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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-08
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1888
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«S04 Statt besonderer LLeläunx. ällnu lladan V«rv»u»dt«ll and Krsaodeu lüeroüt di« traurizx» bkuobnebt, du« zxeirvro, vienntazx -Ibsnd 7'/« lllrr, dar uuerbikllicka Dod weinen Uabao Sutten. unser» xulen Vnter, Lobviexar- und vrossruter, den Laeituer de« vinn»-ö»d«a, Oustav ScrLsItsr, »»ob r»«tlo«ar IbLU^bott, uo Xlter v«» 73 ckubreo, von l»o»ar«w Oeiden erlöst d»t. I-eipui», den 7. kkovemder 1888. vl« trnuerude» lllnterbltebe»«». >L. Via Seercksunn» ündet 8ono»d«od, den 10. b,orewd«r. Vornüttnix, 10 vdr, vom Innern»»»«, IsrnL« Ltnwe« I^o. 8, I„ »u, etntt. LetunsrrertMl di« betrübende Unreife, de» 8er üesitrvr des Vi»v»-Ü»<teü, 8vrr Oustav Sebelter, n«ar boebvarabrt» 0bvt, »» »aetrisen Udond '/«8 vkr n»ok l»nze«o. »edieren l-erdsn «ntacklerken ist. vi, vntaruaiebneten. denen er, »albet onenoüdUek sock rnitloe tlüttizx, «1a laueb- tend«, Leispiel treuester külobtertüllnoix zr»d, delcluzren den lleioaxen« eines zxuten künorxendeo Lerrv, äessen rändenlcen vir stet« und dock in Lkrso lullten verdeo. Lelpnijs, den 7. Kovsrnder 1888. !>»» «1e« Vt»r>»-H»tte». Mitten in Autübuug seine» bei der Reichsbank Dienste» wnrde heute Nachmittag der Veldzäbler Herr Mdnsr nach mehr al» Wjähriger Bankthdtigkeit durch einen Schlaganfall in die Ewigkeit abgernseu. Wir bettanern in dem Entschlafene» einen braven Mitarbeiter, dem wir stet» ein liebende« Andenken bewahren werden. Leipzig, den 6. November 1888. Namen- der Beamten der ReichSbankhanptstelle der Kaiserliche Banl-Direclor Ceetarn ^beod n» 8 vbr antiobUek naek lttnzsarew Lrtnirsln mwaro tbsnrs Zluttar, kr»» verv. 8s«ItLt8rslI> vr. St«lildöw«r, LwntU« r«d Lt«I, in Kardan, kror. llnnooeer. LeipnIS, den 7. kkoeamb» 1888. kastor v. Llklsoker and ^r»n »xvd. Stetodöwer. Für die vielfach bewiesene herzliche Th eil» »ahme bei dem Tode ousere» lieben Gatten, Later« und Großvater», Herr» Johann Sari Nemming, drängt e» mich. Herrn Diakouu« Schuch für die tröstenden Worte, sowie ollen Freun den und Bekannten hierdurch meinen aus» richtigsten Dank auszusprechen. Leipzig, am Begräbnißlagc. Emilie verw. Alemmi«, im Namen der Hinterlasseuen. Für die vielen Beweise aufrichtiger Theil- »ahme beim Dahinscheiden unserer guten Mutter, Groß- und Urgroßmutter, Ara» Mlh. verw. Heümvlh geb. Kitzler» sowie für die reichen Blumeaspendea sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank an». Dank auch Herr» vr. Lüh« für seine trost» reichen Worte am Grobe. Leipzig, den 7. November 1888. hie trauern»«« Htuterlassene». Für die vielen Beweise der Theiluohme beim Dahiascheiden unserer lieben Tochter, Schwester und Mutter km Ws HiMsl isd. kMlr sagea hierdurch ihren herzlichste» Dank Leipzig, am K. November 1888. Therese verw. Panitz nebst Kindern und Enkel. Die Beerdigung de» Herrn Carl Franz Harrpt, Restaurateur in Reudnitz, Kohlgartenftr. 6, findet Freitag Nachmittag 1'/, Uhr vom Trauerbause au» statt. Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben Gattin und Mntter, Frau Christiane Grtz- «uthe stlinge geb. Eichharn sagen wir ollen Denjenigen hiermit unseren herzlichen und innigsten Dank, welche deren Sarg so reich mit Palmen» und Blumenflor geschmückt und der theuren Entschlasencn die letzte Ehre durch Begleitung zur Grabstätte zu Theil werden ließe». Herzlichen Dank aber auch Herrn Diakouu» Müller für die Trostworte am Grobe. Leipzig, den 7. November 1888. nebst «Indern. Verladt: Herr JuIiusRosenthol in Dresden mit Frl. Läciiie Herrmaun in Fürth (Bayern). Herr Richard Srnm-dorf in Pegau mit Frl. Marie Sens in Alteaburg. Herr Moritz Schellenberg, Gutsbesitzer in Gleina, mit rl. Hulda Herold in Aauerndors. Herr iergiagenieur Otto E. Schenk, Oberetnsahrer der Freiherrlich v. Burgkstchen Steinkohlen, werke in Burgk b. Dresden, mit Frl. Mac arethe Franke in Dresden. Herr Max schucke, Kaufmann in Dresden, mit Fri artha Julius in Merkwitz. Herr August Simon in Raumburg a. S. «st Frl. Klara Hosmauu in Flemmingen. Herr Wildrlm Strauch in Beiger» mit Frl. Ida Rößuer in Lindenau. Herr Oskar Hunger, Maschinen, ingenieur, mit Frl. Mathilde Messerschmidt in Lschweiler. Herr Otto Herold in JahnSboch b. Thum mit Frl. Louise Rockstroh in Dorslos Mkt. Redwitz. Herr Hermann L'ppert in SemmelSberg mit Frl. MargaretheiPickelmann in Döhlen b. Potschappel. Herr Wilhelm Stahl in Schneeberg mit Frl. Emma Winter in Brünau b. WiidenselS. Herr Kort Müller von Berneck in Sägewerk Siromderg mit Frl. Emma Esselbor» in Maudel b. Kreuznach. ver«ählt: Herr Aldi» Strobel in Frankenderg mit Frl. Martha Franke au» Chemnitz. Herr Arno Hubrig in Lhemnitz mit Frl. Lina Günther au- Mittelbach. Herr Albert Richter in Lhemnitz mit Frl. Marie Richter aus Copitz. Sebaren: Herrn Alexander DeSbaratS in Dresden eine Tochter. Herrn L. Herwig in Dresden ein Sohn. Herrn Adolf Fahr in Aitenburg ein Sohn. Herrn Emil Weickert in Plauen eine Tochter. Herrn Pfarrer Baltzer in Pegau eine Tochter. Gestorben: Herr L. Th. Müller, kasr. emer., V. R. I. in Dresden. Frau Past. Marie LepS geb. Müller in Blasewitz. Frau verw. ArchidiakonuS Koßling in Dresden. Herr Karl Gottlieb Fritzsche, Feuermann der Leipzig-Dresdner SiaatSbabn, in Pieschen. Herr Moritz Odrich, Postschaffner in Dresden. Herr Friedr. Aug. Fichte, Schuhmachermstr. in Dresden. Herr Gottlob Heinrich Hölzel in LhemnitzWFrau Amalie Liementine verw. Braun geb. Hoffman» in Lhemnitz. Herrn F. Bax' in Lhemnitz Tochter Käthchen. rr Gustav Ndols Wendler in Lhemnitz. errn Rob. Herbach'S in Lhemnitz Töchtrrchen Äeuni. Herrn Barihel'S in Neustadt b. Chemnitz Sohn Emil Wilhelm. Herrn Louis Lewy'S in Lhemnitz Söhnchen. Frl. Auguste Kreßner in Chemnitz. Herrn Fleischer Katzschner'S in Sablenz Söhnchen Paul. Frau Anna Meisel geb. Scheuck iu Schmölln. Herr Larl Moritz Peuckert, Hutmann in RvschhauS BerthelSdors. Frau Emma Lindnn geb. Richter in Freiderg. Herr Earl Heinrich Anton Teumer in Freiberg. Frau Alwine verw. Beischold geb. Weber in Wurzen. Herr» Max Engel'» in Wurzen Söhnchen Georg. Herrn LouiS Schubert'- in Mulda Söhnchen Georg. Frau Marie Wilhelmine verw. Langer iu Freiberg. Frau Bertha verw. Beyer geb. Lungwitz in Glauchau. Herrn Loui» Göbel'S iu Glauchau Söhnchen Fritz. Herrn Anton Sommer'» in Meißen Tochter Elisabeth. Frau Johanne verw. Kopvehl in Meißen. Frau Emilie verw. Günther geb. Dachsel in Lölln a. d. E. Herr Heinrich Anton Braune in Dresden. Herr Moritz Rothe, Kohlenhändler io Dresden. Herrn Larl S in Dresden Tochter Frieda. Frau ustiae Zetsche in Altenburg. Herrn Emrich ioek's in Altenburg Töchterchen Hedwig, err Gottlob Baumgärtel, HandelSmaan in hemnitz. Frau Franziska Pippig geb. Morgenstern in Lhemnitz. Frl. Antonie Hedwig Seidel in Lbemn tz. Herr Julia» Lacan au» Zittau, in Reicheaberg. Herr vr. tkool. Hermann Rönsch in Zwickau. Herr Johann Gottlieb Lcondardt in Harten stein. Frau Amalie verw. Petzold iu Neua- dors. Herr Hermann Böttcher, Tischler iu Meißen. Herr Heinrich Moritz Sohrman» iu Meißen. Herr Heinrich Haupt, prns Bergarbeiter in Freiberg. Club erklärt« Hallwich: bi« Nothwendigkelt der Einigung auf nationaler Grundlage und in Rücksicht auf die GtaatSemheit stelle sich um so dringender dar in einem Zrilpuncle, wo notorisch der böhmische StaatSgedanke in Oesterreich regie rungsfähig geworden sei. In einer daraus folgenden der« einiglcn Sitzung drückten Plener, Weitlof und Herbst ihre Befriedigung über die Einigung au»; al-vann wurde der Vorstand ermächtigt, mit der Deutschnationalen Bereinigung (Gruppe Steinwender), welche den Beitritt verweigert hat, über ein etwaige» gemeinsame» Vorgehen in den beregten Fragen^u berathen. ie die »litische Correspondenz" au» Belgrad meldet, hat da» Subcomttö de» Bersasfungs-RevisionS- Au-schusse» am DienStag seine dritte Sitzung gehalten. Bisher standen Fragen principieller Natur im Vordergründe der Discussion, die yoraussichtlich heute ihren Abschluß finden wird, so daß schon «m andern Tage in die Berathung der Detailsragen eingegangen werden dürfte. Man hofft, daß die Arbeiten de» SubcomitbS schon in der zweiten Hälfte de» November so weit gediehen sein werden, um den Zusammen tritt deS Plenum- teS Ausschusses zu gestatten. — DeS Weiteren wird vor^dorther berichtet, daß der Minister-Prä- ident Nicola Christic als Leiter deS Ministerium- deS Innern vermittelst eines an alle Präsecten gerichteten Circu- Vevtselier krleser Verein I^elprlL. Unser verstorbener Kamerad v»nl »>»«« tzlluopt wird morgen Arenag, V. o., Nochmtttag» S Uhr von Renbnttz, der Fakne ersolgt I Uhr Färberstraße 13. Martoa-LLS, Schwimm-Lasfin 20°, Pserdebahnholtestelle. Eisenbohastraße 31. . den Kohlgartenstraße 6 ans, beerdigt. Abholung v. Lperl, Vorsitzender HV»««««- «««I I»e»uoI»ei»-K»K«k«r vorzüglidi. Pferdebahnverbindung alle 7V, Miauten Dam-Badez.' Mont., DienSt., Donnerst, und Freit. 9—11 Uhr, Miittv. u. Sonnob. 2—4 Uhr. Herren-Badez.: steiSmitB»rn.d.Dam.-Badez. Jederzeit Lchwimm-UnterriLt. a. L>»»«z»«-»»G. FürHemen v»n8-'/,1u.4-S Udr. Damenv. 1-4UhrtäglIch. Wannen- u. HauSbäder zu >ed« Tageszeit. Damen: Dienst.. Donnerst. U.koanab.v.'/,S- avlLM'i.11 u. Momaq. Mittw.. Freit, v.'t.2-SNbr. SoMM-vLä. F 0iLiiL-8rd, dekvimmknooln und Vellendnd OllU Damen: Dien«i.,DonverSt.,tzonnah.'/,.'- . V.tl Montaa. Millwotb. Freitaa Delpntzx, L8, io niiedoter bttik« der Lnbobb'se und der vtzrne. Vnnnen-LIlder (irr^etullicl. vsicke» ^Voeeeri. 8»nd-vlid«r uncü Lö-britrer Xrt. äkoor- vlider r. 8edmiedeberxer äloor berreetellb. Lu«. Lampt- o. irieck-röwiscde Lider, »ovie medleinleek« Lader «eonn nneb lirrtl. Voreekritt. Vorrilxl. »ub Linriedtuu«. Postftraße Ib. Tägl.geöffnetvon Morgen«biSAbendS.Sonnlag» bis MiltaaS. Wanvencurbäder qena» noch ärztlilber Berordnuno. ^VLV8lv8dLÜ. ^ Freitag: Klöße mit Schweinefleisch. II. / . Linsen mit frischer Warst. Reue Leipziger Speiseauftalt, Zeitzer Stt. 43/4b. Donnerstag: «oulosch u. Salzkartoffelo. D. V. Wlnkelmana. D. V. Brunner. Neueste Nachrichten. * Berlin» 7. November. (Fernsprechmeldung deS „Leipziger Tageblatte»".) Der Kaiser unternahm gestern Nachmittag eine Spazierfahrt nach Barnstedt, woselbst er mit der Kaiserin Friedrich zusammmtras, welche nnl ihrer Begleitung ebenfalls dort angekommen war. Der Kaiser uno die Kaiserin verweilten mehrere Stunden in dem Gute. Der Kaiser gedenkt heute auf einige Stunden nach Berlin zu kommen. — Die Kaiserin Friedrich hat die ll>fe»Niche Ausstellung der Sterdebilder Kaiser Friedrich'» ausdrücklich untersagt. — Prof. DuboiS-Reymond erhielt anläßlich seine» Jubiläums heute zahlreiche Ovationen. Der Gefeierte dankte mit herzlichen Worte». — Der „Reichs- Anzeiger" metvet. daß der Kaiser mit der Stellvertretung reö Reichskanzler» in Finanz-Angelegenheiten den Freiherrn von Maltzahn-Gültz beauftragt habe. — Pari». Ein Communiqub der Agentur HavaS sagt in Bezug aus eine Rede Salisbury'» im englischen Oberhause in Betreff der in Ostasrika zu ergreifenden Maßregeln: Wir glauben zu wissen, daß das Ministerium des Aenßercn in Frankreich nur in Bezug aus die Einführung von Waffen einer zeitweise beschränkten Blokade zustimmt, daß, unabhängig von den vor einiger Zeit ertheilten Instruc tionen behufs Ncberwachung seiten» mehrerer Schiffe, die Negierung beschlossen habe, ein Fahrzeug de» indischen Ge schwaber» an die Ostküste von Afrika zu dirigiren. — Au« New-Jork wird gemeldet, daß die Armee-Commission die Einiühruag des Schulhof-Gewehr» al» Repetirgervehr empfohlen habe. Nachtrag ;mn politischen Tagesbericht. * Der Kaiser hat dem königlichen Kammergericht in Berlin die Nachricht zugeben taffen, baß er diesem Ge richtSbose. in dessen Sitzungssälen die Bilder sämmtlicher preußischen Regenten ausgestellt stad, da» Bildniß weiland Kaffer Friedrich'» Hl. schanKn werde. * Die der Za Kaiser« bereit« Ende diese« Monat» durch einen Besuch »n e „Börsen-Zeitung" erfährt au« bester Quelle, daß ir. besten Wille e« war. den Antrittsbesuch unsere» Berlin zu erwidern, diese Absicht ausgegeben bade. „Auch hierin, d. h. in der Verschiebung de» Gegenbesuch« (schreibt da» Blatt), liegt eine Rücksichtnahme, die nicht ganz be deutungslos ist. Bei der außerordentlichen Liebenswürdigkeit» mit welcher unser Kaiser am russischen Hofe empfangen wurde, eine Herzlichkeit, die in brillanten Festivitäten auch äußerlich in die Erscheinung trat, mußte e» hier Bedürsniß sein, dem russischen Monarchen gegenüber mit gleicher Wärme an den Tag zu legen, wie weit über den Rahmen der üblichen sreundnachbarliche» Höflichkeit hinaus die dem Zaren ent« gegenyebrachten Gefühle deS deutschen Kaisers und de» preußischen KönigSbauseS reichen. Um e» an diesem Zeichen freundschaftlichster Zuneigung auch äußerlich nicht fehlen lasten zu können, war e- erwünscht, daß der Gegenbesuch de» Zaren in einer IabreSzeit gewählt werde, die bester al» der Wintersanfang zur Entfaltung festlicher Veranstaltungen und militairischer Schaustellungen sich eignet. Diesem Wunsche nun ist seitens des Zaren Rechnung getragen worden, weSkalb der Frühling zur Abstattung deS Gegenbesuch» bestimmt wurde. Um diese Zeit wird also der Zar und feine Gemablin in Berlin zu begrüßen sein. ES ist übrigen» nicht unmöglich, daß der Zar gerade zur Zeit der Anwesenheit deSKaisers Franz Joseph und deSKönigS Humbcrt in Berlin anwesend sein wird, und eS bedarf keiner de sonderen Combinationsgabe, um hieran die wettgebendsten Hoffnungen zu knüpfen, zu denen die Politik unseres Kaisers und seiner Verbündeten, deren vornehmste« Bestreben bekannt lich die Ansrechterhaitung deü Frieden» ist. die berechtigtste Unterlage giebt. Unter Viesen Umständen unterbleibt auch die für die zweite Hälfte November geplant gewesene Anwesen heit de» Reichskanzlers in Berlin." * Die Fusion deS Drutschösterreichischen und de» Deutschen Club« ist am DienSIag vollzogen worden Beite EiubS constiluirten sich als „Vercinigle deutsche Linke", welche sich angesichts der wachsenden Gcsaliren die Wahrung der StaaiSeinbeit, den Schutz deS DculschthnmS und die be rcckiigte Stellung der Deutschen m Oesterreich, sowie die Erhaltung und Entwickelung der freiheitlichen Grundsätze in der Verfassung zur Ausgabe stellt. In beiden Clubs wurde dieses Programm einstimmig angenommen. 2m deutschen von jeglicher Einmischung in den Gang deS Wahlaktes zur Pflicht machte. * Rumänische Blätter behaupten, daß der russische Gesandte in Bukarest, Hitrowo, sich in der letzten Zeit absichtlich von Bukarest ferngehallen habe, um den Schein zu vermeiden, al» mische er sich in die Wahlangelegenheiten, und um ein Alibi Nachweisen zu können, während rr hinter den Coulissen gearbeitet habe. Wenn Letztere» der Fall gewesen ein sollte, so ist der Erfolg, wie die Wahlergebnisse zeigen, jedenfalls der denkbar ungünstigste gewesen; allem die An nahme der rumänischen Blätter scheint unrichtig zu sein, denn :)>err Hitrowo besand sich behufs Heilung von einem körper lichen Leiden durch mehrere Wochen m einer Wiener Privatheilanstalt und hat dieselbe, wie der „Kreuzzeitung" aus Wien berichtet wird, nach mehrwöchentlichem Aufenthalte erst in der vorigen Woche verlassen. Präsidentenwahl iu den Vereinigten Staaten von Nordamerika. * Für die am Dienstag stattgesundene Präsidenten wahl in den Bereinigten Staaten stellen sich die Chancen etwa folgendermaßen: E« sind 401 Wahlmäuner zu wählen, von denen der zu wählende Präsident mindestens 20 t aus sich vereinigen muß. Für Cleveland und Thurman, die beiden demokratischen Canvidaten, find mit Sicherheit die 153 Wahlmänner sämmtlicher Südstaaten zu rechnen, so daß ihnen zur Mehrheit noch 48 Stimmen fehlen würden. Die Letzteren könnten von New-?)ork mit 36 und Indiana mit 15 Wahlmännern gestellt werben; aber Indiana ist un- icher. Nun könnten die 15 Stimmen von Indiana durch die S von New-Icrsey und die 6 von Connecticut ausgewogen werden, aber auch hier ist die Entscheidung zweifelhaft unv die republikanischen Canvidaten Harriso» und Morton »aben in diesen beiden Nachbarstaaten New-Aork» Verhältnis mäßig gute Aussichten. E» hängt demnach da» Resultat von dem Staate New-Uork und besten 36 Stimmen ab. Doch in New-Hork sind die Demokraten gespalten, und e» fragt sich, welche Wirkung diese durch die bevorstehende Bürgermeister wahl für New-Bork hervorgerufene Spaltung aus die Präsi dentschastSwahl auSüben wird. — lieber da» Er geb uiß liegen nun bi» jetzt folgende Meldungen vor: *New»Vork, 7. November. Den letzten Nachrichten zufolge siegte Harrifon im Staate Connecticut. Derselbe oll ebenso in Indiana und in allen Staaten de« Norden« die Majorität erhalten haben, so daß seine Wahl zum Prä sidenten gesichert erscheine. Der .New-Uork Heralv" sagt, da- Resultat m Indiana, in Nevada und California sei zweiselbaft. * New-Vork, 7. November. Da» bi» jetzt vorliegende Wahlresultat ist noch zweifelhaft; jedoch scheint e». daß Harrison gewählt ist. Die Mehrzahl der Zeitungen giebt die Stimmen für Harrison aus 218, diejenige für Cleve laod aus 183 an. Vas Laufest des Älbert-Zweigvereins Leipzig. * Leipzig, 7. November. Da» zum Besten der FriedenS- thätigkeit deS Albert-Zweigverein» Leipzig am 20. No vember im „Buchhändlerhause" veranstaltete Ballsest. besten glänzender Verlaus bei der Anwesenheit Ihrer Maje stäten de« Königs und der Königin bei Leipzigs all bekannter Verehrung für sein vielgeliebte» Herrscherhaus ver bürgt erscheint, bietet unS Gelegenheit zu einem Rückblicke aus die segensreiche Arbeit deS Albert-ZwcigvereinS Leipzig zum Besten der Kranken aller Stände und ins besondere unserer Leipziger Armen. Bon diesen Wurden in den Jahren 1886 und 1887 nickt weniger als 143 bez. 180 Personen in p. a. über 1300 Besuchen z. Th. mit Nachtwachen unentgeltlich verpflegt, an l600 bez. über 1900 Poriioneu Esten vertheilt. 16 Kinder durch Milch kuren und 10 Patienten durch freien Landaufenthalt gestärkt, abgesehen von den zahlreichen Gaden an Naturalien, warmen Kleidungsstücken, Wäsche und Betten, welche die Vorstands damen nach sorgfältiger Prüfung be- Bedürfnisse» an erkrankte Arme verthrilt haben. Bevenkt man noch, daß außerdem mehrere Arme mit Wesentlicher Beihilfe de» Verein« nach den Bädern Elster, Earlsbad und Teplitz aus Grund ärztlicher Atteste entsendet wurden, so erklärt sich für Jedermann leicht, daß ohne außerordentliche Einnahmen de- Zweig Verein» eine so vielseitige Armenkrankenpslege nicht aus die Dauer durchführbar sein würde. Da» bevorstehend« Fest stellt sich deshalb al» ein WohlthäligkeitSact von wesentlicher Bedeutung für Leipzig« bedürftige Kranke dar, der um so oll gemeineren Anklang stnden dürste, als die Armenkrankenpflege deS Verein» eine zietdewußtc, durch die langjährigen Er fahrungen der BorstandSdamrn unv sachkundige Anthcilnabme der Herren Aerzte vor bumanitären Mißgriffen geschützte Samariterarbeit bildet. Bergesten wir ferner nicht, daß au Wunsch de» städtischen ArmendirectoriumS hierzu noch die für die Vorstandsdamen mit großen Anstrengungen verknüpfte Controle der in Pflege befindlichen Leipziger Waisenkinder hinzutritt, wobei auch thätige Verein-Mitglieder in opfer freudigster Weise sich belheiligen. Diese mannichsachen Arbeiten stellen aber noch keineswegs die gesammte segens reiche VereinSthätigkeit dar, denn die in Privatkranken- pslege lhätigen Älbertinerinnen, deren Zahl von Jahr zu Jahr steigt, wenn auch leider manche Schwester dem aus- reibenven Berufe au» Gesundheitsrücksichten wieder entsagen muß, erfordert eine Organisation, die, ganz abgesehen von der nie ermüdenden persönlichen Thätigkeit der damit be trauten Vorstandsmitglieder. so viel Geldmittel in Anspruch nimmt, daß seither nur durch einzelne Wohlthäter VeS Vereins und außerordentliche Einnahmen da» finanzielle Gleichgewicht erhalten werden konnte, und wenn auch bei dem Wohltdätig- kettssinne Leipzig- die Hoffnung aus derartige rnche Gaden Einzelner nie erlöschen wird, so erscheint r» doch als eine gebieterische Pflicht eines Vereins, der so warmer Anerkennung m allen betyettlgten Kreisen in und außerhalb Leipzig» sich erfreut, dahin zu streben, daß die Nachfrage nach Alber« tinrrinnen künftig jederzeit voll befriedigt werden kann und nicht mehr Gesuche wegen Mangel» an dlSponibten Schwestern abgelebnt werden müssen, wie die» in den letzten Jahre» in 166 bez. 125 Fällen leider eintrat. Ebe aber eine Aibertinerm den Arzt, Kranke und dessen Ungehörig« doll befriedigt, bedarf r« einer eruste», für de» Verein kostspieligen Lehrzeit und so stadtbekannt die vorzüg lichen Leistungen einer ganzen Reihe der Schwestern de» Zweigverein« auch sind, so schwer ist eS oft für den Vorstand. >eeigneten Nachwuchs durch tüchtige Schülerinnen zu finden. Inmeldungen aber nur io seltenen Fällen, wo ein Mißgriff kaum mehr möglich scheint, zu berücksichtigen, hieße Stagnation der Privatkrankenpflege und würde den hierzu geeigneten Zrauen und Jungfrauen den Eintritt in einen, vom socialen Standpunkte au» mit allen Kräften zu fördernden Berus >um Nachtheil der leidenden Menschheit ungebührlich er- chweren; manche Schülerin verläßt daher den Berem wieder mit namhaften Kosten für denselben. Daß die Pensionsverhältnisse der Albertinerinnen und die Herstellung eine» eigenen Heim» für den Zweig verein in nächster Zelt schon durchaus wünschen-werthe» aber bohc Anforderungen an besten Mittel stellen werden, wollen wir nur andculcn. Nach Allem rechnen wir fest darauf, daß eine solch aner kannt trefflichen Zwecken dienende Gelegenheit, wie e» da» Ballfest am 20. November ist, die angesehene Leipziger Bürgerschaft so zahlreich wie bisher stet» um die Durch lauchtigste Protectorin de« AlbertvereinS, Ihre Majestät die Königin, vereinigen wird. Scheut doch die erhabene Frau nicht die weite Fahrt direct von Sybillenort nach Leipzig, um an der Seite ihre» hohen Gemahl» dem zum Ballsest um ersten Male dem Albert-Zweig-Vereine in liebenSwür» iigster Weise eingeräumten Prachtsaal de» neuen „Buch- händlerhauseS" königlichen Glanz und Weih« zu ertheilen. Carola Theater. Leipzig, 7. November. Gundl vom Kvuigsee, ein oberbayerisches VolkSslück von Franz Bonn, war die weite Novität, welche uns gestern da- Münchener Ensemble machte. AuS IuliuS Grosse'» anmuthiger erzählender Dichtung kennt man die Schicksale dieser Gundcl. welche den Bildschnitzer Thomas liebte, sich aber von ihm lossagte, um ihr Herz dem Ignaz, einem Bauernsohn au» der RamSau, zu geben, der sie aber zunächst in freier Liebe aus den Bergen beglücken will, dann sie aus Eifersucht bei einem Volksfest in Bartholomä am Königs« beschimpft und im Stich läßt, so daß Gundl zu ihrer ersten Liebe, dem Thomas, wieder zurück kehrt, den Verwundeten pflegt, dem Wildschützen Gnade erwirkt und ihm zuletzt die Hand reicht, als ihm ein kleine» Forst- omt zu Theil geworden. Der Reiz der Groste'schen Erzählung besteht in den anmulhigen und schwunghaften Naturschitoe- rungen; wa« aber die wechselnden Stimmungen seiner Helten betrifft, so hat der erzählende Dichter Muße, sie eingehend ru moliviren und alle Ueberqänge auSzusührcn; er hat Rau», für alle Mitteltinten der Farbcnscala. Dazu aber hat der Dramatiker nicht Zeit — und so sind schwankende Charaktere ungünstig für die dramatische Behandlung. Die Gundl von Königsee ist aber ein schwankender Charakter, ihre Liebe, die von dem Wildschützen Thomas zu dem leidenschaftlichen Ignaz übergeht und von diesem wieder zurück zu dem ersten Geliebten sich wendet, bat im Drama etwa» Capriciöse»: e» ist mebr Salon al» Idylle. Wie tactsest sind diese Bauermädchen bei Ganghoscr und in den andern Volksstücken: sie geben ihren Liebhabern Maulschellen, aber sie bleiben ihnen treu. Wenn indcß auch die Heldin den Eindruck eine» unverstandenen Mädchen» macht und keine rechte Theilnahme einflößt, so hat doch da» Stück Manche», waS ergötzend wirkt, und auch an theatralischen Knalleffecten fehlt eS nicht. Dazu der decorative Hintergrund: der Königs« und die Sennhütte: eS ist ein Bilderbogen au« der Atpenwelt, dem e» an frischem Colorit nicht fehlt. Die Gundl spielte Karli Hücker mit der ihr eigenen seinen Anmuth, die aber bisweilen da» Bäuerische vermissen läßt. Die Gestatten der Karli Hücker haben etwa» Blumen- hasteS, aber e» sind doch Blumen, wie man sie nicht eigentlich aus dem Anger und den Alpen pflückt. Kath, Eisele (Walburg) hatte diesmal eine sehr unbedeutende Nolle zu spielen, die sich nicht in den Vordergrund drängen läßt. Da war selbst A nna v. Volkmar bester bedacht mit dem Gymnasiasten Pepi, den sie als keckeS Bürschlein ganz gut durchsuhrte. Die vor der Sennhütte butternde Base Stasi der Amalie Schönchen war eine ergötzliche Charge: die Darstellerin wußte au» dem Mysterium der Butterbereitung einige komische Details in ihrem Spiet zu verwcrlhen. ähnlich wie Herr Hospauer den Eimer der Sennerin sehr geschickt al» komische« Bühnen requisit benutzte. Er spielte den Herrn von Goldfuchs so originell wie möglich, konnte aber doch nicht die Ankläugc vertuschen, mit denen diese Rolle an den Berliner im „Ver sprechen hinterm Herd" erinnert. Die Base Rest, welcher Gesang gegeben ist, wurde von Wilhelmnie Wunderte mit einem etwa» schneidigen Hochland-Humor gespielt. Don den beiden Liebhabern, zwischen denen da» empfäng liche Herz der Gundl hin- unv herschwankt, ist der Thouia» der charaktervollste. Herr Albert gab dem wackeren Schütze», für welchen der Knall seiner Büchse eine Art wie Leitmotiv ist, und der überdies al» Lebensretter engagirt zu sein scheint, ein kräftiges Wesen und seinen Empfindungen einen sonoren Vollklang. Der Ignaz ist etwa» mehr von der Cnltur be leckt; er Hst in Bezug auf die Liebe jungdeutschc Ansichten; dieser mehr leidenschaftliche Charakter ohne Grundsätze wurde von Herrn Bäumler nicht unsympathisch dargestellt. Herr Neuert als Branvhosbauer gab ein sehr gelungene« Charakter bild de« hüstelnden, verkommenen Sckräiikcnwlrth», der wegen Unzurechnungsfähigkeit au» dem Gesänaniß entlasten wird. Seme Trunksucht im letzten Act stellt er sehr humoristisch dar. Der Förster Hohcnadel verträgt eine komischere Färbung, al« ihm der stattlich repräseniirend« Herr Eggerlh gab. HanS SeluS (Stichteufel) und August Meißner (Wenzel) stellten die bettclhasten Dagadouden glaubwürdig dar. Auch die kleineren Rollen wurden gut gegeben: da» ganze Ensemble war stimmungsvoll wie immer arrangirt. Der Schuhplattl- tanz machte diesmal, abgesehen von der bekannten virtuosen Leistung der eigentlichen Tänzer, einen komische« Eindruck durch da» Mitwirken von GotdsuchS-Hospauer, der sich in mühseligen Verrenkungen dabei belheiligte. und Pepi« Bolkmar. indem auch der junge Gymnasiast seine zarten Glieder nach Art der stämmigen Bursche zerdrosch. Der Beifall blieb bei keinem Actschluß au», doch er w.uc im Ganzen ein mäßiger: e» fehlte der rechte HerzenSanthcil au der Handlung. Rudolf von Gottschall. MuM. * Leipzig, 8. November. Man schreibt un» au» dem Bureau deS StabttheaterS: Im Alten Theater kommt heute ncueinstudirt Offenbach'« melodienreicke komische Oper „Girvsls-Girofla" wieder zur Aufführung. Die Titelpartie bringt, wie man weiß. Frl. An de» zu trefflicher Geltung. Den MaraSquin singt Herr Janu schke. Ii» klebrigen sind die Damen Gol>r». Barley und Buse, die Herren Ernst Müller und Rohland in de« größeren Partien beschäftigt. ID Leipzig. 7. November. Der unter Direktion de» Her:» Wohls stehende hirsige Cborgeiangverein „Leipzig" b-ett gestern Abend ,m goldnen Saale des KrnsiaflvlttasteS eine innjika- liskhe Abendvitterhaltung ab, in welcher Solovoriräge mit Lvor- gesänge n cappella obwechiclten. Im Chor führen die Fraiie»- skimmen das Regiment. Sie sind gut geschult, vo» sympathischem Klang und verstehen volkslhümliche Composilionen ganz lobens- werth zn interprcliren. Das zeigte sich sowohl bei den Lieder» vo» Kreuyer, Abt. Böttcher, Tschirch re., als auch der« brrrlichen Choc „Die Sonn' eiwachl' aus Weber s „Prectal»'. Freilich bedars der Lhor, der ja über schmucke Magnete versügt, noch der Anziehung männlicher Stimmen, die zur Zeit go: nicht zur Geltung kommen. In einer Reihe von Liedern mit Pianosortebeglcüung, sowe Duetten versuchten sich einige Mitglieder euch im Sologeiang. Schüler deS Herr» WahlS trugen austcrdem Stücke für Liollii« vor. Die Direktion des ArystallpalasteS müßte übrigen», »enn sie zwei Säle neben einander vermiethet. dafür sorgen, daß dt»
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