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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-08
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1888
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o?se Hamekn. Gewählt Evanaenberg (srrirou))» Uelzen. Deivüvlr Plinke (natlib. l. Daiioenberq-Lüchow G wäklt v. Grote (Welse) Harburg. Gewakll Oierdürqei Meister Ludowieq snallkä^ HildeSheiin. Gewählt Pastor Lubrechl (natlib.) Groaau-Alield. Grivühlt Sander (nalld.) Zellerseld-IIIeld G wäklt Or. Drechsler (sreteonl.) Olbrode-Dud cstodt. Gewählt Licht (natlib.) Göiiiuqen. Gewäkll Oe. Miltdvff snail d.) Norden-Emden. G. wählt Kegler snaillh ). Aurlch. Gewthll v. Tannen snailid.) Joik-Kehdinyen Gewählt Schoos snatlib). Hiade-Brrmermünde. Gewählt Hollermaan saatAT^ Neuhour a. O. Gewülilt Psaff. Pal'or snatlib.) Beeden. Gewählt Walienbera snailid ). Telle. Gewällt Gutsbesitzer Thies in tzobigharst (»atIO ) Lun bürg. Gewählt Frirdr cks inrllib). Marienburg Goelar. Gewälilt Mackenlen snatlib.) Mepven. G wählt Or Wimt orft (Leutr). O-aadrück. G wählt Svndicus Westerkamp snattiä) L nqen-Bentde-M Gewählt Ltueve ssreicons.) Berseadrülk-W Illage. Gewählt Buddenbrrg (»allib.) Melle, Or. Brüel (Welse). Guschirn. G wählt v. Halnn (uatllb.l Harburg Gewäklt Lutowieg snatltd.) Lhr-Weener. B wählt Kempe snatlib.) Northeim. Gewählt Folkenhagen suatlib.- Provinz Hessen-Ralsa». Stadtkreis Wic-baoen und Uittertaunuskrri-. DeMähIi Wßma»» (drutschsreis.). Landkreis Wiesbaden. Gewählt Born snatlib ). Oder-Tannus-kreiS. Gewablt Heiaeckeo snallib.) Rheinqau-M iseuheim. Bewädl» Lotnhius (natlib.) Unier-Lahnkreis. Grwälilt Scheffaer snatlib ). Oder-Lahnkreis. Gewählt Wirih sdeulschsreis.) Unter-W'sterwaldkici-. Gewählt Lieber (Tentr.) Over Wefterwaldkreis. Gewälilt Grimm (natlib.) Kreis Biedenkovs. Gewählt Bart snatlib.) Knchhain-Krankenberg. Gewählt Lauvrath Rinlch teo»)) Hoiiiberg-Ziegenhaln. Gewählt o. Bau,»doch scoas.) K ssel-Witzenhauien. Gewählt Altdans scons.). Hünield-Gersseld. Gewählt Schmidt (Tentr ) Schlächter,»Gelnhausen. Gewählt v. Riedesel scons.) Rniieln. Gewählt O lker (natlib.). HoigeiSmar-Wolfshage». Gewählt Bürgermeister Knobel scons.). Kassel-Stade. Geivählr Or. Enneccerus snatlib.) Eickwege-Schmalkalden. Gewählt GutSbes. Christen ssreicons.). Roienburg-Hersseld. GewähltOekonomFerdinandSevnartblcons.X Mclsungen-Fritzlar. Gewählt Guisbes. o. NSlI-Bndrnsdrrg srouj.) Fulsa. Gewählt Amtsrichter Gößniann (Tentr.) Hanau. Gewählt Zimmermann snallib.) Stad» Franksurt. Gewählt v. Hergenhah» snatlib.), Metzler snatl b.) Marburg. Gewählt v. Stiernberg (cons) Provinz Westfalen. Tecklenburg. Gewählt v. Pilgrim sireicons.) Steiniurt-Abaur. Gcwählt v. Schorlemer-Alst sTentr). Branden burg (Tentr). Munster. Gewählt v. Heeremann (Leulr), vr. Würmeling (Tentr). Llidiiighausen-Warendorss. Gewühlt Hagen sTentr.) Pellen- >ahr (Tentr.) Wiedenbrück-Paderborn. Gewählt Hesse (Tentr.) Humann (Tentr.) Siegen Wittgenstein. v. Achenb,ch ssreicons ). M ichcde. Gewählt P. Reichensperger sTentr ). Altena-Jierlodn. Gewählt v. Heeoa snatlib). Herber- snatlib.). Hig-n. Gewählt Eugen Richter, Svringorum sbeide deuischsrets.) Haiiim-Loest. Gutsdes. Schulze snatlib ), Schmelzer snatlib.). Livpstadt. Gewählt v. Kleiiisorgen scons.), K rsting (Tentr.) Reibliugdausen. Gewählt llr. Ostroz (Eentr.), Eidenscheidi (Tentr.). Minden-Lübbecke. Gewählt v. d. Reck (cons.) Südmryer scons.) Hersord-Halle-Bieleseld. Gewählt M-yer-Serlhauseo, Siöcker, SchnalSilieyer (iämmtl. cons ). Warburg-Höxler. Gcwählt Or. Weber (Tentr ), Schmidt (Tentr.) Bochum - Geilenkirchen. Gewählt Berger siib.), Schmieding snatlib.), Schultz snatlib.) Rbeiuprovinz. Köln. Gewählt Fuchs (Tentr.) Gre ß (Tentr.) Bergheim-Euekirchen. G, wählt Or. Rudolphi, Theodor Mooren, Mathias Esser (sämmtlich Tentr.) Sieg-Wippersülth. Gewählt Bachem (Tentr.) N. krhler (Tentr.), Böüicker (Tentr.) Solingen. Gewählt v. Tuny snatlib.), v. Eynern snatlib.), Melleck snatlib.) Elberfeld-Barmen. Gewählt vr. Gras snatlib.), Weyerbusch ssreicons.) Düsseldorf. Gewählt Biesenbach (Eentr.) Wender- (Tentr.) Essen-Mülheim a. R. Gewählt Or. Hammacher (natlib.), Vygen snallia.), v. Rosnberg-GeusinSki ssreiconi.) Geldern. Gewählt Or. Perqer (Cenlr ), Pleß sTentr.). Gladbach. Gewählt Hitze (Leulr.) Micrs (Tentr.) Neuß. Gewählt Bender (Leulr.) v. d. Acht (Tentr.) Daun-Prüin. Gewählt Nels (Tentr ), Brückmaun (Tentr.) Bernkastcl. Gewählt Dindcu (Tentr ) Thomilch sTentr.) Merzig. Gcwählt Lehmann (Tentr.). Saarbrücken-St Wendel. Gewählt BopcliuS ssreicons.), Olzeu snatlib), Jordan snatlib.) Schleiden-Monijoie. Gewählt Prinz v. Arenberg (Tentr.) Lucius (Tentr). Eupen-Aachen. Gewählt vr. Bad, Rintelen, vr. Krebs (sämmt- llch Cenlr.). Düren. Gcwählt Tlaaßen (Tentr.), Grandky sTentr.) Geilenkirchen-Erkelenz. Gewählt v. Monschaw (Tentr.), Lon gard (Eentr.) Köln-Rheinbach Bonn. Gewählt Hauptmann (Tentr.), van Bleuie» (Tentr ). GnmnierSbach-Waldbrorl. Gewählt Friedrichs (natllb.) ReeS. Grwählt Amtsrichter Fritzen (Tentr.) Kleve. Gewählt Or. Virnich (Tentr.) Märs. Grwählt vr. Haniel ssreicons.) Koblenz, v. Dalwgk (Tentr.) Stöycl (Tentr.) Kreuznach-Simmern. Gewählt Or. v. Gneist snatlib.) Knebel snatlib.) Cochem-Mayen. Gewählt Menke» sTentr.) Scheden (Tentr.). Adenau-Ahrweiler. Gewählt Kochan» (Eentr.) Trier. Gewählt vr. MvSler (Eentr.). Limburg (Tentr.) Mettmann. Gewählt Rumvfs (natlib.) Treseld. Gewählt Trimborn (T ntr.) Wetzlar. Gewählt Prinz Her,»an» zu Solms-Brannsrls scons.) Altenkirchen. Dünkelbcrg snatlib.) Diez snatlib.) Merzig. Gewählt Haanen (Tentr.) Regierungsbezirk Siqmarlnge». Sigmaringen. Gewählt Gras (Tentr.) Schaub (Tentr.) duuch ihre ^aen« s«,blg»^ B»ö«»dl,n^ «l» such d»rcl> die sie beide^eitig »egleitenoen bmiten Kriesltretsen »it genügender Kraft idrer «onstructiven Bedeutung ge«äg betont sind. In de« Seilengewviben ist der ljtrunvtou Weser Ariessirrtsen mit ihren Lutherrosenmotiven blau, im mittleren Eterngewblbe jedmb, um dasselbe etwas lichter und leichter »» Hallen, gelb. Die Holzarchitrklur ves Vltars ist in etwas krästigerem Braun gehalten als vorher n»d tnrch passende Aotdnmrondungen und Einsasiungen besser in ihrrm Detail belonl und für da« Nnge aus dem Grund« des Altarranms herausgearbeitet. Noch immer fehlt freilich in dem leere» Mtttelsrld da» Altar» d,lv und harrt des frommen ElisterS. Es «ft dabei, schon dem diesem 8^de gegebenen Normale nach, an eine in Hotz» skulptur avsgefllhrte Eopie d«s Lionardo'schen Abendmahles gedacht worden, eine Arbeit, die nach de», Boranschlage anr einen Kostenbetrag von etwa lLVV verursachen würde. Die Gesammtkosten der Erneuerung waren auf lv6 <KX> veranschlagt, haben aber lbatsächlich nur die Höbe von S5.ÜÜV -sl erreicht. Davon sind 85 vv<) ^ durch die Branv- rasse gedeckt worben. Dieser letztere Mindrrbetrag rührt davon her, daß die Bergülung verschiedener Schäden nicht der Brandcass« zur Last stet. Hofjcntlich wird das Goltes- »auS in seiner neuen schönen Gestalt vor allem Unglück dis in fern« Zeilen bewahrt dleidrn. Adolf Meiste. Holographische Aufnahmen des Festplatzes und -er Fcstbauteu bei de» GrundstetulegungS Aeierlicbkeite«. Natürlich sind die Festereigu sse bei der Grunditeinleguuq de- Neichsgcrichlsgebäudes nicht vorübergegangen, ohne daß die Photo- ßiaphie als gewisseuhasle und zuverlässige Prolokollsuhreria des (tzeschedeaeu ihr« Arbeit gelbau hätte. Aber nicht mir da« Geschebene, den eigentlichen Frftact, ha« sie iu alle» seinen v«, ichiedeneu Phasen gebucht; sie hat auch die ebenso gr, hurtig wie Ichäa gedachlea, von »nserem genialen Licht rniworseue» F stbauien in ihre» Haupl- glanzpuncten, am Festvlutz und am Auquftusvlatz, durch treue Abbildungen der Beigesscuheit entriss n. D e versanedene», g>gen- würtig in de» Schauscust'r» der kunftbuudlungen ausgestrlltrn Ausuadmeu rühren von H Walther, H. Vogel u»d Georg Brote sch her. Die Wo Ir her'scheu Ausnahme», in Tabinetsoimat, iud von der reckt« vom Kaiierzelie, n,ch dem neuen Gcwa»vhaule zn gtlegeaen Zuickauerinbune aus gemockt. Sic steilcu den Raum vor dem Kaiierzelte bar, dess n Emgaog linker Hand sicklbar ist. Berickiedeur Augenblicke ans dem Gange der Grundlieinleguug sind m» gutem Gelingen aus einer Reihe von Bilder« zur Darstellung gekommen. I» gi ösierem und zwar iu Panrelsormal, mit 16 nnv 2l cm BildqrShe, siad bi« sllns Bogel'scken, edeusa viel bemeikenS- werihe Momente der Feier darstellende Ausnahmen gehalten. Der Slandpunct der Ausnahme war für diese Bilder aus der anderen, der Stadiselle de« Kaiserzelies, dessen reich geschmückier Eingang recht- aus ihnen sichtbar ist. Die nahe zw n Lciiiimeter großen sauren der um den Grundstein gruvvi'te» Personen geben schon restliche Portrnitwirku,qeu. Im Hiniergrunde des Bildes erheaen ick die niäckligeu sckistlcknabelgkickmückie» Obelisk-u des Teiunivh- wege« u, d die aus de» Däckern von Reugi tigen bedeckten Häuser der anftnbendea Straßen. Außerdem hoi Herm. Vogel auch »och treffliche Momentoujnalimen des großan gen TriumphdogeuS aus dem Auguftusplatze gemacht, zwei kleinere von der äußeren Seile uud eine ganz besauder» efsecivollc größere von Feiich-'s Balcou aus mit dem Ueberblick über eia Stuck des von reicher Staffage belebten Triumplnveges. Die Festplatzausnahnieu von Georg Brokelch sind ähnlich wie die Walthei'jchea von der linken südlicken Zuschaucriribüne au« ge- macht. Ls find zehn kleinere, verschiedene Momente der Fcicr dar- tellende, «» Paneel von 15 und 21 cm Bilogi üße und eine größ re von 36 uud 46 oiu Bildgröße. Aus den erster»» beträgt die Figuren- grüßc der um den Grunkste a gruppirien Perjoue» etwa 1',„ aus dem größerem Bilde dagegen nahe 4 cm, so daß hier die Poitrail- köpse schon ziemliche Größe habe». Aus den Bildern von Brokeich ist nicht nur der Emgang des Kaiserzeltes, sondern dieser ganze stolze Bau selbst mir seinen edlen Veriialtnisjen und reichen, vornehmen Sckmuckc zu sehen. Eine weitere Brokesch'sche Ausnahme giebt auck einen Blick auf die de,» Kaiierzelie gegenuderliegeude Sänger- iribünc mit den mächligen, sie flnnkiienden, adincgekröuien Obelisken. Weiter ist auch von Brokesch ansgenommen die von sehr viele» gänstich übersehene »ach dem Flusse uud der Harkorlstraße zugekehrte Rückseite der Sängerlribüne mit dem schönen uud ungemein wirkungsvoll von Otio Geyer in Berlin entworsenen großen Fries, in dessen Mille die Gerechligkeil lhivnt, aus beiden Seiten umgeben von Gruppen allegorischer Genien. Ueberdies hat Georg Brokesch auch noch eine sehr gelungene Ausnahme des Lichl'schen Triumph bogens von d>r Hauplseiie her gemacht mil einer Bildhäie der Arckilcklur von etwa zwölf Eeniimetrrn. Alle diese hier aus- gezähtte» vorlrefflichen Fesibildcr werden nicht nur un- Leipzigern ein hochwillkomnieiies Gedenken an einen erbebenden Tag und die Art. wie wir ihn feiern konnten, sein, sie werden auch die lebendige Kunde davon fernhin nach außen tragen. Adolf Weist«. Die Wiederherstellung der Lulherklrche. In aller Erinnerung ist nrch die allgemeine Bestürzung, welcke sich am Abend deS I. März diese- Jahres mil der Nachricht vom Brande der Lntherkirche durch unsere Stadt verbreitete. Trotz thunlichst schneller Hilfe wurden dabei durch das Feuer die ganze innere Ausstaltung der Kirche, die prächtige» Fenster und der Tachstuhl mit dem Dachreiter zerstört; sogar der Thurm wurde schwer bedroht Mährend der für die Verhandlungen zur Bewilligung der Mittel zur Wiederherstellung »ötbigen Zeit waren die Ans riiumungsarbeiten besorgt worden, so daß endlich Anfang Mai die eigentlichen ErncucrungSarbeiken unter Leitung des Archi tekten Julius Zeißig. deS Erbauer- der Kirche, beginnen konnten. Diese dem Umfange nach fast einem Neubau gleich kommenden Arbeiten sind nun ohne jede Beeinträchtigung der peinlichsten Sorgfalt mit solcher Umsicht geleitet und solcher Schnelligkeit zn Ende geführt worden, daß die schöne Kirche in ihrer neuen Gestalt schon nächsten Sonntag durch einen ersten Gottesdienst der Benutzung wieder übergebe» werden soll War früher der Eindruck, den das kircheninnere ans den Besucher machte, schon ein sehr harmonischer, so hat sich dies jetzt nach der Wiederherstellung noch bei weitem günstiger ge staltet ; denn während vor dem Brande Wände und Äewölbe dem Auge nur die weißen Putzstächen zeigten, hat man jetzt durch farbige Behandlung den Eindruck bei weitem wohlgefälliger gemacht. Die Wandfläcken nnv Gewölbe kappen sind in einem leichten, dem warme» Braun de» Holz werke- in der unteren Verkleidung, dem G stühl, de» Empvren, dem Altar und »er Kanzel komplementären Farbenlon ge halten. Die Wirknnq wird ohne jede Urderladnug nnv jedi-s Zuviel dadurch noch lebendiger, daß die Govslberippen sowodl der Spitz« »rsunden, »ähreud Schedker seiner Arretur dnrch den «ehrqenannleu Schutzmann V. Widerstand geleistet, B inz und Kunze endlich bet birser Gelegenheit die Mcnge, wenn auch erfolglos, zn sirnsbaren Handlungen aolgcsordeit hotten. Während Schedler »in ziemlich offenes Geftäudniß oblegt», l««g»e«r Groeßel, wen, auch erfolglos, denn seine heroorragendr Betheilignng »nrd« z»r »ollen Genüg« sest iest.lli. Die übrigen Aageklagleu sachten in der Haupisocke ihre Belhciligung eniweder gänzlich in Abrede z» stellen, oder wollen zur fraglichen Zeit unldäri- dagesta >de» haben oder zufällig hinzugekommen sein. D>e Bewetsansaadine nahm eine geraume Zeit in Anspruch, d« ein« grsßtt, Anzahl g-ugei, vorgeladea worden war Nach geschloffeaer Beweisaufnahme die» die königlich« Staats- »nwalrschost n»r htvfichtlich Grahl's d>e Anklage nicht ouir,cht, de- ontragte ober hinstchiltch der ädrigen Augeklagtru die Bejahung der Schuldsraqe». Gemäß dem Wabrsprvch« der Geschworenen wurde« die Angeklagten dnrch da« Abends S Udr vcrkündetc Urikeil zu solgendea Slcaleu »ernrtheilt: Sckrdler 1 Jahr 6 Monate 2 Wacken Gesängniß; Groeßel ll Jadr« 6 Moaatr Zuchthaus, b Jahre Verlust der Ehrenrechte uad Zutä sigkett vo, Polize'aaisick»; Zenker 1» Monate Gcsanguib; Prinz S Monate Gesängniß; Leondardt 7 Monate Gesängmb; Kunze 2 Moaaie Gesingniß und Grahl wurde sreigesprochen. Hinsichtlich kchedler's nnv Groeßel'« wnrde übrigens di« Schald- ftoge, ob fie als „Nädelssäheer" anzujehea sex»» »er»r»at. Königliches Schwurgericht. XXI. Sitzung. * Leipzig. 7. Novcmner. Der SckwurgerichtShos bestand wiederum aus den Herren Präsident Lundgcrrch s-Dirccioc Bartsch, Laudgerichis-Rälhen Wolf und Gniber: die künigl. Staaisanwalt- schast war durch Herr» Staatsanwalt Or. Lange, die Vertheidigung durch die Herren R chisanwalt Frchtig II, Broda, Barth II, Or. Erdman», Jnstizrath Lehme, Jnstizralh Aoickütz und Krug ver irrten. Die Geschworencnbaiik wuroc aus folgenden Herren ge bildet: Ehrlich-Gohäs, Magiius-Euiripich. Treplc-Reudnitz. Gadegast- Oschatz. Paischke-Hos, Brunner-Leipzig. Kluge-Lkipzig, Kuh» Plagwitz, 'esing-Leipzig, Schönert-Wurzrn, Bäunch-Gasiewitz und Meißner- eipzig- Unser Nachbarort Stünz war am Abend dcs 22. Juli d. Is. der Schauvlatz widerlicher Scenen, deren Urheber nichl hart genug bestraf! werde» können. Die Vorfälle geben wieder einmal ein Bild dcr sittliche» Verwildern»» und überhandnehmciide» Rohheit rines Theils »»screr heutigen Jugend, welchem der Rcjpcct vor Obrigkeit und Gesetz gänzlich abhanden gekommen zu sein scheint und der jede Gelegenheit willkommen heißt, die sich zu rohen Ausschreilungen darbietet. Den Umstand, daß der dortige OrlSdiener und Schutzmann B. sich genülhigi sah, am fraglichen Abend im Gasthosc bei Gelegenheit des Tanzes eine» gewissen Hau! wegen seines ungemessenen Be nehmens za arretiren, bemitzle ein Hause junger Burschen, der sich in Menge um den Schutzmann angesammrlt batte, um dem Trans port des Verhafteten nach dem LriSqrsäiignisse zu folgen und dem Beamten die Ausführiing dieser Maßregel nach Krusten zu erschweren, so daß B. schon seine liebe Noih hatte und die ganze Energie entwickeln mußte, um die Rotte sich vom Leibe zu halten. Kaum aber hatte sich die Hosthür dcs Ori-gesäiiqnisseS sd'S wohin zwei andere Oilsbewohnrr dem Schutzmann Beistand geleistet, sich dann aber augesichis dcr Haltung der Menge schien, nigst rnlserntcn) geschlossen, jo donncrle der Troß gegen di: Hos- thür und warf mit Steinen in daS Gehöste, wendete überhaupt eine derartige Gewalt a», daß die Hostdür nusipl ang und nunmehr Hank aus den Händen tr-SchutzmannS. der derGcwalt weichen mußte und arg >nS Gedränge gerietk, sowie Mißhandlungen unterlag und an seiner Unijori» Schädigungen eilitt, befreite. Die Menge jubelte und gröbste über daS vollbrachte traurige Helden stück. Während dieserVorgänqe vor dem Ortsgesän in ffe waren übrigens wiederholt die Ruse ,,'ianS muß er" und verschiedine Drohreden laut gcwoiden und alle Aufforderungen von anderer Seite wurden mit Houn und Gebrüll beantwortet Der Schutzmann nahm am fraglichen Abend« noch Arrelure» vor und es gelang namentlich auch, die zwci der Hauptkethe-ligte», den im l6. Jahre stehenden Dienstkneckt Franz Neinhold Schedler aus Laibitz und den wegen Diebstahls mehrfach bestlasten 23 Jahre alten Mnurerlehrltnq Wolsgang Groeßel aus WkingariSgieuth dingfest zu machen. Beide wurven «ls di« „Rädelsführer" iu Anklagezustand versetzt. Außerdem wurden noch ermittelt und ln die Unieisuchung verwickelt der wegen Diebstahls und Tragens republikanischer Abzeichen bestrafte D enst- ku cht LoiiiS Zenker aus Hohkiiftrbt, der D enstknecht Friedrich Gustav Prinz aus Ammelshain, der Sieinhauer Friedrich Franz Leondardt aus Pomßen, der Dienslknecht Hermann Albert Grahl ans Wöllmen, und der Steinmetzlehrling Friedrich August Kunze an- Eckenkenberg. Die Anklage lautete cns Ausruhr, Ge- sanqeubes einuq, Widerstande- geaen die Staatsqewnl» »,d äffen«, liche Aufforderung zu strasbaren Handliingen. Schedler und Groeßel gelte» als diejemgen, welche nicht «llei» gegen die Hvstkür gedonnert und deren Auisvriuq-» «rzwnnge», snnder» «uch schon vorder die de« Transport de- Hauk sotgende Meng« znr Be- sreinng de- Gefangenen aujgereizt und sich >,„ Hose »es Ortsgrsängnisses «ns den Schutzmann loSgestärz» „d de» Gesonaeuen de« B«a«ie» eal- rtffen batte». D«e Augellagteu Zeuter, Droht. Kunze ,»d Leonhordt haben sich mit nnler der Meuqe, Prinz »nd Leonhard« »«»mttltchffch«» Sachsen. 1- Dresden, 6. November. Ähre Hoheiten der Herzog Pani von Mecklenburg nebst Gemahlin sind heute Abend hier eingetrosfen und haben im Hotel Bellevue Ab steigequartier genommen. -f Dresden. 6. November. Daß die sogenannten „ Fach - Vereine" nichts weiter sind als der Tummelplatz social- demokratischer Agitatoren, ist eine längst scstslchende Tbaksache. und hat sich deshalb die Polizei veranlaßt gesehen, das Treiben Vieser „Fachverrine" etwas näher in» Auge zu fasten. Wie angebracht di s ist, bewies von Neuem eine am 4. Vs. MlS. stattgehabte Versammlung deS hiesigen Fach verein» der M etallarbeiter, in welcher über „Lohn und Accorbarbeit" gesprochen werden sollte. Wer da hätte meinen wolle», daß die Besprechung sich ausschließlich aus die Lohn- unc Accorv- verhältniste der Fachgcnosten erstrecken würde, wurde bald eines Anderen belehrt - denn man wollte auch über die Frage diSculiren: „Arbeitet Fürst Bismarck iu Lohn oder Accorv?" Ein angeblicher Fachgcnostc bemerkte hierzu, nachdem der überwachende Polizcid amte die Unzulässigkeit einer solchen DiSeussion betont hatte: „daß, wenn man von der amtlichen T Hörigkeit und dem Gehalt des Fürsten Bismarck nickt sprcä>cn soll«, doch die Mitlhcilung gestattet sei, daß derselbe doch auch Großindustrieller sei, indem er Papier- und Schneidemühlen-, sowie Brennereibesitzer sei." Dieses Herein ziehen fremder Angelcgenbeiten, die mit den Verhälinisten der Äsetallarbeitcr absolut n chtS gemein hatten, nöthigte den über wachenden Polizeibeamten zur Auslösung der Versammlung, in welcher übrigens auch bekannte Socialdemokralen als „Gäste" anwesend waren, die nicht zu den Metallarbeitern zählen. --- Kvtzschenbroda, 6. November. Zur Begründung ein-S PsarrtöchlerbeimS ist vom LanteSverein zur Unler- slütznng unversorgter Prrbigerstochter, w>« bereits früher niil- gelheilt, eins der schönstgelegenen Grundstücke der Niederlöß- nitz, Neu-Friedstri». unter günstigen Bedingungen er- wocben und vom 1. November ab überncmmrn worden. Nock im Lause dieses Monats bosst man die jeierliche Ein weihung desselben begeben zu können. Zur Verwaltung des HennS ist ei» Orl-auSschuß ring, setzt, welchem die Herren Pistor em Richter, der Borbcsttzer Rentier Schenk und Rentier Michaeli« in Nieverlögnitz, sowie der zuständige Geist liche, O. Große von hier, angehören, während eine geeignete PrevigerStochter mit der Oberleitung de» Hauswesens betraut werden soll. ES ist in Aussicht genommen, daß, soweit möglich, Unbemittelten Wohnung. Feuerung. Lickt und einige Bedienung, außerdem aber gegen Eilgeld Beköstigung ge währt werde» soll. Bereits haben sich fünf bisherige Pflege töchter des Vereins, meist in höherem Alter sichend, zum Eintritt in daS Heim gemeldet. Meißen, 6. November. In letztvergangener Nacht in der 12. Stunde hat sich vor einem Hause am Plvssen zwischen einer Anzahl junger Burschen eine Schlägerei und Stecherei entwickelt, die sich den HabnemannSplatz entlang biS zur IohaumSbrücke gezogen bat. Hierbei ist der Illjäkrige Kleinpnergeselle Ernst Wilhelm Reichet!, gebürtig aus Wein böhla, derart in vre Magengegeno gestochen worden, daß er aus der Stelle lodt liegen geblieben ist. Der Genannte ist ins Krankenhaus transportirt worden. Der rasch herbeige eilte Arzt hat aber nur den bereits erfolgten Tod seststellen können. Als bei der graueiikrrcgeiideli Thal belheitigt, sind vier junge Burschen — drei Klempner und ein Schlosser — verhaftet worden. Einer derselben ist namenllich schwer be lastet. Selbstverständlich sind fieberhafte Erörterungen bebuss Klarstellung deS entsetzlich rohe» Porsalles im Gange. (M. Z.) Zwickau, 6 November. Gestern wurde bei einigen dreißig diesige» Bäckern daS seilgehaltene Brot polizeilich nach ge wogen. Dabei wurden 5 Bäcker im Besitze zu leichten Brotes, und zwar zusammen 3l Stück minkerwicbtige, neubackene Brote, gesunde». — Vorgestern srüd in der sünslen Stunde wurde starker Feuerschein in südlicher Richtung beobachlel. Noch im Lause des gestrigen TageS ersubr man, daß in Bärenwalde die Scheune deS Gutsbesitzer« Günther abgebrannt sei. Glauchau, 6. November. Heute begeht ein verdienst voller Beamter, der könjgl. Bezirksschuliniprctor, Schulrath Friedrich Wilhelm Grnhl hier, den festliche» Tag seiner sünsz'gjährigen Lehrerthätigkeit und verbindet damit, gewiß ein seltener Fall, die Feier seines 7V. Geburtstages. AuS Anlaß dieses DvppelsesteS waren zu der heute im Castno hier abgehaltenen Eonsrrenz der Lehrer de? Bezirkes Glauchau noch Amtsbanpkmann Merz. Schulrath Saupe-Chemnitz, die Bezirksscvnlinspectorei, Eger-Osckatz und Vr. Böhme- Rocklitz, Seminarvirector Mcrtig und Seminaroberlehrer Nebel-Walbendurg als Gäste anwesend. Geheimer Schulrath kockel-Dresden war verbinvert, zu erscheinen und sandte ein berzlicheS Gratulationsschreiben. Unter entsprechender Feierlich keit wurde i» Gegenwart der Genannten und deS versammelten L-hrercötuS dem Jubilar al« Geschenk de» letzteren dnrch den Senior der Lehrer deS Glauchauer Bezirkes, Schuldireclor Kittel, eine werthvolle goldene Uhr mit schwerer goldener kette überreicht. Ein fröhliche« Mahl, daS von Toasten ernsten und heiteren Inhalte« und Gesang-Vorträgen begleitet war und dem andere Vorträge und Aussuhrungen deS Lchrer- gesangvereinS folgten, hielt die zahlreiche Versammlung noch lange um den Jubilar versammelt. (CH. T ) —r. Osch atz, 6. November. Bei der am 5. dS. Mls. erfolgten Ergänzungswahl deS kiesigen Stadtverord neten «Collegiums sind die von dem städtischen Vereine vorgeschlagenen — mit einer Ausnahme — lO Canbidalrn gewählt worden. Von 657 Stimmberechtigte» haben 297 oder <5 Procent von ihrem Stimmrechte Gebrauch gemacht — In der letzten Sitzung der Stadtverordneten tkeilte der Vor sitzende NttbtSanwalt Permtzsch mit, daß nach einem vor liegenden Gesuche Herr Stadtrath Nitzscbe, welcher in das 78. Lrbensjabr eingetreten nnv deren» seit 42 Jahren Mitglied der städtischen Eollegien sei, mit Ende dieses Jahres sein Amt niederznlegen gedenke. Das genannte Ralbsmilgsiev bat seit >847 dem früheren BürgerauSschusse, dann dem Etadtverordneten-Collegium anqebört und bekleidet seit neun zehn Jahren die zweite besoldete (1500 .clk) RathSstelle Hierbei sei zugleich erwähnt, daß der Inhaber der genannten Stelle »nch im Lause diese-Monat« sein 50 jädriqe« Bürger- jubilänm feiern wird. — Anläßlich des Ausscheidens deS ge nannten Rathsmilgliedes batte das Ratb-collegium die Wahl eines Nachfolgers beantragt, allein da« Stadtverordneien- Gollegtttm konnte ffch hierüber nicht schlüssig machen, stieß bei der Berathunz »ichmchr a»f verschiedene — man sprach sich mehrfach gegen dir Anstellung vo» besoldete» Rathsmitglievern überhaupt auS — Bedenke». Schließlich wurde diese An gelegenheit. b Huf« rascherer Erledigung, einem an« » M>l- gliever» de« Collegium« bestehenden Ausschüsse, welcher ge eignete Vorschläge machen soll, überwiesen. — Durch eine große Anzahl von Z-ilungeu ging kürzlich die Nachricht, daß man in Döbeln nach drin Beispiel« RiesaS eine Straßenbahn plane. W>e daS Döbelner Amis« blakt aus Grund an rompelenter Stelle eingezogener M>t- theilungen kunvgicbt, ist dies mcht zutreffend. Die erwähnte Absicht hat wobl in früherer Zeit einmal bestanden, ist jetzt aber gänzlich sollen gelaffen worden. * Wurzen, 6. November. Für die Ergiebigkeit unserer Jagdreviere lieferte die gestrige, vom Herrn Baron v. Schröder aui Zichorna veranstaltele Treibjagd aus Fasanen in seiner Fasanerie einen treffenden Beweis. Bon nur 10 Schützen wurden erlegt >07 Hähne und 20 Hennen, durchweg Piacbt- epemplare, welche sämmtlich von der Leipziger Wild- und Gestügrlhandluiig von Otto Baake »usgekauft wurden. Sü-vorstadlischer LtMsverein. * Leipzig, 7. November. Die gestrige Deneraive sammlnng eröffne«« Herr Taubeahrim, indem er hervorhob. daß »umnekr der Verein ln lein 16. Jahr eingklreten sei und brr mannigsachen Verdienste gedachte, welch« in diesen Jahren der Verein uni die Eüdvorftadt gehabt hat. Herr Llnduer verlas alsdann die DeschäslSübersich« des ver- poffeuen Jahres, aus welcher die ersprießlich« Tuätigkeit drsselbki, dervorgeht. Die Mitglieder haben vielsach Anregung zu Be sprechungen in Versammlungen gegeben. Im Ganzen haben sü»s Mitgliederversammlungen stattgesuiiden, in zweien hielte» je die Herren Architekt Moritz uad Elektrotechniker Lindner Vorträge. Seitens de- Vereins wurden Gesuche an die Behörde gerichiet vm Bepffanzang der Pestalozzi - Straße mit Bäumen, um die Berläugeruug der Pferdedahnllnie nach dem Scklachlhose uad Be» mehrnng der Schutzmaniischosr. Diese Gesuche haben alle ein ge- neigte- Ohr gesunden. Der Geschäsisbrr cht gedenkt dann noch der Thäligkeit de- Verein« bet de» Kuchenvorstandswahlen, bei der Truksiein-angelegendeit und schließt mit einer kurzen Beleuchiung der boniichen Entwickelung der Südvorstadt. Den Lassenberichl trug Herr Schlicke vor. Wir entnehmen demselben, daß Ausgaben meisten- nur für wohllhät ge Zwcckc ge macht worden sind. Der Bestand ist 621,64 Die Tasse wurde nach Prüfung durch die Herren Backhaus und Meyer richiig gesunden und der Tassirer railastet. Ueber die Angelegenheit des Völkerschlacht-Denkmals de- richiete Herr Laubeuheim, indem er d>« Sffchichle dieser An- >elege,heit kurz wiederholte und dabei Gewicht daraus legte, daß der terrin den ersten Anstoß zur Wiedererweckung gethan habe. Er chlug vor, 200 ^ll seitens drS VcieinS zu den Kosten de- D- nkuials zu den» llige». Dieselben wurden bewilligl. — Weiler wurden zu Gunsten des Milchaosschonks im südvorstädiische» Schrebervereiii 50 ^l bewilligt. Ans der inzwischen staugeiund »en VorslandS- wahl gingen die Herren Taubrnheim, Sauer, Lindner, Schlicke. Prasse uad Beuicke, also der bisherige Beistand, zu meist ei »stimmig hervor. Herr Meyer nahm ounmehr Gelegenheit, einen Blick aus die kommenden S iaLlverordn eteuwa hle n zu w-rse» und die jetzige Art der Wahlvorschlägc zu tadeln. Wie die Wahl jetzt zu iStande käme, sei nickt als Wahl zu bezeichnen. Bei de» jetzigen Zuständen seien die Wähler nur die Zeitellräger dcS all iemcinen IBadl-LoniilsS, von einer Auswahl unter den Eandidaien tönnc nicht gesprochen werden. Bester sei er. wenn das allgemeine Wahl- comiis m e h r Laudidaten, als zu wähle» seien, aut die Line setze, so daß die Wähler wenigstens die Auswahl hätten und die ihnen Nickt geuthmen streichen könnten. Herrn Pippig cischien dirjer Vorschlag sehr annehmbar, während Herr Or. Nieuholdt aus die Undurchsührbarkcit dirsrS Vorschlags ausmerksaiii »lächle. DaS jetzige Comils müßte als Parteicomiis angesehen werden und als solch « könnc e< uur seine Eandidalen ousslcllcn; würde dasselbe den Vorschlag Meher'S aunebmen, so würbe eS sich gnv sscriNiißc» als ein Vormund der gesammlen Bürgerschaft h.mulle». DaS werde aber das Tamils gewiß Nicht ldun. Rur binch cme Rcben- lisle lasse sich Wandel in diesen unleidlichen Zuständen schaffen. Im weiteren Verlaus der Besprechung, an welcher sich dir Herren Lindner, Mcyer, Thicnic. Prasse, Pippig, Toubenheim, Hahne! und Eminrrich beibeiliglen, stimmte man de» Aussührungen des Herrn Or. N>en- holui ollenihalden zu, wars auch »och einige Lichter aus die kom menden Zustande nach Anschluß der Vororte, und die Peisaminlung beausiragie schließlich den Vorsitzenden, die in der Debatte gegebene Anregung an zusiändiger Stelle zu Gehör zu bringen. Den Schluß des sehr interessanlen Abend- bildete eine Be sprechung dcr geradezu schauderhaften Zustände der Bayerisch!» Siroße. Herr Kummig sührte aus, wie sachwidrig die Pflaste rung durch Raidssteinsetzer dort ausgesührt worden sei, auck das Vergessen der Tagerinnen daselbst wurde gcrügi. Herr Taubcn- hcim hatte jedoch ein Pflaster ans die Wunden der Anwohner dieser „löcherigen" Straße, er thcillr nämlich mit, daß dieselbe ii» Frühjahr aSphallirt und auck die Pferdebahn durchgc,egl weiden Wied. Damit sind alle Wünsche erfüllt. Zum Schluß wurde dem bisherigen Vorstand für seine Tbätig- keit der Dank der Versammlung obgestalict. Vermischtes. —r. Meiningen, 6. November. In der gestrige» Ge meinderaths-Sitzung zu Salzungen wurde zum erste» Bürgermeister dieser Siadt der derzeitige Bürgermeister vo» Aue rm Königreich Sachsen, Or. Fink, gewählt Demselben geht der Rus eine« tüchtigen VerwaltungS- deamten voraus. Die Wahl des Genannten, der erst seit wenig Tagen zu den Bürgermeister-Candidate» ge hörte. hat eine ziemliche Ueberraschung hervorgcrnse», da noch der Strömung, die sich in der Bürgerschaft in der letzte» Zeit zu Gunsten deS bisherigen Bürgermeisters Carl bc mrrkbar machte, die Wiederwahl desselben nicht anssichl-loö zu sein schien. — Für alle Diejenigen, welche sich dafür in- teressireii, findet am 10. unk 11. November im Reunionr- saale des herzogliche» Hostdeaterö hier eine Ausstellung von Zeitungen au« allen Erdtbeilcn mit Artikeln über den Heimgang Seiner Majestät keS Kaisers Wilhelm I. und von einige» Schriften und G dichten in 250 Nummern und in 54 Sprachen statt. Die seltene Ansstellung erfolgt I) in ihrem ganzen Umfange nach den Ländern geordnet »nd 2) nach de» Sprachen geordnet in je einem Exemplare für jede Sprache. —r. Hünfeld, 6. November. Bekanntlich brach an. Tage dev hiesigen großen BrandeS zu gleicher Zeit in dem nabe gelegenen Orte Großenbach in der Scheune des Bauers I. GenSlcr Feuer aus, wclchrs aber durch die schnell zurückgrkchrten Feuerwehren bald gelöscht werden konnte, so daß nur 2 Scheunen «»geäschert wurden. Der Urheber diese- Brande« ist in einem lO>ähriqen Schuljungen ermittelt und verhaftet worden. Derselbe sah das große Feuer hier und rin böser Gedanke trieb ihn, auch in Großenbach ein solches Feuer anznmachen. Er laS etwas Reisig zusammen, nahm Stroh dazu und zündele »un in der bcnachbarlen Scheune de« genannten GenSler mit einem Schwrsilhölzcheii dasselbe an. Die Folgen diese- Bubenstreiche- sind auch für Hünfeld verbängnißvoll gewesen. Denn da drei Spritze» und ein Tbeil der Feuerwehr von der hiesigen Brandstätte nach Großenbach eilen mußte, entstand Ver wirrung und Mangel an Löichkrästen und so nabm dcr Brand bier die fürchterliche Ausdehnung an. wodurch nun der größte Theil der Statt in Asche liegt. ---Karlsruhe,« November. Die Jahresversammlung deS LandeSauSschusses des badischen Frauen verein« fand heule im hiesigen Schloß in Anwesenheit der Frau Großberzogin statt. Die Versammlung constatirte die Z.inahme der Zwrigvereine nnd de« Centrallandesjonds und saßle Resclutionen im Interesse eine- beschleunigten Ein treten» der Fiauenvereine nn Kriegsfälle durch Berrithaltnng von Verband- und ankeren Hilfsmitteln, im Interesse der weiteren Ausbreitung der Lant-Krankeilpfleqe und Ber anstallung von Wander-Kcchcursen. — An Ihre Majestät die Kaiserin Angufta wurde von der Bcrsannnlung ei» V»> grüßungStelrgramm adgesandt.
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