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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-10
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1888
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di, aördllcheu «eite. ««ch Mark«. S°,„äß»eo «ad N-schmarkt dmaiLs. elaaahm. Nachdem das Obcrhosqericdt mkhrmil-, bald bei der Albenunschen Linie allein, bald beiden Linien iieuiein'ctmstllch bestimmt war, blieo es endlitb den durch die Äntenberger Eavltu» lattoi im Jahre 1547 bewtcktea Lerä»derunqen zu:olae aussailießttch der Albeniniiidku Linie uns erhielt deshalb im Jahre 1548 die Vierte uud letzte Hotqerichlsordnung, weiche 1586 blos verbessert wuide. Im Jahre >865 wurde daS He-pziger Oberdosgerichl nach fast vierthalbho.idertjahriger Dauer ausgelöst, eia Sch-ckial, das. w e Redner im Anschluß bemerkte, auch anderen grauen Gerichtshöfe», tvie vorher der Behine, nachher de» Bpocllalionsgerlchten. beschielten war. — Soviel au- den, von der Versammlung mit Spannung verfolgten Vorträge, woiür der Vorsitzende, Herr Archivdirecior und Oberbibliolhekar Or. Wustmann, dem Herrn Redner in Aller Namen woh'verdienlen Dank auStvrach. Herr Buchhändler vr. Kirchhoss hatte „SemüthlicheS aaS dem Leipziger Rathh-use im 15. und 16. Jahrhundert" mitzutheilea zuzesagt. Da aber die weit vorgeschrittene Stunde den gelammten Vortrag nicht mehr ermöglichte, so gab Herr Vr Kirchhofs wenigsten- einige Episoden daraus, weiche das Verzeickniß der Naturalleistungen entrollte, die tu Ende dcS 16. Jahrhundert» den regierenden Bürgermeistern zustande». ES stellte sich da ouS S'adt und Dorf, schatten ein so ungeheurer Victualienreichihum zusammen, daß den Ouerhäuplern unterer Stadt, und wäre sie nach so reich »»t gesunden. rßlustige» Faimliengliedern geiegi-et gewesen, um bereu Ernährung nicht bange zu sein brauchte. Wir Kossen, da Herr vr. Kirchhofs jeiurn Vortrag für nächsten Ver'inSaoead zugejagl hat. AuSsührlicheres darüber später berichten zu köunen. Llto Moser. Cnlscheidungen des Ntichsgrrichts. (Nachdruck verboten.) I,. Leipzig, 8. November. (Bon der BernfSpslicht.) Nekanulllch droht das Strasgesetzbuch jür Köiveeverletzunqen u. s. w., die auS Fahrlässigkeit bedangen werden, in dein Falle härlere Strafen an, wenn der Thärcr zu der Auimertsanikeit, die er au- dea Augen setzte, vermöge seines Amte-, Vern-'s oder Gewerbes verpflichtet war. Diese Bestimmung ist nach der j-tz-gen Lage der Rechtsprechung so autzusassen. daß die Äutmeikiam'ilt. welche außer Acht gelassen w rd. ein Ansstuß deS ."mies, Vruf-s oder Gewerbe« ist, wobei eS gleichgiltig ist, ob B ruf oder Gew'rbe berechtigt oder vnberechtiat, dauernd oder nur a»S-atiinöweise auSg"übt werden. Eine Jlliistralio» zu d cier Anschauung bi-t-l ein Fall, der kürzlich den 3. Straisenat d-s Re-ch-g-richtS beschaitipte. Im September v. I. ordnete der damalig'Direktor der Ihv'iwaarensabnk in Don mit sch bei Torgau, Her. Wagner, an, daß von cmei» zur Fabrik gehörenden Hause die Ziegeln abge ommcn wurden, da L> o Dach mu Tbeerpnppe gedeckt w .dni sollte. Zu diesem Zwecke wurde eine große Leiter an Las Da» gelegt und aus d>e e mußten sich mehrere Arbeiter stellen, um einander die Ziegeln reichen zu Wunen. Die Leiter wurde nur mit einer Stütze versehen, und als e:n Fabritinlpecior Herrn Wagner jrogte, ob er Nicht noch einige Sliiyen onbringea wolle, e>widerte er, daS sei nicht nölhig. Tie Ilrbeil begann und ging auch ansangS aut von statten, als aber Wagner den Arbeitern heiahl, die doppelte Anzahl von Ziegeln jedesmal IN die Hand zu nehmen, da brach die Lener una der Arveiier Richter, weicher zu oberst stand, stürzte i erab. Er erlitt eine Gehirnerschütterung, von der er noch nicht wieder geheilt ist. Gegen Herrn Wagner wurde -ine Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung unter Außerachtlassung einer Berus-pflicht erhoben. Dem Landgerichte Torgau, wela.es am 14. Juli in der Sache ver. handelte, war e» ontangs zwrifethast, ob der Angeklagte eine Be. ruiSpflichk verletzt habe, cS entschied sich daun aber doch dahtn, daß dies der Fall lei, da dem Angeklagten die Jiista»dba>tung des Fabrikge'äudeS berufsmäßig obgclegen bale. Mit Rücksicht aus die bisherige Unbescholtenheit wurde dem Angeklagten nur eine Geld- strase von 1<X> auserlegt. In der Rcoisioi, Lbagnet's wurde nua uusgesührt, jene Anordiiuug habe nicht tu seiner Beruispsticht ge legen. Vorstand einer Actieugeiellschal! zu sein, sei überaaupt an sich kein Beiut. Der Berui des Angeklagten sei die lechnijche und kaufmännische Leitung der Fabrik gewcien, er habe alio jene An ordnung nicht kiait seines BeruIeS getroffen. Auß idem wurde bc. haupiet, der Verletzte habe an epileptischen Ausälleu geliltei, uud sei in Folge eines solchen Ansclles herobgestürzi; was das Uetheil in dieser Beziehung onjühre, reiche nicht hin, um die gegeoiheiltge An sicht zu begründen. Der Reichs« nwalt hielt die Revision nicht sür begründet. Er wie- daraus hin, baß iür den Richter keine GesetzeSpfllcht bestehe, genau im Einzelnen dorzulegen, wie er zu irgend einer lieber, zengung gekommen ist. Fistwstellt iei, daß der Absturz nicht durch einen evileptiichen Anfall, sondern durch Ueberla-tung der Leiter veranlaßt worden ist, und damit iei auch der ueiächliä,e Zusammen hang seitqestellt. Durch je neu Berus sei der AngckiagicallcrdingS nicht verpstichlet gewesen, die Kenntnisse und Fähigkeiten eines Dachdecker- zu baden. Aber wenn Jemand sich in ein-r nicht direct zu seinem Bervse gehörenden Sache ein gewisses Unheil zutraue und Anord nungen treffe, io hörten d:ele doch nicht aui, Berus-Handlungen zu sein, sie seien ab-r um so leichtsinniger, wen,, sie ohne genügende jkenntniß der Verhältnisse getroffen werde», lieber dule genügende Keantaiß habe sich aber Jeder selbst Reckierichait zu g-lten. Man könne die Frage, ob eine L-anblung Ausfluß LeS Berufe» ist, nicht davon abhängig machen, ob Jemand eine Prüiung bestandenjhal, da dies ja nicht einmal im gewerblichen L-bcn erforderlich iei. DaS Reichsgericht habe wiederholt anerkannt, daß die fragliche Be stimmung gegen mediciniiche Pinscher anzuwcuden sei, auch wenn sie nicht die geringsten mediciniiche» Kenntnisse haben, nur weil sie sich die nökbigen Kenntnisse und Fädigkeiten zngetrau! haben. Wenn der Angeklagte die Arbeit nicht Sachverständ ge» übertragen, sondern sich selbstständig die erforderlichen Kenniniss: beigemcssen habe, so Hobe er als Pfuscher fahrlässig gehandelt und sei mit Recht bestraft worden. DaS Reichsgericht verwarf daraus die Revision deSAngeklagten als unbegründet. In den Gründen wnrde gejagt: DaS Reichs gericht ist davon auSgegaimen, daß ein Direktor nicht bloS für den engeren Fabrikbetrnb, sondern auch Iür die Erkaltung der Gebäude durch sein Gewerbe verpflichtet ist. Wenn er daher die Herabnahme der Ziegel augeordnet hat, jo hat er tu Ausübung seines Gewerbes gehandelt. L. Leipzig, 8. November. Wegen Beleidigung des Fürsten von Neuß ü. L- ist am 20. Juni der Redaeteur des „Werdauer Tageblattes" vom Landgerichte Zwickau zu 6 Wochen Festung verurtheilt worden. Derselbe halte »i der am 4. April erschienenen Nummer seines Blattes die von der „Saale- zeitang" zuerst gebrachte und dann von vielen anderen Blatte n übernommene Nachricht aus Greiz abgedruckt, wonach Se. Durch laucht der regierende Fürst von Reuß ä. L. erklärt haben tolle, er werde „keinen Fuß breit Greizer Erde" sür ein Kaiser Wilhelm- Denkmal hcrgcben. In der folgenden Nummer druckte er dann eine Notiz ab, wonach jener erste Bericht unrichtig sei. In der am 10. April erschienenen Nummer endlich druckte er dann ein Gedicht aus der „Täglichen Rundschau" ab, welche in sattrischer Weise jenen angeblichen Fürsten-NuSspruch glossirte. In diesem Gedicht erblickte die Strafkammer eine Verspottung und daher auch eine Beleidigung des Fürsten und erkannte aus die oben mitgetheiltc Strafe. — In der heute stattg hakten RevisionSverhand- lung wurde von Seiten des Angeklagten hauptsächlich gerügt, daß acht Beweisanträge, welche daraus hinzielten, die Wahrheit der in dem ersten Artikel behaupteten Thatsachcn nachzuweiscn, ungerecht fertigter We-.se abgclelmt seien. — Der Reichsanwalt glaubte hierin ebenfalls eine Beschranknng der Bertbeidigung er- blicken »u sollen. Er stellte dem Gerichtshöfe anheim, daS Urthctl auszuheben, da die Begründung sür die Ablehnung der Anträge nicht ausreichend erscheine und die Frage, ob die miter Beweis ge pellten Thntsachen der Wahrheit entsprechen, wenigstens aus die Strafzumessung von Einfluß sein mußte. — Indessen das Reichsgericht 3. Strafsenat) erkannte unter solgender Begründung aus Verwei lt ng der Revision: Es ist Ihatsächlich sestgestcllt, daß der Angeklagte durch Verbreitung des Gedichtes eine Beleidigung des Fürsten Reuß ä.L. verübt hat. gegen diese Feststellung läßt sich i» der Revisionsinstanz nicht mehr onkämpfcii. Wenn in der RevisionSschrift Beschwerde darüber erhoben ist, daß eine Reihe von Beweisaulrägen abgeiehnt ist, so erledigt sich diese Beschwerde dadurch, daß das Gericht davon auSgeqangen ist, daß das Ergebniß der beantragten Beweisaufnahme als richtig zu unterstellen war. Indem aber die Tirastammer davon ausging, daß dasjenige. was der Angeklagte Nachweisen wollte, der Wahrheit cntsvreche. war eS ihatsächlich »nd rechtlich ohne Einfluß, ob jene Beweise erhoben wurden oder nicht. Tie vom Angeklagten ins Feld geführten Umstände haben also eine Würdigung seitens des Gerichtes gesunden, insbesondere auch bei der Straszumegung, und eS kouute von einer Beschränkung der Verchcidigung nicht die Red« sein. Königliches Schwurgericht. XXIV. Sitzung. * Leipzig, S. November. D-r Ächwuegerichtshof bestand Wkdennn au» d-n Herren Präs, ent Landgerici» > ^ ri.w Bartsch, Land ,er:ch s-Rä een Wals und Grul-er; die A,!l s..hrrr Herr StaatSnowalt Meißner, die Berlheidigung Herr RechtSouwalt Frey- tag N. »>d Herr Rechtsanwalt vr. Le». LlS Geschworen» fuaairtea die Herren Irepte-Reiidn-y. Ebrlich Gohlis. SolaLetpjtg, Kudn« Plagwitz, Ackermann-Teubner-Leipzig, Aßmana-Plagwitz-Leipzig, H-vdenreich-Leipzig. Flinich-Leipzig, Klage-Leipzig, Jesiag-Leipzig. Melbner-Leipzig und Bruaner-Leipzig. Unter der Beschuldigung dcS betrüglichea Bonkerutt» und bezw. der Beihilfe dazu erschienen der Schuhwaarenhändler Johann Frie drich Stärk aus KramSk in Westvrenßen, 37 Jahre alt und bisher unbestraft, and dessen Bruder, der Privatmann Gustav Adolf Stark au« Neadori bei Bublitz in Pommern, 3S Jahre alt uab bisher ebeaiall- noch oabeftrost. Friedrich Stärk betrieb vom Jahr, 1876 bis 1883 in hiesiger Stadl einen Schuhwaarrahaadel. besagte sich aber darnach mit dem An- and Berkaus von Grundstücken, indessen mit einem Ersolg, der ihn bestimmte, wieder aus den früheren ErwerbSzweig zarückznarelseu; eS geschah die-1887 Friedrich Stärk schien eben dem Unternehmen, mit GrundstückSkänsen und Verkäufen sich zu beschäftigen, nicht gewachsen zu Irin. Außer einem Bauerngut in Weibenhain bei Torgou, das er im Tauschwege erwarb und aus welchem 18 000 »i Hyoothekea hasteten (der KauspreiS einschließlich Inventar« betrug 24 500 ^l), besaß er noch die große Ländere, „Walther'« Weinberg" in der Oberlögoltz (Station Radebeul), sür welche der KauivreiS 120000 betrug und unter Uebernahme von 39<X>0 Hypotheken der Rest eben falls durch GrunbstückSlausch beglichen wurde; ferner Halle Friedrich Stärk eia Haus in Lindenan und ein Huseagut in Thiendorf erworben. Der Borbesitzer de« letzteren machte in der ersten Hälsie dieses Jahres eine Forderung von 3600 gegen Stärk gellend und ließ da« Waorealager de- Schuldner« psäaden. Zn Friedrich Stärk'« Vermögen wurde nun am 9. Mat d. I. vom hiesigen köuigl. Amtsgericht der LoncurS eröffnet. Acht Tag» vorher hatte jedoch der Gemeinschuldaer mit seinem Bruder Adolf Stärk einen Kaufvertrag über sein Mobiliar abgeschlossen, in welchem der Kauipreis aus 4500 ^ angegeben worden war; e« war eine vollständige und wern-volle WirthschastSeinrichlung: außerdem über» nabm Adolf Stärk mittelst Vertrags um dieselbe Zeit da» Weiden- dainer G"t uud Wallhrr'S Weinberg, ohne daß e« jedoch zur ge richtlichen Eintragung dieser Grondstückskäufe in den betreffenden Grund, und Hvpothekenbüchera kam. Die von Aböls Stärk an scheinend käuflich erworbenen Mobilien (unmittelbar noch dem Kaussobschluß hotte derselbe ao die Woimnngjthür de« Bruder« sei» Namensschild befestigt) waren nach Weibenhain geschafft worden. Friedrich Stärk wurde von dem in seiner Abwesenheit eröffnet-» Concurs durch den Agenten Schanz benachrichtigt; allein er blieb rubig in Weidend»!», und zwar auch dann noch, als ihn der EoocurS- Berwaltcr zum Erscheinen io Leipzig aussorderte. Schließlich er folgte am 24. Mai seine Berhastunq und die Einleitung der Unter suchung wegen betrüglichea BankeruttS, sowie gleichzeitig Erstreckung derselben auf seinen Bruder Adolf Stärk wegen Beihilfe dazu. Der Verdacht war ein lehr dringender, daß die gelammten Käuse nur zum Schein abgeschlossen worden seien, und zwar von Friedrich Stärk in der Absicht, du>ch Uebertraauag des scheinbaren Eigen- tdumSrechlS ans seinen Bruder sich den Besitz an diesem Theile seines Vermögen« zu sichern, und daß Adolf Stärk, unter Kenatniß von dem wirklichen Sachverbolt und den verwerflichen Manivnla- tionen de- Bruders, zu den Scheinkänfea die Hand gereicht, mithin Beihilfe geleistet habe. Die Vernehmung der Angeklagten beanspruchte eine länqere Zeit, da dieielden zwar den Abichluß der Verträge zugaben, jedoch bestritten. >wß eS Schemkäuse gewesen seien. Friedrich Stärk nahm insbesondere daraus Bezug, daß er damals sozusagen den Kovi Ver la ea habe, als er von der Beschlagnahme seines Waarcnlagers re. gehört, ferner daß er aus Drängen seines Bruders zur Beschaffuag vo» Deckung wegen einer demielt-en an ihn, Friedrich Stärk, zustrh. nden Forderung aus ben Mohiliarverkot.ii'ingcranqcn sei. Mit dem Mobiliar allein würde sich der Bruder nicht befriedigt erklärt habeo, io daß also auch die Grunostücksablretungen erfolgt seien. Die Zurück dalirung der Verträge bade darin seinen Grund daß dieselben schon trüber ihren Abichiuß gefunden und er sowohl wie leiu Bruder die- irlbe.i als bindende angesehen hälteu. Eine Beoachtheiliguug der Gläubiger pi damit nicht beabsichtigt gewesen. Aböls Stärk dagegen stellte die strafbare Betheiligong seiner seits insofern in Abrede, als er behauvtete, sein Bruder habe ihm die Sicherstellung durch Ueberlassuug des Mobiliars selbst angebolen. Die Uebernahme der Güter sei geschehen, um dem Beuder dir Arbeitslast zu erleichtern. AuS der Beweisaufnahme heben wir nur die Deposittonea Ke tzerin ToncnrsverwalierS hervor, nach welchen, den glatten Verlaus deS Concurie« vorausgesetzt, die Gläubiger voll befriedigt werden, ja daß sür den Gemeiuschuldner auch noch eia beträchtlicher Ueber- schuß emsallen dürste. - Nach geschloffener Beweisaufnahme hielt die köuigl. StaalS- avwainchait die Anklage aulrecht, und beantragte Ausschluß mildern der Umstände, während die Vertbejdigung für Annahme Mildernder Umstände sich vcrwendcle und in dieser Hinsicht daraus hinwieS, daß keine Schädigung der Gläubiger einqetreien sei. Gemäß dem Wahripruche der Herrn Geichworeneo wurden dir Angeklagten unter Annahme mildernder Umstände zn je lIohr 6 Monaten Gesängniß (unter Anrechnung von je 5 Monaten Unterinchungsbatt) und zu je 2 Jahren Verlust der Ehrenrechte ver- urtheilt. DaS Gericht bat sür Adolf Stärk, obwohl er nur der Bei- Hilfe !ür schuldig erachtet worden, doch eine gleich Hobe Strase wie iür dni Thäter mit Rücksicht daraus ausgeworsen, daß Adolf Stärk die eigentliche Triebiedcr zu den Manipulationen gewesen war. Die Verhandlung, welcher ein zahlreich - Publicum bciivohatr, erreichte erst t» den Abendstunden ihren Abschluß. Gewinne S. Tlaffe 114. königi. sächs. Landes-Lottert«. Bezöge» in Leipzig den S. November 1888. Otn, «ietrLtzr. Nichdrua «Niete». Nr. tdiark. Sollection. 67844 15.000 bei Herrn Carl Petrich, Gehren. 20420 5000 - - W. Kürzel, Trimmitscha». Gewinne in 8000 Mark. Nr. 3388 3559 7407 8166 10741 12101 IL967 1497? 15711 16078 18646 21768 27946 28029 28964 29997 32963 5208 36868 40306 41009 44774 48697 50507 52628 53190 58238 6I20I 61728 64195 68575 72047 736l8 73673 74662 77077 88533 89241 97603 98148. Gewinne zu 1000 Mark. Nr. 857 1664 2812 3042 3642 6941 7027 7430 7683 10735 11132 12327 14630 18648 22826 24143 268O2 29666 29906 32177 32503 33943 34311 35782 38437 41045 43200 44990 45563 47471 47616 49812 52488 5281 l 55838 61595 62589 63379 63616 64374 67585 6769? 68262 68465 69402 69586 71633 73318 73628 74613 82526 85765 88227 88389 92495 98039 99751. Gewinne zu 500 Mark. Nr. 346 1461 2320 2432 6560 6912 7989 8010 10955 13432 17415 19713 20305 22309 22562 22750 23492 24157 24883 SI583 37605 40681 40717 42542 42800 43842 44107 45289 45865 47050 47644 47728 48150 49815 52439 5353l 54698 54818 57879 62984 64640 65562 65575 71456 71643 73321 78413 82307 86953 91887 96043 96048 S6619 97583. Gewinne,u SOV Mark. Nr. 381 3166 3908 4293 4333 4738 5048 5971 61IK 7188 7593 7595 7828 9878 10248 10526 10654 12345 13501 13581 14720 15336 15846 16774 17563 17934 18182 18262 IS764 20201 21592 21959 23663 26439 28460 28836 30207 30667 30833 31440 31913 32373 33564 33724 34020 34304 35849 40945 41969 42054 42717 43287 43621 45803 47449 48656 49660 49852 50061 51324 51858 52538 54095 543<i9 55,'>46 57451 59126 59574 62112 62558 63486 64299 64627 65122 67IOO 67106 68«DI 72211 74:38, 74814 75210 75253 76605 77102 78058 79,49 79527 80039 81693 84013 84471 85825 85864 86789 87176 88434 89254 92014 95054 95463 95733 97309 97325 97926 98350 99427 99809. Grwtnne z» 26« Mark. Nr. 4 23 76 100 153 94 286 357 415 52 «5 579 64? 716 853 76 946. — IlM 34 212 4? 68 82 83 322 54 68 91 448 59 521 608 23 739 48 90? 17. — 2076 88 161 71 87 447 49 523 36 97 738 66 819 64. — SI83 91 326 450 57 91 514 97 620 49 733 36 816 40 68 80 85 910 18 35 43. — 4002 61 87 115 373 513 54 611 35 707 31 63 86 876 930 44. — 5034 83 243 333 37 69 488 621 809 22. — 6u85 197 247 322 25 405 23 92 501 79 93 617 23 79 706 33 89 966. — 7095 198 213 70 72 315 417 53 69 73 626 744 806 910 69. — 81,1 56 259 83 313 421 22 57 78 505 6 62 76 859 90 960 75. — »161 75 94 257 71 72 94 309 40 50 445 7l 95 515 31 49 656 81 729 95 806 916. — l«G16 7 191 229 SO 418 36 63 570 616 32 63 773 808. — 11 033 53 63 93 127 61 204 11 80 88 97 374 79 434 513 66 626 29 39 66 816 57 89. — 12 005 92 > 05 24 229 37 44 68 80 348 414 9 3 531 78 90 732 48 49 64 77 83 871 929. — IS 002 26 63 148 88 211 393 434 42 83 518 37 634 836 932 92. — 14 010 39 138 227 360 83 438 70 5->6 83 6l3 80 816 33 60 80 96 903 53. — 15 010 49 136 38 59 87 603 706 42 51 863 92 908. — 16 091 201 44 72 84 96 388 43g 552 698 737 87 804 23 944 95. — 17 011 59 64 71 124 48 49 208 76 311 55 465 76 508 45 74 642 64 724 34 850 952 77. — 18 062 109 91 211 79 97 327 65 440 57l 718 80 87S. — t»005 13 14 50 139 6? 74 229 47 78 394 438 br3«3SS»««S07rSi»S8S3SS5. — »«<»41S1»7«»»S 309 15 28 7? 445 600 694 766 69 811 69. — S1 068 119 26 33 45 234 61 409 14 88 91 524 623 794 805 900. — 2 2 021 60 131 64 234 46 347 445 549 63 630 80 701 8SI 62 921 28 43 51. — 2S 059 86 216 70 327 68 98 430 531 61« 54 83 94 702 11 822 920. — 24 031 46 79 191 241 44 80 333 54 69 76 85 478 501 4 61 618 84 87 761 688 98. — SS 002 19 «3 118 41 42 94 99 222 35 42 8« SIL 428 45 57 509 91 95 808 48 74 79 81. — -26 195 279 81 93 369 594 602 10 18 31 702 944 27074 130 71 25? 366 426 50 70 558 74 669 744 72 812 71 929 41 84. — S803S 246 49 31? 511 36 «02 5 14 17 60 926 41 58 87. — SS018 111 68 215 48 SO 366 95 401 22 53 92 521 26 615 38 ->4 69 701 80 33 84 866 98 967 85. — 30151 64 38? 93 527 65« 84 740 53 56 81 992. — 31004 79 158 344 472 94 512 22 42 605 27 702 813 27 47 54 57 97 988. — 32091 101 233 49 306 10 12 40 49 67 4^8 23 68 77 87 579 606 30 89 700 722 882 922. — 33002 8 74 182 303 56 50« 13 37 604 46 858 85 903 18. — »4013 33 68 70 130 87 232 363 440 64 99 59« 60? 705 815 23. — LL023 24 177 212 38 63 89 318 403 538 84 S« 814 39 67. — 36027 31 86 183 S38 46 436 41 66 501 24 4? 77 637 80 723 8.-8 971. — 87150 81 260 312 35 429 56 79 89 520 52 66 70 72 884 95. — 38006 34 65 72 133 35 225 3b 82 361 71 95 478 551 618 25 2? 40 44 82 721 888 911. — SS035 75 93 126 «6 82 213 82 373 82 83 99 463 82 731 48 64 829 93 969. — 40114 63 89 331 426 39 509 18 62 616 48 93 817 70 997. — 4100? 31 125 53 203 9 20 SO 87 336 63 402 42 80 602 31 715 19 32 63 67 941 61 95. — 42062 206 56 81 307 22 453 582 615 78 863 77 94 906 31 48 87 90. — 45033 ISS 377 94 624 42 81 773 78 91 889 930 45 89. — 44005 8 1? 61 175 219 27 39 55 301 13 476 520 73 85 633 61 849 81. — 4L0SS SS 183 348 73 97 402 22 6? 86 98 640 84 87 739 81? 23 2? 71 72 79 SS 924 39 76. — 46016 161 82 85 215 37 422 7? 50? 29 625 736 61 80 833 942 49. — 47213 34 40 4« SS 8« 308 11 42 508 4? 48 70 870 7? SOI 12 19 26 55. — 48314 1? 18 511 14 22 53 83 765 84 98 856 948 56 83. —4S009 35 8« SS 14? 97 213 86 SIS 45 59 «9 471 765 855 92 94. — L010S 52 SO Sb 234 350 411 91 575 625 749 826 44 82 8? 932 74 85. — SI025 144 205 22 4i1 6? 503 85 653 75 740 71 886 936 68 79 98. — LS031 59 78 83 106 16 72 289 343 45 81 91 410 «4 95 501 88 630 SS 706 843 73 SOS 9 33. — KL0S5 71 159 26« 75 322 85 470 86 511 60 99 705 800 996 99. — 54040 138 55 254 302 59 407 83 544 609 726 65 94 830 933 96. - 55079 17« Sb 261 335 49 52 404 38 52 503 18 69 621 40 ?03 855 62 98 933 79. — 56052 153 230 46 323 81 485 523 91 722 54 97 98 82? 82 998. — 57002 198 315 57 405 58 501 1b 50 89 623 71? 30 86 917 «3 72. — 58052 114 284 30? 411 87 545 660 62 700 831 49 89 976 91. — 59042 144 321 67 404 80 607 29 32 «8 772 75 81 828 93 SIS 26. — 6«118 20 31 81 200 410 21 33 54« 70? 11 38 91 846 70 81 SIS. — 61096 10? 79 81 241 4M 451 62 542 727 880. — 62079 114 244 51 316 412 39 584 648 786 917. — 63052 77 88 130 92 97 414 34 83 593 620 36 46 48 59 68 96 746 89 836 44 55 903 29 51 60. — 6405« 166 68 247 53 96 303 452 53 81 84 521 604 712 41 SO 833 50. - 65063 181 346 72 4M 54 639 714 824 29 4b 945. — 66124 59 217 «7 91 313 44 415 30 9» 588 604 98 76« 87 851 945. — 67039 220 39 92 98 378 42? 561 602 78 81 94 740 91 949. — 6>044 46 71 157 271 336 411 534 52 603 90 708 17 31 65 98«. - 6S058 135 M 88 273 S73 4M 42? 53 823 5b 88 962. — 7V063 78 159 213 430 33 530 49 61 613 SO 49 98 755 84 882 951 56. — 7106? 172 254 310 50 404 3b Sb 89 572 619 69 723 6« 848 9M 955 64. — 7 2053 Sb 250 56« 620 30 Sb 78« 839 936 59. — 73006 52 58 112 455 523 5b 606 45 756 908 60. — 74008 9 46 55 94 96 234 5? 341 487 52? M 49 673 828. — 75027 80 147 343 457 «9 97 520 65 73 626 55 77 726 37 811 25 44 55 68 910 99. — 76153 71 229 79 334 35 63 7? 79 81 531 683 84 704 802 20 45 48 914 23 93. — 77070 79 85 87 108 17 54 67 74 267 322 54 4M 604 18 707 16 23 42 44 54 806 19 91 906. — 78159 268 91 SIS 53 484 506 12 642 73 84 884 95 920 — 7»M1 27 68 166 253 74 81 82 365 73 78 94 473 76 549 S4Z 52 65 81 964. — 80026 66 86 149 276 343 71 455 SO 93 551 636. — 81030 116 6« 92 377 443 76 538 619 70 706 29 38 886 902 76. — 82074 193 SOS 5 32 48 65 454 72 98 509 «33 5« 84 737 45 56 64 80 85 828 56 925 51. — 83016 137 83 377 454 615 74 95 864 959 87. — 84102 21 SO 202 52 561 93 634 3« 40 86 844 971 97. — 85272 84 SM 34? 52 94 420 77 508 74 872 84 928 33 71. — 86078 8« 329 7? 416 8? 63 548 «04 94 739 43 71 74 94 9« 822 51 72 SS«. — 87010 198 245 302 15 443 524 «04 49 790 860 906 57 «1 67 74. — 88032 36 4? 64 91 212 69 313 92 420 525 «03 86 74« 75 822 58 62 960. — 89015 85 96 169 39? 401 7 28 506 733 SIS 34 54 93 96 975 88. - SV041 203 66 323 482 89 603 10 M 4« 700 749 72 75 802 944 48 98. — »1039 63 IM «8 49 51 85 202 33 69 395 425 93 564 665 785 934 3« 48 64. — »2297 323 88 4M 62 MO 639 739 808 13 54. — 93005 138 55 7? 221 22 50 M 9? 312 66 478 91 516 59 SIS 84 771 83 827 49 76. — »4010 48 92 188 215 72 318 444 61 542 613 52 735 848. — »5038 59 98 IIS 85 313 26 496 543 50 774 SIS 18 19 84 93? 91. — »6042 53 IM 238 375 453 63 544 b« 663 66 791 815 2? 997. — »7049 99 126 225 412 62 64 560 71 97 715 43. — »8007 12 49 54 134 209 17 65 75 336 455 528 53 63? 702 707 58 822 46 919 64 78. — SSS12 52 1S4 83 339 59 433 79 513 L6 783 96 817 33 90 SIS «4. —— Nachtrag. * Leipzig, 9. November. Wie un« mitgetheilt wird, ist die bet der Feier der Grundsteinlegung zum ReichsgerichSgebäude benutzte Kanzel, welche nach einem Entwurf de« Herrn Regierungsbaumeister Hoss mann vom Zimmermeister Herrn von Zimmermann auSgesührt wurde und zu welcher die Firma A. Schütz die Dekoration geliefert hat, von den beiden Letztgenannten dem Garnisonlazareth für den dortigen Betsaal, der bisher einer Kanzel entbehrte, schenkung-weise überlaffen worden. Dieselbe wird mithin als ein Erinnerungszeichen an den geschichtlich denkwürdigen Tag für spätere Zelten in der besten und zweck- mähigsten Weise erhalten bleiben. " Leipzig, 10. November. Die kaiserliche Leopoldinisch- Karolinisch-veutsche Akademie ver Naturforscher mit dem Sitz in Halle ernannte neuerdings zwei unserer akademischen Mit bürger zu ihren Mitgliedern, nämlich 1) in der Fachseclion für Mineralogie und Zoologie: Herrn vr. Johanne» Felix, Privatdocent für Geologie und Paläontologie an bi-siger Universität; 2) in der Fachsection für wissenschaftliche Mevicin: Herrn vr. Rudolf Böhm. Professor der Pharma kologie und Direktor de» hiesigen pharmakologischen Institut». * Leipzig, 7. November. Der hier erscheinende social demokratische „Wähler" brachte in einer seiner letzten Nummern wieder einmal folgende gehässige Notiz: Leipzig. Man lchreibt un«: Linen recht netten Beweis von Wohtthätigkeii und Fürsorge einerseits und von der an Herrn Stadtroih Ludwig-Wolf gerühmten Sparsamkeit andererseits konnte man kürzlich wabrnehmea. Eine schon ältlich« ehrsame Wittwe erhält von der hiesigen Brmenanstalt wöchentlich 75 H und 3 Pfund Brod. Daß doch ein Mensch davon allein nicht zu leben im Stande ist, dürste wohl einlenchte». Um nun nebenbei etwa- zu verdiene», nabm sie ein von einem Dienstmädchen geborenes Kind in Pflege, wofür sie monatlich 14 -ch erhalten sollte. Daß bei diesem Gelbe auch nicht besonder« viel für die Mühe der Fron absällt, ist klai. — Als aber tue Armendirection von dem Nebenverdienst erfuhr, hatte dieielbe nicht« Eiligere- zu Ihun, als der Wittwe den Bescheid zu eriheilen: baß ihr ohne Weitere« die Unterstützung verweigert würde, soll- sie das Kind behielte. — Air wollen nicht aochsorschen. was die alle ehrsame Wittwe sür eine Meinung von der Fürsorge für wirklich bilsSbedürsltge E>nivodner und von der Armenanstalt hat. Wir haben aus unsere Anfrage an kompetenter Stelle er- sabren, daß dem hiesigen Armenamt, bez. dem Armendirec- torium von der Angelegenheit nickt das Geringste be kannt ist. ES wäre nun immerhin möglich, daß seitens eine- ArmenpflegerS der betreffenden Wittwe eine derartige Eröffnung, wie sie oben behauptet ist, gemacht würbe, aber warum hüllt sich die Wittwe dann in gedeimnißvolle« Dunkel und sucht bei dem Armenamt ulckt um Abbittse nach, wenn sie sich im Recht fühlt? Wir wollen hierbei noch bemerke», es ist im Allgemeinen nicht gestaltet, daß Frauen, welche Armeniintersttitzung erhalte». Ziehkinder bei sich ausnehmen, weil sie nicht die genügende Sicherung bieten, daß bei dem Ausbleiben dcS Ziehgeldes das Kind genügende Nahrung erkält uud sie ferner be> ihrer Armulh die Pflege zu sehr als Erwerb betreiben. — In einer Sitzung der Pflegerschast de« Verein« sür die Geschickte Leipzigs wurde anck dem Wunsche A»S- viuck gegeben, daß cpch Be»tzer voi Gegenständen, ej- Bezug aus die Vergangenheit Leipzig« und seiner Umgebung haben. sich geneigt fühle» möchten, dieselben, »rnn auch nicht schenkungsweise, so dock, gegen Ncver«, nur zur Auf bewahrung den Vereinssainnilungrn zu überlassen, wie dies früher schon vielfach geschehen ist. Namentlich würden auch Erinnerungszeichen an die von 1830 biS etwa 1868 bestandene Communalgarde erwünscht sein Als erfreulich war zu bemerken, daß die kürzlich sialtgesuiibene Ausstellung zu: Erinnerung an die Leipziger Völkerschlacht den Sammlungen viele der von Privatpersonen geliehenen Gegeustänve als Schenkungen zugesührt hat. — Man schreibt un- au« dem Bureau de« Stadt» theatrr«: Ernst Wichert's Lustspiel „Ein Schritt de», Wege", dessen Neueinstudirung vurck die zeitraubenden Proben zu .Demetrm«" verzögert war. kommt nunmehr an: Sonntag im Alten Theater zur Aufführung. — I,u Neun» Haus« wird am Sonntag die Oper „Mignon" g - geben. — Die Heilerfolge de« Spccialisten für Schreiber- u-.d Musikerkramps. Herrn Juliu« Wolfs, veranlassen 0,,;- selben, seinen hiesigen Aufenthalt noch zu verlängern, und nimmt derselbe weitere Patienten in seme Cur aus. — Bekanntlich findet die diesjährige Ausstellung des Leipziger Canarienzüchter-Berein« in den Ta cu de« 9. und 10. December im „Eldorado" statt. Es läßt sich nach den eingrgangenen Anmeldungen wohl schon jetzt „nt Sicherheit anoehmen, daß die Ausstellung nicht nur reich, sondern auch mit vorzüglichen Tkieren beschickt werden w>re. Der verkauf der Loose zu der mit ver Ausstellung ver bundene» Lotterie hat, wie au« den öfteren Anzeigen n, diesem Blatte ersichtlich geworden, schon vor einiger Zeit an den bekannt gemachten Stellen begonnen und nimmt einen flotten Gang an. — Wir befinden un» gegenwärtig unter der Herrschaft der »MartinSgon«" und die MartinSschmäuse muntern Restaurant« folgen in bunter Abwechslung auseinander. Bon den größeren und bekannteren Etablissement« eröffnele den Reigen dieser festlichen Veranstaltungen BonoranvS Eon- cert» und Gesellschaft-Haus und «S konnte dessen Wirth. Herr Lange, mit Genuglbuung aus den großen Kre>s von Gästen blicken, welcher der Emlabung gefolgt war. Dieser Martin-sckmau» stand noch unmittelbar unter dem Eindruck de« seitlichen Kaisertage« und die Stimmung der Festtheiinehmer war daher eine überaus patriotische. Fest redner waren bier die Herren Herrig und Lehrer B. Richter. Bald daraus folgte der MartinSsckmaus in der Ceotraihalle, der sich eine« solch' starken Zuspruch« zu erfreuen batte, baß der große Saal vollständig gefüllt war. AI» Hauptredner trug bei diese: Festlichkeit Herr Schlosserobermetster Oebler den lebhaften Beifall der Zuhörerschaft davon. Der Besitzer der Central» Halle. Herr Cariu«, hatte alle Anordnungen mit gewohnter Umsicht getroffen, so daß an der ganzen Tafelrunde daS Gefühl allgemeinster Befriedigung herrschte. De« MartinS- schmause« un Krhstallpalast gedachten wir bereit« in der letzten Nummer. Ueber den am gestrigen Abend in Trietschler'S Toncert» und Ballhau« stattgesundencn MarttnSschmau« können wir ebensall« berichten, daß der Besuch ein so zahlreicher war. daß der -m Glanze seiner Er neuerung strahlende Saal nirgend» eine Lücke zeigte. Der alte Ruf diese« Etablissement«, eine gastliche Heimstätte sür unsere bürgerlichen Kreise zu sein, bewährte sich aus» Neue und auch hier dürste Niemand unbesriedigt sich von der Tafel, an der durch die dargeboteuen vorzüglichen materiellen und geistigen Genüsse eine ausgezeichnete Festsitmmung sich entwickelt Halle, entfernt habe». I) Leipzig. 9. November. Dieser Tage wurde ein Hie sige-Dienstmädchen au» Auligk polizeilich zur Rechenschaft gezogen, weil dasselbe feinem Dienslherrn, einem diesigen Restaurateur und Gastwirth, Betten und Wäschestücke von seinen vorrätheu entwendet hatte. Da« Mädchen war noch im Besitz der gestohlenen Gegenstände, mit denen e« sich sür den Fall der vrrheiralbung hatte cuSstatten wollen. — Ein andere» Dienstmädchen au« Aupitz, da« in der Familie eine« hiesigen Schneidermeisters dient, traf dasselbe Schicksal ebenfalls wegen Diebstahls. Die unredliche Person hatte die Gelegenheit wahrgenommen, ver Tochter ihre« Dienstherr» ein Portemonnaie mit 30 zu entwenden. — Im Rosen- thate, unweit de« nach dem Neuen Eckützenhause führenden Stege«, wurden heute Vormittag am User der Elster einige FrauenkleiduugSstücke, und zwar ein Regenmantel von braunem Stoffe, sowie ein schwarzer Frauenhut ausgesunden. Man befürchtet» daß an dieser Stelle die Besitzerin der Kleidungsstücke ihren Tod im Wasser gesucht hat; doch ist bi» jetzt ein Leichnam vas«lbst nicht ausgesunden worden. * Leipzig, 9. November. Heute sanv die 25. und letzte Sitzung de« hiesigen königl. Schwurgericht« statt, und war theilweise unter Au-schluß der Oessentlichkeit. In der- elben wurde der Cartonnagensabrikanl Wilhelm Ernst Wugk au» Dahlen wegen Münzverbrechen«, Urkundenfälschung und Betrug« zu 6 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, lü Jahren Verlust der Ehrenrechte und Polizeiaufsicht verurtheilt. Er handelte sich um die vom Angeklagten betriebene Herstellung von Hundertmarkscheinen, sowie um ausgedehnte W-chscl- sälsckungen, bei welchen eine Gesammtsumme von über 8000 in Frage kam. Der Angeklagte legte ein unumwundene« Geständniß ad, und e« wurden ihm denn auch, was die Fälschungen der Wechsel onlangt, mildernde Umstände zu- gebilligt, solche aber hinsichtlich dcS Münzvcrbrechens vermeigerl. * Leipzig, 9. November. Bon der zweiten Straf kammer de« diesigen königlichen Landgerichts Kurten beute verurtheilt: 1) Der HandlunaSreiseude Max Theodor Göpsert aus Dvrnthal wegen versuchter Nöthigung zu drct Wochen. 2) Die Dienstmogd Anna Wilhelminc Esplg aus Schneeberg wegenDiebstahl» zu 10 Monaten. 3) Der Friseürlebr- ling Anton Max Geiler au« LeiSnig wegen SilttichkeitSvergekenS zu 3 Monaten. 4) Die verehelichte Jobanne Friederike Clara Bendler au« Crössuln wegen Diebstahls zu 1 Jahr l Monat Gesängniß und 8 Wochen Hast. 5) D r Dienstknecht Friedrich Hermann Gräse au« Hain wegen Diebstahls zu l Iahe Gesängniß. * Reudnitz, 9. November. Der Krenztisch Nr. 20l hielt am gestrigen Abend im großen Saale deS „Sck:oß keller«" eine Abenbunterhaltung ab, welche von Interessenten und Freunden der gemeinsamen Sache zahlreich besucht war. Der tbeatraiische Verein „Eintracht" wirkte im theatra lischen Theile de« Abend» mit und trug wesentlich zur Er höhung der Feststlmmuna bei. Zur Aufführung gelangtet, unter Anderem da« Lustspiel „Ein Knopf" von Julius Rosen und die Schwänke „Schwarzer Peter" von Görncr und „Kurmärker unbPicarde" vo» Schneider. Reicher Beifall lohnte die Durchführung der emzelnen Slück:. Ebenso war der musikalische Tb tl deS AbenvS sebr gut. Ein Ball beschloß die Feierlichkeit. Der Reinertrag dcS Abends wird zur Christbeschcerung armer Kinder >n hiesigem Orte verwendet. *Bolkmar«dorf, 9. November. Wie rasch sich Leid zur Freude drängen kann, zeigt recht deutlich ein Unalücks- sall, welcher sich bei der kürzlicken SlistungSseier de« hiesigen Militair-DereinS „Kamcradschajl" zulrng. Ter Fletschermelster Herr Eck. von hier, ein vollblütiger Mann, wurde bei der selben plötzlich von Blutandrang nach dem Kopse be fallen. Kurze Zeit daraus war er leider erblindet. Ter Arzt, zn welchem ibn Freunde soscrt geleiteten, sanv, daß die Erblindung durch Zutreten von Blut »i die Augen entstanden war. ES ist Hoffnung vorhanden, daß da« Unglück wlevcr gehoben werden kan». — DaS „Wochenblatt sür Lindenau Plagwitz" bemerkt zu dem uusererseitS kundgegedenen Wunsch, tag die P serdebabn - wogen auf der Llndenauer Linie in kürzeren Z it- räumen, al« wie jetzt, aller 10 Minuten fahren möwken, Folgende«: „Auch wir köinicii dicsc» L?m:sch nur vollständig gerechtfertigt finden; di« Verwaltung der Pferdebahn w.ld
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