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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-25
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1888
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Zweite Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 33V. Tonntag ven 25. November 1888. 82. Jahrgang. Zur parlamenlarijchen Lage. ** Berlin, 23. November. Wenn wir von der „Frei sinnigen Zeitung" abseben. hat die diesmalige Thronrede in der gejcunmten Presse deS Inlandes, wie auch im AuS- tanbe größten Beifall gesunden, und wenn sich bei der gestrigen Eröffnung deS Reichstags die Mitglieder desselben im Weißen Saale in so großer Zahl eingesunden hatten, wie e- in den letzten zehn Jahre» Überhaupt nicht der Fall gewesen, wenn sie dadurch ihr besonderes Interesse für den feierlichen Act bekundeten, so lautet auch ihr Urtheil Uber die Eröffnungsrede in jeder Hinsicht sympathisch. So gut besetzt, wie diesmal, in den ersten beiden Sitzungen sind die Bänke des Hause» sehr selten gewesen bei Beginn einer ParlamentSsaiso». DaS sehen wir als ein gutes Vvr- zeichen an für die bevorstebcude arbeitsreiche Tagung. Denn voraussichtlich werden die Sitzungen wenig interessante „große Reden" bieten, aber desto mehr soll geleistet werken. Die heutige Wahl der Präsidenten hatte das erwartete Ergehniß. Mit bedeutender Mehrheit wurde Herr v. Levetzow rum ersten Präsidenten gewählt, für den in parlamentarischen Kreisen hochgeschätzten und beliebten Mann stimmten auch daS Centrum und die Freisinnige». Dagegen gab daS Cen truin bei der Wahl deS ersten Vicepräsidenten vr. Buhl weiße Zettel ab, ,deS Princips wegen", wie die Herren sagen, da sie auf diese Stelle unberechtigterweise selbst Anspruch er hoben. Und gegen den zweiten, der RcichSpartei ungehörigen Bicepräsidenten Herrn v. Unruhe-Bomst .remonstrirten" wiederum die .Deutsch-Freisinnigen", da dieser Herr angeb lich einmal parteiisch gegen Herrn Bamberger Verfahren Var. Nun die beiden Herren werden sich zu trösten wissen. Als Schriftführer wurden dieselbe» Herren bestätigt, welche in der vorigen Session dieses Amt bekleideten, ebenso ernannte Präsident v. Levetzow die früheren Quästoren wieder für diesen Posten. Damit ist daS Haus constltnirt, und die vor geschriebene Anzeige an Se. Majestät ist noch heute erfolgt. Voraussichtlich wird der Kaiser bas Präsidium am Montag in besonderer Audienz empfangen. Die nächste Plenarsitzung ist erst aus Dienstag an beraumt, und zwar steht alsdann die erste Lesung deS Etat- aus der Tagesordnung. Die EinleitungSrebe hält der neue StaatSsecretair deS ReichSschatzamleS Herr v. Maltzahn- Gültz, alsdann wird Herr Eugen Richter sprechen, welcher sich zu seiner .großen Rede", wie seine Getreuen auSposaunen, sich bereit» seit einem Monat vorbereilet bat. Nicht wie sonst hat der .große Mann" die hauptsächlichsten Schlag worte bereit- durch „sein Organ", die „Freisinnige Zeitung", bekannt gegeben. Im klebrigen beginnt wieder daS alte Spiel der Oppo sitionsparteien. Sie machen sich wieder breit mit vor zeitigen und unzeitigen Anträgen. Resolutionen und Anfragen. Die Socialdemokratcn beantragen die Aushebung der Getreide zölle — ein billiges Vergnügen, da sie wissen, daß an eine Annahme ihrer Vorschläge doch nicht zu denken ist. Aber wenigsten» fallen «in paar AgitationSreden für sie ab. Die .Freisinnigen" kommen gleich mit drei Anträgen. Sie „fordern" die Vorlegung eine» GefttzeS, betreffend die weitere Ausbildung der Arbeiterschutzgesetze betreffend Frauen- und Kinderarbeit. Wir möchten die HeNM doch ersuchen, ihre Weisheit selbst in gesetzgeberische Formen zu gießen; sie fordern weiter die obligatorische Einführung von Gewcrbcgerichten. Da» ist jedenfalls der socialpolitischcn Weisheit letzter Schluß aus „beutschsreisinniger" Seite. Ob ihnen dieses Liebäugeln mit den Socialdemokraten etwas Helsen wird? Sie fordern schließlich mehr Freiheit für socialdemokratische Wahl versammlungen. Nun, daS wird ihnen doch die Herren Bebel und Liebknecht zu Freunden mache». Auch da» Centrui» ist bereits aus dem Plan und er neuert wieder seine zlinstleriscben Anträge aus Einführung deS Bcsähigung-nachweiscS für Handwerker — und die Deulsch- conservativen stehen abermals den llltramontanen zur Seite. Wir hegen die bestimmte Erwartung, daß auch der aber malige Ansturm gegen die Gewerbcfreiheit vergeblich sein wird. M Vor Weihnachten werden daS.Pl-num und die Commissionen wie immer besonder» den Etat zu fördern bemüht sein, gleich wohl werden wohl vier „Schwerinstage" den Initiativ anträgen gewidmet sein und wir dürfen unS aus „Wahlreden" von Seiten der „Freisinnigen" und Socialdcniokraten gefaßt machen. Aber e» werden Monologe bleiben, und mit der Zeit werden die verbrüderten Opponenten auch dieser über drüssig werden, in dem Grade, als sie sich überzeugen, daß der Reichstag wie daS deutsche Volk deS theoretischen Gezänkes und der Opposition um jeden Preis überdrüssig geworden ist. kH-O. Berlin, 83. November. Wenn man ans einigen Ver lusten der „Lartelparteien" in den seit vorigem Jahr statt- gehabten Ersatzwahlen zum Reichstag Schlüsse aus einen allgemeinen Umschwung der Volksstimmung gezogen hat, so muß dem entschieden widersprochen werde». Die geringere Wahlbethei- ligung bei den Anhängern der „Lartelparteien" muh ja leider zu gegeben werden; sie entspringt zum grüßten Iheil daraus, daß im Augenblick so ausregende Fragen, wie im Februar vor. I. die Nation nicht in Bewegung setzen, daß die „nationale Mehrheit" drs Reichs tags fest genug begründet ist, vm durch den Verlust von einem oder dem andern Mandat nicht in Frage gestellt zu werden, und daß sich iniolge dessen manche kreise der Wählerschaft einer gewissen Indolenz und Gleichgiltigkeit hingeden, die bei den mittleren gemäßigten Rich tungen ganz »aturgemäß stärker hervortritt als bei den radikalen, durch unaufhörliche Agitation auigeregten Parteien. Wenn große nationale Interessen aus dem Spiele stehen, werden diese Kreise allemal wieder aus- gerüttelt werden und ibre Pflicht lhun; sie sind nicht ins Lager der Gegner übergegangen, sie bedürfen nur, um in Tkätigkeit gesetzt z» werden, einer stärkere» Erregung, al» sie augenblicklich das polnische Leben darbietet. Bei den meisten jüngsten Erjatzwakle.i zum Reichs- tag waltete ober auch der ganz besonders unglückliche Umstand, daß sie in Wahlkreisen staltsandin, welche sür die „Lartelparteien" zu den allcrnnslchersten gehörten, von diesen erst bei den jüngste» Wahlen mit knapper Mühe erobert wvrdrn und sonst lange Jahre im Besitz der Gegner gewesen waren. WaS insbesondere die Nationailiberalen letnsst, io haben sie in den Nachwahlen Altena- Iserlohn und Ansbach verloren und ihr Besitzstand in Mclle-Dicp- holz und in Kehl-Ofseuburg ist. daS können wir uns nicht verhehlen, stark gesährdel. Aber gerade diese vier Wahlkreise gehöre» zu de» allerunsichersten, welche die nationallibe>ale Partei überbau»! besessen hatte. Sic sind in der That, auch wenn einmal ein Mißerfolg zu verzeichnen ist, nicht geeignet, um daraus die Fabel vo» einem sicht baren Umschwung der Volksstimmung zu gründen. Ucber die Zeit der nächsten allgemeinen Neichstags- wahlen, ob dieselben schon im Herbst 1889 oder erst im Frühjahr 1830 slattfinden werden, eine neuerdings in der Press- lebhaft er- örterte Frage, haben, wie wir hören, in den maßgebenden Kreisen noch keinerlei Erwägungen staltgesunden. Auch über den Zeüpunct einer erneuten gesetzgeberischen Inangriffnahme der Sociaiistca- sraqe sind noch keine Enttchließungen getroffen. Die in vielen Blättern enthaltene Nachricht, daß der Reichstags» obgeordnele Lomnierzieiiraih Z irg lrr-Deffau wegen schwerer Er- krankuug sein Mandat nicdcrzulegen beabsichtige, wird unS als un- richtig bezeichn«. Herr Ziegler ist allerdings leidend und wird wahrscheinlich noch längere Zeit verhindert sein, an den Arbeiten der Reichstags theilzunehmen. Die energische Sprache, welche dq; Organ der conservative» Partei, die „Conservative Korrespondenz", gegen Herrn Windt borst führt, wirst ei» beachtcnSw.rihes Licht aus das Ver- hältniß zwischen den D enti chc o n se rva liven und dem Centrui». Ohne Zweifel würde die „Conservalive Correipondenz" dielen To» nicht auschlagen, wenn sic nicht de» Eindruck gewonnen hätte, damit der in der eben znsaiiniiengelcetcnen conservativen Neichstagssraclion überwiegenden Anschauung Ausdruck zu gebe». Daß schließt indeß nicht aus, daß man innerhalb dieser Fraktion zu einer srste» Stellungnahme auch jetzt noch nicht gelangt ist. J»> Äegentheil scheint es. daß Diejenigen, welche es um keinen Preis nnl dem Centrunl verderben möchte», gerade durch das gespannter gewordene Verhältmß zu um so schärsercr Betonung ihres Stand- puiiclcS angejpornt sind. Der erwähnte Artikel der „Conservativen Korrespondenz" könnte zu der Vermuti ung führen, als wolle man dieser Strömung dadurch Rechnung tragen, daß man nur der Person des Herrn Windthorst die Freundschaft ousjagte, im klebrigen aber sich die Möglichkeit jederzeitigen ZusaniinengehenS mit dem Centrum nicht verschlösse. Wäre das wirklich die Absicht, so würde man sich aus conservalwer Seite einer Enttäuschung aussetzc». Denn «»mal wird das Centruin seine» langjährigen Führer niemals fallen lassen — weniger vielleicht aus Dankbarkeit und Anhänglich- kcii, als weil mit ihm zugleich die Pari« ousciiiaiideriallen würde —, und dann ist eS doch auch nicht die Person des Herr» Windthorst, sondern die sachliche Polittk der Ceiitrumspartei als iolcher, was die Conservativen zum Fühlungnebmen mit den gemäßigt Liberalen bestimmt hat. Daß die zur Unter stützung der Reich-Politik mühsam geschaffene Majorität »nter keinen Umständen wieder preisgegeben Werve» darf, darüber wird doch wohl selbst in den Kreisen der „Kreuzzeitung" kein Zweifel be- stehen. Aber glaubt man wirklich, Laß die Grundlagen dieser Ma< joruät aus die Dauer unberührt bleiben könnten, wenn man daraus auSgeht, dasselbe Eentrum, welches >»an heute mit den National- libeiole» bekämpft, morgen gegen eben diese Nalioiialliberale» ans- zuspielcn? Und haben nicht die nationalen Parteien im Jiit-'refft des Vaterlandes die heilige Pflicht, jene Majorität nicht nur nicht u gefährden, sondern sie mehr und mehr zu befestige», ihr Wirken niiiier seuchtbarer zu gestatte»- Wollen die Conservativen aber dieser Pflicht genügen, so Hilst es nichts; mit der Zwickiiiühlenpoiitik der doppelten Bundesgenossenschaft in»ß endlich gebrochen werden. Ein gedeihliches Schassen der sogenannte» Cartcimchrhcit ist nur möglich aus der Basis der ehrlichen Verständigung ihrer Bestand- ihkiie untereinander, unter billiger gegenseitiger Rücksichtnahme. Uns scheint, die Conservativen würden sür ihren eigene» Staiivpunct aus diesem Wege mehr erreichen, als durch das überschlaue und zwei- deuiige System, welches ihnen von jene» Intransigenten angeralhe» wird, die von dem Traum einer i» Wirklichkeit unmöglichen Zurück- jchraubnng unserer politischen Verhältnisse nicht lasse» können. In der Budgetcoiiimissio» des Reichstags wird der Abg. v. Bennigsen zum Vorsitzenden gewählt werden. Bekanntlich hat Herr v. Bennigsen diesen Posten icho» früher, ehe er 1883 sein Mandat niederlegte, lange Jahre inncgchabt. Die Stimmung in Lüddeutschlaud. * Uebcr die in Südbeutsckland herrschende Stimmung wird der „Politischen Corrcspondenz" von dort aus wohl insormirter Quelle geschrieben: Die bevorstehende Eröffnung deS Reichstages richtet die allgemeine Nusmerksamkcit von den heimischen D ngen wieder mehr aus die -lusgaben und Ziele des Reiches. Der Beginn der Negierung Kaiser Wilhelm's II. kennzeichnet sich in Uebereinstimmiing mit dcni vor dem Reichstage enuncirle» Programme durch eine maß- volle und doch kräftige innere Polittk und eine unverkennbare Festigung des Vertrauens in die Zukunst deS Reiche-. In Sii!>. de» Ischl and fast völlig unbekannt, hat er sich durch sein offenes, »alürlichrS und entschlossenes Austritten schnell Sympathien in den weiteste» Kreisen erworben. Die Art, wie der Kaiser sich zu den deutschen Fürsten stellt, sei» Berhältmß zum Fürste» Bis- niarck und dem alten Feldmarschall Moltke findet hier im Volke die herzlichste Zustimmung, denn sür menschlich schön- Eharakterzüge ist der Süddeutsche noch weit «npsänglichec als sür Beweise von Herrschergrößc. ES ist dies sowohl angesichts der zu Anfang 1890 bevorstehenden Reichstagswahle», wie im Hinblick aus die ersten Proben seiner Kraft, welche dem Reiche »och vor- behalten sind, sicher nicht ohne Bedeutung. Hat man im Jahre 1870 in großer Weisheit und richtiger Erkennlniß der Verhältnisse da- allgemeine Vertrauen des deutschen Volkes und seiner Fürsten zum stärksten Fundamente des Reiches gemacht, so ist gewiß jeder Um stand von Werth, welcher sür die Befestigung dieses Vertrauens Zeuaniß oblegt. Bon diesem GesichtSpuncte a»S ist denn auch daS Ergebniß der Preußischen Lanbtagswahlcn und die Wiederwahl Rudolf von Bennigsen's seitens seines hannoverschen Wahlbezirkes in den Reichstag überaus beifällig begrüßt worden. Die Klältigung der Mitielpart««! erscheint hier als ein Zeichen der Geiundung und Gesundheit der Verhältnisse: nur dadurch können Gegensätze über, wunde» werden, wie die, welche im Lause dieses Sommers in. so bedenklicher Weise an den Tag traten. Die wiederholte Mahnung des Kaisers zu gemeinsames, durch priiicivielle Verschiedenheit der Äuliidanichauiinge» Nicht gehcmintcr Arbeit sür die große» Aus gaben des Reiches hat im Süden weithin eine herzliche Zustimmung und Würdigung gesunden, m der täglich ivrchlenden Erkennlniß, daß die seitherigen Partcigegensätze kaum noch in die heutige Zeit Passe». Der Niedergang der Berliner ForljchrittSparl« als der jenigen, welche sich am weitesten von den Ausgaben deS Reiches ent- fernte, ihnen priiicipiell verneinend gegcnübertra», scheint zu beweisen, daß unser Volk endlich der Theorien und Principien-Resterei zu cnisagcn und sich i» der Politik auf den Boden der praktischen För derung seiner Wobisahn zu stellen beginnt. Damit soll nichl etwa gesagt sein, daß sür unS hier im Süden die Politik zur Magensrage geworden ist, sonder» es gelangt in dieser Auffassung nur der Wunsch zum Ausdruck, daß, nachdem die äußere Zerrissenheit der dculschen Stämme überwunden worden, nun auch jene inneren Gegensätze, welche zum nicht geringen Theil aus der Zeit vor der Ausrichiung des Reiches datircn, sich den Bedingungen unseres natiogalen Ge. deihens unterorünc» möge». Vielleicht noch mehr als im Norden wendet die öffentliche Meinung in Lüddeutschland sich mit lebhaftestem Interesse der Colontalsrage zu. ja man gewöhnt sich daran, auch dabei in den« Anstretcn des Reiches einen G admesser unserer Kraft zu erblicke». Es läßt sich aber nicht verhehlen, daß das Auftreten unserer Marine an der ostasrikamschc» Küste nicht in dem Grade die allgemeine Zustimmung findet, w e bei der hier allgemein bestehende» Sympalhie sür die Entwickeln,ig der Flotte sonst wohl vorausgesetzt werden dürste. Es ist vielleicht iellsam, daß wir Binnenländer so hohe» Werth aus eine kraftvolle Entfaltung der Marine legen, aber eS ist Thaisache, daß in vielen nationalgcsiunlen Kreisen SüddeutjchlandS das Aniehen TentichlandS zur See völlig gleichbedeutend mit dem Neichsgcdanken erachtet wird Gewiß ist eS «» nicht gering zu veeanichlagciidec Ersolg, daß der Reichskanzler England zu «nein Abkomme» behnls gemeinsamer Acnon bewogen und daß Deutschland somit auch aus vielem Gebiete die Führung genommen bat, aber daneben besteht die Meinung, daß Deulschland — um ein bekanntes Wort zu gebrauchen — das Geschäft vielleicht brsser allein besorgt und dann auch die Rechnung allein ge- schrieben hätte. Indeß muß doch einleuchten, daS ohne Englands Mitwirkung eine ganze Reihe von Schwierigkeiten vielleicht nickt zu vermeide» gcweicn wäre und überdies die Flotte in stärkerem Maße und ans eine längere Zeit hinaus in Ansv rich genommen worden sein würde, als im Hinblick aus die Möglichkeiten der Zukunft «wünicht sei» kann. Im Grunde genommen beruht jene Meinung auch nur auj dem Gedanken, daß Deulschland auch in der Lolomal- srage und in dem Auftreten seiner Scemrchk diejenige Kraft und Entichiedenheit belhäügcn möge, welche uns bisher zu so großen Ehren und zu so hohem Ansehen gebracht haben. Schach. Ausgabe Nr. VSV Von Sleiuuilck 8eliu«ter »i Vudapest. Selinurr. A elaa. Weiß zieht au und setzt in drei Zügen matt. (7 -j- 5 —12.) Lösung von Nr. 8S8. 1. l,k7-ää Le5-äS 2. 8-3-04'p. 1 87-ä6 2. 1ä4-s4p. 1 Leb-äl: 2. l-<18-isr . vingclaiisciic Lüninge». Nr. 898 wurde gelöst vo» Fritz Förster, Oscar und Benno Kohl- man» in Reudnitz. Kurt und Walter Kvhlnia»» in Reudnitz, Eurt Rolle in Reudnitz. Eurt Armann in Reudnitz, K. Wagner ln Volk- marSdors, M. Marlin in Leipzig, I. G. Ritter, P. W. iu G. Vrirswcchsel. 8. 8. in Budapest. Auch Ihre jerneren Beiträge werden uns stets willkommen sei». II. 11. in Leipzig. Sie haben Recht: Nr. 897 ist auch durch 1. I,c6-ck51- nebst 2. Vitts' lösbar. I'. IV. t» 18. Desgleichen. Schachliteratur. Soeben erschien: Vaflemeeuiu der Coinbinaiions-Praxis, illustrirt durch 120 brillante Particopser berühmter Meister von Adolf Rocgner. Ehrenpräsident deS SchachcludS Nürnberg. Mit l20 Diagrammen. Preis 1 .st 50 in eleganlem Calicoliand 2 .st Es ist dieses das VI. Bändchen der Bibliothek sür Echachsreunde. welche von Adolf Rocgner, Sihach-Berlag, seit einer Reibe von Jahren begründet worden ist. Im vorliegende» Bändchen sind 120 elegante Endipiclc von etwa 70 hcrvorrngend«, Schachmeistern enthalte»: dasselbe ist den« Generalsecretair des Deuische» Schachbundes, Herrn Herma»» Zwanzig, zugeeignet. Wir bezweifeln nicht, daß das Wcrlche» sich zahlreiche Freunde gewinnen wird. Lchachgesellschgst „Angnstea". Versammlungsort Lass Merkur, An der Pleiße 8, Dienstag und Freitag Abend. Schachclub „llarola". Versammlungsort CasL Hantsch (Bienen korb), Dresdner Straße, Donnerstag Abend. Rösselsprung Nr. 385. (Mitgeiheilt von 4rmiu I-eboiaobt.) ftit- vew var an ich dlatt teil kaum livä von krtl- eia zriocl ts vel- keo VM- äuv- ich lickt len- kan- im schein rvar e»b kan- Hel sprllk- im xolä- ver- im vvä em Ken VS schäum vvä din Kellen ist e-ll bsv l?eo bauch ich äio .er- tov vock em still ick ärun- V0V üam- Kino- V1NI >1M- km jed eehov mein luit VM mm ist'a ver- änrcd- e«ll me (Die Namen der Löser werden veröffentlicht.) Lösung dcS Rösselsprung» Rr. 384. Den freien Mann, der im Gemüthe, Fehlt ihm auch Helm und Wappenzicr, Den Stempel trägt erlauchter Güte, Benennt mein Wort, mein erstes, dir. Mein zweites leuchtet farblos Helle, Wo Busch und Baum in Blülhe stehn; Doch ist cZ aller Farben Quelle, Der Abgrund, dri» sie untergehn. Mein Ganzes winkt von steiler Firne In makellosem Sammtgcwand, Und prangt im Kranz der Alpcndirne Als uncrschrockncr Liebe Pfand. (Einanuel GeiLel.) (Auslösung der Charade: „Edelweiß".) Vingclauscue Lösungen. Rösselsprung Nr. 38t wurde gelöst vo» Isidor Bernftld, Anna Berthoid, Maria Carijohn, Ernst Franke, Hedwig Genfer, Alired Händler, Eurt Hanjer, Ed. Kanzler, Johanna Molwitz, Max Oetlrck, Tkercse Oelichlegel, Otto Reinshagen, Lna und Karl Schneider, Arthur Schindler i» Schönesclo, Elsa Seelig, Paul Slvß, Elia Ullmann, Theodora Bogelgesang in GohliS, Joses Bauer in Köln a/R., Lina und Clara Breitling, Wvlsgang Brcndel, Carl Dietrich, Her mann Gebert. Auguste Kohlmaiin, Eurt Nitziche, Bruno Pabst, Maraareihe Prätorins in Dresden, Jenny Slurm. Nr. 383 wurde ferner gelöst von Lina und Clara Breitling, Anna Jnsam, Jenny Sturm. vricswcchsel. ^lohnnva R. Unser Vorrath hat sich nun soweit gelichtet, daß Sie im Lause des Frühjahrs aus die Veröffentlichung Ihres Rössel- jprunqs rechnen können. Tkreoänir» V. tu ILohliS. Dankend erhalten; gelangt gelegent- lich zur Verwendung. Auflösung der arithmetische« Aufgabe Nr. 360. Männer Frauen Kinder 2 1 ISO 4 2 50 b 1 100 ü 2 40 10 1 bO 14 1 2ö 1ü 1 20 7 Lümngen: Sind. M. S. 6 Lös.: N* in Ersurt. 3 Lös : I. G. Friede!. 2 Lös.: Rich. B-r., Adv; Bernh. Müller rn Liiideilau. 1 Lös.: Ad. Benz; C. Herrn. Läge! in Möckern; I. Uhlig i» Anger-Crottendors; Frau Clara Timm in Leipzig. Sb P kr. tr ^ p t -str . 50. Als bervorrLAtznä preiswertes Angebote kür ^eiknaekten empkedlen: Einen großen Posten doppeltbreites Einfarbiges Damentuch; in allen modernen Saisonfarben . 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