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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-26
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1888
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7208 VolksmrUchastliches. Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redacteur desselben C G. Laue in Leipzig. Ueber Handelskrisen. Bon Joses Bauer. (Nachdruck verböte».) I. Ursachen. Di: Handelskrisen bedeuten Stockungen im Umsatz der Maaren und Aodenproducte, sie sind nur de» vorgeschrittenen Culiurzuständen der Völker eigen und erweisen sich entweder als Krisen der Um- laussmittel «Aenderung der Wahrung, sehlerüaslc Einrichtung der Credit- und Umlaussorgane rc.) oder als Krisen des Capital» (Börjenspcculation, übermäßige Production, Gründung neuer Unter- nehmnngen u. a. m.). Je geringer der Credit, desto geringer ist die Gekabr der HandelL- kris » Die Capitol-Krisen können mannigfachen Ursachen enspringen, io Kriegen und Kriegsgerüchten, politischen Unruhen, Aeiidcrungcn in den Bezugs- und Absatzwegen; auch die Maßnahmen der Regierungen mit Bezug aus ihre handelspolitischen Anschauungen (Einsührung und Aufhebung der Zölle), die stets ändernde Mode (durch das Auskommen der langen Beinkleider gcricthen beispielsweise die «chnallensabrikanten in eine solche Nothlage, daß sie um ein Verbot der neuen Mode bei der Regierung einkamen), große Finanzoperationen, Staats anleihen, große Umwälzungen in, Verkehr, in der Production, neue Erfindungen, Mißwachs und Tdeuerung, Uebersluß und Schleudcrei vermögen Handelskrisen herbcizujühre». Eine Hauptursachc solcher wirthschastlicher Nothsiünde liegt aber in der Sveculation, die über den zu Gebote stehenden Capitalvorrath hinousgehend den Credit in Anspruch nimmt und — mißbraucht. Bedeutende nationale Er eignisse pflegen die Schöpiungskrast und den Speenlationsgeist ganzer Völker außerordentlich anzuregen (siehe Grüuderperiode nach 1870). Alle diese Vorgänge wirken um so gefährlicher, je intensiver sie aus- tr-ten und je mehr sie den Verkehr aus dem gewohnten Gleise drängen. Das Angebot mit der Nachfrage in richtigen Einklang zu bringen, grenzt anS Unmögliche, weil der Einzelne Nicht im Stande ist, die Lage der Geianimtproductio» und den Vorrath an verfügbarem Capital zu übersehe». Ferner fällt ins Gewicht, baß die Abjatz- sähigkeit der verschiedenen Maaren nicht die gleiche ist. Angenommen, es erregt ei» Artikel durch Geichmack oder Mode die Kauflust des Publicums, so wirst sich die Production, a.igereizt durch die Hoff nung aus reichlichen Gewinn, gar bald aus diesen Industriezweig; die Gülcrerzeugiiiig hält nicht mehr Schritt mit der Nachfrage, sie wird über das Bedürsniß ausgedehnt, die Preise müssen i» Folge der Uebcrproduclion weichen, die Maaren werden verschleudert (wenn sie nicht auch sonst verderben), große Capitalien gehe» dadurch ver loren. Die Producentcn haben eben zu spät cingcsehe», baß die Nachfrage zum Angebot in keinen, Verliäliniß mehr steht; hier kann die Ueberproduclion zu einer Krisis sich entwickeln, die erst mit Hebung der Preise endet. Umgekehrt sührt eine unverhältnißmäßige Steigerung der Preise zumal bei Gegenständen des nothwendigste» LebensbedarseS lwusig zu Krisen, Mißernte» und Jahre der Theuerung gehen den letzteren voraus; erst mit Vcrwohlseilung der Lebensmittel hört dieser Zustand aus. Wie bemerkt, wendet sich die Unternehmungslust hauptsächlich solchen Waarc» zu, deren Preise in steigender Tendenz verharren; ibrer Erzeugung und Herbeischafsung widmen sich zahlreiche Eveculantcn, die über den erhöhten Gewinn nur zu leicht den Absatz überschätzen. Der ansünglich: Gewinn, der rasche Verdienst veranlaßt die Unternehmer, ihre Privatausgaben zu steigern und den« Luxus Concessionen zu machen. Die Sucht, rasch reich zu weide», hat sie dahin gebracht, nicht i»ir ihr ganzes Capital in daS Geschäft mit dem betreffenden Artikel zu stecken, sonder» auch ihre» Credit zu diesem Zwecke auis Aeußcrste auszunuye» (durch Waarenborg, Darlehn rc.) Die Ueberfüllung des Markte) leitet die weichende Tendenz der Preise ein; weil Geld und Credit der Spcculation bereits geopfert, greift man zur Wechselreiterei, bis das ganze Kartenhaus zusammenbricht. — Diese Erscheinungen habe» sich in fast allen hervorragende» Handelszweige», namentlich »n Getreide handel gezeigt und mehr oder minder nachtheilig gewirkt. Ihre Folgen sind aber um so fühlbarer, wenn sic in eins Zeit fallen, wo die Industrie durch glückliche Beendigung eines Krieges oder neue Erfindungen sich mächtig hebt und das Vertrauen und den Unter »ehmungsgeist unmäßig steigert. In solche» Perioden werden Eisen bahnen, Banken, Fabriken, Actiengcsellichaften u. s. w. in großer Zahl gegründet, das Capital verläßt die sicheren Sparkasse», die nur niedrigen, aber reellen Zins gewahre», »iiil sich in ebenso zweifel haften wie pomphast angepriesenen Börskneffeclen, die mehr Grimm, versprechen, zu etablire». Wie solche Zustände enden, ist von 1873 her noch bei Manchem in lebhafter Erlunerung. Es bietet Interesse, die Ursachen der Haupthandelskrijen kennen zu lernen. Die Lübecker Handelskrisis des 17. Jahrhunderts erfolgte dadurch, daß der Zinsfuß eine übermäßige, geradezu uner hörte Höhe erreichte, so daß der Gewinn in den Hanbelsgeschästen völlig davon verschlungen wurde. Dies führte zu einer weitver ,,weigten Wechselreiterei, die ein schlimmer Ende nahm, zahlreiche Kauflcutc gcriethe» ins Verderben. Den Tulpenschwindel von, 17. Jahrhundert verdankte Holland der plötzlich ausgetretenen Tulpcnmanie. Tulpenzwiebeln vertraten die Stelle von Nciien, bald erreichte» Exemplare der besseren Sorten einen Preis von 5—600 fl., alles Geld und Güter und ivas nur Werth hatte, wurde für Tulpenzwiebeln gegeben und ver- 'chrieben, Hoch und Niedrig betrieb de» Handel mit diesen Blume,, knollen, so daß in wenigen Jahren sich der Umsatz in dieser etwas sonderbaren SpeculationSwaare aus mehrere Hundert Millionen Gulden belief. 1637 kan, der Krach, die Knollen, deren Besitz noch vor Kurzem einem fürstlichen Vermögen gleichkam, wurden plötzlich werthlos, kein Mensch wollte sie mehr, und Jahre vergingen, bis sich Holland wieder von diesem Schlage erholte. Die englische Geldkrisis vom Jahre 1696 ist aus das amtliche Außereonrsjctzcn der schlechten deich» itte neu Münzen zurückzusühren. (Das Kippen und Wippen — Beschneiden und Be steilen — der Münzen wurde damals allgemein geübt.) Monate lang fehlte jedes Zahlungsmittel, die reichsten Leute zahlten mit Schuldscheinen und erst nachdem die Regierung neue Geldprägunge» vorgenommcn, hob sich der Nothstand. Die Law'iche Krisis in Frankreich 1720 zeigt deutlich wie weit eine verfehlte Finanzoveration sütiren kan». Der Eng lünder Johann Law juchte die kleinen Capitalien durch die Ver eiuigung zu einer große» fruchtbringenden Macht zu erhebe»; zu diesem Behüte gründete derselbe in Paris eine Bank, dann nach dem Vorgänge Englands und Hollands eine große Handelsgeiellschast (Westcompaqnie), beides durch Emission von Nctien. 17l9 jührte er das Bürsenspiel (die Agiotage) ein, und es gelang ihm mit Hilse der Regierung, das gesanimte Geld- und Crcdüwesen zu beherrschen Nu» begann ein schwindelhaftes Börsentreiben. Die Actien stiegen von 500 aus 8000, 12000 und 15000 Frcs. Die Jobber hatte» Zeit, Gewinnst« zu machen, wenn sie die Actie» nur einen Tag behielten. Law versprach eine Dividende von mindestens 40 Proc. La kam die Generalversammlung und daS Ende mit Schrecken. In Folge der großen Unterbilanz stürzte der Cours, wie er gestiegen war. eine Actie, die kurz vorher noch mit 18 000 Frcs. gehandelt wurde, konnte man sür 40 FrcS. crhalteo, 3 Milliarden Passiven standen 210 Mill. Activen gegenüber. Der Südseeschwindel in England 1711—1720. Nctien schwinde! (Agictage), den die Gesellschaft trieb, veraulaßtc auch den unbclheiligtc» Kaufmann z» gewagten Unteinehniungen, während sich Privat: maßlos dem Börsenspiel Hingaben. DaS Ganze endete mit einem Verluste von Millionen Pfunde». Die Hamburger Handelskrisen von 1763 und 1799. Zur Zeit und nach dem siebenjährigen Krieg (1763) kam Hamburgs Handel sehr in Aufschwung; beim Mangel genügender Capitalien griff man zum Wechscleredit. Hieraus entwickelte sich eine ebenso umtangreiche wie verwegene Wcchselreiterei über ganz Norddeutsch laud und Skandinavien, die ihr Ende sand, als die Gebrüder de Neusville in Amsterdam (die Houpiwechselreiter) sallirten. 9b Hamburger Firmen und zahlreiche Geschäftshäuser ta Leipzig und Berlin gerietbe» in Concurs. Ii» Jahre 1799 beschworen verwegene Unternehmungen, zu welchen die eigenen Capitalien nicht ausreichten, weshalb man zur Wechsel reiterei und zu Kellerwechseln griff, die Krisis heraus; die Waaren- vorräthe häuften sich, die ausgesandte» und nunmehr mit vollen Ladungen rückkehrendcn Schiffe üversturhete» den Markt mit Handels gütern, denen ein entsprechender Absatz fehlte. Trotzdem die Ad miralität 3 Millionen Thaler aus Maaren vorschob, sallirten den »och ta 6 Wochen 136 Firmen mit einer Schuldderbiadlichkeit voll 37 Millionen Mark Baues. Die Assignaten.Wirtbschast in Frankreich 1790-1796 brachte es dahin, daß jur 45 Milliarden Assignatcu (Anweisungen, Papiergeld) auSgegeben wurden, die man „ach dem S«aat«ba»kerott (1796) außer Cours setzte und zu '/,» ibrcS Nominalwerthes gegen e,n anderes Papier (Mandate) umiauichie. Die englische Handelskrise von 1815 entstand dadurch, daß d e Engländer nach A»jh-bu»g der Contineiitaliperre glaubten, die Nachfrage nach britisch.» Maare» und Coloiiialerzeugnisj » wäre unbegrenzt. Aber aus dem Contiiient fehlten die Kauflniitel, der große Export, den England »ach den, Festlande schickte, brachte keine Fruchte, die Maaren hatten unvergleichlich niedrige Preise und ver darben zum Theil i» Folge ihrer llnverkäufliehkeil. Die eng lisch« Kr isis von 1825 ist aus Rechnung übermäßiger ungesunder Speculatio» zu setze». Die amerikanische Kriiis vom Jahre 1814 entstand, als die Banken ihre Notenausgabe übermäßig steigerten, dann aber nicht l» der Lage waren, ihr Papiergeld gegen B.iar eiiijuläsea; 90 Banken sallirten. Die UnNeichränktheil der Notenausgabe der Banken, sowie zum Theil eine höchst unsolise Wechselreiterei führte» i» d r Folge „oeb zu weiteren Schwindel ne»; ldMO salliriei, 165 Banke». 1837 618 Banke» und 1839 gar 921 Banken; der Verlust bezifferte sich nach Milliarde». 1836 »nd 1839 verursachten in England die nach amerikanischen Muster angelcgicii Zetlclbanken, die in Folge leichtsinnigen ErcditgebcnS zn'ammciib,actie», eine kleine Geldkrise, die sich ver möge ansgedkckter Acchieticiiercien auch »och eine Zeit lang erhielt. Die Krisis desJahreS 1857 war eine allgemeine, indem ie von Nordamerika ausgehend, England berührte und dann daS übrige Europa hcimsuchte. Die Nachwirlu-gen dcs Jahres 1818, die Entdeckung ungebeuerer Goldlager in Calisornien. der Krau Irice, das Schwanken der Gitirideprcise, die Ueberlreibung des Crediis -Wcchielreiterei) und eine MiUgc anderer Ur'achc» erzeugten diese Krisis, deren Nachwehen man lange verpüete. Die Londoner Krisis von 1866 kan» man als eine Crcdit- Nanik bezeichne», d. h. der gewählte B.'.nkeredst ging über die oor- rälh-gc» Capitalien hinaus. Die Krisis vom September 1869 in New-Aork basirt ns der von Gould iiijcenirte» Geldkausje, welche die auicr>ka»ijch: Regierung halte leicht vcrhindcrn könne». Tausende von Famllicn verloren Hab und Gut. Der große Krach von 1873, an Bedeutung die meisten Krisen überragend, hatte seinen Urspung in einer Börienkrisj-- (Lonrs- treibeie,). zog aber nach und nach alle Kreise des Handels und der Industrie in seinen Bereich. O ster:eich-U»ga>n. Deutschland, Italien >d Amerika Hallen darunter zu leiden, auch der flanzvsi'che eng- lische, rnssiiche und ikandü, ivnclc Geldmarkt flilsttca seine Schläge. Als Ursachen wären zu nenne» Ueberspccularion und die daraus sotgende Uebersvaiinung des Ereoikcs. der siegreiche Krieg, die Zah lung von 5 Milliarden, der Uebergang Dcntjaflands zur Gold- Währung rc. rc. Neue Patente. Bericht des Patent-DurcauS von Gerso» L Sachse, Berlin 81V. Als Ersatz für die Hand-Massage soll der Mai'sirepvarat zum gleichzeitigen Kn-ten, Klopse» und Streiche» (Patent 44 951) von Vr. niest. A. Kahn in Povp lsdors hei Bonn dienen. Derselbe ist mit einen, Handgriff vergehe» und enthüll zwei parallele Walzen, vo» denen die eine glatt, die andere „ist stninpten Stutzen ausgerüstet Die g'atte Malze letzt durch et» Zahnradgetriebe eine Taumen- rolle in Bewegung, welche aus eine Reihe von Federn, welche Hämmer tragen, einwirlt. Die Federn, und mit ihnen die Hümmer, werden angehobcn und schnellen alsdann hernieder. Wird der Apparat »nler entsprechendem Druck über die zu maisirende Stelle geführt, so wirken die stumpic» Spitze» der einen Milze knetend, die glatte Walze sührt das „Streichen" aus und das Klopsen wird Lurch die federnden Hämmer erzeugt. Der Lungenkraslmesser mit Münzeinwurs (Pat. 45057) von W. Jngham, R. Howion L E. Crowe in Mikdlesborough o/T., ist wohl das Neueste ans dem Gebiete der „Automalen". Will Jemand seine Lungenstärke prüse», so wirst er eine bestimmte Münze in den Apparat »nd löst hierdurch einen Kolben aus, welcher gewöhnlich die Verbindung zwischen einem Mundstücke und einem Manometer iperrt. Durch Emblaien in dos Mundstück wird die Luft iiiiltelst eines Rohres zu den, Manometer geleitet, welches sich entsprechend der Stärke der Lustpressung in der bekannten Weise einstellt. Bei dem DoppellvafferstandSaiizeigcr (Pal. 45 030) von H. Maas in Barinen-Rlilcishaujeii liegen je 2 Hahnbolzen in einem Gehäuse. Die übliche Gußjäule fällt fort und mit ihr 5 Verpackungen oder Verschraubungen, außerdem der untere Abblasehahn. Durch leben Kopf kann in gerader Richtung bis in das Jiincrc des Kessels durch gestoßen werden. Da die Hahnköpfe unabhängig von einander an der Kesselstirnwand befestigt werden, lassen sich Wasserstandsgläser verschiedener Länge benutzen, die einzeln mit Dampf oder Wasser abgeblasen werden können. Der Nullzirkel mit selbstlhütigem Umgang (Pat. 44 977) von I. H. Kehr in Nürnberg wird durch den Druck aus einen Zirkel kopi herumgedreht und nach Aushören des Druckes und Vollendung der Krciszeichnung wieder in seine Ansangsstelliing geführt. Der Truckkops trägt einen Stist, welcher in der Schraubeimulh einer mil dem Zirkel verbundenen Hülse steckt. Zwei weitere Hülsen» welche sich teleskovartig Übereinanderschieben, umgeben den Druck tut und eine Spiralfeder, welche den Zirkelkops »ach oben druckt. Hebt ma» eine» Druck aus letzteren aus, so dreht sich die Schraubeiinuthhülse und mit ihr der Zirkel aus dem niedergehenden Zirkelkops. Bei der Nachtuhr (Pat. 42 906) vo» O. Pust in Wolsenbütlel sollen Ungeiiaiiigkeiten beim Anzeigen der Zeit dadurch vermieden werden, daß ein im Innern des urnensörmigen Gestelles liegendes Zifferblatt eine» Hohlipiegcl bildet und die Ziffern i» Spiegelschrift «rügt. I» der Milte des Gestell,- befindet sich eine Lampe nnd dem negative» Zifferblatt: gegenüber eine biconvcxe Linse, durch welch: die Zahlen, im posiliven Sinne, vergrößert aus einer Wand des Zimmers sichibar gemacht werde». Vermischtes. Leipzig» 24. November. —m. An, 13. November waren cs 3 Jahre, seitdem der hiesige Herein Creditresor», ins Leben getreten ist. Die bei der Gründung desselben ausgesprochenen Hoffnungen sind glänzend in Erfüllung gegangen. Heute zahlt der unter einer zielbewußte» thalenii,scheu und sachkundigen Leitung stehende Verein bereits gegen 500 Mitglieder. *— Lebensmittel« »c.-Verkehr aus dem hiesigen Dresdner Bahnhose im October o. I. Empfang: Backwaaren 60950 lex, Beere» 128, Butler 25 383, Bier 182010, Brennholz 322 390, Conser ven 4564, Colonialwaaren 283 296, Eier 129 689, Süßwasserfische 25557, geräucherte Fische 577, frisches Fleisch 843. geräuchertes Fleisch und Speck 411, Gemüse 8239, Geflügel 43 127, Hefe 9019, Herloge 20100, Heu 222 233, Kartoffeln 284 289, Kleie 536 677, Käse 52 741, Mehl 358 321, frisches Obst 438 626, getrocknetes Obst 25 209, lebcude Pflanzen und Blumen 29 161, Südfrüchte 40 533, Spirituose» 2787, Siroh 26 943, Wein 30922, Weintrauben 23063. Wild 5693 und Zucker 51253 lex. Im Ganzen betrug der Eingang an Lebensmitteln rc. 3 248339 hg;, von denen 999 275 I»e aus Stückgüter und 2 249 064 kl- auf Wagen ladungS-Güter entfiele». — II. Versandt: In Mengen von mindestens 5000lex;wurden abgeserugi: Backwaaren 57 674 lex- Beeren 17 217, Butter 15043, Bier I67!>95. Conservcn 538!». Colonial- waaren 3I8 5I4, Eier 2031l. geräucherte Fische 14 422. Gemme 57 032, Geslüg l 6863, Hcse 5313, Heringe 39 755, Heu 16 260, Kartoffeln 123 066. K.eie 417 868, Käse 9834. Mehl 110 713. Malz 60150. sracli-'s L'ost 30 764, lebende Pflanzen und Blumen 9463, Südfrüchte 23 950. Schmalz »nd Fett5l5l, Spirituosen 10 581, Wein 99218 und Zucker 63 997 lex. Im Ganzen betrug der Ber- sandt a» Lebensmittel» ,c. 1 712 731 lex von denen 887 675 aus Stückgüter und 825 056 kg;, aus Wagenladunqsgüter entfielen. III. Der qesammte Lebensmittel-rc.-Verkehr bezifferte sich aus 1 886 950 kg; Stückgüter und 3 074120 hx Wagculadungs- güler, zuiamm n aus 4 961 070 kg;. —r. Lichlttz, 25. November. In dem Hau-Holtpl ane sür die städtische Verwaltung aus das Jahr 1889 sieben sich die Bedürfnisse und Deckungsmittel in der Höhe von 471 968,57 (1886 : 468 746 07 >6) gegenüber. Davon entfallen — die ein- gcichiossenen Zahlen beziehen sich aus 1886 — aus die Stadlcasse 103 061.14 (100204,23 .4). aus die Pensionscasse 3835,04 .« (3125.04^1), aus die Armencasi, 22 978,92 (22 881.92.«), aus die Schulcasse 79 183,97 (81 208,97 ^1), aus die Schulden- tilaungscasse 47 780,50 >l (47 606,13 ^1). Fraerlöschcasse 1514 » (1810 ^l). Einquartirungscasle 425 » (425 ^l). die Gasanstalts« casse 45 471,35 » (57 429,78 .«). die Anlaaencasse 60 358.65 » (59 155 ^l). die Sparkasse 78105 >1 (76 875 >l) und die Aicha mtscosse 18 225 (18 025 ^l). Die au-zoschreibeaden Vei- tiäge sind wiederum pro Alllageneinheit mit 8 ^ eingesetzt uud betrage» 59 200 Im Jahre 1882 betrug die Geiammlsnmme noch 386 364.59 und 1889 : 471968.57 .«. Seit dem Jahre 1882 ist diese Gesamniisumme, mu Ausnahme des Jahres 1887, wo sic von 454 000 aus 440 000 zurückging, w e dies ja auch nicht anders sein kan», fortwährend gestiegen. -r-6hem»itz, 24.November. Das Projekt, eine Zschopau- thalbcih» Frankenberg-Mittweida-Waldheim, das leider vom letzte» Landtage »och nicht zu den bevorzugten gehörte, wird während des Winters wieder lebhaft erörtert werden. Daß die Bahn bald gebaut wird, glauben wir sicher, da di- großen Fab, ken a» der Zschopau bereits einen jährlichen Frachtenverkehr von ll7'/, Millionen Kilogramm garantirt haben und die Zschopau nach viele biS jetzt unauSgenutzie Wasserkräfte zur Vertilgung hat. Wenn der Staat die Bahn nicht bauen sollte, so würde sich leicht eine Privai- Gci'cllschast dazu finden. — Die von der Linie Cheinnitz-Annaberg alzweigcnde neue Schmalspurbahn Schünseld-Geycr soll am 1. December dem Verkehr übergeben werden. Probejahltcn haben aus derselben bereits statigeiunden. —Ni. Waldhrim, 25. November. In hiesigen gewerblichen Kreisen hat inan die Absicht, im Jahre 1889 hierorts eine Gewerbe- und Jiidustrie-N»sstell»»g zu veranstalten. Die Ausstellung soll nach „nserm „Anzeiger" gut vorbereitet den Beweis erbringen, daß unser heimisches Gewerbe Ivoül in, Stande ist, den Forderungen der Jetztzeit z» entsprechen und Handel und Gewerbe lürdcrii zu Kelsen. Snninilliche Ausstellungen, größere und kleinere, hier und anderwärts, haben überhaupt de» Beweis schon hinlänglich erbracht, daß das Gewerbe me im Rückgänge, sondern st>ts im teligen Fort schreite» begriffe» ist. — Hierorts bestehe» zur Zeit 6 Innungen mit 161 Mitgliedern und zwar eine solche der Schuhmacher (45), der Schneider (21). der Fleischer (18^, der Bäck-r (20), der Weder (18) und der Ti-chler und Schlvss.r (19). Die beiden zuerst genannten Vereinigungen sind neu, die übrigen nur reorgliiiisirt. G Zwickau, 24. November. Der sächsische Militairieuer- versickernugsvcrei» hier wies am Ende October 1888 eine Miigl.ederzahl von 32 657 aus. welche ihr Mobiliar mil 127617434 Mark beim Verein versichert Halle. Tie vochaudenen Reserven b> tragcn 280 000 .« Am 1. März 1889 werden es 20 Jahre, daß der Verein gegründet wurde. — Die milde Novcmbclwitieru,g er möglicht ilniere» große» Ziegeleien die Anfertigung neuer Ziegel sür die nächste Bauperwdc. Im Sommer dieses JahrcS sind gegen 26 Millionen Stück Ziegel hier angeserligt und nach allen Gegenden versandt worden. -- Planen, 24. Nov.mber. Am 21. d. M ist Herr Zuchtvich- großhändlcr Earl Kröten Heerdt hier mit 50 Stück Original- Limmeiithaler Zuchtvieh (Bullen und Mutterthieren) aage- koiinnen, die demelve i» der Schweiz und in Baden angeicmfl hat. Das Vieh wurde abgesetz», beziehentlich verlaust nach Hodenleubcn und Wetz-ndors (Ne iß j L.), ferner nach Orischasten »n Fürsten- lhnm Reuß ä. L„ sonne nach der Lausitz und nach dem Er-gevirge, und zwar meistens an landwirlhichastlich-e Vereine und Genossc iichaite». *— Geraer Bank. Wie wir hören, sind die von der am l2. d. statlgefuiidenen außerordentlichen Generalversammlung der Geraer Bank gevchnnglcn Anirüge aus Abänderung der Statuten in daS Handelsregister eingetragen worden. *— Coburger Bicrbrauerei-Actiengesellschast. Der Nussichtsratl, hat beschlossen, den nn I. 1887/88 (dem 30. BelriebS- jahre) erzielten Gewinn von 191663,49.« we folgt zu verwenden: Abschreibungen 14 045,16 .«, Dotirung dcs Reservefonds 26 612,75 Mark, Taiiliomen 8880,92 .«, 27 Proe Dividende an die Aclwnaire Mit 121500 .« Ter cpccialreserve fließen 32 000 zu und be trägt dicie nunmehr 302 048,18 ^1, während sich der Rejervcsoiids aus 78071,75 .« beläuft. Berlin, 24. November. Die Prolongationssätze stellte» sich heute wie folgt: Oesterreichijche Crcdilactien 0,30 Report, Franzosen 0,125 Report, Lombarden 0,125 Deport, Diskonto - Commandit- Antheile 0,475—0,50 Report, Deutsche Bank - Amen 0,35 Report, Bochunicr 0,375 Report, Dortmunder Union 0,1125 Dcvort, Laura- hülte 0,175—0.1875 Report, Italiener 0,10 Deport, Ungar» glatt, geiiiischte Russen 0,05 Deport, 1884er Russen 0,175 Deport, 1880er Russen 0,25—0,375 Deport, Orieni-Anleihe 0,20 Deport, Russische Noke» 0,60—0,90 Deport. Alles mit Courtage. *— Von der Berliner Börse wird dein „Franks. A." ge schrieben: „Die Contreniiiic an der Berliner Börse cnifallcic auch in dieser Woche eine ziemlich große Rührigkeit. Merkwürdiger Weise benutzte sie gerade den Moment, wo die deutsche Thronrede bekannt wurde, um mit vereinte» Kräfte» nochmals gegen das Cours- Niveau anzustürmen. Es mußte eben ans alle Fälle verhindert werden, daß die bedeutsame Kundgevung zu ihrem Rechte und zu ihrer Wirkung kam, den» das Publicum könnte vielleicht gar aus de» schrecklichen Gedanken gekommen sein, z» kaufen, wen» eS wahrgiiiommen hätte, daß die Thronrede einen günstigen Eindruck aus die Börse hervorgerusen. Darum mußte Alles ausgeboten werden, um dieser Ev ntualitäl vorzubcugen. Die Geldvcrhällnisse bolen in dieser Hinsicht ja auch eine gute Handhabe; man verbreitete also rechtzeitig das Gerücht, daß die Englische Bank ihren DiScont von 5 aus 6 Pu erhöhe» würde und zur besseren Wirkung dieser Schauermar wurde schnell noch ein kriegerischer Arnkel der „Post" i» Aussicht gestellt. Das „zog" den» in der That, zumal man natürlich sür die nöthige Verbreitung dieser Lügen an den aus wärtigen Börsen gesorgt hatte. Der Conlrcmine kommt übrigens Eines vor Allem zu Paß, nämlich das Verhalten der ersten Bank firma des Platzes. Dieselbe war bekanntlich bis vor Kurzem die eifrigste Verfechterin aller Hausse-Jntcrcsjen. Als Disconto-Com- mandil-Antheilc 234, russische Noten 220 standen, da predigte dieses HauS seinen Geschäftsfreunden täglich nichts als Hausse, nichts als Kausen. Heute indes, ist cs, wie es scheint, mit der ganzen Welt und mit sich selber unzufrieden. Ob es nun wahr, oder nicht, an der Börse sagt cS Jeder, daß das erste Haus in den letzten Wochen fortgesetzt bedeutende Ab gabe» in den leilenden Speculationspapiereu vollzogen hat. Woher dieser plötzl che Wandel? Will die Firma cs alle Diejenigen, die an einer gute» Börflii-Tendenz Interesse haben, etwa süule» lassen, daß man erst sie darum zu befragen hat? Wer wird so etwas denken wollen! Aber erst ist das kleinasiatische Eisenbahn Geschäft, auf wclchrs man bereits sicher gerechnet hatte, in andere Hände gelangt und dann ist man auch in Petersburg abgeblitzt. Das verschmerze ruhig, wer kann!" *— Besteuerung der Zuckernachläuse. Gemäß der be treffenden Bestimmung des ZiickersteuergesctzeS macht der Reichs kanzler dem Reichstage folgende Mittheilung: „Im 8- 3 Absatz 2 dcs Gesetzes vom 9. Juli 1887, die Besteuerung des Zuckers be- treffend, ist die Befreiung der Abläufe der inländischen Rübenzucker, sabrilatio» (Lyrup, Melasse) von der Vcrbrauchsabgabe sür Zucker ausgesprochen, zugleich jedoch der Bnndesraih ermächtigt worden, solche Abstruse, welche »ach ihrer ursprünglichen oder durch weitere Bearbeitung erlangte» Beschaffenheit zur Verwendung sür scinere Genußzwrcke geeignet sind, mit der vollen V-rbrauchSabgabe von 12 .« sür 100 leg; oder einer ermäßigten Vcrbrauchsabgabe zu be- legen. Dementsprechend hat der Buiitesralh am 7. Juni d I. be schlossen, daß Abläufe der Zuckersabrikation (Shrup, Melasse), deren Quotient, d. h. deren procentualer Zuckergehalt in der Trockensub- stanz, 70 oder mehr beträgt, vom 1. August k. I. ab der Verbrauchs- abgabe von 12 sür 100 lex- unterliegen sollen." G Deutscher Schiffsverkehr mit St. Petersburg. Die preußijchc» Handelskammern machen daraus aufmerksam, daß kürzlich einem deutschen Schiffer, der mit einer Ladung Coaks von Bristol noch Petersburg gesegelt von dem Petersburger Ladungs- empiängcr eine Zprocentig« Adreßcom Mission in Rechnung gesetzt worden ist, obwohl eine solche bereits in dem Abgangs- Haie» an den Ablader gezahlt worden war. Eine Sicherheit gegen doppelte Zahlung bestehe nur dann, wen» die ,,n Abgangshafen erwlgle Zahlung resp. die dadurch erlangte Befleiung von der Petersburger Adreßcommission von dem Makler (nnt roth.r Tmt ) aus der Charteparlie ausdrücklich, mwa in der Form „frei von der St. Petersburger Adreßcommission" vermerkt ist. *— Nienburger Eisengießerei und Maschinenfabrik. Aus dem Geschäftsbericht für 1887/88 Geilen wir mit. daß der Factureiibeirag sich aus 318 793.« (1886,87 408 432.«), der Fabrikationsgewmn aus 144 55? .« <1886/87 167 309 .«) und der Nelio-Gewinn aus 78003 (1886/87 95 013 .«) stellte. Nach 39 301 X Abschreibungen werden 5 Proc. (1886/87 0) Dividende vertheilt. Die Leipzig-Ragwitzer BriquetteS-Fabrik, an W ickler sich die Gesellschaft beiheiligt hat. hat ihr erstes Ge'chiis Sjahr mit 16 009 ^« Unterbilanz abgeschlossen. Man dofst dieselbe durch ein zelne Verbesserungen, zu deren Bestreitung 80 000 6proc. Vor zugsaktien ausgegeben werden, ertragssähig zu machen. Köln, 21. November. Nach der „Köln. Ztg." bewilligt da- Zu satzabkommen des beulich schweizerischen HnndclSvertragS deutscher- seitsTarisherabsrtz» „genau! baumwollene Stickereien, mehrere Seideoarttkel, gewalzte- Gold, besonder- für Taschenuhreo, uud Käse. Deutschland gestand einige Ei Weiterungen für den BeredelungS- verkehr zu. Die schweizerischen Gcgenbewilligungen betreffen Ta risherabsetz» ngen aus einzelne Bauholz- und Nutzholz-Arten, Bier, Porilaiid-Cemciit. Gewebe und verschiedene Kleidungsstücke, sowie Tarisbindungen sür Korbslcchtwaaren, Bürstenbinderwaaren, Zucke,rassiiiade», Wein und Pferde. Neue Actien-Bierbrauerei. Nach der „K. Ztg." ist die Bierbrauerei von Karl Schmitz in Müngersdorf von einem auswärtigen Consortium erworben worden, welches dieselbe in eine Acticiigeiellschast umzuwandeln beabsichtigt. *— Rheinische Actien-Dampsschleifcrei. Nachdem die Danipsschleiserei-Bcsitzer in Widdert sich geweigert haben den wöchentlichen Miclhpccis sür die Schle>sstelle der Messerschlciser von 5 .« aus 4,50 der Scheerenschleifer von 3 .« aus 2.50 .« herabzusetzen, ist, wie der „Köln. B." mitqetheilt wird, die Er- richtung einer Actien-Dampsschleiierei von Seiten einer größere» Anzahl Schleifer in Aussicht genommen worden. *— Wissencr Bergwerke und Hütten. In der statt- geliadten Generalversammlung wurden die Berichte des Vorstandes und dcs Auflichtsraths ohne Erörterung cntgegengcnommcu, der vorgelegie Rechnungsabschluß genehmigt und Entlastung erlheilt. Das misschcidende Mitglied des AussichtsrathS wurde wiedcrgewählt. Ter Vorsitzende brachte den Aries eines auswärtigen Actionairs zur Verlesung, in welchem eine Neugestaltung der Gesellschaft an- gcr-gt wird, und erwähnte, daß Vorschläge aus dem Schooße der Actionaire gern entqcaengcuoinnie» werden würden. Rens;, 24. November. Tie Generalversammlung der Rheini schen Artiengesellschast sür Papiersabrikation beschloß die Berilieiliing von 6'/, Proe. sür die Prioritätsactieu uud 3 Proc. sür die Slammactien (beides wie im Vorjahre). *— Die Nationalbank sür Deutschland unterhandelt wegen Umwandlung der dem Commerzienrath Hehe gehörigen Glashüttenwcrke in Gerresheim bei Düsseldorf in eine Acticii-Gesellschast. Ter Abschluß ist unmittelbar bevorstehend. *— Dortmunder Bergbau-Gesellichast. In Ergänzung unseres gestrigen Telegramms geht unS Nachfolgendes zu: Infolge des starten Widerspruchs seitens der F» und Ü-Actionaire ist der Plan, die Gesellschaft zu liquidire» und mit einem Capital von 1 200 000 .« eine neue schuldenfreie Gcselli'chast zu gründen, fallen gelassen woidca. Die jetzigen Besitzer der 6-Actien, welche bekannt lich auch einen großen Theil L- und L-Aclien besitzen, haben sich vielmehr »ach langen Beratbungen dahin geeinigt, von einer Majo- risiruag der widerstrebenden Actionaire Abstand zu nehmen und im Hinblick aus die günstige Entwickelung, welche die Betriebsverhäll- »isse »i den letzten Monate» genommen haben, die Gesellschaft zu erhalten. Es soll vielmehr seitens eines Hauptmteressenteli sür h,it. 6 der Antrag eingebrachk werden, die 330000 .« lüb. 6- Aciien zu einem mäßigen Course zurückzukaufcii. lieber die Art der Beschaffung der Mittel sür den Rückkauf sind die Hauptinteressenten unter sich einig geworden. Die Production ist von täglich 8588 Clr. aus 10 500 Clr. gestiegen und pro September ein Gewinn von ca. 20000 .« erzielt worden, während der Gejammlgewinn des Vor jahres nur 24 000 .« betrug und 1886/87 noch 98 000 .« verloren wurden. *— Dortmunder Unionsbrauerei. Der Aussichtsralh beantragt wiederum 18 Proc. Dividende. *— Treuliche Petroleum-Bohrgesellschaft in Liq. Bremen. Diejenigen Actionaire, welche ihre Actien gegen Stamiii- actien der „Ber. Deutsche Petroleum-Werke, Act.-Ges.", nmgctauicht haben, werden jetzt ansgefordert, den ihnen noch zu- koilimendcn Restbetrag von 6 50 -« für die Actie in Empfang zu nehmen. Ferner erhalten diejenigen Actionaire, welche aus de» Z. angebotenen Umtausch nicht eingegangen sind, 23,3? .« sür s- , die Actie. —*** Der Schissbau Kiels. Der Schiffbau Kiels wird durch die beiden großen EladlisjemrntS: Die Kieler Schiffswerft von G. Howaldt in Dietrichsdors und die Germania-Werst zu Gaardt» revräienlirt. Erstere beschäftigt ungefähr 300, letztere durchschnittlich 680 Arbeiter. Die Kieler Schifiswerfl baute 1887 13 Fahrzeu-,-- mit Tolal Groß-Reg-Tons 718,9l, wovon 9 Damvischiffe mit 852 Pferdestärken. Em Dampfer „Riiano" wurde sür Triestcr Rechnung hergestelll, im Umbau wurden zwei Dampfer vollendet. Bis zum Herbst 1887 lag das Geichäit sehr ungünstig, aber in der HLlste dcs Jahres 1888 haden sich die Verhältnisse etwas befriedigender gestaltet. Es sind Aufträge sür Dänemark, Oesterreich - Ungarn, Argentinien und Siam kingelansen, io daß für das laufende Jahr das Geschästsergebniß ein jedenfalls vortlicilhaneres zu werden verspricht. Die andere Kieler Schiffsbauweiit, die Germania-Werst zu Gaarden, erhielt den Bau einer größeren Anzahl von Torpedosahrzeugen sür die türkische Regierung übertragen. Ihre Thäligkeit erstreckt sich auch aus die Herstellung der Kreuzercorvettc „Prinzeß Wilhelm" sür die kaiserlich deutsche Marine, deren Kosten sich aus 4 800000 -« bc- lausen. Unmittelbar vor Jahresschluß 1887 ivnrde der Werst, gleichfalls scilcns der kaiserliche» Admiraliläl der Bau eines Panzer fahrzeuges, sog. Gürtelpanzer, übertragen. — Die kaiserliche Werst zu Gaarden-Ellerbeck beschönigte 1887 2000 Arbeiter. *— „Hannover»", Militairdienst- und Aussteuer- Versicherungs-Gesellschaft sür Deutschland in Hannover, lieber die Generalversammlung vom 19. ersährt der „Berl Act." noch, daß vo» den frühere» Mitgliedern deö AussichtSrathes nur diejenige» beiden Herren wiedcrgewählt sind, welche sich von Anfang an au) die Seile des Jnteressciilencomilös gestellt hatten. Der neue Aussichisralh ist im Verein mit dem neuen Direcior bemüht, zum Zweck der erforderlichen finanziellen Reorganisation der Gcsellschafl Vorschläge auszuarbeiten; derselbe hofft aus Grund eines onnehm- bare» Reorganisationsplaiics bei dem Herrn Minister des Inner, n die Einstellung dcs Concessioiisentziehungs-Versahrens zu erwirken, das bis jetzt seinen ungestörte» Fortgang genommen hat. Wie das genannte Blatt weiter berichlet, ist inzwischen die Angelegenheit der „Hannovers" noch aus ein anderes Gebiet übertragen. In Folge der Publicationen der Gesellschaft bat die Staatsanwcilljchaft sich veranlaßt gesehen, vo» verschiedenen Vorgänge» nähere Keuntniß zu nehme». Es schwebt gegenwärtig ein gerichlliches Untersuchungs- Verfahren gegen de» frühere» Direcior der Gescllicbast und gegen den früheren gelchastssührenden stellvertretenden Vorsitzeuden des AussichlSraths, Rechtanwalls Or. Roscher in Hannover. Infolge davon hat Herr vr. Roscher bereits aus die Ausübung seines Amtes als Worthalter des Bürgervorsteher-CollcgiumS zu Hannover bis zum Austrag deS Unternehmens verzichtet. *— Bahnerössnung. Am 1. December d. I. wird im Bezirk der königl. Eisenbahn-Direction zu Bromberg die 18.5 Irm lange Bahnstrecke Rogascn-Wongrvwitz mit de» Stationen Ruuotv und Wongrowitz dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Lsiiabrück, 24. November. (Berl. Börs.-Ztg.) Die heutige Generalversammlung des Georg-Marien-BergwerkS und Hüttenvcrcins genehmigte die Bilanz pro 1887/88 und die vor- geickilagene Vertheilung von 5 Proc. auf die Prioritäts-Actien und 2 Proc. aus die Stamm-Actien. Die ousicheidenden beiden Mit glieder des AussickitSratbs wurden per Acclamaliou wiedergewählt. Frankfurt a.O., 24. November. Der Aussichtsrath der Stärke zucke, ja brik Küblman» hat beschlossen, per 1887/88 12'/, Pro- ccnt Dividende i» Vorschlag zu bringen. Breslau, 24. November. In der heule abgehallencn orveitl- lichen Generalversammlung der Actie» - Gesellschaft für Leinen-Industrie vorm. Kramsta wurde »ach Ablehnung eines vom Commerzienrath Renner-Friedeberg einqebrachten Antrages, die Dividende auf 7 Proc. zu fixiren, der Vorschlag der Verwaltung aus 60, Proc. Dividende genchmgt. Die Auszahlung erfolgt vom 26. d. Mts. ab. Die ausgeichiedcuen vier Mitglieder des Aussichts- rathes wurden wiedergcwählt. Z In den ober schlesisch eil Blättern bildet die Auswanderung ländlicher Arbeiter nach Sachien eine» stehende» Beschwerde»»»«. Jetzt ivird jedoch constalirt, des; ini Lcobschützer Kreise den beim Verladen von Zuckerrüben beschäftigten Arbeitern sür täglich cls- stündige Arbeit von einem Rittergutsbesitzer ein Lohn von vierzig Pfennigen sür den Tag gezahlt wird. Angesichts solcher Löhne ist es begreiflich, Laß sich die jüngeren Arbeiter nach Gegenden drängen, wo sic besser bezahlt werden, und nach ihrer im Herbst erfolgenden Rückkehr das Nichtslhun einer so schlecht bezahlten Arbeit vorz che». *— Congreß der Wollproducenten. Wie die „Nat.-Ztg." aus zuv,riäfliger Quelle ersährt, findet am 19. December zu P renz» lau (im Böiscnhau ) ein Cougrcß des Vereins ver Wollproducenten Pommern-, Mecklenburgs und der Uckermark statt, zu dem alle Freunde der deuiichen Wollzuchl, in-beiondere auch die Verbraucher dcs Ariik-ls Wolle, eingeladen sind. Die scstgestellte Tagesordnung ist eine setir reiche; als unstreitig inleressantestca Punct erwähnen wir einen Bortrag des Geschäslssührers genannten Vereins, Herr» vr. PietruSke in Greiiswald, über die Einrichtungen der Woll kämmerei zu Leipzig »nd anderer Woll-Ltablissemeniz im SSuiareich Sachsen, unter Vorlegung von Mustern ausländischer Wollen, sowie daran- gefertigter Halb- und Ganzsabrikate, wie Zeug, Garne »d Stoffe. (Dieser Bortrag ist de-wegcn von Wichtigkeit, weil er «. A,
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