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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-11
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1888
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Mente Mage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger 318. Sonntag den II. November 1888. 82. Jahrgang. Neueste Nachrichten. * Berlin, 10. November. (Fernsprekbmeldun veS „Leipziger Tageblattes".) Der Kaiser bcgch sich gestern nach seiner Ankunft in Berlin zum König von Sachsen, um Venselben zur Jagd nach KonigSwuslerhausc» abznl olen. Der Herzog von Sachsen» Coburg-Gotha mar bereit- nach vem Vahnkos vvrauSgcfahren. Die Abfahrt erfolgte ab Bahnhos FrieosichSstraße NachnnltagS 3 Uhr, die Ankunft in KönigSwusterhausen in dem festlich geschmückte» Bahnbose um 5 Ubr 4V Minuten. Heule Nachmittag 5>/, Ubr sollte in KvnigSwusterhausen Tafel stattfinven. Tic Hche Jagdgesellschaft sollte aus demselben Bahnbcf 7 Uhr 3 Minuten mirvrr eintresfen. Die Kaiserin kam gestern gleichzeitig mit vem Kaiser in Berlin an und stattete dem König von Sachse» und dem Prinzen von Baden Besuche ab. Der König von Sachsen wird nach der Kreuz-Zeitung" noch morgen in Berlin verweilen. — Bei dem Schloßbrande in Licbcnmerda haben 2 Personen den Tod in den Flammen oesiintc».—Wie verlautet, wird sich der Bundesrath dem nächst mit einer Abänderung des Krank en-Bersichern ngS- geseyeS befassen. — Man soll beabsichtige», deutsche Konsulate in Nisch und in Pretoria zu errichten. — Der Prinz Heinrich von Coburg-Gotha, der Bruder LcS Fürsten Ferdinand von Bulgarien, soll sich nach Konstant»,opel begeben und von dort nach Sofia. CS ist taS erst: Mal. dag. abgesehen von seiner Mutter, der Fürst Besuch von Seiten feiner Verwandle» erhält. '— Nach der .Nattonal- Zeitanz" ist der grösste Thcil dcS verschwundene» Po st raubes noch in Hamburg entdeckt worden. — Posen. AuS Warschau wird gemeldet: In den» Prrcesie gegen die Kramsta'schcn Erben wurde entschieden, daß der Kläger eine AdslndungS-Suinme von 130 000 Nudel erhält. — Kiel. Prinz und Prinzessin Heinrich sind heute hier cingetrosien. Die Ankunft dcS Professors Esmarch erfolgte in vergangener Nackt. — Stockholm. Die Deputation der schwedische» Flotte, welche dieser Tage „ach Berlin kommt, um de» Kaiser als Admiral der schwedische» Flotte zu begrüßen, besteht aus einem Viceaomiral, drei Capilaine» und einem Lieutenant. — Paris. Der Beschluß beS Senats aus Wiedereinstelluiig der Pariser Polizei an Sgabcn in VnS Staatsbudget hat de» Antrag deS StaatSralhS, daß der Seincpräscctur einzelne Polizeibcsugnisie überwiesen werden 'ollen, verickobe».— Goblel empfing den Kopenhagener Gesandten, welcher zu», RegiernngSjubiläui» dahin ab '..ist. — Wien. DaS in Triest eingetrosscn- deutsche Geschwader sinket daselbst eine herzliche Aufnahme. persische Botschafter bei der Pforte, Marsckall Mohsin Chan, am 5. d. M. dem Grcßverier Kiamil Pascka und dom Minister d?S Aeußeren Said Pascha die Decoratienen zu dem ihnen kürzlich vom Schah verliehenen Großband des Sonncn- und Löwcn-OrdenS in Biillantcn übergeben. — Der Com- mandant der kaiserlichen Garde. General Roenf Pascha, welchem in Folge eine» bö-artigen AbsecsseS ein Fuß amputirl werden mußtet beiindct sich ans dem Wege vollständiger Besserung. * Wie man a»S Bukarest meldet, ist daS Budget für taS Finanzsahr 1880 00 vom Miintterratk bereits in allen seinen Tbeilen durckberatben und sestgcslcllt lvvrdcn. Daffelbc wird den Kammern alsbald nach deren Zusammen tritt unterbreitet werden, da die Regierung den größten Werts, ans die rechtzeitige Votirmig dcS Finanzgesctzr? legt. Marine. * Wie den „Hamburger Nachrichten" au? Kopenhagen, 8. Ncvember gemeldet wird, soll un dänischen Reichstage in nächster Woche von Mitgliedern ein Gesetzentwurf, betreffend einen Canal von der Nordsee zum Kattegat cinge- bracht weiden. welcher die Crreichnng einer Staatsgarantie für die Brrzinsnng d?S Anlagekapitals bezwrckk. lieber daS Project in seiner jetzigen Gestalt ist vor einigen Tage» der „Danziger Zeitung" berichtet worden: Der Nrbeber de« ProjeciS, der dänische Ingenieur GläSner, ist indeß erst in diesen Tage» mit seinen Plänen »iid R:nIabi!itä!S> berechiiuugen vor die Ocffei'.tlichknt geirrten. Den Nordscebajen will er i» der Jammerbuch! bei Röd hule anlegeii, etwa 60 Seemeilen nördlich von Anger. Eine große Anzahl SchiffSsührer bai c klärt, daß der Hasen leicht anzulauscn und baß die Anlage deS HasenS und de? Canals für Handel und Schiffsabrt von großem Nutzen sein würde. Ter Hase» soll sehr geräumig und 23 Fuß lies werde». Der Canal von der Nordsee bis zum Llinsjord ist drei dänische Meilen lang und gleichfalls 23 Fuß lies projectirt. Der Hasen aus Kattegat wird von derselben Diese wie der Nordseebasen, und beide Haien erhalten Krim Emlaus eine Breit: von 500 Fuß. Die ganze Länge des Canals beträgt von der Nordsee b.S zum Kattegat neun dänische Meilen eder etwa 40 Seemeilen. Alle Seg l'chisfe von 100 Tons und darüber werden gegen eine Ber- güning von 30 Oere (30'/« -Hl pro Ton durch den Canal in seiner ganzen Länge bürstet. Für Scdifse, die nicht bugsirt werde» wollen, und sür die Tampsschiffe ist eine Vergütung von 23 Oere pro Ton und 10 Oere pro Passagier normirt. Das Anlagecavital ist ans 36 000 000 Krone» (40 500 000 .Al) veranschlagt. Die jährliche Ei» »ahme ist aus 4 200000 Kronen, die Ausgabe aus 2 200 000 Kronen geschätzt. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Zur Lage der deutschsreisinnigen Partei schreibt die „Weimariscke Zeitung" in ihrer Rundschau: Schneller als man zu hoffe» waqie, ist zum Schluß der vorigen Woche das mit der 'Ansprache LcS Kaisers an die Berliner Stadt- vc.lreluna mtricbeue dentschsrcisin »ige Gaukelspiel durch die v.kannte Erklärung im „ReichSanzeiger" aus leinen vollen Unwerth znruckgcsilhrl worden. Diese amlliche Erklärung bal mit eegreijender Wahrhaftigkeit die heuchlerische und leibstbelrüglich- MaSke der lenige» Heilungen, welche deS Kaisers Worte als ans di: „Carle! r resje" bezüglich verdrehen wollten, kurzer Hand beseitigt, und nur können au dieser Stelle nur betonen, daß auch in den weitesten .'treffen der thüringischen Bevölkerung ausrichlige Be iriedigung darüber herrscht» daß der Wahrheit so unwider- leglich die Ehre gegeben wurde. Hieran reihen wir auch alsbald die andere, nickt weniger bemerkenSwerlhe Wahr- uedmung, daß auch in Thüringen die deutschsreisinnige Partei presse zu der Erkenniniß immer mehr gelangt, daß die letzige Zeit nicht die ihrige ist; sic ist ober derselben nicht vorauSgeeili, sondern dinier ihr zurückgeblieben, nachdem sie sich zu den w.'scnilichslen Grundlagen, aus welche die G,öße, Macht und Freiheit des geeinigten Vaterlandes ousgedaul ward, verneinend gehalten, ver neineud aus Gründen, die nicht aus der Höhe der dem deutschen Volke gestellten Auigabe iich bewegten. Eine Opposition kann sehr wohl sich alS Wärmen» der VersaffnngS- un» VolkSrechle be trachten, wenn sie sonst den nationalen Zielen und Bestrebungen sich förderlich erweist. Dies- Stellung bat aber die deulschsrei sinnige Partei niemals eingenommen; durch ihre Opposition schunm-rlc der periönliche Haß gegen den vcranlwortlichcii Leiter der deutichcn Politik immer durch, die kleinliche Nörgelei gewann bei ihr zu ost die Oberhand über die Rücksichten aus das wahre Staats, und VollSinIeresse. Diese Sünden sind «och unvergessen, und selbst da- aussällige Hereinzieben eines verklärten Geistes in das Parteiinleresse vermochte die Fehler der benljchsreisianigc» Parlciie.klik nicht zu ver- wischen, und so ninßlc cS kommen, wie eS gekommen ist: di? groß Mehrbeit deS Volkes wendete sich ab von einer Pariei. die mit ver lockenden Worten, aber nicht mit fruchtbringenden Thaten ihre Wege kennzeichiiete. Bei den ReichStagSwahlc», bei den Wahren in den großen und kikinen Einzelstaakcu wurde daS Vertrauen z» den Deutschs, eisini»gen immer geringer, und selbst im neuen preußi'chen Landing werde» »ich! einmal dreißig dieser Parte, Platz sinrea. Und es ist lallch. darob das Wahlgesetz oder sonstige äußere Umstände als ursächlich bestimmend gellend z» machen; beim R-ichSiag entscheidet taS tre, sinnigste Wahlversadren und gerade hier wurden die Deutschs', ei- sinnigen am schwersten geschlagen. Diese Partei „stirbt im eigenen Feuer", a» ihren eigenen Sünden, ob sie sich auch gegen diese Wahrheit »och Io sehr Sträuben mag. ES komint ober eine Zeit, in welcher nicht alle in die Gc schichie ihr gerechtes Unheil sälle», in welcher auch die Nachiolqer dieser Partei erkenne» werden, wo die Greurlinie zwischen schaffender uns verueniender Politik, zwischen einer in große» Gesichrkpuniwn sich bewegenden und einer kleinliche» und perjünlich gereizten Lp»»- sitiv» zu finden sein werden. * Zur Scheidung der Königin Natalie von Serbien schreibt man der „Politischen Correspcndenz" aus Konstantinopel, 6. November: Es ist zu wiederholten Malen in ber hiesigen wie auch in der auSwärligen Presse die Meldung ausgetaucht, die geschiedene Königin Natalie von Serbien, beziehungsweise ihr Vertreter P'.rotschanac. hätte sich an den hiesige» ökumenischen Patriarchen mit dem Ersuchen um dessen Intervention in ber Ehe 'cheidungS-Niigclegenb-it gewendet. Dies ist aber, wie zuverüchllich versickert werden kann, nicht der Fall gewesen. Jede- derartige Ansuchen würde, abgesehen von seiner Aussichtslosigkeit, auch der rechtlichen Grundlage entbehren, da nach den kanonischen Satzungen der orientalischen orthodoxen Krche keiner outokcpdalen Kirche irgend eine Ingcrenz in die Angelegenheiten der anderen auto- kepaalen Kirck" znstehl und der ökumenische Patriarch zwar da? Hcnpk der Miitterkirch? ist. ober nlS solcher kein Recht besitzt, uns die seil ihrer Trcnuunq von der Miitterkirch? ganz und gar selbst ständig gewo bene serbische Kirche einen Einslust zu nehmen, eine Sachlage, welche sicherlich auch ber beth-iligten Partei bekannt war. D-r den erwähnten Gerüchten zu Grunde liegende Ihatbestand stellt sich vielmehr nach zuverlässigen Informationen wie folgt dar: Vor einiger Zeit ließ die serbische Rlgierung den ökumenischen Patriarchen durch ihren hiesigen Vertreter vertraulich sondiren, wie er sich verhallen würde, wenn die geschiebene Königin seine I»ler> vensian anrusen und von ihm die IlngiltigkeüS-Erklärung deS UrtdeileS fordern sollte. Der Patriarch erklärte hieraus in unzwei d,ur>ger Weile, daß die Miitterkirch: von Phanar sich für dielen Fall als incomprt n» erklären würde. AlS nun daS Uitheil de« Belgrader Metropoliten in Rechtekrast erwachs, wandte sich die ge schied'»? KSn'gin an den ökumenischen Patriarchen und a» >ännnt lich? Oberhäupter der outokephalen orthodoxen Kirchen mit einem regclr-chlen Protest, welcher bisher unbeantwortet geblieben ist und der überhaupt nur die Bedeutung einer plaioaischrn Kund gebung besitzt. Der Ueberflcht wegen seien hier die ontokevhalen orthodoxen Kirch-n nach dem Datum ihrer Errichtung ansqezähit. ES find dies: daS ökumenische Patriarchat von Pbonar (Korstaniinovel). ferner die Patriarch-» von Alexandrien, Anttochia und Jerusalem, da» Erz b Stbnm Chpern. die russische heilige Synode. d,e SrzbiStbümer von Aarlawitz und von der Bukowina, die griechische, rumänische und serbische Svnode. * Nack» einer Meldung aus Konstantinopel holder Frnstlinge wieder erscheine. Indem er die Schule und daö Leben mit einem Ackerfeld verglich, aus dem Ver Eäcmann. auch wenn Gefahren sich zeigten, oder wenn eine öde Zeit käme, nie die Schaffenslust eder de» M»th verlieren dürfe, legte er der Jugend, die in der Zeit deS Säe»S stehe, aoldne Mahnungen a»S Herz, und wicS sie »eben Schiffer auch ans Luther bi», der durch lein Hindcrmß, durch keine Gefahr sei» felsenfeste« Vertrauen sich habe erschüttern lassen. AlS auch diese treffliche Festrede durch einen Gesang der Kinder gleich sam besiegelt worden war, erselgtcn Deklamationen an- Sckiffer'S Werken (Iungsrau von Orleans, Alpenjäger rc), an welche sich die Verlheilniig der Bucker an brave Schüler nud Schülern,»en schloß. Dabei wurden die den Büchern ein- gesilgten Dcnkjprüche verlesen und die Augen der Beschenkten — eS waren gegen sechzig — zeugten von der Freude, die sie empfanden. 'Nachdem »och der Gcmeinvevorstand Herr Singer dem Schillcrvercin dafür gedankt, daß er sich um te.S Fest verdient gemacht, den Fleiß ber Ingend belohnt und die Bibliothek vermehrt habe und uni daS fernere Wohl wollen desselben gebeten hatte, schloß ein allgemeiner Gesang die ganze herrliche Feier. Schillerfeicr in Leipzig. i. Morgenfeier in GohliS. Leipzig, 10. November. NederauS erhebend verlies die Schillerseier heule früh in GohliS. Wabrlich. wenn der erhabene Geist des LieblmgSdichlerS des deutschen Volkes hätte dom Himmel herabsehen können, er würbe seine Frenke daran gehabt baden. Nach 10 Uhr bewegte sich der Festzua. welchen die Schüler und Schülerinnen dcS Orte?, sowie die Mitglieder veS Schillervereins, die Vertreter der Gcinemvc. vie Mitglieder deS Kirchen- und Schulvorstande« und die Lehrer bildete», unter Anführung erncS MusikcorpS vom Schulhanse ouS nach dem Schillerbansc, dessen Garten und Räume festlich decorirt waren. Nachdem der Zug sich hier ausgestellt Halle, ertönten Verse dcS LicdeS: »Freude schöner Götterfunken", nach welchen der Herr Gcmciude- vorsiaud Singer den Nevnerplatz vor dem Hause betrat und die solgende, sicf ergreifende Rede hielt: „Rach altem schönen Brauch gilt unser erster Gruß heut an dem Morgen de- wieverkehrenden tO. Novembers diesem kleinen, unscheinbaren Hä»Scbe», daS sich mit seinem niedrigen Dache, seinen winzigen Fenstern und dem allen grauen Ge, mäuer ganz besonders abhebl von den andern.Häuser» unseres Gohlis. VaS im Lause ber letzten Jahrzehnte ein städtischer Gewand angetban bat. Wir grüßen dich bescheidene Hütte, du Kleinod, tu Juwel unseres OrlcS! Während »in dick her daö kleine Dorf zu ungeahnter Größe gewachsen ist, und sich weithin auSgebreilet bat, bist du geblieben waS du warst, ein Stück Erinnerung ans alter längst verklungener Zeit. Du bist geblieben und Du hattest ein Recht daraus! Denn jene niedrige Pforte, diese engen Raume, sie sabcn den gewaltigen Geisteshelden; aus der SlLlte, wo wir andächtig weilen wandelte der ruhmgekrönte Dichter fürst. ver nationale Liebling Allbeulschlands, unser Friedrich Schiffer. Unter demcin Dache dürft: er gesunden von schwerer körperlicher und geistiger Krankheit, hier fand er sich selbst wieder, liier am einsamen Plcißenslranbe erstarkte ihm wieder seine hohe Schassenssrcnvigkctt: bicr konnte er das wieder gewonnene Vertrauen und die Liebe zur Welt und zur Menschheit anLklingen lasten in die köstliche seiner Weisen, ,n daS Hobe Lied: „An die Freude". Darum sei gegrüß', bescheidne Hütte, unser Kleinod und Juwel, und wen» vor diesem Hause beute. w>e immer bei der Wiederkehr dcS GeburlSlageS unseres Schiffer die golvncn Worte jenes Liedes a»S Kindermund barmonisch ertönen, so soll dies löbliche Tbun Zeugniß ablegcu davon, daß Schiller in scinen unvergängliche» Werken gerade der deutschen Jugend eine» kostbaren, unerschöpflichen Schatz erschlossen bat. Ist schon die ganze Persönlichkeit Schiller'«, der unter den drückendsten LebeiiSverhällnisten, bei schwächlicher Gesundheit mit rastlosem Eifer und eisernem Fleiß? Meisterhaftes schuf', ein der Nachahmung wertheS Beispiel für euch Kinder, so ist er euch und der Jugend Deutschlands mit seinem glühenden Patriot:-,,,»». seiner hingrbenvcn Liebe sür da» veulsche Vaterland und mit seinem hoben Sinn sür alles Gute, Wahre und Schöne, wie cS sich überall in feine» Werken offenbart, ein leuchkcndeS Vorbild geworden. Darum soll in euren Kinderherzin die freudige Erinnerung a» unfern großen Dichter nie erkalten, seine Werke, feine Gedickte sollen euch lieb werden und die lierrlicken Gestalten, die Schiffer's edler, hoher Getankeiisiug schuf, soffen euch Muster und Sporn sei» zur Nacheiferung. Wir Alle aber wollen die Schiller'schen Schöpfungen Hochhalten, gleich den reinste» Perlen und beffsten Edelsteinen keulschcr Dichtkunst und un seren Gefühlen »atio »ater Dankbarkeit und Verehrung sür den großen Meister AnSdruck geben, indem wir angesichts unseres SchillerhauseS geloben, an unserem Tbcile mit dab.u z» wirken, baß die hohen, edlen, reinen Gedanken eines Schiller immer weiteren Eingang finden i» das Geistesleben unseres Volke- zum Wöhle der Menschheit und zum Segen dcS benkschen Vaterlandes. Und so laßt un« denn rufen: TaS Andenken unsere« Schiffer s Hoch, hoch, hoch! Unter entsprechenden Worten überreichte rin Kind den Kranz, mit welchem die Gcteoktasel geschmückt wurde, und weitere Verse de» angefangenen Liedes endigten die Feier vor dem Hause. Hieraus bewegte sich der Zug unter Musik Lurch taS Dorf nach der Schule. AlS sich hier die Fcstgenosten. so wie die oberen Elasten der Schule in, festlich geschmückten Saale versammelt hatten, ertönte auS frischen, jugendlichen Keblc» der reine und erquickende Gesang eine» Sck>lffer'jchc» L>edeS. woraus Herr vr. Gum brecht vie Rrdnerbübne betrat und eine Ansprache an vie Schulkinder hielt, die recht beberzigenS- wertb war. Von einem Worte de- gefeierten Dichter- auS gebend, schilderte c: die Erscheinungen deS Herbste-, in welchem zwar fch:inbar Tod e,»trete in der Natur, aber m der Erde doch da« Leben forlwirke, so daß »« in verjkazter Pracht im Astronomisches. * Am 7. November zeigten fick am östlichen Rande der Sonne bedeutende Fackeln» am folgende» Tage in der Nähe derselben kleinere Flecke, die am 0. früh einen größeren Umsang angcncmnien ballen und hauptsächlich auS 2 sehr großen und ellich-n kleineren Flecken bestände». Am 10. Vor mittags ll Ubr Geilte sich der im astronomische» Fernrohr rechts (in Wirklichlcil also linlS) stehende größere Fleck. Das Ganze bilde! eine äußerst interessante Gruppe, die m dem ans dein Angiistu-Platze oder Nach!« vor dem PeterSlbore aiisgcsicfften Tcumer'schen Fernrohre einen vortrefflichen An blick gewährt und in den nächste» Tagen in der Mitte der Sonnenscheibe zur Bcllansicht gelangen wird. Von besonderem Interesse ist jetzt auch der im ersten Viertel siebende Mond, die etwa erleuchtete VenuS vor und noch Sonnenunlcr- gang, Saturn mit seinem Ninge von ll Uhr Abend?, der Orionncbel von 8 Uhr Abend« au, außerdem der Andromeda nebel, verschiedene Sternhaufen und Toppelsterne. Alle diese Objccle zeigt jenes Fernrohr mit vorzüglicher Teuklichkeit. LeMsansschuß. * Leipzig, 10. November. Im BerbandlungSsaale der königlichen ÄlntShauptinannschait wurde am heutigen Morgen unter dem Vorsitz deß Herrn Geheimen Negierungörathcs AmtShanplnianu Ör. Platz»,an» eine Sitzung deS Bezirks ausschusteS abgehaltcii. in welcher Herr Astestor Demrani zunächst über einige Stenersachcn rescrirke. Der RccurS ccs Herrn W. in Dölitz soll als Beschwerve behandelt und ihr so stattgeacbcn werden, der Recnr» deS Herrn Apotheker Max B. in Plagwitz wird nach längerer Tiirchsprechung der Angelegenheit mit 5 gegen 4 Stimmen auS formellen Gründen verworfen, unbeschadet de- materiellen Inhaltes der Berufung. Ferner lag ein neuausgesteUleS Abgabenregulativ sür össenttiche Lustbarkeiten, Theater, Tanz, Caroussel, Schaukeln u. s. w. u. s. w. ber Gcmemve Gaschwitz vor. welche« mit einigen Abänderungen Genehmigung sinke!. — DaS Gc- meindcanlagenreInlaliv der Gemeinde Böhlitz-Ehreuberg wurde gleichfalls eingehend besprechen. B>S zu», Jahre 1887 hat der bisher dort üblich: ModuS den Verhältnissen ent sprechen, setzt ist der Bedarf dort ein größerer geworden, und der Genuinderalh bal beschlossen, daß daS Grundsleuerpläcipuum oo i 5 ans 12 Pfennige erhöht werde. Nack längerer Bc ralhiiiig wurde beschlossen, den Bescheid zu erlbcilen, daß die kcnrgl. Ämlrhaupluiannfchasl und der ihr bcigeorvnele Bc> zirksaussck'liß kein Bedenken tragen würden, wenn aus den Ginndbrsitz Vöhlitz-Ehrenbcrg ei» Betrag von 6 Pfennigen pro Eiuhcit noch besonders erhoben werde. — Sodann wurden einige DiSmembrationsgeiuchc aus Groß-PöSna, Groß-Dcuben, Leutzsch ». A geuchmigt. Ans Vorschlag des Herrn Vorsitzcnkcn wurde hieraus eine Anzahl gewerblicher Anlagen, unter denen sich u. A. mehrere Groß-, Kleinvieh- und Schwemcschlachlercie» befanden, vom Bezirksausschuß genebmigt. — DaS Gleiche erfolgte rücksicht- lich der Unterhaltung der Fußwege und Schleichen in Kölsch bar. — Betreffs der Anschaffung verschiedener Uten silien in der DezirkSaustalt Möckern soll dieBcdürfuch frage maßgebend sei». Einen längeren Meinungsaustausch rief die Eingabe deS Rittergutsbesitzers Wein schenk aus Wachau hervor, eS möge seitens der AmlShauptmannschasl ein allgemeines Verbot ertasten werden, dah>» gehend, daß i» de» Ortschaften dcS Bezirks die Gänse nicht mehr aus die Straße gelassen werden Begründet wird die Eingabe damit, daß durch die t'rciumher- laujendrn Gänse nicht selten die Pserre scheute» und somit mancher Unglückenlstandcnsei bezw. entstehe» löiinke.HcrrNiller aulSdesitzer Kobitzsch bezeichnet? cS als sehr zeitgemäß, diese- Veibot zu ertasten, ebenso Herr Nitterguispachlcr LlebeS lind, welch Letzterer noch ganz besoncerS auf den großen Schaden binwicö, den es für die Fcldbesitzer mit sich brächie, wen» Lenke, die keine» Grundbesitz baben, die also unan sässig sind, Gänse hielten. Herr Gutsbesitzer Li ebner Lieberlwolkwitz bemerkte, eS sei nicht zweckmäßig, da« oben milgethcilte allgemeine Verbot zu erlasten, da sonst die Gäns ans die Felder seitens ibrer Besitzer getrieben würden, was bedeutenden Schaven im Gefolge habe. Der Herr Vorsitzende bemerkte, daß in letzterem Falle nach dem Slrafgesetzbnche der Feldbejitzcr daS Rcchl habe, die fremden Gänse zn pfänden. — Schließlich gelanate die Versammlung dahin die Erledigung dieser Angelegenheit zu vertagen. Herr RegierungSralh von Loeben erstattete sodann daS Referat über eine Angelegenheit, welche ganz besonders in de» Vororten Interesse erregen wirb, welche mit dem über nächsten Jahre zur Slabt Leipzig einbezirkt werden sollen Der Gemelnderath von Connewitz bat beschlossen und die ein- .znverleibriidin Vororte e.usgesordert, zu beschließen, die Ge mei'.lderalbSergäiizungSwablcn in diesem Jahre nickt vorzu nehmen, dann! nicht Personen in die bezüglichen Gemeinde räibe kommen, welche der Lösung der EinverleibungSsrage Hindernisse bereite» könnte». Dieser Connewitzer Nussorkeriing haben sich aiigeschlossen die Gemcinderälhezu Lö S n ig. M öcker» K l c i n; s cd o ch e r, P r o b st h e i d a. N c» r e n d »i tz und A n g e r - Crottendorf. Bei letzterem Orke. der bckannklich 1 Jahr früher alS, mit Ausnahme von Reudnitz, alle übrigen Vororte einbezirkt wird, gab man die Zweckmäßigkeit deS Wegfalls der ErgänzuiigSwohien zu. Nicki so bei den übrigen ge nannte» Genieindrn: hier ging die vom Collegium ciiibellig gelbe.lte Meinung des Referenten dahin. eS solle durch Er greifung einer derartige» Maßregel den betreffende» Gemein den nickt künstlich die Mögleckkeit verschlossen werden, eine andere Strömung in die Gemeinderälhe zu bringen. ES sei ganz undenklich, daß infolge der ErgänzungSwahlen andere Elemente in die Gemeindevertrelnngen kämen. Ter Bezirks ausschuß beschloß demnach einstimmig, affe Beschlüsse der vermiedenen Gemeindevertretungen, sofern dieselben de» Weg fall Ver ErgänzungSwahlen betreffen, nicht zu befür worten. Nach erfolgter Genebmigung der Aenderung des OrtS- sialutS von Burghause» (Abkommen mit Gundors be treffend), de« OrtSslatutS von Gunvorj und Probstheida wurde die öffentliche Sitzung geschloffen, und e« erfolgte in brr nichtöffentlichen die Erledignng verschiedener Schank« roncesstonSgesnch». Lnnst-Verein. * Neu auSgefielkt sind im Oberlichtsaal solgende Oelgemälbe: ein großes Scklachienbild „Versprengte sranzSslsche Kürassiere i» der Schiacht bei Sedan" von George Koch in Berlin, zwei „See tücke" von Friedrich Preller rn Dresden, ein „Tbierslück", zwei Hunde darstellend, von Bertha Nusjem Ordt in Flensburg. Ferner der Naschdorss'sche, von Kaffer Friedrich genehmigte Ent- wul f zum Neubau de) Lomes und zur Vollendung deS tän.gl. Schlöffe« in Berlin. Ausgestellt bleiben: eine große „Sllpealaadlchast" von Comvton inMüochen. „Morgensnmmiing"von Hugo Müdlig in Düffeldors. „Userlanbschajl"von Albert Halle, „Die drei Zinken", Alpenland- chai» von O. von Hameth, eine „Tiroler Landjchast" von HauS Dahl in Düsseldorf, „Landschast" von H. Richter.LelenSdors, Laut» btiuin Sofia 8»Iut« in Venedig Mit dem Oaoale xrnuäe ' von Richard von Hagen, eine Mädchenfignr „ThiSdc" vou E. Becker in Berlin, „DaS Kolosseum in Rom" von M. Tuben- hal» „Junger Geistlicher bei der Arbeit" von Hugo Vogel in Berlin, rin Oclgemalde „Kronprinz Friedrich Wckhclm bei Wörlh" von L. Kolitz in Kassel, ei» „Blnmenstück", Oelgemäide von Amalie Rost in Leipzig, zwei Oelgemälbe von Anna LangerhauS in Leipzig, zwei Oelgemälbe von Otto FSrsterling in Leipz'g „Dm Maurino-Lee" und „Bia Dpvm bei Nom", ein Oelgemälbe von Wilhelm Geißler in Berlin ..Der Strohwittwcr". eine Land- lchast „Waldpari!:" von A. M. Lindström, rin Oelqemäkte von Theodor Weber in Paris „heimkedr von Fischerbooten" ein Lelgemulde „Nach den, Feierabend:" von OSkar Schulz in Weimar, eine größere Reihe von Aguarellcn, nämlich: 36 Stück von Eiigöne DÜcker »i Düsseldorf, 16 vou Güntder-Naumburg in Berlin, I (daS Innere ber neuen Snnogoge inBerlin)von Cnrt Stöving in Berlin; endlich zwei Portrailbuften, die des verstorbenen Prosesjors Wagner und dcS verstorbenen PreffcssorS Riedel, modellirt von A. Lehnert in Leipzig, eine Porlraitbüste von Dora Beer in Lcip. zig, eine Büste, den Reciiator Tü.jchniann darstellend, von Gustav Kietz i» Dresden, sowie eine Gruppe „Adam und Eva", modellirt und «n Holz ouSgesuhrl von C. Röder in Dresden. Del vecchio's Lunstausstcllung. Eine» sur uns Leipziger seltenen und besonderen Genuß ge» wähn letzt eia ziemlich großes, schön erhaltene» LandschastSbild von der Hand Carl Roll mann'« (s 1850 zu München), ein Motiv ouS Griechenland. Dem Aufschwünge der Malerei im Gebiete der idealen Landschast, wie er durch Jos. A. Koch und Schinkel gegeben war. wußten seinerzeit C. Roltmann, F. Preller. K. F. Lessing und l. W. Schirmer ciuerseils die technische Unbetplslichkeit und Hätte, andererseits die mameristliche Anlehnung an Aeltrres abzustreisen und im sichere» Anschluß an dir Na:u: einen ihren Vor gängern noch fehlenden höheren Grad von Walirheit zu ver- leihen. Der bedeutendst: unter den vier zuletzt Genannten war unstreitig Roltmann. Wer kennt uickt seine herrlichen ilal enischen Landjaaslen unter den Münchner Arkade» uno seine griechischen in der dortigen Pinakoihil? Erreicht ec vielleicht auch noch nicht die großen Niederländer, so war doch aus dem Gebiete der Idealland« schalt bis dahin seit Pollssi» und Claude Lorrain «ichlS Achnliche» geschaffen worden. DaS hier auSgestellie Bild ist ein unaiffcchlbar echter ..Rollinann" aus der besten Zeit des Meisters. Die Dar stellung de) Himmels und der BcleuchtungSeffeele ist von bedeuteader Schönheit und zeigt die ganze Rolimana'iche Mcisterjchast. Ein Bild von ganz eigenem Reize ist der „Baucrutanz" von Pros. Otto Seitz in München. Diese Bauern und Landsknechte, junge Dirnen und alte Weiber sind keine Modelle, in die Tracht der dargcstellien Zeit gesteckt. ES sink» echte Mensche», wirklich so lebende und handelnde Menschen, wie sie hier dargestelll sind, denen bis in den seinstcn Mienenzug, die kleinste Rocksalte der echte historische St mpil ausgeprägt ist. DaS Bolk-treiben ist m. t echt niederländischer Frische geschildert, und mau kommt gar nicht zu der Frage, warum mall der Maler nicht lieber ebenso wahr und packend Kinder jcmer Zeit — da» würde er ja sicher rbeujo gut zu Stande bringen —, sondern man freut sich einsach über da- B-ld, so wie eS ist. Den ZeulypuZ der Gegenwart hat Otto Kirberg in seinem „Lustigen Abenieuer" wundervoll gezeichnet. Er bewährt hier wiever seine Meifterichast in ber Schilderung eines „SchifferheimS" und seiner Insassen. Der junge lebenc-srijche Seemann un vollen Lichte, welches durch daS vom Nnbbarimichraiike links für den Beschauer ver. eckte Fenster den Inneulauin üderströmr, hat seine Netzili ickerc, »nlerbiocken, uni der dralle», auS der blinkenden wubereu Küche lcieingetiitene» Dirne eine augenichcinlich hüchü lustige, wohl fast pikante Geutnchle zu erzählen. Micuenspicl und Haltung bet den Gestalten ist m.t Ivsthar.r Lcbciiewahrheck gezeichnet. Der Franzose Felix Ziem ist durch ein prächtige» kleineres Bild verirclen, eine» seiner Venediger Motive, „Blick aus Venedig" auS de» Lagunen. Wie >o alle» seinen Bildern weiß er auch hier in eigener Verbindung von Leeüuck »nd Architektur die ganze Fardeiigluih des südlichen Himmels zu schildern. Em oder vielmehr das Hauptbilo der Ausstellung ist «in Brustbild „Franz Likzt'S" von der Hand Franz v. Lenbach's. TaS Bild ist offenbar eine der besten nud gelungensten Arbeiten des Meisters, bei welcher an die Stelle der Vielen nicht behagenden skizzirenten Dciic eine tiefer gebende AliSardcilung und Vollendung getreten ist. Die vornehme Durchgcistigunq dieser LiSzt-Kopie« ist von wunderbarer Wirkung. Für unlere Musiksladt muß daS Bild offenbar noch von ganz besouderer Bedeutung und ganz besonderem Reize sein. Ein seingestiniiiiteS HochzelnraSbild ist Ernst Heyn'» „Blick aus den Schwarzbachgh sicher im TauserSrbal (Throl)". Ueber de» kräftigen lästigen Vordergrund mit iemer Staffage und den im Abend- qoloe gebadeten Föhrenw pleln, jenseits des schon von »ndeinilichem Abinddunkel eriulllen ucigähnenden ThaleS geht der Blick aus die mi Abcnkckcheiu gläni-nde», in ewigem Schnee starrend.» Bera- Massen. Eine mtt schöner Farbenkraft auSgeiührte PasteUarbctt ist K. SöhuS „Uiitcrhailung", ein Gnüorreipielcr, dem em kleine« Mädchen neugierig lauscht. Die Gcstalien sind beide prächtig charaktcristit. Eine größere Anzahl noch sehr bcachtenSw rlhcr »euer Sache» muß, uni heule inicht zu lang zu werten, für eine dem- uächstige Besprechung ansbewahrt werden. Adols WeiSke. Neue üunstsachen. Im Schausenster der Kunsthandlung von I. B Klein iNeu- markt) befindet sich seit einigen Tagen eine Pvrlraitarbeit anSgestellt, welche in der Thal Beachtung verdient, nämlich ein von einem zum ersten Male aus diesem Gebiete und mit gutem Erfolge vor dre Oeffenlllchkcit tretenden Künstler, B. Klemmen (Connewitz. Elisen straße 10, II), in Pastell nach photographischer Vorlage anSgesührte Brustbild eines älteren Herrn mit we.ßem Haupthaar und Bart Die Arbeit bekundet eine treffliche Beherrschung der Technik und zeigt eine offenbar treue Wiedergabe de» Charaktcriüischc». Eine büchst beachlcn-werthe Erscheinung auf dein Gebiete ber Gemälbereproduclion verspricht die von Oe. E. Alb-rl'S Kunst- a »stall in München in baldige Aussicht gestellte Veröffentlichung von Reprobnttioiien nach der „Gemälde - Galerie deS Grase» A. F. von Schack i» München" in Helivgravüreblättern mit be gleitendem Texte von Gras von Schack, und zwar sollen 75 Blatt mit einer Bildgröße von 25 zu 30 cm und lO Textillustra lionrn erscheinen. Iu acht von 0 zu 6 Wochen erscheinende» Liefe rungen wird das Werk vollständig sein, und zwar wird cS in einer Ausgabe „vor der Schrift", die Bilder aus Lbmavapicr. zum Preise von 00 für die Lieferung, und in einer Ausgabe „mit der Schrift", die Bilder aus weißen, Papier, zum Preise von 25 ^l für die Lieferung erscheinen. linier den Sehenewürdigkeilen München« nimmt ja bekanntlich die einzig tastehende Gras Schack'sche Galerie «inen der ersten Plätze ein Vom jeinfinnigen Gründer der Galerie schon frühzeitig in ihrem vollen Werth« erkannte bahnbrechende Meister der neueren Kunst sind bekanntlich in dieser Galerie aut ihre» besten Sachen vertreten. Des strengen Cornelius „Flucht nach Egypten", Aenelli's vollcndetsl- Compositioneii, eine Reche anmuthigcr Werke M. v. Srbwind's. zahlreiche Meisterschöpfnogen Anselm von Feuerbach'S. BSck ltn'S, v. Lenbach's, Werte von Bode. Führich, H. Heß. Neureuther, Preller, Roltmann. E. Siblelch, Spitzwcg. Stcinle begegnen dem Beschauer in der Graf v Schackffchen Galerie. So wirb denn mich da) in Aussicht aestellte Nr. E Albert'sche „Heliogravürewerk" sur jeden Kunstfreund von höchstem Reize sem Fr. Pecht, dem schon einige Blätter davon
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