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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-11
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1888
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3lk. Achte Seilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Sonntag ven 11. dkovembcr 1888. VolksuiirUchaftliches, M» für diesen D^eik bestimmten Sendungen sind zu richten un den veranüvorilichen Redactenr desielk-cn L. «. Lau» ln Leipzig! Folgendes mit: 1S-«i ? 39 38 9 8 30 30 15 14 24 24 11 10 28 28 113 582 116107 903 1 101 563849 591 1.58 70158 77 098 493 692 514 060 467 936 478 876 Fernfpreckttneldnnq. * Berlin, 10. November. Gestern soll in Rußland der Ab schluß der ueueu Hundertmillioaeu-Anlethe stattgesunden haben. Verm 1 sch te S. * Leipzig, 10. November. Der l.tzie Tbeil de§ Jahres berichtes der Handelskammer über das Jahr 1887 ist uns beule zuqcqange». Er enthält aussührliche Berichte über den Gang des Handels und der Industrie nach folgenden Ablheilnngen: I. RostprvLucle ans dem Pflanzenreich. II. Tbicrifchc Rvkvroducce. III. Pimerulische Rohprodukte. IV. Handel in Mciallen. V. Maschinen und Instrumente. Metallwaare» überhaupi. VI. Mineralische Waaren. VII. Chemische Erzeugnisse und Verwandtes. VIII. Nahrungö- und Genußmittel. IX. Webwaaren-Iudustrie und Handel mit deren Erzeugnissen. X Leder. Raiichivciaren-Znrichteret rc. Waareu aus Leder. Haaren. Gummi rc. Xl Waaren aus Holz und verschiedene» Slosfe». XII. Papier und Waaren an? Papier. Chroms- und Glanzpapie-.e. Buch- und Steindruck. XIII Der Le pziger Vach» bandet. XIV. Tie Leipziger Messen. XV. Geld- und Creditgeschäst. Vörie, ferner: Ei irichinugen »nd Umsang des Verkehrs. *— lieber die Bierbrauereien des Leipz gec Bezirks im Jahre 1887 »heilt der Handclvkammcrbericht folgendes mit: Geiainmlzahl der Brauereien am Jahresschlüsse davon » in der Stadt l>. aus dem Lande Im Betriebe waren im Laufe deS JahrcS a störte b. ans Arauanz-ige steuernde .... Vorwiegend »bergährigcs Bier bereiteten. . - uniergäbkiges - » . . Sie verwendete» '»etreide. . . , Dplclr. - » Malzsurrogate. . - Sie erzeugten Bier...... KI davon a. obergährigeS ... » d. »nt.rgähriges... - Brauslenec wurde vereiimahmt . . *3! Hiernach hat sich nn Eialsjahr 1886,87 dicZihl der Brauereien tvicdcr um eine vermindert, hingegen ist die Menge deS erzeugten Vi-reS gegen da- Vorjahr um 27 300 Irl oder rund 5 Procent gestiegen. Wie im Vorjahre kamen auch im Jahre 1887 die niedrigen Preiie der Gerste und des Hopsen» dem Braugeichüste zu stallen. Zugleich wuide ober dadurch die Concurrenz erheblich verschalst und der Absatz crichwert. Um den Absatz zu sichern, werden de» Kunde» oft sehr wcttuehende Zugeständnisse gemacht. Immer mehr wird e^ übl ch. daß Brauereien selbst Schankstätten errichten oder pachten, li», Wicthe einziisetzcn, die von ihnen abhSnHcn; selbst ältere Brauereien, welche sich bisher sehr zurückhaltend gegeigt Hallen, konnten sich dem Ankaus von Giuiidstiicken oder doch dem freigebigen Ge» währen Vv» Darlehen Mit oder olme Hypothek nicht entziehen. Von Tbesdencr Brauereien wurden selbst Flaschenbier.Geschäste hier crr ch.'t, welche unmittelbar mit der Privaiknndschast verkehren; in der Haiipttach- siiid es einfache Biere, welche sie hier zum Verkaufe bringen, sie liefern diese Biere, welche leichler als die hiesigen sind, sehr billig, und wenn sie auch kaum dabei verdienen, so schmälern lie eoch den hiesige» Brauereien de» Absatz. Die Erhebung örilicher Verbrauchssteuern aus Bier, welches von auswärts cingesühit wird, hat bereits in einer großen Zahl von Stählen Play gegriffen; bei der starken Concurrenz sind cS aber zumeist die Brauereien, aus welche diese Abgaiie zurücksällt, umsomehr empfinden die diesseitigen Brauereien den Wettbewerb, welchen ihnen die bayrischen sogenannten Schankbiere machen. Ein Tyeil des ErjolgeS dieser Biere ist nnziocifel hast aus Rechnung des VorurthOls zu setzen, welches gegen d,e nord deutschen Biere b, steht und bestehen wird, so lauge nicht auch in Nord- d-utschland gesetzlich vorgeschriebe» wird, daß Vier nur auS Hopfe» und Malz bereitet werden darf. Zu den Brauereien de» Bezirte-, welche aus Aktien gegründet sind, ist als dritte die Niebcck' ch- in Reudnitz hiiizrigctonliiien: von de» beiden alleren bat die Vereins-Brauerei für das GeichättSjahr I886/d7 eine Dividende von 21 Proc. ergeben, während die Gvhiiser ihre Uittetbilavz um rund 40000 >1 ver mindert hat. *— ConcurS Sandbank. Im Coucursversahren über da» Vermöge» des Kaufmanns Bernhard Sauobaiik soll demnächst eine Abschla gSverike ilung eriolge». Nach dem ausgemachte» StatrrS sind h erbei z» berücksichtigen 1056,90 .»> bevorrechtigte Forderungen und 3 813 447.04 ./I Forderungen ohne Vorrecht. Da der vcrsiig- t are Casstndestaiid 845 380,79 beträgt, so werden für die Gläu biger 22 Procent aus den, Concurse sich ergeben. *— Uebersicht über die bei der Güter-Expedition Leipzig I (Bayerischer Bahnhof) in, Monat Lctober 1888 ein- uns abgegangenen hauptsächlichsten Güter mengen. n. Emvsaiig: Eilgut Binnenverkehr 348867krr, Eil gut Durckgrngsvcrkehr 48080. Fachlgut Biiinenverkelir 2 148 637, Frackiigul Durchgangsverkehr 352 767, Kohlen 31 774240, Sammel gut 675 601», Bier 6>9«>!«0, Holz 1092 780, Steine 9 858 540, Eii'e» 33!» 450, Stahl 10.500, Kalk 655 OM. Bücher 360 150. Papier 572 77«», bunmwollene Waaren 148 990. Holzwaaren IM 870, Ilm- zngSqut 121 3M. BrigiietleS 750 500, Melasse 135 190. Wollwaaren 0-6 210 Asvhgltuiasi r 120OM, diverse Lidiuigen 1 366 720, Summa 51 776880 k^; b. Ver sandt: Eilgut 276 107, Stückgut 3957 942, Sammelladungen 1984 156, Spirttus 102 490, Eiien 521856, Hülieusrüchte 37 125, diverse Ladungen 2465327, Summa 9345 M3K^. — kartvsselse» dungenim Durchgangsverkehr 22 Wagenladungen mit 226 330 k^. *— Tentiche Neichsbank. Wie gewöhnlich, so hat auch dies mal in der ersten Wockie deS November ein ansehnlicher Rückfluß in die Caisen der Banken stattgesunden. Eine Abnahme hat wiederum der Metnllbestand auizuwkisen und zwar um 3083000.sk, während in der correipondirenden Woche deS Vorjahres eine Zunahme um 5060 00» G! stallgeiunden hatte. Das Wechselporteseuille wurde um 20 020 000 ./t (1888: 15 196OM Vt/ erleichtcit und gleichzeitig ginge» die Lombardbestände um 11 209 OM VI (1888: 1999 000 zurück. Ter Betrag der umlausende» Noten reducirle sich um 21 IM MO (1888: 15191000 .^!) und ebenso sind die Giro- >: rbindlichkeiien um 14 526 MO Gi zurückqegange», wäbrend sich ft-lche in der ersten Novembcrivoche des Vorjahres um 4 735 OM erhölücn. Tie sonstigen stattgesundenen Veränderungen sind nicht von Belang geweicn. Tie steuerfreie ploicureserve, welche ain 31 Lctober c. 153,36 Millionen Mark betrug, stieg aus 170,08 Millionen Mark, gegen 167,68 Millionen Mark am 7. November 1888. *— Ungarische 4'/,procentige Investition».Anleihe. An der Börse wurde hcuie Ungarische 4'/, proe. Investitions-Anleihe zum Eoiirs von 98.25 gehandelt. —r Oschast, 9. November. Unter Vorsitz de? Herrn Ctadtrath Lazer wurde am 8 d M. hier d>c Generalversammlung der hiesigen Bra ugenosien'chast, welche Eigeiilbümerin der im Orte befind lichen Brauerei in, abqehollcn. ?!ach dem Vorträge der JabrcS- rechnung. deren Iustificatton ausgeiprochen wurde, betrug die Ein» iiabme 11 783,94 .st. die Ausgabe 8051,91 » und der zur Ber- lh-ilung g-langeude Cassenbestand mithin 3732.03 -/i D«e fistgestellle Dividenoe betrug ininierhin pro Rctie 8 ^ — DaS Geschäft ist unnierhin noch nicht !o schlecht. G Zwicka», 9.November. Dir Versuche, deutsche Kohlen in Italien einzuiühren, sind als gelungen z» betrachten, denn obg eich im J-ihre 1886 die Einfuhr von Kohlen nach Italien im Veral iche zu 1885 wieder um ein Geringes gesunken war, ist doch im Jahre 1887 wieder eine Steigerung zu bemerken gewesen, wie aus loigenden Zahlen hervorgeht: Die Gejammteinsuhr von Kohle» »ach Italien betrug . is-L «W v-87 ... 86 921 » 114493 » 103 074 » . . . «716 807 » «7 903 » 34 012 « 70 203 t Daraus ergiebt sich, daß Deutschland an der Gesammteinsubr im Jahre 18x5 mit 2,3 P-ocent, im Jabre 1386 mit 1,1 Prosen«, im Jahre 1887 jedoch Mit 2 Procent betheiligt war; serner daß dir Steigerung im Jahre 1887 ans eine weilereBesserling schließen läßt ua» d«ß besonders dir im Norden JtOlieus ausfiredende Industrie aus Frankreich. « England . - O-lterreich Deutschland 2653 380 t 3 229 581 t 79 721 t 119 110 t sür »nS ein Absatzgebiet werden dürfte. Ist auch unser Ge-'tei dabei nickt direct belbeiligt, so wird doch durch diese Sachlage der Kohlcn- markt im Allgemeinen beeinflußt, I- Frelbrrg i. T„ 9 November. Nachdem da« Abkommen der hiesigen städti'chen Behörden mit d-r Allgemeinen Deutichen Credit- anstalt za Leipzig mit Genehmigung der königl. Ministerien des Innern und der Finanzen über die Tvnverjion der Frei berger Anleihe» perfect geworden, werden die Inhaber von Freiberger 4 proc. Stadlschuldscheine» von den Emissionen der Jabre 1872 und 1880, sowie von 4 proc. Piioritütsobligaiionen des ehe- maligen Gasbeleucht»iigsaclie»verrins zu Freiberg (vom Jabre 1863 und 1866) autgesordert, sür ihre Schuldscheine vom 31. März 1889 bez. vom 30. Juni 1889 ab den Neinwerth in Empsang zu nehmen. ES kann dies bei der hiesigen Sladthauplcassc oder bei der Allge meinen Lettischen Credilanstalt in Leipzig oder deren Filiale in Dresden geschehen. An denselben Stellen wird denjeniaen Inhabern von Schuldscheinen, welche in die Herabsetzung des ZmssnßeS aus 3'/, Procent willigen nnd ihre Papiere in der Zeit von, 12. No vember bis 8. Drcember d. I. e,»reichen, eine Prämie vo« Proc. deS Nominalbetrages gewährt. — Wie wenig berechtigt die Schwarz- seberei war, denen man sich vielfach bezüglich des siskali scheu Erzbergbaues hiugab, zeigen die B.'ihällniffe der fiskalischen Glichen Beihilfe Erbitolln und Tburprinz Friedrich August Erbstolln, deren längere Zeit beiürchtetes Erliege» die arbeitende B-vö kerung von Halebrücke und RoOeniurlh eine? ihrer Haupinabruiigszweige beraubt l aben wurde. Bei Churrrinz Friedrich August Erbstolln ist die Belegschaft sott dem Jahre 1886 vv» 335 Mann aus 244 v-r- Mindert worden; dagegen sind b>i Beihilfe Erbstolln (wie schon aus dem letzten Landtage ang-deuiet wurde) die Ergebnisse sehr ersreu- lich, so daß die Belegschait von 130 Mann aus 147 gestiegen ist. und man hofft dort, wo sich früher in der Nähe die sehr ergiebige Fund- anibe St. Johannes befand, eine wettere günstige Ausbeute und Förderung. sif TrcSVrn, 9. November. Dresdner Börse. Die Mü- glieoer der Dresdner Fondsbörse werden zu einer außecordrnllichcii Generalversammlung auf de» 11. kommenden Monats einberufcn, um über einen Antrag des Börsen-VorstaudcS wegen Herab» tznng brr Miiglicderbeiträge Beschluß zu fassen. Die überaus günstigen finanzielle» Verhältnisse der genannten Corporation lasse» eine solche Maßnahme gercchijerligt erscheinen. Trespen, 9. November. KohleutranSporte auf den königlich sächsischen Staatsbahnen in Wagenladungen zu 5000 Ke während der Woche vom 28. Oclober bis mit 3. November o.: Sächsijche Sleinkoblen au« dem Zwickanec Bezirke 6822 Ladungen, aus dem Lligau - Oelsnitzer Bezirke 3871 und auS dem Dresdner Bcziike >334, znianimc» 12 027 Ladungen sächsische Steinkohlen gegen 12 385 in der entspreche,idcn Woche deS Vorjahres; schlesische Sicnikohlen 1404, böhmische Braunkohlen 13 169 und allenburgische Braunkohlen 3204, Hohe» überhaupt 29 804, demnach enifiele» aus jeden lag im Durchschnitte 4358 Ladungen. In der ent- sprechenden Woche des Vorjahres wurden an Kohlen im Ganze» 30 608 Ladungen befördert, so daß damals aus jeden Tag durch schnittlich 4373 Ladungen kamen. TrcöSe», 10. November. Actienbierbrauerei „Gam- bkirins" zu Dresden. In jüngster AussichtSrathS-Sitzung kam der Belicht der Direktion mit dcn Abschlubzisfer» per 18x7/88 zur Vorlage und wurde testgcftellt, daß der Abiotz inr verslossenen Ge schäftsjahre 39 452,67 itt i-iclusive 2 508 896 Stück Flaschen be tragen hat, so daß ein P!uS von mehr als 10 Proc. gegen das Vor jaür erzielt wurde. Das GeschäsiSresultat ergicbt einen Ilebcrschuß von 61446 .«i. woraus die Unkosten der II. Emission der lypothe karischen Theilschuldverschreibungcn und Gennßscheine mit M47 ./il 77 zu bestreiten sind, jo daß ca. 53 OM .st zur Verfügung der Generalversammlung (die am 17. Drcember 1888 statifinden soll) verblcibcn. — In Anbetracht des Umstandes, daß im Vorjahr: der volle Reingewinn zu Extra - Abschreibungen Verwendung gesunden bat, dürste der Wunsch der Acnonaire ans Zahlung von 4 Proc. Dividende auf die Stamm-Prioritäts-Actien diesmal Berücksichtigung finden können. —Altenburg, 10. November. Nachdem die Converti- rung der vierprocen»igen Laiidesbankobligationen beendet worden ist, hat sich ergeben, daß ungesähe der ausge- gebcuen Obligationen zur Convertirnng eingcreicht wurden. Inj. gelammt sind sür ungejäbr 18000000 .dt Obligationen convelliri worden, davon bie Halite bei dee Bankiirma Oliv Lingkc hier. Zur Rückzahlung dürste» Obligationen ttn Gesammtbetrage von u»- gesähr 1 Million Mark eingereichi werden. Apolda, 9. November. In der Geschichte der hiesigen Wirkerei.Industrie wird das Jahr 1888 niit goldenen Lettrrn verzeichnet werde»; denn es hat »ns einen recht befriedigenden Ge schäftsgang gebracht. Während in anderen Jahren die Arbeit nur bis Ende September währte und tu den Monaten Oclober bis De- c inber die Musterungen vorgenommen werden konnte», ist jetzt »och immer mancher Auftrag zu erledigen, dock, müssen die neuen Muster in die Welt gehen, wenn die neuen Bestellungen rechtzeitig cinlauien soll ii. Die Nachsrage nach ArbcttSkiästcn hält noch üiimcr an, ein Zeichen, daß der Gc'chäsl-Sgang auch jetzt noch bclriediqeiid ist. Tie cingetretene winterliche Witterung wirb nur dazu beitragen, die Nachsrage nach den hier gefertigten gestrickte» Wollwaaren zu steigern. -r. Meiningrn, 9. November. In Heinrichs bei Suhl soll eine elektrische Straßenbeleuchtung ins Leben geruien werden. D r Elekcotcchiiikcr H.inr. Habermann will dieselbe so billig Herstellen, daß sie »in 200 ,4l geringer im Preise stehen soll als das Petrolcuin- licht. — Die Malzfabrik Mellrich stadt hat ca. §5 Proc. des ActicncapitalS verdient und wird nach großen Abschreibungen eine Dividende von 12 Proe. vertheilen. — In der Großmaiin'ichen Fleijchwaarenfabrik in Coburg, welche erneu ansehnlichen Gebäude- camplex umfaßt und mit den neuesten technischen und maich »eilen Einrichiungen ausgestattct ist, mußte bei der großen Ausdehnung, w lche der Fleischwaaren-Export genommen bat, ein massives dreulöckigcs EckäanS errichtet worden, welches jetzt mtt einer ganz aus Eisen construirten und bis unter daj Dach reichenden EiS-Baggrr- maichine veriehen worben ist. — Fleischwaaren (Wurst man cherlei Art, Schinken r:.) bilde» überhaupt eine» der beachiens- werthesten Derjandtarttkel Coburgs, und sind an demselben, außer der genannten ansehnlichen Fabrik, auch noch mehrere Großnietzgcr be- tbeiligt. Ein Tbeil der Waaren geht überseeisch, daS Meiste aber nach den kontinentalen Großstädten. *— Zum Handel mit Smhrna. Nach einer amtlichen M>t- Iliecknnq a»S Smyrna verfallen die deutichen Fabrikanten, welche Geschäfte mit der Levante mache», immer wieder in den Fehler, daß sie sich nicht str>ng an die angegebenen Muster batten und habe» sich dann die Folgen selber zuzuichreiben. Während srüher de Zahlungen meistens recht langsim gingen, daben jetzt manche Kausicitte dadurch eine regelinäß'gere Zahlungsleistung erzielt, daß sie die empsangenen Accepte den Banken zum Einziehen geben Ji- desscn sind auch Fälle vorgetainmen, in denen dortige Bankiers, nulche Gelder sür d mich» Fnbrckcn zu erbeben ballen, mebr ihre» eigenen Nutzen und denjenigen der dortigen Knufl'uie wahrgenomme» daben. Es ist deshalb zu euipseblen, sich nur mtt Bankä-iuiern in Verbindung zu setze«., welche in jeder Beziehung gut einp ohlen sind. Käln. 9. November. Die Octoberstntistik des Rheinisch- Westsälischen Roheisenverbandes weist eine Production von 116 858 t aus. Tortmuup, 9. November. Die Generalversammlung der Guß- stahlwerke Witten genehmigte die Vertheilung von 7 Proc. Divi dende. Tie Au sichten sür daS lausende Jahr gestalten sich nach Mittheiliing der Verwaltung günstiger. Hamburg, 9 November. Kassee-Termingeschäft. Die Standard-Muster von good average Saittos-Kafsee für das Ernte jahr 1888/89 sind sestgrstellt und I-noen gegen Zahlung von 3 per halbes Kilo von heute ad beim Secretair de« Vereins der ooi Kassrehauvel belheiliglen Firmen abgelordert werden. Vom 1. De cember » e. ab werden T-rttstcaie über die Lieferbarkeit von good average SantoS-Kaffee im Termin-Handel seitens der Waoie« Liquidatlons-Casi« onsschlicßlich aus Grund der für das Erntejohr 1888i1889 kstgestellten neuen Standard-Master »rlhellt. B«» zum 30. November ,. «. inclusive bleiben die bisher gellenden Tupm unverändert in Kraft. (H. V-H.) *— Kassee-Terniinmarkt tu Homburg. Aus H.imburß, S. d. vk.» wird der „Fr. Z." gesthrktzdep: „Del Vorschlag der Waaren-Liquidations-Casse. nach welchem inr Fall der Noth bei der Abwickelung des Termingeschäfte» in Santo» good overage-Waare sür letzlere eveniuell andere gleich- oder lwberivertkige Oualiiälen zu silbstiiuiren seien, erlährt insotern eine Opposiiion, als mau von a> derer Sette vorschlägt, den Mak'ern eine Pt xmialglenze sür die von ihnen vorzuuchiiikiiden ojficiillen Notirungen vorzuschreibe». D'cftr Vorschlag findet jedoch wenig Anklaug, weil durch die ?IuS- sübrulig desjrlben eine tadelnsiverlhe llngenauigkett in die Preis bestimmung tineingelraqen wird. ES ist der Vorschlag in der Thal auch nur gemacht worden, weil man fürchtet, daß die drcretirle Lieferung anderer Kaff es als der gekaufte» SantoS good average zu gerichtlichen Weitlänsigketten iührcu kann. Diese Befürchtung ist aber um so. mehr hinfällig, als J-der, der Terminroniracte cingehl, sich dem vo» dir Waaren - Ligiiidattons - Lasse sestznft-relide» Reenlaliv »nlerwersen niuß, widrigcnsalls die Fasse ihm den Eingang der Differenzen nicht durch Buchnug der Conlracte geioähr- leistet." *— Die Hotstenbraucrei in Hamburg. Die Abrechnung ergicbt einen Bierverkans von 73 423 1,1 gegen 70262 im Vorjahr und einen Drulto-Gewinn vo» 292 632,32 Dazu fommen 1117.66 Vortrag aus dem Vorjahr. ES wird die Verwendung von 157 219,66 zu Avlchieibuiigen und Rrservestelluiige», ferner die Verkeilung von >20 0>X1 ./t als 10proe. Dividende auf das Ncliciicapital uud 15 871,46 als Tani vnie, sowie der Ueberlrag von 658.86 -/d aus neue Rechnung vorgejchlage». *— Aktien Bierbrauerei Lübeck. Wir tlicilten bereits mit, daß der Auft'ichiSraih beschlossen hat, der am 8. Teecinber stati- ffndeuden Genera! Versammlung eine Dividende von 8 Proc. zur Vertheilung vorzuschlagen. Wie wir weiter hören, beträgt der Rein gewinn 90 973,07 ./i, nachdem die Abschreibungen mit 55 945,55.« bemessen worden sind. Dieser Reingewinn soll wie folgt Verwen dung finden: dem Reservefonds 4548,65 5 Proc. Dividende den Aetionaircn ---- 40.000 .6, Tanlibmc sür Vorstand »nd Auisichts- ralh 923«',52 .«, 3 Proc. Superdividende den Aetionaircn 24.0M Svecialrcjcrvc 12.GB .« und als Vortrag aus neue Rechnung 1187,90 Der Bicrabsatz, ivelckrer 28,053 >,I in dem am 30. Sep tember c. abgclaufenen Betriebsjahre betrug, Hai sich um 1147 Itt gehoben. Da» Eicporlgcichäft bat auch in diesem Jahre stille ge- lcgen; ein Verdienst war bei offerirtcn Preisen nicht zu erziele», so mit ist, wie bisher, der ganze Umsatz in Lübeck und der nächsten Umgegend gemacht. Durch Neubauten und speciell durch die Ver- größerung de» GührkellerS uud Neuschaffung eine» großen Lager kellers ist die Brauerei in dcn Stand gesetzt, allen zu erwartenden Ansprüchen vollständig zu genüge» uud jeder Coiieurreuz die Spitze zu bieten. Für die neue Caiuvagne sind d«? Absatz-Aussichten günstig, aber es darf nicht verhcblt werde», daß die höberrn Malz- uud Hopsenpreise ausschließlich der Production zur Last fallen, da eine Erhöhung der Bier-Preise bei der sicIS wachsende» Concurrenz nicht zu erzielen sein dürste. *— Consolidirte Redenhütte. In der letzten Aussichls-- ralhSsitzuiig wurde die Auslassung von 3M 000 .« 6proe Parlial- Obligationen der lßesellschaft vorgenommcn, welche zum Course von 115 Proc. zur Rückzahlung gelange» Dadurch ermäßigt sich die Lbligalionenschuld der Gesellschaft, die ursprünglich 1'/, Millionen Mark betragen hatte, auf 900000 .« München, 8. November. Die seit dem Jahre 1881 bestehende Bantfirma Kester ch. Bachmann, vorzugsweise b.kannt durch eine ersolgreich? Thätigkeit auf dem Gebicte industrieller Aktien- nntervehiniiiige», ist laut erfolgter Constituirung und stallgebabt-r Eintragung in das HaiidclSrcgister au eine Coiiimanditgelell- schail ans Actien mit der Finna „Münchner Bank, Kester, Bachmnnn ch Co." übergeaangen. Dar Conimaiidiicapiialbelrävt 50M0M .//, auf wJche bei der Canstttuirmig 50 Proc. einbezahlt irilrden; der Rest soll je »ach Bedarf im Lause der nächsten Zcit eingesordert werden. AlS periönlich hastende Geichästsinhib-r ver bleibe» di- bisi'erigen Ches» genannien Bankhanse-S, die Herren Franz Kester und Heinrich Ludwig Bachmann in München. *— Dux-Bodenbacher Eisenbahn-Actien. Der „Magde burger Z.itung" eiitnehmcn wir Folgendes: Bereits vor Jahr und Tag Häven wir wiederholt daraus hingewiefen, daß die durch de» eigenartigen Berstaailichiingsvcrtrag geschaffenen viclverschlun- genen Verhältnisse srüher oder später einen starken Anreiz zn großen speculntiven Preisbewegungen i» de» Aktie» der Dux-Bodcnbacher Eisenbahn Anl s; geben könnten. Inzwischen hat dieses Papier kenn auch sehr starke Schwankungen diirchgcinachl und neuerdings trotz der großen diesjährigen Mindereinahmen des Dux- Bodenbacher Unternehmens einen Ccmrssland erreicht, der i» Börsen- kreise» die Annahme, daß eine „Einiverrnnq der Glücke" bewirkt sei, wachgerufen hat. AlS der Wasjerrinbruch in de» Ossegger Schächten erfolgte, ging der CourS von >50 blS 12«) zurück. Viele Actionairc Hallen damals erwarte«, daß trotz der große» Eurnahmeaus- fälle kein Rückgang der Dividende einlreten werde, w il die Staalsregie- rung sich verpsl chtel hat, für einen bestimmten Uebersckmß aiifznkommen. Solche Erwarlungen wurden aber enttäuscht, weil der VerwalluiigSralh vsrzvg, um im lausrnden Jahre aus eine Jnanipiuckinalinle der Staalsgewähr verzichten zu könuen, einen Theil des I387rr Betriebs- übrrichlisseS aus neue R chnui'g zu überlragen. D-e'er Beschluß recht- serligt sich durch die Erwägung, daß die Gesellschaft, wenn sie jetzt Staaiszmchüsse cinhcben wollte, schon in dcn rächslen Jahre genöttugt sein würde, dieselben aus Kosten der Dividente zurückzuzahlcn. NenerdmgS ist nun über der CourS bis 168 gestiegen und hat damit eine» selbst vor dem Ossegger Wassereinbruch nie eingenomnienen Stand erreicht. Die Parteigänger der Hochbewegiing suckle» dieselbe durch Hinweis aus die späteren Ertrags«» Süchten des Unter nehmens zu rechtsertigen. In nicht ferner Frist werde »ran in den außer Betrieb geietzlen Ossegger Schächte» die Förderung (rlwa im April nächsten IakreS wreder ansiiebmen. Uebervres stelle die im Zug- lcsindliche Erweiterung des Betriebes der sonstigen alten Schächte, iowic die thcils bereit» eingeleiictc iheils geplante Ableul'ung neuer Schächte an der Dux Bodenbacher Eisenbahn dem Unternehmer, sür später bedeutende Mehreinnahmen in Aussicht, wcskalb di- iüc das laus,»de Jahr nnd in gering rem Betrage vielleicht noch iür das nächste Jahr zu erwartende Kü znng der Dividende sür die Be- werthring der Aclirii nicht inaßaedend sei. Dux Bodendach könne einen ähnlichen Aui'chwung erreichen, wie Ausfig-Tepl,tz ?e. re. Unsere» Erachtens ist dieser Vergleich in der Hariplsache unzutreffend. Allerdings unterscheidet sich der Dix-Bodenbachcr Derstaallichuiigr- vertrag von säst allen Verträgen dadurch, daß er, so lange keine Garantiezuschüsse in Anspruch genommen sind, den ganze» Betriebs« übe,schuß den Nctionairen beläßt, so daß also die an» einem Ans- ichwunge deS Verk-hrS erzielten Me'irerliäge ohne Abzug der Dwidentenmaffe z,«stoßen. Nichtsdestoweniger ist dafür gesorgt,daß die Bäume nicht in dcn Himmel wachsen. Sobald sich der Verkehr wcsenilich Vergivßcrt, wird sich die Herstellung eines zweiten Gleises nicht mehr vermeiden lasten. F rncr ist vom Jahre 1890 ob sur die bisher steuerfreie Strecke DuxBodenbach Einkommen steuer zu zahlen, wodurch eine jährliche Mchibelastling von mindestens 120 <100 fl entsteht. Ver All'M aber eriäi-int der Ber- aleich niit Russig-Trpl'tz deshalb unzulülsig, weil der österrcichi'ch-n Negierung in dem VerslaattichungSverlrage das Recht eingeräumt wi:d, vom I. Januar 1892 ad j derzeit die Tnx-Bodenbach r Emn- bah» g-gcn Zahlung einer sestenJabresrenievonI 690 0« <1 st. zu erwerben. Sollte die G-i-llswait eimn große» Auffchwuug deS Verkehrs erzielen, so würde e» natürlich tin nniiiiltelvare» Jntereffe der Regierung lieg-", von jenem Recht Gebrauch zu machen. Deshalb bilden die l 6M0M st. noch oben h n eine Grenze, über welche luiiau» sich die Haff ungen der Aclionaire füglich inchl versteige» dürfen Daß bei ReicroesondS und die Koblenwerke i» den Vers» cttlichungsverirag nicht einbezoien sind, ist bekannt. Bis jetzt liegt atzer k i» Anlaß vor, a»z»»ehmen, daß der Gesell schaff etwa in den Kohlenwerkea eine außerordentliche Gewinnquelle erschlossen werden könn e Reichenberg - Gablonzer Eisenbahn. Das öster- reichiscki« Handelsministerium genehmigte den BeiriebSvertrag, weicher zwischen der Firma Lindheim är Co. und der Südnorddeutfche» Ver- vindungsdabn bezüglich der von ersterrr erbauten Localbabnlinie Reichenberg-Mablonz abgcschloffen wurde. Tie Eröffnung des Ver kehrs erfolgt seitens der Südnorddcntschen Verbindungsbahn am t2. d. Pt. Gleichzeitig-genehmiate die Regierung die Coustitnirnng des Unternehmens als Aktiengeiellichast. Die Finanzirnnq des Unter- nehmens ha< die Oeftrrreichifche Länderbank übernommen. K. <^. Pcft, 8. Novrmber. Slaatssinanziellesaus Unßarn. Jene vierjeha verschiedenen Kategorien der ungarischen Ctaaisjchuid, 82. Jahrgang. welche tm Betrage von 462 Millionen Gulden den Gegenstand der bevorst lienden ungarischen StaaiSschuIden.Coiiversion bilden, werden au-Z der Reibe der ungai ischen Börsenpapiere schwinden, ein Umstand, der auch zur Erleichterung der künftigen Credit - Operationen deS Landes dienen wird. Es steht schon beute fest, daß die neue GrnndentlastungSschuld eine sprocenlige und in einem Zeit raum von 70 Jahren ainortistrt sein wird. Der Zinsfuß der Eisenbahn.Gold-Obltgationen »nd Eisenbahn-Stlber- Obligatione» ist jedoch noch nicht festgestellt: die AmortisalionS- srist d'i Gold-Obliqatioaen wird mit 75 Jahren angesetzt werden; bezüglich der Aiiiorlisationssiist der Silber-Obligationen ist noch kein Beschluß gefaßt. Der Plan der ganzen Lperalion hat aus die öffentliche Meinung des Landes den besten Eindruck gemacht, »nd man kann cS als wahrscheinlich antehen, daß auch die gemäßigte Opposition nicht gegen diele finanzielle Aeüon der Regierung stimmen wird.— Die ungarischen Staatseinnahmen entwickeln sich andauernd auch i» dem lautenden Jahre in sehr günstiger Weise. Ihr Korre spondent ersährt bezüglich de» Ergebnisses in den ersten drei Viertel» des Jahres 1888, daß die Einnahmen eine Zunahme von 13,5 Mill. im Vergleiche zu der entsprechenden Periode deS Vorjahres aus- weisen. An dieser Steigerung parttcipiren die direkten Steuern mit 4,5 Millionen, das Tabakgefälle mit 1,5 Mill., die Staatseisen- bahne» mit 3'/, Millionen, die staatlichen Maschinenfabriken mit 1'/, Millionen Gulden. Anderseits haben sich die Ausgaben in dem bezeichnet«» Abschnitte des lausenden Jahre- im Vergleiche zur entjprech-nden Periode deS Vorjahre» »m 10'/« Millionen Gulden verringert, indem der Beitrag Ungarns z» den gemein« siinen Ausgaben um 6 Millionen, die Dorichüfsr sür die garaittirlen Eisenbahnen um 5,5 Mill., die Ausgabe» sür LandeSverlheidigung nahezu um 5 Mill. sich niedriger gestillt haben, als im Vorjahre, wo es sür anbei ordentliche HeereS- und Landslurmausgaben zu sorgen galt, während die Mehrausgaben bei de» anderen ElalS nur 5,75 Mill. Gulden betragen. Die Bilanz des ungarische» Staatshaus haltes stellt sich in Folge desfe» i» de» erste» drei Vierteln des lausenden Jabre» um 24'/, Mill. günstiger. Allerdings participirt hieran der Megsall von 11 Mill. außerordentlicher Ausgaben, aber selbst wenn man diese» Betrag in Abzug bringt, bleibt die Besserung der Bilanz noch immer eine wesentliche. Tie Darnthal babn, die von Bozen durch da? Sarnlhal gebaut und Iheils mtt AdhäsionS-, IheilS mit Zahnraübetricb einge richtet werde» sollte, ist jetzt i» Frage gestellt, da die Beschaffung deS Bancapttals auf Schwierigkeiten gestosieu ist; dagegen soll die Achcnseebahn von Jcnbach nach den» Achensee im nächsten Früh jahr begonnen werde». < Paris, 9. November. Die „Rstvue Oekonom." bestätigt den Abschluß einer russischen 4prvc. Anleihe mit einer französischen Gruppe »Itter Führung der Bauque de Paris, welches Abkommen bis uns ledactio.iclle Details persrct sei. Der Betrag der Anleihe se, 50«) Millionen Francs nominal, der EmmüsionsprciS wird wahr- icheinllch 86 sein. Baring, H mbro und Hope sind Participenlen, und andere auswctriige Tluilnehmer sollen »och beiireten. *— Nach einer Milttieillmg ans Paris hat die Handelskammer von St. Quentin au den sranzösischen Handelsministcr eine Ein gabe gerichtet, worin sie sich über die Art und Weise beschwert, in welcher die Touane-Comniission den Werth der in Franlreiü, iinportirtcn Stickereien abschatzt. Die Klage richtet sich be sonders gegen den deuttschcn Import. ES wird darin gesagt, daß im Jahre 1883 31 515 k - und im Jahre 1887 41339 kg; Sticke reien ans Tülle eingesühr! worden, die nicht als Stickcreicn, sondern als Tülle und Spitzen taxirt worden seien. Die Beichwerdeschriit führt dann Wetter aus, daß die Feststellung des Werth S der in Frankreich eingesübrien Stickereien weit hinter der Wirklichkeit zurück- dleibe. Tie .vaudelotaminer verlangt, mit Rücksicht aus die Bedeu tung des Industriezweiges in ihrem Bezirk, alljährlich von der WerihfesisieUuiigs-Commission bei Feststellung deS allgemeinen mitt leren Preises der Stickereien befragt zu werden. Eine Wendung i» der russischen AnlehcnSsrage. Die Gerüchte von dcni Abschlüße einer neuen riiisiichen Anleihe siuv neuerdings, wie schon so bäusig, aufgetauchk, doch scheinen sic diesmal einen ernsteren Hnttergrund als sonst z» haben. Die nambasle, durchgreifende Reprise, welche diese Nachricht iclbst in Berbn und zwar in dem stark alieiirlen Eourse der russiichen Noien. die bis 2i3,50 hinaujschnellirn. zur Folge hatte, erhöhte die Glaubwürdigkeit derselbe». Da gleichzeitig eine Hausse von Actien der Banquäe de Poris a»S Paris sig ialisirt wurde, so combiuirte man an der Börse, daß dieses Institut au d,m vorerwähnten Geschälte in hervorragender Weise betheiligt sei. Allein es hat wenig Wahrscheinlichkeit s»r sich, daß der Abschluß, welcher selbst dann, wenn er formell noch nicht erfolgt sein sollte, dorn gewiß nicht mehr lange aus sich warlen laßen dürfte, mit einer vvrwirgend französischen Gruppe zu Stande kam. Es wird vielmehr glaubhaft veisichert, daß die Conirahentcn dev neu.« russische» Anleihe, ein srauzösischc- Coniorlium, unter der Führung der genannten Banken nicht sein werden, vielmehr die Uedernahme durch die Nolhschild-Gruppe eriolgen. Man wird mclleichl nicht jchlgchen, wenn man daS nachdrückliche Eingreifen des Bankhauses S. Blcichröüer aus dem Berliner Nussenmarkle wühreud der letzten Zeit mtt dieser hochbedeuliame» finanziellen Perspektive in Zusaiumcnhaiig bringt. Daß der Abschluß einer ruisiichei, Anleihe durch die Weithäuser zugleich die Aushebung des dciiischen Interdikts sür die russische» Wcrlhe involvire» würde, ist selbstverständlich. *— Russische Anleihegerüchte. Die „Verl. Pol. Nachr." schreiben: Die widersprechendsten Nachrichten sind seit einiger Zeit wieder über die Lerhandiungen wegen Abschlusses einer ruisüchen Anleihe verbreilel worden. Wie nunniehr aus sonst gut iiisormirtcr Quelle verlautet, steht der ruisttche Finanzmmister Wüchnegradski augenblicklich mit einem englijch-sranzösiichen Syndikat in Unterhandlungen, welche-» sowohl sür die Convertirnng der 1887er bproeeittigkn Anleihe wie der nicht begebene» bei der ruffischen Reichsbank lombardirte» 150 Millionen Rubel bproceniiger TiireS beionbers hehe Offerten gemacht haben soll. Es wird angenommen, daß diese Verhandlungen in naher Zeit zum Abschluß gelangen. g—ß. Die neue sprocentige türkische StaatS-Anleide. welche durch Deere! deS Sultans von» 9./21. September autorisirt worden ist, besitzt Svecial-Gai aniien und siebt außer jedem Zusammen hang mit der biskerige» lürkischcn Staatsschuld. Ter Geiammt- Jahreßertrag der sür den Dienst der Anleihe vervsändrlen Staats einnahmen erreicht die Summe von 138 »00 L. T. (— 2 509 000 .^ls. Die Verwaltung dieser Eintiiniie ist von der tüikiichen Siacitsver- Wallung gänzlich unabhängig gemacht und der Administration de la Teile Publique unieisiellt worden, welche bekanntlich ic«t Januar 1882 in Konslnntinopel als Vertreterin der europäischen Staats gläubiger der Türkei junel.onirt. D c verpsändcten Lmkunjle lo rden von dcn Organen der Administration de la Delle Publique ein- «gezogen, und es erfolgt daraus der Dienst der neuen Anleihe in Mark bei der Drillichen Bank in B-rlin und in anderen europäischen Städten. Dadurch, daß die Litte Publique die Verwallu, q der sür die neue Anl-ihe verpfändeten Einkünste übernommen bat, wird d ese nach ihrer rechtlichen V rsassunq der bproceniiger, Pnoriiäts- Anleihe (Obligation P-iväSziscs) gleich gestellt. Tie Girantten der neuen Anleihe b-stehen im Einz-lnen l» der Verpfändung der Einkünfte auS süiii indirekten Steuern (Fiichereiabqaben. Jagd- icherne, Fischerei - Erlaubiiißsckreincn. Erlauenibicheme iür den BeJ-us des versuch-» Tabaks. Sridcnzebnttn) in denjenigen Bezirken, wo d e betreffenden Abgaben bislang der Verwaltung der Delle Publique nicht überwiesen waren. Dazu kommt der Antheil der türkischen Regierung an dem Ertrag der am 14. Juli (n. St.) 1888 neu creirlen Slemp lsteuer uud die bevorreltt'gte Berpiäiidung deS Koruzehnien in Sandjak von Smyrna. Ter Be trag der Anleihe ist nom. 30 000 000 >! — 75 000 Obligationen L 400 >l. für welche die Annuität 2100000^1 beträgt. Die Stücke sind mit halbjährigen, am 1. Mai und 1. November (n. 21.) jeden Jahre« zahlbaren Coupons verleben. Jeder halbjährliche Coupon beträgt 10 Tie Rückzahlung des Geiamnttbclrage« der Anleihe ersolgt znm Neunwertdc innerhalb 25'/, Jahren durch halbjährige, vo» der Administraiionsd- la Dette Pnbl,q>,e vo--ii»ekiine»dcZ>eZuiigelt (1. April und 1. Oclober); die ausqeloosteu Obligationen weeten am 1. Mai und 1. November jeden Jahre» zurückgezahlt. Capital und Zin'en der 5procentigen türkischen StaoiS-Nnlcihe sind ei» sür olle Mal von jeglicher Steuer und Steinpeladqabe des oltomanischeu Reiches befreit, auch dür'- n die Garantien bis zur gänzlichen Tilgung der Anleihe in kein-r W.iie angetastek werden, und irgend welche Veränderung derselben kann vor rm Elnverpändniß mit der Deutsche» . ...? . . .. d» -----
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