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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar, Seiten doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-15
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1888
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Fünfte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 3r«. Donnerstag den 15. November 1888. 82. Jahrgang. Volksmirthschastliches. Telegramme. rero Verkitt, 14. September. Dir „Politischen Nachrichten" bezeichnen die Nachricht von der Vorbereitung der Vorlage wegen Erhöhung der Tabaksteuer als durchaus unzutiessend. W-nu an dem gegenwärtigen Tabaksteuergesetz Milderungen vorgenommen werden sollten, dü'sken vieielben nur techniiche Seiten betrefsen, worüber schon lange Erhebungen stattfindrn, die jedoch einen baldigen Abschluß nicht erwarten lassen. 3VD8. Wien. >4. November. Die außerordentliche General versammlung der Lembera-Lzernowitzer Bahn erthettle dem BerwaltungSiaih die Ermächtigung, alle Fragen bezüglich der Sequestration der rumänischen Strecke mit der rumänischen Regierung zu regeln, aber die der Gesellschaft gegen die letztere zu- st-henden Eigenthumöanipcüche und andere Ansprüche, sowie bezüglich Regelung der Personalsragen da» Nothwendlge zu vereinbaren. Be- richterstaitung wird Vorbehalten g VVD8 Nrw-Vark, 13. November. Der Werth der in der ver- gangenen Woche auSpesührten Produkte betrug 6 08 1 907 Fülchiyjatiriges Jubiläum der Firma Gebrüder Loch in Lausigk. Welt über die Grenzen des engeren Vaterlandes, weit über daS deutsche Absatzgebiet hinaus hat sich eine Firma der Textübranche Rus und Bedeutung zu erringen und bewahren gewußt, welche heute, am 15. November 1888, das fünfzigjährige Jubiläum ihre- Be stehenS seien: die hochangesehene Firma Gebrüder Koch in Lausigk. Dieses Jubiläum gewinnt einen umso größeren Werth, weil eS gleichzeitig mitten in dem lebendigen Fortschritt steht, in welchem sich daS Haus Gebrüder Koch deute noch bewegt, weil eS gleichsam der Leistungsfähigkeit der hervorragendsten Hausindustrie einer mit voller Theilnahnie dem Wirken und Schaffen des Etablissements be gegnenden gewerbfleißigen Stadt Ausdruck giebt. Aus beicheidenen Ansängen ist die Firma zu ihrem heutigen Ansehen emporgewachscn; in rnhiger, gesunder Entwickelung baute sich bas Geschäft, getragen von der Tüchtigkeit, der Energie und dem geschäftlichen Eiser seiner Inhaber, aus, ruhend aus dem echten Fundament solidester Grundsätze und ersüllt von rastlosem kauf niäanischen Geiste, der dem Fuge der Zeit und den wechselnden Erscheinungen der Mode sich immer anzubequemen gewußt hat. Der Erfolg war Lohn sür diese Thaten. Die Firma Gebrüder Koch ging hervor aus der bereits zu An> fang dieses Jahrhunderts bestandenen Firma C. Aug. Koch'S Wwe. Am 1b. Octoder 1838 übernahmen, nach dem Tode der Inhaberin dieser letztgenannten Firma, Frau Johanne Rosine Koch, deren drei Söhne, die Herren August, Friedrich und Moritz Koch. daS Geschäft, welche vie bisherige Firma am 15. November 1838 in Gebrüder Koch umwandelten. Aste drei zählen zu den Tobten. Moritz Koch starb 1862, August Koch 1869 und Commerzienrath Friedrich Koch 188b. Der Herzenswunsch des Letzteren, den bOjäh rigen Iudeltag der Firma zu erleben, ist leider nicht in Erfüllung gegangen. In die Hände der Söhne der Begründer, der Herren August, Arthur, Richard und Georg Koch, die jetzigen In haber der Firma, gelangte nach »nd nach daS sich immer weiter auSbreitende Geschäft. Ehrend gedacht sei auch des im Jahre 1879 leider zu früh verschiedenen Herrn Moritz Koch jr., Bruder der Herren Arthur und Georg Koch. Anfänglich beschränkte sich die Fabrikation des Hause» Gebrüder Koch aus Velpel und sogenannten „Manchester": sehr bald wurde aber die Idee der Plüschsabrikation zur Wirklichkeit, und so entstand die erste ->nd älteste Fabrik dieser Branche. » Heute fertigt die Firma alle Sorten Mohair- und Wall plülche sür Möbel, Danienmäntel und Mäntelbesatz, sür Schuht und Schuheinfaß, sie fertigt Plüsche sür Tischdecken und Portiären und Pmsche sür techniiche Zwecke. Insbesondere widmet sie sich der Fabrikation von Plüschen für Eiirnbuhnbedars; sic zählt aus diesem Gebiete u. A. die königl. sächsischen Staatseisenbahnen zu ihren langjährigen Kunden. Alle die gedachten Plüicharten unterliegen wieder den mannigfachsten Variationen in Qualität, Muster und Farbe, wodurch LeistungSiähigkeit, Umfang und Bedeutung des Etablissements am sprechendsten cdarakterisirt werden. In der Herstellung von ConfectionSplüschen war der Firma Ge. brüder Koch von jeher der Rus besonderer LeistungSsähigkeit eigen mit großen und mit durchschlagenden Erfolgen hat sie sich ganz be sonders damit beschäftigt, seinece Fellarten, Biber, Angora. Seehund, Liter, Skw>kS, Astrachan rc. zu imitiren, ei» Unternehmen, das als ein sehr glückliches zu bezeichnen war. Nicht nur ganz Europa ist Abnehmer der Fabrikate der Firma dieselben gehen auch direct und indirect nach allen Ländern des Erdballs, wo nur immer daS Klima einem so schweren Artikel wie Plüsch günstig ist. Die Firma unterhält Agenturen an allen be deutenden Plätz-i, Europas, sowie auch außerhalb, wie eS das Be dürsniß erheischt. Tie Filiale in Berlin steht unter speciellcr Leitung LeS Herrn Richard Koch. Bei der Bedeutung des Geschäfts ist eS begreiflich, daß dasselbe eine nach Hunderten rechnende Arbeiterzahl in Anspruch nimmt Nicht nur i» Lausigk selbst de« dankt ein- große Zahl derselben dem Etablissement Lohn und Brod, auch der größte Theil der Weber bevölkerung FrohburgS arbeitet seit 30 Jahren unausgesctzt sür dasselbe. Außerdem treten größere und kleinere Factoreien inner- und außer halb Sachsens in den Dienst des Etablissements. Daß sich die Ar> beiter in ihrem Berhältniß z» dem Hause Wohlbefinden. beweist wohl am besten die Thaifache, daß heute in Lausigk sich ein Arbeiter be findet, der seit dem Jahre 1825 — also 63 Jahre — der Familie Koch seine Kräfte widmet, daß 6 andere über 50 Jahre, eine lange Reihe über 40 Jahre (es sind 16), über 30 Jahre (18) und über 20 Jadre (30) zum Aebeiterperscnale gehören. Wie Viele sind außerdem gestorben, die eine nicht minder lange Dienstzeit hinter sich hatten! Wahrlich ein rühmendes Zechen sür das gute Em vernehmen zwischen Principalität und Arbeiter! Ein humaner, menschenfreundlicher Sinn begleitet das Berdältniß der G schäsls inhaber zu ihre» Untergebenen, zahlreiche Einrichtungen zu Gunsten der letzteren zeugen von der Sorge der Geschäftsinhaber uüt daS Wohlbefinden ihrer Arbeiter. Tieiem die Firma ehrenden Zuge der Humanität gesellt sich die Ehre ihres geschäftlichen Verdienstes um die Hebung und Förderung einer hochwichtigen Industrie an die Seite. Persönliche Anerkennung dasür enivsing im Jahre 1873 der Mitbegründer der Firma Friedrich Koch, durch seine Ernennung zum Eommerzieurath äuß-re Auszeichnungen sind der Firma in Menge geworden, theilS goldene Medaillen, th.-ilS erste Preise aus den Ausstellungen zu N w-Uork (1853), z» Dresden (1840, 1845, 1875), zu Ehemni s (1867). z» Wie» (1873), zu Leipzig (1880), zuletzt ein Ehrendipiom aus der Fachausstellung zu Torronlo. So feiert denn de Firma Gebrüder Kock ihren Jubelta„ mit freudigstem Rückblick aus das von ihr Begonnene, aus das von ihr Errungene und Erreichte und vor Allem mit dem schönen Be wuß sein daß in rastloser, rechli cher, ein halb Jahrhundert treu geübter Aibeit olle Ausgaien Eriullung sanken, welche sich einst die Begründer der Firma zum Ziele genommen haben Möge der Segen dieser Aibeit auch »n zweiten Semisäculum das S-doffe» und Wirken des HauseS Gebrüder Koch begl itenl Lin herzliche- Glückauf hierzu! —m. Dermi fch te S. * Letz»«», 14. November. Die Südamerikanische Coloni sationS-Gelellschas« in Leipzig Hai neuerdings 2 Lircular schreiben versendet, aus welche wir die Ausmerkiamkeit weiterer Kreise hinlenken. Dos eine Circular giebt Ausschluß über die dcuischc» Niederlassungen der gedachten Gesellschaft nahe Jtacurubi und am Capibarifluß in Paraguay, während daS andere Circular einen Aus zna aus dem Bericht des EavitainS Bendix enthält, welcher un Bustrage der Gesellschaft nach den betreffenden Besitzungen eine Reise unternommen hat Dir beiden Schriftstücke dürfte» »ameni- lich für devlsche Auswanderer, di« in Paraguay zum Zwecke der Lolouisotion sich niecerlassen wollen, Interesse haben und sind An- fra>r» an di« Direktion der Südomrrikanischeo EolouisotionS-Gelell- schost »u Srttztztz K»char1«»ftr»h« Li,»» eich»,». Ulk» sür dies«» Theil bestimmten Sendungen sind zu richt:a an den verantwortlichen Redakteur desselben G. G. Lau» io Leipzig. 4'/,vroc. de 4'/, Pro » JovestitionS-Anleihe. An! , prvc Jnvestitions Anleihe zum Course Ung arische der h-ullg-n Börse wurde von 98,50 gehnndclt. *— Zusammenstellung des Verkehrs aus dem hiesigen Bayerischen Badnhoie pro Mouoi Ocioder: 1) Der Zug- crkehr stellte sich in Summa aus 3413 Züge und zwar im Ein gänge aui 883, im A -qangc aus 873 Courier- und Personen- züge, aui 822 angekommene und 835 abgegangene Güier- rc. üge. Gegen de» gleich » Monat im Vorjahr verkehrten 116 Züge mehr. 2) Der Güterverkehr veriheilte sich aus einen Ab gang vo» 15 019 eigenen und 8627 fremden Wagen; im Eingänge wurden 14 637 eigene und 8462 fremde Wagen behandelt. Die Hauvtsumnie ergiebt 46 745 Wagen und stellt sich um 3910 Wagen höher als im Oktober 1887. 3! Personenverkehr: Zum Ver kauf gelangten TourbillelS 1. El. 99, 2. CI. l83l, 3. El. 8019, Cl. 7018 Stück und 849 MilitairdilletS. Mit TageS- billets reisten ab in 1. TI. 5. in 2. Cl. 1700, in 3. Cl. 9636 Personen. Die GesammtauSgabe der B/llctS, zu denen noch 105 Ergänzunqsblllets. 205 OninibuS- und 111 HundebillelS zuzurechnen ind, beträgt. 29 578 und erzielte eine Einnahme von 76 697,50 ^ Im Lctober des Vorjahres wurden 2t B/llelS weniger auS- gegeben und 4309.35 .st mehr verrmaahml. 4) Reise gepäck gelangte mit 5881 Stück ----- 101 874 icx im Binnen- und 355 Stück --- 12 440 hx ini directen Verkehre zur Ausgabe. Aiigekommen sind in Summa 6352 Stück mit 114 582 lcx. wovon 5788 Stück mit 103132 lcx aus de» Vinnen- und 564 Stück mit 6450 Icx aus den directen Verkehr entfalle». In Bchanblung kamen also 12588 Stück mit 228 796 lcn: gegen 12731 Stück mit 244 233Icx in« Lciober 1888. Die Frachteiniiahnie betrug im Velsandt 2499,30./t. sür die eingegangeiien Gepäckstücke 2416.70 .st 5)Biehverkehr: Zur Ausgabe gelangten 64 Stück Pserüe, 137 Stück Groß- und 1182StückKleinvirh in 24 Wagenladungen, 55 Stück Pierdc, 10 Stück Groß- und 35 Stück Klein» eh »n Einzelne». Ter Eingang bclies ich sür die in StallungSwage», im Einzelnen und in 153'/, Wagen- ladungen behandelten aus 41 Stück Pserde, 619 Glück Groß- und 5456 Stück Kleinvieh. *— Sparkassen im Königreich Sachsen. Zusammenstellung der im Monat September 18W erfolgten Ein- und Rückzah lungen: Sitz der C-ste. Sin,L-lunzn> M-,,r,unzm An-,ab>. Mt. Lnzabl. Mt Mi. Krei-Hauptm.Bautzen 7806 875538 4120 7:35958 42.3806 » Dresden 29963 2274759 174l6 2069070 2102838 » Leipzig 26857 222>872 16628 238:31t,8 1675198 » Zwickau 25543 2570601 I4185j 283/3052 1146742 Summa in 209 Lassen im Mon. Sepl. 1888*) 90169 7949770 52349 8021188 5348384 hierzu in den vor- Vergeh. 8 Monaten 984633 85814491 546490 72201646 — Zusammen in den neun Monaten des IahreS 1888 . . . 1074802 93764261 598839 80222834 — Dagegen in d. gleichen Monaten d. IabreS 1887 in 204 Lassen 1029095 88356852 570188 77464864 — Folglich 1888 mehr 45707 5407409 28651 2757970 — weniger — — — — — *) Dagegen in 204 Cassen im Monate j September 1887 . I 9148, 7668426 50444 7439888 5403056 i zu Gobtis bet Leipzig. DaS Gewinn- und Verlust-Conto, sowie die Bilanz per 30. Sep tember 1888 sind unter den Inseraten aus S. 6954 adgedruckk. -f-s- Wurzen, 13. November. Wnrzener Teppich, und elourS-Fabriken. Die Actionaire der vorgenannten Aciien- gesell cbaft waren zu einer außerordentlichen Generalversammlung aus beule Vormittag nach dem kleinen Saale des hiesigen Rail,- Hauses einberuftn worden, um über einen Antrag der BerwaliungS- organe wegen Aufnahme einer nach und nach tilgbaren, hypothekarisch sicher z» stellenden Anleihe von 500 000 Beschluß zu fassen. Zu dieser Generalversammlung hatten sich 6 Aetionaire eingrsunden, welche 200 Aciien und Stimmen vertraten. Der Vorsitzende de» Auisich sralhe-, Herr St/ftsiyndikus Snlzbcrger von hier, be- gründete die Nothwendigkett der geplanten Finanzooeration, indem er betonte, daß — nachdem der Ausbau des Fabriketablissements durch die Neueinrichtung der Färberei, die Herstellung aller sonst erforderlich gewesenen Baulichkeiten, Beschaffung von zwei neuen Dampfkesseln und Anschaffung der fehlenden Maschinen vollendet worden — an den Vorstand und de» Au sichtsroih die Pflicht herangetrcten sei. eingehend zu erwägen, wie das für diese Anschaffungen ausgc- wendete BetriebScapital ergänzt und gestärkt und in welcher Wriie am besten für dauernde reichliche Beschäftigung der Fabrik gesorgt werde» könne. Es erscheine dies uni so mehr geboten, als die Minderung drS Consums in Wollstanb und die eingetretenen immer fühlbarer werdende Eoncurrenz in der Garnbranche die größten An- strengungen erforderlich mache», um einen lohnenden Verdienst, wie bisher, z» ermöglichen, und habe man daher, ausqrniuuiert namentllch auch durch die günstigen Resultate des Frankfurter Ge schäfts, die Errichtung eines BerkaussgeschästS lediglich sür Teppiche in Berlin beschlossen. Dieser Beschluß sei gefaßt worden, nachdem die sorgsältigst angestellten Erörterungen ergeh » hatten, daß einem solchen Geschäfte in Berlin eine günstige Entwickelung mit größter Wahrscheinlichkeit bcvorstehe, daß namentlich auch Berlin infolge der Centralisatlvn von Handel und Industrie die beste Anwartschaft dafür biete, daß das zu errichtende B rkaussgeschäft aus den Handel mit Tcpvichwaaren beschränkt bleiben könne. Die Lage des der Gesell schast zur B-rsügunq gestellten Geschäslslocales a» der Friedrichstrabe sei die denkbar günstigste sür dos Geschäft. Das Hallen deS sür dieieS Geschäft nöthigen Waarenlagers erfordere natürlich eine» Auf wand, welcher aus de» dernialigen Betriebsmitteln nicht bestritten werden könne und man sei zu der Ueberzeuqunq gelangt, daß durch Ausnahme einer nach und nach tilgbaren Anleihe am besten und billigsten die Mittel beschafft werden könnten, wclche nöihiq seien, um nicht nur diese- Geschält in» Leben zu rufen, sondern auch das BetriebScapital aus die erforderliche Höbe zu bringen und zugleich den bisher vom Bankhaule Günther L Rudolph in Dresden i» cou- lantester Weise gewährten Credit entsprechend zu mindern. Gleich zeitig solle von der auszunehmende», mit 4'/, Procen« verzins lichen, bis zum Jahre 1895 unkündbaren und mit 1 Procent amoriisirbaren Anleihe von 500000 da- jetzt aus den Grund stücken der Gesellschaft hypothekarisch haftende Darlehen von 97 500 .»l zurückqezahll werden. Da» Bankhaus Günther 6c Rnbolvh tn Dresden sei bereit, die Anleihe zu übernehmen, so daß deren Unter dringung keinerlei Schwierigkeiten biete. — lieber den Antrag der Verwaliungsorgane enlsponn sich eine kurze AuSivrache, wobei der Wunich der Actionaire zn Tage trat, daß im Rahmen der gegebenen Mittel nunmehr das Unternehinen ans Jadre hinaus allen Anforde rungen zu entsprechen im Siande sein werde und daß demnächst keineSsalls neue Vergrößerungen iuS Auge gefaßt werden möchten. Vom grünen Tische aus wurden tn dieser Rickming die befriedigend sie» V rsicherungcn abgegeben und es erfolgte sodann die einstim mige Annahme des Aniiags d r Verwtttnilgsorgane. Dem Herr» Direcior Commerzienrath Juel wurde übrigens sür d fsin bewährte umsichtige Leitung drS Unternehmen- Dank und wohlverdiente An erkennung gezollt. — Bezüglich de- Geschäftsgänge- im neuen Ge schäftsjahre theilte Herr Lommerzienrntb J uc l m-t, daß die Fabrik in der Tepp chbrnnche gut beschäftigt sei. — Bemerkenswerth lst noch, daß das Unternchnien oni der Münchener kunslgewerbe-AnS- stellung mit der bronzenen Medaille und dem Ehrendiplom „Für hervorragende Leistungen" ausgezeichnet worden ist. »r- Chemnitz. 13. November. Wenn auch gegenwärtig in der Handsidnhindustrte bessere V rhültnisse sich anbabnen, jo haben doch die Firmen, dle auch während der schlimme» Zeit aus gute Preise dielten. Mühe, dieselben durchzusetzen, obwohl die Kamm- garnvreise höher sind. Arhntiche Erscheinungen »lachen sich auch in der Tricotbranche bemerkbar. Wenngleich die Erhöhung der Garnpreise allgemein bekannt ist, wollen doch die Fabrikanten von Tricottailleu »c. keine höheren Preise sür fertige Stoffe bezahlen.— Unsere Moschinenindustrie hat in dem Erlab der türkischeu Regier»»-, nach welchem tn de» nächsten 10 Jahren Maschinen zollfrei uoch der Türkei «lozehe» dürfe», wieder »m srnidize« Er- etguiß zu begrüßen ; denn eS werden von hier aus viele Maschinen nach der Türkei geliefert. -r- Adorf. 13. November. Für die Besitzer von Rundsohr- kartrn, in denen ein Coupon für die Slrecke Adors-Aue- Chemnitz enthalten war, bat sich vo» jeher der Uebelstand be- merkbar gemacht, daß die ZugSai schlüsse aus dieser Strecke srhr schlecht sind. Olt kam eS Vor, daß Leute mit dem Zuge 3 45 von Eger hier ankamen und nun keinen Anschluß mehr nach Chemnitz und Dresden hatte», während sie bei der Fihrt über Plauen und Reichenbach Abends 10 Uhr in Dresden sein konnlen. Jetzt ist eine eisreulihc Neuerung genossen, indem aus Fahrkarten über Adors- Aue-Chemiiitz ZnictilaaSlarlen gelöst werden können, die zur Benutzung der Strecke Plaucn-Reichenbach-Zwickau berechtigen. D Wrtuiar» 13. November. Dos surchlbare Brandnnglück, wclcde- die hessiicde Stadt Hünseld briroffen hat, ruft die Erinnerung an die schwere Bcnachldeiliaung wach, welche diele» Ort mit seinen strebsamen Bewohnern vor kaum drei Jadre» durch die von Negierung »»d Landtag beliebte Erledigung der Rhönbahnsrage erladren hat. Der bereits von dem preußischen StaalSministerium beschlossene und von der welmarischen Regierung kräftig unterstützle Bau einrr Haun- Ulsterbahn wurde plötzlich aulgegeben, und dann, war Hünseld, dieser natürliche U- bergangSpunct de» hessisch - thüringischen Verletz: S und die legitime Vermittlerin der Lerkchrsbeziehnngen nach und von dem Eisenacher Oberlande, „volkswirthichastlich neulralisirt", wie der technische Ausdruck auS jener Epoche lautet. Wenn man jetzt in anerkeunenswerlher Weise bestrebt ist, den so hart Be- troffenen dadurch ouszuhelse», daß der Wiederaufbau der Stadt in einer Weise ersolgen soll, welche die Entsaftung geeigneter Industrien begünstigt, so muß die Noloriciät der Umstandes betont wcrdrn, daß diese Maßnahme nur dann von Erfolg sei» kann, wen» endlich die direkte Schienenverbindung zwischen dem Fulda-(Haun-)ThaIe einerseits und dem Werragebiele andereiseitS zu Stande kommt. DicS ist heule sreitich nur »och in w rklich praklischer Weise dadurch zu ermöglichen, daß die weim arische Feldabahn von Vacha üuer Geisa bis Hünseld dnrchgcsührt wird. W-nn sich auch bisher Preußen de» schmalspurigen Bahnen nicht sehr geneigt gezeigt hat, so liegen hier doch die Verhältnisse io. daß c» geboten erschein«, eine Aus- --ahme von der Regel zuzulassen und da» Pcojeet von Slaais wegen unter möglichst geringer Belastung drr brtheiiigten Gemeinden zu unterstützen, zumal diese Verbindung, welche den Weg von Frank- surt, Fulda, Gießen »c. »ach der Werrabahn um volle 60 icm ab- kürzt, zweifellos auch seitens de» weimarischen Staates gefördert werden wird. Wir wollen gleich binzusügen, daß nach dem uns übermitteltrn Gutachten von Autorilölen die Trace recht wohl direct von Geisa nach Rasdors geführt werden kann; äußersten Falles wäre eine Zweiglinie Buttlar-Geisa ins Auge zu lassen. — Eine energische und möglichst raiche Agitation zur Verwirklichung drS Projects dürste nur zu empfehlen seinl *— Wie anderweitig verlautet, soll der am Sonntag in Berlin unlerzeichnrte Zusatzantrag zum deutsch-schwetzerilchen Handclsvertraqe mit den nunmehr vrreinb.inen Tansanite!» am 1. Januar >889 in Kraft treten. Der Handelsvertrag vom Jahre 1881 soll im Wesentlichen unverändert geblieben und im Zusatzverträge bestimmt sein, daß derselbe bis zum 1. Februar 1892 iortdauere und eme Kündigung frühestens eia Jahr vorher statt- finden könne. - Nach einer Meldung der „Staaten-Corr.", deren Richtigkeit abzowarten bleibt, sollen Bundesrath und Reichstag von Neuem mit der Frage einer weiteren brträchilichen Erhöhung der Einfuhr zölle aus aullündtschen Tabak besaßt werden. In den landwirtdschaftlichen Vereinen von Pommern und Brandenburg sind Petitionen tn diesem Sinne tm Umlauf, und der Land- wirthschaslsrath von E-saß-Lothringen bat sich einem gleichen Anträge, welchen der Lanr-stallmeister Pasqnay aus Veranlassung des deutschen Laudwirthschaftsraihes ringebracht ho«, einstimmig an- gelchlossrn. *— Nach Artikel 88 der RcichSversassung tragen die außer- halb der gemeinschaftlichen Zollgrenzen liegende» Ge- biete zu den AuSgabrn de- Reiche- durch Zahlung eines Nverliims bei. An solchen Aversen sind in dem Etat des lausenden Jahres vorgesehen: Zölle und Tabaksteuer 5 812 000 ^l, Zuck-r-, Salz-, Maischbottich- »nd Vranniweinmaterialsteuer 2 178 360 .Sl, Bia» stcuer 553 250 ^!, Summe 8543 610^! Mit dem Eintritt Ham burgS und Bremens in den Zollverein fällt die Zahlung derartiger Aversen im Wesentlichen fort. Der Ausfall in dem Etat wird durch die entsprechend höhere Leranichlagung der Zölle und derjenigen Steuern, zu deren Ersatz die Averirn dienen, herbeigesüh t werden müssen. Fraglich könnte lein, wie bezüglich der Averirn des verbleibenden Freihasengebiete« zu verfahre» ist. Wenngleich nach den bestrhenden Bestimmungen in diesem Gebiete nur solche Personen wohnen dürfen, deren dauernde Anwesenheit z» Aussicht-- oder Betrirbszwecken erforderlich ist, so beträgt die Zahl der Brwohner des Freihasengebicies in Hamburg doch eiwa 15 000 Personen. Von Seiten der hamburgislben Staatsbehörde sind die nötbige» Emrichiungen getroffen worden, daß die Bewohner des FreihasengebieteS nur zollverein-ländische oder verzollte aus ländische Maaren verbrauchen. Da aus ihrem Verbrauch daher dem Reicbe die vollen gesetzmäßigen Beträge an Zöllen und V-rbroiichS- steuern zuslikße«, sebli eS an den Vorausietzungen. unter denen Arlikel 38 der versassung die Zahlung von Averse» vorschreibt, auch bezüglich dieser in dem Zollausichlusse wohnenden Personen, und eS wird daher bezüglich ihrer die Erhebung von Aversen sorlzusallen haben. — In den übrigen Zollausschlüssen Bremerhaven, Geestemünde bleibt die Zahl der daselbst wohnenden Personen weit hinter der hamburgischen Zahl zurück; auch bezüglich ihrer wird voraussichtlich nach dem Beispiele Hamburg- dafür Sorge getragen werden, daß ihr Verbrauch aus zollinländische oder ver- zollte Waare sich beschränkt und so die Forlerhebung von Aversen sich erübrigt. *— Wechselstempelsteuer. An Wechselstempelstener wurde sür dl« Zeit vom 1. April dis Ende October vereinnahmt: Qctok-er zusammen geqen da» Veelakr Reichs-Postgebiet , , . 550888 3474 523 ^l -s- 44 367 ^1 davon Berlin .... » Hamburg » - » . Leipzig . . . « Düsseldorf . . , . Frankkurt a. M. . « Dresden . . . ferner Bayer» ...» - Württemberg. . überhaupt im dlsch. Reiche *— Uebcr die bevorstehende russische Anleihe äußert sich die „Post" in bemeikenswerther Weise. Do» Blatt wünscht, daß die Anleihe in Paris zu Stande komme, wünscht nicht, daß sie aus dem deutichcn Markt uniergebrcicht werde. Sie begründet die- wie folg«: „Wir wünschen d-aS nicht etwa, um die Laviialisten fremder Länder mit einem unsicheren Schnldtttel zu belade», sondern o»S einem ganz andern Grunde. Wir wünschrn nicb!, daß jemals ein russischer Krieg mit deutschem Gelbe gegen Deutschland gesührt wird, und die russische Presse hat unS genugsam belehrt, daß idr uicblS ersprießlicher scheinen würde, als den deutsche» Gläubigern bei eine,» Krieg die Zinszahlung zu verweigrrn »nd nach dem rus sischen Sieg die Rückzahlung der russische» Anleihen auszulegen. Das wäre nicht einmal ei» Staat-bankerott. Ueber da- üapitet der Siege wollen wir uns nicht unterhalten, aber waS die Phan tasie russischer Zeitungsschreiber b.wegt. ist beochtenSwertli. auch wenn man überzeugt ist, daß in den Gedanken der geqenwäri gen russischen Regie, nag solche Pläne gar keinen Platz finden. Lind aber seanzösilche L-iv tollsten überwiegend russische Gläubiger, so werken sie ein großes Gewicht in die Waagschale de» Frieden- z» Werse» im Stande lein, enim >l indem sie ihre eigene Regierung ab. halten, den panllawtslische» «nqriffsplänen »u secnndicen, zweite»», indem sie die össenliiche Meinung Frankreich« zum Anwalt einer friedlichen russischen Lolilik machen. DaS würden große Voriheile für den Weltsrieden s -n. Nun verkennen wir nicht, daß eine neue russische Auleihe vorzugsweise aus sremdeu Börsen gehandelt, auch den Co»»- der russische-, Anleihen, die in Deutschland gehandelt werden, beben und somit die deutschen Eapttalisten im Vertrauen aus diese Papiere befestigen würde. Allein da» wäre kein Unglück, wenn da« deutsche Capital einen Verbündeten gewonnen hätte, der mit beträchtlichem Ersola die KrlegSpolitik der Panslawisten ela- ,»dämmen lm Gtoutz« wäm. Wv» dag«»«» der beut sch« Morft dt, 82 Ml - 523 364 26 014 . 69 432 - 429 481 - -f- 30 - 42 380 » 272 344 » 1094 - 39 764 - 263 352 » -«- 3042 » 28233 O 183 625 » 4076 - 14 459 O 91 3 2 » 4 413 - 51 829 - 348 714 4 045 - 21349 144 864 — 137 » 624 067 - 396810S » 40183 - ueue Anleihe ausulmmt, so wird diese Tbatkache die aus de» Krieg gerichtete Actio» der Panslawisten beträchtlich erleichtern. *— Aeltesten-Lollegium der Berliner Kausmaun- chast. Aus der Sitzung vom 12. er. Ist Folgende» hervorzuheben: Die freudige nnd herzliche Ausnahme, welche die Vertreter zahl reicher deulicher Handelskammern und wirthlchasilicher Vereine bei den Feierlichkeiten deS Zollanschlusses tn Hamburg gesunden haben, hat zu dem Gedanken Anregung gegeben, dem Dank sür diele erhebende und festliche Veranstaltung der Hamburger Ka»s- mannschaft einen genügsamen AuSdruck z» geben und werben dazu die nöthigen einleitenden Schritte getroffen. — Die Handels kammer drr mit dem Weltverkehr in mannigfacher Verbindung st-henden Stadt Mannheim hat tn einer an da« Reichsami d.s Innern gerichtelrn Denkschrtst die Aulmerksamkett ans ein zurrst von England gegebene-, dann auch von Frankreich, Italien, Ocst. reich-Ungarn aukgenommeneS Beilpiel gelenkt, cdumdre» är commerce, oder comits» > onsultutire» oomwereiuuu, ollo staatlich organisirte Handelskammern an wichtigen Punetea de Auslandes zu errichten, bestehend auS riustchtsvollen und bkstiinterrichtelcn deutschen Kausleutea au de» Eentralpuncien un'ereS Verkehrs mit dem AuSlaude, würden sie durch beraihende und ausklärende Tbätigkelt zur Seite unserer Eon luln im Auslande den heimatdlichen BrrkehrS-Jnteressen tn hobem Grade förderlich sein. Sie könnten eine wichtige Ergänzung unserer Consula/wesens werden und namentlich eine verläisigere Unterlag: lür die Cor-sulatsberlchte schaffen. Die deutsche Reich-regierung hat ja noch dieser Seite tn den letzten Jahren viel geihon, die Zahl der Berufs Consulale ist aus 82 gestiegen, und den Gesandtschaften »nd Consnlalen in Pari-, London n. s. w. sind Techniker und andere volkswirthschasttiche Kräfte betgegeben worden. DaS Loklegium legte Werth aus diele neue von Mannheim ausgegaagene Anregung, und der Ausschuß deS deutschen HandelStageS wird sie bet seiner dein- nächst bevorstehenden Beratdung weiter veriolgen. *— Einen sür den g,-sai»mlen deutschen Zuckerexport wichtigen Fingerzeig sinden wir in einer jüngst zur Veröffentlichung gelangten oificiellen Cor espondeuz, i» welcher eS heißt: „Wenn die Verhält nisse sür die Zlickereinsnhr nach den Balkanstaaten von Norden her sür deutsche Fabrikate sehr ungünstig liegen und eS schwer gelingen dürste, aus diesem Wege gegen die österreichische Toncurrcnz aus- zukonimcn. so hat die Einfuhr deutschen Zuckers vom Süden her, über de» Piraeus, Salon-k und Dedeagaisch um so bessere Aussichten, wosern nur die Schiffsverbindung zwischen Hamburg und diesen Häsen sich in wünschenSwerther Weise ent wickelt." *— Schultheiß Brauerei in Berlin. Der Geschäftsbericht bestätigt, daß sür 1887/88 eine Dividende von 15 Proe. geg n 14 Proe im Vorjahre an die Actionaire gezahlt werden soll. Für Abschreibungcn sind 281384 .8l obgei-tzt worden, sür eine Sond-r- rücklage 50 000 .6i Im lausenden Jadre leien tn Folge einer wesentlichen Steigerung der Robproducienpreiie, besonders der Gerstenpreisc, wodurch der Gesellichast bedeutende Mehrkosten er wachsen werden, die Aussichten nicht so günstig als 1887/88 Trotzdem hofft die Verwaltung mit Rücksicht aus billige und g>vße Vorräih, sowie aus den steigenden Absatz aus ein zufriedenstellendes Geschäsis- ergebniß. *— Kalisalz.Schacht Ludwig N., Staßfurt. Am 11. d. ist die Durchschlagung des zweiten «m Bau begriffenen Förder sch achtes dieses Werkes erlolgi, so daß in Kurzem auch ans Vieler neuen Schachianlage der Betrieb eröffnet werden kann. Bekanntlich wurde dieser zweite Schacht, welcher mit dem bisherigen in unter irdischer Verbindung sicht, gleichzeitig von der Erdoberfläche und von unten auS nach oben ausgebaut, so daß vor etwa 1'/, Monate» noch ungefähr 20 in Deckgebirge die gleichzeitige» Ausbauten trennten. Nachdem nunmehr der innere Ausbau vollendet worden ist, konnte der Durchschlag deS Deckgebirges bewirkt werden. Q Die Zuckerfabrik Klepzig bei Köihen ist käuflich an Herrn N. W. Mendorf übergegangen und wird nächste Woche wieder in Betrieb gesetzi werden. <D Nienburger Eisengießerei und Maschinenfabrik, Aciien-Gesellschast. Ualcim lO. d. M. ist in das Handelsregister zu Beruburg eingetragen: „In Auslührung des Beschluss - der Generalversammlung vom 12. März 1887 ist das GruiiLcavilaI der G scllschasttzum weitere 120000 in 100 Aktien L 1200.« erhöhr worden. Frankkurt a M.. 13. November. (Verl. Börs. Ztg.) Ter ElscnbahnfiScuS erhielt sür das durch den neuen Bahnhof freigewordene Terrain der alten Bahnhöfe von einem Eonsortium eine Offerte von nahezu zwanzig Millionen; dieselbe wurde je doch avgelchnt, weil man glaubt, durch Einzelvcrkuuf mehr zu erzielen. Köln. 13. November. I» heutiger Hauptversammlung des Rheinisch-Westfälischen Roheisenverbandes wurden dir Preise für Quililäls-Pubdelrohcisen Nr. I und II um je eine Mack sür die Tonne erhöht; obschon man anerkannte, daß der günstigen Markttage entsprechend eine stärkere Prciserhöbu.ig angemessen sei. sah man von einer solchen mit Rücksicht aus die Elha»»->g der Aiissiihrthätiqkrit der sich mit der Weiterverarbeitung beschäft gendcn Werke ab. Nachdem man sodann noch das Berbälinisi zu einige-! Roheisenhänd erii, welche dem Verbände sich bisher nicht angeschloss n halten, gerrgelt hatte, trat man in de» Hauptpunkt der heuiigeu Tagesordnung betreffend die Bildung einer gemeinsamen Ver- kaussstelle sür Q.ialiiäls-Puddelroheisen ein. Tie Versammlung einigte sich an der Hand eines vorliegenden Eniwurss über die Brundzüge und beschloß die sosortige Errichtung der Berkaussstclle. *— Dortmunder Actienbrauerei. Der Aussichl-ralh schlägt 25 Proe Dividende vor (1886/87 23'/, Proe.). *— Belgischer Gruben- und Hüttenverein zn Hoch da hl. Wie der ,.K. VolkSztg." geschrieben wird, schränkte der Verein dieser Tage seinen Betrieb durch Niisblasen eines Oiens ein; auch wurde» nbcr 70 Arbeiter enllossen. Zn Aittang dieses Jahres wäre» drei Oesen im Beirirb. heute nur noch einer. '— Essener Bergwerksverein König Wilhelm. Nach einem Bericht der D-reci on an bei, Anssichisraih habcv die ersten zehn Monate dieses Jahres rin günstiges Erträgniß gettesert, so daß. wie uns vo» zuständiger Seile berichtet wird, die Verwaltung aui eine Rentabilität von 4 Proe. sür die convertirte» Aciien und vo» 9 Proe. sür die Slammprivr-tälen rechnen zu dürsen glaubt. Georg--Marten-Bergwerks-und Hütte »-Verein Nach Abschreibungen von 170 395.19 aus Jmmo ilien, 35 435,99 Mark aul Motoren und 9018 69 »ul Gerälbe üb rwieS der .lus- sichlsralh dem EriieueriingssondS 190 000^. während der gesetzt che Reservesonds mit 2l 500 ^l, der allgemeine Reservefonds mit 21 500 und der Reservesonds de« Eisen- nnd Stahlwerkes mit 43 000 ^! dotirt wurde». Nachdem dem Aussichtsratbe 17 000.« und dem Vorstande 8600 an Tantiemen zugebilligt worbe» sind, wurden den beiden Arbeiter-D'-positionssonds >e48,50 über wiesen und die Dividende aus Prioriiätsactien mit 5 Procent und die aus Stammaktien mit 2 Procent bestimmt. Die Ab schreibungen aus Jinmobilien-Conti betragen nunmehr bis 30. Juni 1888 4 043 827,10 ans Moioren-Conli 790 745 zusammen atto 4 844 562,10 bei einem Aktienkapital von 10 700 0« 0./ Dcr Beiricbsicmds beziffert sich augenblicklich mit 3 896 044 11 .« Da- neue GelchäßSjahr Kat vorläufig mit ziemlich gui-n An-.sich:in begonnen. Wenigstens ist dieses rücksichtlich drr Absatz- und Arbe ls- verhältnisse der Wirke der Gesellschaft dcr Fall, wenn auch in dein Verhäliiiiß der Vcrkaussprrise zu den Selbstkosten tin Allgemeinen keine Besserung eingeirrien ist. 8 >>I. Hanibnrg. 13. November. An die VollzugseomiMio» sstr den Zollanschluß Hamburg liegt bel dem Castcllai, der Vörie hierselbst eine Petition um Herbeiführung wesentlicherer Er leichterungen sür den Verkehr der Zollstadt mit dem Blnntnlande, als die jetzt bestehenden, ans. — In seiner letzlcn Sitzung beschäftigte sich der „Nautische Verein" Hierselbst mit der „EntschädigungSpslicht bet SchiffScollisionen". In der Debatte wurde von Fachleuten die Frage discufirt, ob cs zwccl- mäßlg-er sei, bei llollisionen einem selbst nur geringere Verschuldung tragenden Fahrzeug jeden Regreß abzuiprcchen, wie dies ,,, Deutsch land zu geschehen pflegt, oder ob die Entschädigimgkpstickit nach dem Ermessen des Richter» je nach dcr Höhe des Verlicherungsgradcs unter den beide» zusamnienstoßendcn Schiffen zu vcrlheilen, wie diee- in Holland und Belgien zu sein pflegt. Die Versammlung faßte in dieser Frage, welche auch den in Brüssel tn diesem Jahre ab teneu Eongrrß für di« Lodistcation de« Handelsrecht» schäfttgt hatte, lei««« besauderr» Peschlut lebha baehal- att bc-
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