Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811209
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- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seiten doppelt vorhanden, fehlerhafte Bindung
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-20
- Monat1888-11
- Jahr1888
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1888
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Grfcketnt täglich früh 6'/, Uhr. Ledaction und Erprdition IohanneSgasse 8. LprrchKundrn der Nedartiou: BormitlagS 10—18 Uhr. NachmiilagS 5—6 Uhr. >>» »t« NUS^ad« M-nuicriptk «»cht sich di« d!ed»cl>cn nicht »«rdtntlich. Annabme drr für dir nächstfolgende Nummer bcsttnimteu Jnsrratr o» Wochentage» liiS :t Mir Nachmittag», a» Soun- n»d Festtage» früh bis ',,9 Uhr. Zn dkn Filialen für Zns.-^nnahmr. Ltta klemm. Universität-straße 1. Laut« Lüsche, Kalharlnenstr. 23 Part, u,w KönigSplatz 7, nur bis '/,S Udr. MMtr IllMalt Anzeiger. Organ fiir Mit». L-calaeläiäte. Landels- nnHeschaftsverkehr. Abonnement»prei4 vierteljährlich 4>/, Mk. tncl. Bringkrloh'i 5 Mk.. durch die Po» bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 80Ps. Vel-g-xemplar 10 Ps. Gebühren iür Extrabeilagen (m Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postdelördernng 60 Mk. Mit Poslbesörderung 70 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile L0 Pf. Gröbere Schrillen laut uns. Prei-verzeichn,«. Tabellarischer n. Zisternsatz nach höherm Toris. Kcclamrn unter dem RedactionSstrich die »gespult. Zeile 50 Pi., vor den Familiennachrichten die tigespallene Zeile 40 Ps. Inserate sind stell an die Eyprdttt»« zu senden. — Nabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuinoramio oder durch Post nachnahme. 325. Dienstag den 2V. November 1888. 82. Jahrgang. Amtlicher Theil. Sitzung der kovember 1888, wird >uf die Tagesordnung für die öffentliche Stadtverordneten, Mittwoch den 2l. Novemoe »och gesetzt: Bericht des Bau», Oekonomie- und Finanzausschusses über Ankauf des „Schwägrichens Garten" genannten Grundstücks. Vekarmtmachimg. Die nächste ReujahrSmeffe beginnt mit dem 2 Januar 1889 und endtgl ,»it te>» 15. Januar 1889. Eine sogenannlc Dorlivoche, d. h. eine Frist zu», AuS- Vacken der Maaren und zur Eröffnung der Meßlvrale vor Beginn der eigentlichen Messe, hat oie NeujahrSmeffe nicht. Jede frühere Eröffnung, sowie jede» längere Offen halten der Meßlocale in ben Häusern, ebenso daS vorzeitige Nnspacken an den Ständen und in den Buden wird außer der sofortigen Tchlieffung jedc-mal. selbst bei der ersten Zuivldcrhaiibtuiig mit einer Geldstrafe bis zu 72 .6 oder entsprechender Hast geahndet werden. Leipzig, den 16. November 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgs Hennig die gedachte Schlachlhallr gebracht Vekanntmachlillg. Die Mehbörfe für die Lederindustrie in nächster Neujahr-messe wird Mittwoch, den 8. Januar I88V, Rachmittaa von 2 bi» K Uhr, im Saale der „Reuen Börse" hier adgchalten werden. Leipzig, den 16. November 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. . l)i. Georgi. Hennig. Pelianalmachunr. Wegen mehrfacher durch da« Einfuhren von Rindern >» die Großviebschlachthalle deS Lieh- und SchlachthofcS ohne Augenblenve bervorgernfener Unzuträglichkeitcn wird hiermit anaeordnet. daß »,»v« nur mit Auaeublende oder Schlachtma-re ln Werve» dürfen. Zuwiverhandlungen ziehen die in tz. 94 Abs. 1 der Lieh- und SchlachthosSortnung vom 14. Juni d. I. angedrohten Strafen nach sich. Leipzig, am 10. November 1883. Der Rath der Stadt VIll. 2202. I)r. Georgi. Or. KrTppendorff. SitbAallls-Vkkannlmiilmng. Gelloblen wurven laut vier erilaiteter tzlnreiae: 1) ein Korb, signirt „V. L. 653", enil,allend 84 Ltück Leder Jangrn (sogen. Falj-Zangen), gezeichnet mit der Firma „llnniel Laiser, Saliv^on", von einem Wagen in Nr. 13 de- KupsergößchenS am 6. d. M.; 2) 8 Packele mit se löö Stück Cigarren in blauem Papier 6 Stück nni der Eliquene „kl krecio" und 2 Stück mit der Etiquetie „l-a (.'Kava", von einem Wagen in Nr. 66 drr Gerberstrabe, am 10. d. M; 3) ei» Kübel mit Lalzdntter, ge».: „v. 5549", 8 Kiffer mit Schmtrr-Tetse, gez.: „.7. L 0. 6186" bezw ..6>88". 2 Faß je 2ü Kilo uiid 1 Fas, 12'/, Kilo schwer, sowie uv Flaschen Takayer, aus einer Kellcr-Abikeilung in Nr. 31 der Huniboldtstraßc. in der ersten Woche dieses MonalS; 4) ein grobes Badetuch, von rauhem, weibbaumwollenem Stoff „11." gez., aus einem Hojraume in Nr. 11 der Lortzingsirobe. am 13. d. M. Nachmittags; 5) ein duntelgrünwvlleneS Kleid — Rock mit Ucberkleid — mit Mohair- und Poiameuienbesatz. aus einem Borsaale tn Nr. 8 der Kurprinzsirabe. am 14. d. M.; 6) em Rrisckorb mit Schloß, darin ein liellbrauvcarrirter Jackklanjiig — Jacket schwarz gesütterl und im Rücken revarirt — ein graues Jucket, mit schwarzen Fäden durchwach und schwarz 11 d*M kiaer Wohnung in Nr. 24 der ReichSsirabe, am 7) ein dunkelgrüner Winterkderriehrr mit Sammelkragen roth- und gelbcarrirlem Fulter, 2 Reihen schwarzen Hornknöpien im Lederhenkel der Name „Ulbert, lleisder, Velivrack", >» e n grau- und wkibcarrirteS leinenes Tuch eingeschlagen, von einem Wagen vor Nr. 32 der Tauchaer Straße, am 17. d. M. Vormittag« 6) ein Winternderztrher. neu, dunkelblau, mit einer Reihe Knöpfe, grau-brau.i-rott>. und blaucarrirtem Futter »ad schwarzer Borde, ein kuildcnanrng von braun-schwarz, und arüncarrirtem Stoff mit gelbem Westensutter und schwarzen HornfnSvien. an« einem Wage» vor Nr. 57 der Serbersiraße. am 17. d M.; 9) c>nc goldene vroche in Huseisensorm mit 2 silbernen vier eckigen Blättchen. 1 Itzd. weißleinene Taschentücher. 4 weiße Nachtjacken Mit Stickerei und 2 weibieinene itzranentzasr« sämmliich „k. 11." in, Monogramm gez.. an« einem Zimmer t» Nr. 7 am KönigSplatz, seit 1. d. M.; 10) ein kleines schwarzlederues P«rte«annate mit Bügel und defektem KnSpiche»ver>»l»b, darin ein ÄO-Rarkstück und ein Loos Eichs. Landcslotterie Nr. 8881k. vor einem Schaufenster am Markt, miiie»! TaichcndtebstahIS. am 16. d. M 11) eine goldene Tamrn-Ctzltndernhr mit schwarzer Emaille aus der Rück'eile, lammt anhL»ge»d«r kurzer Talmikette mit Quaste und goldenem Medaillon, sowie eine 2rcihige Koralle» Breche. auS einem Vorsaale in Nr. 11 der Kurprinzstraße. am 16. d. M.; 12) ein Handwagen, 2rädrig, blauqestrichen, mit der Firma »k. Orimmer", in der Langen Sirabe vor Nr 34, am 17. d. M Abend« Etwaige Wahrnchiuunqea über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder de» Tbäler sin» uagesäumt bet unserer Lrtmtnal slbtbeiluaq zur Anzeige zu brinaea. Leipzig, am 19. November 1888. Ta» PoUzeiawt drr Stadt LeipziG. Bretschnetder. K- Vekanntlilllchnng. Frieberlkc Minna Louise Hedw-g karnagel auS Eutritzsch bat hier angezeigt, daß sie ibr in Lausigk am 30. Juni ». o. unter Nr. 36 ausgestellte« Dienstbuch Milt« vor. Mouatt tu hiesiger Stadt verlöre« habe. Man bittet, da« Buch im AuffindungSsalle anher abzulicferu. Leipzig, am 15. November 1888. Das Poltzetomt »er Statzt Leitzzia U. 8503^ «reischnc.ber. Faldix Do« von drr Unterzeichneten Behörde am 16. Mär, 1885 für di« kellnert» Wtttzelwtne Louise Lintzner aus Schkeuditz au» aeftelli« vtenftbnch ist »,r Kurzem abhanden gekommen und im Aus N»d»»«DsaL« „her »bznliefern. Leipzig, ,« IS. November 1888. Sa» Poitzrto«, »e, «tatzt LBtzzt,. Britschneider. B ÄSdlischr Sparcaffe helelht Wrrthpaptere unirr günstige« Bedingung»». Leipzig, den 14. Januar 1888. Die Syarcaffea-Deputatto». Erledigt hat sich die gegen den Kansmanu Georg Leipzig am 14. November 1888 erlassene 1 Leipzig, den 17. November 1888. küntgliche StaatSanwaltschOft Ve. Leißner. «ff. «lh. Edmund Thtr»t> Zekanntmachuag. Vaiipliitze von dem der Siadtgemeinde Taucha gehörigen, an der Leipzig- Eilenburger Eisenbahn und der fiskalischen Sirabe nach Leipzig beziehentlich CvmmunicationSwegen gelegene» Areale (ca. 20 Hektare) ind zu verkaufen. DaS «real eignet sich vortrefflich zn Bauplätzen jeder Art, hiupisächlich zu Fabrikbouplätzeu. «uSkunst aus eiwaige «nsrogea ertheilt der Unterzeichnete. Die Stadt Taucha ist per Bahn von Leipzig au- tu 15 Minute» zu erreichen. Taucha, am 6. November 1888. Ter Statztrath . Schön selb, Bürgermeister. Steckbriess-Lrltdigung. Der unterm 10 Septemb r 1883 gegen den Schirtzbudentztsitzer s. au» Al-lebrn a. S. erlassene Steckbries wird hiermit zurückgezogeu. vrrndurg, den 14. November 1888. Der Herzogliche Staatsanwalt. Schiele. beste Nichtamtlicher Theil. Jur Gesammtlage. Die Bemiihunsten. eine aesunve politische Lage zu schaffen, find leider noch immer mißglückt. Die internationale» Be» zikbungen sind »ach wie vor gespannt, und als charaktertstifchr« Merkmal der Gesammtlage tritt die Rcrgung hervor, alle Maßnahmen Frankreich« und Rußland« auf militairischrm und finanziellem Gebiete mit Brsorgniß und Mißtrauen beobachten. Die neue russische Anleihe und die anderw Anordnung einer Anzahl russischer Armcecorp» sind Überall al« ernste und wichtige Ereignisse ausgesaßt worben. Leider ist hinsichtlich de« AiileiheprvjcctS aus russischer Seite nicht mit hinreichender Offenheit Verfahren worden. Zuerst ist daS Projekt überhaupt abgeleugnet worden und jetzt, nachdem man eiiigeseben hat. daß sich die Al'Icugnung nicht ausrecht halte» läßt, sucht man die Bedeutung der Anleihe abzuschmächen. in dem man sie der Zukunft vorbehäll. Nach dem .Nord" ist in diesem Jahre der Abschluß einer russischen Anleihe nicht beabsichtigt, die angckünvigle Anleihe soll in der Ausgabe von TitreS sür die Südweslbahn bestehen und rein privater Natur sein. AuS Paris wird dagegen gemeldet, daß die Anleihe be reitS die kaiserliche Genehmigung erhalten habe und daß die Emis sio» am ü.Tecember zu erwarte» sei. Durch derartige Nachrichten werden vorhandene Besorgnisse nicht beseitigt, sondern ge steigert, man erblickt darin da« Streben, die Sache zu ver tuschen und die öffentliche Meinung irre zu fuhren. Tie Veränderungen in der Organisation der russischen Armee werden ebenfalls allgemein in dem Sinne einer Verstärkung der Truppenzahl an der russischen Westgrenze ausgesaßt, »»r darin weichen die Auffassungen von einander ab. ob vurch eie Ncusormatione» zwei oder drei neue ArmeccorpS gebildet werden. Die „Neue Freie Presse" urtheilt in letztgcdachtcm Sinne und erwartet die Errichtung von drei neuen Eavallerie- Divisionen. Darüber herrscht volle llcbereinsiin:muiig, daß die beiden Maßregeln der russischen Negierung daS Vertrauen aus die Erhaltung dcS Friedens nicht gestärkt haben, im Ucbrigen nimmt man als sicher an, daß sowohl die Anleihe al« die Ncusormatione» aus mililairischem Gebiete nicht alS die Vorboten einer baldigen Entscheidung im kriegerischen Sinne zu betrachten sind, sonder» nur als vorbereitende Maßnahmen sür etwaige spätere Ereignisse. Das „Journal de St. P.tcrSbourg" hat sich bekanntlich vor einigen Tagen dahin ausgesprochen, daß die Ausrechihal tulig deS Friedens im Interesse beider Mächte, Rußland« wie Frankreichs, liege, obwobl die Wiederherstellung der frühere» Machtstellung Frankreichs für das europäische Gleich gew'chl notliiveiidig sei Daran- ist wenigstens zu rnliiehiiicn, daß vorläufig keine Friedensstörung von russischer Seile zu befürchten ist, und DaS ist immerhin etwa«, da ja unser gegenwärtiger Zustand in Europa daraus beruht, den Frieden von einem Termin zum andern z» verlängern. Die Hoffnung ist noch nicht ausgegeben, daß sich auS diesem Verfapren all mälig ein bauernder Friede gestalte» wird. I» Anbetracht der Sachlage, wie sie sich seit dem Jahre 1870 gestaltet hat. ist auch ein solcher Friede aus Zeit «l- ei» Gewi»» z» be trachten, aber daß der herrschende Zustand ungesund und sür die Dauer kaum zu ertrage» ist, leuchtet ein. Wir wollen hoffen, daß die Maßregel» Rußlands und Frankreich« nicht eine abermalig« Erhöhung de- dciilschen Militairetats zur olge habe» werden, wie dem Wiener „FremdenbtatI" a»S erlin berichtet worden ist. Dir würden au» der Beibehal tung de- bisherigen MilitairetatS de» Schluß ziehe» dürfen, daß man die Gesammllagc an maßgebender Stelle verhäll- nißmäßig friedlich auff'aßt. Es ist ein Mrrkmal der Lage, daß wir ste!S aus Nebcr- raschunaen gefaßt sein müsse», und von keiner anderen Seite stehen solche mit größerer Wahrscheinlichkeit bevor al« vo» Frankreich. Der Ansgang de« Protestes gegen den Abgeorvnele» Gilly gehört in die Kateaorie drr Ueberraschunaen, man war aus Enthüllungen im Stile des Processe» Eaffarrl-Wilson- Limouzin vorbereitet, statt dessen aber ist Gllly nach kurzer Verhandlung freigesprochen wordln, weil Andrieui seine Klage gegen ,hn zurückgezogen bat. Der vertheidiger Gillv'S stellte die Staunen erregende Behauptung aus. daß k,e Eisenbahu- gesellschasten zur Besoldung Abgeordneter t4 Millionen ver- (iu-gadt hätten; der Geueralprocurator erklärt jedoch, daß dies nicht zur Sache gehöre. DaS ausfallende Ergebniß de- Proccffe« war. daß Gilly wegen eine« Angriffs sre>gespro,be» wurde, den er nicht erhoben Halle, d-k dagegen die von ihm gegen di« Mitglieder der vubgelcommissio» gerichteten Anklage« überhaupt nicht zum Gegenstand« der Verhandlung gemacht wurden. Dir Hauptaetion hat somit den gleich«» verlaus genommen, wir da« Vorspiel, in »»elchr« Eaflagnac dir Mit» die dadurch erzeuale Aufregung ha s ^ch die Bilte de« Bezeichnend für k'k Gesamw '"« s ^ Abgeordneten bänden zusammengeschloffen ha mebr al- lOO neue Or an der" ostasrikämsche» Küste während der Dauer - N8S LALLTE - — " einsübren wolle»; die bewährt Wechsel- an den Mimticrs ocv ^ »4a»zioar »tzchlin, seine Anfrage wegen der Dg ^ schweben. SMMULSSS lege»: die Durchsuchung soll ' den Verdacht erreg! Ilebettvachuug der die Revublikaner besebde» sich unter einander. Nak>,cale uud Opporlnnisten verfolgen sich gegenskilig mit grunducheiu H b, und auch bei den Royalisten drobt Sch-.du. g " ^nd^alle Parteien in Frankreich enttg. Au, eine ° »eisen alle Thatsachen. di- sich seit e„,em Jahre », regnet haben mit unheimlicher Sicherheit h»>. ?nd daß dieser Umschwung der Berhällnisic sich °uch Ve>, Beziehungen zum Au-lanve bemerkbar mache» wird, erscheint ""^Angesichls dieser Lage ist e« ein Trost, daß in Deutsch land selbst Einigkcit herrscht und daß der Dikibund s.st gesagt ist »»d seine Festigkeit bereits seit Jahren bat. Die deulsche Ruhe und Besonnenheit all», fällen in der Entwickelung anderer Mächte gegenüber und da« feste qusammenbalten mit Oesterreich »"-> Italien ge- währen uns einen Schutz gegen Friedensstörer, der wohl gerianet ist. di- politischen Lc,denscha,len ,m Zaume zu halten. E« kann leider nicht bezweifelt werden, daß die Friedens- stürer ungeduldig aus eine Gelegenheit warten, u>1> ihre lanall gHegtn, Wünsche zu verwirklichen. aber die Hwreriiisie vriiign, »u sehr in die Augen. die Gefahr de- Miül'NgenS ist 1" «roß. tzt» daß ieichlfertigr Entschlüsse gefaxt und auS- aesührt werden könnten. Frankreich wird es ohne gleich -Jetzige« Eingreifen Rußland» nicht wagen, den Friede» «» brechen, und das russisch-sranzösische Bünbmtz wird hoffentlich stet» ein frommer Wunsch Frankreich« bleiben Leipzig, 20. November. * Nack einer Meldung der „Allgemeine» Zeitung" anS Berlin ist die Miltheiluiig der „Neuen Badischen Lande« eitung" über eine Bctheiligung deS Frbrn. v Roggen »ach an der Feststellung deS Manuskripts des von Gcsscken veröffeiitlicktrn Tagebuchs des Kaiser« Friedrich au« dem Jahre 1870 unrichtig. Frbr. v. Nogqenbacb hat erklärt, er habe von dem Tagebuch erst »ach dessen Veröffentlichung in der „Deutschen Rundschau" Keimtniß erhalten. * Der freiwillige Generalscldniarschall Eugen Richter überrascht wieder einmal seine Anhänger durch eine überau- sachversiänbige Darlegung seiner unglaublichen militairischen Kenntnisse. Er hat etwa» munkeln höre», daß neue Forde rungen für di« Feldartillerie in Aussicht stehen; slugS legt er sich in« Zeug, weist eingehend nach, daß die Franzosen zwar 437 Batterien (die Zahl ist freilich nicht richtig), die Deutschen 361 Felbdatterien FriedenSpräsenzstärke haben, daß die Franzosen diese Zahl seit 1880 nicht vc>ni-brt hätte», wälirenv die Deutschen in diesen letzten acht Jahren ihre Batteriezahl von 300 auf 364 erhöbt hätten; weiß sehr ge lehrt über die Bespannung drr Geschütze und Munition«, wagen zu schreiben, wobei er einiges über unsere Offgrenz, Verhältnisse auSplaudert, und hat sogar auS militairischc» Büchern die große Wahrheit ermittelt, daß man in der Ver mehrung der Feldbattcrien leicht zu weil gehen könne. Icke neue Batterie vermehre den Troß deö Armeekorps, erschwere die Marschbewegunge» und bedinge eine breitere Aufstellung zur Verwendung der Artillerie. Der KriegSminister weiß also jetzt, waS er von Eugen Richter n»V dessen Truppen zu er warte» hat. Der tapfere Parteiführer kennt zwar noch nicht die Wünsche und Forderungen der Regierung, aber er ver wirft sie al- gksiniiuiigStüchtigcr OpposilionSmann gleich vo» vornherein. Glücklicherweise ist «nzunehmrn, daß die Reichs tag«,nehrheit unser» amllichei, Mililairbebvrden mehr Glauben beimißi al« dem freiwilligen Strategen Richter. Wen» eine Vermehrung »»serer Artillerie nölhig sein sollte, so wird sie trotz Herrn Richter eintretrn in drr Ueberzeugung, daß Reich« tag unk Heeresverwaltung es, wie bisher, so auch künftig an nichl« mangeln lasten werben, wa« zur weitern Frstigung unserer nationalen Sicherheit noch noth tbun mag. * Der „Allgemeine deutsche Schulderen, zu Berlin" versendet soeben sein letztes diesjähriges Evrrespon denzblatt, ei» Doppelheft von 48 Seiten Umfang. Es ent hält in großer Ausführlichkeit de» Bericht über die Haupt Versammlung, die vom 25. bi» 27. Mai in Eoburg abge- haltcn wurde, und kurze Mittbeilunge» über die Wirksamkeit einzelner Ortsgruppen und Landesverbände. Im Jahre 1887 hatte der Eenlralvorslanb in Berlin an Einnahme,, 37 611 zu verzeichne»; nicht inbegriffen sind in dieser Summe die Einnahmen, über welche die einze'ncn Ortsgruppen und Provinzialvcrbände frei verfügt habe». Die Ausgabe» deS Hauptvorstandes beliefen sich e nschließlich angckauster Wcrlh- Papiere und des Cassenbestanves rbensalls aus 37 61t .6- von dieser Summe wurden ,4 553 für Unterstützungen verwaiidt 6831 flössen »ach Ungarn - Siebenbürgen. Eisleithanie», 2972 ^ nach anderen europäijchcn Staaten und 554 „ach tranSocranischen Ländern Welche Summe" die einzelnen Zweigvcrcine und Verbände noch zu Unterstützungen verwendet haben, läßt sich nicht genau be stimmen, doch inögen es immerhin mehr at» 20 000 .-k sein "höhle sich die OrtSgruvpenzabl von 2t.» au, 346 und die Mitglieverzakil von 30 oo„ aus 38 000 Ansang 888 bcsaßrn die ei»,einen Lande«, und Provinzialvrr VroRn^ 76. Brandenburg 50 R n" " A Schienen 21. Anhalt-Tbürinaen 19 ^/»Preußen. Baden und RbrinpsaU je 4 Holsteins" L dthnnlanb ", .0, Schle'«w'a cki,.!. " Posen 8 und Hannover 6 Ortsgruppen 7d>>< ^^ö^upven entfielen »um Theil ^aut dit! wKrttemLergischen verbände Stuttgart und Tüb nacn n Theil waren « «inselaruvven. dl? ch «ich? zü ^ Die zwei um kr« alten. Im Laufe de« Jahre« 1888 'ind mehr al« 100 neue OrtSgrappeu zugewachsen; freilich ind auch einige Zwngveroine. wie z. B. die zu Spandau. Swineniünbe. Rölha. Wolkenslein. Rügenwalde. Frankfurt a. O. und Reudnitz, wieder eiiigegangen. Im Ganzen mag jetzt der Berliner Schulvrrein 450 Ortsgruppen mit mehr als 46 000 Mitgliedern zähle». Neben dem „Allgemeinen deut- chen Cckiulverein" entsalten eine nicht geringe Tbätigkeit zur Erl'altnng dcS Deutschtbuni« im AuSlande die Schulvereine Frankfurt a. M., Zürich, Basel. Würzburg und München. Besonders hat der Verein zu Franksurt viel Methan, um daS deutsche Bewnhtsein in den Deutschen der Dobrudscha, der Bukowina, Galiziens, Oberitalien«. Belgien« und de« süd liehen Brasilien zu beleben und zu kräftigen. » Die Veränderungen der russischen Armee durch den Uka« vom 13. November werden auch in Wien ernst diSculirl. J„ einem sachniännischen Artikel weist die „Presse" nach, daß rnrch die Verschiebung der einzelnen Divisionen spccicll das neunte Corps entschieden näher an die Grenze heraiigernckl wurde. Die Töalsache bas; über die Bestimmung der'beiden neue» CorpS Unklarheit herrsche, könne nicht beruhigend wirken. Die „Neue Freie Presse" dckucirl au« dem Mas, daß nicht zwei, sondern drei neue EorpS sormirt werden würden, und daß zur Eomplelirung dieser EorpS demnächst drei neue Eavallerie-T,Visionen errichtet werden müßten — Die Nachricht, daß Kaiser Alexander und Kaiser Franz Joseph ihre Besuche i» Berlin gleichzeitig abstatlcn würde», rüden in Äie» keine Bestätigung. Es haken keinerlei Ver handlungen hicrllber sialtgesiliiden. * Wie au« Wien gcnieldet wird, hat der Herr Erz herzog Leopold, Sohn dr« Großberzcg« von ToScana, im Verlaufe seiner ans der Eorv el l eFasana " unler- nommenc» Reife nach Ostasien einen Ausflug nach Nanking gemacht. Er wurde daselbst, wiewohl er in.cognito reiste, von dem Stellvertreter des Gouverneur« und den chinesischen Beliörden mit allen einem kaiserlichen Prinzen gebührenden Ehren empfange». Der Landcssille gemäß bediente sich der Ercherzog bei Besichtigung der Stadt, mit Rücksicht ans seine hohe Stellung, einer Säusle. Er stillet« auch dem Ehes der französischen katholisch-n Mission Bischof Garnier einen Besuch ab und besichtigte die dortigen Anstalten der sranzölischen Jesuiten. Dieser Besuch, bemerkt der Bericht, dürfte auch den protestantischen Mifsionairrn zu stallen kommen, da bei dem hohen Ansehen, in welchem ei» Prinz von Geblüt bei den Chinesen steht, da« Interesse. wrlck.eS derselbe MissiouS- esellschasten widmete, diese der Bevölkerung um so berück- ickligungSwerther erscheinen lasten wird. * Der russische Minister der öffentlichen Berkehr«- anstalten, Admiral Posijcl, ist aus sc!» Ansuchen seines Amtes enthoben und zum Mitglied? des Reick'Srathe« ernannt worden. Einer Meldung a >S Bukarest zufolge beabsichtigt die geschiedene Königin Natalie, sich a» sännntliche souverainc Höfe Europa« mit einem Prokeile gegen die seiten« de« ser- bi'chen Metropoliten TbeoeonnS in ihrer Ehescheidung«- Angelegenheit getroffene Entscheidung zu wende». Es heißt, daß ein derartiger Schritt, beste» Aulnukigung bei der Mehrheit der diplomatischen Kreise abfälligen Urtheilen begegne!, der Königin vo» panslawisiischer Seile ancmpfohle» worden sei. * Au» Athen wird der „Politischen Eorrespondenz- ge schrieben. daß Nicht blo« in der griechischen Presse, sondern auch i» andere» politische» Kreisen Griechenland« sür die Pflege vertrauensvoller Beziehungen zu Oesterreich- Ungar», alS die den hellenische» Interesse» bestentsprcchende Politik lmincr zahlreichere und zu,n Theile sehr gewichtige Slinilnen laut werde». Diese Bewegung verspreche insofern Dauer, alS sie keineswegs eine über Nackt entstandene und eben dadurch der Gefahr rascher Veislückliguug ausgesetzte Laune, sondern das Ergebniß einer mehrjährigen, langsamen und im cberwähiiten Sinne stetig ersta>ke»rc„ Entwickelung da>- stelll Die Entfremdung der griechischen Politik und die Reizbarkeit der griechischen Presse Oesterreich-Ungarn gegenüber wurzelte i» der zu euiem allgemeinen Borur- Ibeile gewordenen Besorgnis; vor österreichisch-ungarischen Eroberniigsgeliistc» aus oer Baltanhalbinscl. In dem Maße, al- diese» Gespenst, zurrst in den leitenden Kreisen, van» allmälig auch in der Presse und drr von ihr geleiteten öffenl- lickcn Meinung seine imaginären Schrecken z» verlieren beiann, trat eine nüchterne Erkennlniß ver vielfachen Be rührungen der österreichisch - ungarischen und griechische» Interessen, die sich nirgend- feindselig kreuzen, an die Stelle des ansänalichc» Mißtrauens Die in Thronreden und par lamentarische» Erklärungen friedlichster Art abgegebenen Ver sicherungen, daß Oesterreich-Ungarn in der freien und selbst ständigen Entwickelung aller Balkanvölker den leitende» Grundsatz seiner Politik erblicke; die sür Griechenland sym pathischen Aenßerungcn de« Grasen Kalnoky m den Ictzle» Delegations-Sessionen; der bestimmte Ernst, mit welchem in Wien de» AusrollungS-Bersuchen der macedonischen Frage entgegeiigewirlt wird; die Abberusung solcher Eonsular» Fniicliciiäre. welche dem Pro-ramme der vollsten U»- parleilichkcit Oesterreich-UngarnS in den inneren Fragen und Divergenzen der Balkanslämiuc nickt treu zu bleiben gcwnßl hatte»; in allerletzter Zeit endlich die Eininülhigkeil. mil welcher die Presse Oesterreichs und Ungarns de» jüngsten Eonrlolsic-Act des Kaiser» Franz Jos s dem Könige G-orgioS g-aenüber zu einer Kundgebung der Sympalhic auch von Volk zu Volk zu erweitern sich beflissen zeigte: da- sind die haupliächlichen Stadien jener zähen Enlwickiuiig, die sich noch allen Anzeichen entsprechend soitzusetzen verspricht. Gewiß >st, daß heute das Märchen vom „Drange »ach Osten" nur noch „> verschrobenen Kopsen hoffet und zur Zeit nur mehr von Leuten provagirt wird, die ein leruismäßige- Interesse daran haben. Es weicht der E »sicht, daß gerade Griechen land allen Grund habe, den schließlich«« Erfolg jener europäischen Politik zu wünschen, welche die Balkanländer ihren angestammten Bevölkerungen zu erhalten und gewalt- lhäliges Eingreifen der Großmächte der der Lösung der orrrnlalischen Frage möglichst fern zu halten sucht. * Einer Meldung auS Konstantinopel zufolge wurde die sür den >1. d. M anberaumt gewesene Antritts-Audienz de« neuen armenisch-gregorianischen Patriarchen Aschikian beim Sultan mit Rücksicht aus da« in Konstantinopel herr schende, übrrau« schlechte Welker verschoben. — Ein kaiserlicher Jrab« »erbietet das Erscheinen aller Zeilschristen, Broschüre» und andrrrr Halbmonnls- und Moi'.ttsschrlffen, welch« bisher
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