwirken mit England erscheint, so glauben wir doch schlimmster» Fall- auch allein fertig werden zu können. * Leipzig, 4. November. * In verschiedenen Blättern ist während der letzte» Monate darauf hingrwirsen worden, daß dou Seiten de- Reiche« kein Beitrag zu den Repräsrntation-kosten Sr. Majestät de« Kaiser- geleistet wird, obwohl die Kaiser- Würde und deren Vertretung ihrem Inhaber viele beträcht liche Ausgaben auserlegt. Jn«besonvrre hat vor Kurzem eine Zusammenstellung der Einkünfte de« Träger« der preußischen Krone große Aufmerksamkeit gefunden, dre mit einer Gegen- üderstelluna de» Einkommen- der Kaiser von Oesterreich und Rußland, sowie de- König» von Italien und de« ehemaligen Kaiser- von Frankreich verbunden war. Daran» ging hervor» daß der deutsche Kaiser ein geringere« Einkommen al- alle diese Souveraine hat. Damit war auch der Hinweis ver bunden. baß da- Reich an den Kaiser hohe Ansordernngen stellt, bedeutend höhere, al« sie sonst an die Könige von Preußen herantraten; ein Beispiel dafür bieten die in den letzten Monaten unternommenen Kaiserreisen an die nordischen Höfe, sowie nach Süddeutschland, nach Oesterreich und Italien, Reisen, welche allein schon ganz bedeutende Summen beansprucht haben. Hierau« wurde von Neuem die Pflicht für da» Reick abgeleitet, auch seinerseits sür die Repräsentation de« Reichsoberhaupte« eine Summe an-zuwersen. Diesen Er örterungen wurde eine um so größere Bedeutung beigelegt, als man sie au« amtlichen Stellen hervorgegangen glaubte, und vielfach besteht daher die Annahme, daß in dieser Ange legenheit sür die nächste Session de« Reich-tag« eine Vorlage zu erwarten ist. Die» bestätigt sich jedoch nach der .Kreuz zeitung" nicht, eia bezüglicher Regierungsvorschlag ist dem Vernehmen nach nicht beabsichtigt: auch gilt r« schon jetzt als unzweiselhast, daß ein solcher Antrag au» der Mitte de« BuiideSraths nicht zu erwarten ist. Danach blieb« ein Vor gehen in Vieser Richtung nur sür den Reichstag übrig, dessen Beschlüssen wohl der Bunde-rath und die ReichSvcr- wallung folgen würden. Nach den gegebenen Anregungen besteht vielfach die Ansicht, daß ein bezüglicher Vorschlag au« dem Reichstage hervorgehen wird, und e- liegt kein Grund zu der Annahme vor. daß ein solcher einen bemerkbaren Widerstand oder gar ein« Ablehnung erfahren werde. * Der Etat de« ReichS-Jndalidensond- sür 1889/90 unterscheidet sich wenig von dem de« laufenden Reck- nungSjahre«; er schließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 36 Millionen Mark ab, einer Summe, welche gegenüber der jetzt eingesetzten etwa« verringert ist. Kür Invaliden. Pensionen mit Pension-Zulagen in Folge de« Kriege» von >870/71 kommen in Betracht für Preußen vom Feldwebel abwärts 36 83 t Personen mit einem Jahresbeitrag von 6 868 059 An Pensionen und Pensionserhöhungen für Osficiere und Aerzte sind für 2336 Personen 5 657 550 >6 erforderlich. An Pensionen und Pensionserhöhungen sür Beamte aller Grade beläuft sich sür t46 Personen der Jahres- betrag aus 233 710 Bezüglich der Hinterbliebenen der Oberclassen ist zu zahlen an 430 Wittwen 429 900 >4, au 142 Kinder 2 l 675 . an Eltern gefallener Osficiere sind 456 -E zu zahlen, so daß sich die Geiammtsumme dieser Be- williaungen für 575 Personen ans 452 025 ^ beläuft. Bei den Bewilligungen sür Hinterbliebene der Unterklassen handelt eS sich um 4531 Wittwen mit einem Jahresbetrag von 857 628 um 988 Kinder mit 127 422 ^tk, an Eltern Ge fallener bei einer Kopfzahl vvn 2280 mit 287 280 im Ganzen bei einer Kopfzahl von 7797 Personen um einen JahreSbctrog von 1 272 330 ^4 * Der „Reichs- und Staat« - Anzeiger" meldet die Er nennung de- Provste« Aßmann zum katholischen Feld Propst in folgender Form: Nachdem da- Amt de« katholischen FeldpropsteS zur Erledigung gelangt ist. hat nach erfolgter Zustimmung der königlichen Staat-regierung der
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