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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-30
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1888
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fortwährenden verjllngungkpreceß sich frisch und auf der alten Höhe erhalten. Za Berlin macht sich die Concurrenz der neue» Theater bereit» sühlbar; selbst da- Berliner Theater ist nicht immer auLverkausl; mir lesen in den Blättern die Bemerkung, daß. wenn die »tars nicht aus dem Zettel stehen, der Andrang des Publicum- auSdleibt; eS ist eine Schattenseite Le» Unter nehmens von Ludwig Barnaq, welche» sich bisher so glänzend bewährt hat, baß die auf dem Zettel fettgedruckten künstlerischen Größen, zu denen natürlich der Tirector selbst gehört, eine Art von Selccta bilden, die mit dem andern Ensemble schwer verschmolzen wird. Hosjentlich gelingt eS Barnay, sie zu» sammenzuhalten; denn diese Sterne haben alle etwa» Ceulri- sugale» und schweifen gern in anderen Sphären umher. Da» neueste Ereigniß de» Barnay-TbeaterS war die Aus führung der „Eva" von Richard Boß, die den Antheil de» Publicum» bi» zum Schluß fesselte. Die Kritik findet, daß da» Stück etwa» Peinigende» habe; Nur belauern, baß da» schöne Talent von Richard Boß. VaS ansangS so ver heißungsvolle Bahnen einschlug, sich jetzt ganz die SensationS- slücke der neusranzvsischcn reip. norwegischen Schule zum Muster genommen hat. „Alexandra", „Eva", „Brigitte" machen von sich reden und werden gegeben; aber wir sürchtcn ebr, sie überleben nicht die Saison, denn sie baden etwa» Unge- undeö. DaSliegt indenStossen: gesellschasl>icheEo»fIictemüssen ehr ausgedauscht werden, wenn sic Kuallesjecte für die Bühne stervorrüsea sollen; doch auch die verzwickte Genialität Zbsen'S, die jeden gesund denkenden und suhlenden Menschen zur Ver zweiflung bringen muß, findet ja begeisterte Anhänger. Zn der Nolle der Eva ging der „Stern" der Frau Niemann - Raabe dem Barnay-Thcater auf. Tie reizende Naive von ehemals ist längst eine glänzende Sensalionsschauspielerin geworden, die lachen und weinen kann wie keine andere — und eine solche Eva vermag selbst einem Kritiker, der seinen alten Adam »icht lo» werden kann, wenigsten- für einen Theaterabend die Mucken zu vertreiben. Da» vermag wohl auch Fräulein Petri, die am Hosburgtheater Zbsen'S „Nora" so vor züglich spielte, daß die Kritik voll ihre« LobeS ist. Tie Concurrenz der Berliner Theater hat die Frage über die Ausschließlichkeit der AussührunzSberechtigunz für einzelne Stücke in den Vordergrund gerückt; es kam bereit» zu einem Conflict zwischen dem Hoslhealer und dem Berliner Theater, «»dem Graf Höchberg der Direclion de» letzteren die Auf führung deS Wilbrandt'schen Einacter» „Jugendliebe" verbot, aus sein ältere» Aufführungsrecht gestützt. Die Direction der deutschen Genossenschaft dramatischer Autoren Halle allerdings dem Berliner Tbeater die Berechtigung zur Aufsührung ihrer älteren LerlagSwerke in Paufcb und Bogen ertbeilt und eS versäumt, die Werke auSzunrhmen, aus welche bas Hostheater ein nachweisbare» Recht auS früheren Zeiten besitzt. Die Presse erging sich deshalb in Vorwürfen gegen die Genossen- scbaft, doch darf dieselbe jedenfalls für mildernde Umstände p'.aidiren; Herr von Hülsen hatte seiner Zeit nur für einige Stücke die Ausschließlichkeit für da» Hostheater in Anspruch genommen; andere, wie z. B. gerade „Jugend liebe". sind am Deutschen Theater in Berlin und an ancerea Berliner Bühne» ohne Anstand gegeben worben. Die An nahme, daß die Hosbühne da» Stück überhaupt sreigcgeben, lag deshalb nahe; mindesten» herrschte mit Bezug aus die ganze Frage bisher eine, wenn man will, laxe Praxi». Seit dem nun mehrere Concurrenzbühnen ausgetaucht sind, hat da» Hostheater die Zügel wieder strasser angezogen und mit dem Wilbrandt'schen Einacter ein Exempel slatuirt. Die Am gelegenbcit ist übrigen» durch da» Entgegenkommen aller Be> ibeiligtcn freundlich geordnet worden; namentlich hat Gras Hochberg in liberaler Weise dem Barnay-Tbealer alsbald die Eriaubniß zur Ausführung mehrerer größerer Stücke erlheilt, aus welche die Hosbühne ein ausschließliche» Recht hak. Ohne Frage hat daS Publicum einer Hauptstadt wie Berlin ein Interesse daran, baß ältere Stucke, das heißt solche, die nicht in den NovitätenkreiS des letzten Lustrums oder Jahrzehnt» gehören, ihm stet» zugänglich erhalten wer ken und nicht unter dem Sargdeckel irgend eine» TbeaterarchivS für immer vergraben liegen, während andere» Bühnen ver boten ist. sie zum Leben zu erwecke». Diese Ansprüche erhebt aber auch das Berliner Hostheater keineswegs: in dem Regu lativ. welche» von den hervorragendste» dramatischen Dichter» unterzeichnet worben und sür diese ebenso bindend ist wie für daS Hostheater. ist ja gleichsam der Riegel von einem solche» Erbbegräbnis dramatischer Stücke sortgeschoben worden. Als die Theater von Hannover, Kassel und Wiesbaden in die Verwaltung der preußischen Hosbühne übergingen, wurde von dem Unterzeichneten, der damals in Berlin zur Wahrung der Autorenrechte bei diesen Bühnen als Vertreter der Genossenschasr dramatischer Schriststeller mit der Inten ca»z verhandelte, gerade dieser Punct besonder» ins Anae ge jagt und eine Elausel vereinbart, welche später in da« Regu lativ de» Hostheater» überging. Diese Elausel besagt, daß wenn ein Stück, sür welche« da» Hostheater ältere Bcsitzrechle in Anspruch nehmen kann oder welche- dasselbe neu erworben hat. zwei Jahre hindurch an ihm nicht gegeben worden ist, dem Autor da- Recht zustcht. das Hostheater an die Aus führung zu mahnen, und wenn diese bann im Lause von vier Monaten nicht stattfindet, daS Hostheater seinen auS schließlichen Besitz verloren hat. Dadurch aber ist dem Publicum da» Recht gesichert, ältere Stücke wieder auf geführt zu sehen. Dieser Punct ist bei den Erörterungen der einschlägigen Verhältnisse in der Berliner Presse bisher nicht brachtet worden. Wenn die Autoren und die sie ver tretende Genossenschaft von dem betreffenden Paragraphen de- Regulativ» noch nicht Gebrauch gemacht haben, so lag die» daran, daß die Frage bisher keine brennende gewesen und überhaupt immer durch gegenseitige Verständigung gelöst worden ist. Auch finden viele Autoren ihre Stücke bei der Hosbühne am besten ausgehoben und eine Wiederaufnahme der Ausführungen an vieler, selbst nach einer Pause von mehreren Jahren, bietet ihnen eine Aussicht, aus die sie nicht verzichten möchten, die ihnen aber leicht verloren gehen könnte, wenn die Stücke inzwischen an andern Bühnen abgespielt werden. Rudolf von Gottschall. Trohe» — der so schön g-zeichnete Ueberganq zur echten Weiblichkeit, diese seinen Ausgaben der Darstellung wurden nur äußerlich gelöst und selbst in dieser Beziehung nicht ein mal vollkommen. Man denke an die drohenden Gederdeu Katharine»» gegen die Dienerschaft im letzten Acte, da» Spiel mit dem Tisch, den sie mit Pelrucchio um die Welle herüber» und biniiderzieht.a» VieArt. wie sie ihren Hunger durch heimliches Essen einer Semmel stillt, und man hat die deutlichen Beweise, daß Katharina wobt etwa» verschüchtert, aber doch keine andere ge worben ist. Und nun kommt die herrliche Ar:«: unvermittelt müssen wir in die resigniere Stimmung derselben binenilreten. und wir fühlen e» deutlich, hier sehlt die geistige Brücke! Nur die Hobe Bedeutung welche ich Frau Koch-Bossen» berger alS Sängerin beimrsje, veranlaßt mich zu dieser Auseinandersetzung, die durch viele Beispiele noch besser be gründet werden kann. Daß die Künstlerin den reichsten Dank des PublicumS erntete, kann an meinem Urlheil nicht» ändern. Die Aufsührung in ihren weiteren Theilen ist erst kürzlich ausführlich besprochen, deshalb ist ein weilerer Hinwei» aus die Darstellungen der Herren Schelper, Köhler. Hed- mondt. Grengg. der Frau Krammer überflüssig. Für die Rolle de» Diener» möge man in Zukunft Jemand wählen, der singen kann, sei eS auch nur wie «in Bedienter, aber Töne muß man hören! M. Krause. Neues Theater. Leipzig. 29. November. Frau Koch-Bossenberger. Kammersängerin au» Hannover, welche gestern die Katharina in der Götze'schen Oper „Der Wioerspänstigen Zähmung durchsührle, ist vorwiegend Coloratursäiigeriir. hat also den Schwerpunct ihrer künstlerischen Thätigkert aus ganz anderem Gebiete al» Frau Mora »-Olden. Die Hannoversche Dame ist eine sebr tüchlize Künstlerin. Zwar ist die Stimme schon etwa» verblüht, zwar ist auch die Erscheinung dem Bilde widersprechend, welche» man sich von dem wilden Kälbchen macht: aber da» sehr große Geschick sowohl in musikalischer al» darstellerischer Beziehung vermochte fast immer über jene Mängel hinwegzutäuschen. In einem Puncle ist Frau Koch Bossenberger sogar allen ihren Vorgängerinnen über legen: in der merkwürdigen Lebendigkeit der Auffassung. Wie da» glühte, sprühte und wellerleuchicle. namentlich ,m ersten Act! Man wuroe von dieser Drastik der Auffassung förmlich geblendet, um allerb ng» nach der ersten lleberrajchung um so deutlicher erkennen zu müssen, daß die Künstlerin in Mimik und Geste de» Guten viel zu viel spende. Die Grenzen de» Schönen dürfen auch in der lebendigste» Auffassung nicht verletzt werben. Diesen unumstößlichen Grundsatz echt künstlerischer Darstellung hat Frau Koch Bossenberger oft genug aus dem Auge gelassen. Ihre Miene verzerrte sich zur Grimasse, ihre Geberden waren ujt übertrieben, und darunter litt bei allen Vorzügen doch bin und wieder der Gesang. Was aber bei der offenbar sehr geistvollen Künstlerin doppelt aussiel, da» war der Mangel an wahrhaft künstlerischer Entwicklung de» Katharinen-Eharaklers Da» allmälige Schwinden der Wildheit und de» unbändige» * Leipzig, 3V. November. Man schreibt un» au» dem Bureau de» SladttheaterS: ,,E» dürste sür viele hiesige Opernsreunde von Interesse sein, vo» einem glänzen den Anträge, den unsere vortreffliche Künstlerin Frau Bau mann jüngst erballen, zu erjahren. Frau Baumaiin sollte an Stelle der abgehendcn Frau Schröver-Hansstängt an da» Srgttthcaler zu Frankfurt a. M. mit einer JahreSgage von 20 000 --k engagirt werden. Frau Baumann mußte indeß den Antrag ablebnen, da sie noch aus Vier Jahre der Leipziger Oper verpflichtet ist. * Leipzig, 30. November. Heute Freitag Abend findet >m Neuen Theater da» Gastspiel der kql. Kammersängerin Frl. Therese Mallen vom kgl. Hostheater in Dresden statt. Frl. Malten singt bekanntlich die „Bruunhilde" in der Walküre", ein ganz hervorragender Genuß sür unsere Opern- srem.de! Die Vorstellung nimmt um 6 Uhr ihren Anfang. * Leipzig, 30. November. Die gestrige Notiz, bctr. den Univ erjitätssängerverein zu St. Pauli, muß dahin berichtigt werden, daß daS WeihnachtSsest am 1 I. December (nicht wie fälschlich gedruckt am 1. Dccember) stattsinbet. * Leipzig, 30. November. Der akademische Ge sangverein „Arion" hat die Einladungen zu seiner dies jährigen, Sonnabend den 15. December, Abends 7 Uhr im großen Saale dcS Krystallpalastes staltfindenden Weihnacht» Bescheerung ergeben lassen. Der Reinertrag vom Erlös der Programme, welche zum Eintritt bercchligen, ist auch in diesem Jabre zum Besten der Ehristbcschccrung sür Kinder würdiger Armen bestimmt. Außer Werner Alberti werden, wie schon angckündigl, noch andere hervorragende Künstler bei tem am Monlag Abend in der Alberlhalle stallfindcnben Eoncert Mitwirken. Ersreulicherweise ist eS gelungen, die königlich preußische Hos- sängcrin Frl. Leisinger, die gestern in, Gewandhause aus trat. zu gewinnen. Auch die großherzoqlicd sächsische Hoj schauspielenn Frl. Lindner, welche een Prolog übernommen hak. ist einer sympathischen Ausnahme sicher. Wenn wir schließlich noch unsere Frau Metzler-Löwy, die Herren Rehbcrg und Homeyer. sowie den 200 Sänger zählenden Sängerbund Teutonia nennen, so werden die Besucher jenes EcncertcS sicher sein, daß ein genußreicher Abend lhrcr wartet. Besonder« weisen wir übrigens aus die ausnehmend billige Normiruiig der Platzpreise bin. Der Vorverkauf der BillelS findet von beute ab in der Vcgel'scheu Kunsthandlung statt. i Leipzig, 29. November. Der Dirigent de» Männergesang Vereins „Apollo", Herr Camor Zehr selb, beging vor einiger Zeit sein 25jährigeS Dirigeuten-Jubiläum. Bei dieser Gelegen- beit wurden dem Jubilar überaus zahlreiche Bcwciie der Anhang lichten und Treue z» Theil. — Hier anschließend sei der Bemerkung Raum gegeben, daß der „Apollo" unter Mitwirkung des Verein- Leipziger Zithersreunde kommende» Montag einen GejelljchastSabcnd veranstaltet, dem eia unterhaltende- Programm zu Grunde liegt. * Ter Gesangverein „Lyra" feiert nächsten Sonntag, den 2 December, sein einunozwanzigstes Stiftungssest. Ge nannter Verein, mit welchem sich vor einigen Jahren der hiesige Männer.Gesangverein „Reunion" vereinigt Kat, begeht dasselbe i» den Sälen des Hotel de Pologne und werde» dabei auger den Mitglieder» auch »och andere musikalische Kiäsle milwirken. DaS Orchester dirigiri Herr Musikdirector Eylc. Dem aus 13 Nummern bestehenden Musik-Programm schließt sich Ballvergnügeu an. * Neustadt, 29. November. Gestern Abend wurde im Saale deS Nenstadler GastboseS zum Besten des Schrebervereins der Nord, vorstco tiöi ser LewzigS eine Abendunlerhaltung abqehalten, die in sehr günstiger Weise verlies. Ei» zahlreiche- Publicum war er- ichiene» und wurde ohne Zweckel durch das Dargeboteue sehr be- sriedigt. waS der reiche und ungctheille Beckall bezeugte. Zum Bor »rage gelaugten verichiebeue Lieder sür gemckchien Chor, von denen wir als woblgeluiigen nennen wolle» „Abschied vom Wald« von Mendelsiohu-Äar»bo!dy, „Wohin mit der Freud" von Fr. Siichec und „Mein Schätzeleia" von A. Dreqert, letztere» von einem Männerdopvelqnariett gerungen. Einen schöne» Ersolg ernteten auch zwei Vorträge für Violine von H. Die», Phantasie und Lapricc in ungarischer Weise, die der lunge Tomponist selbst spielte. Eine schöne Ueberraichung brachten ebensolls die Herren Schäfer und SiegeSmuud; ersterer reproducirte ein Loacert von Sachse und ein Adagio von Kuh» sür Posaune, letzterer ein Eonceristuck von Klnghardt für Oboe. Beide ernteten für ihre geradezu kUntlleriichen Leistungen stürmischen Beisoll. Die Be gleiiung der Solostücke wurde von dem Pianisten Herrn Becher in präcijer Weise ausgesührt. Nach dem Loncert fand ein kleiner Ball statt, der die Theilnehmer noch laugr heiter und fröhlich bei sammeu hielt. k Gera, 25. November. Da« am SvätuaLmittage de- heut gen Todteusest. Sonntages in der St. Johanniskirche stailgekabte 21. Concert de- Vereins sür geistliche Musik qualificirle sich als eine des nunmebr seit länger al- zehn Jahren da« schwierige aber auch dankbare Feld des AircheugeiangeS mit schönem, durch schlagendem Erfolge vslegeuden Verein» würdige Darbietung. Der Musikplan enthielt als größeres Werk Robert Schwalm'» opu» 65, die Caniate „Der Jünaling zu Rain" lür Cdor, Soli und Orchester oder Orgel — Dichtung von Julius Sturm — und sieben Nummern kleineren Umiangs. Wenn wir zunächst diesen — es sind: ein Gradoale von Bortniansky, eia Suoatu» von Lotti, die Arie „O hör'mein Fleh'n" au» Händel'» „Samloa eine Motette von Melchior Frank rc. rc. — einige Worte widmen, so betonen wir auch au dieser Stelle gern, daß die srükerea Vorzüge de» Vereins, eine wobltduende Reindeit der Intonation eine einwandfreie Voealckalion. Wokllaut der Accorde verbürgend« Richtigkeit des M ichunqsverbältnisse» der Stimmen Feindeil de» Maße« bezüglich des dynamischen Au-druckS, Sauberkeit der Heran», arbtiiung der Einzel-Figuren bei zutreffender Aussossung des Ge- lammtckorakters des Tonslücke» und als sundoaieiuole Ligrnschast Schönheit des Tones, daß diese Vorzüge auch dei dem heutigen Concerte wieder in erfreulichster, wohlig aamntheuder Weise in dir Eriteiaung «raten. So tönte z. B. da» eigenartig zu Herzen gehende „Amen" ta vortnionskv'» Gradaale, dos trotz der irohen Gottergebenheit de» Gesammlansdruckr« an eia lchmerzersüllte» Warum? erinnert, sehr ichön au». I» maßvoller Abgetüntheit und doch mit absoluter Sicherheit erfolgten die Eiuiätze in LotU» „8»uota,Ja durchsichtiger Klarheit rra» der Reichtbam der Figuration in di« Erscheinung In schöner, voller Rundung strömten die Bässe dobin, durch Wohllaut erfreuten die Tevürr, Der süßen Schöubeit der Frauenstimme» de« Vereins haben wir bereit« an anderer Stelle zn gedenken Gelegenheit gehabt. Der Hauch der Unberührtheit, stimmlicher absoluter Gesundheit, der dem Lone dieser Frauenstimme, anhasiet. bot eine» bestrickenden Reiz. Sr ichmeichelie sich auch heute wieder io« Herz. Er rührte. Die Wiedergabe der Melchior Frank'scheu Motette „Ja den Armen dem. o Herr Jesa Christ«" entbebrte der klassischen Ruhe de« An», druck«, wenn „ch der Sopran dominirtr. Günstig war hier di« Gelegenheit zum Verhallen de» EchlstHaccorde», da die Warte „zn sterben s,li.;I-ch" die musikalische Malerei de« Hinüberschweben« in die Sphäre der Ewigkeit, des Autgehea« nu All beraustordern. Al- meisterlich gerade ,n dieser Beziehung kennzeichaete sich die Wiedergabe eimS melodisch onmulhig gesührten Abeudliede« sür Violine und Orgel vo» Rheinberger durch die Herreu Loncert» Meister Groreo uud Siaviorgaaist Prüfer. Ein Cabinetstück des Vorirog« bildete dl« Wiedergabe der Sonate Nr. 3 sür Orgel von Mendelssohn durch Organist Prüfer. Die Wirkung des Litblingsliedes de« deimgegangeaeu Kaiser» Friedrich lll. voa Ra decke beruht aus der vollendeten Wirdergabe der Schluß worte jeder der drei Strophen „in dem Herren bin ich still". Ja dielen Worten leiht der Lomponist, nachdem er tu den voran- gegangenen Tarten da- Ringen eine« schmerzgequälleu Herzen» ge schildert. dem Ausdrucke der Versöhnung im Frieden mit Gott eine künstlerisch-prächtige Form. D e Arie au» Häadel's „Somson" wurde von Frl. Constanze Löwe au» Broniderg gesungen, einer jungen Dame, welche eine Altstimme voa seltener Schönheit, von süßem Schmelz, von bestrickendem Wohllaut in der Diese wie in der Höhe bejitzi, deren Schulung die besteist. Rodert Schwalm's „Jüngling zu Rain". mttOrgetbegleitung wiedergegeven, Himer- ließ den günstigsten Eindruck. Eia nähere» Eiagedeu aus das Werk selbst heben wir ua» für eine etwaige spätere Wiedervorsuhrnng desselben aus. Der Loiiipoaift hat da» Omuguo Le- alljüdischen Kikchengelange«, dem wir u. A. auch del Fesko begegnen, we uns düalt mit Glück, häufig ougewcndet. DaS Terzett — Alt, Tenor, Baß — „Herr, unser Gott" ist eine edel angelegte uud durchge- üdrt« Nummer, die Geartung aber de» Duett» — Alt uud Tenor — Di« Hilfe kommt vom Herrn" hat un». weil eS die Wesenheit des Duetts nicht in KaS Nebeneinander der Stimmensührung. sondern in das Nacheinander legt, weniger gefallen. Als gut durchgesübrt er weist sich dagegen die Schlußsuge. Die Hereinziehuag der Gemeinde in den Rahmen de» Werke« erscheint uns als ein relativ-glücklicher Gedanke, der nanieatlich dem Schlüsse Eindruck verleiht. Eia Andere» ist es sreilich, ob die Lautat- als „Luast".Erzeugnib da verträgt. Recht gut besetzt und ausgesührt waren die Solopartien. Der lickeaswücdige und verdienstvolle Leiter des Verein», Herr Gesanglehrer Ernst Winter, dars aus da» Concert mit Beine- diguag zurückolickea. (Eingesandt.) Fröbclveretn — Lehrergesangveretu. In dem Concert zum Besten deS Fiöbelvereint am 19. d. M. ist von Seiten de» Vorstände» de» FröbelvereiaS erklärt worden: Ebenso Hai uns auch der Leipziger Lehrcr-Vesaag-Berein in letzter Stunde im Stiche gelassen." Da aus zweimaliges Ansuchen eine Berichtigung nicht gegeben wurde, so erklärt der uiiterzrichncie Brreia hierzu: daß eine Aus- orderung zur Mitwirkung voa Seilen de- FröbelvereiaS überhaupt Vicht au Ihn gelangt ist. Der Leipziger Lehrer-Besaag-Lereio. C. B. Richter, Bors. Gemeinnützige Gesellschaft. )- Leipzig. 29. November. Die Gemeinnützige Gesellschazt hat aus die Tagesordnung ihrer morgen Abend slattsiiideiidcn Versammlung einen Gegenstand gesetzt, welcher die Aufmerksamkeit aller Volkssreunve vcrv cut: Den Kamps gegen die Unsittlichkeit. Auf der Haupt versammlung des Sächsische» Landesverbandes der Gesell schaft sür Äerbreitung von Volksbildung, die am 10. Juni dieses JahrcS in Ehemnitz staltsand, wurde dieselbe Frage von Herrn Geh. Regierungsrath vr. Böhmert (Dresden) >n einer Weise behandelt, welche die große Versammlung auf das Tiefste ergriff. In der daran sich anschließenden Be sprechung kam die einmüthige Ueberzeugung zum Ausdruck, daß diese Frage von allen «seiten mit vollem Ernste an- gesaßt werden müsse. In der morgenden Versammlung wird sie in der Hauptsache vom ärztlichen Standpuncte auS be handelt werden und zwar hat Herr vr. weck Taube, welchem aus diesen und dem eng damit verwandten Gebiete dcS ZiehkindcrwescnS reiche Erfahrungen zur Seite stehen, die Berichterstattung übernommen. Wenn auch der Gegen stand volle OessinNichleit der Verhandlung nickt zuläßt. so werde» doch auch Nichtmitglieder ohne Unterschied der Partei- stclluiig. welche den Kamps gegen die Uusiitlichkcit auch an ihrem Thcile zu fördern gesonnen sind, auf die Meldung beim Vorstande Zutritt finden. Gerichtsverhandlungen. Königliches Lautzgertcht. II. Llraskammer. I. Der Schreiber Gustav ASots Heyne an» Bautzen, weicher zuletzt bei einer h esigen tausinänuischen Firma beschästtgt war. Halle ai» 2. October de» Beirag vo» 68 ^ zur Emzablung bei rer Post erhallen, war adec nicht wieder zum Principal zurückgekehrt, sondern hatte dar Geld innerhalb etwa 14 Tagen verthaa. Man saad den Angeklagten zuletzl in einer Wirihichast vor, von wo aus seine Arrelur erfolgte. Der Angeklagte batte aber nicht allein da- Geld, wildern anch daS PostquitiuiigSbuch des Principals mitgenommen. Der Angeklagte will nach seiner Behauptung sich während der Zeit s.ineS Verichwundeiiseins in einem solchen geistigen Zustande be- suiiden haben, daß er von Nichts wisse. Es erwlgte die Lerurtheiluug Heync'S wegen Unterschlagung rc. zu 4 Monaten 4 Tagen Gesängniß. II. Die gegen den Dienstknecht Friedrich August Brenner au» Roitzsch wegen Vergeben» gegen 8 178,3 dc» R.-Llr-Ges.-B. erhobene Anklage wuide unier Ausschluß der Otffenllichkeit ver handelt und der Angeklagte zu 1 Jahr Gesängniß und 1 Jahr Verlust der Ehreurechie vcrurthe.lt. Der GerichiShos bestand aus den Herren Landgerichts-Direclor Sieber (Präsid.). Laickgerichis-Räthen Wolf, Meiich, Barih und von Sommerlalt, die Anklage führte Herr Slaaltanwalt llr. Thieme. V. Ltraskanimer. Der Handarbeiter Johann Gottfried G. and dessen Ebesrau Wilhelmine verehel. G auS Connewitz waren de» Widerstand» gegen die Siaalsgewalr, der Beamiendeleidigung bez. Gesangenbesreiunq beschuldigt. Beide Eheleute wohnen un Louiiewitzer Armenhauje und haben sich, trotzdem sie Miethe zahlen, der Hausordnung zu Unterwerken. Eine in dieser Hausoiduung geirosseoe Bestimmung gehl dahin, daß sich die Armcnhaurbewohaec gegenseitig Abend» keine Besuche abftaite» dürfen. Am 4. Juli d. I. war nun zu der verehel. G., welch« krank darnieder lag. eine bekannte Frau aut Besuch gekommen, und als der Armendausverwaller, Schutzmann W., die» erfuhr, ging er gegen '/,9 Uhr Abend« in die G.'tchen Wohn- räume und wie« di« Frau hinaus. Als B.. der gerade nicht anweirnd war, beim Nachhausekoiiiuiea voa der Maßregelung «einer Frau bürie, war er sehr anigebracvl. A», nächsten Tage gegen 8 Uhr Abend- bemerkte er den W. >n> Garten und nun machte er teinem Aerger Lust, indem er aus W. svrigesetzt schimptle. Anlang« igaonrte dieser die Predigt, als G. aber nicht aushörte, nahm er ihn kurzer Hand beim Krane» und beförderte ihn i»s Hau» bineia. Bus der Trrvve stemmte sich G. mit den Füßen «in und suchte sich voa W. loszu reißen, woraus dieser ihn nunmehr sür arretirt erklärte, vorläufig aber lvSließ. G. ging nun ruhig in seine Wohnung, inzwischen holte W. aber seine Uniform angelegt uud gleichzeitig nach der Wache um Unterstützung televdonirt» woraus noch zwei Schutzleute er- schiene». Die drei B amten gingen non nach G.'s Logis und trafen diesen beim Abendbrod an. W sarderte G aus, mit nach der Wache zu gehen, doch G. weigerte sich und hiernach griffen die Schutzleute zu. um ihn mit Gewalt sortzatraasportireu. Et entstand «in Heidenlärm; die kranke Frau G. kam derbeigelausen und uater- ftützie ihren Mann in seinem Widerstande, wobei sie auch den Schutz mann N. in den Finger b>ß und weidlich schimvste, so z. B.: „DaS ik ke u Kunststück, wenn drei zuuge Männer über einen alten, 'ahmen Man» dersallen!" u. s. w. Hierbei wollen wi bemerke», daß G. wirklich lahm ist uud auch einen verkrüppellea Arm hat. Die kck»i»leuie sakra zuletzt ein. daß eia großer Auslaus entstehen müsse, wenn sie G. zur Wache ichofflea und ließen von der Arretur ab. doch stellte »na ihre vorge etzte Behörde Slras- antrog wegen Widerstands rc. und die G'ichen Eheleute wurden daroushin vom hirsigeu königl. Schöffengericht zu je l4 Tagen Gesängarß veruriheilt. Da sie hiergegea Beruiuag eialegira. io verdaadelte jüngst da» königl. Landgericht über die Sache. Die vewettansnadme ergab indessen eia sür die Angeklagten derart un günstige« Resultat, daß da« königl. Landgericht nur da» «rstinstanz. liche Urtheil kosteapfkichtig bestätige» konnte und demgemäß do» Rechtsmittel verwarf. Eine Aeakerong trat iusosera ein, ol der Gerichisdos bas Delicl der Geiaageabesreiuag lalle» ließ und nnr Widerstand rc. und Beleidigung sür erwiesen ousah. Ei» Morkthelser, der sich am Eigeathum seiner Brodherreu ver griffen hatte, stand jüngst vor Gericht Wie w.r s. Z. mitqetheilt, wurde voa der Criminalpolizei ein Marktdelser in Hast genommen, welcher eine größrre Partie Lötdzina gestohlen und verkaosi hatte. Es war oer Marktheiser M, welcher in einer hiesige» Eise,Hand- lnng angestellt war. Derselbe hatte »i» 1b. Oktober b4 Pfund Lötkzinn au« der Niederlage gestohlen. Vorläufig blteb der Dieb- stahl unbemerkt; am nächste» Tage wurde da» Fehlen diese» größeren Quantums Zinn jedoch entdeckt und verschiedene Umstände ließen M. als der That dringend verdächiig erscheinen. Wenn dieser ansangS auch beharrlich leugnete, so gestand er bei seiner polizeilichen Ber- uehiuuug zu, den Diebstahl begangen zu haben. In der Verhand lung wiederholte der Angeklagte lein Gestäadaiß und mit Rücksicht daraus billigte der Gertchishoj ihm mildernd« Umstände zu und er kannte aus 3 Wochen Gesängniß. — vo, der vierten Straskammer de» hiesige» königl. Land gericht» wurden verurtheilt: 1) der frühere Hilslboie Friedrich Karl Sündig aus Lonarnutz wegen Betrug» za 3 Monaten Be- sängniß; S) der Handarbeiter Andrea« Knopp au« Connewitz wegen gesöhrllcher Körperverletzung zu 6 Monaten Gesängniß. Nachtrag. »Leipzig. 29. November. Gestern Nachmittag L Uhr 35 Mm. tras mitteist Schnellzug» ber Berliner Bahn die Prinzessin Friedrich Karl von Preußen mit Ge folge uud DieuersLast au» Dessau hier rin und reiste unter Benutzling der Verbindungsbahn mit dem Counrzug der Bayerischen Bahn Abend» 8 Uhr 15 Min. weiter über München nach Verona. — Denselben Vormittag 8 Ubr lO Mi», kam der Erbprinz von Anhalt-Dessau mittelst der Bayerischen Bahn voa München hier an und fuhr aus der Berliner Bahn um 9 Uhr 5 Min. weiter nach Dessau. — Heule Vormittag 1l Uhr tO Min. kam aus der TreScner Bahn der Fürst Reuß j. L. von den Jagden in TbaUwitz hierher zurück und reiste um 12 Uhr 5 Min. mittelst der Thüringer Bahn weiter nach Gera. * Leipzig, 29. November. Der Rath hat mit Zu stimmung der Stadtverordneten in Bezug aus die Dieb' und SchlachthosS-Ordnung einige Veränderungen bc schlossen, deren in der vorigen Nummer gedacht worden ist. Gelegentlich der Plenarberathung Uber diesen Gegenstand wurde auch aus de» vorliegenden Bericht de» Director« der Eenlral-Dieh- und SchlachlhosS-Anlage Herrn Bezirk-arzt Hengst Bezug genommen und au» diesem Berichte vez. aus eigener Anschauung hat die SchlachlhosS-Commission die An sicht gewonnen, daß die neue und umfangreiche Anlage al» eine gelungene angesehen werden darf. Au» dem Berichte ergab sich unter Anderin, waS die Frequenz der SchlachthosSaulage onlangk, daß der höchste Betrag an einem Schlachttage in de. Großviehdalle I5l, in der Schweinehalle 500 und m der Kteinviedhalle 800 betrug, daß in allen diesen Hallen die An lagen eine erhebliche Steigerung zulassen, daß aber eine baldige Vergrößerung nur binsichllich ber Markthalle sür Hornvieh nolbwendig sein werde und ebenso die Errichtung einer be sonderen Schweinemarklhalle, da bei der b>»heriqen Vereini gung von Groß- und Kleinvieh in der Markthalle Unzu- träglichkeilcn sich herausgestellt haben; ebenso stellt sich die Nott»ve»lügke,l deS Baue» eine» PserkestallcS sür die Pferde der Fleischer heraus, da der jetzige Zustand sür die Dauer unhaltbar sein würde. Bei den bezüglichen Erweiterungen ber Anlage hat man sich namentlich auch die Verhältnisse verg-genivärligt. wie sie nach Einverleibung der Aororle sich gestatten vürsic». — Am Freitag, den 30. d. M . werden die Arbe'.ter- züge zwischen Liebcrtwolkivitz und Leipzig, ab Lieberlwotkwitz früh 5,0, in Leipzig, Dresdner Bahnbos. früh 5,30. ab Leipzig. Dresdner Babnhof. Abend» 8.30, in Ltebertwolkwitz AbeniS 7.0. und der Persvnenzug ab Liebertwolkwitz Abends 7.55. in Leipzig. Dresdner Bahnhof, Abend» 8,25 zum letzten Male verkehren. — DaS Gastspiel der Meininger. Nachdem der Leiter der Ensemblegastspiele deS Herzogl. Sachsen-Mci- ningischen Hostheaterv. Herr Geh. Hosrath Ehroncgk. bereits am Mittwoch Nachmittag hier angelangt, folgte am Abend desselben Tage» die starke Künstlcrschaar. Gestern begannen die Proben zur „Jungfrau von Orleans", mit welcher die „Meininger" morgen. Sonnabend, schon ibr Gastspiel eröffnen. Die Vorstellungen nehmen tu» aus Weitere» um >/,7 Uhr ihren Anfang. WaS die Besetzung anlangt, so sei noch einmal hervorgehoben, daß in der Eröffnungs vorstellung das hier wohlbekannte Frl. Amanda Lindner die Titelrolle der „Johanna" spielt, während der von seiner Tbätigkeit am hiesigen Slattlheatcr hier noch in bester Er innerung stehende Herr Max Grube abwechselnd mit Eart Weiser in den Vorstellungen der „Jungfrau" den „Talbot" und „Nacul" spielen wird. E» sei ferner noch einmal daraus aufmerksam gemacht, daß jedes Repertoirestück einige Male wiederholt wird, daß aber ein einmal vom Repertoire abgesctzle« Stück nicht wieder in dasselbe ausgenom men werden kann. — Wie wlr erfahren, findet die Recitation von Herm. Riotte des geschichtlichen Schauspiels „Luise, Königin von Preußen" von Gustav Körner nicht Freitag, sondern küns- tigen Montag Abend >/,8 Uhr im Saale der I. Bürger schule bei freiem Eintritt statt. — Wir machen die Mitglieder de» Kunstvereins anch an dieser Stelle daraus aufmerksam, daß nächste» Sonntag, den 2. December, VonuitlagS >/,l2 Uhr. der erste Vortrag statlsinbet und zwar wird Herr Pros Itr. Schreiber über daS Malerbuch de» Leonardo da Vinci sprechen. --- Ter Dramatische Verein „JanuS" veranstaltet am Mittwoch, de» 12. Deceinber. Abend» 8 Ubr, im großen Theatersaale de» Krystallpalaste» eine ,.Woblthälig- keitSvorstellung zum Besten der Christbcjcheerung von Kindern würdiger Armen. — Wir machen Interessenten daraus aufmerksam, daß die hiesige F-rma Paul Focke L Co. bei der heute Freitag im Kcnsersaale ber Eeiilraldalle stattsindenden Ausstellung ber Polylechniichea Gesellschaft Fahrräder eigener Fabrik zur Ansicht bringt. — Der Canalbau am Kautz. Die Vrrscbleußungen Leipzig» waren in srükeren Zeilen sehr maugelbast. Nickt selten kam e« vor. daß mau sich an einzelnen Stellen du»ch sogenannte „Schwindgruben" zu helfen suchte, große gemaueite Reservoir», in welchen sich der Unrath so lange ansommette, di« die Notbwenvigkeit verlangte, ibn in — den Stadtgraben zu überlragen. Ein solche» Reservoir befand sich und bcfiiieck fick, erkalten und überwölbt, noch jetzt unter dem Augusteum. Es bat eine Tiefe von mehr als zwanzig Ellen und einen Durchmesser von mindesten» 10 Ellen. Der Raum wurde bei der Erbauung dcS Augusteum» gereinigt und für Zeiten der Gefahr al» geheime» Versteck für WerthsaLen beibeüatt n. Auch „der Kauy" erstellte sich einer solchen anmutbigen Nack- darichasl. AlS hier im Jahre l7l6 diese Hauplkloake aus- gefüllt werben mußte, ließ der Ralh vom Kautz bis zum Stadtgraben am PelerSthor in einer Länge von 300 Ellen einen Canal graben. Er mußte sehr lies angelegt werden, an eungen Stellen an 20 Ellen, und waren mit dessen Her stellung vierzig Arbeiter vierzehn Wochen lang beschäftigt. Beim Marklballenbau bürste die alle „Schwintgrube" wohl wieder zum Vorschein kommen. — Der Militair-Verein „Kaiserliche Marine" be ging am Dienstag in dem festlich geschmückten Restaurations local seine» Kameraden Möllmtz ein eigenartige» Fest. Da» Flvtlenmakerial de- Verein« war durch ein neue», schlank und scharf gebaute» Dollschifs bereichert worden. Aus einem Gestell stand der weit über l rn lange Täufling, reich mit Flaggen und Wimpeln geschmückt, ber Taus« darrend. Der Vorsitzende. Herr Lucko, hob in kurzer Ansprache hervor, daß bre stete Vergrößerung de» Verein» die Beschaffung eine« dritten Schiffe» nöthig gemacht habe und wünschend, daß unter seiner Flagge stete Einigkeit und treue Kameradschast wollen möge. E>n Salut von 2l Schuß au» den mit i Schwärmern belegten Geschützscharlea der Schiffe uud Feuer- ^ werk beschloß den Tausact. --- Berichtigung. Durch einen Druckfehler ist in ! der Miltbctlnng über die Wieber-Erüssnuug ber i T hoi» a» kirche „Ostern 1890 ' zu lesen. Selbstverständlich muß e» heißen: „Ostern lSS9."
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