Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-04
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
st, »dil?, iUüroteo Loelr- rr. noll elrt »d. ». is oiaä »l, «li ck» ois ;epatot serckeo actrou. -IsL«»- »»»»» >e>0u»»- -n Mer comxl^» «ovä«i» tjvv lür »Kr ata. entdeil» !»viiä«ri Nui»»e- i» Lu»»- u»r Zweite öeilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. LVS. Sonntag den 4. November 1888. 82. Jahrgang. r»«P »rLuckiL lratoo». Zaueeo. r lliekt ll. LU ll-l»«») cdlick idvm-«, l.ttei,«) , LoUsr- Sclüeu- voxxel- 0) In » >1», kub- e.^olk, vstv.49 OStUck. wrrNeu, ei» Mittel stLrkend ! die Haae- iend wirst aus da» vieliuctur wäre, än gste Keim- schrittene > Zeugmffe rweisen. — r echl bei «dlwpke, slac. zu 1, Militairisches. Solle» wir entsefttgenl * Von militairischer Seite schreibt man der „National. Zeitung": Al« 1806 über Preußen eine militairische Katastrophe herein- bwch. fielen, mit Ausnahme vou Danzig und Kelberg, alle Festungen ' lell der Reihe nach in die Hände Napoleon'-; als Frankreich 1/71 von demselben Schicksal getroffen wurde, wurde von den »Ischen „eia Nest nach dem anderen au-gehobeu", und mit den ien Sedan, Metz, Pari« war zugleich der Uniergang von Armeen lüpst, welche, wenn dieselben nicht ihre Zuflucht zu Festungen ,t hätten, dem Kriege einen gänzlich anderen Verlaus gegeben en würden. !l806 bestanden die meisten Festungen in der Bauban'schen »nier; e« -ab »war o»ch dawals vorgeschobene Fort«, ober die Werne» Lagersestunge» mit einem Kreise weit vorgeschobener, selbst- tndi-er Werke entstand,» erst al« »ine Folge de« gezogenen Ge- dÜtzeS. Wie non die alte Festung dem alten glatten Geschütz erlegen w konnte di« modern» gegen da« gezogene Geschütz nicht gerettet erden: Entweder sie ergab sich aus Hunger oder noch vorhrr- zaugeaer Beschießung, dagegen Hot keine einzige Festung e« aus >en Sturm ankommen lassen! Nach der Beschießung öffnete, sich >e Thore. Eine Ausnahme macht allein von den belagerten Festung«» Bessert. wobei den Lertheidiger» allerdings viele Umstände Gute kamen; aber auch Belson würde gesollt» sein, wenn der lieg länger gedauert hätte. Obgleich nun bereit« vor dem Kriege von 1870/71 hauptsächlich irch die Erscheinungen aus dem nordamerikanischen, dänische» und döhmischen Kriegsschauplätze hervorgcrusen, der Werth der Festungen »on deutscher Sette bestritten wurde, so erzeugte der Krieg von ^870/71 zunächst keineswegs eine Klärung der Meinungen der beiden irteieu, sondern die eigenlhümlichen Dhatiachen von Pari« und lsort wurden bis tu die neueste Zeit al« sür den Werth der sestuagen günstige betrachtet, nur Frankreich verstärkte Pari- be- eutend und an der Ostgrenze richtete eS eine dreisache Reihe von hintereinander liegenden Befestigung», aus, »in Gemisch von Lager- ind Sperrsestuugen, welch« einen neuen Einsall unmöglich machen »llten. Nachdem Frankreich so versahren war. betrat Rußland an seiner iestgrenze denselben Weg, jedoch zu einem Zeitpuncte, da man mit Ziemlicher Gewißheit schon vorherseben konnte, daß diese Bauten tu er Zukunft den von ihnen erhofften Werth nicht haben könnten. )>e Snichauung. daß der Werth der Festungen überschätzt werde, Dübele sich nämlich zu derselben Zeit in Deutschland, hauptsächlich jnter Major I. Scheiben'« Führung, »ach und nach aus; zwar arde» seine ersten Kampsschriste» gegen die Festungen von den sngen euren zum Theil mit Spott ausgenommen, jedenfalls nicht lit dtmjeuigen Berständniß, welches diese so tieseinschueidende An elegenheit erheischte, aber eS war doch nicht zu verkennen, daß Kajor Scheider» immer mehr Anhänger sand. sowohl unter den lageren Osficiereu, als besonder« in den maßgebenden Kreisen lurde nun auch die neue Bahn nicht betreten, welche Scheiben den ^.Befestigungen" auwieS, so hatten seine Darlegungen doch den jroßeu Erfolg, daß sie Gegenschriften hervorriesea, und daß in Deutsch, ind ein Stillstand im Bänder Festungen eintrat, der bereits den Audi »ich der neuen Zeit bedeutete, und der Deutschland den Uebergang in dieselbe lehr erleichtern muß. In gewiß von Bielen nicht geahnter Weise sollten Scheiben'« Ideen die reale Unterlage des Erfolges finde», indem Ire Artillerie durch die Au-beutung der Brisangstoffe für Besang zeschütze eine solche Urberlegen heit über den Ingenieur erlangte, »aß man heute mit Fug und Recht behaupten kann, daß keine der .modernen" Festungen dem Brisaaggeschütz da widerstehen kann, wo von dem Feuer derselben erreichbar ist; da« möchte aber die liege! sein! Go hat denn der Fortschritt der Artillerie die Legende don der Uneinaehmbarkeit der Festungen schneller zerstört, als es sich die größte» Optimisten träumen ließen, und kein Land ist hiervon lso ties letroffen, als Frankreich, welches sich bis dahin hinter seinen ILageriestungen und SperrsortS sicher sühlte. Der Ingenieur ließ »es zwar an Anstrengungen nicht fehlen, die Fortschritte der Anillerie »durch ingeniöse Erfindungen wieder wett zu machen und die« ist ihm lauch durch die Betonirunqen gelungen, aber kein Staat möchte in lder Lage sein, sein FestuagSsystem aus dieser Basis umzuändern, tztveil keiner die großen finanziellen Opfer aus sich laden kann, die ein solcher Umbau fordert. Soviel hierüber. Es war aber nicht allein die technische Seite, welche die Gegner der heutigen Festungen vermehrte, sondern man erkannte auch, daß die Festungen in strategischer und taclischer Beziehung denjenigen Leeren statt zum Heil, zum Unheil geworden waren, welche sich in hre „Tircnenarme" begaben. Die Armeen von Metz, Sedan, Paris und Plewna mußten die Waffen strecken, weil sie sich auf diese Festungen stützte», und mit den Armeen gingen die Festungen selbst tzber. Wo dagegen in den modernen Kriegen der Ingenieur über aupt eine Rolle spielte, war eS nicht bei im Voraus gebauten Festungen, sondern in Besestigungen, welche erst im Kriege selbst »standen, so bei Düppel, bei Plewna, Sebastapol und ganz besonders Nordamerika. In letzterem Lande ging mit BickSburg auch die rmee zu Grunde, die sich an die Festung gelehnt hatte, während südstaatliche Armee unter Führung Lee'- sich in keine Festung ^schließen ließ, sondern unter Verhältnissen, da sie in die Ver eidigung geworfen wurde, zum Spaten die Zuflucht nahm, und in rzer Zeit riesige Positionen herstcllte, welche Lee nur jo lange dhauptete, al« sie strategisch nicht gcsährlich werden konnten, um tze bann zu verlassen und so das Kriegsspiel sortzusetzen. Lee ist tzlso der eigentliche Bahnbrecher bei der in Frage stehenden llngelegenheit und Major Scheiben hat seine Kciegsührung unS derniiltelt, die er aus persönlicher Anschauung kennen gelernt, und ^dauiit dem Baterlande einen großen Dienst erwiesen. Aus keinem Gebiete pflegen sich solche Meinungen schnell durch- Izuarbeiten, welche mit der Vergangenheit absolut brechen, weil sich 'ne Personen nicht leicht finden lassen, welche die Verantwortung Isür derartige Staatsangelegenheiten tragen wollen. Die Festungen ssirrd einmal da; sie sind mit riesigen Summen hergestellt worden, aber steht der Nutzen, den sie gebracht, im Vcrhäliniß zu dem beide, zu dem kostbaren Material und den Menschen, welche sie heischlingen, zu den Unbequemlichkeiten, welche sie Staat und Ge- nenrden auserlegen? Hat die Kriegsgeschichte nicht bewiesen, daß Isie meistens an solchen Punkten lagen, welche nnr eine umergeoid- Inete strategische Bedeutung hatten? Der Krieg ist e>« unaushör- licher Wechsel; in ihm selbst können sich erst diejenigen Punkte er kennen lasten, welche strategilchen Werth al« Positionen haben. Folgerichtig muß e« sich darum handeln, aus diesen Haupt gesichlSpunct hin diejenigen Vorbereitungen zu treffen, welche eS gestatten, in möglichst kurzer Zeit aus den als wichtig erkannten Punkten „Positionen" herzustellen. Da haben wir in kurzen Worten da« Bild der Zukunst. Man will nicht mehr hunderttausend Soldaten in Kairmatten u. s. w. legen, man will nicht mehr in Festungen riesiges Material ausbäusen und Millionen im Frieden verbauen, man will nicht mehr den ganzen überlebten Apparat vou „Festungen", dir tm Kriege die Feldarmee durch Entziehung von Personal schwächen, im Frieden eine schwersällige und umsangreiche Organisation und Verwaltung erfordern, sondern man will da« „VeieftiaungSwesen" mit der lebenden und beweglichen Kriegführung aus« Engste verknüpfen, um an Stelle der bisherigen Festungen die „beweglichen Besestigungen" zu setzen. Daß da» da« einzige Richtige ist, hat Lee gerade durch den Umstand bewiesen, wie lauge er sich dann im Felde gehalten 8 hat, selbst unter Verhältnissen, da seine Armee nicht einmal mit Spaten ausgerüstet war, sondern da die „beweglichen Positionen" mit der Hand, mit Kochkesseln rc. auSqegraben werden mußten! Und doch, welche riesige W rke wurden so in jeder Kriegsphase ge schaffen! welche enormen Fortschritte bat seitdem wieder die Technik gemacht, welche dem PosttionSkrieg zu Statten kamen, während die Vervollkommnung der Feuerwaffen lebe Armee aus die Herstellung von Positionen hinweist! * Die neue Rang- und Quartierliste, welche dem Kaiser Wilhelm I. alljährlich am NeujakrStaze überreicht wurde, wird dieses Mal einen Monat später zur Fertig stellung und Ausgabe gelangen und daher erst gegen Ende Januar 1889 erscheinen. Marine. * Wie schon erwähnt, wäre die Reorganisation der Marineverwaltung nunmehr beschlossen, nachdem die betreffenden Anordnungen vom Kaiser vollzogen sind. Be kanntlich bandelt e- sich um eine Trennung der Verwaltung und beS Oberkommandos. An der Spitz: der Admiralität bleibt Gras MoutS. Wie verlautet, ist eine Aenderung be züglich deS SeebalaillonS in der Weise geplant, daß dasselbe als Regiment in zwei Bataillone zu je vier Compagnien vom 1. April 1889 an formirl wird. * Wie telegraphisch schon gemeldet, besteht das Kreuzer- geschwader unter Lontrradmiral Deinhard letzt wieder aus der Kreuzersregatte „Leipzig" und den beiden Kreuzercorvelten „Sophie" und „Carola". Letztere war am 17. Oktober in der Lapstadt, erhielt dort aber den Befehl, nach Zanzibar zurück- zukehren, die Abfahrt vom Cap ist bereits am 2b. v. Mts. erfolgt. Die letzten Nachrichten, welche von dem ebensallS bei Zanzibar stalionirten Kreuzer „Möwe" eingezangen, sind vom 16. September batikt. Die früher zum Kreuzergeschwader gehörend« Kreuzercorvette „Olga', Lommandant Corverren- capitaln Frhr. v. Srhardt, ist am 27. Oktober in Batavia ringetroffe» und wird wohl in diesen Tagen die Reise nach den Samoainseln sortsctzen, wo sich augenblicklich die beiden Stationsschiffe, der Kreuzer „Adler" und daS Kanonenboot „Eber", beffnden dürsten. Die letzte Nachricht vom „Adler" ist auS Apta vom 3. Oktober battet, der „Eber" ist am 1b. September von Jalutt nach Apia in See gegangen, wird also inzwischen dort bereits eingrtroffen sein. Von de» beiden in Ost asten stalionirten Fahrzeugen ist zu erwähnen, daß das Kanonenboot „Iltis" am 6. Oclober i» Tientsin eingetroffen ist. Lapiiainlieutenaitt Eredner hat am 10. September in Shangai das Lommandoboot „Wolf" von dem seit dein 9. Juni mit der Beriretuug drffelbrn beaustragte Lieutenant z. S. Rtttsteiner übernommen. In der Zeit vom 20. biS 29. Oclober ankerte der „Wols" in Swatow. — Der von Ostasrika heinikehrende Kreuzer „Nautilus", Tommandant tn Vertretung Capitain-Lieutenants Wahrendorff, erreichte am 26. Oktober die Lapverbischen Inseln und sctzie am 31. v. M von St. Vincent aus die Reise nach dem Norden fort. Poststation ist bereits Plymouth. — Das Kanonenboot „Hyäne" hat am 23. Oktober von Kiel aus die Fahrt nach der westasri konischen Station angekreten. Der dort stalionirte Krenzer „Habicht" befand sich vom 30. Seplember biS zum 14. Oktober in Si. Paul de Loanda. Das Kanonenboot „Cyklop", welches sich ebenfalls in Westasrika befindet, soll nach einer Bestimmung vom 23. v. M » aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen werden; es soll als Hu k in Kamerun bleiben. — Die ostamerikanischc Station ist jetzt auch wieder besetzt, nachdem das Sch>ffsjn»ge»schulsch>ff „Nixe" Coiilmandant Lorv.-Lapl. Büchsel, am 24. Oclober in Bahia ein getroffen war. An« 1!>. d. M wird die „Nixe" ihre Kreuzsalirten an de, Küste und in Westindie,, beginnen, die nächste Poststatioii ist Trinidad. Das Schulgcschwader besteht aus den Kreuzer- sregalten „Slosch", „Charlotte". „Gneisenau" und , „Moltke", welches gerade am 1. Oclober d I aus der Ausreise I sie Linie Dover-TalaiS passirte. best ,det sich seit dem 27. v. M. im I Piräus, von dort wird eS Triest und Pola besuchen. pädagogische Gesellschaft. In der Sitzung vom 27. Oclober behandelte Herr Oberlehrer Werner das Thema: Erörterungen über Sprache und Sprachverständniß der Schüler oberer Llassen de städtischen Volksschulen. Nach dem Hinweise daraus, daß dies» Erörterungen, erwachsen auS Beobachtungen einer langen Reihe wechselnder Jahrgänge in verjchiedenen Schulen und an verichiedenen Orten, Grundlage bieten sollen sür einen Austausch der Meinungen geht der Herr Vortragende zur Beantwortung der ersten Frage Wie entsteht die Sprache der Schüler der städtischen Volts schulen aus den obersten Stufen? Der Elementaruiiterrichl, welcher Kinder erhält au« Familien sprachlich wenig achtsamer, wie auch i'prachlich ochlsamer Art. betrachtet in sprachlicher Hinsicht als sein .ikl, da« Kind zu gewöhnen, jede gewonnene richtige Vorstellung att mit dem diateklischen mit dem schrist» und sprachrichtigen Wort bilde lo innig zu verbinden, daß der Eindruck deS gesehenen oder gebürten Wortes auch die richtige Vorstellung erweckt. Hindernisse richtiger Sprachaussaffuna und ihrer Berbiaduug mit den rich- ligen Vorstellungen de- Wort- und GatzmhalieS sind der Mangel an richtigem Gebrauch der SproLwerkzeuge, wie schwer, fällige oder marigeldaste natürliche Anlage in den Organen. Die Kinder stad im Unterrichte als mindesten« »we,sprachig anzusehen, nämlich als dialektsprachig und schul- und schrisiiprachig. Da sich nun der Reichthum der Vorstellung n in den auisteigenbea Elasten steigert, außer der Schulzeit aber die neu gewonnenen Worte wenig oder gar nicht in der Unterhaltung-Iprache Vorkommen, so erklärt sich die Unsicherheit in sprachlicher Form und sachlicher Festigkeit. Die oberen Llassen enthalten nach Abgang der Kinder auS iprachlich sorg- lamea Familien in höhere Schule» meist Kinder, denen die Verbindung richtiger Sprach- und Sachvorstellungen Schwierigkeit macht, und die aus Trägheit gleich»!,ig werben gegen den Wert» richtiger Sprach- voistellungen; das späier« Berufsleben belbrdert bei lemee Betonung der Sochvorstelllitige» die Gleichgiltigkeit gegen Wortvorstellungen. Sucht auch der Unterricht diese Sprachlrägheil durch Anwendung von Frage und Aatwoit zu beseitigen, Io vermag er doch nicht zu verhindern, daß der träge Schüler Manche« nur nach dem Wortklonge aussaßt Im zweiten Theüe seine- Vortrag- bespricht Herr Redner die Mittel des Unterrichts, ein möglichst reiche-Sprachverständniß, das ist das Erwachen der Sachvorstellungen mit den Wort- Vorstellungen, seitens de-Schülers zu erzielen. Lassen im Elementar- unterrichte die Beschränkung aus ein kleine» Gebiet und Vertrautheit mit dem Sachlichen die Einfachheit der Sprachsormen eine Be chleunigung der Antworten zu, so wird im auisteigenden Unterrichte mit den neuen Sprachsormen und neuen Inhalten eine Verlang, samunq der klar und rein auSzuiprechende» Fragen und Aniworten, eine Zeit des Besinnen-. naturgemäß eintreien , wenn Sprach- und Sochoerständniß klar int Bewnßtlein treten sollen. Die in den oberen Elaste» zunehmende Zahl von Sachvorstellungen muß aut rein geistigem Wege mit Hilfe der Phantasie und als Inhalt neuer Sprachsormen zugesührl werden; demnach darf da« Matz neuer Vorstellungen nur eia geringes sein und zwar in dem> selbe» Verhältnisse weniger, als die Gachvorstellung dem ge> wohnten Vorstelluiigskreise entsernt liegt. Fortwährende Prüfung >n ungewohnten Sprachsormen. w>e zeitraubend sie auch sei, ist unumgängliches Bdürsniß des Unterrichts zur Erzielung kjarer Vorstellungen. Daß diese Anforderung bei den der- schiedenen Unterrichtssichern ungleich umsaffend zu erheben ist. zeigt der Herr Vortragende durch eine kurze Prüiung der ein> zelnen Unierrichissächer in Hinsicht aus Sach- und Sprackivorstel lunqeklarkeit. Der Religionsunterricht steigert da« Gefühl sur und gegen den Willen zun. Guten nicht blos durch Vermehrung von Voi stel- llliigsreihkn. sondern auch durch physischen E »fluß aus die Sinne, durch Geberde uns To»; er kann ein tönende«, schwunghafte- Lied, einen bilderreiche» Spruch in weihevollrm Sprachklange nickt ent behren. Auch im Geschichilunierrichte vermag Ton und Geberde vielleicht in demselben Maße wie da» schildernde Wort Ereignisse und wirkungsvolle Gestalten zu belebe». Anders im geographiichen Uittereichie, wo schöniprochliche Schilderung mit augenblicklicher Ge müthserregnng zurückireteu muß hinter die klare Auffassung der Wirklichkeit. Auch im naturwiffenschasllichen Unterrichte, der viel neue Wort- und Sachvorstellungen bietet, kann nur einfache, klarste Sprachsormen am zulässigsten erachtet werde»; ungewohnte FachausLrücke sind aus da« geringste Maß zu beschränken. Bei den »laihematische» Zweigen, Rechnen und Geometrie, dic em hohes Maß geistiger Krast um so mehr in Anspruch nehmen, als sie ihrem Wesen entsprechend aus rein geistigem Wege ausgefaßt werden, verlangt die schnelle Be «rrschung der einschlagenden Sachbegriffe eine Beschränkung der vprachsorm. De» von der Schule geübten Künsten Turnen, Zeich. oen, Gesang und Schönschreiben fällt ein größeres Gebiet von Sach vorstrllnagen a>S Svrackworstellnngen zu. Am wichtigste» ist der eigentliche Sprachunterricht, der sich gliedert in Leien, mündlichen Ausdruck, Grammatik und lchristüche AuSardettnng. Da» Lejebuch ist die reichste Quelle der Sprackiiorme» sür de» Schüler; diese Formen siaa ihm olt eine neue Sprache, uns obschon der Mutter- iprache angehöktg, bedürfen sie zur Erfassung nach Form und Inhalt dieselbe geistige B-niühung wie die Bocab-ln fremder Sprachen. Die Art der Darstellung, Erzählung. Beschreibung, SLilderung, poctilche Form ist sür Sie Schnelligkeit der Auffassung neuer Sprachsormen von großer Bedeuiuiig B im L- e» einer Sammlung von sehr verschiedenartig schreibenden Verlasse.a steigern sich die sprachlichen Schwierigkeiten durch Nöthiglliig zur Auffassung immer »euer Sprachsormcii; liegen dann die dargebotenen Sachoor stellungen den, Lebens- und Sprachkreise der Faimlie wett ab, und stellen sie somit a» die Borstellungskeast der kindlichen Schüler un möglich zu knüllende An>orderu»gkn, so könne» sie nicht drm Zwecke des Schulunterrichtes dienen, der darin besieht, daß der Schüler von de,» nwoibenen Wissen thätige» Gebrauch macht. Soll ein Schüler Mit nochmaligen Worten de« Danke- gegen den traqeaden schloß der Vorsitzende Herr Schulrath Or Sitzung. > Herr» Vor- . Hempel die vermischtes. --- Berlin. 2. November. Se. Durcklauckt der Erb» vrinz von Schönburg-Waldenburg, Rittmeister im Lkjb-Garve-Husare»-Rcgime»t, ist von einem herbe» Miß geschick heinigesucht worden. Der D pbtheritiS ertaq gestern sein zweiter Sohn in dem zarten Alter von süns Jahren, während der älteste Knabe ebensallS sehr schwer an derselben Krankheit barniederliegt. -- Hucffarde (bei Dortmund), 1. November. Heute Nackt gegen 1 Uhr wurde der Bäckermeister Schilling in seinem eigenen Hause ermordet. Der Verdacht ruht aus dem Gesellen, dessen Verhaftung bereit» erfolgte. In der Nähe fand man ein mit Blut befleckte« Messer, wie eS die Bäcker zum Zwiebackschneiden benutzen. — Bern, 1. November. Die HeilSarmee-Hauptmännin Miß Stirling sitzt die ihr vom Gericht in Orbc diclirten 100 Tage Gesängittß im Schloß Chillon ab. An engli schen Besuchern wird eS da gewiß nicht fehlen. Schach. V»f«adr Nr. 8S7. Vou vernl»»rck Ulli««» in Wittenberg (Berlin). 8ol,nc:»ro. L 8 ö 0 L ? 6 ü F e>n8. Weiß zieht an und setzt in drei Zügen matt. Lösung von Nr. 8-L. (9 -s-11 - SO.) 1. D»7--7 Xck6-e7: 2. «7 - «88 sch S. 187-07, . L beliebig 1 d4-»3: 2. 8e6-ck4 3. ,7—l8:0? . L>I6-o7: 1 äb-ck4 2. 8e6-b4: beliebig 3. 8»3-li5 oder e?-k8:vt. 1 LÜ6—oä 3. 8e6—«5 s 3. 8a3—o2 oder t>5, . L beliebig 1 anders 2. 8a3-b5-s 3. 8o6 zieht mit , ab. L>16—eö Ningrlausene Lösungen Nr. 895 wurde gelöst von I. G. Ritter, Fritz Förster, H. Wagner in BolkmarSdors, Paul Nenner. Mittheilniige». Der Besitzer der „Wcener Allgemeinen Zeitung", Ignaz Baron Kaliich, bekannilich gleichbedeutend als Ge>chastsmann (Banquier), als Schrislsteller (er ist ei» Bruder des bekannten Feuilleionisten Sigmund Koliicd und leibst Feuilletonist), wie als Schachniatador, - .. - . ... , welcher Frankreich, Rußland, England, Italien, Holland uns Belgien, seine Vorstellungen mündlich oder sidrüllich darlegcn, so wird dies l Deutschland Oesterreich bereist hat uns kennt, nimmt in der Nummer um so richtiger geschehen, wenn Sprachsormen, Sprach« und Sach-s vom 2l. Oclober seines Organs von seine» Lesern als Feuilletonist ü!r . > § Vorstellungen ihm vertrau» sind, und niese Vertrauiheit kann nur er reicht werden durch niehrseiiige Wiederholungen, die freilich Zelt be dürfen; daher ist Beschränkung in der Menge von Sprach- und Sachvorstellungen nothwendig. Die Grammatik sucht zur Herrschasi über die Sprache und deren bewußien Gebrauch z» führen; Orts' svrochstlidic» sind sür den Uiiierr chienden unerläßlich. Mit Aus sprächen von Melanchthou uud ComeniuS schließt der Herr Boc- tragende. Die diesem mit großem Beisalle ausgenomniencn Vortrag folgende Aussprache erkanntem», daß der Herr Bortrage de einen brennen den Punkt deS Unterrichts besprochen; die ungünstigen Ersolge deS Unterrichts liegen zum großen Theile darin, daß die Schüler ihre» Lehrer »ich! verstanden haben, denn wir Erwnchsenen denken uns Sachvorstellungen leichier als sie sind. Bei uniecen Kindern muß ein gewister Sprach,kichihum erst gegründet und bejestigt werden; darum ist es nöihig, Leiestücke halb auswendig lernen zu lasse». Unsere neueren Lesebücher üderjchStz'ii Sie Fassungskrast der Kinser, indem sie Erzeugnisse von Schriftstellern auinehnien, die gar nicht sür Kinder geschrieben wurden; das Realistische überwiegt in diesen Büchern und das Gemüth kommt zu kurz weg: viele alte Lesebücher standen dem Volke näher. Die ersten Fibel» bringen zu viele Begriffsworte als Lesestoff und erzeugen ein gedankenlose- und üchiigeS Lesen. Der Dialekt bereichert die Umgangs- und Schritt» Mache. Die Realienbücher haben bezüglich der Verbindung von Sach- und Svrachvorstellungen einen großen Schaden geiban. Abschied, da seine leidend gewordene Gesundheit ihm sie active Mit arbeiterschaft nicht länger »erstattet. Baron Kolisch ist Ehrenmitglied und Präsident der „Wiener Schachgeiellschast". Herr Hans Minckwitz ist nach Berlin übergesiedelt. Seine Adresse ist daselbst: Lllihecstraße 46. II.. Berlin VV. In Australien wird ein neuer Schachcongreb ge plant, dessen Durchführung der Melbourne Cheß Club übernommen hat Preise sür das Meisterturmer bei einer Belhettigung von m ntesteiis 10 Kämpen 60, 40. 20 und 10 Lstri. nebst einem Special- preiS. Preise sür das Hauptturnicr bei einer Betheilig,mg von min desten- 20 Spielern 20, lü, 10 und 5 Lstrl. Veranlassung zu diesem Congreß boi die demnächst zu begehende Melbourne Lenteiinlal-Feier. Briefwechsel. llerwovo k. tn Berit«. Wir sind nicht in Besitz ihrer Ldreffc gelangt. k. tt. Ihre Beiträge werden wir mit Vergnügen prüfen. Es waren uns Mitlheilungen nicht zugegangen, folglich — kooulen wir nicht« publicireo. Schachgesellichnst „Angnstea". Versammlungsort CasSMerkur, An der Pleiße 8, Dienstag und Freitag Abend. Schachclub „Carola". Versammlungsort Las« Hanisch (Bienen korb), Dresdner Straße, Donnerslag Abend. ract erie-Fabrlk iirt 1882, un grauer«, unkleS La- utzöl. za- war dunkelt 70 Ps. 6c vo», s «e. Neueste In unübertroffen großer Auswahl: 2aai»etr, 4)aletots, Visite», Dolinan», Theater» «ad Abendinäntel. Ainderniäntel. Reizende Formen! Vorzügliche Stoffe! H Niedrigste Preise! r.xxxxrssrxxxxxxxxrssrxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxrrxxxxxx-v Unser großer Absatz wird täglich ergänzt durch unsere eigene Anfertigung nach neuesten Modellen. Sb Petersstr. ^ petersstr. Sb
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder