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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881128
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-11
- Tag 1888-11-28
-
Monat
1888-11
-
Jahr
1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1888
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Fünfte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 333. Mittwoch den 28. November 1888. 82. Jahrgang. Telegramme. T Erfurt. 27 November. (Privat-Telegramm.) Wie MIN UN- mittheilt, ist die Geueralcouserenz der deutschen Eisen« bnhaea ,ur Erledigung einer »mianqreichen niid wichtigen Tages- orbunng aus den 14. k. M. nach Berlin einberusen worden. VVDL. PeterSdur», 27. November. Der kaiserlich« Uka« be treffend die Emission 4proc«nt Obltaattoaen im Nominalb«. trage von 125 Mill. Goldrubel behuss Ankaufs der noch umlausen den Stricke der üprocent äußeren Anleihe vom Jahre 1877 und de- husS Beschaffung der Mittel zur Tilgung der 187? und 1878 leinp»rür emittirten LreditbilletS ist heute veröffentlicht worden. Der selbe beziffert den Betrag der noch umlaufenden Obligationen der bproc. Anleihe von 1877auf 263800000 >l. DieEinstellung der Zinsenzahlung für die 5 Proc. Anleihe von 1877 hat der Finanzminister mindestens drei Monat vorher anzukündigen. Dir Bedingungen für den Aus- tausch der Obligationen dieser Anleihe gegen neue sproeentige Obli. gationen werden durch den Finanzminister festgesetzt. Denjenigen Besitzern bprocentiger Obligationen, welche den erwähnten Um- tausch ablehne», werden das Nominalcapital und die Zinse« bi- zum Tage der Einstellung der Zinszahlung ausgefolgt. — Die neue Anleihe wird im Staatsschuldbuche unter der Bezeichnung „Russische sprocentige Goldanleihe von 1889" eiugetragen. Die Obligationen werden auf 125. aus »25 und 3125 Goldrubrl lauten, wobei 125 Goldrubel gleich sein werden 50l> Franc-, <101 deutschen Reichsmark, 19 Psund 15 Schilling 6 PenceS, 239 holländischen Gulden, 96'i, Golddollars. Die Zinsen werden vierteljährlich bezahlt, der Zinsengcnuß beginnt am 1. December 1888 (u. St.). Die Obligationen werden binnen 81 Jahren getilgt, die Auszahlung der Zinsen und de- Capita s erfolgt in Petersburg, Pari-, Berlin, London, Amsterdam und Ncw-Pork. Die Obliga. Konen sind für immer von russischen Steuern befreit. Die Credit- instttute, durch welche die Obligationen unterzubringcn sind, werden vom Finanzminister ausgewählt. Bekanntmachung, dt» Lii-gaie neuer Zinsbogri, ,» Sen auf den Etaat über» -eian-ruen 4pr«c. sächsisch-schlesische» Visriibahnaetirn betr. Gegen Rückgabe der in dem Termine 31. December 1888 ab- lausenden, zu den aus den Staat übergegangcnen 4proc. sächsisch- schlesischen Eisenbahnactien gehörigen Zinsleisten solle» v«ui 15. December dieses Jahre- an neue Zinsbogen, bestehend aus Zinsleiste und Zinsscheinen auf die 15 Halbjahrstermine 30. Juni 1889 bis mit 30. Juni 1896, bei der Staatsschulden»Buchbalterci in Dresden und der Lotterie-Dar- lehnScasse in Leipzig Wochentags während der Vormittagsstunden zur Ausgabe gelangen. Die abgelaufencnen Zinsleisten sind nach der Skummersolge ge- ordnet abzugeben, auch sind denselben bei der Lotterie-Darlehnscasse durchgchends, und bei der Staatsschulden-Buchhalterei in den Fällen, wo der Umtausch nicht sofort abgewartet werden kann, doppelte, die gleiche Ordnung einhaltende Mimmernverzcichnisse, zu welchen For- mulare bei den genannten Stellen zu haben sind, beizusügen. Der Umtausch ist von den Betheiligteu entweder persönlich oder durch Beauftragte zu bewirken. Dresden, den 26. November 1888. Der Landiagsausschud zu Verwaltung der Staatsschulden. Bänisch. Dermi sch te s. Leipzig, 27. November. *— Deutsche Reich? bank. Die Deutscbe Reichsbank erhöhte ihren Satz, zu welchen sie im offenen Markte Wechsel auskauft, von 3'/, Procen» aus 3*/, Procent. *— Ungarische 4'/,vrocentige Inoestittrte Anleihe. Sn der heutigen Börse war ungarische 4'/, Procentige Jnvestitirte Anleihe zu 98,50 erhältlich, dieselben schlossen zu diesem Course Brief. Zur Richtigstellung. In den Bericht über die letzte AuSschußsitzung des Deutsche» HandelStagrS svergl. gestrige Nummer) hat sich ein Fehler eingeschlichen: es Hecht darin mst Bezug aus die Gegenstände, welche aus die Tagesordnung des nächsten HandelStages kommen sollen: .,2) die Einiührung einer zweiten Stückgmclaste für alle Güter bet Aufgabe von I t uud mehr mit einem Frachtbriefe". Das ist jedoch aus den Vorschlag de- Herrn Schnoor-Leipzig mit großer Majorität abgelehnt worden. Dir halten es für nöibig, dies zu berichtigen, damit die Be- theiligte» nicht irre geführt werden. *— Zur allgemeinen Geschäftslage. Die erhöhte wirthschaftliche Thätiqkeit, welche sich allenthalben geltend macht, bildet den richtigen Untergrund für die gesteigerte finanzielle Arbeit. Banken und Bankiers haben zwar auch in den verflossenen Jahren nicht gefeiert, allein ihrer THStigkcit fehlte die natürliche Basis, die gesunde Bolkswirthschast. Der Landwirlh konnte seine Produkte nur zu gedrückten Preisen absetzen, der Industrielle seine Erzeugnisse nur mühsam und mit Schaden oder fast ohne Nutzen a» den Mann bringen. Die Eisenbahnen sührten Klage über Mangel an Frachten, sie konnten ihre bescheidenen Betriebsmittel nur mäßig ausnutze». Da-hat sich seit einiger Zeit ganz erheblich geändert. Heute vermögen die Eisenbahnen die Gütermengen nur schwerzu bewältigen; fast überall wird über Wagenmangel geklagt. Die Beschwerden, welche gegen die Eisenbahnverwaltungen erhoben werden, sind jedoch nicht ganz ge rechtfertigt, denn außerordentliche Tonjunctureu könncn nicht den Maßstab für dauernde Einrichtungen abaeben. Uebelstände dieser Art kann man sich schon gefallen lasten. Hält erst die günstige Ge. schästsconjunctur eine geraume Welle an, dann wird man sich auch für den gesteigerteu Bedarf einzurlchten verstehen. Jedenfalls ist e- huch erfreulich, daß auf zahlreichen industriellen Gebieten eine erhöhte Thätigkeil thalsächlich vorhanden ist und damit auch eine Ausbesserung der Preise Hand in Hand geht. -— Stadtbrauerei Wurzen vorm. F. A. Richter. Die heutig« Geueralverjamnilung, welche von 9 Actionairen in Ler- tretung von 259 Actionairen besucht war, genehmigte ohne Ber. baudluug den Rechnung-abschluß und die Bertbeilung einer Dividende vou 8 Proc., welche vom 28. November ab bei der Leipziger Bauk zur Sll-zablunq kommt. --- Planen, 27. November. Die billig« wageuladangssrift ist vtranlaffuug. daß heutzutag« Artikel zu Preise» zu habe» sind, für welch« man solch« früher nicht haben konnte. Bahn- brechend für Plauen war in dieser Beziehung die Firma Hermann Oheim daselbst. Dieselbe ist fortgesetzt bemüht, billige Waarea aus den Markt zu bringen, und sie hat in dieser Beziehung nach «eit hi» eine» gute« Rus. Erft heute (Dien«tag) früh sind aus dem hiesige» oberen Bahnhof« zwei Dopvelwaqen Pöklinge für genannte Firma ausgeladen worden. Das will doch etwa« sagenI Sellerie au« Pommern. Meerrettig au- Lieben»». Feigen, Apfelsinen und Eitronen aus Italien, Aepsel au- Steiermark werden von der Firma Herm. Oheim gleichfalls wagenladungsweise bezogen und von hier an» nach vielen Plätze,, zu billigen Preisen zum Berkaus gebracht. x En« »ritt Vogtlantzt, 26. November. Unter die,enigen Cladte de« Vogtlands«, die sich in de» letzten Jahren in industrieller Beziehung sehr crsreulich entwickelt baden, gehört Elsterberg. Dorthin wurde namentlich von Greiz aus die Kammgarn weberei verpflanzt, für welche jetzt mehrere große mechanische Webereien bestehe«. Diejenige von Otto L Wilhelm bat bereits das 25 000. Stück Waare fertig gemacht. Eng damit verbunden ist die Einrichtung neuer Färbrreien und Appreturanstalten, welche es den Fabrikanten der Kammqirnwaare. desgleichen denen sür halbseidene liachenrz ermöglichen, ihre Waare am Orte selbst veredeln zu lasten So ist eine neue Geidensärberei, die von der Firma W. Schubert -r E». errichtet wurde, schon sehr stark in Anspruch genommen. Oel-nitz i. S.. 26. November. Der hiesige „Bolksbote" schreibt „Seit mehr denn 6 Wochen haben die hiesigen ttohlenwerke unter Wagenmangel zu leiden, der in diesem Jahre geradezu unerquick- sich« Dimensionen angenommen hat und einzelne Tage die Höhe von über 50 Proc. des Bedarfes erreichte. Daß dadurch die hiesige Industrie schwer geschädigt wird, liegt aus der Hand, ebenso, das, «n etu« Erhöhung der Production unter solchen Umstanden nicht -«dacht uwrde» kan». Wie wir hör«», soll man sogar im Reviere schon in Erwägung gezogen haben, eventuell einzelne Tage der Woche Volkswirthfthastliches. Wl» für hstse» Lhell bestimmte» Sendungen sind »u richte» a» den vrrantworilichr, Redakteur desselben T. G. La»« l» Leipzig. zu feiern, da in Erfahrung gebracht, daß eine Abhilfe für di« nächste Zeit nicht zu erwarten ist (?), andererseits aber die Werke der Sisyphusarbeit d«s Abstürzen- und Verladen- und Wiederabstürzens der Kohlen, womit ein gut Theil der Arbeiter beschäftigt werden mußte, müde sind. Und dabei sind nach den statistischen Berichten aus den sächsischen Staat-bahnen vom Anfang Oktober bi- Mitte November diese- Jahre- gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahre- über 8000 Ladungen — ichlesische Transporte aus geschlossen — Kohlen überhaupt weniger verfrachtet worden. Unter dem außerordentlichen Verkehrsausschwung« muß also di« Kohlen- lndustrie leiden. Da ist Abhilse dringend nöthig." — Wir sind überzeugt, daß di« königl. Generaldirection gewiß Alle« thun wird, diesem Uebelstände, wie ihn der „Volksbote" schildert, abzudelsen. Frankenberg, 26. November. Frohe gehobene Stimmung herrscht seit einigen Wochen in dem benachbarten Ebersdorf, einem langgestreckten, etwa 2000 Einwohner zählenden Orte, in dem hauptsächlich Landwirthschast betrieben wird. Was bisher nur ge hofft und geahnt wurde, daß der Eber«dorfer Grund und Boden da- so geschätzte „schwarz« Gold", Kohlen, berge, ist nunmehr zur beglückenden Gewißheit geworden, da aus einer Gulsflur bei nur ca. 5 m Tiefe ein reichhaltiges Kohlenlager gefunden wurde. Der Wunsch vieler Einwohner von EberSdors geht natürlich dahin, mit Ausbeutung der unterirdischen Schätze möglichst bald zu be ginnen, und dofft man, daß dieselbe aus Grund eine- genossen schaftlichen Unternehmen- geschehrn wird. Bei einer gestern Abend in EberSdors stattgefundenen Bersammlung der Interessenten wurde letzterer Plan lebhaft befürwortet, doch scheint der Eigen« thümer des Grundstückes, auf welchem die Kohle gesunden wurde, wenig geneigt zu sein diesem Vorschlag beizutreten, sondern gewillt, aus eigene Rechnung den Kohlenabbau in die Hand zu nehmen. Die gefundenen Kohlen selbst sind bereit- in letzter Zeit von fach kundigen Berabeamten untersucht und sür brauchbar erkannt worden. Bestätigen sich, wie säst sicher zu erwarten ist, die fachmännischen Muihmaßungen, daß die Kohlenfiötze sich unter einem großen Theil von EberSdors ln bedeutender Mächtigkeit erstrecken, so würde tu den Verhältnissen des bis jetzt bescheidenen Dorfes bei seiner Lage mitten in einem umfangreichen Jndustrieb^irk und in nächster Nähe (ca. Stunden entfernt und nur durch Hilbersdorf getrennt) von dem sächsischen Manchester — Chemnitz — ein gewaltiger Umschwung eintreten. Glück auf! —r. Riesa, 27. November. Im Jahre 188? hatte die hiesige Svarcasse bei eine: Einnahme von 2 240 000 und einer Aus- gäbe von 2 100 OM einen Castenbestand von 140 000 >l — Die aus Anregung de-Gewerbevereins begründete gewerbliche Fort bildungsschule, welcde jetzt unter städtischer Verwaltung besteht, weist auf das Jahr 1889 einen Bedarf von 2000 auf. Die Scbule besteht aus 8 Zeikhenclasten. in welchen SonntagS-Unterricht eriheilt wird, und ouS 3 Abendclasten mit je 4siündigem Unterricht. Im Ganzen werden 28 Stunden Unterricht gegeben. Actiengefellschaft Chroms in Nltenburg. Am gestrigen Tage ist diese neugegründcke Actiengefellschaft unter obiger Firma in da- Handelsregister deS hiesige» AinlSgerichls eingetragen worden. Ter Sitz der Gesellschaft i>t Nltenburg Das Grund kapital beträgt 750 OM und ist in 750 Stück Nciien von je 1M0 Nennwerth zerlegt, welche aus den Inhaber lauten. Herr Bruno Woblsohrth von hier bildet den Vorstand der Gesellschaft. Nach dem am 6. November abgeschlossenen GeiclljchaiiSvcrirage ist Gegenstand des Unternehmens: die Uedernahme und der Betrieb der der Firma Gebr. Wohlsartv in Altenburg gehörigen Glacö Lhromo- nud Naiur-Cartoniabrik, sowie die Erwerbung. Pachtung oder Er- richtung von Anlagen zur Erreichung des gleichen Zweckes, oder zur Verwendung von Hillsstoffeit oder dergleichen, oder zur Verarbeitung ihrer eigenen Fabrikate. Tie Kaussumme im Betrage von 879950 ^1 wird den Herren Gebrüder Wohlsarth ge währt mit Uebeinahnie von 219 950 bereits aus den Fabrik- grundstückcn aushaltenden Hnvolbrken und Hingabe von 660 Stück voll eitigezahlie» Aktien. Die Gründer sind die Fabrikanten Bruno und Tuno Wohlsartb, die Kaufleute Felix Müller und August Zeutfchel, sämmtlich hier, und der Bankier Albert Kühne mann-Berliu. Als Mitglieder des ersten Aufsichtsraths sind bestimmt worden: Direktor Benno Franz in Crimmitschau, Fabrikant Camillo Drache in Altenburg, Fabrikant Emil Mahla in Remse, Bankier Albert Kühnemaun in Berlin und Fabrikant Cuno Wohlfarth in Altenburg. Zu Revisoren sind die Kaufleute Paul Thurm und Max Grumpelt bestellt worden. lc. Greiz. 26. November. Wie wir dem Berichte der hiesigen Handels- und Gewerbekammer aus 1867 entnehmen, waren im Bezirke derselben 7964 mechanische Webstiihle, 1016 Slrumps- stühle (in Zeulenroda und Umgebung) und 1579 andere Maschine» im Betriebe. ES waren 154 Dampfkessel ausgestellt, welche den Dampf sür 138 Maschinen, die zusammen 2201 Pjerdekräfte dar stellten, lieferten. Die Zahl der in der Industrie beschäftigten Per sonen betrug 8824 gegen 6680 im Vorjahre. In der Kamm- garnindustrie haben die schwankenden Wollpreise da- Geschäft ungünstig beeinflußt; doch ist es durch Anknüpfung p-riönlicher Be ziehungen möglich geworden, den Absatz »och Amerika zu steigern, auch in Rumänien, Spanien und Italien neue Absatzgebiete zu ge winne». Die Strumpswirkerei ging im Allgemeinen flau; da- gegen waren diejenigen Anstalten, die sich mit der Ausrüstung der Kammgarnwaaren beschäftigen, also Färbereien und Appretur-A». stallen, immer mit Aufträgen versehen. Berlin. 26. November. In der AufsichtSrathssitzung der Actien- gesellichast sür Metallindustrie vorm. Butzke berichtete der Borstand, die Lampenabtheilung habe im lausenden Jahr bisher größere Erträgnisse ergeben, wogegen die Metallabtheilung in Folge hoher Metallpreise etwa- weniger günstig gearbeitet habe. Der Gesammterlrag sei, wie im Borjahre, jehr befriedigend. Die Fabrik ist gegenwärtig lohnend beschäftigt. Berlin» 26. November. Die Prolongationsiätze wurdru heute wie folgt notirt: Oesterreichüche Credltactien 0,30—0.325 Rep., Franzosen 0,125—0.15 Rep., Lombarden 0,125—0.10 Dep., Dis- conto-Commanbit-Autheile 0,45—0,55 Rep., Deutsche Bank-Rctien 0,30 Rep., Bochumer 0.40 Rep., Dortmunder Union 0.N25 Dev., Laurahülte 0,20 Rep., Italiener 0.05 Dep., Ungar» glatt — 0,025 Rep., gemischte Russen 0,05—0,025 Dep.. 1884er Rüsten 0.175 Dep . 1880er Russen 0,35 Dep.» Orient-Anleihe 0,225—0,20 Dep., Russische Roten 0,50—0,30 Dep. Alle- mit Courtage. Berit«» 27. November, von der ».Disconto-Gesellschast" und der ».Norddeutschen Bank" ist hier rin neues Actien-Unternehmen unter der Firma Deutsche Geselischast sür Bauunterneh» mnngru gegründet worden, welche Eisenbahnen. Wege. Wasser kanten er. ausführea soll. Das Acttencapital Ler Gesellschaft, welche znerft den Bau der dieser Tage e»wädnlrn Venezuelabadn über nehme» wird, beträgt noch der „Nat.-Ztg." 3 Millionen Mark. *— Markenschutz ES ist daraus ausmerksam zu machen, daß nach g. 5 Nr. 3 deS Gesetzes über den Markenschutz vom 30. November 1874 die imJabre 1879 etagetrogenenZeichen »ach 10 Jahren seit der Eintragung vo» Amtsweqen gelöscht werden, wenn nicht die wrilere Beibehaltung «„gemeldet worden ist. *— Ja der Thronrede sind mit Genuathuung die Anzeichen eine« Aufschwunges der wirthschaltlichen Thätigkeil aus verschiedenen Gebieten hervorgehoben worden. Gewiß wird Jeder, welcher wirlhschaftspolilischen Partei er auch anqehören mag, e« mit Freuden begrüßen, wenn e« die Gewerbihäligteit de« Vater landes in einem oder gor in mehrereu großen Zweigen zu einem neuen «usichwuagr bringt. Zu untersuchen bleibt freilich gerade i» diesem Falle, inwieweit dieser Aufschwung einer naturgemäßen Be lebung de« wirthschastlichen Lebens im Inland« und im Auslände entioriaqt oder durch Preiscoalitionen. welche immer mckr die ge schäsiliche Tdätigkeit in der Großindustrie zu bei «reichen aniaiigen, künstlich olme jede Gewähr der Dauer berbeigesührt worden ist Immerhin ist es nicht ohne Bedeutung, daß >i> der Thronrede selbst eines solchen wirtbschaiilichen Aufschwunges gedacht wird, ohne daß dieUrsache desselben vor Allem in der Zollpolitik des deulschen Reiche« gesucht wird. Bisher hat es gerade die »sficiöse Presse sich angelegen sein lasten, jede-Anzeichen wirlh schastlichrn «usichwunge« al« eine glücklich« Folge der „seg'n dringenden" Schutzzollpolitik des Reiche« zu preisen^ In Wahrheit hat dir deuilche Gewerbthätigkcit in Len seit der zoll volitnche» Umkehr nnnmebr verflossenen neun Jahren viele Schwan kunqe» erleb»; fir hatte Zette» de« Ausichwnnq« und Zeiten de« Rückgangs durchgemacht. Unzweiselhajt sestgcstellt ist in diesen Jahren wechselnden Geschicke- nur, daß auch die schönste Schutzzoll- Politik nicht die Gewähr dauernden wirthschastlichen Wohlergehens bieten kann und daß Ipeciell die Belebung der deutschen Industrie immer vornehmlich von einer regeren Nachfrage des Aus landes au-gegongen ist. Die Erfahrung ergiebt darnach nur, daß Dentschland- wirthschaftliche Thätigkeil nicht durch eine einseitige Abschließung gegen den Verkehr mit dem AuSlande, sondern um gekehrt nur iu einem erhöhten internationalen Waareaaustausch eine wirksame dauernde Förderung erfahren kann. *— Vo» competentcr Stelle wird gegenüber einigen vom „Reichs- boten" unternommenen und vom „ReichSanzelger" nachgedruckleu Angriffen aus die deutsche Mühlrnindustrie, welche hier nach durch besondere Manipulationen die Preise des inländischen Getreides zum Nachiheil der einheimischen Landwirthschast herab- gedrückt haben sollte, ausdrücklich constalirl, daß die Mühlenlndustrie schon seit Jahren gegen die Mißbräuche, welche sich tm Getreide- Handel an den Börsen, und besonders an der Berliner Börse, heraus- «stellt haben, vorgeganqen und aus deren Abstellung gedrungen ist. Insbesondere hat die Mühlenindustrie die Einführung gesonderter -chlußscheine sür Rauhweize» und für andere Weizen, und die Er höhung deS LieserungSgelmchtS, namentlich für Roggen, schon lanae gefordert und das Vorgehen deS HantelsininistcriumS in dieser Be- ziehung mit großer Freude begrüßt, da« ihr endlich die Erfüllung lange gehegter Wünsche gebracht hat. *— Wie bereits gemeldet, beträgt die Summe, welche gemäß den Einnahme-Anschlägen aus den Zöllen, der Tabakssteuer, der Verbrauchsabgabe vo» Branntwein und der Reichsstenipeladgabe für die Einzel st aalen aus daS Etat-jahr 1889/90 zur Veriheilung gelangen soll, 281440 OM Davon würden Millionen ent- fallen aus: Preußen rund .... 170,1 Bayern 32.5 Sachsen ...... 19,1 Württemberg .... 11,9 Baden....... 9,6 Hessen 5.7 Mecklenburg-Schwerin . 8.4 Saedfen-Weimar ... 1.8 M cklenburg-Strelitz . . 0.59 Oldenburg 2,0 Braunschweig .... 2.8 Sachsen-Meiningen . , 1.2 Sachsen-Altenburg. . . 0.96 S.-Eoburg» und Gotha . 1,1 Anhalt 1.4 Scbwarzburg-Sondersh. . 0 44 Schwarzbukg-Rudolstabt. 0.50 Waldeck 0,33 Reuß S. L. 0.33 Reuß j. L 0.66 Schaumburg-Lippe . , 0,22 Lippe 0,74 Lübeck. ...... 0,40 Bremen 0.99 Hamburg. ..... 3.1 Elsaß-Lothringen ... 9,3 '—Börsensteuer. Die Einnahmen sind im October d. I. hinter denen des September zurückgeblieben, weifen aber tm Ber- gleich zum October 1887 ein erhebliches Mehr aus. Es betrugen nämlich im Ociober d. I. die Einnahmen an BSrfensteuer sür Sctilußlcheine 1 170 756^6 oder 512 829 mehr, für Werthpapicre 758 556 .6 oder 332 227 mehr als im Vorjahre. Jnsgesammt wurden vom April bis Ende October erzielt: sür Schlußscheine 6 906124 -6 oder 2 892 542 >l mehr, für Werthpapiere 4 271 963 Mark oder 1332 789 mehr. *— Die gesammte Reichsschuld beträgt nach einer dem Etat beigegedenc» Denkschrift: 1148 664 756,36 Davon sind 4proc. 450 000 000 ./i und 3'/,proc. 698664 756,36^4 Zur Ber- zinsung der ersteren sind danach im Etat für 1889/M 18 Millionen, zur Verzinsung der letzteren 18 480 OM in Ansatz gebracht. *— Verein deutscher Jute-Jndustrieller. In der am Sonnabend, den 24. d. M., in Berlin slatlgesundcnen Versammlung der Vertreter der vereiniglen deutschen Jute-Industriellen machte der Vorsitzende, Herr Commerzienrath Spiegclberg, die Mitlheilung, daß die erstrebte regelmäßige Dampfer - Verbindung zwischen den nord. deutichen Seehäfen und Kalkutta nunmehr im bevorstehenden Jahre zur Verwirklichung gelangen wird, indem sowohl die Bremer Dampf- schiffiahrls-Gesellichojt „Hansa", wie auch eine neue, unter Leitung deS Herrn Kirsten-Hambiirg begründete Gesellschaft eine regelmäßige monatliche Fahrt vo» Hamburg resp. Bremen nach und von Kalkutta refp. Bombay herzusiellen beschlossen haben. Sodann wurde constatirt daß zu den gegenwärtigen Auslandspreisen für Jutesabrikate, welche seit August um ca. 40 Proc. gestiegen sind und voraussichtlich weiteren Erhöhungen entgegensehen, eine Ausfuhr sich lohnend er weise und daß eine solche seitens derjenigen Fabriken, welche für ihre Erzeugnisje etwa noch weiter unter Contract gehe» wollten, in- Auge gefaßt werden könne. *— Berliner Vockbrauerei. Nach dem Geschäftsbericht wurden in 1687/88 95 746 b! Bier gebraut gegen 85118 bl im Vorjahr und verkauft 97 717 bl gegen 78 778 bt. Die Dividende beträgt bekanntlich 5 Proc. gegen vorjährige 6 Proc.. der Rückgang der Dividende erkläre sich dadurch, daß das Rctiencapital inzwischen um 1050000 .6 erhöht worden ist; die Schöngiesener Brauerei habe iür das erste Halbjahr ihrer Zugehörigkeit zur Geiellschast ein Erträgniß von 4V, Proc. ergeben. Die Ucbcrnabme dieser Brauerei, die Einführung de? neuen Gebräues und endlich daS 50 jährige Jubiläum der Gesellschaft habe im abgelaufencn Jahr besondere Ausgaben verursacht. *— Münchener Brauhaus, Actiengefellschaft ln Berlin. In der vorgestrigen AufsichtSrathssitzung legalste Direclion den ^ eine vorgeleglcn Bilanz hat die Gesellschaft 300 000 Bankierguthaben, 128 OM Effecten, ca. 175 000-6 Bestände, ca. 40000 Rußen- stände sür Bier, denen keine nennenswerthen Kreditoren gegenüber- stehen. Der Absatz pro October betrug 500 dl mehr als im Vor- jahr und auch der November weist einen ähnlichen Mehrabscitz auf. *— Die Große Berliner Pferdebahn bot beschlosten, den von der Stadtverordneten-Bersammlung gekorderten Betrag von 1'/, Millionen Mark sür die Eoncessiou einer Linie durch die zu verbreiternde Friedrichstrabe zu zahlen. Damit ist daS letzte Hinderniß sür die Verwirklichung des ProjecteS gefallen. Uebrigcns bat sich, ehe der Beschluß der Pferdebahn vorlag, das Bankhaus Soergel, Parrisius L Co. erboten, sür die Concclsionirung der betreffenden Linie die geforderten 1'/, Millionen z» zahlen. O Cröllwitzer Papierfabrik, Actien-Gesellschast. In der Strohkocherci sanv am 27. d. M. eine Explosion eine- Stroh- kocbcrS statt, wobei leider auch ein Arbeiter durch Verbrühung er heblich verletzt wurde. Der Betrieb erleidet keine Störung. Actienbicrbraucret Kelbra. Die außerordentliche Ge neralversammlung von« 24. November beschloß, vea (Handelsgesetz- ltchea) Sitz der Gesellschaft — jetzt Eisleben — nach Kelbra zu ver legen und in diesem Sinne da« Statut obzuändera. —v-u »er Rhön. Wie wir schon ln Rr.S24 de- „Leipz. Tagebl." andeuteten, gebt der Durchbruch de- Tunuel- an der Milseburg seiner Vollendung entgegen und wird der Durch- schlag in den ersten Togen des Monats December erfolgen. Der Tunnel hat um 80 w gekürzt werden müssen, da am Ende loses Gestein aogetoffen wurde. Immerhin bot er die respektable Länge von nahe an 1100 m. Grund und Boden diesseits des Tunnels ist bereits erworben, so daß die Strecke HilbcrS-Tann nun rasch im Bau gefördert werden kann. Ob eine Wetterführung von Tann nach Geisa und Bocha seiten- des weimanjchen Staate- ein- treten wird, ist bi< jetzt noch sehr fraglich. *— KSS'sche Bleicherei, Färberei und Appretur- anstalt, Haunstetten. AuS Augsburg, den 25. d. Mts., wird der „Fr. Z." geschrieben: „Nachdem das Consortium, welches vor Kurzem vieles Unternehmen erwarb, dasselbe an vie Firma Martini -r Co. weiterverkaust bat (man lagt mit einem Gewinn von etwa 200MO ^l). haben sich daraus Differenzen mit dem Vorbesitzer er geben. Der Letztere halte beim Verkant seines Unternehmens die Umwandlung desselben zu einer Acliengelellichast nn Auge und will mit dem Weiterverkauf an eine andere Firma nicht einverstanden fei». Wieweit sein Widerspruch sich aus rechtlich bindende Vertrags- Vereinbarungen stützt, ist nicht bekannt." *— Vom Eifenmarkte. Da« Vorgeben de- rheinisch-west fälischen Roteisenverbandrs hat feine Rückwirkung auch aus die demselben nicht aiigehöecndeu Siegerländer Werke auSgeiibt, indem daselbst Puddelrodeisen ebenfalls nicht mehr zu den Preisen der Vorwoche adgeg-ben, sondern um 0,50 bi< 1 per Tonne tm Pikisc höd»r gcvalle» wurde. *— Die Geschäftslage de- rheinisch - westsälischen Eisenmarktes bat. w e die „Rhein-Wests. Ztg." berichtet, wesent lich« Aenderung »ick» erlitten. Dieselbe ist >m Allgemeine» eine ruhige, obre sehr fest« und nach den Einzelbenchte» der letzte» Woche zu schließen, scheiut sich sogar jür manche Prodocte eine Besterung Jahresabschluß pro 1887/88 vor, wonach'auf die VorzuqSaciien i Dividende vo» 6 Proc. zur Bertbeilung gelangt. Nach der an,«bahnen. An sich betrachtet ist die Marktlage ketu^wrg« ei»» s» ungünstige, wie sie von einigen Seiten Hingestell» wird, und e« ist, wie gesagt, alle Aussicht vorhanden, daß da- Geschält iu nächster Zeit noch c>» Lebhaftigkeit zunehmen werde, besonder- scheiut die« in der Robriseiibranche mit Sicherheit erwartet zu werden. In Oberschleste» sind die Hütten in lebhaftem BeNcieb, sür die Gießereien reichen dir Arbeitskräfte stellenweise nicht aik und die Walzwerke sind tu au dauernder Thätigkeil. Die ausländischen Marktberichte lauteten ln der letzten Woche weniger erfreulich. DaS amerikanische Eisengeschästwar zwar stetig, doch haben einige Notirungen nachgegeben. Der engltlche sowi« auch schottische Markt waren tm Allgemeinen stiller, während der bel gische und französische Markt In letzter Zeit einige Fortschritte zeigen. — Für die einzelnen Walzeiiensabrikate und EisenbalmmateriaUeu galten Ende voriger Woche die folgenden Nollrungea (sämmtlich wenn nicht ander- bemerkt als Grundpreise per Tonne frei ab Werk): Stabeisea (aute Handelsqualiläi) 125—127.50 (einige Werke verlangen noch höhere Preise), Wüikeleisen 135 ^l, Bandeisen 125 ^l, Kesseldleche von 5 ww Stärke und dicker 170.6, Behälterblech« 150 ^l, Siegener Feinbleche 148—150 ^ll (rheinisch westsälischr Werke notire» sür Fein bleche höher), Grobbleche aus Flußeisen und Besiemerstahl kosten »ngeiähr 150 ^l, Siahlschienen 118—120 >l, complete Radsätze 315 und höher, Lose Achsen bis 230 Lose Bandagen aus Stahl 215—230 >l. Grubenichienen au- Stahl 110—115 ^ *— Der erste Versuch einer direkten Dampfschifffahrt zwischen Köln und Hamburg mittelst de- bisher nach London fahrenden sog. Rhei,i.Damvse>-S „Harmonie" kann als gelungen be trachtet werden. Das Boot legte die Hin- und Rückreise (über Rotterdam) iu verhältnißiuäßig sehr kurzer Zeit zurück. Die Aus- rechierhaltung dieser neuen Verbindung hingt natürlich jetzt vou ihrer Frequenz ab. *— Hörder Bergwerks- und Hütteu-Berein. Bou einem Actionair wird der „Bert. B.-Ztg. geschrieben: Angesicht- der Steigerung, deren sich die Germania-Schiffsbau- und Stettiner Vulcan-Aciien in letzter Zelt zu erfreuen batten, darf man wohl daraus Hinweisen, daß der Hörder Bergwerks-Berein in richtiger Erkenniittß der Situation bereits im abgelausenen Geschäftsjahr aus der Hermann-Hütte Erweiterungsbauten uud Einrichtungeu zur Fabrikation von Schiffsbau- und Küstenbesestigungsmaterial, sowie von Panzerplatten getroffen hat, und ist anzunehmen, daß bei dem großen Bedarf sür die Mariae und bei den wenigen Fabriken in dieser Branche dieser Gelellichafl auch Austräge zufalle» müssen. Der letzte Bericht spricht sich auch iu dieser Beziehung iu güuftigem Sinne aus. *— Lothringische- Eisengewerbr. Nach dem Ber- waltunqSberictite, den der BezirkSpräsideut v. Hammerstein dem lothringischen Bezirkstage vorgelegt Hat. ist nach mehrjährigem Rück- gange in Bezug aus die genannte Industrie im Herbste 1886 eine stetige Besserung eingetreten. Im abgelaufenen Jahre standen im Bezirke 20 Eisenerzbergwerke, 2 Sleinkoblenbergwerke, 8 Salinen, 6E,senhohosenwerke mit 19 Hohösen, 11 Eisengießereien, 9 Schweiß- eiscnwerle und 3 Flußeisenwerke mit 14 364 Arbeitern im Betrieb«. Der Gesammtwerth der Hervorbrinqung der lothringischen Berg-, Hütten- und Salzwerke betrug 10 648 417 -6 oder gegen 24 Pro«, mebr als im Jahre 1886. Auch im laufenden Jahr« ist die Geschäftslage der in Frage stehenden Werke recht befriedigend. *— Norddeutscher Lloyd. Einer Mittheilung der „Rrw- Norker Handels-Zeitung" vom 19. d. M. zufolge, hat der Eigen- lhünier des sranzösischcn Fischersahrjeuge- „Femie Edouard" von St. Vierre, welches am 14. April d. I. vom Dampfer „Fulda" auf den Banken von Neufundland in den Grund gebohrt worden war, den Norddeutschen Lloyd auf Zahlung einer Entschädigung lm Betrage von 15 431 K verklagt. München, 26. November. In der heule abgrhaltrnea sehr stark besuchten Generalversammlung der Münchener Kindlbraurrri fand eine mehrstündige lebhafte Debatte statt. Die Borschläge der Verwaltung wurden schließlich genehmigt und in den Aufsicht-roth sllns neue Mitglieder gewählt. *— Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft. Der Abschluß ergiebt einen Reingewinn von 301796 (1886/87 286186 ^6); davon werden 109 563 .6 (14 309 ^l) au die geletz- liche Reserve, 46 990 (44 775 ^i) Specialreserve überwiesen, 43 243 (38 059 >l) zu Tauttämen bestimmt uud 102 OM gleich 8'/, Proc. (8 Proc.) als Dividende vertheilt. *— Neue RechtSsormen für gesellschaftliche Unter nehmungen. Die Handelskammer sür den Kreis Mannheim hat a» den Vorstand des Deutschen Handel-tage- eine Beant wortung der von diesem gestellten Frage gerichtet, ob und in welchem Umfange in den Kreisen des Handels uns der Judustrle selbst eine Ergänzung de- bestehenden Rechte- durch Einführung neuer Recht«, formen sür gesellschaftliche Unternehmungen als ei» Bcdürsniß empfunden werde, und wen» ja, in welcher Weise diesem Bedürfnisse zu entsprechen sei. Die bezeichnet« Handelskammer beantwortete diese Frage durch folgende Resolution: Ja vollster Anerkennung der Thatsache, daß dasjenige Land, welches am reichsten in sicheren RechtSsormen sür die Vereinigung von Capital und Person ist, auch nothwendigcrweise wirthichastlich de» weitesten Vorsprung gewinne, empseksten wir die Ermöglichung, bei individualistischen Gesellschastcu die Bclheiliqung und die Haftung sämmtlicher Gesellschafter aus deren Einlagen zu bescheänkr»i»nd zwarlm allererster Linie sür colo niale Unternehmungen, nicht weniger aber auch sür wirthschaftliche Zwecke anderer Art; dagegen erscheint eine Vermehrung der collec- tivistischen Gesellschaften in keiner Weise geboten uud daS besteheude Gesellschaft-recht vollständig zureichend. Die zu erstrebende tndivi- dnalisitsche Gesellschaftsform müßte aber mit ausreichenden Cantelen im Sinne des Entwurfs Esser: II „Die Gesellschaft mit beschränkter Haslbaikeil, Berlin 1886" geschehen, nur unter Hinweglässnng der Bestimmung, daß schon durch '/« oller GesellschastSaatheile eine Ber- mehrung deS Gesellichastscapitals beschlossen und eine Reducirung der Antheile ver widersirrbenben Genossen herbeiaesührt werden kann. Prag, 26. November. Tie Aktiengesellschaft Eisenwerk Libschi tz erzielte bei einem Actiencapital von 200000 fl. einen Reingewinn von 60056 fl. gleich 30 Procent. Im Vorjahre wurde ein kleiner Verlust ausgewiesen. Die Generalversammlung beschloß, Le» Gewinn zu Abschreibungen z» verwenden. *— Eisenbahn Reichcnbcrg-Gablonz. Wie wir bereits in Aussicht gestellt haben, ist am 26. d. M. die Localbahn Rcichrn- berg - Gablonz eröffnet worden. Die Bevölkerung war in Massen herbeigeströmt, um an der F-ier theilzunchmen. Allseitig wurde der Wunsch nach dcm baldigen Weiterbau nach Tannwald, wofür die Conceision bereits Herrn v. Lmdhcim erlheilt worden ist» aus gesprochen. k. 6. Handelsvertrag zwischen Ocsterrrich-Ungaru und der Schweiz. Man schreibt uns au- Pest, 25. No vember: Der Abschluß des Handelsvertrages zwischen Oesterreich- Ungarn und der Scl w'iz ist in Ungarn mit Befriedigung begrüßt woldeii. Wie Ihr Coirejpondenl erfährt, sind in dem Vertrage 50 bis 60 Posten vo» beide» Seiten gebunden. Bezüglich der in den Tarif nicht aiisgenoiiimeiicn Artikel ist die gegenseitige Behandlung als meistbegünstigte Nation gesichert. Die Vorlage, betreffend den erwähnte» Aerlrcg, wird im ungarischen Reichstag am 3. oder 4. December einqebracht werden. Die Regierung wird den Wunsch nach unverzögerter Aerathung der Vorlage kund geben. ?. O. Pest. 25. November. Rcgulirung deS Eisernen Thor cs. Der Gesetzentwurf, welchen der CommunicationS-Minister in nächster Zeit »ber die Rcgulirung des Eiserne» Tho res dem Abgeordnetenhaus« vorlcgen wird, stellt die Selbstständigkeit der sür dieses Unternehmen erforderlichen Credit - Operationen fest und eriheilt der Regierung die Ermächtigung, vorläufig sür da- küns- tige Jahr üOOltOO fl aus den CaffeiibcstLnden in Anspruch zu nehmen, damit es der Regierung ermöglicht werde, zu einer Credu- Operatio» sür diesen Zweck erst »ach zwei Jahren zu schreiten. Die Arbeiten zur Reguliriing des Eiiernr» Thores werden im August des nächsten Jahres ihren Beginn nehmen und zum Theil in StaatS- rcgie durchgeiuhrt, zum Theil a» Unternehmer vergeben werde». Zn de.i ersteren zahlen die Sprengungs - Arbeiten, zu letzteren die Steinaushäujungen. '—Die neu« rirssiiche Anleihe. Die „Magd. Ztg." berichtet, daß in Folge der 8l Jakre betragenden Tilgungsdauer der neuen r„'siich''ii Anleih' a'gennocr ker Tilgungsdauer Ler 1877er Anteil'« (37 Ial, er D enn Ler erst ren nur 16'/, Mill. Mark, uni I'/, Mill. Mail weniger als bisher, beaiiipruchcn würde. Die ruisischc Regierung würde alio, ungeachtet des um 125 Mill FrcS. höheren Noininalbctrages der neuen Anleihe, annähernd 2 Will.
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