Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-12
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
*— Eine parallele. LIe Umsätze 1a den Abrechnung», stellen derDeutschenReichsbank betrugen im verflossenen Monat 1649 Millionen E» ist die» die höchste Ziffer, die übervaupt fei! dem Bestände der Abrechnungsstellen. d. i. feit vier Jabreu, er- reicht wurde. Dieselbe ist um rund 400 Millionen ^ größer als die Umsapjisscr de? Monat? September. Der Wiener SaldirungS- Brei» bat >m Jahre 1872 die Functionen de» im Jahre 1664 ge» aründetc» Saldosaalc? Lbernoniinen. Die Umlatzzifscr des letzien Monats beliej sich aus rund 52 Millionen Gulden, jene de- September d. I. auf 33 Millionen Gulden Während die Umsätze In den Ab rechnungsstellen der Deutschen Reichsbank rapid wamse», stagnireu die Abrechnungen deS Wiener SaldirungS-Verrins vollständig. Die blichsten Umiatzz ffcrn waren ini Jahre 1873 mit 732 M llionen Gulden, hieran ichließen sich die Iadre 1877, 1881, 1883 und 1872 mit Abrechnungen vou 649, 631, 613 und 605» Millionen Gulden und in ollen übrigen Jahren von 1872 bi» 1887 bleiben die Ab rechnungen unter 600 Millionen Gulden. *— Münzprägungen. Im Monat Oclober wurde» weitere 20138 220 >4 Dvpoelkronen mit dem Bildnist Kaiser Friedrichs ausgeprägt. Nusterbem wurden noch 64 310 -4k Doppclkronen ge. Mag'. Von sonstigen Münzen wurden 34 4 735 -4i Fünimmkstucke (m München), 111 280 Zweimarkstücke (in Stuttgart), 21600.4t Zivanzigpsenmgstücke (N cket), 14 IM ^1 Zehnpscnnigstücke und 29319 ./I Einpscnnigslüüe ausgeprägt. *— Internationale Bant in Beritn. Die Bank ist in Unterhandlungen mit der Stadt Zürich eingetreteo, welche die Uebernnhme der Züricher städtischen Schulden bezwecken, die sich ungefähr ans 20 Millionen Flaues belaufen. »—Gründung in Berlin. Dem Vernehmen nach bemüht sich e n dortiges Finanz-Consortium um den Ankans der rknommirten, seit vielen Jahren am dortigen Platze bestehende» Kapler'schcn Maschinenfabrik für Mühlenvau, deren Special-Maschinen sich einen ivohlbegründeien Rus erworben haben, um dieses Etobüsse» ment in ein Actien-Unlcrnehmen umzuwandeln. *— Berliner Bock-Brauerei Actien.Gesellschaft. Der A'liisichtsrath beschloß, eine Dividende von 5 Proc. zur Verthcilunq in Vorschlag zu bringe». Unter Berücksichtigung des Umstandes, dost zum ersten Male das erhöhte Actiencapital zu verzinsen war. dost ieruer die neue Brauerei in Schöiipriesen ihr erstes halber Betriebs- fahr zurücklegte. daß außerdem nicht unbedeutende einmalige, jedoch nicht wiederkebrende Ausgaben gemacht worden, kan» dies Resultat eia befriedigendes genannt werden. Die Generalversammlung wird cus den 8. Dec-mber einbenisen werden. Der Vorstand theilte serner mit, dast der Abiatz im ersten Moiiar des neuen ÄrjchüjlSjahrcS ein um 400 ul gegca da» Vorjahr erhöhter war. *— Dem Vernehmeu nach liegt eS in der Absicht, neue deutsche Consulate io Nisch und Pretoria eiuzunchten. *— Central-Verbaud deutscher Industrieller. Vor uns liegt dasHest44 der „Verhandlungen. Mittheilungen und Berichte" des Ccnlralverbandes demscher Industrieller. DaS H:s» bietet in den Belichten über die Verhandlungen in der NnS» schustsitznng vom 29. Septkmber und der Dklegirleuverlanimlnng vom 29. September l. I. ein reiches Material zur Biurtheilung der Stellung, welche die Industrie zu dem Plane der Alters- und Invalidenversicherung der Arbeiter im Allgemeine», we ini Besonderen zu den Vorschläge» deS betreffenden Gesctzenlwuriü ein- nimmt. Ferner bring» das Heit einen ausführlichen Auszug aus d?», im ,,Deutschen Wochenblatt«" erschienenen Schässle'scheu Aufsätzen „Der bundrSrälhliche Entwurf der Alters, und Invalide». Versicherung". Die Anschauungen und Vorschläge, welche Schass.e im Sinne veS Aufgebens des Principe« einer einheitlichen Renle und der Einsührung einer individiialisireuden Bemessung enlwickelt, sind gerade im gegenwärtigen Augenblick von besonderem Interesse, da dem Vernehmen nach die Mit der Berathung der Alters, und Invalidenversicherung betraute BundesralhScommiision beschlossen hat, an Stelle der Einheitsrente die Einsührung einer nach Lohn- sätzen abgestusten Renke zu empfehlen. — Den Schlust des HeslcS bildet ein von einem der hervorragendsten Anwälte Berlins er« statleteS Rechlsantachtcu, betreffend die Stempel pflichtig- kcit der in Deutschland abgeschlossenen Kauf- und LieserungS- vertrüge. X Handelschemie. Einen bedeutsamen Fingerzeig für die aesamnue deutsche Handelschemie finde» wir i» einem ossiciellen Berichte aus Kapstadt. Danach sind alle in Deutschland hergestellienChemitalirn und medicinischen Präparate auch dort gangbar, indessen eS ist der Bezug von Deutschland ein zu beschränkter »nd oft auch ein zu thenrer, »m Verwendung jinden zu könne». In Extraclen, Blumen, Kräutern und Wurzeln ist Deutschland dem englnche» Handel überlegen; sämmlliche Artikel, selbst ausländische eingeschlossen, sind billiger, als englische. In reineren chemischen Piäparuien ist der Bedars ei» sehr geringer. Exlracte, vo» Tentichland bezogen, müssen den englischen angepasti sein, oa die Mehrzahl der Aerzte Engländer sind. Glycerin, Aether, Lenzia sind billiger von Deutschland zu beziehen und würden in der Eolonie ein gutes Absatzgebiet finden, wenn für diese scuergesährlichen Artikel directe Schiffsgelegen- heit sich bieten würde. Dasselbe gilt auch für Schwefelsäure und Kreide, welche bei der Sodawasscrfabrikation Verwendung finden. Diese Artikel wcrdcn hauplsächlich von Grostbritannien ein- führt. Für die Weincultiir ist ei» vcdcuievder Bedarf in Schwefel» blülhe vorhanden, und obwohl das deutsche Fabrikat billiger ist und an Gü!e dem engl ichen nicht nachstehi, wird dennoch letzicre Waare, hauplsächlich die Marke „Krumlr-iws kloeeers ok 8ulpdur" von de» Weinbauern bevorzugt. Bei der weiteren Entwickelung der Her- stcllung der Weine »ach europäischer Methode wird ein größerer Bedarf an Gelatine zu erwarten sein. Mit der Zeit dürste sich gleichfalls ei» gutes Absatzfeld für ein gutes billiges Salz zum Con- selviren der Fische erschlügen. Soda, aus Grostbritannien bezogen, wird in gröbere» Quantitäten zur Scisensabrikaiion verbraucht. Z Die von der preußischen Regierung gestellte Frage: Durch welche Mittel läßt sich die Handweberei vor weiterer Einichrünkung schützen? war von der Gcwerbekammer zu Oppeln dahin beantwortet, daß sich die weitere Einschränkung der Hancwererei nicht austialten lasse. Der Handwerkerverern zu Neu- stadt r» Oberschlesien hat jetzt aus Grund eines 'Vortrags des zu,»'tierischen Abgeordnewn Metzner beschlossen, seine abweichende Meinung dabin kiindziigeben. dast die Havdwcberei sich sehr wohl vor weiterer Eiiischränknng schützen lasse 1) durch Einsührung eines Max malarbeüswgS und des Verbot? der Frauen- »nd Kinder» erbe,» >» den mechanischen Webereien, 2) durch Verbot der selbst- ständigen Frauenarbeit in der HaiiSindustrie (!), 3) durch Verbot der Auiertigung von Seidengewebe» in den Strasanstolten; 4) durch Einsührung obligatorischer Schiedsgerichte zur Beseitigung der ungerechten Lohnabzüge, 5) Einsührrinq von Minimaliöhncn und 6) Einsübriing des obligatorischen Befähigungsnachweises für die Webermeister in der HauSnidustrie. (I) Socialistische und zünsllcrische Forderungen sind hier verquickt. *— Durch einen Erlast des preustischen Finanzministeriums sind, wie der „Hann. Cour." miitheilt, die Provinzialstelierbehörden jetzt ermächtigt worden, bei Zuckerproducten, welche in größeren, aus gleichartigen Colli bestehenden Waarenvosten unter Cnlrichlung der Verbrauchsabgabe in de» freien Verkehr treten, eine vrobe- weise Ermittelung des Nettogewichts nach Maßgabe der Be- slimmmigen des 8. 30 deS VeremszollgesetzeS vom 1. Juli 1869 ei.itrcten zu lassen. ES letzt dies Verfahren voraus, daß spccirlle Declarationen über die Maaren vorliegen und daß sich durch die Revision vollkommene Ucbcreiiistimmung mit den Angaben der Declarationen heranSstellt. Q Hasen jpercher in Magdeburg. Am 15. d. M. wird ter eine der beiden am Nenstädter Hasen zu Magdeburg erbauten Speicher iür den öffentlichen Verkehr übergeben. Derselbe ist von der königlichen SleueiveiWallung als eine öffentliche Nieder- läge sür Zucker in Säcken anerkannt und hat Gleisanschluß an den Badnlios Alte Neustadt. Für das Eia- und AuSipeichern vo» Zucker in Säcke» werden erhöhen: 1) an Lagergeld sür je 50 kt? nnd iür jeden ongesangenen Monat 2'/, -C: 2) sür zu Lager i.ehM'N. einschließlich der Entladung von Eisenbahnwagen oder Laudsuhrwerke, nebst vollständiger Turchwiegunq und der außerdem bei der steuerlichen Abfertigung erjorderlichen Hils-leistungrn (Säcke- stürzen) iür je 50 lex 2'/, -ä: -3) für vom Lager nehmen, eia- 'ckiließlich des Ausladens aus Eisenbahnwagen oder Landsuhrwerk iür se 50 kx 2'/- -H; 4) sür nochmalige Verwiegung beim An-gang sür >e 50 ki- V, 5) sür alle sonnigen ruf besonderen Antrag ses Niederlegers auszusübrenden Arbeiten, wie Säcke zeichnen, Säcke stürzen, Säcke flicken. Verwiegungen (icweit dieselben nicht «nter 2 NnS 4 fallen), Probe nehmen, Zucker mischcn re. sür jeden Mann id jede Lligesangeiie Arbensslunde 40 Außerdem wird der Werth dr bei d.eicn Arbeiten veiwendeten von der Speicher»». wc.lt»ng gelieferten Materialien in Rechnung gestellt. *— Vom Kalispndicat. Aus Lcopoldshall wird geschrieben': .Mit dem 1. Januar 1889 hört das Berkausssyndicat der Chlor- ialiumfabrikcn, durch welche- die meisten gesondert stehenden Fa- Mike», wie die sclbstsabricircnden Salzwcrke, aut Ausschluß der :dinglich preußischen Fabrik, ihre Erceugnisse — Chlorlalium und Kirserit — zum Verlaus bringen ließen, in seiner heutigen Zu- ammensetzung, zu bestehen aus. Zwar bleibt der Apparat und die 'eichäfl-handhabung durch die jetzigen Generalvertreter bestehen, .'er der Ausschuß der Salzwerke allein unter der Bezeichnung ..VerkansS-Syndikat der Kaliwerke" nimmt die Leitung in die Hand »nd gestaltet damit die ganze Organisation zu einer festen Dir fabrikatorisch hergestellien Artikel. Thlorkallum. schweselsaure Salze, Kieserit. wie auch Kainit. müiien von sämmtlichen Fabrikeu ohne Ausnahme durch obengenannte Bereinigung zum Verlaus kommen, während diese wieder Mittel und Wege zur Vermehrung des Ab satzes sucht. Frantsurt a. M., 10. November. In hiesigen Börsenkreisen circulirt eine Petition, welche vorschlägt, die Räume der Effecten- jocietät Sonntag? vom Januar ab zu schließe». D. Eisenbahnproject Kassel-Köln. Die Eisenbahnfrage ist in ein neues Stadium getreten. Dem ComitS in Kassel, welche? beim preußischen EiscnbahilMlnister um die Concession z»i» Bau der Linie als Privatbadn eingekommen war, ist folgender ablehnender Bescheid ziigcganoen: „Berlin, den 1. November 1889. Aus die Vorstellung vom 31. August d. I. erwidere ich Ew. Wohlgcbore» bei Rückgabe der Anlage mit dem Andeimgeben der weiteren Millheilung a» die übrigen Unterzeichner, daß die Erwirkung der landesherr. lieben Eonccjsion zum Bau und Betrieb einer direkten Schicncn- Lerbiiidung zwischen Kassel und Köln nicht in Aussicht gestellt werden kann. Tie NnSsülirung einer solchen Eisenbahn würde, wenn dieselbe überhaupt w forderlich werden sollte, der Privat- untcrnehmung nicht zu überlassen sein. Der Minister der öffent lichen Arbeiten, gez. v. Maybach." Der ablehnende Bescheid war vorauSzuschen, da die Staatsbahn- Berwaltnng eine solche wichtige Linie nicht in Privalhände kommen lassen konnte. Die Regierung wird nun aber wohl die Bahn alsbald haue» müssen, da die Erfordernis;- bezw. Bcdürsnißfrage sehr leicht aus solgendcn Zahlen nachzuweisen ist. Die neue Linie wird 176 lem lang, dagegen betragen die Entfernungen Kassel-Köln der jetzt de- stehende» Bahne» Kassel Arnsberg-Köln 273 leni, Kasse! Altenbecke»- Kölii 289 km, Kassel Gießen-Köln 800 km. Die projcctirte Bahn kürzt die Route also »m über V, ab, was die Erbauung derselben auch in strategischer Hinsicht dringend nöthig macht. Berlin Köln wird bei der Linie über 50 km verkürzt gegen die jetzige nächste Verbindung über Duisburg. Diijfelovrf. 10. November. (Fr. Zlg.) Bei der Düsseldorfer Dralitinduslrie beträgt der Bruttogewinn 265 233 ,/4 (1886 87 225 948 >lk>^ der Nettogewinn 13t 743 .4t Die Generalversammlung beschloß, 5 Proc. Dividende <1866 87 4 Proc.) zu verweilen. — Die Diisseldorser Eisenbahnbcdars Gesellschaft erzielte einen Nettogewinn von 61614 (1886 87 26549 .41 Verlust) und beschloß die Vcrlheilung von 5 Proc. Tie Aussichten wurden als günstig bezeichnet. *—Dortmund - Gronau-Enscheder Bahn. lieber den Verlaus der abgchaltenen AusiichlSraihssitzniig berichtet die „Nat- Ztg.", daß die für die Vermehrung des Betrieb-materialS und die Erweiterung der Bahnhossanlagen erforderliche Summe sich aus 1'/, dis 1'/, Millionen Mark belaufen wird. Die Betricbsvcrhältnisse des Unternehmens befinden sich ,n andauernd günstiger Entwicke lung. ES ist indessen für die Folge noch eine Steigerung des Ver kehrs zu erwarten, da voraussichtlich die a» die Bahn angcschlossenen Gruben, namentlich Stein, Hardenberg und 6ineis.ua» ihre Kohlen förderung in Zukunft noch erheblich zu erhöhen in der Lage sein wcrdcn. lieber die Form, in welcher das neue Capital beschafft werden soll, ist ein definitiver Bcichluß nicht gefaßt worden, doch dürste wahrscheinlich eine Emission von Stammprioritätcn crsolge», welche Frage indessen einer späteren Entscheidung Vorbehalten bleibt. Hamburg, 10. November. Die Kotten des »I ter Nähe tes jetzigen KlosierthorbahichoseS zu erbauende» Central-BahnhoseS sollen sich aus etwa 30 Millionen Mark bclausen, wovon aus die Erwerbung von Grand und Boden allein mehr als 12 Millionen Mark sollen. Ter Ankans von Grund und Bode» in jo großem Umiange ist nöthig, weil die Trace der jetzigen Verbindungsbahn zwischen Hamburg und Altona verlegt werden muß. Die Pläne und Kostenanichläge dürsten schon dem nächste» Landtage vorgelcgt werden. *— Wegen Errichtung eines Kohlenlagerhauses in Hamburg ist rin Vertrag zwischen den Zechen Gelsenkirchener Berqwcrksverciii. Pluto, Hibernia, Zollverein, Dahlbusch, Gras Moltke, Franziska Tiefbau »nd der künigl. Eisenbahn - Direktion i» Aston» zwi'chen Vertretern beider Thcile in seinen Grandzügen fest gesetzt worden. Die gedachten Zeche» haben sich bereit erklärt, a» die Herstellung de? KohlenlagerhauseS sofort bcranzugehen, sobald der Herr Minister der öffentlichen Arbeiten über d:e Ermäßigung der Eüenbahnsiacht sür Kohlensendungen nach dem Hamburger Absatz gebiete aus 5,50 -4L die Tonne Entscheidung getroffen haben w:ro, welche herbeizusühren die königliche Eisenbahn-Direction Aliona über- nommen hat. *— Das europäische Knpfersyndicat hat nach einem amt lichen Berichte seit kurzer Zeit auch in Japan Handelsbeziehungen angckniipst und eine englische »nd eine dcursche Firma z» Vertretern gewählt. Durch Vermittelung dieser Firmen sind, wie wir in der „H. B. H." lesen, mit einigen der bedeutendsten Kiipscrgrubenbcsitzer Japans, u. A. auch mit Furnkawa, hem Eigcnthümer der Aschiwo- Mincn und Prodncenten des nach ihm benannten Rassinadckupsers, Licserungsocrträge abgeschlossen worden, nach denen der gelammte Betrag der betreffenden Gruben an Rafsinadekupser an das Shndicat abziifübren, »nd zwar bis ein Quantum von 20000 t zur Abliefe rung gelangt ist. Als Preis sind, wie verlautet, durchschnittlich etwa 350 tzjcil sür die Tonne vereinbart worden. Der Beitritt Fnrn- kama's zu diesem Abkommen ist erst zu erlangen gewesen, nachdem das SNndicat sich verpflichtet batte, als Cantion den Betrag vo» 250 000 Pen bei der Filiale der Hongkong and Shanghai Banking Corporation in Yokohama zu hinterlege». In Folge der Spreu- lation des Syndicats ist sür die Mehrzahl der japanische» Export firmen, welche bisher Kupfer nach China und Indien aussührtcn, das Geschält in diesem Artikel lahmgelegt, denn die Marken der noch übrigen Kuvferwerke sind im Auslände zu unbekannt und die Erträgniffe derselben zu gering, um sür den Handel mit dem Aus- lande in Bestacht zu kommen. Bremen, 10. November. Zum 29. November ist eine General versammlung der Farge-VegesackerEisenbahn berusen, welche über die Ucbertragung des Betriebes an die königliche SlaalSbahn- Verwaltung Beschluß fassen soll. *— Zur Erwerbung des Grund und Bodens sür die Canoli- sirunqdcr obere» Oder war der schlesischen Montan-Jndustrie die Ausbringung von 650000 auserlegt worden. Wie wir hören, hat hicivon 500 000 die obcrschlesische Sleinkohleii-Bergbau-Hilis- raffe, 100 000 -4t die Eisenindustrie und 50000 .4t die Zink- und Blei-Jndiistrie Oberschlesiens übernommen. Die Kohlengroßhändler würden dazu herangezogen werden, etwaige AuS'ällc z» decke». *— Obcrschlesische Portland.Cementsabrik. Rach den der Verwaltung vorliegenden Ziffern wird die diesjährige Produc tion die Höhe von rund 175 000 r erreichen und ein Gewinn exclu sive Abschreibungen von etwa 320000 ./L erzielt werden; derselbe stellt eine Dividende von etwa 10 Proc. in Aussicht. Z Die Abänderung des H. 9 des sogenannten Svreng- stosfqesetzeS vom 9. Jnni 1884, welcher die Ueberlrelnug der Vorschriiten über den Verkehr mit Sprengstoffen mit einer Gesäiigiiißstrase von 5 Monaten bis zn 2 Jahren bedroht, ist durch eine Petition deS oberichlesi'chen Berg, und Hütikiimännijchc-i Vereins angeregt. Uni vorhandenen Unklarheiten abzuhclsen, ist auch eine Abänderung der Aiisi'ührungsoerordnung dabm besür- wor:et, daß bei technischen Betrieben, bei welchen mit Dynamit rc. baniirt werden i»uß, der Erlandnißschei» des Betriebsleiters oder Besitzers sür alle in dem Betriebe beschäftigten Personen ous- reiebend ist, soieru es sich um den Besitz zu Betriebszwecken bei dem „Besitz" der Sprengstoffe bandelt. *— Das Eisenbahn-Project „Striegau-Maltsch" scheint nun doch zur Aussübrung kommen zu sollen. Sicheren Nachrichten zufolge hat der Minister sür össertliche Arb«t»n das Projekt ge nehmigt: es wird voraussichtlich schon in einer der nächsten Krcis- tagssitzungen eine bezügliche Vorlage zur Berathung kommen. *— Aciieiigeielljchasr Kramsta. Di: l.andclsgerichtliche Eintragung der in der Gencralversanimlung vom 9. Juni c. be schlossenen Rückzahlung eines Theils deS GrundcapitalS ist nunmehr eriolgt, nachdem die vom Registerrichter beanstandete Eintragung in letzter Instanz vom Kaniiiiergericht anqeordnet worden ist. Das Amtsgericht in Breslau, sowie daS Landgericht daselbst batten be kanntlich übereinstimmend jenen GencralversammluiiqSbeschluß sür illegal erachtet und die Eintragung ins Handelsregister abgelehnt; sie gingen davon aus, daß das neue Aclieiigesetz vom Juli 1884, auch wenn eS den Nominalbetrag unter 1GX) bezüglich der bereit- auSgeqebenen Acne» der älteren Gesellichasten bestehen lasse, doch nicht gestatte, den Nennbetrag von Aktien noch mehr zu vermindern, was >m vorliegende» Falle geichebe, wenn aus jede jetzt aus 600 lautende Actie 400 Vli obqezahlt und somit der Nominalbetrag aut je 500 berabgesrtzt würde, dies verstoße gegen Artikel 207» des Handelsgesetzbuches der n-ucn Fassung. Die beschlossene Herab- Minderung des Aclieiicapltals mühe ans anderem Wege. z. B. durch Zu'ammcnleguiig niedrerer Äciien zu einer »» Nominal beträge von mindkstens 1000 erfolge». Das Kammergencht zu Berlin bat, wie oben erwähnt, diese Auffassung der Bor- instanzen als unrichtig verworsen. Diese >n letzter Instanz ergangene Entscheidung ist sur alle Actie,'g-selljchaiten vou großer Bedeutung. Hätte die Ansicht der Vonnstanzen die Billigung des Kammergerichis erjahrea, so würde die Gejellichail Kramsta. um die Herabsetzung des Grundkapital- von 9 aus 7'/, Millionen durchzutühren. die bisherigen Aclien einziehen und neue ausgrben müssen, an Stelle von je zwei alten Aktien zu 600 .4! je eine neue von 1000 unter Rückzahlung von je 20 > .4! Aus di- 7500 Stück neue AvCie» hätte sie noch dem Tarifsatz 1 des Reich-stewpelgesetze- vom 3 Juni 1885 eine Reich-stewpelabgobe von 5 .« pro 1000also 7500 ^it an Stempel enlrichleu müssen. Denn es muß. wie daS Reichsgericht in einem Erkemttniß vom October 1886 angenommen bat, diese Slempelabgabe zum volle» Betrage auch sür den Fall ge zahlt weiden, daß an Stelle bereit- früher voll eingezahlter Aclien >n Folge Revuen»» de- GrundcapilalS neue Aclien von einer Gesell- lchist auSgrgrbe» werben. Nach Ablaut de-Sperrjahre- werdm die Aclionaire der Gesellschaft zur Ei.»eichniig der Acticn und Empfang- nahm- von 100 .4! per Actie aufgesordert werden; da? Sperrjahr läuft bis zum 24. October 1839. *— LLcichsel-Ujerbahn. Die „Tanz. Ztg." schreibt: DaS Planum des Bahnkörpers ist bi- zu den Quaibauten an der Weichsel sertig gestellt, und auch der Oberbau ist bis z» dem Fabrikencomplex bei Lcga.i in» Wesentlichen vollendet. Uedrigens ist schon jetzt er sichtlich, dag d:e neue Hafenbahn nach ihrer Vollendung eine be lebende Rückwirkung ans unsere commerziellcn Verhältnisse auSüben dürste. Müttchc», 10. Novcmber. Die Actienbranerei Gebr. Schmederer erzielte einen Bru.'togrwin» von 202897 ./s (in 15 Monate» 1886/87 91474 Gewinn). Es wird vorgeichlagen, zu statutengemäße» Abschreibungen ans Immobilien 76 731 ./s, sür außerordrnrliche Abschreibungen aus Mobilien 126 163 zu ver wenden. Eine Tiv'dende wird, wie sür das Voriadr, nicht bezahlt. *— Die Liquidation der „2 üddculjchen Ceinra lb an l", einer verungluckieii Gründling der längst zu Grabe getragenen Ber liner Ceiitralbcmk sür Baute» ist j tz: beendigt. Die Auslü ung der Sürd.iiiichrn Cemralbank wurde am 20. April 1874 beschlossen, die L qn-dation Hot also mehr als 14 Jahre gedauert und die Actio- naire erballen als L quidalian.scrzebiiiß 93 50 ./j vro Actie von 200 Ttalern. aus welche 40 Proc. oder 240./t eingezakll wäre». Mailiihcim. 10. November. Das „Vorstandsmilglied der „Mannheimer Versichcrnngsgescllschast" und der „Mannheimer Rück versicherung? - Gesellschaft", Girta» »er. ist von seiner Stellung zurückgeireie». — Die „Köln. Zlg." bemerkt dazu: Anscheinend hängt dieser Rücktritt mit den schlechten Geschäslsergcbniffcn dieser Gesellschaften sür 1887/88 zusainmc» —^ Aus Franke». Die von Friedrich Meine! in Kissingen in Sandbera am Fuße deS Kreuzberges errichtete Holz'chnitzichiile snr die Rhölibewobncr. welche i» diesem Industriezweig bereits ans der Nürnberger Jndnsirie-Aussielliiiig prännirt ivurde, hat ihre Erzeugnisse auch in Bnissel zur Anestellnng gebracht und ist auch dort mit einer Medaille ausgezeichnet worden. — Ter Siadt- magistre.t Neb.au bat beschießen, die elektrische Straßenbe- lenchtiing einzusühren »nd ist mit einige» Firmen zur Realisirung dieses Plaues bereits in Unterhandlung getreten. * Vo» Ser böhmilchc» türcuzr. 10. November. Welchen Einfluß die Höheren Cigarre» »reise auf den Verbrauch von Cigorien ousgeübl habe», das läßt sich aus solgendcn Vergleichen ersehen. Von den „kurzen Ausländern", die von 2 aus 2'/, kr. crböht worden waren, sind in eine,» Jahre 40 511 049 Stück weniger verlaust worden als iriiher, a!S die Preüe niedriger waren. Der Verkauf der „großen Inländer" ist »i» 19 053100 Stück, derjenigen der „kleinen Inländer" um 4 099 3O0 Sluck gesunken. Die ,.Bw> gina" hat einen Rückgang um 3149133 Stück, die „Vierercnba" einen solchen nn, 2 354 413 und d e „Fünfcrcuba" einen solchen um 3 127 944 Stück zu verzeichnen. Es geht ans der Vergleichung auch hervor, daß ter Verbrauch der Iheurcn Cigarren von dem Rückgang nicht betroffen worden ist. daß demnach, wie vorausgciagt wir, »ur der Mittel- und ArbcilecstanL sich Beschränkungen im Rauchen ans- erl gen miißle. So ist der Verbrauch der „Brilanittca" nur „m 5540 Stück gesunken, derjenige der ihcnren „Trebucca" sogar um 806 490 Stück gestiegen. Die Mehreinnahmen a» Tabakgener be trage» dennoch 332 211 fl. *— Oe st erreicht sehe Länderbank. Die Oesterreichische Ländcrbank Hai ihre» restlichen Besitz vo» "proc. Serbenloosen, ca. 8000 Stück, einem Consortiiim österreich scher Wechselstuben unter Führung des „Merkur" verlaust. - Kaser Ferdinands-Nordbahn. Die Verwaltung hat die Neu - Anichassung von 10 Personenwagen dritter Classe und 77 Stück gedeckte» Guterwagen, sow.e von 200 Kohlenwagen mit Bremse »nd von 400 Stück Kohlenwagen ohne Bremse, rorbehaltlich der Geinhniignng der Regierung, beschlossen. *— Oeslerrcichisch-ungariscke Staatseisenbahn. I» den letzten Tagen eiinv ck.Ile sich in de» Actie» der Gesell chast eine Auswäclsbewcgnng Wie gewöhnlich, wenn diese Aeiie» in die Höbe gehen, entstehen Gerüchte mancherlei Art, und io hieß eS auch diesmal, daß die Wiederaufnahme ter rumänischen Vertragsv.'iHand lungen und Vcreiuvarnnqe» w-gen der orienialischen Bahne» bevor- ständcn. Es einpsiehlt sich indes;, diesen Gerüchten, welche sich bisher nrch i,nmer als unbegründet herauSgeslellt habe», auch diesmal mit Vorsicht zu begegnen. Tkoisache ist lediglich, daß der vielbeschäftigte Wiener Bankoercin sür Rechnung von Commilleiilen größere Posten vo» Staatsbahn-Aclien au-s dem Maikte genommen hat, daß ferner Sp cu'atioiiskäuie ans Prämien siattgejund-n haben, und daß hier- durch die Conlremiiie, dir ipecikll in d.cjem Paplerejeme weilverzwcigt- ist, zu Deckungen veranlaßt wurde. Auch diese Motive rein ipecu- lattver Art reichen hin, um die rasche Wcrikerhöhnng der belrcssenden Aclicii zu erkläre»; eine innere Be>cchligung möchten wir der Hausse nicht znerkenne». Prit, 9. November. Tie hiesige VerkchrS-Direction der Donau- Dampsjchissiahrt-Gesellschast gicbt bekaiiilt, daß in Anbe tracht der vorgerückte» Jahreszeit und der nvch nbzuwickelnden be deutenden TranSvoitgcichüsie die Ans» ah me von Getreide- sendlinge» nach Pajsau und RegenSburg vi» Pest-Donau- Nser-Bahnhos vrm 10. d. ab cm ge stellt wird. Dagegen ist mit Benützung des UmichlageS ans dem Tonaukai-Dahnhose in Wien der Dvnauvcrkchr mit Bayern auch weiterhin möglich. *— Unter den sranzöiijche» Stahldrabtsabrike» soll ein Syndikat errichtet weide»; die ersten Schritte z»r Einrichtung desselben sind bercilS in einer Versammlung der hervorragendsten Werke gethan worden. Doch man will nicht eher zur endqilliqen Constilnirung des Syndicates übergehen, bis die Iheilnehmendc» Werke eine Produetivn von 90 Proc. der augenblicklich vorhan- denen vertreten. Nach den ersten B-schlüssen soll sich danach gezo gener Draht 20 Proc über Wolzdraht stelle». Concessiouen, je nach Bcdenlilng des Postens, solle» von 2.50—10 Frcs. gewährt werden. Die Au-snhr joll keinen Beschränkungen unierliege». 88 Warschau, 9. November. In dem bekannten Proccß von L. v. Sicmienski gegen v. Kram sta'i che Erden, über dessen Beendigung aus gütlichem Wege wir bereits telegraphisch berichtet haben, crsahren wir, daß der Kläger snr die Entsagung seiner An- l'vrüche von de» Herren v. Kramsta die Snmme von 150 000 Rubel erdalten hat. Im Verhältnis; zu dem Klageobjecr, bas aus ea. 14 Millionen Rubel geschätzt wird, ist die Entschädigungssumme sehr gering und der Vergleich wohl nur daroui zurückzusühren, daß ein sür den Kläger günstiger Ailsgnng des Processes in der zweite» In stanz immerhin sehr zweiselhgs« war. Die griechische Regierung gewann eine englische Ge sellschaft sür den Bau der Bah» Athen Larissa bchuss An schlusses Griechenlands an das europäische Balmnetz bei Saloniki. Die Genehmigung des Anschlusses wird in nächster Zeit crwarlct. London, 10. Nov iubcr. Die hiesige Filiale der „Drillichen Bank" fuhrt in ihrem gestern rersandke» Wochenbericht aus. daß, wenn die Golboussuhr, wie beinahe zu bejürchlen, weiter an» dauern iollte, die Bank vo» England gezwungen sein werde, Maß- regeln zum Schutz ihrer Rei'ccve zu ergreifen: die Annäherung des Privatdi-conls und des ossiciellen Satzes dürste dann, wenn auch in kostspieliger Weise, durch Verlaus von ConsolS herbeigesühit werden; da serner demnächst weitere Gold>E»l»ahmen sür Süd amerika sowie sür Schottland eiwartet werden müßten, so sei ein Anziehen der Zinsraten und eine Verstellung des Geldmarktes z» erwarten. /— Zur Ausführung de- britischen Marken-Schutz- gesetz es. Aus London wird dem „Deuischen Handelsarchiv" geschrieben: Die hiesige» ZollconinlissioaerS haben zwei Wege an gegeben zur Vermeidung einer Beschlagnahme von Maaren, welche außerhalb Deulschlands sabricirt und dementsprechend bezeichnet sind, und welche «ach ersvlgtcr Einsuhr »ach Deutschland von dort auS nach, beziehungsweise über England verschifft werden. Zu diejem Zwecke sei entweder aus jeder Kiste, jedem Faß. jedem einzelnen Gegenstand, jeder Eliquette i» englücher Sprache eine bestimmte Angabe über da- Land, von welchem die Güter verschifft sind, an- zubringen, oder es sei der Beweis des Ihatsächlichen Uri'vriinges an bei» Platz? oder in dem Lande, welches in der Beichrcibung der Waarcn angegeben ist, zur Zufriedenheit der Commissioners zu erbringen. Die Zollbehörde habe sich dabei nicht aus die Beilimmungen der Mecchandise Marks Act 1887. sondern g»i Sect. 41 des Cnstoms Coniolidalion Act 1876 — 39 uno 40 Viel. Cb. 36 — berusen, wonach Waaren nur dann als von einem bestimmten Platze emgesührt angesehen werden können, wen» sie direct daher cingesühri woiden sind. — Eine allgemeine AnorLiinng darüber, was als genügender Beweis z. B. sür den amerilanüchen llriprnnq vo» Bremen nach England kommenden Waarcn angesehen weiden solle, sei nitt eilaffe» worden. Die Coninii'sioners würden jedoch jedes Beweis.iiit'el in Betracht ziehe», welches m l Bezug aus jede einzelne Consignalion vorgebracht werden niöchie, und ans welchem klar hervergehc, daß die betreffenden Wanren, obwohl von Bremen kvminend» dennoch amerikanischer Fabri kation seien. — Erläuternd wird hierzu von den Comniiisioners ans- gesührt, daß es Sache der betreffenden Importeure sei, in jedem einzelnen Falle da» ihnen zu Gebote flehende Vewei-malerial vo - zulegen. Benutz» kSnnten hierzu werten Factukech Ladeschein,. Frachticheine und selbst eine geeignete Correspondeaz. — Bezüglich solcher Waaren, di: vor der Einsuhr »ach England in Deutschland aus den Originalverpackungen heran-genommen. beziehungsweise umgepackt worden sind, dürste es jchwierig sein, sür den außer- deutschen Ursprung derselben da? nöihige Bcweismaterial zur Zu- sciedenheit der Behörde» zu erbringen. — In solchen Fällen dürste daber eine Stempelnng der einzelnen Waaren rc. mit einem Vcr- merk über die Verschiffung derselben vou Deutschland au- sür den Exporteur empielileneweril, sein. Wlitlliuglott. 10. November. Dem B:richte de- landwirlhschast- liche» Bureaus zufolge war das Wetter im October in den Staaten de? Südwesters rem Pflücken der Baumwolle günstig, in den Staaten an der ailantifchen Küne nur ziemt ch günstig. Ter Regen im Sep. lember richtete icdoch großen Schaden a». DaS durchschnittliche Er- gebniß per Morgen dürste dem vorjährigen gleich, aber qualitativ weit niedriger iem. I'. Die Aussuhr von Brodstosien im August ». e. in den Vereinigte» Staaten zeigt gegen denselben Monat deS Vorjahres einen uberraj.lienden Rückgang. Nachdem Bericht vom 8. September des statistischen Bureaus in Washington stellt sich die Au üihr der Brodswffe im August wie folgt: Die Ausfuhr an Maismehl betrug 23 961 Faß im Werthe von 72 574 r gegen 28 539 Faß im Werthe von 75 363- desselben Monats 1887. »iiiziisl 1^89 Werly gkgri, tßsi Lllrrlh Pie. Dsll. g»r. Dell. Hafermehl. . . 131 184 3 08? 506 700 12 228 Doll. «uil,. Doll. Weizen. . ! . 7111619 6 465 816 13912836 12148 276 gas. Toll. «nid. Doll. Weizenmehl . ( 871 206 .3 898 272 1 144 890 5 278 31? Der Werth sämmtlicher ausgesührtcn Brodstofse im August 1888 beträgt 12 023 687 - gegen 18:l80 444 K in demselben Monat 1887. In de» 8 Monaten, August endend, deS Jahre? 1888 betrug der Werth ausgesührter Brodstofse 69 552 047 - gegen 118 798 492 - in dem gleichen Zcilianme des Jahres 1887. lieber 49 200 000- also weniger, und zwar betrifft die Verringerung in erster Linie Weizen, i» zweiter Weizenmehl! Ter Rückgang in der AuSsuhr von 'Brodstosien ist z»i» Theil der Vermehrung der Bevölkerung und dem svrlgcsetzlen Cimvandererstrom zuzuschrcibcn. Die Consu> menten vermehren sich lahrlich um rund 1 740 000 Köpfe, und zwar Hi-Irägt die Vermehrung der Einwvlmer jährlich 1240 000 Kopse (20 Procent von der Gesammt-Bevölkerung von 62 000 000) und .',00000 Kopfe wandern ei»! Die Landwirlh: müssen also die An- banflächeii snr Brodstoffe vergrößern und die Müller müssen, um der Coiiiumlion zn genügen, 2 000 000 Faß Mehl mehr Herstellen, da ans jeden Kops rund jährlich IV, Faß Mehl entfallen! — Tie Müllerei hat alio daS Lirceleslc Interesse an einem ununterbrochenen Einwandcrerstronl bez. starlcr Bevölkernngszunahme. Ueber 1740000 Kövse setze» sich jährlich mehr an Uncle Sam'S reich besetztem Tische nieder und wollen Brod haben! LmidwirthfchaftlicheS. 8— Tie Bestrebungen »nd Erfolge auf dem Gebiete des landwirthschastlichen Vlenosscnschaftswesens, ins besondere der laiidwirthschasilichen Darlehnscassen in Südwestdeutsch, land wird in der Ocko»omischen Gesellschaft zu Dresden Herr vr. Platzman», nnlnupsend an seinen frühere» Bortrag über die Ursachen der landwirllischastlichen ÄrisiS und einige Ntittcl zu deren Linderung, als diejenigen noch zu wenig beachteten, oder doch nicht genügend zur Anwendung gelangten Mittel besprechen, welche an» dem Wege der Selbsthüje geboten sind. Nächst einer Prüfung der Vorbedingungen, welche zu besserer Organisation aus gcnoffenschaslüchem Gebiete besonders die Laudwirthe Sachsens zu erfüllen haben, damit auch ihnen solche mehr als bisher zu Siutzen komme, wird der Vortragende namentlich auf Grund eigener ge- sammelter Erfahrungen in einer Rundschau darlegcn, wie bereit» anderwärts i» dieser Richtung »nd deshalb nachahwungSwerth ge- arbeitet wurde. Ter somit sehr venchlungswerthe Bortrag des Herr» Dr. Platzmann wird Freitag 16. 'November 4 Uhr in C. Außendors's «aale, Große Brüdergaffe 13 I. Tr., staltfinden Ter Zutritt von 6!ästen ist willkommen. 88- Der deutsche RoIHNee wird aus Neuseeland sehr eifrig als Futterpflanze gebaut und gedeiht sehr gut, hat aber seither keine» Samen bringen wollen. Man suchte die Ursache sür diese Erscheinung im Fehlen der befruchtenden Jnsecten, besonders der Hummeln, denen in Europa bekannt ich die Befruchtung des Klees hauplsächlich oblieg!. Im Jahre 1885 gelang eS, etwa 100 Stück englischer Hummeln lebendig nach Neuseeland zu bringen, wo sie in der Nahe vou Lytllelon ansgcsetzt wurden. Sie haben sich rasch vermehrt und im Jahre 1886 schon über einen Theil der Insel ansgebrcitet; bereits 1887 konnte» tue Ackerbau-w in der Näbe von Lylllcion ihren Kleefarnen selbst ernten. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. Am S. Noveuibrr eingetragen: Die iLv.iimanditqesellschaff in Firma Friedrich <4 Lincke u> Leipzig betreffend, daß ein Comnianditist aus iejchieden und die Einlage eine» Comniandilisten erbvlit worden ist. — Der Uebergang der kiesigen Firma M. D. Schwennicke Mwe. aus Herrn Friedrich Florenz. Hetterich in Leipzig. ZatzlungS (Einstellungen. Mailand. 10. November. (Boss. Ztg.) Tie von verschiedenen Blättern gebrachte 'Nachricht, die Export-Gesellschast „Clrio" in Turin, sowie die Firma FraneeSeo Cirio seien gezwungen, den Eoncu.S anziimeldcii, wird von Beiden ossicicll deinentirt. Die letzt genannte Firma erbietet sich vielmehr, sämmtliche Gläubiger aus Ver langen sofort voll zu befriedigen. (fittnnlrine-AnSweise. *— Lübeck-Büchener Eisenbahn.Gesellschast. October 40039.3 ,/t (gegen provisorisch -s- 19 772 .4;, gegen definitiv K- 16 566 ^!), seit I. Januar 3 599 854 .4l (gegen provisorisch -j- 177 910 Vt. gegen definitiv -ff 10.3 109 >i). Im Oclober wurden im Personenverkehr 9981 ,/t »nd im Güterverkehr 7791 -4l mehr ein genommen als in demselben Monale deS Vorjahres. *—Eutin-Lübecker Bahn. Oclober 37 351 .4^— 1053."' seit 1. Januar 323 387 (— 3271.4k). Literatur. Zu Saliiig's Vätsett-Jahrbiich 1888/KA ist nunmehr em „Ergänzniig-Hcsl" erschienen (Berlin, Hinide-Spener'sche Buchhand lung), das olle neuen Emissionen. Nachträge und Veränderungen, die seit 1. Juli eiiigklrcie» sind, enthüll. Der Werth einer solchen Er- gänzuiig leuchtet von selbst ein, um so mcbr, olS gerade die- lctzlc Quartal sehr reichen Emissionen, uainenllich in Jadustriewcrthen, gewesen ist. Wir zähle» in dem Inhaltsverzeichnis; 29 neue Emis- sioiik» resp. Einsükrnngen, ein Beweis sür die Nützlichkeit dieser Er- gänjling, welche das Hauptwerk erst za einem vekfft-ind-gei, Nach ichlagewerk gestaltet. Börsen und GandelSveriehte. Itunkauüvel». Wir», 10. November. Au-wei-der L e y c r- reichiseti-iliigarischen Bank voni 7. November.*) Notenumlaus 424 500 000 Abu. 3500 000 st. Melallschay in Silber » , , , 154 600000 Aba. 100000 « Metallschatz in Gold . . . . » 59 500 000 unverändert I» Gold zahlbare Wechsel ... 20 OM 000 Zun. IM OM - Porte,euille 1699MM0 «bn. 6MOOO . Loinbarv 27 OM OM unverändert Hupolkeken.Darlehne . , . . . 104 IM OM unverändert Psandbriese in tlmla»s .... 1M8M0M Zun. 200000 » *) Ab- und Zunahme gegen den Staad vom 31. October. Berlin. 10. Novcmber. Börsenbericht. Der Verlauf der gestrigen Börse» bat nicht ganz den Erwartungen entsprochen, welib, von der Berliner Bewegung erwartet werden tonnten. Das Geschäi: war beschränkt und blieben die Course in Frankfurt gegen die gc meldeten Anfangsnotirungei, zurück. Nur Staatsbahn-Actien waren steigend, wie es heißt, aus eine günstige Rcelisicativn der Einnahme Nach anderen Mittheilungen habe der Wiener Bankverein große dreinioiialliche Prämien Ankäufe ans den angeblich günstigen Stand der Verhandlungen über die Bethelliglliig de? Unternehmen- a» den Orientbahncn ausgeführt. Ein drittes Gerücht spricht von der Absicht der rumüiiiichcn Regierung, den autonomen Tarif zu ermäßigen. In Paris und London schloß der fremde Markt matt. In Paris waren Rio Acticn aRrmalS stark steigend. Bei Beginn der hcittigen Börse »lächle sich eine Reaclion gegen den gestrigen lebhaften Ausschwung bemerkbar. ES sehlten Kauf- ordreS, und da die hiesige Speculation Neigung zu Realisationen zeigte, so bröckelten die Course meist ab Von den auswärtigen Platzen lag ebenfalls keinerlei Anregung zu einer Bewegung vor. In russische» Mole» fanden größere Realisationen statt, welche einen CourSdruck vou 2'/, .41 gegen gestern veranlaßten. Credit war»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder