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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-03
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1888
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6S80 kritiklos nach. Sn Deutschland ist natürlich trotz aller Der« dunkelungsversuche kein vernunftbegabter Mensch darüber im Unklaren gewelen. welche Berliner Blätter hinter dem Kaiser Friedrich eine Deckung gegen Cartelkugeln suchten und dadurch den berccbliqten Unwillen de« Kaiser- wie aller natürlich em pfindenden Kreise erregten. * ES ist charakteristisch, daß der „Reichsbote" mit den fort sch ritt licken Blättern darin wetteifert, der An sprache Sr. Majestät des Kaiser« an die Deputation Berlins eine Deutung unterzuschieben, als richte sich jene gegen die Mittelparteien. Unter Anderen halte der „Neichs- bote" auch die bekannte Rede deö Aba. Benda als eine der Kundgebungen bezeichnet, die den Allerhöchsten Tadel hätten herausfordern müssen. Demgegenüber bringt nun der „Hamburger Correspondent" folgende Mittheilung: „Wir glauben keine Indiscretion zu begehen, wenn wir derartige tendenziöse Unterstellungen durch die Mitthcilung zerstöre», daß der Kaiser noch vor Beendigung seiner Reise dem Abg. v. Benda für die in Magdeburg gesprochenen Worte tele graphisch seinen herzlichen Dank ausgesprochen hat." M < * * Nach einem offenbar officiösen Telegramm des „Pester Lloyd" aus Wien entbehrt die römische Meldung eines Wiener Blatte« von einer vaticaniscben Note, in welcher gegen die Trinksprüche deS Kaisers Wilhelm und des Königs Humbert angeblich Verwahrung eingelegt wurde, der Grund lage. In kompetenten Kreisen wisse man nicht« von einer ähnlichen Note; somit sei auch Gras Kalnoky nicht in der Lage gewesen, die angebliche Note zur Kcnntniß zu nehmen oder sie nicht zur Kcnntniß zu nehmen. * Wie aus Wien gemeldet wird, ist die Ernennung Revertera'S zum Botschafter beim Ba tican vollzogen. * Nach Meldungen auS Konstantinopel ist die be kannte Angelegenheit de« Kawassen de» russischen Con- sulaleü in Varna, welcher vor geraumer Zeit seiten« der bulgarischen Behörden dortiger Stadt in Hast genommen worden war. unter der Anschuldigung, im trunkenen Zustande gegen Mitglieder der bulgarischen Armee sich vergangen zu haben, nunmehr zum Auslrage gekommen. Da in Bulgarien die deutschen Consular-Behörden mit dem Schutze der russi- schens Interessen betraut sind, war aus Rcclamation de« deutschen Consulates in Varna der Kawaß demselben aus- gcliesert worden; daS Consulat seinerseits überwies den be schuldigten Kawassen der russischen Botschaft in Kon- stanlinopcl, welche den Angcschuldigten ohne weitere Maß regelung loSsprach. Der Verlaus der Untersuchung hätte er geben, daß der Kawaß nicht betrunken gewesen, vielmehr durch jene bulgarischen Unterosficiere, gegen welche er sich verging, provocirl worden sei, indem die Betreffenden sich in ehrsurchtverlctzender Weife über den Czaren äußerten. * Der „Times" wird au« Rom geschrieben: Ich bin in der Lage, aus Grund vertrauenswürdigster Mittheilungrn den Berichten entgegenzutreten, wonach die Zusammen kunft zwischen Kaiser Wilhelm und dem Papste von peinlichen Zwischenfällen begleitet gewesen wäre. Es ist nicht wahr, daß der Papst durch einen an der Porta Pia ang - brachten Kranz oder durch ähnliche Demonstrationen beledigt worden sei; und die Berichte der italienischen Blätter über da« Gespräch, welches zwischen dem Papste uud dem Kaiser stattgesunden hat, sind einfach an« der Lust gegriffen. Der Inhalt dieser Unterredung ist nicht einmal bis zu den Be amten des Vatikan« gedrungen, und wenn auS diesem Um stande nicht zu entnehmen, daß die Frage der weltlichen Macht deS Papste« in eine gültigere Phase getreten ist, so entkräftet er auch gleichzeitig alle Berichte, welche bezüglich jener Unterredung in Umlauf gesetzt worden sind. * Der englische Botschafter in Berlin, Sir Edward Malet, hat seiiier Regierung einen ausführlichen Bericht über die deutschen ArbeiterversicherunoSgesetze erstattet. Die „Time«" widmet dem Bericht einen Leitartikel, welche? mit den folgenden Sätzen schließt: „Das Hauptinteresse des Berichtes liegt natürlich sür das eng lische Volk dann, ob dergleichen Einrichlungen sich auch sür uns eignen würden. Unser Land hat bereits viel von staatlicher Ber- sichcrung zu höre» bekommen und wird sicherlich noch mehr davon hören. Dem Plan des Kanonikus Blackley wurde die Ehre zu tbeil, daß jeinetwcge» ein Parlamentsausschuß niedergesetzt wurde. Aber das Glück verschwor sich dagegeu: die beiden Auslösungen des Parlaments in den Jahren 1885 und 1888 standen im Wege und andere brennende Fragen verhinderten, daß die Vorschläge gründlich in Erwägung gezogen wurden. Es giebt viele und gewichtige Ein» wände dagegen, wovon der aus der Hand liegende der ist. daß die ganz Arme» kaum zum Beitrag gezwungen werden könnten. Andererseits bestehen viele starke Gründe zu Gunsten des Planes, namentlich die finanzielle Unsicherheit unserer meisten Alters- und Krankheitscasjen und die furchtbare Thaljachr. daß von den länd lichen Bewohnern unseres Landes, welche über 60 Jahre alt sind, 45 Proccnt aller Mittel entblößt, als Paupers sterben. Ohne Zweifel wird die gesammte Angelegenheit wieder ans die Tagesord nung kommen. Zu einer Zeit, wie die jetzige, wo sich der Handel belebt, scheint der Gegenstand nicht zu drängen: wenn aber die Tage des Niedergangs kommen, wird das Problem Ser bejahrten Armea dringend eine Lösung fordern." * Der Herzog von Aumale gründet, wie au« Brüssel gemeldet wird, eine gegen den Grasen von Pari« gerichtete selbstständige Royalistenpartci. * Wie aus Nom gemeldet wird, hält da« italienische Cabinct in der Frage der Beaufsichtigung der Schulen und Vereine in Tunis unentwegt an der Forderung fest, daß das AussichtSrccht der behördlichen Organe deö Bey« weder aus die bestehenden, noch aus die späterhin inS Leben zu rufenden italienischen Schulen und Vereine ausgedehnt werden dürfe. Dieser Standpuncl, betont man in italienischen Regiernngökrcisen. entspreche nur dem Gebote der Gerechtig keit und den Zlalien durch die bestehenden Verträge ver bürgten Rechten. Der italienische Minister de« Aeußern, Herr CriSpi, habe der französischen Negierung gegenüber Entgegenkommen in dieser Frage an den Tag gelegt, indem er e«. obgleich eö an einer Grundlage sür eine derartige Forderung nickt fehlen würde, unterließ, das Verlangen nach vollständiger Aushebung der jüngsten, die Schul- und VercinS- aussicht betreffenden Dekrete des Bey» zu stellen und sich aus die Geltendmachung deS erwähnten Standpunkte« beschränkt hat. Man giebt sich in Rom der Hoffnung bin. daß Herr Gobtet die Berechtigung der Forderung des italienischen Cabinets schließlich anerkennen und derselben Rechnung tragen werde. * In einer Unterhaltung mit einem Reporter der „Newyork World" über die Sackville-Angelegenheit hat Präsident Cleveland demselben u. A. die Mit theilung gemacht. er habe erfahren, daß noch ein anderer verwandter Streich geplant werde, um ihn zu compromiltiren Wenige Tage vor der Wahl sollen ihm nämlich angeblich von einem englischen Freihändlcrclub gefaßte Resolutionen zugcsandt werden. Der Sackville'schc Brief habe jedoch zum Glück da« Publicum höchst mißtrauisch gemacht. — Der Verein der britischen Amerikaner hat an die Bürger der Bereinigten Staaten ein Rundschreiben mit Bezug au den Brief Lord Sackville's gerichtet, in welchem eS heißt, der Verein Halle eS sür angezeigt, seinem Abscheu über die Demagogen Ausdruck zu geben, welche darnach trachten, den Anschein zu erwecken, als ob die naluralisirlen Briten eine Partei im Staate mehr als die andere begünstigen. Im Gegenthcil, fügt daS Rundschreiben hinzu, sie halten gleiches Maß zwischen den Republikanern und Demokraten und sind alle von den erhabensten Gefühlen des Patriotismus und der Liebe sür ihr Adoptivland beseelt. Die Llawifirung in Mähren. * Der KönigSkrönung in Böhmen, vor kurzer Zeit al« unerfüllbares czechischeö Ideal betrachtet, beginnt man nun- mehr sowohl von slawischer, al« auch von deutsch» Seite fest tn« «lüge zu schaue». Deutsche wie Slawen beginnen sich darnach einzurichten, daß in nicht allzu ferner Zeit die Krö nung deS Kaisers al« König von Böhmen thatsächlich statlsindcn werde. Al« lediglich symbolische Weihe wird kein Vernünftiger den KrönungSacl aussassen. ES brauchte nickt deS »eucntsesseltcn czechcschen Ansturmes, um sich Gewißbeil zu verschaffe», daß e» sich um nicht« weniger handele al« um die staatsrechtliche Vereinigung der Länder der böhmischen Krone, also Böhmen«, Mähren« und Schlesien«. In Böhmen selbst, dem Mutter lands. gedeiht der slawische Weizen am besten. Die Beaiulen- schast, zu der von jeher der czeckijche Volksstamm ein starke« Contingent stellte, da« aber als germanisirt betrachtet werden konnte, wird allgemach säst gänzlich czeckisirl sei». Die Keiintniß der deutschen Sprache in Schrift und Wort nimmt unglaublich rasch ab. und wird die von den Czechen geforderte neue SlaatSprüsungSordnung an der Prager czechischen Uni versität erst in Kraft treten, nach welcher bei den ersten juri dischen Staalöprüsungen die Kenutniß der deutschen Sprache nickt mebr verlangt wirv, so wird ein großes Beamten personal beranwachsen. dar vbne jede Kenntniß der deutschen Sprache Verwendung finden wird. Je mehr der SlawisinuS in Böhmen in die Höhe schießt, um so größeren Groll erregt eS im czechischen Volke, daß nickt gleicherweise die Czechisirung in Mähren und dem kleinen Schlesien wächst. Noch ist der neue Statthalter für Mähren nicht ernannt. Für die czechischen Blätter gilt cö al« auSgcmachte Tbalsache, daß nur ein czechischer Parteimnnn der Nachfolger deS zum czechisch- eudalen Partciminister ernannte» Grafen Schimborn sein könne. Seine nächste und wichtigste Ausgabe wirv dahin bestimmt, daß er zunächst eine neue „gerechte" Wahlordnung sür den mährischen Landtag durckzusetze» babe. damit die „rechtswidrig" von den Deulschen noch immer behauptete LandtagSmcbrbcit in Mähren an die Slawen übergehe. Die „gerechte" Wahlord nung nun besteht in slawischer Wahlgeometrie. Die kleinen Städte und Landgemeindegruppcn. welche Abgeordnete in den Landtag zu entsenden haben, sollen in ihrer jetzige» Zu- ammenstellung aufgelöst und neue Gruppen nach dem Maß- tabe gebildet werben, daß, wo eS immer augeht, zu slawischen Mehrheiten deutsche Minderheiten geschlagen werten, daß also beispielsweise nicht wie jetzt deutsche Städte möglichst zu einer Wahlgruppe vereinigt werden, wie slawische Orte zu Irrwischen Gruppen, sondern daß durch Vas Ausscheiden deutscher Slädle. durch Zuweisung Lee auögeschietencn Städte an czechische Wahlgrnppe» daS Deutschlhum in Mähren aufs Neue verkürzt werde. Wäre die LaudtagSmebrheil in Mähren den Deutschen entwunden, so wäre in der Slawist- rung Mährens ein bedeutender Schritt nach vorwärts getban, aber immer noch nickt entfernt sü: Die Slawisirung bas er reicht, was heute in Böhme» schon erreicht ist. Das liegt an inneren Gründen mancherlei Art. In Mlibren ist daS De'ulsch- tbunl und Slawenthum räumlich nicht so gesondert, als in Böhmen. Die Stävtegründungen Mährens sind gleichwie in Böhmen deutschen Ursprungs; daS eigentliche Bürgerthum in Mähren hat sich abr auch in Städten ohne deutsches Hinter land bisher zu.,r größten Theilc deutsch erhalten. Völlig slawist^ Städte, wie Kuttenberg, Eollin und andere in Böhmen mehr giebt cü in Mähre» noch nicht. Noch ist in allen Arten des Großhandels, der Industrie, des literarischen und Künstlerleben« von Mähren die sührende Intelligenz in hervorragendem Maße aus deutscher Seite zu finden. Zwar haben alle die genannten Faktoren in Bödmen auch aus czechischer Seite deutsche Grunosärbung, wie ganz Böhmen vom Standpunkte deS CulturbisivrikcrZ längst schon gcrnia- nisirt war, aber sür alle geistigen und materiellen Interessen ist in Prag eine einflußreiche Eentralstätte gewonnen, die sür Mähren gänzlich fehlt. Brünn, die Landeshauptstadt Mährens, kommt sür die Ezecke» beute noch so gut wie gar nicht in Betracht. Zwar zählt Brünn neben secbüzig Pro cent deutscher Einwohner vierzig Procent slawischer Bevöl kerung. doch besteht die letztere hauptsächlich aus fluctuiren- den Bevölkcrungskreisen, Arbeitern. Dienstboten und kleinen Handwerker». Aebnlich stehen die Verhältnisse in Olmütz. Iglau trägt vollstänoig deutschen Eharaktcr und von Len größeren Städten sind nur Proßnitz und Kremsier in der Haniakei, namentlich Kremsier so sehr von SlawiSmuö durch setzt, daß die Gefahr naheliegt, diese Städte gänzlich a» daS Slawenthum zu verlieren. Städte von größerer intellektueller Bedeutung sind indeß beide nicht. Aus czechischer Seite bat man diese ungünstige Lage längst erkannt. Den natürliche» mißliche» Verhältnissen sucht man nun durch künstliche Mittel nachzuhclfen. Weil ein compactes slawisches Gebiet in Mahren fehlt, oder bester, weit dieses säst überall durch Städte mit deutschem Charakter durchbrochen wirv, weil ferner der slawische Bauer Mährens an deutsche Führung gewöhnt, bisher mchl entfernt die Höhe deS jungczechische» Fanatismus zeigt, wie in Böhme», so werden neue Forderungen sür die Czechen Mährens verlangt. Vor Allem die Emancipation von deutscher Bildung. Die czechischen Gymnasien und Realschulen sollen verwehrt und als Krönung deö Gebäudes soll in Brünn oder Olmütz die zweite czechische Universität errichtet werde», damit die durch die örtliche Nahe begrün dete Anziehungskraft von Wien ans czechische Abiturienten endlich ausböre. So hofft man Mähre» inniger mit Böhmen zu verknüpfen. Astronomisches. * Ein neuer Planet (zu den zwischen der Mars- und Iupiterbahn kreisenden gehörig) wurde am 25. Oktober Abends vom Astronom Palisa entdeckt. Er befand sich 7 Uhr 3,3 Min. mittlerer Wiener Zeit in folgender Stellung: Gerade Aussteigung 13° 34' K" Nördliche Abweichung 2° 54' 58" mit mäßig südlicher Bewegung. Der Ort deS Planeten war also nahe 3 Grad nördlich von Zeta in der Iungsrau (Stern zwischen 2. und 3. Größe). Palisa bemerk:. daß er mit Medusa, dem 149. Planetoiden, identisch sein könne. Nach unserem Dafürhalten ist dies jedoch unwahrscheinlich, da der ausstcigende Knoten der Medusa in 207,6 Grad Länge liegt, die Neigung dieses Planele» 1° 6' beträgt, zur Zeit der Entdeckung die Erde in 32°« Grad helioccntrischer Länge, der Planet in etwa 21 Grad Länge sich befand, die Entfernung desselben von der Erde etwa 1,35 mal so groß als die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne war und mithin Medusa zu dieser Zeit etwas weniger als t Grad südlicher Abweichung (geocentrisch) haben mußte. Ephemeriden dieses Planeten liegen uns leider nicht vor. Lob. Skrblichkeitsberilht. * Gemäß den Veröffentlichungen des kaiserlichen Ge- snndheitsamtes sind in der Zen vom 14. bis 20. Oktober cr. von je 1000 Bewohnern, aus de» Jabresdurchschmtt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 19,4. in Breslau 23,6, in Königsberg 24 6, in Köln 23,9, in Frankfurt a. M. 19.4. in Wiesbaden 23,3, in Hannover 22,1, in Kassel 18,6, n Magbe- barg 22,1, in Stettin 24,1, in Altona 27,4. inSlraßburg 19,7, in Metz 26,7, in München 28.8, in Nürnberg 22,4, in Augsburg 23,6, in Dresden 19,9, in Leipzig 17,5, in Stuttgart 11,9, in Karls- ruhe 21,7, in Braunschweiq 31,1, in Hamburg 27,3, in Wien 22,7, in Pest 22,7, in Prag 22.8, in Triest 21,7. in Krakau 30 2, in Amsterdam 19,1, in Bruiiel 28,4, tn Paris 2l,3. ,a Basel —. in London 200. in Glasgow 21.3. in Liverpool 19,7. in Dublin 24,2, in Ediaburq 15,9, in Kovenbagen 2l,1, in Slvckbolm l8.6, ,n Christiania 17,6, in St. Petersburg 23,3, in Warschau 30,3. in Odessa 27,4, in Rom 22,1, in Turm —, in Venedig 16,6. in Alexandria 39,7. — Ferner in der Zeit vom 23. bis 29. Sep tember cr. in New-Bork 23,8, in Philadelphia 16,9, in Baltimore 19,0, in Kalkutta 20,9, in Bombav 26.4. in Madras 42.1. Die Slerblichkeit blieb auch in Vieler Berichtswoche in den meisten größeren Städten Europas im Allgemeinen eine günstige, wenn auch an« einem große» Tdeile derselben etwas höhere Sterb- lichkeitszahlen als in der vorangeqangenen Woche mitgetheilt wurden. Einer sehr geringen Sterblichkeit (noch nicht 15.0 vr. M. u. Jahr) erfreuten sich Stuttgart, Bremen und Barme». Günstig (bis 20.0 pr. M.) war die Sterblichkeit i» Berlin, Drei de», Leipzig, Frank furt a. M.< Gtraßburg, Kassel, Darmstadt. Mannheim. Amsterdam, Liverpool, London, Edinburg, Stockholm, Christiania. Bcnedig u. A. Auch in Elberfeld, Karlsruhe, Paris. Kopenhagen, Triest, Glasgow n. a. O. war die Sterblichkeit eine mäßig hohe (etwas über 20,0 pro Mille). — Unter den Todesursache» haben Dormkatarrhe und Brcchüllrchsälle der Kinder eine weitere Abnahme erfahren, io daß die Zahl der durch oiese Kraakheussormen hervorgcrus-ne» Sterbe- fälle nur in wenigen Orten, wie Berlin, Hamborg, München, Paris. London, Pest, Warschau. St. Petersburg, die normale nur noch wenig überstieg. Der Antheil deS SSuglin «Lasters an der Sterb- üchkeit war im Ganzen der gleich bohr wie in der Vorwoche. Boa je 10000 Lebenden starben aujs Jahr berechnet in Berlin 70, in München 114 Säuglinge. Acuie Entzündungen der Athmungsorgane führten etwas häu- siger zun» Tode. — Boa dcn Jnsectionskrankheiten haben Masern, Scharlach, Keuchhusten und Pocken weniger, Diphtherie und typhöse Fieber etwas mehr Sterbesälle als in der Vorwoche hervorgerusen. — Todesfälle an Masern waren in Berlin und Paris icltener, da gegen in London und St. Petersburg zahlreicher. Neue Erkran. kungen wurde» aus den meisten Orten, aus denen Berichte vorliegea, in geringerer Zahl als in der Vorwoche gemeldet, nur im Regie rungsbezirk Hildesheim kamen Masern häufiger zum Vorschein. — Sterbesälle an Scharlach waren in Berlin, Königsberg, Danzig, Prag, St. Petersburg und Warschau vermindert, i» London gestei gert. Neue Erkrankungen kamen aus Berlin, Breslau, Nürnberg in größerer, aus Hamburg. Wien. Kopenhagen und St. Petersburg in etwas verminderter Zahl zur Anzeige. — Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war in Berlin, Hamburg, Breslau, Leipzig, Köln, Nürnberg, Hannover, Düsseldorf, Chemnitz, Prag. Christiania, London eine gesteigerte, während sie in Stettin, Wien! Pest, Paris, St. Petersburg und Warschau eine kleinere wurde. Erkrankungen wurden dagegen aus den meisten Orten, auS denen Mitthcilungcn eingingen, in geringerer, nur aus Hamburg uud Nürnberg in per- mehrter Zahl gemeldet. Sterbesälle an Unterleibstyphus waren in Königsberg, Paris, London, S». Petersburg gesteigert, in Berlin und Pest vermindert. Neue Erkrankungen kamen aber meist in geringerer Zahl zur Bericht erstattung. Aus Krakau kamen 1 Todestall, auS Edinburg und St. Petersburg je 2 Erkrankungen an Flecktyphus zur Anzeige. — Ein Todesfall an epidemischer Genickstarre wird aus St. Peters burg mitgetheilt. — Nosenartige EalzünSungen des Zellgewebes der Haut waren allgemein seltener Todesursachen. Der Keuchhusten nahm in London einen milderen Verlaus, >» Paris stieg die Zahl der durch ikn bedingten Sterbesälle; in Hamburg und Nürnberg nahm die Zahl der Erkrankungen a» Keuchhnslen zu. — Todesfälle an Pocken käme» aus Bremen 1, aus Lemberg uud Paris je 3, aus Triest 5, aus Prag 8 zur Kenntniß; Erkrankungen aus Fiume, Pest und St. Petersburg je l. aus W>e» 5. Die laniiüren Verhältnisse in Berlin blieben auch in dieser Berichtswoche günstige und die Sterblichkeit die gleich niedrige wie in der Vorwoche. Tarmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder zeigten auch i» dieser Woche eine weitere Abnahme auf, so daß die Zahl der durch sie dervorqerufenen Sterbciällc (40) die normale mir noch wenig überstieg. Dagegen kamen akute Entzündungen der Aidmunqsorqane häufiger zui» Vorschein und sühnen auch in etwas gesteigerter Zahl zu», Lode. Der Antheil des Säuglinqsaliers an der Sterblichkeit blieb jast der gleich- wie in der Vorwoche. — Auch das Borloni.ncn der Jnseciiouskra ikheiten zeigte nur wenig Veränderung. Erkrankungen an lnvbösen Fiebern blieben beschränkt. Erkrankunae» an Maiern, die nur in Moabit häufig auslraien, sowie an Diphtherie, in der jenseitigen Luiienstodt an, zahlreichsten, waren etwas jeliener. an Schm lach dagegen (im Siralauer Viertel am Verdi eilctsten) etwas häufiger als in der Vorwoche. Auch Erkrankungen im Wochenbett kamen etwas mehr zur Anzeige, wäkreno rosenartige EiUzündungen des Zellgewebes der Haur in geringer Zahl zur ärztlichen Beobachtung gelangten. Das Bor- kommen von Keuchhusten blieb glrichinlls ein ähnliches wie in der Vorwoche, und die Zahl der Tlerbeiälle die gleich geringe (5), wie auch das Vorkommen von rhenmalische» Beschwerden aller Art keine wejeulliche Veränderung aufwies. Vermischtes. — Beim Eintritt in dcn Postdienst als Post-Eleve wird nach dem Reglement von den jungen Leuten das Reisc- zeugniß eines GvmnasinniS oder RealgnmuasinmS gefordert. In letzterer Zeit hat die Pvstverwaltung nur noch solche An wärter als Postelevcn in den Postoicnst ausgenommen, deren Reifezeugniß leine niedrigere Gesainintcensur als H enthielt. Die thatsäcklick Vorstände»«: llestersüllung der anderen so genannten gelestrten Berussarten staben der Postverwaltung möglich gemacht, unter der großen Anzahl der Anwärter sür die höhere Postdienstlausstahn ebenfalls eine cngcrc Wastl zu treffen. Ter verlangte Eensurgrad ist also ei» Zeichen der Zeit und eine Bestätigung der cingctrotencn Ucbersüilung im genannten Staute. Früstcr bestand in diese» Kreisen kein besonderer Andrang zur Postlansöahn, von der bekannt, daß sic ganz besonderer Anstrengung — körperlich wie geistig — ersordert und große Verantwortung in sich schließt. (-) Halle a/S., 1. Novcmbcr. Vor der Strafkammer hiesigen Landgerichts war heute u. A. ein köuigl. Eiienbahnbetriebssecrctair wegen Betrugsversuchs angeklagt. Der Anklage lag cm eigen- Ihümlicher Sachverhalt zu Grunde. Der Angeklagte hatte im Juli d. I. an dcn Bäckermeister K i» Cottbus einen mil 313 declarirte» Brief gesandt, in dem sich indeß bei der Ocsfliung (die in Gegenwart von zusälli-, anwesend gewesenen Zeugen sosort nach Empfang erjolgie) nur 3 (in einzelnen in Carton befestigten Markstücke») befanden, während 3 Einbunderi- und 2 Fnnsmark- scheine, die sich angeblich noch in dem Briese befinden sollten, iehlten. Es war nur »och ein Schreiben des Absenders und ein Blatt der Gartenlaube in dem Briese vorhanden. Eine Beschädigung an dem Briese, die aus eine Beraubung unterwegs Halle schließen lassen, wurde zunächst nicht bemerkt. Erst in der Untersuchung stellte sich heraus, daß das Couvert »»len ganz tauber ausgeschnitten und dann wieder zugcklcbt worden war. Der Angeklagte war nun beschuldigt, die bctrkfsendc Manipulation selbst vorgcnommen zu habe», um sich eines drängenden Gläubigers zu entledigen (er ichuldete dem Adressaten des Brieses aus einem Darlebn 450 denn er habe seiner Zeit das angeblich in dem Bliese cntbaltene Geld gar nicht besessen. Der Angeklagte behauptet, sich den Betrag geliehen zu haben, will aber den Darleiher absolut »ich! nennen dürsen, da derselbe Beamter sei, aber Wuchergeschäfte betreibe. Das beigeleqte Gartenlaubenblatt hat genau so viel ge wogen, wie die angeblich sehlenden Papicrscheine. Von den Post beamten. denen der Brief durch die Hände gegangen, hat keiner den Desect des Couverts bemerkt. Den belr. Postbeamten wird von ihren Vorgesetzten das beste Zeugniß ausgestellt; dies geschieht auch seitens eines Vorgesetzten des Angeklagten in Bezug aus icine Dienst verhältnisse. I» seinem Privatleben Hobe er indeß mit Schulden zu kämpsen Der GerichtShos crkannle aus Freisprechung, da ein Be weis nicht erbracht, wenn der Angeklagte auch in hohem Maße ver dächtig erscheine. Der Siaalsanwalt hatte 6 Monale Gesängniß be- anlragt Ter nunmehr Freigesprochene wird nun seinen Regrcß- anspruch an die Postverwaliung weiter versolgen. — Der zweite Vorsitzende der hiesigen Maurerkrankencasse wurde wegen Unterschlagung von 800 Mitgli-derbeiträqen, die er an den Rendanten abzuliejeru hatte, unter Annahme mildernder Umstände zu 6 Woche» Gesängniß veruriheilt. — Ronneburg, 30.Oktober. Eine aufregendeScene spielte sich gestern gegen Abend am große» Baverteiche beim „Teichdamm " ab. Ei» dort vor dcn Häusern stehender Kinder wagen, in welchem ein kleines Kind saß. war aus unaufgeklärte Weise ins Rolle» geratben und dadurch in den zur Zeit sehr liefe» große» Baderteich gelangt, in welchem er nun mit seinem kleinen Insassen, der ruhig in dem Wagen saß, ohne sich der großen Gefahr, in welcher er schwebte, bewußt zu sein, schwamm. Glücklicherweise war der Spiegel deS Teiches ganz ruhig, und so gelang eS Herrn Hulmacher Tischendors hier, mit Hilfe einiger anderen Herren den Wagen wieder an daS Land zu ziehen, ehe er Weiler hinaus in den Teich lr»eb oder sank. ---- Die Zahl der Eheschließungen war im Jahre 1887 in Preußen elwaS geringer als in den beiden Vor jahren; sie belrug 229 999 gegen 231 588 im Jahre 1886 und 230 707 im Jahre 1885. Die meisten Eheschließungen wurden im Oktober gezählt, nämlich 29 163, demnächst im November mit 28 296, während am März »nd August nur 11 824 und 11 887 entfallen. Unter den Männern, die in den Stand der Ehe traten, waren 200 102 Junggesellen, 28 284 Wittwer und IK13 geschiedene Männer, unter den Frauen 210 580 Jungfrauen, 17 658 Wiltwen und 1761 ge schiedene Frauen. Was da« Alter ber Eheschließenden betrifft, so waren unter den Männern 119 weniger al- 20 Jahre alt, unter de» Frauen dagegen standen 18 811 in diesem jugend lichen Alter; 25 von ihnen vermählten sich mit Männern »wische« 60 und 70 Jahren und 8 mit solchen von über 70 Jahren; während von den unter 20 Jahre alten Männern 30 sich mit Frauen, die ebenfalls noch nicht 20 Jahre alt waren. 87 mit Frauen zwischen 20 und 30 unbs2 mit solchen zwischen 30 und 40 Jahren verheirathctea. Zwisckc»s20 und 30 Jahren heiratheten 159 729 Männer, davon nahmen 82 Frauen von 50—60 und 5 sogar solche von mehr als 60 Jahren, 30—40 Jahre waren 49 833 Männer alt. 40—50 Jahre 12 937, 50—60 5236 und 2145 heirathende Männer zählten noch mehr al« 60 Jahre, während unter den Frauen sich 210«. im Alter von 50—60 Iahreu und 391 in einem höheren Alter befanden. Der Religion nach waren unter den Heirathenden 150 761 evangelische, 76 342 katholische, 451 sonstige christliche und 2415 jüdische Männer, sowie 152 091 evangelische, 75 061 katholische, 419 sonstige christliche und 2429 jüdische Frauen. Rein evangelische Eben wurden 142 546, rein katholische 67 042. rein jüdische 2445 gezählt; evangelisch-katholische und katholisch-evangelische Mischehen 17 232; jerner jüdisch christliche und christlich-jüdische 312. Ehen unter Geschwister kindern kamen 1423 vor; 111 Mal heirathete der Onkel die Nichte und 15 Mal der Neffe die Tante. AuS Franken. Der seiner Zeit viel genannte Böttchergeselle Eduard Kullmann auö Magdeburg, welcher im Jahre 1874 wegen eines aus den Reichskanzler Fürsten Bismarck verübten Mordversuchs zu 14 Jabreu Zuchthaus verurtbeilt wurde, hat seine Strafzeit im Zuchthause St. Georgen in Bayreuth nunmehr verbüßt. Eine weitere äebenjährlge Gcsängnißstrafe wegen verschiedener an ge nanntem Straforte verübter Vergehen bat derselbe in der Gesangenanstalt Amberg »och zu bestehen. Der Gesund heitszustand des Verbrechers soll kein günstiger sein, so daß derselbe, den die langjährige Skrasbasl auch moralisch nicht gebessert bat, die verwirkte goldene Freiheit kaum wieder er langen dürste. --- Aus Elsaß-Lothringen, 26. Oktober wird ge schrieben: DaS im Canto» St. Avcld in Lothringen ge legene Schloß Hellcringen ist dieser Tage durch Kaus in die Hände deS pensiouiricn Generals von Strempel übergegangen. Unseres Wissens ist dies der erste Fall, daß >ich ein Deutscher in Lotbringcn in solcher Weise ankauft, wenn auch in der Gegend von Metz und Saarburg einige kleinere Besitzungen bereits früher in deutsche Hände — meistens durch langjährige Packten — gelangt sind. Es steht aber zu erwarte», daß in nächster Zeit noch inebrcre derartige Ankäufe ini Reichslande, besonders wohl in Deutsch Lotbringen, statt- inden werden, da die Käufer rcsp. auch Pächter von be deutenderen Höfen sicherlich aus die thatkrästigste Unter stützung seitens der reichsländischen Regierung rechnen können. --- Wien, 31. Oktober. (F. Z.) Nach Krakauejr Berichten ist eS bei einem vorgestern aus der russischen Eisen- babnsirecke zwischen Kowcl und Golvby siattgehablen Unsalle aus einen kühnen Gaunerstreich abgesehen gewesen, der auch gelungen sei. Der Zug Nr. 24, welcher die kaiser liche Bagage sübrte und 32 Waggcnö stark war, kam in Kowcl nur mit 20 Waggon« an. Die selllcndcn abgctrcnnten 12 Waggons wurden erst mehrere Stunden später mit dem nachfolgenden Zuge 63 nach Kowcl gebracht. Atö man an die Untersuchung der 12 Waggons ging, entdeckte man, daß die kostbarsten Ciegenstände in den kaiserlichen Kisten, welche erbrochen waren, fehlten. Mit den Gegenständen war auch der Conducteur verschwunden, welcher de» Zug begleitet hatte und welchem die Schuld an der Abkoppelung der 12 Waggons zu geschrieben wird. — Wien, 31. October. Bor einigen Monaten constituirtc ich hier ein sogenanntes Ort lercom itü zu dem Zweck, um am Tage des Regierungsjubiläuins deS Kaisers Franz Joses aus der Spitze deS Ortlcr, dem höchsten Gipset der Tyroler Alpe», zur Feier des Tages einen großen Obelisken als Gedenkzeicheu aufzustellen. Die Idee fand die Billigung des Kaisers, die Kosten wurden durch Samm lungen beschafft. Eine in dcn letzten Tagen inscenirte Agi tation gegen die Ausstellung des Obelisken wegen angeblicher Lebcilsgesährlichkeit sür die bierzu nothwendigen zahlreichen Arbeiter hatte insofern keinen Erfolg, als der Kaiser selbst noch kürzlich dcn Wunsch nach Ausstellung deö Monuments äußerte. Heute sollte mit dem Transport deS fertigen Obelisken begonnen werden. Ta geschah das Ueberraschende, daß plötzlich durch die Bezirksbauptmaniischaft Meran der Transport des Obelisken untersagt wurde, ohne Gründe dasür anzugeben. Die Sache macht um so größeres Aus- seken, als es sich um ein eminent patriotisches Unternehmen handelte und einem Wunsche des Kaisers entsprochen werden sollte. k. 6. Wien. 31. October. Im Nachstehenden sind wir in der Lage, dcn Wortlaut deSSchre'benS deSKHaliseu des Mahdi. Seid Abdallnhi Eben Seid Mobamed, zu ver öffentlichen, welches dem am 20. d. M. hier cingetroffcncn Briese Slatin Bey'S an seine hiesigen Angehörigen betlag. Derselbe lautet in getreuer Uebersetzung aus dem Arabischen wie folgt: „Im Namen Allah's, des milden Erbarmers, deS gnädigen Herrschers, Segen und Besriedigung über unseren Herrn Muhamed und seine Familie! Von dem Diener «eines Herrn, dem Kbalisen des Mahdi, über dem Heil sei, dem Kbalisen Abdallah-ben-Muhamed, dem Khaliien des Wahrhaftigen, an Heinrich und Adolf uud alle Brüder de« Abdel-Kadr Slatin uud an seine Schwestern. Wir thun Euch zu wissen, daß Euer Bruder Abd-el-Kadr Slatin sosort, als Darsur eingenommen wurde und er sich den Mahdisten zu ergeben gezwungen war, durch die Gnade Gottes in die Religion des Islam eintrat und sich dem Mahdi, über dem Heil sei, anjcbloß und »eines hohen Umganges theilhnjtig wurde, lind jetzt wohnt er bei uns, als einer unserer Bertrauten, mit aller Auszeichnung und zn seiner vollen Zufriedenheit» heiler und ver gnügt im höchsten Maße. Es ist kein Schmerz und kein Kummer an ihm wahrzunchme», vielmehr erfreut er sich voller Gesundheit und Geisteskraft, hochgeehrt bei uns. ja wir betrachten ihn wie unseren Sah», und er ist einer der Vornehmen und Hochangesehenen unter den Mahdisten. Seit langer Zeit habe» wir die Ankunft seiner Mutter oder eines seiner Brüder erwartet, zur persönlichen Begegnung mit ihm und um sich von seinem Befinden mit eigenen Augen zu überzeugen, und es war unsere Absicht, wen» Einer von Euch an den Grenzen des Gebietes der Mahdisten erschiene, sei cs aus welchem Wege immer, ob nun über Suakim oder anderswoher, und wir davon etwa Kenntniß erhielten, jo wollten wir an unseren Beamten in jener Gegend schreiben, daß er ihn beruhige und ehre, bis er ihn in aller Sicherheit und Bequemlichkeit zu unS gelangen ließe, zur persönlichen Begegnung mit uns uud Slatin. Und wenn cr dann vorziehea würde, in unserem Gesolge zu bleiben, so sollte er in Ehren unter uns wohnen; sollte er aber die Rückkehr in seine Heimnth vorziehea, so würden wir ihm die Erlanbuiß hierzu rr- theilen uud er würde mit Lob und Dank gegen uns heimzieheu. Da kam Euer Brief vom Jahre 1886 an Eueren Bruder, den erwähnten Slatin, zu Händen unseres Beamten au der Küste von Suakim, Osman Digma, der ihn an uns schickte, und sosort noch dem Aalangeu desselben haben wir ihn an den Slatin riaqehändigl und er erfuhr darunter den Tod seiner Maller und daß Ihr selbst Euch wohl befindet. Da nun Abd-el-Kadr Slatin jetzt untcr uns wohnt in den besten Umständen und in allen Ehren, so wünschen wir, daß Einer von Euch hierher komme, um seinen Bruder mit eigenen Augen zu sehen, uud wir gewädrrn ihm Sicherheit — Aman — im Nomen Allah's und seine» Propheten and seine« Mahdi und in unserem eigenen Namen, sür seine Person und sür sein Hab und Gut. und er wird von uns nichts erfahren als die höchste AaS> zcichnung. Und wenn er nach vollem Zusammensein mit seinen, Bruder in seine Heimatd zurückkehrea will, so werden wir ihn all- sogleich in Sicherheit uud Beruhigung entlassen; wenn er bei uns bleiben will, so ioll er gleichfalls in allen Ehren unter uns wohnen. Und nicht nur, wenn Einer von Euch selbst erscheint, o. Ihr Brüder Slatin'«. vielmehr wenn wer immer von den Oefterreichern oder de» Verwandten Slatin'« bei uns erscheint, um von na« empfangen zu werden, lo gewähren wir ihm volle Sicherheit und die Erloobuiß zur persönlichen Begegnung mit uns, zu Ehren de« erwähnte» Slatin, in Rücksicht seiner auscichtigeu Frömmigkeit und echten Gläubigkeit im Islam, und weil er riarr der Großen und bei an« Angesehenen unter de» Mahdisten geworden ist. Die« diene Euch zu wissen und verbreitet et überall und »uter alle» Euere» Angehörige», damit e« bekauut iverd«. (tüal aber di» «eich» ieinen, 13 Zeitu begin einem „Bo - statt 1 Stud tz dorjä stclna wegei durch vcru, viert« schwv Vorsi Frau Divis weil Hunt Schr üppij fällt. Imp! der ( Antn werd wart zogen > in d Sta SLif welch baut Der und sckas seierl »eue> Ankr und Salc Bort seine gern spür Grec vre ftetic habe der! für , Scki Ant, tung und wöch l sind alle dem ein diesc richl Geg und stell. 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