Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-29
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sind ständige Hvspltante, de« ofterrelchlschen GesevschafttkreffeS, in Lein sie mit Sicherheit hoffen dürsen, mit de» jeweilige» Schau spielern und Sängera in persönlichen Berkehr zu treten. ' Ruch die Mitgliedschaft zu den österreichisch-ungarischen Hilft, vereinen, selbst in den Vorstand derselben. ist ReichSangehörtgea in den meisten Stadien nicht verschlossen, so daß diese wohltbötigea und peselligeu Verbände überall eine deutsch-österreichische Alliance im kleinen repräsentiren. Als Kronprinz Rudols einmal aus der Durch reise nach den ostpreußischen Gefilden zur seltenen Elchjagd vom Vorstände eines österreichischen Vereins begrüßt wurde, war der hohe Herr Anfang» nicht wenig verwanden, aus die Frage an einzelne Mitglieder der Devutatioa nach deren engeren Heimatb, tbeils Berlin, prenßische Provinzen und nur zum andern Theile österreichische Orlschaftea als Geburtsort der Betreffenden zu hören. Man war indessen hieraus vorbereitet, und mit zielbewußier Trejs- sicherheit entgegnete der erste Borsitzeude, Vieser natürlich ein Oester- reicher, die vorher sorgfältig redigirte Antwort: „Die österreichischen Colvnien im Herzen Deuischlaud« sind auch in den Herzen der Deutschen gegründet." M>« dem Wunsche, daß diese herzlichen Be- tziehungen im Kleinen wie im Großen immerdar währen mögen, verabschiedete sich dann der Kronprinz, und mit diesem Wunsche will auch der Verfasser von einem Thema Abschied nehmen, welches, hier nur in flüchtigen Umrissen sktzzirt, vielleicht einer eingehendere» Behandlung würdig gewesen wäre. Universität. L. Vd. Leipzig. 28. November, vr. MI. Robert Scholvin, welcher seit Ostern 1884 a» hiesiger Hochschule Vorlesungen über slawische Sprachen hält und sich in der Fachwelt durch seine Abhandlungen in Jagi«l'S „Archiv jür slawische Philologie" („Einleitung in das Johann- Alexander-Evangelium", eine bulgarisch-kirchenslawiscbe Hanv- schrist de« l4. Jahrh.) bekannt gemacht hat, erhielt soeben die Ernennung zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Facultät. I)r. Scholvin, der auch hier studirt hatte, ist ein geborener Hamburger. Sonuen- Aufqang s Untergang TageSlänge Uhr ggi-. ktc. Uhr Mur. Lee. Et. Mm. Erc. 20. 8 4 21,4 3 51 48,2 7 47 26,8 21. 8 4 53,1 3 52 17,3 7 47 24,1 22. 8 5 21,7 3 52 49.6 7 47 28,0 Nachstehende Tabelle enthält sür verschiedene Tage des Monats den Ausgang (A.). Durchgang durch die Mittagslinie (M.) und Unter gang (U.) der Sonne sür Leipzig. Unter H. ist sür den betreffenden Mittag die sür Leipzig gütige Höbe der Sonne über dem Süd- puncte des Horizontes verzeichnet. Um diese Höhe sür einen anderen Ort zu bestimmen, hat man den Unterschied der geographischen Breite dieses Ortes und Leipzigs zu addirea oder zu subirahiren, je nachdem der Ort südlich oder nördlich von Leipzig liegt. In Amiaberg ist z. B. die Höhe der Sonne am 21. Dec. Mittags 20" 39',5 -s- 0" 48',2 --- 21" 27',7, weil die geographische Breite von Annaberg 50" 31',9, von Leipzig aber 51° 20',1 beträgt. Dec.: 1. > 6. 11. 16. s 21. s 26. 30. U. Lt. U. M. u. M. U. Li. u. M. i u. M. u. M. SI. 7 45 7 52 7 58 8 2 8 5 8 7 8 8 M. 11 49,4 11 51.5 11 53.7 11 56,1 1158.612 1.1 12 3.5 U. 3 53 3 51 3 50 3 50 3 52 3 55 4 0 H. 22" 7',6 21°45',8 21°23',8 21° 1',7 20°39',5!20°17',3 19° 55,2 A Uhr Min. K Uhr Min. K Uhr Min. L 6 Uhr Min. Ausg. srüh Untg. Ab. Untg. srüh Ausg. Ab. 1. 4 32 8. 9 47 17. 6 41 24. 10 20 2. 5 58 9. 10 0 18. 7 42 25. 11 33 3. 7 23 Untg. srüh Ausg. Ab. Ausg. srüh Untg. Ab. 11. 12 8 18. 4 12 27. 12 48 3. 4 19 12. 1 1? 19. 4 57 28. 2 6 4. 5 8 13. 2 23 20. 5 51 29. 3 27 5. 6 8 14. 3 29 21. 6 51 30. 4 50 6. 7 17 15. 4 34 22. 7 58 31. 6 13 7. 8 32 16. 5 38 23. 9 7 Der Mond ist am 3. früh 5 Uhr in der kleinsten Entfernung (18093 geogr. Meilen), scrnung (54 747 geogr. am 16. früh 5 Uhr in der größten Ent Meilen), am 31. Nachmittags 4 Uhr in v r kleinsten Entfernung (18451 geogr. Meilen), am 5. Borm. in südlichster Abweichung (wie die Sonne am 2. December), am 12. srüh und 26. Abends im Aequator (wie die Sonne mit HerbstS- ansang), am 19. Nachmittags io nördlichster Abweichung (wie die Sonne am 11. Juli). Bedeckungen größerer Sterne durch deuMond finden in diesem Monat nicht statt. In der Nähe des Mondes befindet sich am 1. Mittag» Alpha in der Waage, 2. Borm. 10 Uhr Merkur, 3. früh Antares, 3. Nachm. 5 Uhr Jupiter, 5. Vorm. Sigma im Schützen, 6. früh 3 Uhr VenuS, 6. Abends 11 Uhr MarS (sehr nahe), 15 Abends das Siebengestirn, 16. BbendS Aldebaran, 20. Nackm. Pollux (nördlich vom Mond) und Prokyon (südlich), 22. Abends 7 Uhr Eatnra, 23. Borm. ReguluS, 27. srüh 9 Uhr UronuS, 27. Borm. Spica, 28. Abends Alpha in der Waage, 30. Nachm. Antares, 51. Nachm. 3 Ubr Jupiter. Merkur war bisher Morgenstern, verbirgt sich aber noch in den ersten Tagen des Monats in den Sonnenstrahlen, komm! an, 28, AbendS 8 Ubr mit der Sonne zusammen (obere Zusammenkunft — jenseits der Sonne) und ist alsdann 28 852000 geogr. Meilen entsernk. Seiner elliptischen Bahn wegen ist er jedoch schon am 24. Abends 8 Uhr in der größten Entfernung --- 88953 000 geogr, Meilen. Mit Anfang des MoaalS befindet er sich südlich vom Sterne Gamma in der Waage, am 9. 5 Grad nördlich von Antares, cm 30. 1'/, Grad nördlich von Sigma im Schützen, Ende d:? MouatS zwischen Sigma und Pi im Schutzen. Am 10. Abends 6 Uhr ist er im niedersteigrndea Knoten. Am 17. srüd trifft er mit Jupiter zusammrn und steht alsdann 1" 8' südlich von diesem. Am 20. Abends 10 Uhr ist seine Entfernung vo» der Soaae am größte» (Aphel) --- 9 350000 geogr. Meile». Boa der Erde ist er am 1. 25 748 000, am 16. 28556000. am 31. 28 687 000 geogr. Meilen entfernt. Benuü nimmt an Glanz immer mehr zu »nd fällt schon vom llnylgaage der v,,« »» 1» nicht », großer Höh« «« Südwest. Die astronomischen Ereignisse t« December 1888. Nachdruck «erboten. Die Sonne trüt am 21. srüh 9 Uhr 57,4 Min. (mittlere Leipziger Zeit) in das Zeichen des SleinbockS. Zu dieser Zeit ist die Sonne 7 Grad nördlich vom Sterne Gamma im Sternbilde des Schützen. Mir Ansang deS Monats befindet sie sich nördlich von Antares, nahe beim Sterne Omega im OphiuchuS, Ende des Monats 3'/, Grad nördlich von Sigma im Schützen. Nachstehend verzeichnen wir die Auf- und Untergänge der Sonne nad die TageSläagc am Tage deS Wintersausangs (kürzesten Tag), Mit Anfang des Monats nehmen die Tage täglich noch nahe 2 Minuten ab, in den folgenden Togen wird die Abnahme immer geringer, vom 20. bis 21. nur noch 3V, Sekunden, hieraus nehmen sie wieder zu, zunächst vom 21. bis 22. nur 3"/, Secundcn, dann »ach und nach immer mehr, vom 30 bis 31. "/, Minute. Bis zum 23. geht die Sonne vor 12 Uhr, vom 25. an nach 12 Uhr durch die Mittagslinie. Am 24. geht sie 12UhrOMin. (genauer 12 Uhr 0 Min. 4,9 Sec.) durch die Mittagslinie. Die „Zeitgleickmug" ist also an diesem Tage --- 0. Die Entfernung der Sonne beträgt am I. (Mittags) 19 748 700, am 16. 19 712 900, am 31., an welchem Tage sie in kleinster Entfernung von der Erde, 19 701 570 geogr. Meilen. Allen Entfernungen (der Sonne, Planeten u. s. w.) wird von jetzt ab diejenige mittlere Entfernung der Erde von der Sonne (20 037 475 geogr. Meile») zu Grunde gelegt, welche jetzt a!S die zuverlässigste ans den letzten Venusdurchgänqen abgeleitet >st (siche daS Leipziger Tageblatt vom 25. und 26. November d. I). Nach Sonnenuntergang ist von Ende dieses MonatS an am Süd- westhimmel das Zodiakallicht sichtbar, ein nach links schräg aus- steigender, nach obrn spitz zulausendcr Lichtschein. Die astronomische Dämmerung (da? Hellwerden des östlichen Himmels) beginnt des Morgens am 1. 5 Uhr 42 Min., am 16. 5 Uhr 56 Min., am 31. 6 Uhr 2 Min., und endigt des Abend» (Beginn der vollkommenen Dunkelheit des westlichen Himmels) am 1. 5 Uhr 56 Min., am 16. 5 Uhr 56 Min., am 31. 6 Ubr 5 Min. Tie bürgerliche Dämmerung (AuSlöschen des Lichts in sreigelegenen Wohnungen) beginnt des Morgens am 1. 7 Uhr 2 Min., am 16. 7 Uhr 17 Min., am 31. 7 Uhr 23 Min., und endigt des Abend» (Änzünden des Licht?) am 1. 4 Uhr 37 Min., am 16. 4 Uhr 35 Min., am 31. 4 Uhr 45 Min. Neumond den 3. Vormittags 10 Uhr 55Min., Erstes Viertel den 10. früh 7 Uhr 35 Min., Bollmo» dden 18. Vormittags 11 Uhr 30 Min.. Letztes Viertel den 26. srüh 6 Uhr 49 Min. Nachstehende Tabelle enthält den Aus-und Untergang des Mondes: Himmel sofort in die Augen.. Mit Anfang de» Mönal» befindet sie sich im Sternbilde des Schütze», nordöstlich (links oben) von Sigma und südlich von Pi. tri!» am 11. in de» Steinbock, ist am 14. früh IV4 Grad südlich von Beta im Steinbock (Stern 3. Größe), Ende des Monats 1'/, Grad nördlich von Delta in demselben Sternbilde (vergl. auch MarS). Am 6. srüh 3 Ubr «st sie in der grüßten süd liche» helioceotrischen Breite. In die Mittagslinie gelangt sie am 1. 2 Ubr 26 Min. Nachmittags, am 16. 2 Uhr 44 Min., am 31. 2 Uhr 58 Min. Ihr Untergang erfolgt ain 1. Abends 6 Uhr 12 Min.. 6. 6 Uhr 25 Min., 11. 6 Uhr 38 Min.. 16. 6 Uhr 53 Min., 21. 7 Uhr 8 Mi».. 26. 7 Uhr 23 Ml».. 31. 7Uhr42M,n. Bon der Erde ist sie am 1. 24 834 000, am 16. 22993000. am 31. 21055000 geogr. Meilen rnlserut. Ja Tdeile» ihres Lurch- messerS ist sie am 1. 0.803. 2. 0,801, 12. 0,774, 22. 0,745, 31. 0,717 erleuchtet. MarS» mit rö'hlichem Lickte, etwas schwächer als ein Stern 1. Größe, ist mit Anbruch dev Nackt in Südwest sichtbar. Am 1. steht er 14 Grad links, am 16. 7 Grad links, am 31. 1'/, Grad links oben von der hellstrahlenden Venus (s. d.). VenuS eilt also immer mehr aus Mars zu und erreicht ihn am 2. des nächste» Monats. Mit Anfang des Monats befindet sich Mars 6'/, Grao südlich von Beta im Stcinbock, Ende des Monais 2 Grad nördlich von Delia in demselben Sternbilde. Am 3. Abends 6 Uhr ist seine Entfernung vo» dec Sonne am kleinsten (Perihcl) — 27 685 000 geogr. Meilen. In die Mittagslinie gelangt er am 1. 3 Uhr 24 Mm. Nachm., am 16. 3 Uhr 13 Min., am 31. 3 Uhr 0 Min. Sein Untergang ersolgt ani I. 7 Uhr 31 Min. Abends, am 16. 7 Uhr 40 Mm., am 31. 7 Uhr 47 Min. Von der Erde ist er an, I. 35 962 000, am 16. 37 423000, am 31. 38837 000 geogr. Meile» entfernt. Jupiter trifft am 8. Abends 12 Uhr mit der Sonne zusammen. Ec befindet sich alsdann jenseits der Sonne in einer Entfernung von 125 952000 geogr. Meilen. In grösster Entfernung, die nur wenige Meilen mebr beträgt, ist er schon an demselben Tage srüh .'> Uhr. B>S gegen Ende dcS Monats verbirgt er sich in den Sonncastralilen und erscheint erst wieder in de» letzten Tagen kurz vor Sannen- ausgang am Osthimmel. Er befindet sich im südöstlichen Thcfle ke? OphiuchuS, Anfangs zwischen Antares (Skorpion) und Ti OphiuchuS, letzterem näher. Ende des MonatS 3',, Grad nordöstlich (links oben) von Tketa OphiuchuS. Ja die Mittagslinie gelangt er am 1. 12 Uhr >5 Mi». Mittags, am 16. 11 Uhr 29 M>». Vorm, am i 31. 10 Uhr 45 Min. Borm. Sein Ausgang ersolgt am 16. srüh f 7 Uhr 29 Min.» am 31. 6 Uhr 46 Min. Von der Erde ist er am j I. 125 866000, am 16. 125 751000, am 31. 124640000 geogr.» Meilen cnlsernt. Die Vertinsternngen der JupiterSmonde können bis ) gegen Mitte Januar nicht beobachtet werden, da Jupiter dec Lonne - zu nahe steht. i Saturn befindet sich als Stern 1. Größe zwischen ReguluS) (Löwe) und Delta Krebs, 8 Grad westnoidwestlich (rechts) von) Regulus entfernt. Er zeigt nur lehr geringe iücklnufiqe Bewegung, in der Richtung nach Delta Krebs. I» die Mttlag-liuie gelangt ) er am 1. 4 Uhr 50 Min. srüh, am 16. 3 Uhr 50 Min.» am 31. i 2 Uhr 50 Min. Sein Ausgang ersolgt am I. Abends 9 Uhr 22Min.,- am 16. 8 Uhr 23 Min., am 31. 7 Uhr 20 Mi». Von der Erde s ist er am 1. 175 813 OM. am 16. 171397 OM. am 31. 167 762 000 k gegr. Meilen entfernt. — Der Ring desselben erscheint Milte des MonatS als Ellipse, deren Achsen sich wie 4-,,: 1 verhalten. Uranus, als Ster» 6. Giüße mit bloßen Auge» kaum sichtbar,» befindet sich während des ganze» Monats 2.7 bis 3.1 Grad nördlich (oberhalb) von Spica, am 15. genau nördlich <2,9 Grad). In die Mittagslinie gelangt er am I. 8 Uhr 35 Min. früh, am 16. 7 Uhr 38 Min., am 31. 6 Uhr 41 Min. Sein Ausgang erfolgt am I. 3 Uhr 9 Min. srüh, am 16. 2 Udr 13 Min., am 31.1 Uhr 17 Mi». Von der Erde ist er am 1. 381 170 OM, am 16. 376 870 000, am 31. 371 990 OM geogr. Meilen entfernt. Neptun, nur mit bewaffneten Augen sichtbar, befindet sich im Stier, ziemlich genau in der Mitte zwischen dem Siebengestirn und dem Sterne t (4. Größe). Am 16 gelangt er Abends 10 Uhr 10 Min. in den Meridian, geht 6 Uhr srüh unter und ist von der Erde 580 500 000 geogr. Meilen entfernt. Vom 6. bis 13., vorzüglich am 12. Sternschnuppen, deren Ausgangspunkt in den Zwillingen liegt. Bekanntlich ist der Polarstern 1v„ Grad vom Nordpol cnlsernt und steht daher nur zweimal des Tages genau in der Richtung nach Nord, das eine Mal 1"/,, Grad oberhalb deS Weltpoles, das andere Mol 1'/,„ Grad unterhalb desselben. Um diese Richtung und mit derselben die HinimelSqegcndeii genau zu bestimmen, ist mithin die Kenntniß der Zeit aöthig, zu welcher der Polarstern in dieselbe eiulrilt. Man findet sie aus nachstehender Tabelle: Nachstehende Tabelle giebt den Ausgang der hauptsächlichsten Gestirne. Gestirn Sternbild Grüße 1. Dec. 16. Dec. 31. Der. Arktur Boote« 1 UdrMin. 1 38 sr. Udr Min. 12 37 fr. Uhr Mi». 11 34 A. Delta Becher 3'/. 1 42 - 12 43 - 11 40 . Gamma Jungfrau 2'/, 1 55 » 12 56 » 11 53 - Gemma Kroue 2 2 4 - 1 5. 12 6 sr. Spica Jungfrau 1 3 28 . 2 29 . 1 30 . Bela Rabe 2V. 3 49 . 2 50 . I 51 . Alpha Schlange 2'/. 4 19 - 3 20 - 2 21 . - Herkules 3'l, 5 ^ m 4 9 . 3 10 . » Waag: l2) 5 20. 4 21 - 3 22 . « OphiuchuS 2 5 39. 4 40 . 3 41 . Antare- Skorpion 1 8 7. 7 8. 6 9m Atair „ Adler * 1 8 16 . 7 17 . 6 18 - Beta ^ Pegasus LV. 9 28 . 8 29 . 7 30 . Aldebaran Stier 1 4 16 A. 3 17 «. 2 18 A. Eastor Zwillinge 1'/. 5 9 . 4 10 - 3 11 . Pollux - , 1'/. 5 59 . 5 0. 4 1. Bellatrix Orion 'iv. 6 0 - 5 1. 4 2 . Beteigeuze - , 1 6 24 - 5 25 « 4 26 . Epsilon « - 6 49 . 5 50 . 4 51 . Rigel » -7 3. 6 4m 5 5- Prokyon Kl. Hund 1 8 18 . 7 19 . 6 20 . Beta ,« SiriuS - Krebs 3',, 8 34 . 7 35 . 6 36 . Gr. Hund 1 9 19 . 8 20 - 7 21 - ReguluS Löwe (1 10 9 - 9 10 - 8 11 . Alvha > Hhder Löwe 2 11 15 . 10 16 . 9 17 . Beta 2 11 35 - 10 36 » 9 37 - Den Untergang der Gestirne giebt die nachstehende Tabelle. Gestirn Sternbild Grüße 1. Dec. 16. Dec. 31. Dec. Beta Walfisch 2 UtrMm. 12 22 fr. NdrMin. 11 19 A. UbrDkin. 10 20 A. Alvha Pegasus 2 1 38 . 12 39 sr. 11 36 - Gamma - 2',. 2'/, 2 46 . 1 47 . 12 48 sr. Beta . 3 5. 2 6. 1 7. Eta Fische 3'/. 4 5. 3 6 - 2 7. Alpha Andromeda 2 4 18 . 3 19 . 2 20 . - Walfisch 2 4 37 . 3 38 . 2 39 . - Widder 2 5 32 . 4 33 . 3 34 - Rigel Orion 1 5 49 . 4 50 » 3 51 - SiriuS Gr. Hund 1 6 35 - 5 36 . 4 37 . Beta Andromeda 2'l. 6 36 . 5 37 . 4 38 . Epsilon Orion 2 6 46 m 5 47 . 4 48 . Bellatrix - 1'/. ? 12. 6 13 . 5 14 » Siedeagest. Stier (3) ? 1?. 6 18 - 5 19 . Aldebaran » 1 7 17 . 6 16 m 5 19 - Beteigeuze Orion 1 7 43 - 6 49 - 5 50 . Prolhon Kl. Hund 1 9 23 . 8 24 - 7 25 - Arltur Bootes 1 5 18 A. 4 19 A. 3 ÜO A. Alpha Schlange 2',. 5 33 . 4 34 - 6 3 » Sigma Schütze 2'l, 36 . 4 37 - 3 33. Gemma Krone 2 7 30 - 6 31 - 5 32 . Alpha Herkules 3'/. 7 45 - 6 46 » 5 47 . - OphiuchuS 2 7 55 . 6 56 » 5 57 . - Stcinbock (3) 8 25 . 7 26 . 6 27 - Fomalhaut Südl. Fisch 1 9 7. 8 8. 7 9 . Atair Adler 1 9 48 . 8 49 . 7 50 . Alpha Wassermann 3 11 15 - 10 16 . 9 17 - Um die Eulmination (Passircu der Mittagslinie), den Aufgang oder Untergang der Fixsterne sür jeden andere» Tag zu berechnen, subtrahirt man sür jeden folgenden Tag oder adüirt sür jeden voraus» gehenden Tag 3,93 Min. So erfolgt z. B. der Untergang des Alair am 7. Tee. (6 Tage nach dem 1. Dec.) 9 Uhr 48 Min. — 6.3,93 Min. --- 9 Uhr 48 Min. — 24 Min. -- 9 Uhr 24 Min. Abends, oder der Aufgang des Sternes Rigel im Orion am 9. Dec. (7 Tage vor dem 16. Dec) 6 Uhr 4 Min. -s- 7.3,93 Mia. --- 6 Uhr 4 Mm. -t- 28 Min. --- 6 Uhr 32 Mi». AbendS. Scdarix. Der. Oberhalb des W. Unterhalb des W. L. Uhr Min. Sec. 8 33 44 AbendS Ubr Min. Erc. 8 35 42 Vorm. 6. 8 14 5 . 8 16 3 . 11. 7 54 25 . 7 56 23 . 16. 7 34 46 . 7 36 44 . 21. 7 15 7 « 7 17 5 . 26. 6 55 27 . 6 57 25 . 31. 6 35 48 . 6 37 46 - . * Leipzig. ; Sängerverein Die hier fehlenden Tage sind leicht zu ergänzen, da sür jeden Tag einiach 3 Min. 55,85 Sec. abzuzieheo ist. Nachstehende Tabelle enlhält den Zeitpunkt, zu welchem die be- merkcns'.vcrlhcsteil Gestirne durch die Mittagslinie gehen und zwar den Theil derselben passiren, welcher zwischen dem in der Nähe des Polarsternes befindlichen Weltvol und dem Südpunct des Horizonts sich befindet. Die dritte Colmnne enlhält tue Grüße der Fixsterne. Gestirn Sternbild Größe 1. Dec. 16. Der. 31. Dec. Uhr Mn. Ubr Mio. NbrMi». Capella Fuhrmann 1 12 27,4 sr. 11 24,5 D, 10 25,5 A. Rigel Orion 1 12 28.1 . 11 25,2 - 10 26,3 . Bellatrix . 1'l. 12 38,1 . 11 35,2 - 10 36.2 . Epsilon m 2 12 49.3 - 11 46,4 - 10 47,4 . Beteigeuze - 1 1 8,0 - 12 9.0 sr. 11 6.1 . Sirius Gr. Hund 1 1 58,9 - 1 0X1 - 11 57.1 . Eastor Zwillinge 1',. 2 46,1 - 1 47,1 - 12 48,1 sr. Prolhon Kl. Hu io 1 2 b-'.O - 1 53.1 - 12 54,1 - Pollux Zwillinge 1'.', 2 57,1 - 1 58,1 - 12 59,1 . Beta Krebs 3',. 3 28,9 . 2 30,0 - 1 31,0 . Omikron Gr. Bär 3 3 39,5 - 2 40,5 - 1 41,5 . Alpha Hyder 2 4 40,4 - 3 41,4 - 2 42,4 - Regulus 1,'öwe 1 5 20.6 . 4 21,6 - 3 22.6 - Alpha Gr. Bär 2 6 14,9 . 5 15,9 - 4 16,9 - Telia Becher 3V, 6 31,7 - 5 32,8 - 4 33.8 - Beta Löwe 2 7 1.3- 6 2,3 . 5 3.3 . Delta Gr. Bär 3',, 7 27,7 - 6 28,7 - 5 29,8 . Beta Rabe 2'l. 7 46.3 . 6 47,3 - 5 48,3 . Gamma Jungfrau 2'/. 7 53.8 - 6 54,8 . 5 55.8 - Spica - 1 8 36,9 . 7 38,0 - 6 39.0 . Eta Gr. Bär 2 9 0.7 - 8 1.7 . 7 2.8 . Arktur Bootes 1 9 28.1 - 6 29,1 - 7 30,l - Alpha Cepheu« 2'/. 4 32,2 A. 3 33,3 A. 2 34.3 A. » Wassermann 3 5 16,3 » 4 17.3 - 3 18,3 . Fomalhaut Südl. Fisch 1 6 7.6 . 5 8,6 » 4 9.6 - Beta Pegasus 2'l. 6 14,4 . 5 15.4 - 4 16,5 . Alpha 2 6 15,2 . 5 16.3 . 4 17.3 . - Andromeda 2 7 18.5 . 6 19,5 - 5 20,5 - Gamma Pegasus 2'/. 7 23.4 . 6 24,4 - 5 25,4 » Beta Walfisch 2 7 53.8 . 6 54,8 . 5 55,8 . Gamma Cassiopeia 2 8 5.7 . 7 6.7 . 6 7.8. Beta Andromeda LV. 8 19,2 - 7 20,2 - 6 21,2 - Polarstern KI. Bär 2 8 33.7 . 7 34,8 . 6 35.8 . Eta F'sche 3'/. 8 4l,2 . 7 42.2 - 6 43.8 - Gamma Andromeda 2V. 9 12.6 . 8 13,6 - 7 11.7 . Alpha Widder 2 9 16,4 - 8 17.5 - 7 18,5 - - Walfisch 2 10 11,8 - 9 12.9 - 8 13.9 . , Perseus 2 10 31,7 . 9 32,7 - 8 33,8 - Siebengest. Stier (3) 10 56.1 . 9 57,2 - 8 58 2 - Aldebaran 1 11 44,7 - 10 45.7 - 9 46.7 - Die folgende Tabelle enthält die untere Culmi Nation, d. h. die Zeit, zn welcher die am nördlichen Himmel befindlichen Fixsterne den Theil der Mittagslinie passiren, der zwischen dem Wcltpol und dem Nordpuncte des Horizonte- liegt. Gestirn Sternbild Größe 1. Dec. 16. Dec. 31. Der. Ubr Min. Ubr Mt». Ubr Mm. Gamma Drache 2V. 1 12.8 fr. 12 13,9 fr. 11 11,0 A. Wega Leyer 1 1 51,9 . 12 52.9 . 11 50,0 - Deneb Schwan IV. 3 56,0 . 2 57.0 - 1 58.1 sr. Alpha CevdruS 2V, 4 34.2 - 3 35,2 - 2 36.2 - Gamma Cassiopeia 2 8 7.7 . 7 8.7 - 6 9.7 - Polarstern Kl. Bär 2 8 »5.7 . 7 36,7 - 6 37,8 - Gamma Andromeda LV. 9 14,6 . 8 15,6 - 7 16.6 . Alpha Gr. Bar 2 6 12,9 A. 5 13,9 «. 4 14,9 A. Delia » » 3V. 7 25.8 - 6 26,8 - 5 87.8 - > Eta * * N « 2 8 58,7 - 7 59,8 - 7 0.8 - j «et» «l. vir 10 6,4. S 7^ 8 I Musik. 29. November. Der Universität«- zu St. Pauli hat für den 1.December ' im Kryslallpcilast seine WeihnachlSbeschecrung festgesetzt. Der Nciiierrrag ,st zu milden Zwecken bestimmt. Daö Programm kostet 1 ^ — Daß Werner Alber ti, der so schnell berühmt ge wordene Stern am Tenorhimmel. demnächst hier noch einmal fingen wird und zwar in einer großen Soirüe. welche zum Besten der „Unterstützungscasse Leipziger Schrift steller und Journalisten" stalksindet, haben wir unfern Lesern bereit« milthcilcn können. Heule sind wir in der Lage, jene Mittheilung dahin vervollständigen zu können, daß die Soiree kommenden Montag, den 3. December, und zwar in der Albert Halle stattsinden wird. Wegen des weiteren Programms der Soiree, die zu einer ganz außerordentlichen sich gestalten soll, schweben noch Verhandlungen mit einzelnen in Betracht kommenden Milwirkenden. die, was die Solisten betrifft, säst ausschließlich auS bedeulendcn auswärtigen hervorragenden Künstlern bestehen werde». Die Verhand lungen werden aber, wie man unS mittheilt, noch heute zum Abschluß gelangen. Aus die Mitwirkung VeS Pianisten Reh berg. des Verbandes „Teutonia", zu dem die vier hervor ragendsten Leipziger Gesangvereine gehören, ist indeß schon jetzt mit Bestimmtheit zu rechnen. —er Leipzig. 28. November. Gesanglich-declamalorische Aufführung in der Steiner - Reinhol d'scheu höhern Töchterschule. Wenn auch im Allgemeinen der Grundsatz des verstorbene» Direktors Teichinann richtig sein mag, daß Privat- sckmlcn ihr verdienstliches Werk in aller Stille zu treiben haben, so dürste es doch auch mitunter, namentlich in heutiger Zeit geboten sein, daß sie an die Oefientlichkeit treten und ein Lebenszeichen geben. Ein solches verschafft dem Publicum Gelegenheit, einen Ein- bl'ck in die Arbeit der Anstalt zu thun, dient aber auch dazu, die Freudigkeit und den Mutt, der Kinder zum Lernen zu erhöhen. Daher habe» wir dir Aufführung, welche die bcstrenommirte Steincr-Rcinhold'sche Anstalt gestern ,m Eldorado ihren Freunden dabol und welche überaus zahlreich besucht war, nur freudig begrüßt. Nach dein zuerst die Elasten VllI—V einen Aufmarsch auSgesührt und dazu die „Windmühle", „Vöglein im hohen Baum" und die Mühle (letztere »nt begleitende», den Text darstellenden Haad- bewegllnqen) vorgetragen hatten und eine Schülerin Ken Anwesenden einen Willkommen-Gruß gewidmet hatte, solglen die Jahres zeiten, 4 Kindersestspiele mit verbindender Teclamation. Dichtung von Frida Schanz, componirt von Göpsert. DaS Werk schließt sich an die Kinderjeste von Julius Otto an, und wenn es den kind- liehen Ton auch nicht in so vollendeter Weise wie Otto trifft, so liegt doch in ihm viel Schöne» und Duftiges; die Dichtung selbst ist ebenso sinnig, wie sittlich und religiös anregende und die einzelnen Bilder, welche die Jahreszeiten vorjühren. find im höchsten Grade anziehend und ergötzlich. Die Deklamationen, welche in die Gesänge eingeflochten sind, wurden von kleineren und größeren Schülerinnen mit tadelloser Sicherheit und theilweise mit recht ansprechendem, gesüblswarmem Ausdruck toiedergeqeben und sowohl die Soli wie die Chorgesänge verliehen dem Ganzen (abgesehen von einzelnen eiwaS zaghasten Einsätzen) einen so freundlichen und wohlthuenden Ctmrakier, daß rin sichtlicher Enthusiasmus der Anwesenden nicht ousblieb. So wie die Eigenthümlichkeirea des Frühlings, Sommer?, Herbstes austretea, so durste auch beim Winter Schlittenfahrt und Wiihaachtea nicht sehlen, und der melodramatische Theil des Winters aab dem Schlußbilde durch das Harmonium einen besonderen Reiz Wer da weiß, was eS heißt, die jungen Quecksilber-Naturen Io zu schalen, daß sie exact und correct e>a solche» Wert durchführen, der wird dem Dirigenten Herrn Jahn im Stillen gewiß Anerkennung und Dank gezollt haben, zumal derselbe auch durch seine gewandte Elovierbegleituag die Wirkung erböhte. Hieraus erfreute Frl. Jahn (Schülerin des Frl. Großschups), welche auch da» Gelingen de» 4. Theil» der Jahreszeiten durch ihren lympathtschen Gesang förderte, durch zwei Lieder mit Piauosortebegleituug, die viel Bestall landen und Zeuqniß adlegtea von den gute» Fortschritte», welche die de- gable junge Sängerin bereits errungen Hot Zum Schluß sührtcn die Schülerinnen eia kleines Lustspiel, „Der Pcc,S-Aufsatz". am. bei welchem sie nicht nur Sicherheit im Dialog, sondern auch 0 viel reizende Natürlichkeit zeigten, daß man seine Freude an ocm kleinen Familienbilde batte, in welchem namentlich auch die Mutt«r recht lebenswahr austrai. Gute Sprache, reiner frischer Gesang, feste Einstudirung der Ausgaben, und — seine- Betragen, da» offenbarte die Schülerinnen-Schaar zur Ehre der Anstalt, und die Auerkeimpug de« ouimirten Publicum- war ganz i, der Orduaug, Leipzig, 28. November. StIstuagSsest de« Lelpzllftr Zither-Vereins. Der unter der umsichtigen und tüchtigen Leitung deS Herrn Schwarz stehende Zither-Berein feierte gestern im Blauen Saale des Krystall-PalasteS sein drittes StistungSsest und zeigte dabei, daß er von ernstem Streben sür die Kunst des Zitherspiels beseelt ist. Gleich das erste Ensemble: „Kniistlcrgruß" ertönte in wobllhucnder Klangfarbe, und wenn ma» auch die Abstufung der Fertigkeit bei den Mitgliedern erkannte, so war doch das Zusammenwirken «in einheitliches und präcises. Auch die folgenden Enscmblestücke: Kaiserblumen, Gavotte von Meßner, Altdeutscher Hochzeitsmarsch, Aus wogender See, Walzer von Meßner, zeichneten sich durch Reinheit und Abrundung aus; das letztere hatte bei den Zuhörern so gezündet, daß ihr Beifall zu einer Zugabe drängte. „A Aries vom Dirndl" (Ländler-Phantasie von Hauser) war ein lieb liches, einschmeichelnde Töne anschlagendes Duett, und dke „Träume der Vergangenheit" (Fantasie llinall von Burgstaller) zeigten so recht, wie die Zither zum Ausdruck der Wehmuth besonders fähig ist. Damit das Bild aber nicht zu düster sich gestaltet, hat der Componist einen Vur-Satz eingeflochten, der wie ein Sonnenstrahl das Trübe aushellt. Herr Schwarz verlieh dem Ganzen durch sein gewandtes Spiel eine treffliche Wirkung. Auch daS Quartett von Bertl und die Lieder ohne Worte (sür Streich- und Sckilagzither) von Ritzmann enthielten zarte und sanfte Harmonien, die ihres Ein drucks nicht verfehlten. Dem jungen Verein ist zn seinen Errungen schaften nur Glück »u wünschen, er wird bei fortgesetztem eisrigen Streben gewiß noch größere Vollkommenheit erreichen und dies um so eher, als er, wie es scheint, immer nur so weit ins Wasser geht, als er Grund sieht. Glück aus zum neuen BereinSjahrei L.äVd. Der deutsche Musikalienhandcl tm Monat Oe tob er 1888. Die Nolcnproduction hat im verwichrnen Monat den Markt aufs Ergiebigste versorg». ES kamen über 700 Novi täten nach Leipzig, beziehentlich in Leipzig zur Registrande. Der instrumentale Theil allein stellte ca. 500 Nummern, der vocalistische 226. Dazu kamen a» ischristen, Journalen und Texten 18 Num mern, sodaß die Gesammtziffer der registrirten Eingänge 748 be trug. Macht pro Tag 24 Neuigkeiten. Da ist zuerst die In strumentalmusik. Pianosortemusik herrscht, wie gewöhnlich, vor. Es waren diesmal 290 Nummern zu verzeichnen, darunter 112 zweihändige Stücke, 67 Werke mit Begleitung und 64 Tänze und Märsche. Macht pro Tag 10 Pianofortestücke. Es begegnen Einem wieder Piauosortecompositionen für drei und sür zwei Instrumente, 36 Nummern Bicrhändiges, auch ein Werk sür eine Hand allein (Alfred Richter, op. 3: „Lerpstuum mobil«" sür die linke Hand, Leipzig, Siegel). Lehrbücher waren vier zu buchen, und zwar von Fr. Brauer, Louis Köhler und Joseph Werner. Orchestersachen kamen 29 vor dagegen nur eine Streichorchesterviecr. Für Harnioniemusik wurden 25, sur Blechmusik 20 Werke geschrieben. Eoncerkantcn mit Orchester boten sich zwei dar. Werke sür Streich musik im engeren Sinne waren 20, sür Blasinstrumente 14, für Schlaginstrumente 1 einzutragen. Harfe kam zweimal, Mandoline ein mal, Zither dagegen 31 mal zum Vorschein. Werke sür Orgel wurden 22, sür Harmonium 3, für Bandonion (Conccctina), Harmonika 38 ein- gisandt. — Nun die Bocalmusik. Die Kirchenmusik beginnt den Reigen mit 18 Werken, Gesänge mit Instrumentalbegleitung folgen, nenn an der Zahl, Gesänge mit und ohne Pianosortebcglcitung zählen 80, theatralnche Werke 8 Nummern. Einstimmige Sachen sind meist mit Pianofortebegleiiung gesetzt, 101 Nummern, einzelne auch mit einem andern Instrument, mit Harfe, Guitarre, Zither, Orgel. Lehrbücher des Gesangs werden diesmal nur durch ein neues Werk vertreten (Geiangübungen von Nina Falkenberg). — Die Bücher und Sckiristen über Musik haben unter Anderen Oskar Dittrich, S. Jadassohn, Louis Köblev, C. A. Laaser, Franz Litterscheid, Felix Mendelssohn.Bartholdy, Robert Masiol, Friedrich Nietzsche, G. Nottcbohm, G. Piumati, Hugo Riemann und Albert Schäfer zu Verfassern. — Die Zither hat eine eigene Z itschrift zur Vertretung ihrer Jnleressen ins Leben gerufen. Es ist dies etue zu Hamburg erscheinende Monat-schrift „Die Zither". —r. Oschatz, 27. November. DaS Todtensest brachte für die hiesige mustlalische Welt eia Orgel - Coucert. Dasselbe wurde von Herrn OrgclvirtnoS HanS Fährmann unter Mit- Wirkung der Eoncrrt- und Oratoriensängeria Frl. Marie Götze (Sopran) und deS künigl. Kammermusikus Herrn Arthur Meißner (Violine), sämnitlich aus Dresden, >>n hiesigen GolteShause auS- gesührt. Das Programm dazu, besten einzelne Stücke tadellos ,nm Vertrage kamen, war jolgenoes: 1) l. und II. Satz aus Sonate lrmvll op. 42 von Merkel. 2) Arie „Singt dem göttlichen Pro- pheten" aus „Der Tod Jesu" von Grau». 3) Adagio sür Violine und Orgel von Merkel. 4) Große Fuge iu (Zmall von Bach. 5) a. Lilauey vo» Schubert und b. „Vergiß mein nicht" von Bach. 6) Largo sür Vlvlmc von Händel und 7) Choralfantasie über „Nach einer Prüfung kurzer Tage" (mit Begleitung von Posaunen und Trompete») von Fährmann. Auch das letzte Kirchen- concert zeigte den Zuhörern Herrn Hans Fährmann wieder als Orgelvirtuos im wahren Sinne des Wortes. Der Künstler ist nicht nur an der technischen Fertigkeit zu erkennen, sondern auch a» der meisterhaften Beherrschung der Register und der Berechnung ihrer Klangwirkung. Wenn die Leistungen Fährmanu's überhaupt Glanzleistungen sind und einen tiefen Eindruck aus die Zuhörer ousnbcii, so ganz besonders die im Programm angegebene Lhoralsantasie. Auch Frl. Götze, welche im Besitze einer sympathischen und höchst biegsamen Stimme 11». machte durch ihre Borträge einen außerordentlich wirkungsvollen Eindruck. Auch in dem dritten Mit- wirkenden.Hui.KanimerniustkusMeißn er, lernten wir einen begabten Musiler kennen. Sein Spiel ist voll und tief und die Ausführung zeig« tüchtige Technik. Im Ganzen: Wer dieses dreiblättrige Kleeblatt am Todtensonmoge in unserem hellcilcuchteten Gotteshause gehört hat, wird sich gern mit Freuden an die genußreiche Stunde erinnern. zweite MufikanfsUhrung de« Sk. Zwickau schreibt daS „Zwickaner Marien- Wochcn- * lieber die Kirchenchorcs in blatl": Die schönen Hoffnungen, zu denen wir nn? nach der ersten Auf- führung berechtigt fühlten, haben sich sehr bald und in herrlichster Weise erfüllt. Der stille Sonntag, der mitten hinein in daS ruhe- lose Treiben geschäftiger Menschenkinder sein tiefernstes „memeoto mori" rust, der Todtensonntag, der sür geräuschvolle Vergnügen keinen Raum bietet, ist schon längst als sür größere christliche Musik- aussührungcn geeignet erkannt worden. Mit Stolz können wirs sage», daß unser Zwickau in diesem Puncte cudcren. selbst wett größeren Städten nicht nachsteht. Dank der Umsicht und dem un- ermüdlichcn Eifer unseres Kirchenmusikdirectocs Vollhardt, Dank auch der opfersreudigen und begeisterten Hingabe der wackeren Sängeischaar. ist uns am Sonntag eine Aufführung geboten worden, die volle, rückhaltslose Anerkennung verdient. Zwei uinjangreiche Werke sür Chor, Soli und Orchester, dar spricht sich so bequem in einem Athem aus — und doch, welche Arbeit, welche Muhe» giebtS zu überwinden, ehe die Schövsungen ernster Meister eine solche Wiedergabe finden, daß das Anhöreu zum edlen Vergnügen, zum wahren Genüsse sich gestaltet! Die Anstrengungen sind aber za verdoppeln, wenn der gewaltige Sebastian Bach sich unter den erwählten Meistern befindet. Seine Sterbecantate, ein Gelegenheitswerk ans seiner Jugendzeit, wurde uns am Sonntag zuerst geboten. Nur eine iu Bach'jchcr Musik großgezogene Gemeinde wird die Schöpsungen des einstigen Tbomas- caaiorS in ihrer ganzen Schöne und vollen Größe würdigen können. Beim einmaligen Anböreo seiner unvergleichlichen Gaben hat man leider nicht viel mehr, al« etwa vom Anblick eine« fernen, in Schalten gehüllten Bauwerke«. Erst der Forscher gelangt dazu, die Schönheiten im Einzelnen, den grauitncn Grund, die stolzen Säulen und da- kunstvolle Gesüge der einzelne» Steine bewundern zu können. Immerhin wird auch Derjenige, welcher dem Wanderer gleicht, der sich mit dem Anjchauen aus der Ferne begnügen muß. de- Schönen und Erhabenen genug finden. Die Aufführung des Werkes war eine durchaus würdige. Di« Solisten setzten ihre besten Kräfte ein, die schwierigen Chöre wurden mit bewuudernswerther Sicherheit, der Schluß des zweiten Chores: „Komm, Herr Jesu", von den Sopranen sogar ergrcisend schön gesungen, und auch das Orchester entledigte sich seiner heiklen Aufgabe in löblicher Weise. Besondere Anerkennung verdient der erste Flötist sür seine treffliche Leistung. Das zweite Chorwerk bildete Robert Schwalm'S Cantate: Der Jüngling zu Nain. Aus die Eigenart dieses Werkes ist in diesem Blatte bereits aufmerksam gemacht worden. Ob sich die Neuerung, die Glieder der Gemeinde als Mitwirkende heranzuziehea. vom künstlerische» Standvuncte aus rechtfertigen läßt, darüber läßt sich streiten, ferner muß es die Zukuast entscheiden, od die evangelische Liturgie Nutzen davon baben wird. Das Eine kann aber schon heale behauptet werde»: Schwalm'» Cantate .nackte aus alle Hörer einen tiesen Eindruck, nicht nur wegen der vielen Schönheiten, die sie ent hält, sondern auch wegen der vortrefflichen Wiedergabe, die ihr zu Thnl wurde. Zwilche» den beiden Chorwerken wurde Recitattv nutz Arie: „Merkt auf, ich künd' ein Grheimniß an" an» Hände?« Mrssia« zu Gehör gebracht. Die« giebt na« erwünschte Gelegenheit, »och ei» Wort üver die Solisten anzusügen. Herr Kaaunerjäoger Glömme au« Altenbarg b«t mit da er mähnte» Art« et« glanzvoll« Leistung. Da geschätzt« Sänger wq
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder