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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-27
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1888
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Vierte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 332. Dienstag den 27. November 1888. 82. Jahrgang. Fernfprechmcldnnqti». * Mailand. 26. November. Zwei Delegirte der Schweizer Weflbakn haben sich mit Vollmacht vom Vundesrathe nach Rom begeben, um mit der Regiernng wegen de» Simplon-ProjectS zu verhandeln. Man glaubt an eine Einigung. * Parts, 26. November. Die Panama-Gesrllschost vrr. anstaltei im Dccember eine Emission von Obligationen, weiche sie bisher noch nicht placirea konnte. Telegramme. 8 vrrlin, 26. November. (Privat-Telegramm.) Wie wir er fahren, ist kür dic außerordentliche Generalversammlung der Dort munder Bergbau.Ge sellschaft, welche im December stattfinden wird, der Antrag vorbereitet, Nprocentige Stamm-PrioritätS-Actien auszugeben, wobei die Acticn I-it. 51 und ö mit 66*/, Procent in Zahlung genommen werden sollen. Die Lultur -er landwirthschastlichen Nutzpflanzen. * Leipzig, 23. November. Ein Buch von größtem praktischen Werthe sür jeden Landwirth ist soeben in der C. F. Winter'scheu VcrlagShandlung. hier, erschienen, ein Buch, dar in sich eine Un- summe praktischer Vorschläge und Winke über die Eultur der Nutzpflanzen vereinigt und das aus diesem Grunde als zuver lässigster Rathgeber auf diesem wichtigen Gebiete von jedem Land- nnrih gekauft und um Rath befragt werden sollte. Kein Geringerer als der Direktor des landwirihschastlichen Instituts unserer Universität, Herr Geheimer Hosrath 1>r. Adolph Blomeyer, ist der Versasser des Werke«, das in seinem ersten, nicht weniger denn 604 Seiten starken Bande soeben die Presse verlassen hat, um hinauszuwandern und tausendfältig Anregung bei dem Anbau und der Pflege unserer landwirthschastlichen Nutzpflanzen zu geben. So kommt die Fülle dieser Anregungen, indem sie der Landwirthschaft dienen, dem Wohlstände des gesammteS Volkes zu Gute. WaS ihrer Zeit Tüaer, Schwerz, Koppe rc. über speciellen Pflanzenbau lehrten, hat ihnen viele dankbare Schüler gewonnen, auch der deutschen Laudwinhichait V elen Nutze» gebrach». Jetzt sind diese Lehren und die Bücher, die sie enthalten, zwar veraltet, doch keineswegs werthloS. Exrcte und spcculaliveWissenichaft, dazu mancherlei technische Fortschritte, haben der Pslanzenbau- lehre einen anderen Inhalt gegeben, der praktische Sinn aber und das im Leben und durch das Lebe» geübte Derstänvniß für Vorgänge und Maßnahmen des landwirthschastlichen Betriebs, die jene großen Meister so sehr auszeichneten, sind von nicht vergänglichem Werthe. Dic Wissenschaft soll das Gebäude krönen, die soliden Grundlagen aber müssen von der Kunst und selbst bem Handwerke mit gelegt werden. DaS sind die Anschauungen, von denen brr Verfasser des Werkes auSging, das die hochgeschätzte, verdienstvolle BerlagShandlung gerade jetzt zu einer besonders günstigen Zeit dem landwirthschaft- lichen Publicum bietet. Der Name des Herr» Professors Vr. Vlo- meher erfreut sich der größten Werihschätzung in allen landwirth- schastlichen Kreisen — well über die Grenzen unseres Vaterlandes hinaus. Von HauS nuS praktischer Landwirth in seiner hessischen Hcimath und in Schlesien, seit nunmehr 23 Jahren P-osessor der Landwirthschaft, während dieser Zeit stets Dirigent akademischer Versuchsfelder, auch viele Jahre Leiter größerer Gütercomplexe in Thüringen, Westpreußen, Posen, Schlesien, Brandenburg, Pommern und Holstein, ist der Verfasser wie Wenige in der Lage, diese An- schaumigen auch in der vorliegenden „Cultur der Nutzpflanzen" zu betyätigen. Das Werk zersällt in zwei Bände, deren erster jetzt vorliegt. Derselbe behandelt in der zwei Druckbogen umfassende» Einleitung einige Fragen von allgemeiner Bedeutung: Neue Lulturpslanzcn und ihre Bedeutung für die La ii dwirthjchast,Varietäten und Hochzuchten; Saatgut und Sa me» Wechsel; Misch- saaten, Zwischensrüchte, Gründüngung; Feststellung des Pslanzenculturplons und seste Frutbtsolgen; alsdann in dem erste» Hauptslücke (26 Druckbogen) die Cultur der Ce re- allen, der Hülsenfrüchte und des Buchweizens, sowie in der ersten Abtheilung des zweiten Hauptstückes (9 Druckbogen) die Cultur der Naubsutterpslanzen. Der zweite Band, welcher i» Jahresfrist nnchfolgln soll, wird in der zweiten Abtheilung deS zweiten Hauptstücks die Cultur der Hack- und Wurzelsrüchte und im dritte» Hauptsuickc dic der Handelsgewächse enthalten. Im Interesse des praktischen LaudwirthS, iür de» recht eigentlich das Buch g-schrieben ist, wurden die unumgänglichen und sür viele Leser wichtige», zahlreichen Literaturnachweise in Noten gegeben, die nicht unter dem Texte, sondern am Schlüsse jedrs kleinere» Abschnitt« ihren Platz gesunden haben. Das Nachschlage» ist durch Marginalie» (Randbemerkungen), das Verständnis; durch überaus zahlreiche, nach der Natur gezeichnete Abbildungen erleichtert. Indem wir uns Vorbehalten, gelegentlich auf Einzelnes aus dem in Vorstehendem kurz dem Inhalte nach slizzirten bedeutenden Werke über die Cultur der landwirthjchasilichc» Nutzpflanzen zurückzukoinmen, sei er uns gestaltet, mit ein Paar Worten der Vorrede des Herrn vr. Adolph Blomeyer zu demselben zu ge denken. Dieselbe durchwebt jene Selbstlosigkeit und Beiweidenheit, die alle wahrhaft bedeutenden Männer auSzeichaet. So schreibt der Herr Versasser u. A.: „Ich habe es mir zur Ausgabe gestellt, sür den praktischen Landwirth z» schreiben. Ich zweifle nicht, daß jüngere BerufSgenosse» Manches finden werben, aus dem sie Nutzen ziehen können. Sollten auch erjahrene und wohlunterrichtete Land- wirthe hier und da einer Mittbeilung und Bemerkung begegnen, durch welche ihr Interesse gewonnen würde, so soll mir das zur be sonderen Freude gereichen." Möchte dem, übrigen» im Berhältniß zn seinem reichen Inhalte keineswegs zu kostspieligen Werke (der erste Band kostet 15 ^!l), eine sreundliche Ausnahme bei allen deutschen Landwirlhen be- schiedea sein! Deutscher Handelstag. VolkswirWaflliches. Ml» für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zn richten an den verantwortlichen Redakteur desselben T. <8. Lau« in Leipzig Vorige Woche ha» in Berlin eine Ausschußsitzung des Dcnlschen Handelslage« staltgesunden. Die Ausschuhmitglieder waren fast voll zählig erschienen. Den Vorsitz führte an Stelle drt erkrankten ersten Vorsitzenden. Geb. Loninierzienralh Dclbrück, besten Stellvertreter, Commerzienrath Frentzel (Berlin). Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete: „Die Er weiterung drs Gesellschasisrechi« sür wirthschaftliche Zwecke." Derselbe Gegenstand bat bereits die letzte, im Monat Mai d. Is. abgchaliene Ausschnßsitzung beschäftigt. S? wurde damals eine Commission mit dem Ausiragc gewühlt, dem Ausschüsse weitere Vorschläge bezüglich der Entwickelung de? G.'sellschastSrechts sür wirlhichafiliche Zw cke »n mache». In diese Commission wurden gewählt: Comm rzicaraih Frentzel. Aba-ordneter vr. Hammacher, Syndici!» Beiscri. Abgeordneter Fabrikant Oechrlhäuser und der Geiieral-Secretoir de- Deutschen Hankclstages, Lonsus a D. Annrcke. Im Namen dieser Comiiiljsio» erstattete nun Abg. vr Hammacher Berscht. Redner theiitr mit: Die Commission war nach E.»sicht der de» vorliegende» Gegenstand betreffenden Gutachten darüber einig: 1) daß die Gesellschaft mit beschränkter Haftbarkeit auszubauen sei aus den Buch H. Tit. l des Handels Oft setzbuches enthaltenen Bestimmungen über die „offenen Handels-Gesellschaften; 2) daß e» gesetzlich sür zulässig erklärt werden »lüste, durch den Gesellschaft-Vertrag zu bestimmen, daß durch Mehrheitsbeschluß die Einlagen (Antbrile) der Gesellschafter — oh ie Begrenzung des Be- trage« — erhöht werde» können, und daß einem laichen Beschlüsse « gegenüber die widersprechende« Gesellschafter da» Recht haben, unter Verlust ihrer Bntheiie ou- der Geiellschaft auSzuichiiehen; 3) daß überhavpi dir Verlragssreiheit möglichst gewahrt werben und e» deshalb auch gestallet sein müsse, ia dem Gtsellschakts- vrrtrage dte ErbSbanq der Antbrile zu begrenzen; 4) tzntz eine Begrenzung der Zahl der Theilaebmer nicht »» tesünoorle» sei, daß aber dir län mtlichen Gesellschafter tn »««- sprechender Anwrndnng der Bestimm,ng«, de« Hondrll-Gesetz- buche», Art. 86, »amenilich iu da- Handels-Register «inzuiragc» seien; 5) daß eine Begrenzung deS Minimums der E »lagen zulässig erscheine, um einer überniäßigrn Ausbreitung dieser Gesellschaftsform in wrnig bemiitelik Kreise zu Verbinder» und daß die Ueberlragbarkeii der Aniheile zu erichweie» sei, »m di? Gesellschaft gegen das Ein dringen ungeeigneter Tdeilnebmer zn schlitzen. Unter Anwendung dieser Giundiätze hat sich die Tommission im Sinne der von dein Aelirste». Collegium der Berliner Kansmann- Ichasl rntworsenen, au» 12 langen Paragraphen bestehenden Giund- ziige ausgesprochen. Die welentl'chen Bestimmungen dies-r Grund züge laute»: „Dic Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftbarkeit ist vorhanden.' wenn mehrere Personen ein Handelsgewerbe oder ei» sonniges Unlkrnebmen unter gemciiischgstlicher Firma betreiben und bei sämmllichen Gesellschaften die Belbciligung au» rinen bestimmten Betrag begrenzt ist. Der GeichästSontheil jede« GeiellichastrS bei Begründung der Gesellschaft bars nicht weniger als 5000 be tragen. Die Firma muß den Zusatz „mst beschränkter Haftbarkeit" enthalte». Im Berhältniß zn dritte» Personen tritt die rechtliche Wirksamkeit der Handels-Gesellschaft erst mit dem Zeitpunkte ein, in welchem die Errichtung der Gesellschaft in das Hand lSregister rin- getragen ist. Hat die Gesellschaft vor dieser Eintragung ihre Ge- schälte begonnen, so hastet jeder Gesellschafter dritten P ri'onen sür die bis zur Eintragung enistandeiicii Verbindlichkriteii der Gci- lltchast, gleich einem persönlich hastenden Gesellschafter, Es tslg-staltet. mit rechts verbindlicher Kraft iür all-Geiellickigsler, durch den Gescllschaftovertiag zu bestimme», daß und mit welcher Mehrheit rinc Erhöhung deS GrundcapitilS über die eingetragene» Griamnilbelräge der E ningen hiaonS beschlossen werde» kann uns daß diejenigen Grsell'chaiier. welche die Eihöhnng ihrer Einlage in Gcniäßlieit eines solche» Be schlusses verweigern, das Recht l abe», unter Berzichlleistung aus die bereits gemachten Einlagen, anS der Geiellschasl auSzuscheiden. Ent hält der GesellschostSvertrag keine enigegcnstrhende B stinimung, so ist die Erhöhung d-s GrundcapitalS van dem einstimmigen Be. schlussc sämniilicher Gesellschafter abhängig. Der Beschluß über Er höhung ist zur Eintragung in das Han:clSrcq ster aiizumclLen und in dieses einzutragen. Die sämmil chen Gesellschafter basten soli darisch und ohne Beschränkung aus die Einlagen den GescvsctiastS- Gläubigern: ») wenn eine Einlage nicht vollständig gelostet ist, in Höhe deS Ausfalls, bez. wenn trotz einer durch Verluste ein- qetretencii Verminderung des GruiidcapitalS an einen Gesell schafter Gewinnanlbe le gezahlt worden sind, in Höhe der ge zahlte» Gewiniiantheile. lieber die Veiheiligung der Gesell schafter am GeftllschaftSveimögen und am Gewinn dürfen indosir- bare oder aus Inbader lantende Urkunden nicht angesertigt werden, doch ist jedem Gesellschafter erlaubt, seine Gesellschaft-rechte unter den im Gesellschaft-vertrage vorgesehenen Bedingungen an Dritte abzn- treten. Die übrigen Ge> llschaster haben da» Recht, binnen 14 Tagen nach erlangter K-nntmß von der Abtretung, die Eintragung leS neuen Geftll'chasterS in das Handelsregister so lange durch ibrcn Widerspruch zu hindrrn, bis hinreichende Sicherheit sür den etwa noch rückständigen Theil der Einlage das Bedenken, für welchen der Cedent verhaftet bleibt, geleistet ist. Der Erwerber deS Geschäsis- antheilS ist zur Ausübung der Geseflschafterrechie erst dann berechtigt, wenn er als Gesellschafter in das Handels-Register eingetragen ist. So lange der Gesellschaft di« geschehene Abtretung noch nicht ge hörig brkannt gemacht worden, sind alle zwischen ibr nnd dem Cedenten vorgefallcncn Verhandlungen zu Gunsten der Gesellschaft giftig. Ist die Abtretung an mehrere Personen erfolgt, so dürscn dieselben die Ge- srllichasterrcchte nur durch gemeinsamen, ouS ihrrr Mille genommene» Vertreter ausüben. Sobald Zal lnngSuiisäbijikeil der Gestlftchast etn- trilt, muß dic Eröffnung des ConcurscS beantragt werden; das selbe gilt, wenn a»S der Jahresbilanz oder einer im Laufe des GeschäitSjahreS autgenomniencn Bilanz sich ergt-bt. daß das Vor- möge» nicht nirdr die Schulden d>cki. Wer dieser Vorschrift ichnld- bar zuw d-rbaiidclt, hastet den GeftllschaftSgläubigern persönlich sür jeden einz-l aen Ausfall an ihren Forderungen." Nach sehr ringeheiid e Debatte wurde beschlossen: aus Grundlage der ConiisjionS-Borlchläge ein Rntachten auszuarbeilen, das dem preußischen Handrls-Miiiisterinm rinzurcichcn se>.— Ii» Weiteren b-ichäftigie sich der Ausschuß m!t der Re form des Markenschutz-Gesetzes. Hierzu lagen eine Reihe Abänderungsvorschläge vor. Es wurde jedoch beschlossen: von einer definitiven Beschlußfassung hierüber Abstand zu nehme» und die Vorschläge einet erweiterten Commission zur nochmaligen Berothung zu überweisen. Ferner wurde b-ichlessen: die nächste Plenarversammlung des brutschen HandelStageS Ende Januar 1889 in Berlin ob- zuhallen und ans die Tagesordnung zu setz »; 1) den Gesetzentwurf über die Alters- und Invalidenversorgung, 2) die Einführung einer zweiten Stück ,uiclasse sur all? Güter bei Ausgabe von I t und mehr mit einem Frachtbrief. 3) hie Reform des Markenschutz.Gesetzes, 4) die Errichtung dcuischcr Handelskammern im -luZiande, 5) Er- neuerte Herausgabe deS „Deut che» WirlhschasiSjalireS", 6) Heraus gabe eines Adreßbuches deutscher Industrie- und Handelsfirmen, 7) Allgemeine-, Der Gcs.tz-Enlwurf über die wirthschastlichen Genossen schaften wurde von der Tagesordnung der PlenaiVersammlung abgcjetzt. (Verl. Bürs.-Zig., llebcr Haiidckkrisen. Von Joses Bauer. (Nachdruck verboten.) II. Tie Anzeichen n»d dir Verhütung von Haiidclskrisen Das Herannahen von HauhelSkrisen läßt sich an äußeren unlrüg- lschcn Merkmalen erkennen. Große UnternehmurgSlnst paart sich Mit ungewöhnlicher Kühnheit der Spcculalion; die Sucht, schnell reich z» werden, greift epidemisch um sich, langsamer, aber sicherer Gewinn wird verichniähi; doneb ii ersaßt eine ausfallende Leicht gläubigkeit daS Publicum, daS ohne brlo derc genaue Prüftl ig aus die neue» Unternehmungen eingclt, obwohl die äußeren Anzeichen und die inneren Verhältnisse eines Unternehmens keineswegs für die Rentabilität desselben sprechen. E ne verwegene Agiotage steigert die Tpielsucht, der Luxus macht sich geltend und ergreift weitere Kreise; damit geht Hand in Hand rin außergewöhnliche- Steigen der Preise von Lebensmittel, Luxusartikel, der Rohstoffe; ebenso er reicht der Grundbesitz ungewohnt hohe Werthe, namentlich zeigt sich dieser Zustand bei Häusern >» Städten, wo sich dkiin auch ein Steige» der MielhS- und Pachizinsen geltend macht. Die Ar- beii-löhne verralben eine steigende Tendenz wie denn auch ei'starke Nachfrage nach Arbeitern aus Rechnung der lebhaften Uiile'.iiel'lnnng-- lust zu setzen ist. Das rasch- Sle'gen ist auch dem Zinsfuß und dem LiSeontosatz eigcn, weil an die Bankinstftule erhöhte Crcdil- onfordernngei, gestellt werden. Vor Allem zeochnet sich die Börse durch eii e v-nregene Agiotage aus: bald beginnt aber rin anlai- tendeS, durch keine politischen oder sonst nachweisbare» Ursache» (ge- rcchtsertigte« Stuke» der Course und Böisenesfectc». Beim Ziisaiiimentrcfien dieier Syniptome ist der Sck'Inß anl eine Krisis Niir z» gerechlfertigi; das Mißtraucn tritt cn Stelle der ansSnglichen Le chtgläubigkei: deck Publ cu»is, Handel und Bekehr stocken. Handelskit'en total zu verhüten, erschein» liiiinö fficki; >vobl ober könne, die nachtbeiligen Wirkungen einer solche- Küastrophe ge- mildert und der En, oder der Andere rechlzrio gewa nt w rden, um durch vorsichtiges Zurückhalten nicht im allgemeine» Lchtssö'.uch uutei zu gehen. Unter den Verhütung-Mittel» wäre in erster Linie zu n nnen eine bessere Vorbildung des Kaufmann''. Auiklärung d-ffeib>n über diijenige» Uisach n, w lche da- wiktlischos» che Leben in steten Schwankungen erholten, und dann Ke»»lN'ß über die Entstehung und de» Verlaus der Krisen, den-n der Handel bereits nnterlrgen bat. Im Anschluss« Hiera» müßte tue eine sorgfältige S>nt.st k te> P o- duci on und der iiidustrielle» Uiiicriiehittungeii ini Handel ii> d Ver kehr, in Industrie und Ackerbau gesorgt weiden, um reäitikitig vor einer eventucllcii llrberproduciion in diesem ober jenem Geschäfts zwe ge z,i warnen. Eine raiionelle Regelung des Zelliyflem» bat aus die Gütererzeu- gung und den Absatz großen Einfluß Ebenso wie ein ana ni-ssener Zoll die inländischie Invukkie vor der Concurrenj des Auslandes zu schützen vermag, ebenso klnnen in Folg, ,» hoher Zölle Industrie- »wkig« geschaffen oder vermehrt werden, denen aut dte Dauer die Ex'fte»tl>kdm,,i»geu abgehe«. Uebrrmüß-ge Zölle aus ProductioaS- artikel haben nicht selten die Placirung des Capital- aus gesunden >» kranke WirttiichaslSgebiete zur Folge gebair. ein Umstand, der n ft t unwesentlich zur Herbeiführung oder Verschärsung einer Krisis »iilwirkt. Zur Consoüdirung der HandelSverhältnisse trägt ferner eine gute Gesctzgebiii'g bei; nameiillich sind eine zu laxe ConcurSordnunq und ein allz,«freies Aelirngesetz geeianet, kraukbalte Zustände iu Handel und Gewerbe wachzurusen. Unser früheres '.'lclicnrechl dal vermöge seiner Mangelhaftigkeit zum „großen Krach" erheblich beigetragen, nnd erst daS neue Acliengesetz von« 18. Juli 1884 Hai dic Berant- worilichkest der bei der Gründung eines UnteriiehmcnS mstlelbar und iinmiftelbar belheiüglen. soioie der mit der Verwaltung und Be- anssichiigung beiranle» Personen civil- und strasrechilich verschärft und auch dürft, sonstige Clras- und Ordnungsvorschriften den Actio- nairen wie dem Publicum einen größeren Schutz verliehen. Wissent lich falsche Ankündigungen i» Bezug aus Aktien, wie die Anwendung von auf Täuschung berechneten Mitteln, um aus dea Tours der Aktien einzuwirke», uiilerliege» der Strafe. Im Weiteren müssen die Crediiinstitutc (Banken) diejenige» Be- dingungen erfüllen, welch.- erforderlich erscheinen, damit sie nicht selbst die Krisis mit herbeisühren Kelsen und während derselben zu- jammenstürze». Diese Ausgaben bestehen in Beobachtung gehöriger Vorsicht beim Bewilligen von Darlehen, bei Disconiirung von Wechseln (zur Verhütung von Wechselreitereien) rc. Gut ist auch, wenn Banken, noch bevor sich die ersten Symptome einer heran- nabende» Krisis zeigen, in Zeiten des LapitalüderflussrS und des niedrigen ZinStiiß s einen staiken Baarsonds ansammeln, um dann bei drohender KeisiS dcm HandclSstanl» zu Hilfe koiiimea und den AuSbruch eines NolhstandeS event. hindern zu künn n. Erweist sich die hei anziehende Krisis als eine Folge der Ucber- produclivn. so gebietet die Noft Wendigkeit eine Einschränkung der Gütererzeugung, bez. eine Reducirung deS Importes des betreffenden Artikels. Das sicherste Mittel gegen Handelskrisen liegt iu derBaar- zahlung, während ausgedehnte Credftgewährung und zu lange Creditiristen meist nachkheilig wirken. Ii, England hat die unkluge und übertriebene Creditgewährung nnd die übermäßigen Zahlungs- sristcn wesentlich zur Krisis von 1857 mit beig-iraqen, so daß nach derselben die letzteren durch Beschluß aus 6 Wochen eingeschränkt wurden. Wenngleich Krisen vorzugsweise anS Ueberspeculation und Miß- brauch deS Creditcs rnisteyen. >o läßt sich die Bersagung deS CreditkS dennoch in keiner Weüe rechtfertigen; den» des CredileS entbehren, hieß? gleichzeitig aus di? großartige Entsaftung von Handel und Industrie verzichten; unser Verkehr bedarf drS CredileS ebenso nothwendig wie der Baarmiftel. HL Tie Heilung von Handelskrisen. Wo die Speculation iinausbaltsam in wildem Schwindel dem Ruin entgegentrikb, da wird sich die Krisis einfach durch L quidation heilen lassen, und je rascher und gründlicher diese abläust, desto rber erholt sich daS Geschäft, desto schneller grsunden Handel und Vrriihr. Staatshilfc würde hier wenig nützen, da nach eingetretener Sanirung eine Wiederholung dieses leichtsinnigen Treibens durch die Spreu- lauten zu erwarten steht. Nur da, wo die Krisis auf Krieg, bürger- liche Unruhen, Mißwuchs, Naturereignisse, Umwälzungen in Industrie und Verkehr u. s. w. zurnckznsübreii ist, erscheint eine anßcrordeift- liche Hilft durch den Staat nnd die Carporotioncn als gercchtftrligt. Besteht die Krisis tn einer Panik der UmlausSmiitel, insofern Jeder, geleilet durch daS Mißirauen, sein Geld einsperrt und sich außerdem noch mit doppelte», Vorrath zu versehen sucht, wodn'.ch dem Verkehr da» Baargeld entzogen wird, (wie 1866 in London und 1857 in Hamburg), so kann eine stärkere Notenausgabe der Staatsbanken, eine Erschließung der StaatScass?, die Ausnahme einer Staatsanleihe rc. Hilfe bringen. Bei Cavitalkrisen, die ihren Gennd darin haben, weil da? vor- handcne Capital sür dic Menge der comnierzftllrn und industriellen Unternehmung?» nicht au-reicht, empfiehft sift, ein Ansgebe» der ungesunden Unternehmungen oder eine Vereinigung dersciben mit anderen der gleichen Art. Uni die Uebel einer Krisis zn mildern, »nd »m zu verhindern, daß zu viele Unschuldige in Milleidenschaft gezogen werden, oder daß die arbeitenden Classen durch Schließung der Geichäfte in Noth aerathe», bat man außer der Staat-Hilfe noch die Errichtung von Wtarcnvorschußcassen, Creditgenossciiichasken und Anderes mcl r in Vorschlag gebracht, auch gesetzliche Moratorien. Die letzteren empftblc» sich nicht, da sie vorzugsweise de» böswilligen Schuldner begünstigen, dic Liquidation verzögern und die Krisis in die Läng? ziehen. Handelskrisen gleiche» heftigen vernichtenden Gewittern, deren wohlihätige Wirkungen sich erst später einsleller.; Kiffen enden mit zahlreiche» ruinirle» Existenzen, aber der Läutcrungs- und RclN'gungSpioceß in Handel und Vcrk.hr führt zn den normale» gesunde» Zustand?», die Entwendung d-s Geldes, die hohen Preise sür Miethe» rc. —- eine Folge der U berspeculalion — büren ans, und durch di? Ernüchterung wird die Production wieder in die alte gefahrlosere Bahn gelenkt. Vermischtes. Leipzig, 26. November. *— Viehverkehr und Milchempsanq auf dem hirsigrn Dresdner Babnhose im Ocivber o. k. Vle h. ». Emp'ang: 136 Rinder, 566Kälber, 229 Schaft, 1411 Schweine und 72 Pftrde. b. Versandi: 52 Rinder, 7 Kälber, 29 Schwein? und 1"0 Pftrde. v. Der Empsang überlras den Versandt um 81 Rinder, 559 Kälber. 229 Schaft und 1412 Schweine, bl eb gegen letztere» aber zurück um 28 Pftrde. II. Mil ch. An Milchsendungen gingen ein von Beucha 34 630 ir^> von Borsdvrs 17 180. von Dahlen 3550, von Tornreichcnbach 36 560, von Geimnia 32 580, von Hopsgarten 3190, von Leisnsg 6650, von M»ch-rn 11 520, von Taiindors 16690 und von Würze» 15 860, zusammen 178410 Kx,- oder mehr als 35 Waginladiingkii zu se UX) Ctr. *— Deutsche Rcichsbaiik. Ter Statu» der deutsche» Reichs- bank vom 23. d. M. läßt eine weitere Kräftigung wahrnehmen und erscheinen sonnt alle V-si!ichl»,igen. welch- von grwffscr Seile über dic Gestaltung des Institutes grsliiscuttich sortwa r:nd verbreitet worden sind vollständig ungerechtfertigt. Der Muallbcst mb bat eine »ernere Zunahme nämlich um I 421000 rrsahrr», ohne d>ß der Eingang eines größere» Golvpost nS, der von .'linerila an- gekündigt worden ist, eingerechnet wurde. DaS Pu« würde ein sehr bedeutendes g wese» sein, wenn nicht Silber im großen Umsan w abgeflossen wäre. Der Metall! estand stellte sich am 23. d. au! 862 31801-0 .ck gegen 787 729 000 .Al oni gleichen Tage des Voijal. es. Das Wechselporieieuille weist eui Plus voii 15810(0 .«( (1'87: 130t-0i> ans, während die Lombardsorderungen um 2 015 0(0 ./li (l887 1 0r>1000 .AI) zurückgegangen sind. Die uinlaiiiendcn Noten v rni aderten sich um 23 1I3>XO./l (1887: 2217,'tiOO .A). währeiid d ? Giroverbiiidlich- keiten u», 22 575 000 -Al (I^«87 : 36 598 000 gewaft s n sind. Die stcurrsreic «Roienreierve, >v> lft e am 15 !>. Mts. 201,20 Millionen Mark betrug, erhöhte sich aus 221,62 M ll. Merk gegen 231.92 Mill. Marl am 23. «Rovembrr im Vorjahre —ri. Wir machen das Publicum daraus aufmerksam, daß seit dem 1. Juli 1888 sämintlichc Noten der Sololburncr Bank außer Cours gesetzt sind, daß aber gewisse Leut, derartige Noten unter dem Werthe einkauftn und sie zum volle» Nennwerthe an den Man» zu dringen suchen. Darum Vorsicht! *— Heber die geeignete Zeit ver Leben »Versicherung. Man veisichere lein Leben io siühe als mögl'fti. zu einer Z it, wo der Körner, liigendlich kräftig uns widrrstaris-ftfti!'. dic Bedingungen der Ausiiabmc l ubt erfüllt; man warte nicht t»s ii,' vorqerückre Aller. >vo nackith ilübcad« Gewalten in Menge die G in dbeil be einträchtigen töiiiirn. Es tit eine auffallende, aber natürliche Er scheinung. daß es eine große Anzahl von Lcuir« girbi, welche erst dann zur VersiLerunq ihre« L b.n.- sich genk gi zeigen, wenn e- mil ibrer G liinbbeit „niftft ni br .anz r chii " ist. wen > irgend wrl t-e Leiden »nd Gebrechen sich eingestellt haben, geeignet, Sorge» sür die Znkanlt und den G danken on ein frübe» Ente wachznrrise» — als »b die Lelens-Versicherungö-G-sellichaftsN bestimmt wären, eine WohIldöttgkeitSoi'stall kür solch- odzuqrben, die in früheren Jahre« ans ihre Gesundheit vochien und dea sie anregende« Agenten ütermülhig turiesen: „Ich fühle mich sehr gesund »nd denke »och lange zu leben; Ich möchie wissen, w»»» ich mich versichern sollte I" Solche Thoren bedenken nicht, daß ihre Tage bereits gezählt seien, sic mit einer akuten Krnnkbrit oder durch einen Unfall getroffen, bahiiisinken könnte». Schon genug, wenn im vorgerückt n Aftrr eia Leiden hervortrftt, da» im Körper schlummerte und bei der Elast eftä: des jugendlichen Menschen von, untcriuchenden Arzte nicht wah- grncmmen wurde! Schrecklich ist die Sil»ation, wenn der Körp r vom «irchlhuin besallcn wird. daS iimi zeitlebens die Seele nicderdrückl und den Voiwurf nährt: „Warum hast du nicht früher, im Genüsse deine- Gesundheit, den segenSre chen Schritt gelha», dein Leben zu versichern? «Run ist es zu spät, sür die Deinen zu sorgen!" — Die Wirkung der Ablehnungen, welche bei allen Gesellschaften naturgemäß. ! , solide» und reellen Bank-» in großer Zabl Vorkommen müssen, s! eine zweifache: In erster Linie geben die 'Abgelehnten wir ihre An« gehörigen, t» deren Interesse eine Versicherung beantragt war. d-s Segen» der Lebensversicherung überhaupt verlustig; in zweiter Lim? wird bei ihnen ein Gefühl der -lugst und Beklommenheit erzeugt, das nur nachtbeilig aus die GemüthSstimiiiung und de» Gesui!dhei1szintan>> des Abgrlehnten wirken kann, auch Mißmuth und Unziisrieocnbei! mil der Geiellschaft und dem Vertrauensarzt erweckt, welcher d>r Ilnlc suchung vornabm; hieraus erwachsen den Gesellschaften und dem Ver sicherungswesen Gegner, die in weitere Kreise hinaus wirkcn und ko-t das erregen, was den Versicherungen schaden kann: die Scheu zur Stellung eine» Antrages anS Furcht, abgewicsen zu werden. In, Bereiche der Möglichkeit liegt eS, die Zahl der Ablehnungen zu v r- mindern und die Consequenzen derselben weniger kühlbar zu machen: eS sollen die Agenten nicht so sorglos zur Stellung des Anträge- schreiten, olS r» leider oft geschieht, ferner aber ist zu ratben. daß Jeder so früh a!S möglich zur Perseclmachung einer Leben-versicki rung sich entschließe, man warte nicht, bis die Gesundheit gelitten hat. Lassen wir uns von der täglichen Wahrnehmung leiten, w - wenig der Mensch aus seine eigene Krnst geben darf, wie der Rüstigste, Gesündeste in wenigen Tagen und Wochen zum Krüppel, zur Leiche werden kann. *— Silbercour S. Der Cour», zu welchem die in Silber zahlbaren Coupon» brr österreichiichen Effenbahn-PnoritStS-Oblign- tionen sowie die auSgeloosten Stücke von den deulschc» Zahlstelle» eingelöst werde», ist von 83'/. Proc. ans 83':, Proc. erhöln worden. ES werden demnach bis aus Weiieres für 100 sl. gezahlt 167 .Al *— Ungarische 4'/,procentige JnvestitionS-Anleihe. -ln der heutigen Börse wurde die Ungarische 4'<,proc. Investition». Anleihe zu 98.75 gehandelt. *— Betrieb-ergebnisse der Leipziger Pferveelsen- bahn in der Woche vom 19. bis 25. November e.: 208145 Personen. 26141.95 .Al. Plus: 17 298 Personen. 2147,95 .Al; Plus seil 1. Juli: 110156 Personen, 53 706,5,0 ^l *— Zur Lage der Paraffin- und Dolaröl-Jndostrie. Nach Mittheilungkn von comvetenter Stelle hat sich in der Lage der Paraffin- »nd Loloröl-Indnftrie eine weitere kräftige Befestigung vollzogen. Mährend die Preise sür So'aröl einen s-rnere» Ausschlag von 0,50 erfahren haben, sind gleichzeitig Paraffin um 1.50 .Al gestiegen. Die Nachfrage hat sich w scnllich gehoben und sieht man einer noch günstigeren Gestaltung der Verhältnisse dieser Industrie rntgegen. ii. Gohlis, 26. November. Bekanntlich haften bor längerer Zelt zahlreiche Industrielle unsere» Orte» sowie von Möckern »nd seiner näheren Umgebung nm Errichtung einer Güter- und Personrn- halte stelle hicrselbst pelitlonirt In Hinsicht auk dic große praktfftbe Bedeutung. welche eine derartige Haltestelle hat, ist der Petition an allen maßgebenden Orten in dankcuewertber Weise ent sprochen worden, über welches Entgegenkommen man sich namentlich auch in industriellen kreise» sehr erfreut ausgesprochen hat. Tie enbgütige Regelung der ganzen Angelegenheit liegt jetzt noch bei den Besitzern von Area!, welche» zur BahnbofSanlage nöthig ist, über de» Stand der Verhandlungen ist bereits im hiesigen Gemeinde- rath Mitthcilung gemacht worden und un» bleibt nur übrig, an dieser Stelle ganz besonders darauf niffmerksam zu machen, daß. nachdem dic Angelegenheit bei allen Behörden ein so günstiges Ent gencnkolnmen gefunden. man hier bestimmt dic Erwartung an» gesprochen hat. cs möge auch von den Arcalbesitzern ein gewisses Entgegenkommen bezüglich des für das Areal zn fordernden Preises an den Tag gelegt werden. -t- Chemnitzer Ban - Gesellschaft. Die Acticn dieftr G fellschait sind i» Monatssrist von 163 aus 233 Prve. gestiegen. WaS um so benicrkciisiverlh?!, da die Börsen-Tendenz einer solchen Hausse »ich! geneigt ist. Offenbar w rden von gut unterrichteten Perionen die -leiten aufgekansi, weil sic deren inneren Werlh nicht »ach der bisherigen R ntabiliiät (si- lrtrug nur 2 Proc. für 1887i. sonvern nach den Chancen sür die Zukunft berechnen Tbui man dies-, so ist steilich selbst der hcnliae Cours von 233 Peoc. nickt z» lbeiier, da dic Baustelle» der Gisellickiasl nur mit etwa 2 .At bei Quadratmeter zu Buche stellen, während sie nach Nnqabe der D>reci>o i hcn:- bereits einen Werth von I0—I4 .Al besitzen. Nun bleibt noch zu Pinien, ob die nicht unbedeutenden Terrain», denn es handelt sich um 250 000 g>„, in kürzerer Frist, resp. in welcher verknifft werden können. Ist kein Atffatz vorhanden, so bleibt die ganze Wertd bciechnnng eine recht fraglich, während sie bei genügendem -ldi'atzc zutrcffend ist. lieber dielen Puncl äußert sich die D re tion ivieder- holentlich in ihren Geschäftsbecichlen dabin, baß eine rege Ban thätigkeft in Cliemnitz herrsche, welche, wie dies riaiurgemäß ist. zunächst da» Innere der Sladt i lbst betraf. Alte Häuser wurden abgerissen, lüb-re an deren Still- gesetzt, leere Stelle» bebaut. Diese Aushilft konnte indessen nur sur kurze Zeit genügen, „ii , »» Innein der Sladt selbst läßt sich jetzt nicht» melr machen, di? Bauten müssen daher noch außen gehen i ns b Vorzügen hier b'- kanntlich den w stluchen Theil. Cs ist die'- eine eigenitiümlickic, ober durch alle Beobachtungen > släii tc Thilsache, daß di? Au-dchn»»i der Städte nach Westen sie!» am größten. Im Westen liegen di- TerrainS 1>r Clicmnitz r Ban-! > > !'i. ft >wd muß sie sonach jetzt den meisten Nutz,» an» Vergröß rung der Stadt z ehen. Wenn d-? Direclio» den Vaulnsiig n enlgegenloinml. insbesondere keine §u große» Anzahlungen veilangt. v eüeicht sogar Beugelder ve-Icheßi, kan» ein rnichee -lnfttz nicht fehlen. Eheni "tz i't eine ausblübend? Sladt, deren Einmal u rsch ft von Jahr zn Jahr bideuteud wächst, und dies ist iür alle B. u-G lellschaften die Hauptsache. Dresden. 26 Nonember. Vieh verkehr und Milch, empsang aus dem hiesigen Leipziger Bahnhosc im Oeiober o: I. Bieb. a. Eiiipsa ig: 2062 Rinder. 2816 Kälber, 7228Sch>ve:' 3034 Schaft, 91 Pferde und 79 Slück sonstiges Bieb. b. Ver- sankt: 312 Rinder, 8 Kälber. 526 Schweine, >91 Schafe. 89 Pkerde »nd 1 Slück sonstige» Vi b. o. Der Empsang überiraj den V rsandt uni 1720 iR iider, 2838 Kälber. 6702 Schweine, 2810 Schaft, 5 Pferde »nd 78 Stück sonstiges Vicli. — II. Milch: An Milchicnduiigen gingen ein von B-rgg, ßhübcl 13390 ler-. von Dahlen 4120, von Deiilschenbvra ll 360. von Mügeln 20 710, von Krumherni.'dors 5,830, von Meißen 7^ 0, von Miltitz 21 590, von Niederau 19190, von Nossen 21800, von Oichntz 23 25«», von Ostrau 12150. von Priestewitz 21070. von Riesa 10 510, von Zegenbain 11690, von Dippoldiswalde 21 2lX1 iiiid vo» Slarrbach I15>(. >, zusammen 276 770 ÜA. also mehr olS 55 Wagenladungen zu je 100 Ctr. Treddrn, 26. Nov-i'.iber. Die schmakspn-ize sächsisch» Secuntälbahi: Lchönseld Vleyer, deren Eiöffiiung sur Ansang December v. I. i , An ficht genommen worden ist, legiNiit on Batinbose Schö.isel'' de, L nie CH mnitz-Annaberg und erhält eine GeftniniIlLnge voi !k 1 ku>. Ai der n-uen Bahn besii.dcii sich die Veikelirsstllleii Echöaftld (Babiihof. Ani.tiliißstatiov), Schönfeld (Haltevunet), Tannci'berg (Hnttestellei, Lber-Tannenberg -Halt pnnci), Siebenbösen (Haltepiinci). 6>-h-r (Haltevunet). Mcy-r (Bai- hnf). Die Linie wird einem Val nrerw'ltee unterstellt, welcher sein n Sitz in Geher hat. Der Fabrkaitenveesniis eriolff aus ollen VerkehrSstcllen durch den Zugsührcr. Der lleinve Krummiing-lalbmess-r der i:c»?u Linie beträgt tü) ni, die stä kst? Steigm'g l: 3<1. Der Ban wurde im Monat December 1887 be oniic» Vom Tage der Bctri-lSeröffnnng ab w-rbcn ous der Lin e Schönftld-Geyer vier Züge tn jcd r Rich tung v r'eliriN und zwar: ob G>v r Vorm 7,40. in Siönseld Vorm. 8 20 (' „k. in Lh'Ni- 1 V " m. 11,2ab G'y r Nal'M. l 45. in Schönse.dNachm. 2.35 (Ank. in E -moitz Nachm 5,5h olol ener Rachn« 3.50. in Sckiüns-ld N ichm. 1.3k i 'lnl n't in Eheni 3) AoendS 8,36), ab Geyer Abend- 7.10, in Schönte d Abend- 8.33 (Ankunit in Cbemn tz Abends 11.38); in der Gegenrichtung: (Abfahrt von Chem nitz Vorm 6.20), ab -ckiönseld Vorm. 9,20, in Geyer Vorm. 10,4, (Abfahrt »on Lh»mnitz Vocm. 8.52), ab Kchöuseld Nachm 2 50, t»
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