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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-13
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1888
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Vierte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. S18. Dienstag ven 13. November 1888. 82. Jahrgang. FernfpreÄ6melSn«q. * Pest. 12. November. Bei Gelegenheit der Berothung im Abgeordnete»-«»?« über die Coaversion erwiderte TiSzo au? dt« Einwendung der Opposition, daß bei dieser Borlage der LiigungsmoduS gewahrt bliebe und daß er außer den in der Vor lage gegebenen Detail- keine weiteren Einzelheiten mitiheilen könne. Die Negierung habe in der Vorlage nur den geringste» Sah der Ersparnisse angesükrt lind wolle sich lieber de» Dorwürsen der Oppo sition an-setzen. Die Ersparnisse würden sich schon 1891 aus 1'/, Million belaufen, wa- ohne die Coaversion nicht möglich sein würde. Ferner erklärte der Minister, die betreffende Bankgrupv« würde die Ooeraiion nicht vorgenommen haben, wenn sie nicht von dem Vertrauen de- Au-Iandc- zu den ungarischen Finanzen über- zeugt wäre. Telegramme. Gera. 18. November. (Privat-Telegramm.) In der heute stattg habt«» außerordeallichen General-Versammluag der Actionaire der Geraer Bank waren 44 Actionaire mit 5803 Aktien und 11b4 Ttimme» vertreten. Die Versammlung ist rasch und ruhig verlaufen. Die von der Berliner Acliouair. Gruppe (Stern- berg n»d Genosse») beantragte Aenderung von 9 Paragraph«» der derzeitigen Sloturrn wurde mit grober Majorität angenommen. Die Dahl von Aussicht-rath-mitgtiedrrn i» Folge der beschlossenen Er höhung der statutenmäßigen Anzahl fiel aus sieben von der Berliner Gruppe »orgeschlagene Herren. Unter den gewählten AussichtS- rithen befindet sich auch Herr Sternberg. V-v. Prag, 12. November. (Privat-Telegramm.) Der ge kämmt, EibumsäGag ist insolge Treibeise« eingestellt worde». Durch Frost erfroren io der Koliuer Gegend 200000 Meiercentner Rübe». 88 Veter-tzur>. 11. November. (Privat-Telegramm.) Die hiesigen Zucker-Großindustriellen hoben den Prei« de« Zuckers erster Gattung um 35 Kopeken und aller anderen Gattungen um LH Kopeken pro Pud ermäßigt. D-r Markt ist sl>u. Volkswirtschaftliches. «rr» für dies«, ThrU bestimmten Sendungen sind »- richttt» a» dt» verantwortlichen Redartrur deffelbe, T. «. La»« in Leipzig Waldkirchen, Warnsdorf, Weida, Wrilchlitz, Werdau, Wiesendurg, Wilkau, Wiltben, Wolssgesärih. Wolkei stein. Wurzen, Zeift, Zeulen roda Ziegenbai», Z »tau. Zöblitz, Zsch pau, Zwenkau, Zwickaü, Zwönitz und Zweta. Aus allen übrigen Stationen der säch liche» Staat«eiseabahnen werden Sprengstoff« weder angenommen, noch au-gelusert. Lesorderuug von Sprengstoffen auf den Eisenbahnen. Auf den Eisenbahnen Deutschland- werden be diugaag-weise unter Anwendung besonderer Vorschriften und umsasseuder Sicherbeit-mabrrgela auch Sprengstoffe zur Be- fördernng angenommen. Hierher zählen Schieß- und Spreng pulver (Schwarzpulver) und ähnliche Gemenge, wie in-desoudere der sogenannte brennbar« Salpeter unv Holzvulver, d. d. ein Gemenge von nitririem Holze, welche- durch die N.lriruiig eine GwichtSvermchrung von höchsten- 90 Proc erfahren hat, und salpetersauren Salze» mit oder ohne Zusatz von schweieliauren Salzen, unter Ausichluß der chlorsourea Salze; Pulvermunition cinschließüch fertiger Patronen; Feuerwerkskörper, insoweit sie nicht Stoffe enthalten, welch« von der Beförderung gänzlich ausgeschlossen sind; Zündschnüre, m»t Ao-aadme der Sicherdeitszünder; Patronen au» Dynamit, Patronen au- Sprenggelatine, Patronen au« Gclatinely amit, ferner Patronen au- »inettt; Nitrocellulose, inSbeiondere Sckies- baninwolle und darau- geicriigt« Patronen» ferner Lollod.umwalle, soser» sie nicht bi- zn mindesteiiS 50 Procent mit Wasser angefeuchtet ist und Pyeapapier. Alle dtese Gegenstände müssen in hölzerne, haltbare und dem Gewicht de- Inhalt- entsprechende starke Kisten oder Tonnen, deren Fugen so gedichtet sind, daß ein Ausströmea nicht statt finden kann, v«d welche nicht mit eisernen Bändern oder Reifen versehen sind, fest verpackt sein. Die znm Pulvertransport ver. wrvdele» Behälter dürfen keine eisernen Nägel, Schrauben oder sonstige eiserne BesestigungSmiitcl haben. Pulver kann in metallene Behälter (ausgeschlossen solche aus Eisen) verpcckl werden. Vor der Verpackung in die Kisten oder Tonnen mubloses Kernpulver in dichle, an» haltbaren Stoffen gefertigte, Mchlpulvcr in lederne Säcke schüttet werden. Zum Verpack,» von latem prismatischen »Wer müssen Kasten verwendet werden, welche aus Brelrra von gesundem Holze hergestellt sind. Die Leitenwände der Kasten müssen verzinkt und der Boden and Deckel durch geoügeud lange, verleimte Holznägel oder meisiagene Holz schrauben befestigt sein. Jnnercalb jede« Kasten- müssen sich bevus» Festlegung der PulverpriSmea 2 Platten von Filz oder von einem ähnlichen elastischen Glosse, die eine an der Kopfwand de- Kasten-, die andere umer dem Teckel befinden. Dynamit-, Hpeeuggelatine-, Gelaiinedynamit- und kineiilpotronen und nilt einem Ueberzuge von Paraisin versehene Palronen auS gepreßter (gemah- lever) Schießbaumwolle sind durch eine feste Umhüllung von Papier in Packele zu vereinige» Die genannten Patrone», sowie Schieß baumwolle und andere Nitrocellulose dürsea weder mit Zündung?» versehen, noch mit solcheajin demselben Gesäße oder in demselben Wage» verpackt werden. Schießbaumwolle, sowie andere Nitrocel lulose muß bis zu mindesten« 20 Proceat Wassergehalt angefeuchtet, i» wafferdichi« Behälter besonder« iest verpack! seia, so baß eine Reibung de« JuhallS nicht stattfindeu kann. Aus dem Frachtbriese muß vom Versender uuter amtlicher Be glaubiguug der Unterschrift bescheinigt seiu, daß die Beschaffenheit uad die Verpackung der zu verseadeiideo Sprengstoffe dca gegebeueu Vorschrift» entsprich». Dynamit-, Sprenggelatine-, Gelaiinedynamit- und kivetitpatronen werdeu außerdem nur dana zum Transport angenommen, wrn» sie an- «iaea für die Herstellung de« betreffende» Artikel- concelfionirten denlscheu oder au« einer zur Versendung desselben aus deutsche» Bahne» ermächtigten fremden Fabrik herstammrn. Die Annahme der vorg-naunien Sprengstoffe ist aus gewisse Tage beschränkt nud findet bei den sächsischen Staat-eisen- dahnen nur am ersten und dritten Tien-tag jeden Monat-, bez wen» auf einen dieser Tage ei» Feiertag fällt, an dem nächsten Werk tage statt. Zeder Transport muß, wenn er ans der Auigabrbadn verbleibt, mindesten- 1 Lag. wenn er aus der Ausgabebaba bleibt, aber für Stationen von Zweigbahnen bestimmt ist, mindesten» 8 Tage, und wenn er nach Linien anderer Vadnverwaitungen geht, mindesten- 4 Tage vor der Ausgabe bei der B-riandtexpcdiiioa aa- grmrldet werden. Die Ausgabe und Beförderung al- Eilgut ist auS- geschloffen. Anr Anuahme und Au«lieferung von Sprengstoffsenduagr» sind N»N nicht alle Eisenbahnstationen geeignet. Einem un» Vorlage,den Verzeichnisse, vom deutschen Eisenbahn Verkehrs-Berbaade Mausgegebe n und vom l,N o v e m b e r ». J.ab qiltig. entnehmen wir, daß Sprengstoffe innerhalb de« Verwaltung,bereich« der sächsische» Staat«e>ienbahnea nur ans folgende» Stationen angenommen bezw auSgeliesert werdeu und zwar in: Adors. Altenborg, Alt- und Neuger-dors, Annaberg, Arn-dors, Aue, Bautzen, Berggießhübel, v enenmüdle. B-syosswerda, Boden bach, Vorno, Bromdach, Buchholz. Burgstädt, Burkbardt-dorf, Chemnitz, Toldltz. Ca wig, Cronzahl, Crimmitschau, D ihlen, Döbeln Dresden. Lürrröhrsdors. Eberebach, Eger, St. Egidten, Eibau, Elsterberg, Elstenverba. Falkenftrin. Flüha. Fra kenberq. Frriberg, Frodborg, Gaschwitz, Geithain. Gero, Glauchau, Görlitz, Gößnitz, Greiz, Gumma obrrer Bihndos, Gröditz, Groitzich. Großbaihe», Gray- beai'Nshai», Großenhain. Großpostwitz. Großschirma, Groß chönau Großvoigt-drrg, Grüahain>»ea, Gutensürft, Hainichen, Hammer drücke. Herrnhui, Hof, Hodenftein.Ernsttbal. Jäger-grün, Jocketa, Kamenz, Kieritzich, Klingenberq-Lalmnitz. Königilein, Kötzichendroda Lousigk, Leipzig, Lei«n g. Leubsdorf, Lchenberg. Lichienftein-Calln berg. Limbach, Löbau, Lößniy. Loomen. Lom-natzlch, Lugau, Marien- bera, Meerane. Meißen, Meuselwitz. Mittweido, N-ir-bori, Neaiolza Sprrmbera, Neustadt dei Violpen, Niederneuk ich. Niederschlemo, Niederwiesa, Noffeu, Oberneukirch, Oberodcrw tz. O derau, OelS- nitz bei Lichtenstem, O«I«nitz i. v., Olbernhau, Oichotz. Oltea dors bei Neustadt, Peaig, Pirk, Pirna, Plagwitz-Lindenan Plauen i. B. oberer und unterer Babndos, Prckrn - Lenqefeid, ^otttchappel, Priestewitz, Pulsnitz, Radeberg. Reichenbach i. B —-»»., ^.^aeedera, sugstädt. veisheaner-b-r Teichwolsram-bors Stegmar, bohland, Sioubkrq , Letschen, Lhalhrim, Lharand«, Treue», Neue Patente. Bericht de- Patent-DurcauS von Grrlon L Sachse, Berlin 81V Uni da» Uebrrtochrn hautbildender Flüssigkeiten, wie Milch, Leim, Lack, Theer rc. zu vermeiden, wendet W. Häntzschel in Leipzig sol lende Vorrichtung (Pat. 44 887) an. In das K ochgesäß hängen ein- tellbare Rohre nieder, welche in spitze Messer, die etwa 1 cm über der Flüssigkeit bleiben, anslausen. Ist der Siedrpunct erreicht, so »reibt der unter der Haut entwickelte Dampf diese in die Höhe, bis ie an die Messer gelangt und von diesen zerschnitten Wird. Der Tanips kann nun entweichen und die Flüssigkeit weiter kochen. Mit der Polster-Feder (Pat. 44 883) von M. Frendenberg in Lreseld soll eine der jeweiligen Körperlage de- Ruhenden sich an- chmiegende Unterlag« dargeboren werden. Im Polster ist, entgegen der üblichen Anordnung, keine Verschnürung der Federn unterem- ander vorgenommen, sondern jede Feder kann sich in einer senk rechten Führung unabhängig von den anderen Federn verstellen. An die Feder ist oben rin flacher Bufferkops angeschlosse«, welcher der Matratze als Stütze dient. An Taich-napparaten zur Prüfung der Lust mit unmittelbarer Ablesung des KokleniäuregehalteS und Reinheitsgrade» bringt H. Wolpert in Nürnberg folgend« Neuerung >Put. 44823) a». In einem Glascylinder, welcher mit einer Eintheilung versehen ist, läßt sich ein Kolben aus- und niederschiebcn. der mit einem Röhrchen durchsetzt ist. Nachdem man in den Cvlinder bi- »ur Höh« eine- Füllstriches gefärbte Reagenzslüisigleit gefüllt hat, führt man den Kolben bi- zum Flüssigkeilslpiegel nieder. Nun beobachtet man, wie weit man, allmälig fortschreitend, den Kolben heben muß, bi- die Flüssigkeit sich eniiärbt. Ist da« Röhrchen, welche« beim allmällgen §ebe» des Kolbens die zu prüfende Lust eintreten läßt, nicht kapillar, so muß man e- nach jedem Anheben de- Kolben» durch ein Gummi käppchen schließen. Der zusammenlegbare Sitzstock (Pat. 44777) von T. F. Mnter kn Cudowa hat drei Füße, von denen zwei sich scheerenartrg in der selben Ebene drehen lassen. Mit dem Drehzapscn ist ein Lharnier verbunden, in welchem sich der dritte Fuß senkrecht zur Ebene der beiden anderen drehen läßt. Die ohnehin feste Stellung der aus- rinandergcslappten Füße wird noch durch ein dreieckiaeS Sitztuct gesichert, welche» mit seinen an die Ecken angenähtcn Kappen Uber die oberen Enden der Füße greift. Ein Clavier mit Mctallstimmen (Pat. 44608) hat E. Parr in London erfunden. Die Töne werden dadurch hervoraebracht, daß abgestimmte Metallzungen mittelst Stiftscheiben angerissen werden. Letztere drehen sich dadurch, daß die zug hörige Taste niedergedrückt und hierdurch ein Spe rrad um einen Zahn fortgeschobcn wird, um einen Stiftabstand weiter. Ueder den Metallzungen ist ein Stab angcordnet, welcher zur Erzeugung de- ZithertoncS aus die Stimmen gelegt werden kann. Zur Anwendung der Elcktricität Nr. im«! H. Weber in St. lichrn Apparat (Pat. 44748) einem zangensörmiaen, mit isolirendem Ueberzuge versehenen In strument, "durch dessen Schenket der elektrisch« Strom ^geleitet wird. An den vorderen Enden der Schenkel befinden sich Hülsen, welche die sich gegen das Zahnfleisch stützenden Elektroden auinchmen. Letztere sind auswechselbar und in den wichtigsten, der verschiedenen Gestaltung de« Kiefer- sich anpasscnden Formen vorhanden. i Vermischtes. Leipzig, 12. November. *— Während da» Jahr 1886 eia für das Rauchwaa ren ne schüft außergewöhnlich günstiges zu nennen war, blieb 1887, so ersehen wir au« dem Bericht der Handelskammer, leider weit hinter den Erwartungen zurück, welche man nach dem vorausgegaagenen guten Jahre wohl hätte hegen dürft». Der Hauptgrund hierfür liegt in dem Fehlen kalten Wetter« vor Weihnachten, woiür die in den Monate» Januar, Februar und März nachtiägtich eiogetretene Kä te durchaus keinen Eriatz bietet; ferner in dem durch die un- sicheren polttilchen Verhältnisse herbeigesührten starke» Weichen der russischen Valuta, welche für die russische Kundschaft mit em- pfindliche» Verlusten verknüpft war. Da die au» der zweiten Hälfte l886 stammenden Maaren meist sehr hoch im Prelle standen, io wurde, trotzdem daß an der Inventur Viel abgeschrleben war. doch noch viel am alten Lager verloren, und da- ganze Jahr 1887 hindurch zciaten die Preise säst oller Artikel eine weichende Rich tung, so daß, um Verkäufe zu erzwingen, der Gewinn aus da- allerbescheidenste Maß herabgesetzt werden mußte; bei vielen Artikeln konnte von einem solchen überhaupt keine Rede sein. — Unter der Nachwirkung d S günstigen Jahre» 1886 wurden aus der 1887er Londoner Januar-Auel,on dir meisten Artikel weit theurer bezahlt als im Borjabre, io Biber um 25 Proc, Bisam 10 Proc., Schuppen 15 Proc. Dieser Umstand trug aber hauptsächlich dazu bei, daß der Absatz in Leipzig ein sehr schleppender blieb und die Kundichast meist eine abwartende Haltung einnahm, insolge dessen blieben die Umsätze der Monate Januar, Februar, März weit hinter denen des Vorjahre« zurück Aus der Londoner März. Auktion gingen die Staprlartikrl meist um 10—20 Proc. gegen da« Vorjahr im Preise zurück, nur weniae ausnabm-weise von drrMode begünstigte Artikel, wie Bären, Blausüchft.Weib'üchse, Seeotter und russische Zobel, erzielten einen Aufschlag und wurden meist von den dieselben verwer- thcnden Ländern direct gekauft. Auf der Irbiler Winiermeffe erzielten die meisten Art-kel. wie Feh, Fehichweise, Weißfüchse, Wölfe, Bären, ebenfalls höhere Prelle, was jedoch zum grüßten Theile durch den niedrigen Stand der ruisil'chen Valuta ausgeglichen wurde. Der Umsatz aus der Leipziger Oiterinesse war, infolge der im Vergleich zum Vorjahre geringe, cn Preise, kein schlechter, »ur wurde allgemein über sehr schmalen Gewinn geklagt. In Wildwaarea halten die Sammler ihre Vorräihe zu ziemlich niedrigen Preisen eingeldan, sie fanden daher aus der Onermesse regen Absatz zu steinenden Preisen. Was den Berkaus nach den verschiedenen Ländern anbetrifft. so stand Rußland weit obenan, Deutschland und Oesterreich kauften kaum die gewöhnlichen Mengen, England und Frankreich hielte» sich sehr zuruck, und nur Italien uad die Schweiz zeigten, ebenso wie im Vorjahre, größeren Bedarf. Sehr ungünstig »ntwick-lte sich da» Sommergeschäft, da die Preise »ach Ablaus der Onermesse rasch fielen. Die« sprach sich sowohl aus den im Juni in London abgrholteuen Auktionen auS, wo die meisten Artikel um 15—30 Proc. herobgingen. al« namentlich auch aus der Nischnij-Nowgoroder Messe, welche für Persianer 80—40 Proc , Felr 25 Proc , Fehsutler 20—25 Proc., Hasen 80 Pivcent niedrigere Preise brachte, so daß an dem sehr starken Lager de- d'utende Verluste entstanden und eine sörmlsche Panik rintrat. Die Verläuft sanken daher aus ein so niedrige» Maß, wie man e» ieit viel--» Jahren nicht eelebt batte. Erft da» Eintreten etwa» kälieren Wetter» im Monat Oktober brachte einiges Leben in das Geichäft und veranlaßt« Lonbonrr und Pariser Fabrikanten zu einigen Meinunqskäuftu, oder im Großen und Ganzen endete da» Iahr sehr ungünstig. — Dir Credilverdältniffe wäre» nicht un- günst g, und Zahlung-rinftellunge» käme» nicht in außergewöhnlich starker Wille in der Branche vor; wenn trotzdem da» End« Ergebiiiß de- Jabre« 1887 ein recht unbesricdiiendr- ist, so lieg» dies daran, daß da» ganze Jahr hindurch besten Fall« nur wenig verdient, viellach sogar Geld verloren wurde und an dem übriggedlirbenen Lager durchgängig 20—80 Proc. abgelcdrieben werden mußte. Sehr stark in Milleldeillchost gezogen wurde da» Grlchäst durch den Zusammenbruch brr Leipziger Disconlo-Gelell. srbaft, und nur brr sch -ellrn Hilfe anderer bedeulendrr Bank- Institute ist e» zu danken, daß nicht sür die Branche damals eine Kkisi- eintra» w'lche sehr verhängnißvoll für dieselbe bälle werden können. Da-Geichäft mit Canada war eia normalis, wenn auch der Grw nn rbeiisalls unter der ungünstigen Eonjunckur der Haupiabiatz-ANikel — Persianer. SchiraS. Astrachan — zu leide» hatte. Dal Geschäft mit de» Bereinigten Staaten blieb hingegen weit hinter dem des Borjohre« >orück; dir New-Yorker Filialen der Hauptsirme» erzielte» nicht nur keinen Gewinn, sondern konnten nicht einmal die Spesen verdienen. Laut Bciöffepilichung de- amerikanischen ConsnlaleS de- trug die Ausiuhr an Rouchwaaren und Häuten im Jahre 1887 441 917 t, gegen 908077 ß im Jahre 1886, sie siel also um 62 Proc. Die zollamtliche Abfertigung von Fellen zur Pelzwerkbereilung betrug 1 832 346 l«r, gegen 147y 714 Kx im Vorjahre. Von dem Geschäftsgänge in Lamm-, Schaf- und Z ckelftllen läßt sich leider nur dasselbe wie im Borjabre sagen, rin« Besserung ist nicht zu verzeichnen. Dieselben Umstände, welche den schlechten Geschäftsgang der vorhergrheuden Jahre verursachten, al-; verminderter Bedarf sllr den Export, große Eoncurrcnz aus dem Weltmärkte durch die srauzösischen, belgischen und italienische» Fabrikate, sowie schlechter Autsall säst sämmtlicher Rohwagrrn, lagen auch im letzten Jahre vor. und wie die- nicht ander« zu erwarten war. bröckelten die Preise bei Beginn der Saison weiter ab und erreichten einen Ties' stand, wie sie ihn seit Jahren nicht gehabt hatten. Der Prei-abschlag kann durchschnittlich mit 10 bi- 15 Pro«, gegen da- Vorjahr be- messen werden. Natürlich war unter solchen Verhältnissen da- Ge- schüft müdselig und weder sür den Händler noch für den Berber lohnend. Da- zu Markt« geführte Quantum war rin beträchtliche» uad dürfte das des Vorjahre« um 6—10 Proc. überstiegen haben; verkauft wurde im Lause de- Jahre- zwar der größere Lheil der zugesührten Maaren, doch blieben am Schluffe de- Jahre- immerhin «och bedeutende Partien unverkauft, welche al- Laaerbestand in da- neue Jahr mit herübeigenommen werden mußte». Hasensrlle waren in der ersten Hälft« de» Jahre- 1887 in guter Nachfrage; sächsische Landhasen, anfänglich mit 370—375 ^ bezahlt, stiegen bi- 390 .sl; andere Sorten Landhasen im Berhältniß. Ukralucr uud Russen erzielten bi- 400 ^4, Moskauer Hasen selbst 435—440 der Verkauf war bi- zum Monat Juli ein ziemlich reger, um diese Zeit trat jedoch es» vollständiger Umschlag ein. die Verkäufe stockten gänzlich, und bis Ende de- Jahres blieb da- Geschält still. Die Pre-ft gingen demgemäß bedeutend zurück und sanken sür Land- Hasen schließlich bi- aus 260 ^l Landkanin waren stark begehrt, ansänglich mit 45 ^ bezahlt, stiege» sie bi» 60 -H. *— Ja den Verhältnisse» de- Tuchhandels hat sich imJahre 1887 »ach dem Leipziger Haudel-kainmerbericht nur wenig geändert. Da» Ervorlgeschäst leidet »ach wie vor unter dem Drucke einer übergroßen Concurrenz, und diese wird durch den raschen Ausschwuug der ousläiiditchrn Industrie, welche großentheil» erst durch hohe Zölle in- Leben gerufen worden ist. noch mehr ver- schärst. Einen Beweis hiersür liefern besonder» Portugal, Spanien und neuerding« auch Italien, wohin uur noch Special,- täten verkauft werden könne», während früher große Menge» von Maare dorthin exportirt worden sind. Das Geschäft mit den uord- afrikanischen Küstenländern hat sich zwar eiwat gehoben, bieirt aber doch uur einen geringen Ersatz für den großen Ansiall, welchen der Absatz in den vorgenannten drei südeuropäischen Ländern durch Er- richtung hoher Zollschranken erlitten bat. Der versuch, dafür in Ostindien sich zu erholen, hat de» meisten AuSlendern von Tuchen schwere Verluste eing-tragen. Ist e» doch so wett gekommen, daß man vo» China au» förmlich darum bittet, keine neuen Eonsignalioneu dorthin zu schicken, weil noch allzu große Borräthe von früher daliegen, welche aus den Markt und aus die Preise drücken, so daß die Käufer da« Berständniß sür den Werth der Maaren verloren Hoden und oft geradezu unsinnig niedrige Gebote machen. Um da» Maß voll zu machen, kommt dazu noch, sowohl in Ostindien wie in China, die «eitere Verschlechterung der Valuta durch da- Sinken de- Sllderprelses. I» der Levante drückte die Krieg-grsahr aus da- ohnehin schwache Geschäft, doch scheint e», al- wen« dort wieder etwa- mehr Begehr für solide Tuche eintreten wollte, da ma» noch Sorten fragt, die «bemal» gonqbar, aber durch sogenannte anarwalkenr» allo nnr scheinbar billigere Qualitäten, hauptsächlich Bielitzer Erzeugnisse, ver drängt worden waren. Nur von Südamerika lauteten die Berichte günstig, und c- haben sowshl nach Brasilien und den La Plata Staate» al- nach Chile und Peru größere Verschiffungen al- sonst stattgesnnden. Der stete Rückgang der Anssuhr von Tuchen hat mehr und mehr dahin geführt, daß dir hiesige» Commission-Häuser sich anderen Artikeln zuwendea; bei der starken Loncnrrenz In allen Zweigen ist es schwer, den erlittenen Ausfall zu ersetzen, doch werde» große Anstrengungen gemocht, um zum Ziele »u gelangen. Auch in Bezug auf da- inländische Geschäft mit gemusterten Tuch, waarea kann da» Jahr nickt al» ein befriedigende» bezeichnet werden. Die unsicheren politischen Verhältnisse im Februar bi» April wirkten nicht nur lähmend auf die Entwickelung des Sommergeschäst-S, sondern beeinträchtigten auch in hohem Grade die Ausnahme von Aufträgen für den Herbst, und der An-sall konnte später nicht ganz einyebracht werden. Da- Winlergeichäst, welche» viel von dem zeitigen Eintritt kälterer Witterung abhängt, war schleppend. Auch sind die Lager bet der Kundschaft nicht aut geräumt worden, lleber- production und damit verbundene Anervieten, die gegen jeden kauf männlichen Gebrauch verstoßen, geben zu vielen Klagen Veranlassung. Der Geschmack war anfangs unbestimmt, später herrschten gestreifte Sachen vor. *— Die LebeuSverstchernng».Gesellschaft znLeivzi... gegründet 1830 (alte Leipziger), hat sich auch im laufenden Jahre eine- zufriedenstellenden Geschäftsgänge- zu erfreuen gehn Seit 1. Januar bi- Ende Oktober sind 3405 BersicherungSantri über 25 469 900 Versicherungssumme bei ihr gestellt worden, r es ist aazunehmen, daß das Gesammtergeiini» de- Jahre- nicht wesentlich hinter dem de- Vorjahres, in welchem die Leipziger Ge- sellschaft von allen deutschen Leben-versicherungs-Gesellschasten den grüßten reinen Zuwach« an versichertem Capital zu verzeichnen hatte, zurückblrtben wird. Der Bersicherung-bestand beläuft sich, wie aus dem Inserat in heutiger Nummer ersichtlich, zur Zeit auf 47000 Personen und 290 Millionen Mark Versicherungssumme, das Ver- mögen auf 70 Millionen Mark. Di» neuen Krieg-Versicherung-- Bedingungen der Leipziger Gesellschaft, welche Ende Qctober in Wirksamkeit getreten sind, könne» al- eine glücklich« Lösung der Krieg-versichrrungSfrage bezeichnet werden, da sie ebensowohl aus die Interessen der militarrpflichtigen Mitglieder, von denen fernerhin die Zahlung einer Krieg-Prämie im Voran» nicht gefordert wird wie aus diejenigen der nicht militairpslichtigen Mitglieder Rücksicht nehmen und vor Allem die Sicherheit der Gesellschaft nicht in Frage stellen. *— Deutsche ReichSbaak. Nachdem die Deutsche Reich-dank erst am S. d. M. ihren Satz, zu welchem sie im offenen Markte Wechsel auftanst, von 3'/. aus 3'/, Proc. beraussetzte, hat sie den selben jetzt um ein weitere- Achtel, also auf 8'/, Proc., erhöht. *— Stlbercourß. Der Cour-, zu welchem die in Silber zahlbaren Coupon» der österreichischen Eisenbahn Prioritäts-Obliga- tiourn, sowie die au-gelosten Stücke von den deutschen Zahlstellen eingelüst werden, ist unverändert auf 88'/« Vroc. belassen worden ES werden demnach bi- auf Weitere« für 100 st. gezahlt 167HO *— Vetrieb-er-ebniffe der Leipziger Pserdeeisen- bah» in der Woche vom 5 bi» 11. November: 199188 Personen 24 878,10 u« Weniger 8227 Perssnr«, 882.80 ^l «ehr seit 1. Juli: 417 095Personen, 50 67935 *— Zur Richtigstellung. Seiten« der Thüringer GaS- gesrIIIchast geht un« die Erklärung zu. daß die in unserer letzten Sonntag-nummer gebrachte Nachricht, der Gemeinderctth vonGohlis dabe eine von der Selellschaft beantragte Verlängerung des Ga-beleuchiungS-Vertrage- über den 1. Januar 1899 hinaus ab« gelehnt, aus einem Irrthum des Berichterstatters beruhen mülse, da die genannte Gesellschaft riuen solchen Antrng überhaupt nicht gestellt habe. * Gl«gWttz, 12.November. Da« groß» Svinneretqebäude der sächsischen Wollgnrnsabrlk, vormal- Tittel ^ Krüger, ist nun soweit fertig, daß »S gehoben weeven konnte. Die Dach, sparren bilden übrigen» die einzigen Holzbeftandtheile. sonst ist Alle» aut Eise» und Stein h-r-estell». Außer der Wollgarnsabrck haben in diesem Jadre auch andere F>rme» Vergrößerungen idrer Fabrik- räume voegenommen. so Meh 4. Edlich, Philipp Pen in und Gustav Najork Letzierwäbnle Firm, erzeug» Ldrompapiere, die snNwährend größere Veibrettung finden. An der Orlsgrenzr von Plagwitz, ans kleinzsckocherschemGrbiete, hat Herr Pd. Swider-ki eine große Malchinrnsabrik errichtet, die schon fett einigen Wochen in Betrieb gesetzt worben ist. *— Aetienbierbrauerei »n Borna. Die vielfachen, in letzijädrigen Geschäftsberichte» erwähnten Bemühung«», den technischen Betrieb immer mehr zu vervollkanimuen und die Bier-Production arg«, etwaige Störungen nach Kräften »u sichern, haben zunächst den erhssfte» Erfolg gehabt: dir Brauern kvuute ihre» Abnehmern auch tu diesem Jahre mit Biere» aasschlleßllch bester Qualität dienen. Es ist diese Tbatsachr eiur sehr demerkeuswerlhe, nicht allein de- augenblickliche» Erfolge» wegen, sondern auch wegen der hierin liegende» beruhigende» Gewißheit einer gedeihlichen Enlwickelnag sür die Zukunft. Al» Nächstliegende Folge Hot sich der Beifall der Co», sumenten wieder ihren Bieren zugewavdi uud wurden durch diesen glücklichen Umstand die lebhaften Anstrengungen kzur Erzielung eiae« größeren Absätze», alsin den vergangenen Jahre» eriolgrelch unierstützt. Die Brauerei übernahm einen Bestaub vo» 896,00 bl Lagerbier. 99.00 bl Einfachbier, uud braute vom 1. November 188? bis 31. Oktober 1888 5889.91 bl Lagerbier, 3096,05 bl Eiuiachbier, jUiammen 6785,91 bl Lagerbier und 2195,05 bl Linsachbier. ver- äust wurden tu diesem Zeitraum 5517,91 kl Lagerbier, 2104 05 bl Eiusachbier, so daß am 1. November 1888 Bestand 1268.00 i.1 Lagerbier, 91.00 bl Eiusachbier. Ein Hauvtantheil an de», ctica 2,000 ^1 betragenden Mehr-Berkaus ist aus die wieder ousgenviii- mene Verbindung mit Leipzig zurückzusühreu. Bei der Aus dehnung de« Geschäfte- nach dieser Richiuug hin muß ma» sich freilich der seit Langem geübten Prari- der Groß-Industrie, Locale selbst zu übernehmen, bez. pecuuiärr Unterstützung eintreten zu lassen, un, sich den Bierabsatz zu sichern, in vielen Fällen unwillkürlich anschließen. Der Leipziger Geschäft-Verbindung verdankt rin neue- Actio-Louio. da- RcsiauraiioiiS-Modiliar-Conto. seine Entstehung, welche- mit ca. 1500 ^tll belastet ist. Von den übrigen Conti erscheine» nur einige mit höheren Beträgen. Da- Jnveatar-Couto erfuhr durch Anlchaj. sung einer neuen Malzputzinaschlnr, einer kleinen Dainpsmaschuie, von 7 neuen EiSschwiinmern, seiner durch Einsetzung eine- neuen DampskolbenS in die Dampsmaschiae uud «ine» neuen Lüulerbodeut in den Lauterbott ch eine Erhöhung von ca. 2400 In Auftrag gegeben werden mußten ferner noch 2 neue eiserne Kühlschiffe, da die seiiher verwendeten durch iaogiährige Abnutzung unbrauchbar qewvrdcn waren. Diele Neuanschaffung fällt dem ueudegonnene» Geschäftsjahr zur Last. Da- Bou-Conto zeigt «tue Mehrbelastung von ca. 800 .st durch Anlegung einer Böttcherwerkstatt, wiederholter Streichung der Pappdächer, Reparatur der Cssenköpse rc. Für neue Traii-porlsastage, besonder- für di« Leipziger Kundschaft mußte ebenfalls ein größerer Posten au-geworsen werden. Ta» Debitoreu-Lonio weist dagegen trotz de- vermehrieo Ablatze« eine» geringeren Saldo gegen da» Vorjahr aus uud rbeaso konnten wir durch möglichste Sparsamkeit aus de» die General-Unkosten repräsentirenben Conti zumeist Miader-Au-gaben verzeichne». A» Nebenproducten wurden im lauseudeu Jahre ab gegeben: 8548'/« Scheffel Treber, 11589KL Malzkeime, 5762'/, be Adsallgrrste. Nach all dielem stellt sich da» pecuaiäre Lrgebniß des Jahres 1887/88 wie folgt doc: Brutto-Gewin» laut Gewi-a- »nd Verlnst-Loalo 26 285,86 >1. Gewinn-Borlrag vom vorigen Jahre 46.35 ^1, zusammen 26 333.21 Hiervon für Adlchrei- düngen und Zuschreibungen zum Reservefonds 9666.58 ^l, ferner 3 Proc. für den Aussichtsrolh 498,57 ^>t, so daß zur Verfügung der Generalversammlung 16167,06 vorgeschlagen wird. Hiervon zu verwenden zur Bertheilnng al» 4proc. Dividende 14 004^1, sowie zur Rückzahlung an den Spar- und Borschuß-Vereiu Lobslädt 2000 ^l, und verbleibende 163,06 ^1 aus neue Rechnung vorzu- tragen. Im Credit de» Gewinn- und Verlustkonto» erscheint da- Biercouto mit 108 519.32 —wm. Gri»»a, 11. November. Nach den Angaben der könlg- lichen Berginlpectioa zu Chemnitz befanden sich in den Amtshaupt- maanschasten Meißen und Grimma im Jahre 1887 — die eingeklaiiimertea Zahlen beziehen sich auf 1886 — 30 (30) Braua- kohlenwerke, aus denen Ä (30) Beamte, 631 (631) Arbeiter uud 19 (26) Arbeiterinnen beschäftigt waren, im Betriebe. Lau den 30 Werken standen 27 im Abbau. Die geförderte Braunkohlea- menge betrug 187 443 t (185 017 t) und die Zahl der fertiggestellleu Braunkohlenziegel 3620000 (4 810000). Der Gesammttverth der Produkte belief sich auf 628 693 (646 957) — Was speciell daS fi-calischc Braunkohlenwrrk zu Kobitzsch bri Grimma betnfft, so ist die Production um beinahe 100000 bl hinter der de- Boriahres »urückgcblieben, was ans die vollständige Erschöpfung de- »ur Ab fuhr an, günstigsten gelegenen WestfeldeS zurückzusühre» ist. Um da- Ostscld mit Erfolg abbauen und da- fiskalische Werk überhaupt ertrag-fähig erhalten zu können, ist der Bau einer Drahtseilbahn von den Ständekammern genehmigt worden. Nach dea Brrichlen von Privatwerken (Skoplau, Grechwitz, Bröhsen) wird das Geschäft in Stückkohlen al- sehr gut bezeichnet, uud die Preise zogen dalür nach einem Berichte um 3—6 pro Hektoliter an. Für Klcinkohlen blieben die Preise dagegen unverändert. Dir Nachfrage nach Lraunkohlenztegela ist geringer al- früher. I» dea Löhnen ist eiur Veränderung nicht riagetrrtea. U Plauen, 11. November. Er ist hinlänglich bekannt, daß die französischen Spitzen-und Stickerriwaarensabrikanten den schlechten Geschäftsgang, der in den letzten Jahren aus diesem Gebiete herrschte, hauptsächlich der deutschen Concurrenz mit ihren billigen Preisen zuschiedrn. Verschiedene Aufsätze in sranzösilchei, Fachzettungen baden die» genugsam bestätigt. Wenn nun setz, die französischen Siickereisabrikanten behaupten, daß die von Deutschland eingesührlen Tüllstickcreien nicht richtig nach dem Tarif, sonder» nur al- gewöhnl-che glatte Tülle verzollt würden, so ist da- jeden- soll» adermal- rin Autfluß des allgemeinen Hasse» gegen Deutsch land. Hiesige Fabrikanten haben stet- große Aufträge sür Pan» ausznlühren, weil die hiesige Stickerei leistungssähiger ist al« die französische. Da» ärgert die Epitzendändler in Calais. Darum suchen sie nun ssgar die Zollbeamten zu verdächtigen, daß sie mit dea Deutschen unter einer Decke stecken. Bltendurg, 11. November. Nach Miltheilungeu, die NN» au- dem Westkreise übermittelt werden, haben seit einiger Zeit in der Ftur Walpernhain Bohrungen ausBraunkohleln statt- gesunden. Dieselben haben »iaea günftiaen Verlauf genommen; denn r» wurde «in Lager von ziemlicher Mächtigkeit und Ausdehnung angebohrt. Weil der Abbau nicht zu kostspielig und das Lager oahc der Babnstation Crossen ist. so rechnet man in betheiligten Kreisen aus gewinndrinaendrn Betrieb und gedenkt denselben im kommenden Jahre aufzunehmen. *— Altenburger Aktien.Brauerei. Die tn dem der am 29. d. M. statlfindenden Generalversammlung zur Beschlußlaffung vorzulegenden Bertbeilungs-Vorschlag vorgrscklagene Dotirung drs Reservefonds mit 59 998.14 und des Di-posilionssonds mit 3167 ^4, bringt diese Fonds out die dermalen sür dieselbe nach Gesetz uud Statut bestimmte Maximalhöhe von 105 000.4 (lO P- oc. de« Actieurapiial«) und beziehungsweise 100000 ^ (ff. 32 des Statuts). Eiae höhere Zuweisung an diese Fond- war daher iur da« abgelaiisene Geschäftsjahr nicht ersorderlich. ja sogar nickt gestattet. Die Gesellschaftsorgane sind nun der Metnuna, daß für eine weitere Erhödung de- nach Art. 185 b de- Gesetze- vom 18. Juli 1884 gebildeten, lediglich zur Deckung eine« auS der Bilanz sich etwa ergebenden Verluste» bestimmten Relervesond« nach der ganze» Lage der Gesellschaft irgend ei» Bebürsuiß nicht vorliegi. Dagegen Hobe» sie sich der Anschauung nicht verschließen könne», daß e« wünlcheiiswerth erscheinen muß, den zur Deckung von außer- ordentlichen Ausgaben oder Verlust (obne Vertilgung) also eventuell z. B. auch zur Divideadenautgleichunq bestimmten Di-position«. sonds i» mäßigem Umfange noch weiter zo verstärken und bierdurch die Reservrn der Gesellschaft zu rrböven. ES wird de-halb die be vorstehende Generalversamn» ung über einen Antrag der Ver. wallnng-organe ans Aenderung der Statuten zu beschließen haben, welche lautet: ..Nachdem Reserve- und Dispositionsfonds ihre statutenmäßige Höhe erretcht habe» werden, sind dem Di-vosttions- sonds alljädrlich nur noch die «proceatigen Zinsen von dem Bestände des Rcservtsoiid- und zwei Proeent von dem Netto.Reingewinn, wie solcher nach Einrechnung der Abschreibungen sich ergiebt, zu- zuwesen". *— Der deutsche Handeiskammertag wählte Hamburg al- Vorort für die nächsten zwei Jahre. Z Die Wirkung de» sponiicken Gprltstenergesetze- ist zu- nächst sür die Importeure von Sorit eine sehr ungünstige, da die Einsuhr fremden Sprits last ousgehört Hai, indeß wird das Bri- siechen der bedeutenden Zollcinnadnien au» dieser Quelle die sponilcke Regierung voraussichtlich ichon in Kürze uötdigea, die Verordnungen de- neuen SpritronlumqeletzeS auch gegenüber der Ivo Nischen Weinsprilindustrie zur Geltung zu bringen und dadurch werden die deutschen Jnduftrieiprite w eder concurrenzsähig werden, w°» sie so lange nicht sind, al« sür sie außer den Eingangszöllen noch 70 Peletas per Hektoliter Lonlumfteuer entrichtet werden müssen, wäh rend bri der letzigen milden Handhabung de- Gesetze» die hetwisch«
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