Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-17
- Monat1888-11
- Jahr1888
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1888
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7001 Heute Vormittag verschied schnell und vn- erwarlet Nietn »inigst geliebter Balte I t»zx»er, Pui.iiiaurer. Liese- zeigt liesbelrübl an Leipzig, dca 16. November 1888. Marte verw. Lingner geb. Renschel, Schloßgasse 14. Heute Morgen '/,? Uhr endete ei» saosler T»d die lang-» Leide» unsere- inuiggeliebtea einzigen Bruders SVliard Rudolf Möller, Tanzlehrer, im 33. Lebensiahre. Die- jeinen viele» scha ler», Freunde» und Besonnten zur Nachricht. Leipzig »nd Halle a/S., 16. November 1888. Tte trauernden Schwestern. Beerdigung Montag srüh 9 Uhr vom Lrauerdauie. Hohe Straße 23, an-. Äm 15. diele- Monat« entschlief sanft nach liugeren Leiden unser lieber Onkel. Herr Ferdinand lvindsch tn Bremerhaven. Allen seinen Freunden und Bekannte» -n die- nur hierdurch an eipzig, den 16. November 1888. Jnl. und Smtl Wtndsch. "4 ute Borminag noch 11 Uhr starb mir melne gute Frau Johanne Jacobmr geb.Lriß. Ich verliere eiue brave Gattin und meine Kinder eine treulorgenbe Mutter. Verwandten und Freunde» melde tch hier durch den für mich so schmerzlichen Verlust. Leipzig, am 16. November 1888. Im Nameu der Familie Siudvls Ahr. S-stern Abend ^/,10 Uhr verschied plötzlich und uiierwarlet meine liebe unvergeßliche Frau Emma Seidel geb. Richter im Alter von 35 Jahren. Die- zeigt all'» Freunden und Bekannten fchmerzerfttlll an Leipzig, dca 16. November 1888. Hermann Seidel zugleich im Namen der übrigen Hinterlafseae». Die Beerdigung findet Montag Nachmittag um 3 Udr vom Trauerhause,Turnerstraße 27, au- statt. Heute Mittag Ist, Uhr verschied in Raum bürg a/s. nach kurzem Leiden und schwerem Lodeskampse unsere geliebte Mutter N!öNN NI geb. INgrn. Die- »eigen tiesdetrüdt an Ragwty, Leipzig, den 15. November 1888. Vir traurrnden Htnierlaffenen. Heule Morgen 5'/, Uhr verschied nach kurzem Krankenlager schnell uud unrrwartet unser ireusorgeader, liebevoller Vater, Großvater, Schwager uud Onkel, Blmsiliiiilil rrieärivd Liaä, im bald vollendeten 61. Jahre seines thätigen, rastlosen Leben-, Schmerzersüllt zeigen die- nur hierdurch an die trauernden Hinterbliebeuea: Friede. verw Sind. Frtedr. Kind und Frau. Oswald Kind und Frau. - . Max klnd und Frau. Arthur Sind und Frau. -lob. Leiscbciu und Frau geb. Kind. P. Echoltzc und Frau geb. Rind. Leipzig, 16. November !888. Die Beerdigung findet Sonntag, den 18. November, Nachmittag 2 Uhr vom Trauerbause. Rabensteinplatz Nr. 1, aus statt. Sestern srüh, de» 16. November, starb nach längerem Leiden unser Mitglied Herr vsorx rsILvsx. Indem wir demselben ein „Ruhe saust" Nachrufen und ein ehrendes Andenken bewahren, ersuchen wir zugleich unsere Mitglieder, welche ihn zu seiner letzten Ruhestätte begleiten wollen, sich Sonntag Nachmittag 3 Uhr Thonberg, Hauptstraße 89, einzusinden. Der Vorstuixl 6er Vesellsclinkt T^poxrnpdl». IC»vI»ri>L Am 14. dl«. MiS. verschied Herr Lerrniaiui Nahezu zwanzig Jahre im Auisichtsralh zeitweise als Vorsitzender unserer Gesellschaft tkätig, hat der Entschlafene durch seine reichen, praktischen Erfah rungen, sowie durch sein warmes Interesse an der Entwickelung und dem Gedeihen der Gesellschaft in hervorragender Weite beigrtragen. Wir beklagen seinen Verlust aus das Tiefste und werden ihm stets eia dankbares Andenken bewahren. Leipzig, 16. November 1888. vie LLMwAarlttpillllerei m l.ejprix. Der AusnchtSeoth. Der Borstand. 6. Hoest,xer, initiier, l,. Weurel. Vorsitzender. Cvmmerzienraih. Gestern Nachmittag nach 4 Uhr endete ein sanfter, ganz plötzlicher Tod das theure Leben meiner innigstgeliebken Gattin und unserer treusorgendeu Mutier, der Frau I »itliv Blauttkmlriirpx in ihrem 54. Lebensjahre. Dies zeigen ticserschütiert hierdurch an Leipzig. Sstiöneleld, den 16 November 1888. die trauernden Hinterlassene». Die Beerdigung findet Sonntag Nach- mittag 2 Uhr vom Tranerhause, Schöncseld, Parthenschlößchen, aus statt. Theilncbmenden Freunden und Bekannte» hiermit d e trau ig- Mittl)eilung, daß unser innigstgeliebtes Kind Hermann beute früh 3 Uhr nach längerem Leiden im Aller von 1 Jahr und 7 Man. verschieden ist. Leipzig, den 16. Novbr. 1888. Earl Dietrich und Frau geb. Voigtmali». Mendelssohnstrabe 8. Für die überaus zahlreichen, herzliche» Bewei'e innigster Thetlaahmr bei dem schweren Verluste meines heißgeliebten, unvergeßlichen Gatten ksrümLvä Lazssvr, Schloffermeister, unb ollen Denen, die ihn aus seinem letzten Wege begleiteten, sowie dem Herr, Pastor Simons und Herrn Vr. Götz für die unserem Herzen so wohllhoenden, das Andenken des theuren Verstorbenen so ehrenden Wort: sage ich im Namen oller Hmterlassenen meinen üefg-sühltesten herzlichsten Tank. Leipzig, den 1k. November 1888. . - » - Frau lllolon« limgraar. Dank. I Verlobt: Herr Albert Eigler in Langen- I berg mit Frl. Jta Kübler das. Herr Heinr. Für die zahlreich n Beweise herzlicher Theil. TewcS aus Erwitzen W. niit Frl. Martha nadine an dem schmerzlichen Veiluste unserer Tänzler in Gera. Herr ArnoJunker, Herzog!. steucraufseher iu Meuselwitz, mit Frl. Marlda Hossiiia»,! in .'Iltenburg. Herr Ernst Sparborth in Langenleuda-Niederbain mit Frl. Albine Kipving in Fockendorf. Herr e. r. w. Otto Baltzer aus Lunow in der Uckermark mit Frl Maria Schenkel in Pfarrhaus CamSdors. Vermählt: Herr Otto Förster ln Drekden mit Frl. Beriba Kahnt das. Herr Hrmann Deschuer in Dresden mit Frl. Franz:-ka Weiser das. Herr Hermann Rnschel in Bautzen mit Frl. Anna Klinger in Woralichen b. Saaz i. B. Herr Otto Preuß in Reichen- nach lange» und schwereil Leiden durch de» Tod entrissenen Neben und unvergeßlichen Mutter, Schwester und Schwiegermutter Christiane verw. Piukau sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten sür den reichen Blumenschmuck unseren innigsten Dank. Dank besonders dem Herrn vr. Werner auS Neusellerhausen für seine unermüdliche Thätigkeit, sowie Herr» Diak. Weicksel sür seine trostreichen und ehrenden Worte am Grabe der theuren Eni- jchlasenen. Wir Alle rufen ihr ein „Ruhe sanft!" in die Ewigkeit nach. Die trauernde» Söhne nebst Hinierlassenen. Volkmar-dorf. Berlin und Eilenburg, den 16. November 1883. Dank. Für die vielen und herzlichen Beweise inniger Theilnahm-, sowie sür de» so reichen Blumenschmuck, weicher uns bei dem Heim gänge unserer lieben Pflegemutter, bee Frau ZolMne Rostne VW. Weinig, gebracht wurde, spreche» wir hierdurch uns-rcn herzlichsten Dank cuS. Dank dem Herrn Pastor Schmidt für seine so herzlichen »nd trostreichen Worte, welche derselbe am sarge der Entschlaienen an uns richtete. Endlich danken wir auch dem Milituirgesangvereiue, welcher am Bor abende der Beerdigung durch j>i»e herrlichen Lieder der Verstorbenen den Abschudsgruß brachte. Plagwitz, am 15. November 1838. Julius vlilig, l.ins und i^si-gsi-eie UKIig. hach t. B , mit Frl. Llddtz Kloß aa» Banden. Herr Hermann Conrad in Lhemnitz mit Frl. Mary Namminger das. Herr Paul Roux r» Gasthos Hennersdorf mit Frl. Therese Ridlo das. Herr Heinrich Dittmar in Gera mit Frl. AgneS Wagner dal. Herr Martin Kühn in Gera mit Frl. Helene Zippel aus Neunhofen. Herr Otto Pertzel in Sera, Rcuß. mit Frl. Helene Schlatt das. Äeboren: Herrn R. Henry Lüdicke in Blasewitz b. Dresden eine Tochter. Herrn Ober!. Schaarschrnidl in Dresden eine Tochter. Herrn Richard Voigt in Chemnitz eine Tochter. Herr» Gustav Nehropp in Chemnitz ein Sohn. Herrn Wilhelm Kratz in Glauchau eiue Tochter. Gestorben: Herr Earl August Richter, Hausbesitzer u. Privatus, früher Fuhrwerks- besitzer ,n Dresden. Frau Emilie Ernestine geb. Köhler verw. grw. Lehmann in Dresden. Frl. Minna Killer gen. Becker in Oberlößuitz- Radebeul. Frau Anna Louise Wilhelmiae Dietze verw. gew. Sülvner geb. Zimmermanu in Dreeden. Frau Amalie Scheut in Dresden. Frau Anna Justine Augustin geb. Bauer i» Lhemnitz. Herrn Adolph Drücke'- in Cdemnitz Tochter Gretchea. Herr Eduard DSdnelt in Chemnitz. Frau Christiane Amalie Kühne geb. Lämmel in Lhemnitz. Herr Gustav Rcmy in Ritterg. Zweck« d. Seiden- berg O.-L. Frau Therese Louitz tn Gera. Frl. Alwine Geinitz in Gera. Herr. Rentier Karl Zimmrrmana tu Gera, s Am 15. dss Mir. starb im JstnalingSalter unser Freund und College, der Maschinenmeister Herr G-svg Feldweg. Die Beerdigung desselben findet Sonntag, den 18. Novemver, Nachmittag- S Uhr vom Trauerhause, Thonberg. Hauptstraße Nr. 89, auS statt. vie illtellecker ster Vrelltropk L Vllrtvl'nokea vtllel». Marien-LaÄ, SMiliini-Bassin 20", Pserdebgknbnltestelle. Eisenbahnstraße 31. «»ei 1»«,,vt»«i»-41ch«ter vorzüglich. Pftrdebahnverbindung olle 7'/, Minuten Dam-Badez.- Mont.. DienSt., Donnerst. »nd Freit. 9—11 Uhr, Miltw. u. Sonnab. 2—4 Uhr. Perren-Badez.: steiSmitAu-n.». Dam.-Bade;. Jederzeit Echwiuiui-ttntrrrich». VLauL-LLä, e»ei,' INI >i -i»n>,>»»»»>» >1 «-ll<-»bnst MIO Damen: Diensi., Do»i,ersi..«o»n»o.'t,^ Lft . ',.11 Mc " ' ioning. Mittwoch. Freitag SovdivlldLli ^ «mperuinr gen 8el,v>-nn>dnnnin r,»i> 4an>eu: LunSl..Donnerst.. Sonua». ',,v- Lift . i.ll.Moniaa, Minw.. ^reua« ,,'-5U. stlmanchchrlolrvi» » neu renovier. 'MG «>»«> Ldouol««-vorzüglich von früh 7 bi» 9 Uhr Abend». 8el»rri>n»>l»r»!»xli» 20", während der Wiutermonnte Montag, Dienstag. Mittwoch. Donnerstag AM- Lchwimmuutcrrlcht gratl» "MG gegen EulrS.- NN der Lasse tkindcr 2st Erwachseiic !1V durch den bekannte» Schwimmlehrer k. vlttrleii. 18. 18. Nr» renovirt. MGl Wannen- u. vurbäder, kryilavkl. Wasser. Wichtig für 8thkuwüt.-öeidendt. Moor- ». Saiiddäder. Vorzüal.sank Einrichiung. Rene Leid;. Zprisranstalt. Zc tzer Str. 43/45. Sonnabend: Gebratene Leber u.Kartoffelm. Neueste Nachrichten. * Berlin, l6. November. (Fernsprechmeldung de» „Leipziger Tageblattes".) Dem sächsischen Justiz minister vr. von Abeken ist der rothe Abierorden erster Elaste verliehen worden. — Braunschweig. Der Landtag genehmigte mit 3l gegen 30 Stimmen die Mittel zu Bauten in den herzoglichen Schlössern unv zu Anschaffung von In ventar. — Wien. Der Kaiser bcgiebt sich morgen Abend zu den Beisetzung-feierlichkeiten nach München. Die Erz herzogin Gisela ist bereit- morgen srüh dort. Dem Ber- nebmen nach wird die Kaiserin ebensall» nach München reisen. — Berlin. Die Kaiserin Friedrich wird mit den Prinzessinnen Töchtern am Sonntag die Reise nach Eng land anlreten. — BreSlau. Der Kaiser ist über den gestrigen Fackelzug so erfreut, daß er heule eine Arbeitcr- Deputalloil empfängt. Der Kaiser hat zugesagt, Schlesien mit seiner Gemahlin besuchen zu wollen. — Wien. Dem Bernebmcn »ach ist der Biccstatthaller von Galizien zum Slallhalier von Mähren ernannt worden. — Lissabon, Die Schisse „Neina ki Portugal" und „Pompeji" werden demnächst zur Lerstälkung de» ostasrikanijchen Geschwader» abgehen. Nachtrag Mm politischen Tagesbericht. * Wie die „Schlesische Zeitung" mitthcilt, hat der Kaiser bei dem Empfange aus dem Bahnhose in BreSlau mit dem Oberbürgermeister FricdenSburg sich kurze Zeit unterhalten. Der Kaiser hat in dieser Unterhaltung mit Herrn Oberbürgermeister Friedensburg seiner Freude über den Ausfall der Breslauer Landtagswahlen Ausdruck verlieben. * Am 13. d. Ml». Abend» verstarb zu Berlin plötzlich am Herzschlag im Alter von fünfzig Jahren der Vortragende Rath lin Auswärtigen Amt Geheimer LegalionSrath von Heyvebreck. Derselbe, geboren am 30. August 1338 al» Schn deS verstorbenen KammergerichtSrathS von Hcyde- breck, trat, nachdem er von >857 bl» 1860 an der Umver- fttät Berlin die Rechte sluvirt hatte, im Jahre I8Kl als AuScultalor iu den Staatsdienst ein. Nachdem er im Mai 1863 das R.serendar-Examcn und im März 1868 die große luristische Staatsprüfung bestanden, wurde er im Mai 1870 in baS Auswärtige Amt einberusen. Im Jahre 1875 er folgte seine Beförderung zum LegalionSrath, 1830 zum Vor tragenden Rath und 1834 zum Geheimen LegationSrath. ,J>> seiner mehr als I8jährigen Thältgkeil beim Auswärtigen Amt bat sich, so schreibt der „Reichs-Anzeiger", der so srüh Heimgegangene durch seine Pflichttreue, verbunden mit edler Denkweise und gewinnender Freundlichkeit deS Wesens, hrrvorgelhan und vermöge seiner Arbeitskraft unb Kenntniste hervorragende Dienste geleistet. In den letzten Jahren bc- arbeilcle er in der RechlS-Abtheilung daS wichtige Referat in SlaalSaiigebörigkeits«, Militair- und HeimatbSsachen. Ein rbreuces Andenken wird ihm im Auswärtigen Amt siet» be wahrt bleiben." * In der Mittwock-Sitzung des österreichischen Wehr auSsckusteS sah sich der LanVcSverthcidigungS-Minister ver anlaßt, angesict'ts der 'Nachrichten, die über seine Acußerungen bezüglich der Sprachensragc in der Armee in der ver traulichen Sitzung deS WchrausschusteS inS Publicum ge drungen waren, gleich bei Beginn der öffentlichen Sitzung die Erklärung abzugeben, daß die Kriegsvcrwaltung an ce» bereits bestehende» Bestimmungen nichts zu ändern gedenke, und verlas jene Paragraphen der Turchsührung-Justructlon zum Webrgcsetze uud der Instruction sür die Truppcnschulen, die sich aus die Sprachcnsrage in der Armee beziehen und ausdrücklich vcrsügcn, daß die OssicicrS-Prüsunaen in der deutschen Sprache, als der Dienstsprache der Armee, abzulegen seien. * Iu der Donnerstag - Sitzung der französischen Deputirtenkammcr brachte der Dcputirte BaSlv einen Antrag ein aus Aushebung der EingangSzölle vo>> Getreide unv Niehl, zog dcnselbe» jedoch später wieder zurück. Im weiteren Verlaus der Sitzung kam eS anläßlich der Borladnug mehrerer Deputirtcn vor den Gerichtshof in Nimcs i» der Änklagesache gegen den Deputirlen Numa Gilly zu einem lebhaften Wortwechsel zwischen dem Präsidenten der Budget- commission Rvuvicr. dem Ministerpräsidenten Floquet und dem Deputirteu Cassagnac. Letzterer Halle erklärt, die Deputirlen, gegen welche eine Bezichtigung erhoben worden sei, würden sich nicht der Beipflichtung entziehe» können, der Vorladung Folge zu leisten. Nach der Sitzung schickten ««tzrere Deputirte anderen Deputirtcn ihre Zeugen zu, den letzteren gelang e- jedoch, durch daS AuSwirken befriedigender Erklärungen einen Ausgleich herbcizuführcn und daS Statt- sindcn von Duellen zu verhüten. Bon den Mitgliedern der Budgetcommission begaben sich heute Abend dreizehn nach NimeS, nm der an sie ergangenen gerichtlichen Borladung Folge zu leisten. * Im englischen Unterhau» erklärte am Donnerstag UnterstaatSsecrelair Fergnsson aus eine Anfrage, er habe noch nicht» davon gehört, daß die Bcsedlshaber der deutsches» und englischen Kriegsschisse vor Zanzibar die Details sür Blokave der Küste bereits sestgestcllt hätte». Die französische Negierung nehme nicht an der Blokade der Küste von Zanzibar Tbeil, habe aber ein Kriegsschiff abgesandt, um specicll jed wede» Mißbrauch der französischen Flagge zu beobachten und zu verhüten. DaS DurchsuchnngSrecht sei von Frankreich al» ein notbwendiger Zwischenfall, den die Blokade mit sich bringe, anerkannt, aber der Wortlaut und die Grenzen der fraglichen Anerkennung seien noch Gegenstand weiterer Erörterung zwischen der englische», französische» und deut schen Regierung. Sclaven, die an Bord von Fahr zeugen gesunden werden sollten. würden. gleichviel welche Flagge kaS Schiff führe, in Freiheit gesetzt werben. Die Borlegung de» aus die Angelegenheit bezüglichen Schrift wechsel« sei gegenwärtig nicht erwünscht. — Der erste Lord des Schatze», Smilb, theilte mit. die Regierung sehe sich in Folge de- langsamen FortscbreitcnS der Bndgcl- berat bung genölhigt, die Zehntenbill, die irische Draini- rungsbill und Vie Bill, betreffend die Bildung eines Acker- bauminisieriumS, znrückzuziehen. Er werde kommenden Monlag eine Vorlage einbringen Wege» Bewilligung von weiteren 5 Millionen Pfund zur Ausdehnung de» irischen Pachk- ankaussgesetzeS und hoffe. kaS Hau» werte di« Bill in der nächste» Woche iu allen Stadien erledigen. Anlangend die Zehntenbill, so hoffe die Regierung, daß dieselbe i» der nächste» Session den ersten Beratbungogegensiand bilden werde und daß alSdann die Bill, beireffend die schottische Local- verwaUung, zur Beralhung gelange. Gladsivne erklärte, er werde die Bill, betreffend die Ausdehnung deS irische» Pachk- gutankausSgcsetzes durch eine die Rückstände der irischen Pacht zinsen betreffende Borlage bekämpfen. * Anläßlich deS 25 jährigen RegierungS- jnbiläums des Königs von Dänemark brachte am Donnerstag Morgen ein Ehor von 500 Säugern demselben ein Ständchen dar. Der Fesizug der Vereine, an welchem gegen 25 000 Personen Tbeil nahmen, brauchte 1'; Stunde, um am Schlosse vorbeizudesilire». Während deS Vorbeizuges befanden sich der König, die Königin und die Mitglieder der königlichen Familie aus dem Balcon. — Die Mitglieder der beide» Kam me r n des Reichstags, welche um eine Audienz nach- gesnckt Hallen, wurden vom König am TonnerSkag empfangen. Der Präsident des LaiiLSlbingS. Advocat Liebe, hielt eine Ansprache an de» König, aus welche dieser erwiderte: „In dem auch ich das Vertrauen hege, daß der Wahrheit gegeben werde, was der Wahrheit gehört, hoffe ich auf ein fruchtbare» Zusammenwirken zwischen dem Reichstag, mir und meiner Regierung zum Heile deS Landes und de» BolkeS. testen Wohl — davon bin ich überzeugt — uns Allen im gleichen Grade am Herze» liegt." — Der König »uv die Mitglieder der königlichen Familie nahmen Abend» die Illumination in Augenschein, von der Volksmenge überall enthusiastisch be grüßt. Besonder» glänzend war da» Palais des deutschen Gesandten erleuchtet. * Die „Kölnische Zeitung" bringt folgenden osficiöscn Artikel: Die Tragweite der neuen russischen Armeeverord- aungen kann von dem großen Publicum erst ermessen werden, nachdem sachverständige uud berusene Mamiee dieselben besprach«» haben werden; cs ist zu erwarte», d.ß dies demnächst geschehe» werde. Für Len ersten Augenblick genüge der Hinweis, daß durch jene Maßregel» alle- bestätigt wird, nw- seit Monaten in öster- reichilcheu, ungarische» und iheilwcise auch in deutsche» Blättern über russische Truppenbewegungen gesagt worden ist und daß namentlich die Verschiebung der Division Nr. 2 und 19 ous Kasan und dem Kaukasus an die Weslgrenz«, dle von de» Rüsten noch mit groben Worten abgeleugiict wiuve» nunmehr zur un bestreitbaren Thaiiache geworden ist. W nu aus Petersburg ge meldet wird, daß die Veränderungen w.»er keinen Zweck hätte», als zu verhindern, daß die CorpSrayons die Grenze der Mil tair« bezirke durchkreuzte» und daß ferner die Auslösung des Charkow» Miiitairl'ezirks durch rein ökonomische Gründe hcrvo'gerusen sei und eine Ersparnis, im Kriegsbudget von 180000 Rubel ergebe» habe, so findet dieser schwach« Beschönigung-Versuch hier gebührende Aus nähme. Unerklärlich ist e» geradezu, daß Rußland mit seine» mrll> lairischen Vorbereitungen so unverhohlen hervoitrltt i» dem Auge» blick, wo c- sich mit einem neuen Anleiheveriuch« sür augrblich rein friedlich - c»lt»rrlle Zwecke a, de» Geldmarkt we»d^> Liese Er scheinungen werden natürlich zunächst in dem Verbünde««:» Oester reich-Ungarn eine schärfere Beachtung fordern, wenn auch der ruhe- bedürsnge Bürger und Geichäsi-mann es mit Recht ablebnen wird, in denselben rwe unmittelbare Bedrohung des europäischen Friedens zu erblicken. Aber auch wir Deutsche werden durch das riissiichc Borgehe» daran erinnert, daß es nun einmal unser geschichtiiches chicksal ist, in einer »ngünsligcn geographischen Lage, eingesaßt vo» woffeiigewaltigen Nachbarn, zu leben und uns aus diese Lage einrichlen zu müssen. Wenn uns diese etwas ungemüthliche Lage vor der Erschlaffung unserer Bolkskiast bewahrt, welche sich sonst wohl nach großen Erfolgen einstellt, so wird man die einzelnen Mahnungen an den Fortbestand derselben nm so gleichmüthiger htnnehinen können, je klarer man sich die Sache ein- sür allemal gemacht hat. Die „Kreuzzeitung" kommt bei einer Untersuchung der gemeldeten Verschiebungen in der russischen Armee zu dem Ergebniß, daß sich darin eine wesentliche Vcrbewcgung der ganzen Truppenmacht der Russen nach Westen erkennen laste. Mullk. Siebentes Gcwandlilinsconcert. Leipzig, 16. November. Joseph Haydn'» seit nahezu neunzig Jahren überall anerkanntes und von allen Gesang vereinen gepflegtes Oratorium „Die Schöpfung" füllte daS Programm des gestrigen Concertes und bereitete dem überaus zahlreich versammelten Publicum wiederum herzliche Freude, baS dankbare Gesühl gegen den Compomsten neu stärkend, der seinen Mitmenschen ebensowohl wie der Nachwelt so viele Meisterwerke säst aller Gattungen geschenkt hat, der in edler Einfachheit und mit nie versiegenden Mitteln sich selbst gab unv »ur geben wollte unv den wir al» den Begründer und Slammvalcr unserer Symphonie und de» SlreichguarlelteS inSgesammt verehren. Wer wäre geeigneter und befähigter gewesen, ein solche« Werk zu schreiben, al» Haydn, besten sämmtliche Eompositionen fröhliche Lebenslust, Andacht und Naivetäl alhmei,'? Wen sollte es wunder», daß e« ihn am Späl-Abciide seine» Lebens brängle, da» auch in tönenden Worten auSzusprechcn, was sein Herz sein ganze», lange», schasfcnSreiches Leben, das im Ganzen auch ein glückliche» war, empfunden Halle? So weiht er vornehmlich den ganzen drillen Theil deS Oratoriums diesen Empfindungen, zuerst seinem Gölte, der ihn treu geleitete, seinen Dank zollend und ihm lobsingend, sodann die Wunder seiner Schöpfung preisend. Die gestrige Aufführung war eine, bis aus geriligsügige Unebenheiten, durchaus lobenSwerthe. Zur Unterstützung de» Orchesters, namentlich an den Stellen, wo r» auf besondere Pracht uud KraslentsaUung ankommt, batte Herr Capellmeister Prof. I)r. Earl Re in ecke die Orgel zu Hilfe genommen, und zwar, wie sich herauSgestelll bat, mit großem Erfolg; kaS erste Einsetzen derselben bei den Worten: „ES werde L:cht" war von geradezu überwältigendem Eindruck, ebenso prächtig war die Wirkung bei späteren, tbeil- weise ähnlichen Beraiilassungcu und in den Chören. DaS Orchester selbst, ebenso wie auch Herr Paul Homeyer, der die Orgel spielte, leisteten Musterhafte»; die vielfachen Ton malereien. die lheilweise dem ganzen Orchester, theilweise einzelnen Instrumente», besonders den Holz-BlaSinstrumenten zufallen, kamen zu denkbar präcisester Ausführung und zu treffendstem Ausdruck. Der GcwanvhauS-Ehor. verstärkt durch Thomaner, zeigte überall Sicherheit unv war von frischem Klang, in den großen Schlußchvre» von imposanter Tonfülle. 'Als Solisten waren außer Herrn Otto Schelper vom hiesigen Stadlthealer thäliz Frl. Emilie Herzog, königl. bayerische Hosopcrnlängerin, und Herr Heinrich Bogl, königl. bayerischer Kaiiimersängcr. Frl Herzog sang die Partien deS Gabriel und der Eva im Allgemeine» sebr an- erkennenswerlh; die Sl»»i»e ist klangvoll, namentlich nach der Höhe zu von ungewöhnlicher Kraft uud guter Schulung, bis aus die tiefere Lage, die nicht ganz frei von gedrückten Tönen ist. und einer Neigung zur Dctonirung noch oben hin. Es siele» diese Uebelstände jedoch niehr in der ersten Ablhrilunq aus; der Vortrag der den zweiten Theil beginnenden, erst kürzlich vo» Frau Emma Bau mann in dem Concert zur Feier der Grundsleinlegung für daS ReichSqerichlSgebäude ge> sungene» Arie war ein von schönem Erfolge begleiteler und auch in den Ensemble-Sätzen und späteren Soli war die Künstlerin sehr gut au ihrer Stelle. Herr Bogl litt leioer unter einer thcilwe'se scbr merklichen Indisposition, die sich im Verlaus der Ausführung zu vermehre» schien. Wa» der ausgezeichnete Sänger trotzdem bot. war, abgesehen davon, in hohem Grade ausdrucksvoll und wirkung-reich, so besonder» der Bortrag der Arie de» Uriel „Mit Würd' und Hoheit angethan". Die Partien de» Raphael und Adam sang Herr Schelper» anfänglich auch etwa» i»di»ponirt> Im weiteren Verlause gewann der Künstler jedoch die ganze Beherrschung über sein allgemein bekannte», oft bewunderte» Organ wieder, und bot in der großen Arie „Gleich öffnet sich der Erde Sckwoß" eine großartige Leistung. Alle drei Künstler er- hielten übrigen» reichen Beifall, der an dem Schluffe der einzelnen Theile auch dem Orchester, dem Cbore und seinem Dirigenten, Herrn Capellmeister Professor vr. Re in ecke, galt. G. Schlemüller. * Leipzig, 17. November. Da» Programm de» dritten Abend» in, Kammermusik-Berein konnte eingelrelener Hindernisse wegen nur zum Theil zur Ausführung kommen. Die Sonate sür Pianoforte und Fagott von Schreck und die Soloslücke sür Clavier von Reh berg fielen au-, sollen aber nachgeholt werden. Die Herren Rehberg und Capell meister S itt erfreuten die Zuhörer durch die excrllente Wieder gabe zweier interessanter Novitäten: Sonaten für Pianosorte und Violine von Faurü (Verlag Breilkops <!: Härtel) und W. Nehberg (Verlag Leuckart), während Herr Geyer aus Altenburg (Schüler vom vcrst. Professor Götze) sich mit zchci Liedern von W- Stade (Verlag Heinze) unb zwei ganz neuen Gesängen von Joh. Brc.hinS (Verlag Simrock, Berlin) als guter Tenorist mit sympathischer Stimme vorthcilhaft ein- führte. * Leipzig, 17. November. Man schreibt un» au» dem Bureau de» StadttheaterS: In der letzten Woche diese» Monat» wird die königl. preußische Kammer sängerin Frau Koch-Bossenberger vom Hoslhcater iu Hannover in der Partie der „Widersp Lustigen" ein einmaliges Gastspiel am Leipziger Stadtlheater absolviren. * Leipzig» 16. November. Der verdienstvolle und äußerst gewandte Procurist der Hospiaiiosortefabrik deS Herrn Commerzienralh JuliuS Blüthner in Leipzig. Heer Hermann Kabisch, seierte henke sein 25jährigcS Jubiläum. Derselbe wurde im festlich geschmückten Comptoir von Herr» Commerzienralh Blüthner herzlich begrüßt und mit dcu besten Wünschen reich beschenkt (Brillanlring, Brillant nadel rc. rc.)> woraus der Blüthner'sche Gesangverein zwei Lieder sang, unb ein Factor — der ältester Arbeiter — im Namen des ganzen Personals den Wunsch aussprach, daß der Jubilar noch viele, viele Jahre, ja daS goldene Jubiläum in der Firma Blüthner gesund und frisch ver leben möge. Als Erinnerung an dieses Fest überreichte derselbe sodann dem Jubilar eine silberne Fruchtschale mit Widmung von dem Personal der Blüthner'schen Fabrik, woraus Herr Kabisch lief gerührt und erfreut mit de» herzlichsten Worten dankte. * Reudnitz. Der Reudnltzer Gesangverein Sänger- kreis (Mannerchor) seierte am Dienstag den 13. L. M. sein 14jährige» Stiftungsfest durch ein Concert in den „Drei Lilien". Ter Verein, welcher unter der strebsamen Leitung de» Herrn Lehrer Strohdach steht, besitzt gute Stimmmittel; auch bewies dieses Cvn- cert, besonders die Ausführung von Mendelssohn'S ..Festgesang an die Künstler", daß der Fleiß der Mitglieder dem Dirigenten treu zur Seite steht. Sollen wir hier im wohlgemeinten Interesse deS strebsamen Verein» einen Wunsch auSsprecheu, so wäre c» der, daß vor Allem noch Werth gelegt werde aus daS Zusammensingen der einzelnen Stimmen und ein freieres Hervortreien des Einzelnen. Im harmonischen SichergSnze» der Stimmen liegt die Bürgschaft des vollen ErsolgS. Das Programm bot u. A. noch den bekannten Sängerinarsch von Trübe, das Solo-Quartett Abschied von Witt, eine ganz treffliche Leistung, und als Mittelpunkt der Liior- nummer» Mcndelsiohn's „Festgesang an die Künstler", eiue sinnige Nachseier von Schiller's Geburtstag. Bis aus den Einsatz „Der steiften Mutter freie Söbnc" gelang die schwierige Ausgabe gut; die Musik hielt sich wacker; die Leistung machte dem Fleiß des Vereins und seines Dirigenten alle Ehre. Bon anderen Stücken er wähnen wir: das Toppelquartelt „Mutterseelenallein", ZSllner's Trinklied. U Das Wilhelms-Concert in Greiz, welches der regie rende Fürst nebst Gemahlin bemchte, wurde nach dem ausftihrttchen Conceriberichte de» „Breizer Tageblattes" eingeleiiet durch die Kreutzer- lonaie von Beekhoven. deren Vorsührung deionderen Dank verdient. Ter Vortrag des ganzen herrlichen Tomverkes war meisterhaft, die Wirkung steigerte sich in dem schönen und-weichen Andante und dem wilddabiustüriiienden, leidenschaftlichen Finale zu einem lieshostendeu, unvergeßlichen Eindruck. DaS Zusammenspiel von Llavier und Vio line war wie an« einem G»ß. daS Untcrordneu des einen Instru mentes unter das andere, daS Hervorlreten vollzog sich mit einer Vollendung, wie sie nur durch höchstes Versiändniß von beiden Seiten möglich ist. Blö Meister der Technik zeigte sich Herr Pros. Wilhelms im Bortrag der Ldaconne von Bach mit ihren eminenten Schwierigkeiten, besonders im mehrstimmigen Spiel. Io dem Chopin'- lchen De, äur-Noclorne und einer eigenen Romanze kam der große schöne Ton zur vollsten Wirkung, und als im Schluß de» Concert» da» Poblicom immer begeisterter dr» Meister ries, spielt» er »l»
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