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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-09
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1888
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Erste Geilage zum Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. Z14. den 9. November 1888. 82. Jahrgang Etwas über Lcherzaufgaden. Sine Studie »o» S Meister. N,»»«»a »«dorr». «v bürste unter unseren Lesern keine« sieben. dem nicht schon einige jener zumeist technischen und mathematischen Scherzfragen begegnet sind, die von Mund zu Mund durch die Welt stiegen und deren Zweck eS ist» den Witz uad Scharf sinn de« Unvorbereiteten unb Arglosen irre zu leiten und zu nasführen. Eine große Zahl dieser Scherzfragen» oder bester Scherzausgaben, ist bereits von recht ehrwürdiger Herkunft» einige von ihnen aber sind wirklich recht artig und über raschend. 2m Druck haben nur Wenige da» Licht der Welt erblickt, obgleich eine solche Art von Lesestoff in Bezug aus Unterhaltung, Anregung und Belehrung sicherlich so gut wie manche Andere ihre Berechtigung hat Wir wollen diese Be hauptung hier durch eine Reihe von Beispielen zu begründen suchen. Zu den bekannteren Scherzfragen gehört diese: „Wenn eine Man« 10 Pfund wiegt und die Hälfte ihre« eigenen Gewichtes, wieviel wiegt die GanS?" W-r fühlt sich vier nicht versucht, sofort zu antworten: „Id Pfund?" Die richtige Antwort aber ist selbstverständlich 20 Pfund. ES ist in der Thal erstaunlich, wie leicht oft selbst ein scharfer Denker ju überrumpeln ist. Und ferner: „Eine Schnecke kriecht an einem 20 Fuß hohen Pfosten empor: sie legt j den Tag fünf Fuß zurück, gleitet aber in jeder folgenden Nacht wieder vier Fuß abwärts. Wie lange muß die Schnecke kriechen, um auf sie Spitze des PiostenS zu gelangen?" Und wiederum: „Wieviel Tage braucht man, um ein Stück Tuch von hünszig Meter Länge zu zerschneiden, wenn man jeden Tag ein meterlanges Stück abschncivet?" Und drittens: „Ein kluger Mann vergrößerte sein Fenster, welche- ein Meter doch und -in Meter breit war. um daS Doppelte der ditcherigen Größe, da er mcbr Licht gebrauchte; nach Vieser Vergrößerung aber war daü Fenster noch immer nur ein Meter hoch und ein Meter breit. Wie war die- bewerk- -lellital worden?" Äiese letztere ist «ine geometrische Scherzaufgabe — daS Fenste'r war zuerst raulenförmia und später quadratisch — d e beiden andern sind arithmetische Fragen. E« wird kaum , öthig sein, hier noch anzugeben, daß die Schnecke nicht ivcmzilt Tage braucht, sondern nur sechszehn, da sie fünfzehn Lsge l.rng nur immer je einen Fuß auswärts kommt, am iccüSzehntcn aber die Spitze ceS Pfosten- erreicht unb oben bleibt, uttd daß daS Stück Tuch nicht in fünfzig, sondern «n ncunundvierzig Tagen in lauter meterlange Stücke zerlegt wird. Derartige Beispiele giebt eS sehr viele unv darunter recht hübsche uitd überraschende; die Ausgabe dieser Skizze aber ist eS, einige Probleme anderer Art anS Licht gu ziehen. Pro bleme, die iiz> ersten Augenblick vielleicht bockst einfach erscheinen, schließlich aber dennoch keinen ganz unbedeutenden Answand von Nachdenken zu ihrer Lösung erfordern. Man nehinie das Folgende: *> „Ein Mnmn umlchreitet einen Pfahl, aus dessen Spitze ein Affe kaueut. Wäbrend der Mann geht, dreht sich der Affe, so baß er dem Manne unablässig sein Gesicht zukehrt. Die Frage lautet nun: Ist der Mann, wenn er den Psabl ring- umschrttüen hak. auch um den Assen bcrumgegangen?" Die Antworl, welche den meisteu L-uten zuerst auf die Zunge lummen wird, dürfte lauten: Nein,'- der Mau» ist nicht um den AfftM derumgkgangeii, weil er ja niemals hinter demselben gewesen ist Und dock ist. unserer Meinung nach, das Gegentbeil der Fall, denn der Mann hat ohne Zweifel mil dem Pfahl zuizleich auch den Affen umschritten. Womit die Conlroverse natürlich »och keineswegs erschöpft zu sein braucht. Und weiter: ,.E>» Eisenbabnzrog, welcher aus einer schiefe» Ebene steht, wird von seiner Locvmotive nur so eben aus der Stelle ge halten. da die Kraft derselben nicht ausrcicht, ihn auswärts zu ziehen. Es kommt eine zweite Locomotive zu Hilfe, von derselbe» Kraft wie die erste; sie setzt sich hinter oen Zug, und den vereinten Kräften beider gelingt eS. denselben den Abhang hinaus zu bringen. Die einzelnen Wagen sind mit Kelten an einander gekoppelt, so daß, a>- die vordere Maschine allein wirksam war, diese Ketten straff gespannt, die Wagen- pusfer aber von einander getrennt waren; jetzt tritt diezweite Maschine in Thäligkeit — wie verbalten sich nunmehr die Puffer? Sind sie noch getrennt, dann äußert die hinten schiebende Maschine keine Wirkung; stoßen sie zusammen, dann schafft die vordere Maschine nichts. Keime von den Maschinen aber vermag allein den Zug zu bewegen. Wie geschieht eS nun, daß er Lurch beide bewegt werben kann?" Tie folgende Frage ist arst kürzlich zu unserer Kenntniß gelaugt: „Drei Schlangen versuchen sich unter einander, jede die andere beim Schwänze packend, zu verschlingen, so daß sie -ine» Ruig bilden, der. je mehr der Schlingproceß sorlschrritet, enger und enger wird. Wenn da» so weiter geht, wa» wird schließlich aus den Schlangen?" Es liegt aus der Hand, daß die Thiere daS Schlingen einmal eiusiellen muffe», wenn nicht zuletzt ein» iy dem ander» verschwinden soll. Wann aber ist der Augenblick de» Stillstandes des Schlingen- gekommen? Die Antwort ist keine lcrchte. bei einigem Nachdenken ocher wohl zu finden, ebenso auch die aus die vorhergehende Ftage. „Welcher Thcil eine- rollenden Wagenrades bewegt sich am schnellsten vorwärts, der obere oder der untere?" Mil der Antwort hieraus wird man vielleicht sehr schnell bei der Hand sein, unter zehn Antworten aber werde» neun neben das Ziel gehe». 2>n ersten Moment erscheint es frag los, daß Las Rad in allen seinen Theilen sich gleichmäßig, unb zwar so schnell wie der ganze Wagen, vorwärl« bewegt. Schon bei geringer Ueberlegung aber wird eS klar, daß die Sacke sich doch anders verhält. Ein gewisser Theil der jeweiligen untere» Raebälste geht, in Folge der Umdrehung, sogar rückwärts, der Richtung entgegengesetzt, welch« der Wagen verfolgt, und ist mithin momentan stationär, während ein Theil der jeweilige» oberen Nabhälste sich mit der Schnellig keit der Achseiidrebung. zusätzlich der Schnelligkeit de« ganzen Wagen-, also mit Potenz,rter Geschwindigkeit, vorwärt» bewegt. DieS erinnert au den paradoxen Ausspruch de« alten Zeno, womit derselbe beweisen wollte, daß eine Fortbewegung an sich überhaupt unmöglich sei. „Ein Körper", so argumea- tirte der scharfsinnige Philosoph, „muß sich entweder an dem Orte sortdewcgen. wo er sich befindet, oder au dem Orte, wo er sich nicht befindet. Befindet sich nun aber ein Körper an einem Orte, so ist er daselbst stationär unb kann sich nicht sortbewegen; antcrerseit« aber kann er sich auch da nicht fort» bewcgen. wo er «icht ist. Mithin kann sich ein Körper über haupt nicht fartbewegen." Tpälcr wurde in Bezug aus diese« Paradoxon gesagt „solvitui ambnltmcko". d. h. inan löst e«. indem man geht. Und eine praktischere Lösung kann e« nicht geben. Da» Paradaxon von Achill»« und der Schildkröte wird viellricht wckaimter sein „Achills«, der Schnellfüßige, verab redet mit der Schildkröte einen Wettlauf, tzargesialt, d-ß er derselben hundert Meter vorgiebt uad dann selber immer zehn Meter läuft, während die Schildkröte einen Meter zurücklegt. Hat nun Achilles hundert Meter hinter sich gebracht, daun bat dir Schildkröte zehn Meter zurückgelegt uad ist dem Helden immer noch um dies« Distanz voraus Wenn Achille« diese zehn Meter gelaufen ist, hat die Schildkröte einen Meter gemacht; macht Achilles einen Meter, läuft die Schildkröte ein Zehntel Meter; dann Achille» wieder rin Zehntel und die Schildkröte ein Hundertstel. ES ist nur nölyig, mit dies-r Bruchtheilung sorkzufahren, um zu beweisen, daß Achille» niemals die Schiibkröle überhole» kann." Bester noch, wenn auch von derselben Gattung, ist da» folgende Paradoxon: „Ein Mann, der einem andern eine Mark schuldet, sucht sich dieser Verpfl chtung zu entledigen, indem er am ersten Tage dem Gläubiger fünfzig Psenaige giebt, am zweiten fünfundzwanzig Psennige und so fort, an zedem nächsten Tage immer die Hälfte de» Betrage» vom vorigen Tage. Voraus gesetzt nun, baß ihm die Münze selbst für alle Pfennig- bruchtheile zur Lersüzung stände, wann würde die Schuld abgctragen sein?" Antwort: Niemals. Wohl hätte er am zweiten Tage bereit» sünfundsiebzig Pfennige bezahlt, de» übrig bleibenden Reste« aber würde er sich nie ganz ent ledigen können. Dieses Paradoxon ist insofern bester al» da« vorige, weil wir wissen, daß Achille», trotz aller Tbeorie, die Schild kröte doch überholen mußte. Dagegen steht mathematisch unanfechibar fest, daß der Schuldner unter den gegebenen Umständen niemals die gelirhene Mark abzahlen könnte, selbst wenn ihm die Götter, wie weiland dem Tithono«. Unsterb lichkeit verliehen. BlS jetzt ist e« den Philosophen noch nicht gelungen, festzustellen, waS auS dem bekannten Esel werde» würde, wen» man ihn wirklich einmal genau in die Mitte zwischen zwei Heubünbel brächte. Da e» durchaus keinen ersichtlichen Grund giebt, au- welchem er da» ein- Bündel dem ankern vorzieben sollte, so müßle er, logischer Weise, aus dem Flecke! stehen bleiben und zwischen beide» Hcu^ündcln elendiglich der- ; bungern. Ob die« in der Tbat auch gcschebcn würbe, muß ' so lange für äußerst zweifelhaft gehalten werden, bis durch ! dir Praxi» die Probe aus dies« Theorie gemacht worden ist. Die Leiche de» verhungerten Esel« würde allerdings ein um ständlicher Beweis sein. Hier ein anderer Fall von Selbstvrrnichtung, nämlich da» bekannte Sprichwort: .Keine Regel ohne Ausnahme." Denn wenn jede Regel ihre Ausnahme hat, dann Hot auch diese» Sprichwort seine Ausnahme. Daher giebt's eine Regel ohne Ausnahme. Hierau» folgt, daß da» Sprichwort sich selber widerspricht. „Wenn KunzenS Vater Heinzen» Sobn ist. wie ist dann Kunz mit Heinz verwandt?" Dieser Scherz ist so bekannt, daß er hier auch nur vorübergehend erwähnt werden soll. Nicht so leicht zu durchschauen ist folgender: „Ein Mann steht vor einem Portrait und giebt die Er klärung desselben in dem etwas saloppen Reim: „Von Brüdern und von Schwestern Da weiß ick nichts davon. Doch dieses Manne» Vater Ist meines Vater» Sohn." Z» welchem BerwandtschastSverhältniß befindet sich dieser Reimbold zu der aus dem Bilde vargestellten Persönlichkeit? Hier scheint die Antwort nahe zu liegen, daß derselbe vor seinem eigenen Contersei siehe, richtig aber ist. daß er eine Abbildung seines SobneS vor sich hat. Noch eine Eiienbahnaufgade. „Bon San Francisko nach New-Aork geht täglich ei» ug ab, ebenso täglich auch ein Zug von New-Nork nach an FranciSko. Die Fahrt dauert lieben Tage. Wie vielen Zügen begegnet der Reisende zwischen San FranciSko und New-Aork oder umgekehrt?" Dem oberflächlichen Anschein nach muß der Reisende sieben ihm entgegenkommenden Zügen begegnen — unv die» dürste auch die Antwort sein, die in den meisten Fällen gegeben werden wird. Man Übersicht gar leicht die Tkatsache, daß jeden Tag während der ganzen Reise ein neuer Zug von dem entgegengesetzten Ende abgeht und daß zugleich schon sieben Züge unterwegs sind, wenn die Fahrt begonnen wird. Der Reisende wird daher nicht sieben, sondern vierzehn Zilgcn begegnen. „Wenn zngestaoden wird, daß es mehr Menschen aus Erden giebt, als ein einzelner Mensch Haare aus dem Kopse hat, dann muH auch zugestanvcn werden, daß zum mindesten zwei Menschen genau die gleiche Anzahl von Haaren besitzen." Wer die Nothwenvigkeit dieser Schlußfolgerung nichl so fort einzuseben vermag, der wolle zunächst ein einfacheres Beispiel in Erwägung nebinen. In einem Zimmer befinde» sich vierundvreisiig Pcrsonc». Ein Mensch, im vollständigen Besitz seiner Zähne, hat deren zweiunbdreißig. Hieraus er stellt. daß, selbst wenn einer der Anwesenden so übel daran sein sollte, keinen einzigen Zabn mehr zu besitzen, zum min desten zwei Personen in den, Zimmer sein müssen, welche eine übereinstimmende Anzadl vo» Zähnen haben. In dem ersterwähnten Falle handelt e» sich lediglich um größere Zahlen. Man hat oft behauptet, daß aus einer Wiese nicht zwei Grashalme gesundem werden könnten, die einander vollständig gleich wären. Wir haben aber soeben bewiesen, daß, wenn dir Anzahl der Grashalme größer ist, al» die der dem Auge sichtbaren Berschiedeciheilen derselben unter einander, dann müssen sich auch zwei Halme finden lasten, die einer dem andern genau gleich sind. Und nun noch eine weitere und interessantere Anwendung diese» Princip». WaS von den Gräsern aus der Wiese gilt, das gilt auch von den Gesichtern der Menschen. Wenn die wahrnehmbaren Lerschiadenheiten zweier Gesichter an Zahl die Bewohner unsere» Erdball» nicht übertresscn, dann muß eS auch wenigstens zwei Me.aschen geben, die äußerlich ganz gleich auSsehen. Erwägt man .nun, daß der Lerichiedenartiqkeit de» menschlichen Antlitze« verbältnißmäßig nur enge Grenzen ge steckt sind — Niemand träyl zum Beispiel die Nase vor der Stirn oder die Augen unter: dem Kinn —, so kommt man zu der Ueberzeugung, daß die Anzahl der wahrnehmbaren Verschiedenheiten ungleich geringer sein muß, alS die der aus Erven wohnenden Menschheit, die aus sünszchnhuuderl Millionen zu schätzen ist. Darau» gehl hervor, daß e» nicht nur vollkommen gleich« Indivivueri-Poare geben kann., sondern sogar geben muß. Unterstützt wird diese Behauptung durch die Fälle von Doppel gängerei. die häufiger sind, a»S »n Allgemeinen geglaubt wird, von denen aber gelegentlich einige im Verlause von Eriminalprocesten zur Kenntniß ver Oeffenllichkeit gelangen. Und ferner gebt daraus hervor, daß inan durch Scherz fragen «ich auf recht ernste Themata gebracht werden kann. Das Ergebnis -er preußischen L'andt agswahlen. * Das Resultat der SS,hl«, stellt sich nunmehr folgender- mäße», wobei wir die „Wtldon" de« ihnen »ächftstehenden Frac- tionen hinj»rechn-n: 1) die Provinz Ostpreußen hat gewählt «2 Eonleevative, 8 Freiconservattor, I Nation»Ilibaralen, 3 Deutsch sreist,„ge , « LenirmnsmiMieder. Als «erLnbeneng gegen früher ist nur der liebe,gang eines drntschire,sinnt,»» Mandat« (KSaigs- Heeg) ,»s di« Rationalliberalon »» v»r»»ich«eo. 3) Di« Ar,«», Westdreußeff wühlt«: 4 »»nserieative. st Frelezinseivaktve, 2 Na- twnalltberole, 4 Dculschsreisinntge. I CentruinSiultglied, S Polen. Dt« Perlt»d«e«nG», bestehen tn dein Uedergang eine« c»»f»rv«tt»«a Mandat» (Konld) an da» Lentram; die N-tionalliberaken haben ein Mandat (Koaitz) an die Deutlchsrersiiintge» verloren, eines (Thor») von ihnen gewonnen. 3) Die Provinz Brandenburg wählte: 86 Lonfervative, 10 Freiconlervative. 9 Deutschfreistnnige. Die Tonielv-itivea haben hier zwei Mandate (Potsdam und Osthovellond) an die Fretconlervatweu abgetreten. 4) Die Provinz Pom m ern wählte: 21 Tonservaiive. 4 Freiconservative, 1 Deutschfeeisinaigra. Veränderungen sind hier nicht eingetreten. 5) Die Provinz Polen wählte: 5 Tonservative. 7 Freiconservative, 2 Nationalliberale, Z Deuiichsreisinnlge, I2Polea. TieConiervaliven haben hier ein Mandat an die Freikonservallven, die Deuticksreisinnigen eines (Lanner) an die Nationalliberalen verloren. 6) DieProvinz Schlesien wählte: 24Lon- servaiive, 6 Freiconlervative, 6 Nationalliberale, 4 Deulschsreisionige, 25 Centrumsniilglleder. Die Conservativen haben 2 Mandate gc- Wonnen, die Drutschsreistniiigen 2 verloren. Der wichtigste Eriolg ist der Uedergang der drei Br «lauer Mandate von den Deulschsrei- sinnigen aus die vereinigten „Tarlelparteien", welche dadurch je eia Mandat gewonnen. Außerdem haben die D-utschsrelsinnigen ela Mandat an die Conservativen in Glogau verloren. Dagegen baden sie Liegoitz zurückerobert, wodurch die Freiconservative» und die Nationalliberalen je eia Mandat verloren. 7) Die Provinz Sachsen wählte: 12 Conservative, 14 Freiconlervative, 9 Nationalliberale, 1 Deutschfreisinnigen. 2 LentrumSmiHlieder. Dir Conservativen und Freicouservativen haben hier je ein Mandat verloren, die National- liberale» 3 (TalzweLel und Jenchow) gitvviinea. Die Drutichsrel- sinnige» haben den Freiconlervatwen Nordhaufen obgenommca, da gegen ist ihr wildliberale« Mandat i» Halle an die letzteren verloren gegangen. 8) Die Provinz Schleswig-Holstein wählte 2 Conser- vative, ö Freiconlervative. 8 Nationalliberale. 2 Deulichsrrisiiniige, 2 Dänen. Die Dculschsreisinnigen haben hier zwei Mandate (Altona und Südrrdithmaricheu) an die Nationalüberalen vcr- lorrn. 9) Die Provinz Hannover wählte 4 Freiconservative, 29 Nationalliberale. 2 Welse», 1 CenlrumSmitglied. Die Confer- vativen habe» I Mandat au die Frciconservaliven abgetreten, die Nationalliberalen den Welsen 1 (L nden) abgenommcn. 10) Die Provinz W-ftsalcn wählte 5 Conlervative, 2 Freiconirrvalive, 7 Nationalliberale, 8 Deulichsrcislnnigc. 15 Cemrumemilglieder. Die Deulichiteisiiinigcn haben hier 2 Mnidate (Humm-Soest) an die Nationnllibcralen verloren. Sonst sind Beiändrrungen nicht eingeireten. D:e Eroberung deS (Siöcker'Ich n) Wahlkreise- Hcrlord- Bieleseld ist leider nickt gelungen 11) Die Provinz Hesse». Nassau wählte 8 Eoni'ervanve, 1 Fecicoaiervatiwn, 11 National liberale, 2 Deulschireisinnige, 4 Tentrumsmitglieder. Die Conser- valwen haben hier em Mandat (Hunield) an das Tentrum, die Freiconsereativen I (Ober-Westerwald-Krets) an die Natwnalliberalcn verloren. Die letzte,en habe» außerdem von dea Deulicksreisinnigen 4 Mandate (Frankfurt, Landkreis Wiesbaden. Ooer-TaunuskreiS, Unter - Lahnkreie) gewonnen. 12) D e Nheinprovinz wählte 1 Toniervaliocn.äFreiconscrvative, 14 Nationalliberale, 43 Ccutrum-- mitglrcdcr. Die einzige Veränderung besteht hier in dem Nebergaug eines Mandats (Gummersbach) von den Coniervativcn aus die Nationalliberalen. 13) Hohcuz oller» wählte wie immer 2 CentrumSmitgliider. * Die nati onaklibera ke Fraction des Abgeordneten hauses.wird aus folgenden Mitglieder» bestehen: 1) Königsberg i. Pr.: NecktSamvalt 1>r. Krause. 2) Bereut: StoaiSmintster a. D. Hvbrecht. 3) Thorn: Gutsbesitzer DommcS. 4) Samtcr: Oekono- mierath Kiepert. 5) Schubin: AiiitSrotb Seer. 6) BrcSlau: Kauf mann Tsckockc. 7) Striegau: Landgerichtärath Kletschke. 8) Wal- denburq: Geh. NegierungSratb a. D. Simon. 9) Bunzlau: Amt«, rickter Avenarius. 10) Görlitz: TelegraphendirectionSratb z D. von Schenckeudo.fl. II) Görlitz: Stadiralh Burghardt. 12) Salz wedel: Rittergutsbesitzer Somvart 13) Jerichow: Consnl a. D. K. Web-r. 14) Magdeburg: Fabrllbeiitzei Or. Dürre. 15l Maqde- bürg: Fabrikbesitzer S'ustardt. 16) Wanzlebrn: Rittergutsbesitzer von Benda. 17) OlcherSleben: Stadtrara vr. Nt. Weber. 18) Oi'ckerSleber: GulSPachter Beselee. 19) Halle: Professor )>r. Fried- bcrg. 20) WeißenielS: Landgerichtsp:äsident Günther. 21) Tau bern: Amtsrichter Fcancke. 22) Huium: AmtsgerichtSrath Fürgenien. 23) Altona: Senator Knauer. 24) Pinneberg: Rechtsanwalt Peters. 25) Süderdtthmarschen: Hojbesitzer Kahlcke. 26) Nordertnthmarscken: R nticr Oltens. 27) Rendsburg: Kauimann Holleseu. 28) Stor- marn: OberlaiidcSgericdtSrath Reimers. 29) Diepholz: Holbesitzer Meyer. 30) Nienburg: Gutsbesitzer Heye. 31) Hannover: Geb. StaatSarckivar Or Sattler, 33) Haunoocr: Senator Tramm. 33) Springe: Hofbesitzer Hische. 3ä) Lied a: Oekonom N:mey»r. 35) Hilvcshe»»: Pastor Lubrechi. 36) Gronau: Rwer uiSbesitzer Saurer. 37) Marienburg: Rentier Mackensen. 38) Osterode: Amtsrichter Licht. 39) GSttnigen: Professor Vr. Mithoff. 40) Nort heim: Oberamkmann Falkenhagen. 41) itzifhorn: Anusrichter v. Halem 42) Celle' Gutsbesitzer ThieS. 43) Fallingbostel: AmtS- genchtsroth Roscher. 44) Uelzen: Senator Plincke. 45) Lüneburg: Landwirth Friedrichs. 46) Harburg: Oberbürgermeister Lndowieg. 47) Jork: Hofbesitzer Sckoos. 48) Stade: Senator Holtcrman.i. 49) Neuhaus: Pastor Psaff. 50) Lehe: Hofbesitzer Schelm. 5l) Oster holz: Hofbesitzer Mahlstedt. 52) Verden: Rentier Waltenderg. 53) Bersenbrück: Ockonom Bub»enderg. 54) Osnabrück: Stadl- iyncstcus Westerkamp. 55) Nordcu: GmSdcsitzer Feglcr. 56) Aunch: Gutsbesitzer Tannen. 57) Leer: Annsrichier Kemve. 58) Iserlohn: Fabrikbesitzer vom Heede. 59) Iserlohn: Coinin-rzicnrath Herders. 60) Bochum: Landrichter Schmieding. 61) Bochum: B-rgrath Or. Schultz. 62) Hamm: Gyinnasialdirector Schl», Izer. 63) Hamm: Gu Sbesitzer Schulze. 64) Frankiurt a. M.: Stadtralh Metzler. 65) Franksnrt a. M : Polizeipräsident a. D. von Hergcukahn. 66) Landkreis WieSbadeu: Bürgermeister Born. 67) Obertaunu ckreiS: Stadtratb Heinckcn. 68) Unterlotinkreis: Fabrikbesitzer Schaffner. 69) Ober-WesterwaldlreiS: Professor 1)r. Grimm. 70) Licderkops: LandgerichtSrath Nork. 71) Rinteln: Geh. Fustizralh I>. Oetker. 72) Kassel: Prosissor Lr. Ennecccrus. 73) Hanau: Eommerzicnrath Znumermann. 74) Gurimer-bach: Commerzienrath Friedrichs. 75) Lennep: Ged Iuftizrath vr. von Cm>y. 76) Lennep: Kauf mann von Eyuern. 77) Lennep: Geh. RegierungSralh Melbeck. 78i Elberfeld: Sanilätsrath vr. Gras. 79) Mettmann: Fabrik besitzer Rumpfs. 80) Essen: Bcrgwcrksbesitzer Or. Hamniacher. 81) Essen: Fabrikbesitzer Bygen. 82) Altenkirchen: Rentier Dietz. 83) Altenkirchen: Geh. Rath l)r. Dünkelberg. 84) Kreuznach: Geh. Rath vr. von Gneist. 85) Kreuznach: Landrath Knebel. 86) Saar- brücken: Bergrath Jordan. 87) Saarbrücken: Amtsrichter Oizem. Dazu können »och als der Fraction nahestehend gerechnet werden: 88) Bochum: Rentier Berger. 89) Rhcuigau-KreiS: vr. LotichiuS. * Die Gesammtstärke der verschiedenen Parteien unter Anrechnung der ihnen nächststeheuden Fractionsloseu im neuen Abgeordnetenhaus w:rd betragen: 130 Coniervotive (— 6), 68 Frei-onservalive (-j- 2). 89 Natioualliberale (-i- 15), 30 Deulschsreisinmge (—12), 99 Tcntruinsmitgliedcr (-j-1), 15 Polen, 2 Dänen. hochgebildeten Kreise desselben von der devtschsreisinnigen Partei nichts mehr wissen wollen, von dieser unfruchtbaren Berhetzerei an» grundsätzlicher Opposition sich ob- und den Parteien sich zuwende», welche mit der Regierung in ernster Arbeit znsammenwirken wollen zum Vesten des Vaterlandes und Volks. Luxemburg. * Bei vem Umstande, daß die Frage, wie die Zukunft Luxemburg» sich nacü dem etwa «intrelenden Tooe de« Königs Wilhelm von Holland gestalten würde, jetzt lebhafter besprochen wird, als in der Natur der klaren Ver hältnisse begründet ist. darf die Erklärung eine besondere Be deutsamkeit beanspruchen, mit welcher am DienSiag Nach mittag der neue Staatrminister vr. Ey scheu vor die L a m mer deS Lande» trat: Meine HerrenI Seit Ihrer letzten Versammlung bat sich «i» theilweiser Regierungswechsil vollzogen: der Staat-minister, Präsi dent der Regierung, ist auS Gesundheitsrücksichten bei Sr. Moj. dem König.Großberzog »m seine Entlassung eiagekommen und im Boll- genusi des Periloueiis der Landesvertreiung aus seinem Amte ge« Ichiedcn. Wir sind dem ehrenwerthen Herrn ThilgeS Dank dafür schuldig, daß er. nach einem Leben strenger Mühewaltung und be dingungsloser Aufopferung für seiu Vaterland, auch rm Ruhestände n,ch dcu B rathuuacn deS StaalSratheS, welcher der Regierung als bedächiiger Ralhgeber z»' Seite steh« und an der Ausübung der louverainen Gewalt so mannigfachen Lh-il nimmt, die Mitwirkung seiner re chen Erfahrung, seine» unparteiischen uad erprobten Urtheil» nicht hat voreulhallen wollen. Außer einem der Regierung-Mitglieder ist e» da» srührre Tabinet. welches im Auftrag Sr. Majestät die Krone vor dieser hohen Versammlung vertritt. Unser neuer Mitarbeiter hat sich !a der Magistratur, im Verwaltungsdienst, im SwatSralh heraa- gebildet. Dadurch, daß er sich unseren Bestrebungen anlchüeßt, bekennt er sich zu dea von der Regierung befolgten Grund- l iätzen, mit welchem er sich in früherer AmtSihätigkeit vertraut gewacht hatte. Bei der Vertheilung der einzelnea Di nstzwcige «ater die ver schiedenen Mmifterialressorts sind wir bestrebt gewesen, Siöeuogei» im Geschäftsgang möglichst zu vermeiden und näher verwandte Dteiistzweige in derselbe» Hand zu vereinigen. Iu der politischen Leitung der Geschäfte scheint eine Aevdernng wenig augezeigt. Das Land ist srei, glücklich, unabhängig. Wir erblich» karin die Frucht eines Jahre laug durchgesührlen politische» Programms unserer öffentlichen Gewalten. Wir haben nicht mehr, wie die» ia den erste» dreißig Jahre« unserer Autonomie der Fall gewesen, zu kämpfen für die Präro gativen der Krone oder die Rechte des Staatsbürgers, die Fordernageu j oer Ordnung in Einklang zu bringen mit den billigen Rücksichten aus die Freiheit, liniere Aufgabe wird darin bestehen, ohne Ausschluß etwaiger Detailänderungen, allgemein angenommene constitutwnelle und politische Besitze in loyaler Weise und im Sinne eiaeS unsirer Geietzgcbuiig und unseren öffentlichen Sitten zu Grunde liegenden maßvollen Liberalismus auSziisühren. Boa den ökonomischen Fragen, welche der Ausbau unseres Eisen bahnnetzes, die finanziellen Besürf,risse der Bevölkerung, die Ber». werthung unseres Eisinerzreichthums, di« dem nothleidenden Acker, da» zu leistende Hilfe mit sich gebracht und in den letzte» zwanzig Jahren die Gemüiher bewegt haben, biete» diejenige«, welche de» Löiung »och harren, wohl weniger Unbekanntes und werden darum auch voraussichtlich weniger Beranlaffung zu Jrrthu» und Contro- verseu geben Unserer Vergangenheit entsprechend, wird unser Strebe» dabin ziele», das ererbte Werk zu größerer Vollkommenheit zu steigern. Dank der Iheilnahmvollen und beflissenen Mitwirkung, welch« der gleichen Unlcrnehmungen stets bei Ihnen finde«, kann and wird der schöne Bau noch immer höher streben. Die Stellung des Großherzoqlhums inmitten der europäische« Böikersamilie »nd die vnserr. Staatsmännern ihr gegenüber er wachsenden Pflichten sind klar b.'stimm». Die Integrität deS 1815 iecoiiftruirten, wenn auck verminderten Territoriums ist durch den Londoner Vertrag von 1839. welcher »nS mit Belgien gemein ist, gkwährlezstcl. Durch die 1867 erfolgte Neutralitätserklärung ist daS Land jenen aus cwige Zeiten neutralen Staaten beigesellt, welche» im Herzen Europas die Ausgabe znsällt, den Berührungspunkt zweier mächtigen Nachbarn im Interesse deS allgcstieinen Friedens eiazu- ichranken. Es ist uns untersagt, in Büudnlß- oder Schutzverträgea Garantien sür unsere Sich rheit zu suchen; man hat von uns die Entfestigung Luxemburgs gefordert mit dem ausdrücklichen Verbot, dort eine Militairmacht zu halten. Einem unter solchen Verhält nisse» geschwächte» Staate gegenüber muß daS von den Garantie- Mächten gegebene Wort gewiß dcpvclt heilig erscheinen; anderseits treten aber auch die von Luxemburg al» Entgelt übernommenen Pflichte» strengster Neutralität ebenso gebieterisch mahnend an uuS heran. Wir haben dieselben darum auch «nveriüumt, im Jahre 1868, in untere Constitution ciugegraben; au.» h-ut« noch ist da» Land einniüthig in dem festen Entschlüsse, im Frieden sowohl als im Kriege diesen Verpflichtungen aiisS Strengste nachzukommrn und z» erklären, daß unsere jetzige Lage in jeder Hinsicht den Wünschen uad Interessen unserer Bevülk.rung eot'pricht. Unser Landessürst sowohl als unser« Staatsmänner haben somit ein Mandat zu erfüllen in der eigenllichen Bedeutung deS Worte», und zwar ein genau bestimmtes coiistilut.onelleS und internationales Mandat, das für eine die ausnahmsweise glückliche Lage de» Landes in Gesahr bringende Gesühls- oder Jntcressenpolück keinen Spiel raum lägt. Unier solchen Umständen wird unser« Ausgabe vorancstchtlich be- scheiben, wenn auch vo» Schwierigkeiten nicht frei sein. Unser ganze- Streb n wird dahin zielen, baß Land gemäß Ihren Wünschen, welche übrigens ja auch die unserigen sind, mit iester Hand, vorsichiig and in loyaler Weise zu. verwalten. Die Bevölkerung weiß, baß sie iw uuS eine uneigennützige, unabhängige, auS tiefstem Herzen luxem burgische Regierung besitzt. Unsere einzige Sorge wird dem mora lischen und materiellen Fortschritt de« Großherzogthum« gelten. Wir werden aber auch ebenso ängstlich bemüht sem, dem Lande zu wahren, war im «Heuer ist, waS seine Krast ausmacht: jene alte, feste, auf G-genseitigkeir beruhende Anbänglichkeit von Fürst und Volk, unser« treten Institutionen, in Einem Wort, die ganze pielittvolle Hinter«' lassenschail einer sünszigjährigen Aera von Freiheit und Fortschritt unter dem vollSthünilichcn Scepter von Oranien Nassau. So ber Minister, der mit Viesen Worlcn die europäisch« Stellring veS Großherzogthum» Luxemburg, sein? Rechte und Verpflichtungen klar und zutreffend kennzeichnete. ES unterliegt kaum einem Zwcisel, daß die Erklärung nur Mil ausdrücklicher Ermächtigung de» regierenden KönigS-Groß« Herzog» gegeben werden konnte, und so ist sie gegenwärtig von um so größerem Gewichte. * Die Wahlen zum preußischen Abgeordnetenbanse ergeben vor Allcm eine schwere Niederlage der freisinnigen Partei. Sie hat von ihre» 40 Mandaten über ein Viertel ein- gebüßt. Außer den elf deutichsre sinnigen Mandaten ist auch da« eine» anderen LmkSliberalen verloren gegangen. Von den nbrig- bleibenden Mandatei verdankt die freisinnige Partei ein aute« Theil der rinkerslützung deS EeoirumS und der Polen. Ein Mandat ist ihr durch die Mitwirkung der natioiialliberalen Pari-i erhalten »nd zwei andere verdankt sie lediglich dem Umstande, daß diese einer verichwindende» Minderzahl von der überwiegend nationale» Mehrheit concedirt werden mußten, we.I andern- salls die Cooperation der Freisinnigen mit den Polen zu beiürchie» stand. Selbst die bi« dal»» sichersten Domänen der deiulchsreisinnigcn Partei, ein großer Theil von Nassau und einige Tdeile Schleswig.Holfteins, sowie die großen Binneiihaiideleplätze Franklurt o M. und BreSla« haben diesmal versagt. Berlin bildet mit seinen 9 Abgeordneten mehr »nd mehr den Kern der Partei, außer in einigen Ostsec-Hafenplätzen finden sich die freisinnigen Wahlkreis« nur noch ganz vereinzelt nnb über daS Land verstreut vor; ganze Provinzen, so die Raemprovinz, Hannover »»d Branden- bürg, weisen längst gor keine freisinnige Mandate mehr oni. Aber auch sonst ist vo» geschloffene, sicheren Wihldistneten, wie sie dieNaironal- Itberalen in H,„o»er und Niederrhrtn. die Lonlervativrn in Branden burg. Pommern und Ostpreußen. die Freicouservativen in Sachse», West- preußen und Polen besitzen, keine Reue medr. Diese« Lrgebniß ist u:» io niederichlagender, als die drulichsreisinnige Partei vo: den Wehlen irtumphirrnd mit einer starken Strömung noch Links pradlte »nd p,e>S»o« da« Andenken Kaffer FiiedrtH'r gegen die Negierang seine« Sohne- alt Stnemback z, mißhrauchen versucht« Kurz, die dentschsretsianlg» Partei ist an« dem Wahlkomvl' um di« Lehre reicher hervorgegangen, daß der überwiegende Theil I de» preußische» NoktrS und vor Allem die »vohlhabenben und Nikolai przewaloki s. * Nicht der Schwarze Erdtbeil allein genießt den zweifelhaften Ruhm des Menschenverschlingenden. Erst jüngst lras die Nachricht hier ein, daß der Gras Anrep-Elmpt in den siamesischen kchanstaaten dem Fieber erlege» sei, und ichon sind wir wieder in der «ranrige» Lage, von einem schweren Verluste, welcher die geographische Wissen» 'chast beiroffcn bat, berichten zu müssen So meldet soeben der Telegraph den Tod des »omhaste» russischen ForschuigSreilendeit Ntlolai Vrzewalski. der denselben angesichts »euer großer Thaten, mit denen er die Erdkunde zu bereichern grhacht», ereilt«. Przewalski ist, wie ickon der Name zeigt, polnischer Abkunft. Als Sola eine» Gutsbesitzers im Gouvernement SmolenSk am 91. März 1839 g-boren, besuch!: er zunächst da« Gymnasium zu Smolensk »nd trat bann, um sich dein Soldateastande zu widme», in die Milita:rakademie zu St. Petersburg ein. Nachdem er die selbe al otvirt halte, machte er den Feldzug in Pole» mit. woraus Leiice der Geschichte und Geographie an der Iunkerschule zu Wario n wurde. In di. -r Stellung bildete sich immer medr seine Neigung für Naturwissenschaften und Erdkunde aus, der er später ausschljcßlich folgend sein Leben widmete «nd Bedeutendes ans diesen Gebieten leistete. Um s-tneen Forscheidrange zu g-nüge», erbat er fick ei»' Anstellung in Ostsilurien, die er auch l867, ocht- vndzwaneig Jahr« alt, eihielr. (iw : Jahre verblieb er in derselben und zwar meist i» de,» Geaieie des ilssuri. Treffliche »nd ausgiebige Gelegenheit balle er hin: zu Beobachtungen und Studien, die er iiz einem in russischer Sprache er'chienenen Werke, welches 1870 erschien und das reich an prächp ien Naturschilderungcn ist, niederlegtr. In demselben Jahre trat Prizewal-ft im Aufträge der Geographische» G.sellschait zu Lt. Petersburg eine größere Reift durch China aa Im November 1870 kam er mit seinem joygrzg
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