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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-06
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1888
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0708 Bericht, dessen vetzersetzang nach dem „Srelzer Taneblatte" folgender. matzen lautet: Greiz und Gero, beide große Fabrikstädt« in Lachsen, haben Lachemir«, MennoS und ähnliche Fabrikate aus gestellt, besonder« schön ist die Alt-stellung von Cacheiniee. Zuerst unter Allen kommt die Ausstellung der Derberer von Georg Schieber in Greiz. Die anacweudeten Farben sind in allen Schattirungen gezeigt, von der Mitte au« sehr schön arrangirt, während in der Mitte ein Bild der ausgedehnten Fabrik angebracht ist. ES giebt viele andere gleiche Geschäfte in Greiz und Gera, an beiden Plätzen hat sich die Färberei mit großem Erfolg entwickelt, was zu einem großen Theil der bemcrkenSwerthen Reinheit des Wassers zu danken ist, welches dort von den Bergen rinnt. Aus anderen Theilen Deutschlands und aus anderen Ländern Europas werden Maaren zum Färben nach Greiz und Gera gesendet. Die ausgezeichnete Färberei ist ausreichend ,n den daneben befindlichen Schaukästen mit Kleiderstoffen aller Art gezeigt, am meisten an glatten und ge musterten CachemireS Die Aussteller aus Greiz sind Weber L Fcustel, welche einen besonderen Vertreter gesendet baden; Schilbach L Heine, Schilbach L Comp., Dietsch L Oehler, W. H. Arnold ir. und Friedrich Arnold. Die Ausstellung der letzteren Firma ist be- sonders groß, sie enthält vorzugsweise glatte Kleiderstoffe, während die Ausstellung der anderen Breizer Firmen auch gemusterte Maaren zeigt, ebensowohl solche, welche in Deutschland besonders zu Damen- Jacken und -Mänteln verwendet werden als Damcnkleidrrstoffe. Merkwürdiger Weise ist der bedeutende Fabrikort Gera nur durch die Firma Löblich L Josephson vertreten. x Aus de« oberen Vogtland«, 4. November, viele Br- Ivohuer von Ortschaften, die nicht >m eigentlichen Grenzbezlrke gelegen sind, waren bisher der Meinung, daß die zollfreie Eia fuhr von 3llk Mehl und 2 kg; Fleisch auS Böhmen auch ihnen gestattet sei. Das ist jedoch nach einem Erkenntnisse de« Landgerichte« Plauen nicht der Fall. Zwei Bewohner de« Dorfe« Sachswitz, welche sich Mehl au- Böhmen geholt hatten» wurden verurtheill, je 120 Zollstrofe für die 3hg; eingeschmuggelte« Mehl zu zahlen und über dies da- Mehl selbst sich abaehmen zu lasten oder dasür 1,10 Vergütung au die Zollcasse zu zahlen. Ja der Zittauer Gegend verlangt jetzt die Zollbehörde vou Denen, die von der erwähnten Ver günstigung Gebrauch machen wollen» sogar eine Bescheinigung der OrtSbebörde. Sk Aus de« Vogtlande. b. November. So» England triff» binsichtlich de« gegenwärtigen Stande» de- Spitzeng eschüftS die Kunde eia, daß von den amerikanischen Plätzen Verkäufer aakommen und daß man nach der Präsidentenwahl eine Besserung de» Gc- schäst» erwartet. <F Die zollfreie Brod» und Mebleinsuhr von Mengen bis 3 kr au- Böhme» in den Zittauer Grenzbezirk ist seit dem 1. November oa Sonn» und Festtagen untersagt, weil an diesen eine Daarenabfrrtigung aus den Zollämtern nicht staitfindet und für Wochentage nur «egen eine ort-behördliche Bescheinigung ge- stattet ist, welche nur in einem einzigen Exemplar für jede Haushaltung im Greazbezirke ausgestellt werdea darf. Für die Ausstellung der Erlaabnißscheine find an die OrtSbehörde 2b ^ zu zahlen. E« wird nun zar Vereinfachung der Einrichtung dienen, wenn der Erlanbaißschel» von vornherein in einem so großen For male ausgestellt wird» daß er während de- Jahre« nicht erneuert zu werden braucht. Da bei jedesmaliger Einbringung von Brod oder Mehl eia zollamtlicher Vermerk aus dem Scheine gemacht werden soll, und manche Familien den täglichen Bedarf an Brod (ein Brod von 6 Psd. reicht sür 4—b Personen) über die Grenze holen, so wird sür die Eintragungen im Lause eine» Jahre- viel Platz erfordert. *— Leben«.Versicherung«.Bank l.D. zu Gotha. Nach einer Entscheidung de» Reichsgerichts, Hl. Lioil-Senat. ist die Police der Besellichast nicht nur bei Lebzeiten be« Lersicherlen kein Jnhaber- papier, sondern auch nach dessen Tode nicht. Die Bestimmungen der KZ 60 and 77 ihrer Statuten dienen nur zur Vereinfachung des Legitimation-nachweise« der Bank gegenüber, ohne daß dadurch die bestehenden Rechtsverhältnisse verändert werdea. *— Boa der Berliner Börse berichtet der „Berl. Act." unterm 3. November: Mit den besten Hoffnungen und Wünschen für eine glänzend« November-Hausse ist die Berliner Börse in den neuen Monat eingetreten. Adermal« bot eine nicht zu entmulhigende Himsjeipeculation im Vertrauen aus die großen, noch au-stehendeo Operationen der Kant« üoaves schwere Opfer gebracht, um ihre Engagements aus den neuen Monat zu übertragen, in welchem nun endlich russische und ungarische Geschäfte die Preise a»sS Neue emporheben sollten. Aber Hoffen und Harren, so beißt «S im Sprichwort, macht Manchen zum Narre». Soweit von den Ge- schälten im neuen Monat bereit« zu reden, scheinen auch in diesem Monat jcoe so heiß ersehnten neuen Käufer nicht kommen z» wollen, welche den alten Besitzer» die Waore mit Bor »heil an- de» Händen reißen sollen. Auch von der Knut« üuaucv aad ihrer Unterstützung der Hauffe-Bestrebungeu war bisher wenig oder richtiger gor nicht- zu bemerken ; mau müßte denn jene bedeutenden, einem ersten Hause zugeschriebenen Käufe in russischen Fond« für ein Etwa- halten wollen. Absolut Nichts ist gekommen, um die Hamsters zu unterstützen, im Begrntheil die Ent gleisung des russischen HoszugeS (obwohl eS sich um einen ganz reellen Eiseubohn-Unsall und nicht um eine Veranstaltung von Nihilisten zu handeln scheint), der thrnre Beldstaad im schaden frohen Wien» sowie das Unterbleiben der erwarteten DiSconk Erhöhung in London und die dort in den allerletzten Tagen bemerkbare Soldeninahme — sie haben in-gejommt nur na- günstig wirken können. So sind denn auch in dieser Woche die Preise im Allgemeinen zurückgegangea. selbstverständlich wie in den Vorwochen mit Ausnahme einiger besonders savorisirte» Papieren, deren Zahl indeß immer geringer wird, und mit Ausnahme der Masse der industriellen Wende, die im Lassageschäst möglichst lange ihren eigenen Weg zu gehen pflegen. — Die Berliner Börse beginnt zu philoiophireu. Die Furcht vor einem Eingriff der Kaut« tinaoo« beginnt zu schwinden; wollte diese eiugreisen, sie hätte längst aus dem Kampfplatz erschienen sein können. In allmäüger Würdigung dieser Tdatiache fing man an. die alte Börien-Eriahrung auszusrischen. daß Preise zurückgehen muffen, wenn alte Engage mentS zu ungünstigen Bedingungen mehrere Monate prolongirt worden sind, ohne daß die ersehnten höheren Preise nun auch wirk lich in die Ersch-inung treten wollen. Eine kleine Loiitremine ar beitet bereit« im Sinne dieses Umschwünge», wie namentlich die CoarSbewegungea der Bergwerke und der Banken in der abgelausenea Woche beweisen; wir ober furchten, daß man aus diesem Gebiet demnächst noch weitere Erfolge erzielen wird. Selbsthilfe bei The urrong. Die Lebensrnittel werden theurer. da ist e« an der Zeit, zu erinnern, daß Klagen und Reden hieran Nicht« ändern, anw keine Bitten um Hilfe bei Polizei oder Behörden, denn letztere vermögen vielleicht hohe, aber sicherlich kein« niedrigen Preise hervorzurujen. Der sicherste und empsehleuS- wertdeste Weg bleibt immer der der Selbsthilfe und hier wird es gut sein, sich nach erfolgreichen Mustern zu richten. Ein solche» bietet un« die kleine Stadt Vittel, Hauptort eine« Lanlon« in Frank reich. Bei 1600 Einwohner» hat sie 3 Bäcker, welche sich als Herren und Meister der Situation suhlten und am Schluffe vorigen Jahre« sich verbanden und contractlich verpflichteten, fortan für den Sock von 100 Kilo Weizen nur noch 150 Pfund Weißbrot» zu liefern, statt bisheriger 170—175 Pfund. Mer diese Abmachung brach, hatte 1000 Franc« Straf« an die beiden übrigen zu zahlen. Den BrodpreiS steigerten sie in demselben Per- HLltNiß. — Die Einwohner liefen ganz entrüstet zum Bürger, meist» und baten diesen die Brodtaxe einzusührea, d. den Bäckern ihre» Verkaufspreis vorzuschreiben, wa« nach srauzöfiicheu Gesetze» zulässig ist. Der Bürgermeister war zum Glücke «in klarer Kops und lehnte diese Gesuche ab, und erklärte, daß er solche polizeiliche Laxe mit der freien Concurrenz, ans welcher der moderne Berkehr beruht, und durch die groß wurde, unvereinbar finde, zumal sie keine Abhilfe schaffe. Er schlug dagegen vor. zu einer Geuosseuschost zuiammcnjutreten und selbst zu backen. Die« fand Beilall, säst 200 Tbeilnedmer gründeten die „Ameise", indem sie je 4 einzahlten. Mit diesen winzigen Mitteln liefert die neue Bäckerei 4 Plund Brot l Qualität für 43 während die Bäcker e« für 56 ^ verkauft», und zieht 175 Psuud Brod aus dem Sack von lOO leg; Weizen, während die Bäcker nur 150 Plund gaben. Biele Personen bleiben der „Ameise" fern, weil sie d>e verlangte Baarzadluag nicht mögen, indesftn auch sie ziehen von ihr Nutzen, da die 3 Bäcker nnn ihre Verbindung aufgelöst baden und statt 150 Pfund jetzt 160 Piund geben, ferner von 60 ^ für 4 Psnnd aus 56 herobgeqangen sind, und eine zweite Sorte e,»geführt haben, welche sie sogar für 43 -H. also zu gleichem Preise mit der..Ameise", abgebev. D» Bürgermeister selbst spricht indessen ,eine Ansicht dahin au«, daß er keiae«weg« die Bäcker zu ruiairen beabsichtige, sie belaßen auch große Verdienste, wären namentlich in dösen Zeiten der Bankier des Armen, der ohne ihren Kredit nicht« zu leben hätte, nur ihrem Mißbrauche, der glück licherweise selten vorkomme, wolle die „Ameise" steuern. — Man sieht an diesem Beispiele, wie wenig Mittel zu großen Ersolqen ge bären» noch nicht 800 ^ sind zajammengebrocht und damit wird einer ganzen Stadt billigere« Brod geschaffen. Veachten-werth bleibt auch, daß da« Unternehmen an einem so kleinen Orte gelang, wo die Bäcker dnrch Verwandtschaft und persönliche Bekanntschaft einen ganz andere» Einfluß, al« in großen Städten onlüben. Hanpt- bed ngung de« Gedeihen« bleibt immer, daß tüchtige Leute an d» Spitz« flehen. 2483 ^l in Deutschland . . . 1295 ^l 2474 - - Italien .... 1140 - 1866 . » Svaaieo .... 933 . 1714 . » Oesterreich-Uagarn. 715 . 1712 - » Schweden.... 622 . 1300 - - Rußland .... 155 - - Un Zölle, »ud gemetifchaftlichr, Verdkanch«- krneru, sowie anderen Einnahmen sind im Reich« für die Zeit vom 1. April 1883 bi« zum Schluß de« Monats September 1888 einschließlich der credittrten Beträge zur Anschreidung gelangt: Zölle 35488 165(-j- 976566? ^l). Tabaksteuer 3340071^ <-»- 96 769 Mark), Znckermaterialfteuer —89 721832 (-ft 20 664 153 ^>), V rbrauchSodgabe vou Zucker 2? 751 (-ft 27 751 -Kl). Salzsteuer 18 054 945 -Sl <-ft 318 320 >1). Maischbottich-und Branntweiumaterial- fteucr — 1262 947 ^l (— 15 034 264 >i). Berdrauch-adgobe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 48 594 067 ^l (-ft 43 594 06? Mark). Nachsteuersür Branntwein 21 943 ^>(-ft 21 943 >1), Brausten» 10 939 252 >l (-ft 422 717 uM). Uebergang-abgabe von Bi» 278 323 (-ft 142 558.-»); Summa 127 259 638 (-ft 65 019 690 Mark). — Spielkartenstempel 478087 ^ll (-ft 14 353 X), Wechsel- tempelsteuer 3 344 036 ^ (-ft 24 571 ^l). Stempelsteuer sür a. Werth papiere 3 513407 (-ft 1000 562 ^>), d. Kaus- und sonstige An- schaffungSgeschäste 5 735 368 ^ (-ft 2 379 713 ^l). e. Loose zu Privatlolieriea 233 781 uE (— 20779 >l), StaatSlotterien 3 129 751 — 43 254 >l), Post- «ad Telegraphen-Berwaltuag 94 447 300 ^l -ft 4904788 ^), Reich« - Eisennadnverwaltuaa 25550200 -ft 720 000 >l). — Die zur Reich-casse gelangte Ist-Einnahme, abzüglich der Ausfuhr-Vergütungen und BerwaltungSkosten, beträgt bei den nachbezeichnete» Einnahmen bi« Ende Sepicniber 1888: Zölle 117 191 939^»(-ft I841 290»).rabakste«»3 385 985^>(-ft 217 196 Mark), Zuckermaterialsteurr 15 225861 X (-ft 1214 246»), Bei- brauchSabqabe von Zucker — 69 597 » (— 69 59? ^l), Salzsteuer 17 714 013 (-ft 411433 >i). Maischbottich- und Branntweia- materialfteuer 7 109 123 (—9 874 714 ^l), Verbrauchs-Abgabe von Branntwein uns Zuschlag zu derselben 31415 332 -ft 31415332 ^l), Nachsteuer für Branntwein 9293 111 -4l (-ft 9 293 111 »), Brausteuer und Uebergang-abgabe von Bier 10 370 935 (-ft 483 326 >0; Summe 21l 636 752^l -ft (34 931 623 Mark). — Svielkartenstemvel 500 525 » (-ft 6 252 >l>. *— Bei den sich immer lebhafter gestaltenden geschästlichen Be ziehungen Deuischlouds zu Lhiua dürsten folgende, neuerdings osficiell gemachte Mittheilungen über die vor komm enden Werthbezeichnuogeo von Interesse sein. Diese Werthbezeich- nuugcn lassen sich nach den maßgebenden Durchschnitts- oursen in deutschem Geld« wie solgt onSdrückeu: 1 Haik. Lacl - 5 >l (Tael schlechthin bedeutet Shanghai Tael — 4,50 ^l Ein Tael hat 100 CeniS oder Landarm). 1 mexikanischer Dollar — 3.28 X — Da« Gewicht ist: 1 Pikul (4 100 Kättie«) — 133V, englische Psuud oder 60,45 kg;. — Wie au« Vorstehendem ersichllich ist, wird man bei der Susiuhr nach Lhina ganz besonder« zu berück- ichligen haben, in welcher Werlddezeichoung die Zahlungen zu leisten sind, wenn man sich vor Verlusten schützen will. Einheitlich dag-gen ist die SewichtSbezeichauag, so daß hierbei Verwechselungen nicht möglich sind. ?. Der Werth de» Boden« in verschiedenen Ländern. Folgende Zusammenstellung zeigt die verbältnibmäßigen Preise eine« Hekiar Land in verschiedenen Staaten und zwar in solchen Distrikten, die beinahe gleiche Wichtigkeit Hoden. 1 da kostet in Belgien .... Holland .... Frankreich . . . England u. Schotts. Dänemark. . . . Portugal .... In der Lolonie Neo-Germauien. Paraguay, Südamerika, kostet der Hektar Laad zur Zeit nur 8 -Al (die Quadrat-Luadra 6 -Ai). *— Actieugesellschast sür Auiliniabrikation in Berlin. Ans eine au die Direktion der Aciienaelellichast für Anilinsobrikation in Berlin gerichtete Anfrage bat dieselbe die nach, folgende Antwort gegeben: „Aus Ihre Anfrage thrilcn wir Ihnen mit, daß wir in unterm diesjährigen Geschäftsgang den Grund de« Rückgangs unserer Actien nicht erbl cken können, da sich in unser» geschäitlicheu Verhältnissen in keiner Weise elwaS gründen hat. Vielleicht möchte der Rückgang al« eine Nachwirkung der s. Z. von den Zeitungen (von welchen? Red. d. Leivz. Tagebl.) gebrachten falschen Nachricht betreff« eine« der Badischen Anilin- und Soda- Fabrik patentirien Verfahren- zur billigeren Herstellung von Anilin oder auch al« eine Folge der von der TogeSpreffe über den Stand unsere« Lonceision-gesuche« sür die Erweiterung unserer Fabrik in Umlauf gesetzten Mittbeilungen auszusoffen sein." (Wäre es nicht Pflicht der Direktion gewesen, diese falschen Angaben sofort zu dementire»? Red. d. Leivz. Tagebl ). *— Deutsch.türkische Anleihe. Wie un» au« 'Berlin telegraphisch gemeldet wird, findet die Emission der dealsch-türkijche» Anleihe gegen Schluß dieser Woche statt. *— Zur Geschäftslage der Solaröl- »nd Parafsin- Fabriken. Wir «heilten bereit» mit, daß sich in der Geschäftslage der Solaröl. und Paraffin-Fabriken ein erfreulicher Umichwuug zum Besseren vollzogen und bei lehr reger Nachfrage die Preise der »er- schieden«» Product« eine Erhöhung erfahren haben. Die Richtig keit unserer Angaben werben in der neuesten Nummer der „Frank furter Zeitung" durchweg bestätigt und im Weiteren bemerkt, daß die Durchlchnittspreise sür Kerzen sich per 100 Ke um 5 und sür Weichparalffn um ca. 4 ^l gebessert haben, während die Preise sür Leuchtöl jetzt 16 gegen 11 ^l bei Beginn de« Jahre» be- tragen und der Preis sür Rotböle um 50 und der vou rassiair- ten Oelen um 1 erhöht werden konnte». o-Actien-Gesellschaft Wilhelm Ranchsoß Brauerei en Halle o. S. und Giebichenstein. In der am 3. d. Mt«, ab- gedaltenen ordentlichen Generalversammlung wurde die sür daS 3. Geschäftsjahr gelegte Rechnung genehm gt, der Verwaltung die Entlastung ertheilt und die beantragte Bettheilung von 8 Procent Dividende (pro 1886/87 ebenlalls 8 Proc.) beschlossen. Nach Aus weis der Bilanz wurde ein Gewinn von 175 349,l8 .Al erzielt, von wachem, nach Abzweigung von 96000 » Dividende, die Summe vou 65 644.13^1 zur Totirnng der Amortisation--. sowie der Reierve- Lonte» verwandt wurden, während der Rest al« Tantiemen und Gratifikationen gebraucht wurden. Die seiten« der Verwaltung erstatteten Berichte constatiren eine erfreuliche Weilercntwickelung deS Geschäft- durch Zunahme de» Kundenkreise« bei andauernder Beliebtheit der producirien Biere. Mit Rücksicht hieraus fand auch der Antrag des AussichtsrotdS aus Erweiterung der Kellereien und Anschaffung einer großen Kühlanlage aus den Gcsellschastsgrunb stücken am Böllbcrgerwegc die einstimmige Annahme der Bersamm lung. Wegen Baues dieser Kühlanlagen sind die diesbezüglichen Verhandlungen mit der Hallelchen Maschinenfabrik und Eisengießerei hier eiugelcitet worden. AuS dem Rechnungsabschlüsse ergiebt sich, daß die finanzielle Lage der Gesellschaft noch wie vor eine ganz vor zügliche ist, indem die außenstehenden Forderungen, sowie Lasse und vorhandenen Wertdpapierc die Summe von ca. 487 000 -Ai reprä sentiren (ohne Berücksichtigung der Bier-, Malz- und sonstigen Be stäube), während schwebende Schulden gar nicht vorhanden sind; die Summe der gestellten Reserven beläuft sich aus ca. 177 000 >i An Stelle de« au« dem AussichiSrath geschiedenen Herrn Inspektor Bergmann, welcher eine Wiederwahl ablehute, wurde Herr Kauf mann Bernhard Komnick hier gewählt. tz. Märkische Maschinenban-Anstalt vorm. Kamp L Lo. Wetter a./Rubr. Zu der am 3. diele» nach Wetter be rusenen Generalversammlung obiger Gesellschaft hatten 14 Actiouaire 1272 Stück gleich 763 200 ^l Actien mit 1272 Stimmen angemeldct. Erschienen waren 11 Actiouaire mit 1135 Stimmen. Nach Vorlage der Bilanz und de« Geschäftsbericht« pro 1887/88 wurde von einem Actiouaire beantragt, 6 Proc. Dividende anstatt 4'/, Proc. pro 1887/88 zu verthrilen. da die so günstigen Mittel der Gesellschaft die« zulieben und durch die letztjährig« Generalabschreibuag die Aktiven der Gesell schaft aus die solideste Basis gekommen seien. —Man könne deshalb im letzten Iabre umsomehr 36000 -A! mehr abschreiben, als ja sür da« lausende Geschäftsjahr günstigere Aussicht sei. — Nachdem vou, Vorstand und Aussicht-roth die Gründe sür die diesjährige Bemessung der Abschreibungen dargelegt, vor allem näher auSgksührt worben war. daß die starken, durch die Zusammenlegung ermöglichten Abschreibungen, wohl gemocht worden seien, solideste Buch werthe herbcizuführeu, um von ferneren stärkeren Abschreibungen welche die sür den Betrieb jetzt genügend reichlichen Mittel noch vergröbern würben, abzuschen, daß jedoch, wie früher schon an« gesührt, da» Bestreben der Verwaltung stets daraus gerichtet iei die günstige finanzielle Lage der Gesellschaft auch ferner durch mög lichst jedesmalige Abschreibungen der im Geschäftsjahr voraenoiiinienen Iavestirungkn zu erhalten. — Hieraus zog der Antragsteller seinen Antrag zurück und wurde einstimmig die Bilanz genehmig«, »ach Bericht der Revisoren die Dechnrge dem Vorstand und AussichiSrath erideilt und beschlossen, die Dividende mit 4'/« Peer sofort zur Auszahlung zu dringen. — st. 4, Neuwahl eines AusiichtsratbS- niitgliede-, hatte zur Folge, daß das ausscheibende Mitglied, Bankier Albert Scdapvach Berlin, per Acelamation wiederg-waült wurde. — Ebenso erfolgte die Wiedei Wahl der vorjährigen Revi'ore». — ES wurde ferner mitgetheilt, daß die Eonvei sion der altrn Amen bis aus 232 Stück, die noch auSsteden, auSgeftlhrt je, und dürsten d:eie w ohl auch bald zum Umtausch eingereicht werden, da nur die convertirten Aktien Dividenden berechtigt sind. — Aus Befragen wegen des gegenwär tigen Geschäftsgänge« konnten die im vorliegenden gedruckten Berichte von der Direktion bereit« gemachten erfreulichen Mittheilungen „ur noch im günstigeren Sinne beantwortet werden. — ES sind in neuerer Zeit weitere umlangreiche Ansträge «»gegangen, auch in der aus Basis de« Licenzvertrage« mit der Berliner Ediion-Gesellschaft betriebenen ElekiricilätSbraach« heb« sich in letzirr gett da» Geschäft nab wurde im Allgemeine» da« Werk bi« über da« lautende Geschäst»jahr hinan« bereit» al« vollbeschäftigt bezeichnet. Außerdem seien neue Bestellungen in naher Aussicht. Maa hege Hader d,e Hoffnung, daß unter diesen Umständen da« lausend« GeschäslSjabr einmal zu einem der besseren zählen dürft. — Nach Stvluß der Generalversammlung fand die conftitnirrad« Aussicht-ratdssitzung statt und wurde wie im Vorjahr Bankier Ewald Aders-Elderftld zum Vorsitzenden, Baatier Alb. Schappach-Berlin zu dessen Stell vertreter gewählt. * *— Lhemilche Fabrik Eisenbüttek bei Brounfchweig. Wie der „Fr. Ztq." geschrieben wird, ist diese Gesellschast. deren Actiouaire sür 1886/8? 6'/. Proc. Dividend« erhalten haben, nicht io der Lage, sür 1887/83 eine Dividende zu verthrilen. München, 3. November. Die Malzfabrik in Dachau wurde in eine Actien-Gesellschast mit einem Lapüal von 225000 ^l um gewandelt. Nnrnber», 3. November. Die Generalversammlung der Aktien-Brauerei Zürndors genehmigte die Vertheilung einer 7proc. Dividende und Ausnahme einer 4vroc. Prioritätsauleide von 45 000 >l zur Tilgung von Hypolhelcapüalieo nab zur Anschaffung von Elsmaschineu. — Zur Berichtigung. Die Mittheiluag über die Bayri schen Eisenbahnen in unserer letzten Sonaabend-nummer ist dahin richtig zu stellen, daß in Bayern vou 4489 52 km Staats, bahnen nur 277,81 km zweigleisig, dagegen 4211,71 kw nur ein gleisig sind. Da» Berhältniß ist alio gerade omgekedrt, als neulich berittitel wurde. Während in Bayern nur eia verschwindend kleiner Tdeil, 6,2 Proc.. zweigleisig ist, sind von den sächsischen Staat«, bahnen 35 Proc. mit zwei Gleisen versehen. --- Stuttgart, 3. November. Die im Jahre 1882 begonnene Liquidation der Handwerkrrbank, welche 1882 durch den unglückseligen Zuiammenbruch der Bolksbauk in« Stocken gerathea war, ist nunmehr in einer immerhin befriedigenden Weise zu Ende gesührt worden. Im Wanzen Hoden die Mitglieder erst 70 Procent und zum Schluffe noch 10 Procent ihrer Anlhefle auSgezahl« erhalten. DaS Ergebaiß würde noch günstiger sein, wenn es ge lungen wäre, zwei der Bank gehörig» Bauplätze zu Höherem Preise zu veräußern. *— Buschtierhoder Eisenbahn. Der Oclober-Einnabme wnrde diesmal mit besonderer Spannung entgegengesehen. weil der. selbe» eine überaus Hobe, nämlich die zweithöchste deS ganzen Jahre» l887 gegenüdersteht. Da« Lrträguiß de« verflossenen Oktober über schritt daS des gleichen Monat« de« BorjahreS, welch-- 260 073 fl. betrug, um den erbeblichea Betrog von 19 708 sl. dasselbe ist tonnt al» ein überaus günstige- zu bezeichnen. Die Gesammi-Mehr- einnabme sür die abgelautenen zehn Monate stellt sich nunmehr aus 229 070 fl. Aus der Linie HÜ. ^ wurde» im October o. 647 st. weniger eiogeuommea, olS im correspoudireadea Monat dcS Vorjatires. Wien, 3. November. Die „Zeitschrift sür Eisenbahnen" ver- ösftmlicht daS Uebrreinkommen der Kascha u-Oberderger Bahn mit der Grupp: der Oesterreichischeu Bodencredilanstalt, betreff od die Priornäten-Eonversion. Hiernach werden au der Stelle der bestehenden Anleihen eine 4 proc. Anleihe vo» 47 140 800 Gulden Silber und eine 4 proc. Anleihe von 16 541 000 ausgenommen — Nach derselben Quelle ist der Elbe-Berkehr ungewöhnlich lebhaft. Sämmiliche Landung-, und Umitblogeplätze sind überfüllt, namentlich mit Getreide. Der Kohlenexport nach Deuischlanü ist au, 1550 Wagen täglich gestiegen. Der günstige Waffersiand be günstigt die Schifffahrt, was angisichlS der dringenden Ausorde- ruagen deS Zucker-ExporlS wichtig erscheint. k. 6. Wien, 3. November. Wie wir erfahren, wurde gestern Nachmittag zwischen dem diesigen jchweizerischen Gesandten, H-rrn Aevli, und dem k. und k Minister des Auswärtigen, Grafen Kal- noky. die Erklärung unterzeichnet, wonach die Kündigung de« bestehenden Handelsvertrages zwischen Oesterreich.Ungarn und der Schweiz ihre Wiikung erst vom 31. December d. I nehmen wird. *— Oesterreichische Südbaba. Enem läng-rea Artikel der „Presse" über die finanziellen Ergebnisse der Ocsterreichischen Südbahn im lausenden Jahre entnehmen wir Folgender: Im Vor jahre kalten die Einnahmen vom September bis zum IahreSichluß eine bedeutende Höhe bedaupiel und man konnte annehmeo, daß im günstigsten Falle die Einnakmezisferu in der correipondireadeu Peiiode deS lausenden JadreS nicht unter diesem Niveau bleiben werden. Die Erlabrung hat aber gezeigt, daß seit dem E ptember die gehegten Ermattungen überlrossen worden sind. Der letzte biS 28. October reichende Ausweis verzeichnet «in GesammipluS von 974 000 fl. und kann sür daS lausende Jahr eine Brutto- Mehreinnahme von rund 1,1 Million Gulden als wahrschein, lich angenommen werdea. Die definitive Abrechnung dürste on diesem Resultate wenig ändern, und was die Aus gaben anbelonqt, so wird wohl die durch die VerkebrSsteigerung bedingte absolute Zunahme durch die einschneidendsten Ersparung«, inoßregeln compensiri werden. Rechnet man hierzu die approxi mative Verringerung deS AgivverlusteS, welche sich aus ca. 300 000 fl. belaufen dürste, so ergiebt sich, daß cen Aclionairen aus den, Jahre 1838 ein am rund 1,4 Millionen Gulden höherer U:berichuß zur Vrrsügunq stehen düilte als sür da» Jahr 1887. Für letzteres wurde bekanntlich eine Dividende von 2 FrcS. veitheilt und vcrblieb noch ein Rest von rund 400000 fl., der dem Gewinuvorirog aus dem Vorjahre zugeschlagen wurde, wodurch letzterer sich aus 1,5 Millionen Guiden erhöhte. Der sür da- Jahr 1833 noraus- sichilich zur Versügung dcr Aclionaire verbfti>iende Ueber chuß würde somit ein Erträgnis v n ungelädr 6'/, FrcS. pro Aktie reprä- sentireo. Die Verwaltung hat seit Jadren die Praxis deobachket, der Generalversammlung nicht die volle Vertheilung de« Ueoerschusses zu beantrage», sondern hat mit Zustimmung der Aclionaire doiür gesorgt, durch eine fortwährende Vermehr»»« de« GeivinnvoclrageS eine außeroroeniliche Reserve zu schiffen. Dieser Vorgang dürste auch sür das Führ 1888 beobachtet werden. Das Unternehmen ver- sügt gegenwärtig über 10 Millionen im Dorteftuille befindlicher 4proce»tlger Prioritäten, über einen Rescrveionds von 6 Millionen Gulden und über einen Gewianvortroq von 1,5 Millionen Gulden, der aus dem Erträgnisse des Jahre« 1888, uubeichadet der Bemessung einer doppelt io hohen Dividende als sur daS Jahr 1887. leicht aus die Höhe von 2 Millionen Gulden gebracht werden kann. Diese Reserven bieten eine Gewähr dasür, daß die Lötung der Ka»f- schillingssrage. in der eine neue Phase nicht zu verzeichnen ist. sowie die mit dem Iabre 1890 eintretende Steuerpslicht sür kaS ungarische Netz die finanzielle Lage des Unternehmens zu keiner ungünstigen gestalten werden. *— Der Bericht über die Industrie, den Handel und die Verkehrsvcrhältnisse in Niederösterreich während des Jahres 188? enthält viele interessante Daten, von welchen wir nachstehend einige veröffentlichen: Claviere. Der Clavierexport erscheint nun mehr nach allen Seiten hin vollständig abgeschnitten und die Aus sichten in die Zukunft sind daher sehr trübe. Obwohl nun die deutsche Elavierindustrie vor der Wiener die erheblichen Bortheile geringerer Steuerleistung, billigeren Materiales und wohlfeilerer Arbeitskräfte voraus habe, so hätte die letztere bei ihrer hohe» Ent> Wickelung dennoch den Kamps mit der deutschen und französischen Concurrenz nicht zu scheuen, wenn sie sich jener thatkrästigen Unterstützung zu erfreuen hätte, welche die deutsche Regierung ihren Industrien angedeihen läßt. — Messerschmiedwaaren. Aus Grund deS zu niedrig bemessenen Zolles ist es der ausländischen Stahlwaarenindustrie gelungen, sich den österreichisch, ungarischen Markt zu erobern. — Nagelschmiede müssen der deutschen Concurrenz, welche den Markt mit Maschinennägeln versieht, mehr und mehr das Feld räumen. — Packpapier» chemisch-reincS. muß man aus Deutschland beziehen und dafür 25 Proc. d«S Preises als Zoll und Fracht entrichten. Prft. 3. November. Der geflüchtete Secretair der BacS-Ku» laer Sparkasse, Bo-co Solm, soll in Havre verhaftet worden sein. Der Re-Escompte der salliteu Gesellschast betrug 188 000 fl., wobei hauptsächlich hiesige Institute betbeilig« sind. Mit den Gläu bigern wird ein Ausgleich von 80 Procent versucht, wozu von den Jiiteleffenteu 30 000 fl. oujgebracht werden, um die Gemeinde vor einer Krise zu bewahren. k. 6. Ungarische StaatSfiaanze». Die umsichtige Sorg« sali, mit welcher gegenwärlig der ungarische Staatshaushalt geleitet wird und die dadurch herbeigesührte welenlliiye Besserung i» dem Stande der LtaaiSfinauzen gelangen neuerlich in der Thaisoche zum Ausdruck, daß die Regierung derzeit über Laffendeftänbe im Betrage von 50 Millionen Gulden verfügt, wrlche lheilweise in den StoatS- casieu vorhanden, zum Theil zinieulragend de, Bankinstitute» placitt sind. In den letzten Jahren baden der Regierung ielten mebr al- 22—25 Millionen in solcher Weile zur L-rsugunq gestanden. ES ist Vierde, noch in Betracht zu ziehen, daß die Regierung von den ihr de- w lligten Credilen einen Betrag vo» 12 M ll noch nicht realisirt Kat. Dieter günstige Stand der Dinge ist einerseits oaraus zurückzuindren. daß die gknieiatanie Regierung durch die in den allgemeinen Verhältnissen eingciretene günstigere Wendung in die Lage versetzt wurde, vo» d-m ihr in Form einer soculiativen Ermächtigung bewilligten Eredit keine» Gebrauch machen zu müssen, woraus sich sür die ungarische Regierung ein Minderersordern'ß von 7 Millionen ergab. Eine weitere Ursache der erwähnten Dhotsache liegt in dcr außerordentlich günstigen Entwickelung der Einnahmen, zu der allerdings außer- vrdenll che, Nicht wiederkehrende Posten, wie Sp>r,luS-N»ch- fteuer in der Höhe von 5 Millionen und die Rückzahlungen der garantirten Eiseuba hnen au« der letzten Anleihe per vier Millionen wesentlich del-ietragen haben. Andererseits ist «S aber auch ein« Lhatsache, daß der Finanzminister die schwebend« Schuld bedeutrud verringert hat. — Der Geletzrntwurf, betreffend dir Ablösuag der Regalien, ist von dem bezügliche» Re ch«taa«.Au»ichusle sertiggestellt worden. Infolge der im «usschusse beschloffeaea Abänderungen de« ursprünglich-,, Entwürfe« wird sich da« sür die Ablösung ersorder- i>we Capital um 30 Millionen Gulden erhüben, da« heiß» dl« Höh« von 210—220 Millionen erreichen. Mil Rücksicht daraus ha« dem, auch Mraisterpräsideut Ti-za in der gestrigen Sitzung de« Aus schusses beton», baß e« nunmehr aotdwendig sei. die die Bedeckung bildende Steuer genau iestzustellen, damit dem Staate dierau« kein Deficit erwachse. Es ist allerdings richtig, da« diese Steuer auch bei den gegenwärtigen Sätzen die Bedeckung ergiebt, die Monivulaiioa wird oder Küher zu stehen kommen nab e« ist auch möglich, daß der Loasum zu Beginn eine gewisse Abnahme erfahren wird. Die Negierung wird, wie Ihr Korrespondent zu versichern in der Lage ist, in Vieler Richiung keinerlei Zugeständnisse machen. ES macht sich übrigens selbst in Aögeordnelenkreisen eine starke Strömung gegen einzelne der vom Ausschüsse bewilligten Conceisionen geltend, da mau daraus Gewicht legt, daß diese Operation ohne Rachiheil sür den Staat durchgesührt werden muffe. Bern, 3. November. Aus sicherer Quelle vernimmt die „R. Z. Z.", daß maa sich bei den Unterhandlungen in Berlin geeinigt hat, es solle zwischen Deutschland und der Schweiz grundsätzlich «in Tarisvertrag vereinbart werde». *— Bom englischen Geldmarkt. Zur Erklärung der Ihat- sache, daß die Bank von England am letztem DoanrrSlaq ihren Discouisotz nicht herabgesetzt har, sührt der „Ecoaoinist" an, daß aus den gleichen Tag eine Versammlung der Depositenbanken an- beroomt war. in welcher eine Herabsetzung dcS Zinsfußes für Depositen beschlossen werden sollte, uni dadurch de» Banken zu tlmöäiichen, autd eine Ermäßigung ihrer Zinssätze sür Ausleihungen elnireteu zu lasse». Snbold mau aber vou den starken Gold- eutuahmea sür Südamerika Keantnih erhielt, wurde die Versammlung abgesagt und die Sätze der Depositenbanken blieben unverändert, obwokl die DiSconldäuser die ihrigen ermäßigten. Diese Gold- enluahmen haben bekanntlich auch die Bank veranlaßt, an ihrrm osficiellen Satze srstzuholten, obwohl derselbe in schroffem Gegensatz steht zu dem Geldangebot am offenen Markt und manche Ungleick^ mäßigkriteu herbeijührt. Während z. B. in Schottland 6'/, Proc. sür Geld bezahlt werden muß, hat man in London Mühe, täglich kündbare« Geld zu 2—2'/, Proc. anzubringeu. 1VDL Netn-Uork, 3. November. Dcr Werth der in der ver gangenen Woche eingesüdrten Maaren betrug 8768401 tz, davon sür Stoffe 1733115 tz. Ter Werth der Einfuhr ,u der Vorwoche betrug 9095434 tz, davon sür Stoffe 2 021 470 tz. 6. Bl. E« empfiehlt zu beziehen. vrieskaften. sich unter allen Umständen die Neuactieu M ittheilungen überObst- undGartenbau. Herau«gegebeo vom LaudeS-Obstban-Vereia. Gartenbau-Kalender für November. Säen kann man außer Spinat, RabinSchen, Kerbelrübra noch Petersilie ui gut gebüiiglis Land, breilwürfig oder in Rinnen, und wird sie dann zeitig u» Frühjahr schneiden köanen. Winlersalat kann noch an» dem Saatbett verpflanz! werden, und zwar aus nicht zu sonnige Beete, da er im Winter nickt viel Sonne verträgt, am ichädlichsten ist ihm die Morgenionne. Winterrettiche, rothe Rüben, Kohlrabi, Sellerie sind vor stärkeren Frösten auS der Erde zn nehmen; dagegen kalten Möhren, Petersilienwurzelo, Pastinake» die ersten leichten Fröste gut au« und wachsen an wärmeren Tage» noch weiter, weshalb man sich mit de,» HerauSnehmea dieser Früchte nicht zu sehr zu beeilen braucht. Das Emernten nehme man möilichst bei trockener Witterung vor, «eil sich alle Früchte daun bester halten. Die Erddcerbeele sabre man fort, mit kurzem Dünger za bedecken cder die einzelnen Siöcke damit zu um geben; hierzu passenden Pserdedunger sammeln in dcr Nähe von labten arme Linder sür ein Billiges; bei feuchtem Boden umstrene man die Stöcke mit Häckerling oder Brecharaeo, welche- beides zwar nicht Düngemittel sind, aber znm Schutze gegen die Kölle diene» und, ipäter mit untergegraben, den Bode» aujlockern. Cegcn Aa- iang des Monats werdea die Spargelstengel, wenn sie gelb ge worden sind, abgeschnitten, verbrannt, um die etwa darin enthaltenen Larven der Svargelsliege zu vernichten, die Beete mit Dünger (am besten RindSbUnger) leicht bedeckt, oder Dünger um jeden Stock vorsichtig «ingegreben, darauf sind die Beete zu ebnen, aber nicht zu rechnen. Bei stärkerer Bedeckung finden Mäuse darunter ihre Schlupswinkel und suchen die Spargelwurzela heim. Andere werten Laub in düuacr Lage daraus und be gießen daS Ganze mit Abortsjauche. Winter-Porree kann im Frei- >a»d stehe» bleiben, koch ist es zweckmäßig, um auch bei übler Witte, rung stets solchen bei der Hand zu hibc», einen Tiieil im Keller auizubewahrcn. Die den Goriensrüchlea »st so verderblich werdenden Fabrniäuse werten (bester als durch Phosphor- oder Strychainpilleu. die sie oft nicht ourühre») am besten vertilgt durch Möhrenstücke, die man mit arftniger Säure behandelt ha« und in die Fahrten so ties legi, daß Katzen nicht dazu kommen. Alle Gartenjrüchte festerer Art sind, wen» man nicht sehr viele hat. biguem und gut im Keller im Sand auszubewahren; man lasse sich einen Holzrahmen machen, so hoch, als man den Sandhausea wünscht, und lege in de» dadurch ab geschlossenen Raum aus eine Saadschicht die Früchie neben- und über einander, die Sorte» getrennt, und bedecke sie dann vollständig mit trockenem Sand. Man sammle den gereifte» Samen von Gemüse uns Blumen, reinige idn und bewahre ihn ttocke» aus. Blumenzwilbeln kann man noch in« freie Land, ebenso wie in Töpse legen, nur blühen sie nalur« lich ipäier, als die »» Sevlember und Ociober gelegten; die in das Laad eingegiabenen Zwiebellöpse sind Anfang des MonaiS aus demselben derauSzunkdmeu und im Keller auszubewahren; um auch bei etwaigem Frost in den Erdboden kommen zu können, ist er vortheil- hast, die betreffende Stelle mit Laub zu decken; im Keller sind sie dann, ebenso wie die von Anfang an in den Keller gestellten, nach und nach stärker zu gießen, >e mehr sich die Keime entwickeln. Wer Hyacintüen aus Glasern treiben will, kann Anfang des Mo nats damit beginnen; doch lasse man da« Wasser nicht die Zwiebeln selbst berühren, da hieroulch die chäteren Sorten wenigstens leicht faulen; am besten ist Regeiiwaffer dazu. Die Knöllchen von Anemone» und Ranunkeln sind in Gärten, die wenig von Winier- jeuchtigk it zu leiden habe», im October oder Nov mber zu legen, und zwar in guten, reich gedüngten Bode», der elivaS schattig liegt, etwa 4 cm ties und 10 cm weit von einander entjeriu, am beste» »ui eine Sandun:erlage. Die hochstämmigen Roien kann ma» »u» durch Niederlegen sür die Wmierruhe vo>bereiten, braucht sie aber noch nicht oder höchstens nur leicht (mit Fichtenreisig) zu bedecken. Lnck und Wiuierlevkoje sind, wo noch nicht g schche», aus dem freien Lande in Töpse zu pflanze». Alle »ichl im Freilande überwinternde Knollen, wie Georginen. Gladiolen, Canna. hebe man. nachdem dcr Frost die Stengel zelstört hat. aus der Erde, lasse sie einige Tage an der Lust abtrockiien und bewahre sie a» einem geschützten Orte lustig und Nocken aus. Noch nicht zerstörte Dluineistengel von Gladiolen und l,edelin carilmalis blühen auch i» dcr Stube, in ein Glas mit Wasser gcftclll, lauge Zeit weiter. Alle ioS Winterquartier gebrachten Zimmerpflanzen reinige man von Un kraut und welke» Blattern, lockere die Erde aus, und wo sie durch- Gießen weggrschwemmi. fülle man gute Erde oben noch; Regenwürmer, die sich bei bem Stande im Freien säst regel- mäßig eiunisten, vertreibl inan sicher durch Veg eße» mit Wiffcr. worin man zerschnittene Roßkastanien oder irische Wallnnß - Blatter gekocht hat. In den UederwinteriingS-Local-n gieß: »lan vorsichtig niid lüste, so ost eS nur die Witterung erlaub«. Tie im Winter blühenden Amaiillis, AronSstab (enlla aelkiopftu). Alpenveilchen, soweit sie erst >etzi zu treiben ansangeu, » a. setze inan jetzt »in oder nehme bei nach nickt durchwurzelien Töpsen die obere Erde so weit weg, al« eS die Wurzeln erlauben, und füge gute Erde hinzu. Die persischen Alpenveilchen wollen bekannilich ihre Knolle nur zur Hälfte in der Erde haben und nicht aus dieselbe begossen sein. Blatt pflanzen. ebenso wie Lamellen, bespritze man fleißig mit lauem (aber ja nicht heißem) Wasser, d. b. solche»,, in welchem der ein- g taucdie Finger noa> angenehme Wärme jühlt. Camelien stell: man in Zmimer neben der Wohnstube, welche nick» geheizt werden, aber doli dem Fräste nicht auSgeictzt sind, und lasse sie möglichst an einer Stelle; so behandelt, werden sie nur selten ihre Knospen obwerfen. Zum Ankaui und nachiolgeuder Eultur empscdle» wir zur Ciiltur im Freien '1'ritown uvari», eia sehr dankbares und a»Sdaueriidk- Ziviebelgcwälv» mit orangerithea, bürftenähiilich gestellten Blumen (sie sind >m Winter mit Laub oder Fichienreisig zu decke»), sowie in kleinen Rund- oder Ovalbeeten solgende Zwiebeln: ?e>II > «idiric» (dunkelblau) »ntermiicht mit Echneeglanz (Okionocor» I-ueiline, bell- alau mit weißem Auge, die Blüthen flacher als bei 8«ill») und Dri- talsi» (Llill») uniüorn, eia neues niedliches Zwiebelgewächs (Blstth: nernsölmiq. weiß mit lichtviolettcni Rande »nd duftend wie die wohlriechende Tulpe); für die ZimniercullUi alle drei Zwicbclarleii. Zu enivtevlen sind ferner: Alpenveilchen, dir neue fleijchrotbe Be gonie (Le^ooia ioxarnirt»), ein höchst dankbarer Winterelüher und wegen ihrer effeclvollen roihen Beeren, die den Winter über bangen bleiben: Aräisia crenulrrt» und den Beißbeer-Nackiischatten (3ol»aum cnpsicnstrnw Ilenäsrsooii) mit orongeioihin Beeren. k-i,>avllr»
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