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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-23
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1888
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Fünfte Beilage zum Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. A? 328. Freitag dm 23. November t888. 82. ZahMI1g. . Neueste Nachrichten. * Berlin, 22. November. (Fernsprechmeldung des „Leipziger Tageblattes.") SenalSpräsidrnt Dp. Drechsler beim Reichsgericht erhielt den Nöthen Adlerorden zweiter Classe mit Stern. — Heute Nachmillog gaben die Majestäten zu Core» der hier anwesenden Fürstlickkeilc» ein Galadiner zu lOO Gedecken. — Im Etat des Aus wärtigen Amte« sind 15 000 -ckl sür den Viceconsul in Zanzibar und für Süvwcstafrika ein RcichSzuschuß von 102 000 auSgesetzt worden. In der Begründung heißt eS: Der deutsche Commisiar konnte biSher weder einen großen Einfluß auSüben, noch die friedlichen Häuptlinge deS NamaqualandcS unterstützen. Es sei daher erforderlich, daß fo bald als möglich ein vom NeichScoinmisjar ressortirender Beamter in Namaqua stationirt und ebenso die Polizeimacht verstärkt werde. Die deutsch-freundlichen Eingeborenen wüsten von den au« dem deutschen UntervfficierSstanbe hcrvorgchcnden Jnstructoren unterrichtet uud mit Waffen zur Polizeimacht auSgebildet sein. — Warschau. Auf der Kreuzung bei Station Wileja der Warschau- Petersburger Bahn fanden, Zusammenstoß zwischen einem Güter- und einem Pcrsonenzuge statt. Beide Lokomotiven wurden zertrümmert, mehrere Wagen zer- stört, viele Paffagiere verletzt. Der Schaden ist bedeutend. — Wien. Der Gouverneur zu Fiume gab de», deutschen Geschwader zu Ehren eine Soirüe, welche eincn glänzen den Verlaus nahm. Gestern besuchte der Ches des deutschen Geschwaders, Vicc-Admiral Hollniam,, die Hasenanlagen. Das deutsche Geschwader geht heute Nachmittag nach Spalato in See. — Paris. DaS Ministerium beschloß, aus eine Verminderung des Etats sür Tonkin nickt cinzugehen und deshalb die CabinetSsrage zu stellen. Nachtrag;nm politischen Tagesbericht. * Aus Mecklenburg-Schwerin, 20. November, wird der .Bossischen Zeitung" geschrieben: Eine allgemeine Städteorduung giebt cS in den Groß- hcrzoglhümern Mecklenburg nicht. Jede Stadt hat ihre eigene, geschichtlich überkommene Verfassung, und diese Stadlversassungen laichen auch in Hauptpuncicn lhcilwcijc sehr weit von einander ab. sich einmal i» irgend einer Sladt das Verlangen nach einer A.nderung, so haben Magistrat und Bürgervertretuug sich uoer die» jelve zu vereinbaren uud diese Vereinbarung bedarf dann der landcS- berrlichc» Bestätigung. Aus diesem Wege Ist jungst sür die rnccklcn- burg-strefitzsche Stadt Stargard eine neue Stadlvcrsassung ge. schassen worden, welche mit den, 1. Januar 1880 in Wirksamkeit lr.ti. Daß die Stadt mit dieser ihrer neuen Ordnung noch nicht g- n; aus die Höhe ihrer Zeit gelaugt ist, wird man auS den nach, wig.'ndea Bestimmungen derselben euinehmeu. Der Bürgermeister wird vom Großhcrzog aus Lebenszeit ernannt. Die beide» Raid- Männer werden zwar von der Gesaimnthcit d:r Bürger gewählt, aber in der Weise, daß diese drei mit einem Wohnbause augcsesscnc Bürger dem Magistrat in Vorschlag bringen und letzterer die Aus wahl trifft. Auch die Aemler der beiden Rathinänner sind lebenS- längliche. Die Vürgerv-rlretung besteht aus 12 Mitgliedern, welche von den Bürgern aus ihrer Mitte aus sechs Jahre gewählt werden. Die Wahl bedarf aber der Bestätigung seitens des Magistrats. Bersagt der Magistrat die Bestätigung, jo hat die Bürgerschaft zu riner neuen Wahl zu schreiten; will sie dies nicht, so fällt der groß- herzogliche» Landesregierung die Emscheidung zu. Letztere hat sich auch die Abänderung der Sladivrrsassuug Vorbehalten. * Rußland scheint vor Ver Hand seine Absichten aus Bulgarien ausgegcben zu haben. Der Correspondent der ..Bossischen Zeitung" in Petersburg schreibt: .Die hier weilenden bulgarischen Emigranten lasse» den Kops hängen und hoffen nicht mehr auf einen Umschwung i» Bulgarien durch russische Einmischung, und die russischen Fürsprecher einer Intervention beginnen endlich der Thalsache, daß der Zar von Bulgarien nichts mehr wissen will. Glauben zu schenken. Fast klingt eS wir ein Epilog der bulgarischen Frage, wenn die .MoSk. Wed." au« .glaubwürdiger Quelle" berichten, die russische Diplomatie, in der Hoffnung aus eine vermittelnde Action Deutschlands getäuscht, beschäftige sich mit der bulgarischen Frage nicht mehr, di: jedes Interesse sür sie verlor. Bulgarien gelte sür Rußland verloren, sein Ein fluß dort endgiltig vernichtet, und nur wenige Diplomaten lebten noch der Hoffnung ans einen günstigen Umschwung in Zukunft; die Mehrzahl habe sich bereits mit dem Fiasco versöhnt. Endlich wird somit in der Presse ausgesprochen, was längst offenkundige Thatsache war. Auch die Weisung des KriezSministers, daß die der russischen Armee attachirtc» 00 bulgarischen Ojsiciere zum Schluß dieses Jahres sich ent schließen müssen, ob sie in den russischen Militairdienst treten oder Heimkehren wollen, scheint ein Ergebnis; LcS festen Ent schlusses des Zaren zu sein, die bulgarische Frage der Ver gessenheit anbeimzugeben." * Sowohl von der serbischen, als von der makedo nischen Grenze laufen fortwährend Klagen über die Be unruhigung der Grenzdistricte durch bewaffnete räuberische Banden ein. Wie der „Krcuzzeitung" nun aus Konstantinopel berichtet wird, werden diese Klagen dort in vollem Maße gewürdigt, und liegt cS in der Absicht der Pforte, geeignete Maßnahmen zu treffen, um die Nachbar gebiete vor solchen Uebersällen zu schützen. ES kennzeichnet dies jedenfalls den guten Willen der Pforte, den Wünschen der Balkanstaaten Rechnung zu tragen und aus gutem Fuße mit denselben zu verbleiben. Ob man aber mit Rücksicht aus die finanziellen Verhältnisse der Pforte, die ihr selbst die normalen militairischen Auslagen so schwer machen, nicht den guten Willen sür die Thal werde nehmen müssen, ist eine andere Frage. * Wie aus Konstantinopel gemeldet wird, wurde die außerordentliche griechische Mission, welch- dem Sultan die Decoration zum Erlöser-Orden überbracht hatte, am 18. d. von demselben in feierlicher Abschieds-Audien, empfangen. Im Verlause derselben gab der Sultan seine Absicht bekannt, dem grieckischen Thronfolger Prinzen Consta nt in demnächst die Insignien deS OSmanic-Orden» in Brillanten zu über senden, und sprach er seinen lebhaften Wunsch aus, die gegen wärtig bestehenden guten Beziehungen zwischen der Türke, und Griechenland erhallen zu sehen. Der Sulla» beschenkte so dann jede- der drei Mitglieder der Mission mit einer dia- inantenbcsetztcii goldenen Tabaksdose. Die Abreise jder Ab- vrviiluig erfolgte am Abende desselben Tages. Colonialpolilijches. * AuS Deutsch - Damaraland vermehren sich di« günstigen Nachrichten Einer der „Berliner Börsenzeitung" zugcgaiigcncn Nachricht zusolgc ist un Kuisibtbale oberhalb ZwarlbankS daS gangweise Vorkommen golvhaltenden Erze» constatir» worden, und hat daS Berliner Goldsyndicat die betreffenden Abbaurechte erworben. Bei den früheren Goldsunden handelte es sich bekanntlich nur um ganz kleine Nester goldhaltig!» Erze», dessen Abbau sich sür größere MineiigeselliLasten kaum lobnen würde, während daS oangweise Vorkommen einen Minenbekrieb im großen Maß- stabe zuläßt. Auch die Handelsverhält,»sie im Damara- und Namaqualande habe» jick, wie urS mitgetbrilt wird, seit rer Inbetriebsetzung der von der deutsch-westasrikanischen Compagnie in Sandwichhafcn errichteten Exportschlächterei gebessert, da die Händler und Eingeborenen jetzt ihre Vieh herden besser verwertlcn uud ihr Vieh direct gegen europäische Psoducte und Fabrikat: austauschc» komren, während srüber d,4 Vieh nach Eapstadt getrieben, dort billig verkauft und die Handelswaaren theuer eingekaust und mit hohen Spesen belastet nach Walsischbav transportirt werden mußten. Die deutsch-westafrikanische Compagnie, welche jetzt auch in Wal- sischbay eine HandelSsaclorci errichtet, wird, wenn sie forl sährt. Waaren. wie die kürzlich ei,«getroffene», zu im- portirrn, binnen Kurzem eine» größeren Umsatz erzielen; bei», alle in» Lande wohnenden Händler werden lieber ihren Bedarf bei einer Firma decken, welche auch Vieh und Landes» producte in Zahlung nimmt, als daß sie ihre Productc erst nach Capstadl zum Verkauf an ein CoiiimissivnshauS senden und dort gegen Baar ihre Einkäufe machcn; ganz abgesehen davon, daß die hieraus ruhenden Fracht-, Lager- nndZvllspesen beinahe ein Drittel des Factureiiwerlhi-S betragen, während die dcutsch-westasrikauische Compagiiic durch den direkten Im port deutscher Waaren und Fabrikate mittelst eigener Schiffe bedeutend billiger verkauft» kann. Musik. Hur Gevitchliliszseicr für Carl Riedel. Alö Carl Riedel am 3. Juni diese- Jahres die Augen schloß, war sein Verein an die bestimnil gegebene Weisung deS Verewigten gebunden: daS zu jener Zeit fällige a cappullu- Concert unter allen Umständen und genau mit dem Programm auSzusühren. welches Riedel selbst noch ausgestellt batte. Bis zur vollen Erschöpfung der letzten Kraft widmete R. sich dem Einstudiren der betreffenden Chöre und noch vom Kranken lager ans, in einem Circular an die aclivcn Mitglieder, seinem letzten Schriftstück, sprach und bat er für dieses Evnccrt. So konnte ani 25. Juni »ur durch den alS Einleitung hiiizu- gesüglen „Nachlgriang" — der letzten Coniposition LeS Heim gegangene» Künstlers, der Gatt», gewidmet — der Trauer Ausdruck gegeben werten, i» welche der Verein durch de» nach irdischem Ermessen alizusrühen Tod seines geliebte» Führers versetzt war. Wenn heute der Riedelverein, der Pflicht deS HerzenS ge nügend, dem Andenken deS Mannes, von welchem er den Namen trägt, «ine besondere, feierliche Ausführung widmet, so darf er der Theilnahme aller ernsten Musikfreunde dieser Stadt gewiß sein; denn sie Alle verdanken dein Wirken C. Ricdcl'S Vieles sür ihren künstlerischen Sinn. Die Zahl derer, welche er erbaut, welchen er daS Ideale gelehrl hat, ist zu groß, als daß sein Gctächtniß hier jemals erlöschen könnte. Earl Riedel hat einen schönen Anthcil an dem musikalischen Ruhme, welchen Leipzig auch in der Gegenwart überall behauptet Nur wenigen Musikern ist eS vergönnt gewesen vom Dirigeiilenpulte aus so i»S Weite zu wirken, wie e« ihm gelang. Eine Menge Anzeichen sprechen dafür, baß der nächslkonimeiidc Abschnitt unscrer Musikgeschichte wcjenttich den Charakter einer Vocalpcrioke haben wird. Es ist em geschichtliches Verdienst Earl Niedet'S, Viesen Uebergang in vorderster Reihe mit vorbereitet und cingeleitel zu haben. Er war der erste Musiker, welcher dem praktischen Cvncerl die Schätze der alten vergessenen Schulen um und vor Bach wieder zusührte. Gelehrte Forscher und Sammler waren schon länger dabei, dieselben wieder ans Licht zu ziehen. Ein anderer Leipziger, Friedrich Rochlitz, hatte am Ansang der dreißiger Jahre die Epoche der NeuanSgaben der Vvcalclassiker deS 16. und 17. Jahrhunderts begonnen. Zwei Jahrzehnte später machte Carl Riedel diese Arbeit endlich fruchtbar. Der von ihm (im Jahre 1854) gegründete Verein brachte fortgesetzt den Beweis, daß die Coinpvsilioneir der Eccard, Schütz, Lasso, Palästrina, ihre Zeitgenossen und Vorgänger nicht trockene Studien, sondern menschlich volle, meisterliche Kunstwerke sind. Durch ein muster haft genaues Studium, durch feine Ausarbeitung de- Vortrages entzog Riedel hier am Orte diese Frage sofort der DiScussion. Die Leipziger Erfolge brachen aber allenthalben die Bahn. Man kan» die glänzenden Resultate dieser Niedcl'schcn Propaganda bequem übersehen, wenn man die Programme der Ehorvcreiiie. welche sich niit geistlicher Musik befassen, wie sie heute sind, mit Lenen vergleicht, welche Vor dreißig Jahren üblich waren. Aber auch eine Reihe namhaft gewordener Tonfttzcr unscrer Zeit, einige geniale Eonipcsliioncii der Gegenwart verdanken ihre erste Einführung der Initiative Carl Niedet'S. Diesem doppelten Gesichtspunkt sucht daS Programm Rechnung zu tragen, welches der heutigen Gedächlnißseicr zu Grunde liegt, lieber den äctus tragicus von S. Bach, welcher das Coneerl eröffnet, bringt em Zusatz zum Text einige erläuternde Bemerkungen. Den Schluß der Aufführung bildet das „Dcnlschc Requiem" vön Ioh. BrahmS. Welches als daS Hauptwerk des Coiiipoiristen. als eine der monumentalen Schöpfungen neuerer Tonkunst, hier seil langem geschätzt und geliebt wird. In der Mitte zwischen beiden Werken steht em Orchestersatz: „In momoriaw", welchen der Altenburger Hoscapellmeister Or. Wilhelm Stade, einer der ältesten und treuesten Freunde deS unvergeßlichen Carl Riedel, sür diese Gelegenheit besonders geschrieben hat. U. X. Neues Theater. Leipzig, 22. November. Nach längerer Pause kam gestern Auber'S Oper „Fra Tiavolo" »eu einsludirt zur Aus- sührung und eS hatte sich dazu eine sehr a»seh,»liehe Zuhörer schaft versammelt, die. theilwcise weiiigstenS, sehr befriedigt und erheitert bas Theater verließ. Die prickelnden und s. Z. überall enlhusiasniirendeu Melodien Auber'S Ihalen auch gestern ihre Dienste, ohne jedoch ein tiefergehrndes Interesse erwecken zu können. Thalsächlich ist zu constatiren, baß der musikalische Theil der Oper verhältulßmäßig wenig Er folg erzielte, während die possenhaften Sccnen die Lachlust am meisten und mit um so größerem Recht erregten, als die daran bctheiligten Mitwirkenden, die Herren Prost und Rohland als Banditen ihr Möglichstes thatcn, um die Lach- muSkeln der Zuhörerschaft in Bewegung zu setzen. Der Titelheld Fra Diavolo wurde von Herrn Lederer, was den rein gesanglichen Theil anlangt, in. Ganzen vortrefflich ge geben: >i» Spiet unv in der Repräsentation dagegen fehlt eS dem Künstler ebenso wie den heutigen Tenörrrr fast durch gehend« an der sür solche Rollen unenlöehrlichen Leichtigkeit und Flotthcit. Der Lorenzv befand sich bei Herrn Mario» in guten Hände,'; der beliebte Sänger brachte seine Rolle zur vollen Geltung und sang namentlich die Romanze im letzten Acte sehr ausdrucksvoll und hübsch. Frau Dunca n- EhamberS gab die Pamela, wa- Charakteristik betrifft, wenig originell, gesanglich vollkommen ausreichend. Die Rolle der Zerline hatte sür Frl. Arlner Frl. Ottermann vom Slabttheater in Chemnitz übernommen. Wennschon die Stimme der Dame sür de» großen Raum nicht überall ganz auSreichte, auch die Sauberkeit in der Coloratur hier und da zu wünschen übrig ließ, so genügte die Besetzung doch, da Frl. Ottermann ein sympathische« Organ und eine im klebrigen wohlgeschulte Stimme, auch munteres Spiel und ausdrucksvollen Dortrag besitzt. Herr Ernst Müller spielte mit drastischer Komik, die daS volle HauS öfter- zu lautem Gelächter hinriß. Der Lord Roockburn bethe,ligte sich auch in der Grsangtsceue in anerkenaeu«werther Weise, vermochte jedoch ein wirklich originelle« Bild de« englischen Lord» nicht zu geben; sein Spiel erinnert« zu lebhaft an seinen unver gleichlichen Gejaogrnenwäeter in der .Fledermaus" oder den Polizeidiener in Lortzing'S „DK beiden Schützen". Herr Köhler fang die kleine Partie de« Matte» in durcha»« entsprechender Art. Die Chöre gingen nicht überall eorrrct, d»ch stet deswegen kein« wettere Störung vor, Herr Lapell. Meister von Fielitz leitete die Vorstellung und sorgte in geschickter Weift sür Alisrechtckhallung ter »lusikalische» Ordnung. G. Schlemüller. Zweites LisztvereinSconcert. Leipzig, 22. November. Unsere Zeit ist die Epoche deS ClaviereS; wie nie zuvor ein Musikinstrument, ist daS Clavier das Symbol einer Weltherrschaft geworben, über die man oft genug spottet und poltert, »i» schließlich doch wieder willig das Knie vor ihr zu beugen. Clavierseuche, Clavierpest! DaS waren und sind die ständigen Stoßseufzer, die ewig sich wieder- bvtenden Verwünschungen, mit denen man den Trininph deS ClaviereS über alle anderen Instrumente, seine Tyrannis auS- spricbt. Ein Wald von Pianisten sproßte empor, dicht gesät wucherte ihr Wuchs; aber cS ist ein trauriges, küininertlcheS Knieholz, ohne Kraft, ohne Majestät: nur ganz vereinzelt hebt auch eine Elche ihren stolzen Wipfel zum Sonnenlicht empor. Die Pianisten sind übel daran und unter den Virtuosen vor Allen zu beklagen: ei» nilihevollcS, langjähriges Studium, dem die Jahre deS schöne» phantastischen Schwunges zum Opfer fallen, dann die zähe Nvih deS Kampfes ui» Licht und Boden. kl»d das Resultat'? Knieholz. Nur daS Außcrordcnlliche, das Geniale, ba den Funken des Prometheus de» Menschen bringt, kann noch die Aufmerksamkeit de« PudlicumS errege». seine Sympathie fesseln; daS Publicum, daS unter der Weltherrschaft de« ClavierS steht, betrachtet kühl und argwöhnisch den Künstler; die kleinen »nd die großen Clavierspicler, die da unten mit Publicum sind, die höhere» Töchter, welche jahraus jahrein daS Frühlingslied von Mendelssohn üben, die Ernstergesinnten, welche es mit Bach versuchen, und bi- Kühnen, welche sich niit einer L>szt'jchen Rhapsodie abarbcilen, die ganze singende, spielende, geigende Vielköxsigkeit will erobert sein: Jeder sieht i» dem sich verneigenden Künstter einen Concurrcnteii, dem es gnädig gestattet wird, seine Muster auSzulegen. Jeder Einzelne erinnert sich seiner eigenen Kunstserligkcik und ist entschlossen, seine Unzugänglichkeit so lange als möglich zu behaupten: die Spartaner bei den Theiinopyle». Jedes Concert ist eigentlich ein Kamps zwischen Künstler und Publicum, bei dem östcrS daS Publicum, manchmal der Künstler Sieger ist. In dem gestrigen Conccrte deS LiSztvcrcinS erkäinpsle ei» junger Künstler einen g lä nzen d e n Sieg; daS Außerordentliche, bas Geniale erweckte Enthusiasmus, der Funke dcS Prometheus zündele. Ganz sicher ist jener Herr Bernhard Sta ven Hag en, ter Sieger von gestern, einer der hervorragendsten Pianisten der Jetztzeit. Er vereinigt in sich alle die Vorzüge der groß artigen LiSzl'scde» Kunst: eine vollendete Technik und eine männlich leidenschaftliche Tonsprache. Dazu gesellt sich jene Unmittelbarkeit ter Darstellung, die das Resultat eines selbst- eigenen Denkens ist. jene Uniiiittclbarkcit, die Schopenhauer als daS charakteristische Merkmal der Geister erste» Ranges hiiistettt. Herr Slavenhage» ist einer von ven wenige» Ne- präsentanten der Liszl'schen Schule, vie da? Erbe ve« Wei marer Meisters angetreten haben; die Blicke aller Kunstbe geisterte» müssen sich auf oieftm jungen Künstler concentriren, der da« Höchste zu leisten verspricht. Slavenhage» spielte nur Eom- posilionen seines MeisterS: die geistreichen, durch de» wunderbaren Conlrasl besonders eigenartigen Variationen überein Thema von Bach, in denen zwei durch hundert Jahre getrennte Epoche» sich ver einen. in denen der ernste Sinn dcS alten TbvmaScantorS in den spekulativen Bannkreis einer faustischen Phantasie gezogen wird; serner die zwei durch entzückende und grandiose Ton malerei ausgezeichneten Legenden: „Die Vogelpredigt d:S HI. FranciscuS von Assisi" und „Der hl. FrancisenS von Paula aus den Wogen schreitend". Eine Ausgeglichenheit des Passagenspieles, wie man sie selten gehört bat, zeichnete diese Vor träge auS, die trotz ihres berbaScelischen oder visionär verzückten Charakters, dem nur eine elastische AussassuiigSgabe gerecht werden kann, stürmischen Beifall entftsftltc». DiePaga'»i„>-E!»rcil (Iagdeludc in Dckur und die Cainpanella) waren Eabinclstückc delicaler Bravour, daS Petrarca-Sonett von überquellender Innerlichkeit de« Tone« und die heroische Rhapsodie (Nr. 12 Lis woll) eine donnernde Krasllcisluiig, iin Detail voll köstlicher Reflexe. Dem endlosen Bcssall sich fügend, spielte Herr Stavenhagen eine der reizvollen polnischen Melodien von Chopin-Liszt als Zugabe. Der öenutzle Eoiiccrlslügel stammte von Bcchstein aus Berlin, klang in der Nähe sehr voll, büßte aber i» der Entfernung an Tonschönheit außerordentlich Viel ein; die Basse klangen, um Heinrich von Kleist zu citircn, als ob man mit einem dürren Stecken an einen alten Harnisch klopft: dumpf, bohl und die Hohe war zu scharf. Die Hos- opernsängerin Frl. Denis aus Weimar sang Lieder von Sckuniann: „Slille Mondnacht", Brahms: „Junge Liebe", Liszt: „Du bist wie eine Blume", und Lassen (leider das ver weinte, erzsentimentale Kummertieo „Allerseelen"). Die hübsche, angenehm klingende Sopranstimme entbehrte stellen weise deS sanften Wohllautes, einige mangelhafte Töne der zweigestrichenen Oclave (z. B Ls und gis) ließen eine Indis position vermulhen. Trotzdem erzielte Fräulein DeniS eincn freundlichen Erfolg, der sich aus der natürlichen Anmuth er klärte, mit der die schätzenSwcrlh- Sängerin ihre Lieder vor- zulragen wußte. ES dürste alle Conccrlbcsiicher intercssiren zu erfahren, daß Herr Slavenhage» im Januar abermals in einem Liszt-Coucert Mitwirken wird. Ferd. Psohl. * Man schreibt unSauSdemBureaudeSStadt- tbcaters: Am Sonnabend wird Auber'S komische Oper „Fra Diavolo", welche bei ihrer ersten Wiederaufführung am Mittwoch einen glänzenden Erfolg erzielte, wiederholt. Am Sonntag kommt im Neuen Theater Neßler's Oper „Der Rattenfänger von Hameln" zur Ausführung. * Leipzig, 22. November. Wie bereits mltgetheilt wurde, edirt die BerlagShandlung von Brcitkopf L Härtel, hier, seit Kurzem eine Sammlung von Kirchen-Ora torie» und -Cantaten, welche auch der Gemeinde gestatten, durch Aussüdrung eingelegier Choräle milzuwirken. Nächsten Sonntag wird ein Werk dieser Gattung, „Isaaks Opferung" von Herrmau» Franke, ,n der Matthäi- kirche zur Aufführung gebracht werden. Ueber die Idee, die Gemeinde initsinqen zu lassen, ichreibt der Herausgeber jener Samm lung, der Piojessor der Theologie Or. Friedrich Zimmer aus König«- berg, in einem Vorwort Folgende«: ..Mau schrecke vor Vieler Neuerung n cht zuiuck; sie ist ebenjo sachlich begründet, wie praktisch bewährt. Cs belebt den Lhoralgesang der Gemeinde außerordentlich, wenn sie in den Gang deS Oratorium« als lebendiges Glied ein greisen dars, und umgekehrt, lüc de» Chor, wie namentlich sür die Solisten ist die Beiheitiquiig der Gemeinde eine heilsame und wirk- lame Mahnung, kirchlich, nicht theatralisch zu singe». Bei den bis herigen vom Herausgeber veranstalteten Aufführungen älterer, nach diesen Gesichisouncleo bearbeiteter Oratorien war es durchaus Sitte, daß die veijammelie Gemeinde di: Kirche nicht verließ, ohne eia stilles Gebet gesprochen zu haben. Las beweist sür den kirch- jichen Werth dieier Form. Auch vom rein künstlerischen Standpuncte aus beircchiet bat sie ihr gutes Reibt. Der mit empfindende Zuschauer oder Zuhörer eines dr»matilch-»iusikalijchei> Kunstwerkes hat daS Verlangen, mehr als uur passiv zu sein. Im Theater ovd selbst im Concert wird daS Del- sallklalscheo deshalb seinen Platz behaupten und ganz richtig immer alS ein sichere« Zeichen lebendiger Theilnahme des Publicum« aogesehen werden. Die Kirche schließt eine Activität der Hörer in solcher Art a»S. aber indem sie diesen zur eigenen gesanglichen Mitwirkung Raum giebt. macht sie auS den Zuhörern eine Gemeinde und bietet damit dem Lomponisten einer derartigen Kirchenmusik ein Mittel, di« Stimmung dieser Gemeinde aus- zunehnien, zu leiten uud Wetter klingen zu lasse», um da« ihn der weltliche Compouist »ur beneide» kann." Es sind daS Argumente, gegen die sich weasg einweadea lassen wird Die Hauptsache dabei würde die lein, daß die Gemeinde auch wirklich miifiag». und hier»« «ukzumuuteru, d«S ist der Zweck dieser Zeiten. An Anleitung und Führung wird eS nicht fehlen. Und so bleibt nur zu wünschen, daß der Versuch gelingt. Im Nebligen verweisen wir aus die betreffend: Anzeige in der gegenwärtigen Nummer dcS Blattes. sLl. V. * Leipzig. 22. November. Entgegen den Mlltheituagea ver- schiedener hiesiger Blätter. „Herr F. Siegert habe sein Amt als Dirigent des Leipziger Lehrer-Sesang-BereiuS nieder- gelegt", könne» wir versichern, daß sich geaanaler Verein nicht tm Besitze einer derartigen Erklärung Herrn Siegert'S befindet. L. Wb. H h m nol ogi scheö auS Dom Herrn KahniS'Nach- lasse. — Die sür Theologie speciell sich iuteressireade Antiqua riats-Buchhandlung von Bernhard Lieblich (Kurpriuzstraße 6) bat die nachgelassene» Bibliotheken der Professoren Kahnis (Leipzig), Iacobi (Halle) und Ebeard (Erlangen) erworben und bringt die Schätze dieser Sammlungen in Gruppen georduet einzeln in den Handel. Katalog Nr. 31 hat eS mit der praktischen Theologie zu thun. Dabei ist eine Abtheilung dem Cultir», der Hymnologie. Liturgik gewidmet und zwar nimmt gerade diese Rubrik die stärkste Nuinmeruzabl (ca. 500 von der Gesammtzisftr 1800) in Anspiuch. Wir bemerken darin den großen „Diiesaurue k^urno- logicus" von A. H. Daniel »u mehreren Exemplaren, das vollstän- di-,sie mit 65 ./l angeseyt; ferner Franz Eler'S „Oantio» mreru" (Hamburg) 1588, ein höchst seltenes und auch sür die Buchdrucker- geschichle wichtiges Buch (65 .6); I. Gerhard'S ,Lust-und Artzney- Garlcn des Königlichen Propheten David. Mit teutschen Sailen überzogene Heilige Kron-Harffe» Verfassung des gaiitzen Psalter Davids in Teutsche Reim-Tebüude vermittelst wiideibarer darzu mit dem kasso oontlnuo ueu verfertigter Kiinst-Melodeyei,... Nürnberg, 1675", eine andere Ausgabe vom Jahre 1080 im» Gerhard'« „Täglicher Hebung der Gottseligkeit, aus dem Latein vcrleiiiichi, niit vielen Musikanten" (15 ^l); «iu über 200 Jahre alle« „Neue Leipziger Gesangbuch, von den schönsten und beste» Liedern oersaßi, mit 4, 5 bis 6 Stimmen, deren Melo- dcyen ibeils a»S I. H. Schein'« Cantional, theils aber selbsten coiiivoilirel... von G. VopeliuS, mit Vorrede G. Moebii, Leipzig 1682". Pergameniband (40 -/l). Werke zur Hymnologie. Liturgik re. von K. Baelich, C. F- Becker. G. Billroth, Bunseu, Tülker, Döring, Eiliier, A. F. W. Fischer, I. A. Freylag. M. Herold, E. Hille, C. Hobein, Hoffman» von Fallersleben» A. Jacob und E. Richter, B. Hölscher, F. Hammel, E. Krüger. K. G. Kielewetter, Martin Luther (Ausgaben seiner beulsche» Lieder von C. v. Wiuierftld, PH. Wackernagel). W. SchirckS. I. M. Schletterer, I. I. Seidel. I. Tz-tzeS. A. F. C. Bilinar, Wackernagel (mehrere Schriften). C. v. Winlerseld, Tb. Zaya finden sich zahlreich ausgesührt. Diese Audeutiinq möge genügen. * Ueber eiue geistliche Musikaussührung in der Kirche zu Königslein am vergangenen Sonntag, veranstaltet von dem Kircheuquartett (Del. Gioßschupf, Frl. Handrich. B. Räthig und G. Krause) und Herr» Coiicertorganistea B. Psannstiehl auS Leipzig, schreib! der dortige „Anzeiger" u. A.: „Es hieße Eulen nach Athen trogen, wollie man roch ein Wort über das ruhmgekeöate Küastler- Quilitelt verlieren. Voll und ganz schließen wir uns dem anderwärts geipendeteil Lobe an. Herr Caittor Hüneftld, selbst eia vorzüglicher «äiiger, Schüler des Leipziger ConscrvatoriumS, hatte keine Mühe gescheut, un, dem kunstverständigen Publicum diese» Genuß zu verschaffen." » Ueber die Aufführung von Glucks „Orpheus" in dem Loacrrte des GreifSwalder SingvereiuS schreibt das „GreifSwalder Tageblatt" über unsere einheimische Künstlers», Frau Metzler- Löwy: Bon den Solistinnen bewährte Frau Metzler-Löwy den ihr voraugegangeiien Ruf in vollem Maße, herrliche Stimmmittel ver einigen sich in ihr mit lltsem musikalischen Empfinden, dramatischer Leibenswast und vollendcier Kunst des Vortrags, so daß sie die Partie des Orpheus zu schönste», und edelstem Ausdruck brachtr. Wir hoffen ihr in unseren Concerten österS zu begegnen. Kassel, 20. November. Line neue Oper von Heinrich OchS. ,.Jm Namen des Gesetzes", ist nach hiesigen Blättern von dem königl. Hosihcater zu Kassel zur Aufführung angenommen worden. — Pablo de Sarasate, der berühmte Geiger, giebt am S. De- cembcr hier i» Kassel ein Concert. Äulistvereins-Ausstelluiig. Ein herrliches Werk der Bildhauerkunst ist die jünst ia der Aula der Universität zur Ausstellung gekommene, gegeuwärtig aus kurze Zeit im Kunslvcreiii ausgestellte Maemorbüste des verstorbenen .Professor Fechuer" von der Hand des vr. Gustav Kietz ia Dresden. Sie schließt sich ebenbürtig den früheren schönen Bild- iiißarbeiten dieses Meister! an. DaS Werk wurde hinsichtlich der unbedingten Portraittreue bei hohem Adel der Auffassung schon srüher bei Gelegenheit der Ausstellung dcS Gypsmodell« dazu in diesem Blatte voll gewürdigt. Die Vornehmheit des schöne» Material«, in welchem die Büste nuumehr ausgesührt ist, mit seiner transparenten Durchleuchtung und dem seine» krystallinilch blitzenden Korne hebt natürlich die auch vorher schau iu hohem Maße erzielte Monumentalität der Wirkung noch bedeutend. Vau ganz eigenem Reize ist eine jetzt im Oberlichtsaale auS- gestellte Folge von acht in Gouache von Otto Brandt in Rom ausgesüheten Blättern mit römischen LandschastS- und sitteubild- lichen Motiven. Der Maler, schon vierzig Jahr in der ewigen Stadt ansässig, hat bis vor zwei Jahren nur ia Oel gearbeitet, selten genug freilich etwas aus unsere Ausstellung geschickt. Aus der internationalen Münchener Ausstellung von 1883 befanden sich von ihm in der italienischen Abtheilung zwei Sachen, dir sich vortheil. halt aus Vielem herauShoben, eia „römiiches Campaguamolnr" und eiue „Najade". Erst seit der oben angegebenen Frist hat sich O. Braadtmit ver Wassersarbenlechuik besaß!; die vier ausgestellten Blätter, die sich schon aus der diesioinmerlichen Berliner Ausstellung besauden, zeigen, mit welchem Ersolge. Tie Farben sind kräftig aufgesetzt, dabei jedoch ohne alle Härte, sondern weich ineinander verschmelzend. Der weiße Teckgrrrnd, aus welchem der Künstler arbeitet, giebt ihnen eiue eigene Durchleuchtung. Ter Farbenaufbau ist überall von ungemein harmonischer, ohne alle Künstelei erzielter Wirkung. W>e kraftvoll und sastig ist aus diesen Laudjchaftsmotiven aus Süd- Etrurien. den Albaner- uud Sabiaerbergen der Bordergroud, wie dustig sind die Fernen und Lüste; prächtig sind auch die „Osterien- scenen" mit ihren Volksiypen, reizvoll besonders auch durch die Feinheit in der Behandlung deS geschloffenen Lichtes die „kleine Wärterin". Hoffentlich wird uoS O. Braadt bald wieder etwas von seinen schönen Arbeiten sehen lassen. Als vorzügliche Thiermalcria lernt man mit ihrer Gruppe von „drei Hunden ' Bertha Ausfm Ordt kennen. UebrigcnS sind nicht nur die drei Thiere von oaturwahrster liebevoll eindringeudcr Erfassung, sondern auch alle- Beiwerk ist mit gletchec Sicherheit der Behandlung, olle« mit schöner gefestigter Technik gemalt. HauS Knöchl'S in München „>unge Dame" in Weiß und Blau, sinnend am Spinnrocken sitzend, ist ein seines LabiaetSstück. Frl. Vogel hat nach langer Unterbrechung wieder eins ihrer vortrefflichen Bliimcustücke ausgestellt, Zweig mit rotheo PyruS- und kirschblüthrn, umgaukel» von Blaumeisen und Faltern. Unsere Blumenmaleria Amalie Rost ha« einen Strauß vou wunderschönen „Rosen" iu ihrer bekannten vortrefflichen Weise gemalt, aus einem Brette liegend, das augenscheinlich aus Wasser schwimmen soll. Avals Wriske. Ausstellung für Kunst- und kunstgewerbliche Sachen von E. v. Larck <L. vrtzl«a»«). Allen Denen, welchen es überhaupt eine Freude ist, die Wand lungen und neuen Herstellungen aus den Gebieten zu verfolgen, wo da» Grwerbe sich von der Kunst die Hand leiten läßt, wird es eine brlondere Freude sein, die Goethesiraße 9. im Grundstücke der Crediianstalt, gelegenen Ausstellungsräume deS „Geschäftes sür Kunst und Kunstgewerbe" von L. B. Lorck (jetzt C. Oedl- mann) zu besuche». Vielleicht wird ein kurzer, im Nachstehenden gegebener Hinweis aus das Hervorragendste von Dem, wa- man dort findet, für Den oder Jenen Veranlassung za einem solchen Be suche geben. Heute möge zunächst der Blick aus das Gebiet der Bronzen, und zwar der echten Bronzen, gelenkt werden. Da» Geschäft Lorck- Oehlman» legt, und wähl mit Recht, den Hauptschwerpunc» aut eiue gute, fteiche Auswahl von kleiueern echten Bronzen, weil diese bei dem Eindringen des guten Geschmack« in immer breitere Schichten den Nachahmungen gegenüber bevorzugten Sachen auch dem minder Bemittelten zugänglich sind, um so mehr, als ougeaschrin-
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