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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-11
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1888
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Erste Beilage M LeipWr Tageblatt mb Anzeiger. A? rik. Sonntag den II. November 1888. 82. Jahrgang. Zur Lage. d>'l-6. Berlin, 9 November. In den Kreisen der katholischen Volks schullehr er hat der Windt- horsl'lche Schulau trag eine Bewegung hervorgenisen, die von den Urhebern desselben wokl nicht vorauS- gcschen und »ocb weniger g wünscht worden ist. Die Forderung deS Wniblhorsl'scheii Anträge»: „In daS Amt eines BolkSschullehrerS dürfen nur Personen berusen werden, gegen welche die kirchliche Behörde in kirchlich-religiöser Hinsicht keine Einwendungen gemacht bat", mußte den Lehrern die ihre ganze Exissinz bedrohende Abhängigkeit vo» der Geistlichkeit zum Bewußtsein bringen, welche dieser Antrag berbeiznsühre» bezweckt. Die Lehrer erkennen, wie sein die Interesse» ihre» Standes, fein Ansehen und seine Würde durch diese Bestrebungen bedroht sind, und erheben lebhaften Widerspruch dagegen. Zahlreiche Kundgebungen katholischer Lehrer am Nbe», wenden sich mit der größte» Entschiedenheit gegen diese Forderung. So veröfsentlichte die „Ereselver Zeitung" dieser Tage eine von 30 katholischen Lehrer» Ere- jeldö Unterzeichnete »uv immer noch weitere ZusiimmuugS- crklärungen findende Zuschrift. worin e» heißt: ..Bor den Wahlen ist in uUramontaiien Blättern vielfach die Meinung zu verbreiten gesucht worden, als ob mir katholische» Lehrer ans dem Boden de» Windthorst'scbcn SchulantragrS ständen »nd auch in diesem Sinne, also sür daS Cenlrum, unsere Stimme abgeben würde». Die Haltung der weitaus größten Mehrzahl der katholischen Lehier bei der stattgehabten Wahl dürsle wohl deutlich den gegenthciligcn Beweis erbracht haben. Scbr viele katholische Lehrer, die biS jetzt stet» sür das Ecntrum gewählt halte», sind diesmal durch die un geheuerlichen Forderungen jenes Antrages zurückgeschreckl worden. Die Lehrerschaft erkennt nämlich sehr richtig, baß es sich bei dem in Rebe stehenden Antrag »ock um etwas ganz Anderes handelt als um die Leitung des Neligiousuntcr- richles, diese liegt ja in der Thal überall in der Hand der Kirche, cs ist vielmehr die gcsammte Herrschast über die Schule und den Lehrerstand, welche die Geistlichkeit in die Hand zu be kommen sucht. Wem daS Streben der preußischen und deutschen Lehrer aller Eonsessionen »ach Fachaussicht nicht gänzlich unbekannt ist. der wird niemals glauben können, baß der Lehrerstanb hilfreiche Hand leisten werde, wenn man ihn und die Schule der Herrschaft der Geistlichkeit ausliesern will. UeberdicS steht es noch manchem Lehrer in lebhafter Erinnerung, wie angenehm es sich unter der vielgepriesene» Herrschaft deS KruminslabeS leben läßt." Bon dein SchrcctenSregimrnt, welches unter der Herrschaft deS Antrages Wnitthorst über alle nicht stramm ullramonlane Lehrer ergehen würde, können die Bcmcr- ni»gen der „Niederrheinischen LolkSzeitung" gegenüber dieser Be wegung einen Begriff geben. DaS klcrikaleBlatl schreibt: „Wenn so wirklich Lehrer denken, welche an hiesige» katholischen Schulen wirken, dann wird'» in der Tkat hohe Zeit, daß nicht blos die katholischen Geistlichen, sondern auch die ganze katholische Laienwelt genau zusieht, wie eS denn eigentlich mit der Kalholicität dieser Lehrer bestellt ist und ob dieselben ferner »och als Erzieher katholischer Kinder geduldet werden können. In dieser Beziehung verstehen wir denn doch wahrlich keinen Spaß." In der That, die ultramontane Geistlichkeit würde „fürchterliche Musterung" unter den katholischen Lehrern halte», wenn erst der Winrthorsl'sche Schulantrag Gesetz geworden wäre. „Wenn jetzt", heißt eS in einer anderen Zuschrift eines LebrerS an die „Erefclder Zeitung", „jeder Lehrer, der abweichender Meinung mit der EeiilrumSparlei ist, fallen muß, so werden bald alle katholischen Kinder durch Ordensschwestern und -Brüder erzogen werden und das Ideal der Ultramontanen wird erreicht sein. Selbst zu Miihler's Zeiten, als eS leicht war. Lehrer wegen geringer, vst nur persönlicher Disserenzen mit Geistlichen forlzumaßregeln. bat man nicht gewagt, an dem Aussicbtörecht deS Staates über die Schulen und an seinem Anstellungsrcchl sür Lehrer zu rütteln." Die „Kreuzzeitung", die auch jetzt das Liebäugeln mit dem Eentrum nicht lasten kann, meint, die National- liberalen hätten dadurch, daß sie den Windlhorst'schen Schulantrag in den Mittelpunkt rückten, eine ganz verkehrte Wahltaktik eingeschlagen und sich „blutige Kopse" vom Ecntrum geholt. Uns ist von blutigen Köpfen nichts be kannt' die Nationalliberalen haben nirgends ein Mandat an daS Eeiitrum verloren, selbst daö heißumstrittene und erst vor Kurzem gewonnene Ncuwied - Attenkirchen behauptet und ein welfischeS Hospilantcnmandat erobert. Eine» „blutigen Kopf" im Kamps mit dem Ecntrum müssen wir nur bei den Freunden der „Kreuzzcitung" beklagen. DaS einzige Mandat, welche- die Ultramontanen gewonnen haben (Hünselb), haben sie den Hochconservativen abgenonimen. In der fortschrittlichen Presse herrscht großer Sckmerz um die „erschlagenen" Parteiführer Hänel, Alexander Meyer und den dreimal durchgcsallenen Albert Traeger. Schon werden die große» Staats männer, welche die ReichShauptstadt in stumpfsinniger Ge wohnheit in daS Abgeordnetenhaus zu entsenden pflegt, einer wenig schmeichelhasten Musterung unterzogen und er wogen, ob sie nicht zuin Woble deS BatcrlanLeS verdienteren Männern Platz zu machen hätte». ES wird den Herren Knörcke, ParisiuS und Hermcöwohl nichts übrig bleiben, als sich ans dem Altäre des Baterlanbes zu opfern. AlS neulich ein schlesisches Blatt die Nachricht brachte. innerhalb der deutschsrcisinnigen Partei bereite sich ein starker Wwerstand gegen die fernere Leitung de« Herrn Eugen Richter vor und eine neue Secession flehe in Aus sicht. waren die dem letzteren unbedingt ergebene» Blätter über diesen „Wablpusf" aufs höchste entrüstet. Es scheint aber doch in derTöat in der deutschsreisinnige» Parte» gegen den trefflichen Organisator von vier schweren Nieder lagen mächtig zu gährcn. Die „Vossische Zeitung" schreibt: „Es ist kein angenehmes Amt, die Hand in die Wunde zu legen. Aber ohne Erkenntinß der Krankheit ist keine Besserung, keine Heilung zu bofsen. Die freisinnige Partei wird prüfen müssen, ob ihre Organisation, ihre Leitung, ihr Programm, ihre Taktik den Bedürfnissen der Zeit und den Wünschen der Wählerschaft roch entspricht." Noch schärfer geht die Berliner „BolkSzeitung" gegen den Diktator vor. In einem Leitartikel dieses Blattes beißt eS u. A.: „Auch die Sprache anderer freisinniger Zeitung'-» läßt gar keine» Zweifel darüber, daß dieselben mit der Art. wie die Dinge in der freisinnigen Partei betriebe» werden, keines wegs zufrieden sind und den bcmnächstige» NcichStagSwahlc» »>it de» größten Besorgnissen entgegenseken Unseres Erachtens gebärt keine übe»menschliche Leistungsfähigkeit dazu, neben der Redaktion einer Zeitung als Führer eine Partei innerhalb fünf Jahre» in vier schwere Niederlagen hincinzu- reiten Eine BolkSpartei braucht keine Päpste, welche jeden Zweifel an ihrer Unfehlbarkeit, scbst wenn solche Zweisel eist durch eine viermalige Wahlniederlage erregt werden, alS eine persönliche Ketzerei nicderzublitzeii versuchen Eine Rüstung, welche i» vier Wahlkämpfen hinter einander wie GlaS zersplittert ist. kann unmöglich so vollendet sein, daß jeder sachliche Vorschlag, sie zu verbessern, nur persönlichen Hohn als Antwort verdient. Möge mau die Zeichen der Zeit » cht übersehen! Auch der tiefste Becher der Geduld bat seinen Boden und wir wisse», daß dieser Becher augen blicklich an sehr vielen Stellen überfliegt." Aufnahme von Neudnitz und Anger-Lrollendorf in den Stadtbezirk. * Leipzig, 10 November. In unserem vorläufigen Be richt über die jüugste Stabtverordnetcnsitzung, die sich mit der Ansnabme vo» Reudnitz und Anger-Crot tendorf am >. Januar I 8 89 zu beschäftige» hatte, haben wir der eingehenden, übersichtliche» und klaren Darlegung der Frage seitens deS Berichterstatters deS BersastungS- und Finanz-AuSschuffeS, Herrn Vorstebers Iustizralh llr. Schill gedacht. Wir baden deS Näherei, milgetheilt, daß der Herr Bericht-rstattcr zunächst den historischen Verlauf der AnnexionS- srage schilderte, daun die Gründe sür die nothwenkig wer kende schnelle Anschließung der Gemeinde» Reudnitz und Anger-Erollenvors zur Darlegung brachte und endlich an die näheren Mitlbcilnngcn über die Lage, in welcher sich die Verwaltung und die Finanzen der betreffenden Ge meinde» befinden, die Begründung der Ausschußaiilräge »»knüpfte. ES würde deu Rahmen unserer Berichte über steigen, wollten wir de! Näberrn auf diese ausgezeichnete», umfangreichen Darlegungen des Herrn BerickterslatleiS ein- gehe», zumal demnächst der aintliche, aus Grund LeS Protokolls in der betreffenden Plenarsitzung auSgearbcitete ausführliche Bericht in diesem Blatte erscheinen wird. Bei dem begreiflichen großen Interesse jedoch, welches die Glieder unserer Stabt gemeinde der Angelegenheit widme», düistc es dieselben zweifellos intcressiren, auch die Ausführungen deS Vorsitzenden deS Fiiianz-AnSschusieS, deS Herrn VlcevorstcherS Herrina n n , kennen zn lernen Derselbe suhlte niigksäbr Folgendes auS: Auch die M>t glwder des Finanzausschusses hätten der NathSvorlcige zugestimmt; sie hätte» das, gerade weil mit dem Osten der Anfang gemacht werden müsse, mit schwerem Herzen getha». Der Herr Referent habe eS bereits ausgesprochen, ebenso nach ibui vcr Herr Oberbürgermeister, und er selbst verschließe sich der Thalsache nicht: diesem ersten Schrille würden weitere naturgemäß jolgen, deshalb sei die Ent schließung eine folgenschwere, deshalb aber auch müsse er seine und des Finanz-Ausschusses Ansicht über die wahrscheinlichen finanziellen Folgen des Anschlusses der Vororte zum Ausdruck bringe», damit nicht später die Ansicht aufkominen könne, der Finanzausschuß habe seine Entscheidung i» emcr optimistischen Auffassung der Dinge getroffen. Man müsse jetzt zweifellos zu der Auffassung komme», daß, sobald sich der Anschluß der Vororte vollzogen habe und die Steuererhebung in, Gesamml- gebict eine gleichmäßige, ans Grund der Leipziger Steuer gesetzgebung beruhende sei, daß dann zunächst (welchen Ausgleich oie Zukunft schaffe, laste sich selbstredend nicht vorauSsebe») dir Belastung der ursprüngliche» Leipziger Steuerzahler eine höbere werken würde. Diese Annahme sei darin begrüntet, daß die Stenerkrast der Vororte eine viel geringere sei. Herr Redner führt dies aus Grund der in der Georgi'sche» Denkschrift enthaltenen statistischen Tabellen deS Herrn Pros. Haste näher a»S. Die Zusammenlegung deS Ganze,» i» c.n Stcuergebiet werde eineu Ausgleich der mindere» Skeuerkrasl der Vororte durch die ivesentiich höhere der Stadt Leipzig herbeiführen. Höhere Lasten sür die Altleipziger Steuerzahler müßten also schon ini Orbinarium in Aussicht genommen werden, vietmehr aber noch slir außergewöhnliche Ausgaben, wenn auch letztere nur aus das Allernothwcudigstc beschränkt werden sollen, so werden sich jedoch Schleußenbauten, Her stellungen guter VerbindungSsiraßcn u. s. w. nicht abweiscn lasten. Die Stabt Leipzig, beziehentlich ihre Gemeinveglieder hätten also zunächst Opfer zu dringen. DaS müstc koch aus drücklich betont werte», dem Gcdcihreu »uanchcr Vororte gegenüber, deren sür oie Ausnahme gestellte Forderungen fast de» Anschein erwecke», als ob man den Fortbestand Leipzigs sür vollständig abhängig vo» der AnnexionSsrage kalte. So liege die Sache doch nicht. Leipzig habe Mancherlei verloren, Mancherlei dagegen auch gewonnen. Seine Gegenwart wüste eine blühenve genannt werben, und er, Redner, bade einen unerschütterlichen Glauben an seine Zukunft. Wenn man sich deshalb entschließe, die Vororte aufzu»eh,»en. sie tbeilhastig zu machen unseres großen Vermögen-, deS Segen- unserer Slislungen, so geschehe daS, nicht weil man müsse, sondern weil inan wolle, weil in den Vororten Keime der Entwickelung liegen (Redner hebt die Industrie hervor), welche die Sladtgemcinde »ock ganz anders zu fördern ver möge, alS die Vororte eS vermöchten, und weil man aller dings auch der Meinung sei, daß Stadl und Vororte, zn einer Gesammtgcmeinde vereinigt, besser gedeihen würden als die getrennten, unter einander concurrirendcn und rivalisirende» Einzelgemeinden. Wenn man mit dem geplanten Schritte die Zukunst der Stadt fördern wolle, so werde zugleich dock auch Gegenwart und Zukunjl der Vororte gefördert, und in dem ganzen Vorgänge hätte doch die Stadt zweifellos mehr zu geben als zu empfangen. WaS die Frage der Steuerreform cinbelange, den der mau früher die Ausnahme der Vororte abhängig gemacht habe, so sei von der letzteren Bedingung im gegenwärtigen Falle bei der Kürze der Zeit auch seitens deS Finanzausschusses cibzusclien gewesen, doch wolle man damit die Sacke nicht alS ausgegeben bezeichne». ES könne nach Ausnahme der Vororte leicht die Nolhwendigkeit einer gründliche» Steuerreform a» die Stadt bcrantrcten. Herr Redner gicbt noch eine Ueber- stcht über die Belastung der Bewohner der deutschen Groß städte mit Staats- und Gcmeinbeeiiikommensteuer und weist aus die hierbei bestehende günstige Lage der Städte mit in direkten Steuern hi». Nachdem Herr Oberbürgermeister vr. Gcorgi versichert, daß über die Steuerreform unbedingt weiter beralhen werden würde, erfolgte der Schluß der Debatte und darnach die be reits bekannt ergebene einstimmige Annahme der Raths- Vorlage. Oie Sanitiilswlichen des Samarilervereins. s Eni Jever w iß b ute, »re ch' gewaltige Fonschrilte die Hestkunde in den letzten Jahrzel n cn geuu cht cat, eie Elrrurgie besitzt eine so sicher sundamentirte T ch» k, daß sie Opera tionen »mternimmt, die man früher nicht anSzudenk n ivagte. Auch die übrigen Fächer, die Obren-, Augen-, Kehlkopf- re., Heilkunde haben sich stetig ve»rollkoininnet. Ader all diese ärztliche Kunst nicht dem Eiuzlucii wenig, wenn er in einem plötzlichen ErkrankungSsalle n cht 'ozleich eie Möglichkeit bat. sich einen Arzt zu verschaffen. Uno daran krankt, trotz der Fülle der dort wohnenden 'Aerzte. kie heutige Großstadt. Nach allen Selten werben bei plötzlichen leb nSgesährlichcn Erkrankmigen Boten auSgeschickk, die kostbarsten Stunden ver gehen, aber kein Arzt erklärt sich bereit. »utznkommen. Die Gründe daiür nnzugebcn, ist hier nicht der Platz, daß dem jedoch so ist, haben Biele besonders Nacht- erfahren. Und zahlreich siud diese plötzlichen Erkrankungösälle: da ist daS Heer der Stich- und Schnittwunden, wo eine Verletzung der größeren Blutadern sofortige ärztliche Hilfe verlangt, da sind Is die durch Fall ans Straßen, Treppen und in dunklen Räumen entstandenen Kuochenbrüche und Gcleiikverstauchiiiigen, die einen sofortigen Verband brauchen; von inneren Krank heiten sind es Magen- und Lungeiiblutuiigeu, Schlagfluß, fieberhafte Zustände mit Delirien, bei Kindern Krämpfe und vipbllieritisch croupöse Erstlckungsaiisällc :c. Um cs Jedem, ob Arm oder Reich, zu ermöglichen. NachtS bei solch' plötzliche» Erkrankungen in kürzester Frist ärztliche Hilfe bei sich zu haben, hat der S am ariter verein die SanitatS wachen eingerichtet. Sie sind Abends von 9 bis früh 0 Uhr geöffnet (Sonntags schon von AbendS 6 Uhr an). Da unlcr einer Anzahl von Aerzte» ein in bestimmter Weise geregelter Wachlbieust eingesührt ist, ist eS möglich, daß. »venu in der Wache ein ErkrankungSsall angemeldet ist, nach kurzer Zeit ein Arzt in der Wohnung deS Erkrankten, oder falls sich der Pitieut aus der Wache befindet. dort zu gegen ist. Für Uubemillelie geschieht diese H Ise nnentgelllich ES ist nun daS Z cl deS Vereines, in jedem Stadtviertel eine solche Samariterwache zu errichten, aber die Einrichtung und besonder« der Betrieb dieser Wachen ist. da jede mit dem ganzen arzencilichen und Instriimentenschatz, »vic er für plötz liche Verletzungen und Erkrankungen nölbig ist. ausgerüstet »nd unterhalten werde» m»ß, eine sekr kostspielige. Vor läufig besteben nur zwei Wacken: die I. SainrälSmache in der Hainstraße im Hotel de Pologne. und die II. SaintälS- wacbe aus dem Pelerssteinweg i» der Nähe der Alberlapolheke. Der Verein, der zwar eine Unlerstiitznng von Seiten deS RatbcS genießt, ist aber in der Hauptsache auf die private Woblthätigkeit angewiesen. Zu diesem Zwecke veranstaltet er am 12. November in der Alberthatle ein Eoncert, aus testen künstlerisch.-» Werth an anderer Stelle bingewiescn ist, und wird sich gewiß hierbei wieder Leipzig« oft bewiesener WohltbäligkeitSsinn offenbare». Vermischtes. Halle a. S., Len 9. November. Jen« dunkle An gelegenheit. die E rkrcinkung einer größeren Anzahl Personen in Gerbftadl »ach dem Genüsse von Wurst betreffend, bat »ock immer nicht ih»e Ausktäruna erhallen. Ein Knabe vo» dort, der ein Slück verdächtiger Wurst gegessen uub bald daraus bedenklich erkrankte, wurde nach der diesigen königl. Klinik iibergesührt und man hoffle von dort über die Ursache der Erkrankung deS Knaben wichtige Ausschlüsse zu erhalten. Bei der ärztlichen Behandlung desselben hat sich indessen herauSgesiellt. daß man eS mit einem Simulanten zu tbu» habe, der die von ihm angegebenen KrankheilSsymptome weit übertrieben. Und so wird eS auch wohl mit den anderen Kranken bestellt sein, wenigstens hat man bi« heule von einer Wendung zum Schlechter» nicht- gehört. ----Christiania, 9. November. Der Dampfer „Fox", welcher auf der Fahrt von Grönland nach Far» sund, Süd-Norwegen, hier eingetrossen ist. melket, die Expedition Nansens sei am 4. Oktober über das Binnen- lanteiS Grönland- glücklich in Goblhaab eingetrossen. An Bord Alles wohl. — Dem Monat November widmet „Dliemchcn" i» dem von Gustav Schumann sür 1889 herauSgegebcnen Blienichen-Kalender in der Abtheilung „Ehe- und Webe- standS-Kalender" folgende BerSchen: Novemberstimmung — beste Zeit, Wenn'» draußen weht un stürmt UN schnstll Willst du de Frau da heiter sehn, Mußt d» ihr 'S Wochengeld «rhehn. Fer manchen braven Ehemann iveht itzt de schwerste Zeit wohl an: Um Dreie wcrd's dein MardmSichmause, Ost find't 'r s'ch speeter erjcht zu Hause. Wie Mancher hat s'ch uss'n Dod da verdorben Oder is gar au verhaltnen Doaste gestorben l Arithmetische Preisaufgabe. (Nr. 361 der arithmetischen Ausgaben.) Aus de» Ziffern 0. 1, 2, 3. 4, 5, 6, 7, 8, 9 solle» vier Zahlen von folgender Beschaffenheit gebildet iverdcn: ij Multiplicirt man die drei ersten Zahlen, so mutz sich die vierte als Product ergeben. 2) Jede der vier Zahlen kann eine ganze Zahl oder eine ge mischte Zahl (7j, 10.'.) sein. Z. B.: 4803 .2.1 --- 9706 9 . N . 3 -- 50,'. 2.1. 4538 --- 9076 7jj . 9 . 8 -- 540 2.1. 4835 -- 9670 3548 .1.2 --- 7096 1.2. 3845 — 7690 2 . 3485 . 1 — 6970 5 . Ij . 9H --- 70. S) Einfache Brüche allein (z. B. ?, ',") sind nicht zu verwenden. Dieselben dürfen nur in gemischten Zahlen Vorkommen, dann aber muh der Zähler kleiner als der Nenner sein. 4) Zusammengesetzte Brüche ^ ^ und Declmalbrüchc sind nicht gestaltet. 5) Bei Brüchen von gleichem Werthe ist der aus kleiner» Zahlen bestehende voranzustellen. Enthält daher eine Lösung j und j, so ist zuerst j, später j zu setzen. 6) Null (0) dars nur in mehrstelligen Zahlen Vorkommen, in denselben jedoch nicht links voranstehen. 7) In jeder Lösung müssen alle zehn Ziffern Vorkommen, jede jedoch nur einmal. 8) In jeder Lösung must die zweite Zahl größer als die erste, die dritte größer als die zweite sein. 9) Die letzte Sendung must alle bi? dahin gelieferten Lösungen und die oben gegebenen Beispiele enthalten. Tic Lösungen sind hin sichtlich der multiplicirciiden Zahlen streng vom kleinste» bis zum größten Werthe anzuordnen. Ten Bedingungen 8 und 9 zusolgc sind daher die obigen Beispiele in folgender Anordnung einzu- senden: 1.2 . 3485 --- 6970 1.2. 3548 — 7096 1.2 . 3815 --- 7690 1.2 . 4538 --- 9076 1.2. 4835 -- 9670 1.2. 4853 -- 9706 Ij . S . 9/, -- 70 1-3.9--- 50/. ?4j . 8 . 9 --- 540. 10) Der Schlusstermin für die vtiisendnng der Lösungen ist Ser 8. Januar 1889 Für die vier Löser, welche die meisten Lösungen einsenden, setzt der Verleger des „Leipziger Tageblattes" die nachstehenden Preise aus: «1> Mark, »<» Mark. 2« Mark, I« Mark. Bei gleichviel Lösungen werden die betreffenden Preise zn gleichen Thcilen aus die Einsender derselben vcrihcilt. Die Auflösungen sind an die Expedition des „Leipziger Tage blattes" einzusendcn. Tie Aufschrift muß die Bemerkung: „Arithmetische PrciSaufgabe betr." enthalte». Auch Nichtabonnenten de« „Leipziger Tageblattes" können sich um die Preise bewerben. 1)3,8 6686tl3,kt8kLU8 kÜL I)3lN6NM0ä6N * «4L beebrt sieb, 6ie IvtLT«IL IKINflKNAS von elloetvoNon Veukeilvn in 8sII- unei LesvIIsoksHlssloGfen ergebenst rrn/.uneixen. ^1s besonders preis^vertb empkeble: 100 ein breit LvUkLrVlKS xvS'trvtttO ^VoUSIvLkS Uas Bieter ^ 1.25. 100 em breit LvLUa.rV1x0 ^OlL-vrSpe» Bieter /i! 1.30. 80 em breit LvUL»rVtS0 VoLrueLlv ^VoU-NIoALSSvUno» «Irrn Neter ^ 1 15. 46 em breit SVSTrvIttS SvILSNS Bieter // 1.60.
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