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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-02
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1888
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Erste Beilage M Leipziger Tageblatt mb Anzeiger. ^ 337. Sonntag den 2. December 1888. 82. Jahrgang. Leipzig, L. December. * In dkm zweiten Abschnitt der Gewerbeordnung sind unter Nr. l diejenigen Anlagen behandelt, welche einer besonderen Genebmigung bedürfen. Neben den für alle Anlagen, welche durch die örtliche Lage oder die Beschaffenheit der Betrieb-stille für die Besitzer oder Be- wobner benachbarter Grundstücke oder für da« Publicum überhaupt erhebliche Gefahren. Nachtbeile oder Belästigungen herbeisühren können, allgemein vorgesehenen Bestimmungen sind dann noch Sondervorschriften für Dampfkessel, Anlagen für Wassertriebwerke und durch windbcwegte Triebwerke ge» geben. Wie die Entwickelung der Technik auch im Ucbrigen schon zu manchen Aenderungen bezüglich der conccssionS- pflichtigen Anlagen gesübrt bat, so hat auch die fortschreitende gewerbliche Benutzung der Elektricität die Prüfung der Frage nahegrlegt, ob und unter welchen Modalitäten elektro technische Betriebe von vorgängigcr behördlicher Geneh migung abhängig zu machen seien. Behuf» Lösung dieser 'siwirrigcn Frage und Vorbereitung bezüglicher gesetzgeberi- er Acte war nruerding» eine vorzugsweise auS namhaften ktrvtechnikern und zwar Männern der Wisicnschast, wie der Praxi» zusammengesetzte Commission in dem Reichsamt de« Innern unter Vorsitz de« Geheimen Rath Lohmann ver sammelt. * Zur Angelegenheit de« Professor» Gesfckei, schreibt man der .Berliner Börsenz-itiing": Fr.eiberr von Roggenbach hat aus eine an ihn gerichtete Anfrage die schon gestern kurz erwähnte Antwort eitheilt: „Es ist «rin unerschütterlicher Grundsatz, in der Gesfcken'schcn Proccß- angelegenheit keinerlei Miltheilung zu machen, wie stark i» den mannigfachen, mich verdächtigenden Preßaußerungen die Versuchung der Abwehr auch sein mag. Nur ein« kann ich bestimmt versickern, daß ich niemals auch die geringste 5kc»»t»iß irgend eine» Tagebuchs de» verstorbenen Kaiser« Friedrich batte. Ebenso wenig hatte ich eine leiseste Ahnung, daß Gcfscken im Besitze von Auszüge» war, oder daß derselbe mit der Absicht der Publikation umging. Auch da» darf ich sagen, daß ich letztere von allen Gesichtspunkten au« verurtheile. Dieselbe ist moralisch, juristisch und politisch gleichmäßig zu verdammen." * Auch gegen die »Kieler Zeitung" ist eine Anklage wegen Abdruck« de» tronprinzlichen Tagebuch« von 1886 erhoben worden. Der Strasantrag ist vom Kaiser ge stellt worden. * Die ultramontane .Fuldaer Zeitung" meldet, daß die jenigen preußischen Bischöfe, welche vor den Wahlen Wähler! asse veröffentlicht haben, sich dahin geeinigt hätten, die päpstliche Autorisation zu diesen Erlösten in ihrem Wort laut zu veröffentlichen, wenn im preußischcn Abgeordnetenhaus« die Angelegenheit erörtert werden sollte. * Zn dieser Woche wird der wtlrttembergische Land tag mit einer Thronrede durch den Prinzen Wilhelm feierlich geschlossen. Die Neuwahlen finden Mitte Januar statt. « » » * Der Kaiser Franz Josef empfing am Freitag den österreichisch-ungarischen Botschafter in Berlin, Grafen Szechenyi. in längerer besonderer Audienz. * E» ist bereit» von verschiedenen Seiten aus die bezüg lich der groben Schmähungen der seit einigen Wochen in Wien erscheinenden Wochenschrift .Schwarzgelb" erfolgten Auslastungen de« .Wiener FremdenblatteS" vom 25. November hingewiesen worden. Dieselben lauteten wörtlich: „Nicht ohne lleverraschung begegneten wir in einigen jüngst ein- getroffenen Blättern au« Deutschland heftigen Auslassungen über einen Artikel ein,« seit wenigen Wochen hier erscheinenden, „Schwarz, gelb" benannten Wochendlättchen«, dest.n Inhalt erst durch die be rührten Blätter au« seiner Verborgenheit hervorgezogen worden ist und welcher allerding« von ganz unqualifi.irbaren Invertiven gegen Deutschland und da» deutsch-österreichische Bündniß strotzt. Da» kleine, allerding« den antiscinitischen Kreisen ungehörige deutsche Blatt macht sogar ans Elrond von Insinuationen französischer Blätter den gewagten Versuch, die in Frag« stehende Wiener Wochenschrift, von deren Existenz unsere« Wissen» bi«her weder die Publicistik noch auch da« Publicum in Oesterreich-Ungarn irgend welche Notiz genommen hatten, mit hochstehenden und hochangesehenen Periönlichkeiten Oesterreich« in Beziehungen zu bringen. Je geringere Beachtung nun die neue publi- cistische Pflanze bisher in der Bevölkerung gefunden bat, eine Io größere Aufmerksamkeit scheint sie bei den berufenen Organen der Regierung gesunden zu haben, da schon die zweite Nummer dieser Wochenschrift mit dem ln deutschen Blättern behandelten Aus satz von der k. k. Staat»anwaltschasl mit Beschlag belegt wurde. AuS diesem Umstande werben wohl unsere geehrten Eollegen In Deutichland die Aufklärung schöpfen können, weshalb die von ihnen so ernst genommenen Emanationen de« in Rede stehenden Wochen blätter hier ganz unbeachtet und unerwidert geblieben sind, lo wie sie daraus wohl auch die Ueberzeugung gewinnen können, daß hinter diesem neuesten publicistischen Unternehme» hier absolut Niemand sonst steh», al» dessen Unternehmer. Al« charakteristisch glauben wir nur erwähnen zu sollen, da dieses publicistische Organ ausschließlich tu der sranzöstschen und russischen Presse eln« reclameartig« Vertretung gesunde» hat, und daß speciell jener Artikel, der die Indignation der erwähnten Blätter Deutschland« hervorgerusen hatte, welcher der Kenntniß de« österreichischen Publicum« aber durch da- Einschreiten der k. k. Stnal-anwaltschast rechtzeitig entzogen worden war, wie wir un- nachträglich übrrzeugte», am nächsten Tag» schon vollinhaltlich im amt lichen „Dniewnlk WarschawSky" abgedruckt erschien, welche» Warschauer Blatt übrigen« auch ursprünglich zum Nutzen und Frommen Europa« da« Erscheinen de« Wochenblatte« „Schwarzgelb" ln ziemlich bom bastischer Weise «»gekündigt batte. Diese Umstände möchten wir auch unseren geehrten Herren Eollegen in Deatlch.and, die sich mit dieser publicistischen Gründung so eingehend beschäftigten, zur Be- ochtuug eniplchten." Ter Heran-grder von „schwarzgelb", ein Literat Namen« BreSnitz au» der Bukowina, ist, wie wir ersahren, Mgleich Mitarbeiter de« „Dniewnik Wirichaw-ky— Unter diesen l,»stinken liegt für deukiche Blätter keine Veranlassung vor, aus den Inhalt der publicistischeu Auswüchse de« „Schwarzgelb" weiter tinzugchen. * Im österreichischen Finanzministerium bcriethen kürzlich die Vertreter von Stadt und Staat Uder die Aushebung der Wiener Linienwällc. Man wurde sch darüber klar, daß die jetzige Verzehrungisteurr an der ?>nie sammt Lu'ienmauth mehr al« acht Millionen Gulden äbrlich trägt, nicht aber darüber, wie dieser etwaige Aus fall künftig gedeckt werden könnte. Die Regierung möchte am liebste» die Vororte mit rund einer halbe» Million Ein wohner in die jetzige Berzehrung-steuer einbezieben durch die Errichtung einer neue» Steuerliiiic am Wiener Wald unk an der Donau, somit ihre Einnahme» bei dieser Gelegenheit noch erhöbe», während die Vertreter der Stakt die Einschränkung der Steuer aus weniae Hauplartikcl unter Verzicht der Re- gierung aus etliche Millionen de« Ertrage» wünsche». die Vororte aber nicht mehr zahlen möchten, als ihre bisherige» geringen Pausch-Steuern für Fleisch und Wein. Ta« Finauz- ministerium dürste sich schließlich wohl zu dem unvermeidlichen Steuererlaß deguemen. * Die Wahlen zum norwegischen Storthing sind jetzt beendet: 54 Gewählte gehören der Rechten, 34 der Linken und 22 der Minisierparlei an. * Man schrcil't dcr ..Schlesischen Zeitung": Da« Organ der deutschen Templcrgemeinden in Palästina, die „Warte deS Tempel«", meldel, daß das Bankhaus rutiger in Jerusalem am 20. Oktober von Sultan Abdul »amid die Concession zur Erbauung einer Eisenbahn Jaffa-Jerusalem erhalten hat, und zwar aus Grund der Pläne deS Ingenieurs Zimpel. Danach benutzt diese Eisenbahn, »in die Höhe von Jerusalem zu gewinne», daS Thal, welche» im Grunde Rcphaim beginnt. in der Nähe von Artus auS dem Gebirge in die Ebene tritt und al» Naher-Rubin vier Stunden südlich von Jaffa daS Meer erreicht. Noch ist indeß mit dem Bau der Bahn nicht be gonnen worden, da eS an dem erforderlichen Capital fehlt. Man hofft in den deutschen Templergemeindcn, daß es den Unternehmern gelingen werde, hierzu deutsche» Capital beran- zuzichen. Da aver da» deutsche Capital imAuSlankc sich bisher mit StaatSanlehcn und banktechnischen Geschäften degnügt und sich von schöpferischen Unternehmungen überall sern- gchalten hat, läßt sich kam» erwarten, däp die Hoffnungen der deutschen Templcrgemeinden in Palästina in Erfüllung gehen werden. * DaS Begräbniß de» verstorbenen BundeSpräsi- denten dcr Eidgenossenschaft. Hertenstcin, gestaltete sich zu einer großartigen volkSovation; der Zug. welcher sich unter Glockengeläut und Kanonensalven nach dein Friedhose (in Bern) in Bewegung setzte und einen vorwiegend militairischen Charakter trug, dauerte l>/» Stunde. Zm Münster hielt BundeSviceprästdent Hammer die Trauerrede. * Di« .Iodependance Bclge" enthält über die Arbeiter brwegung in Belgien mehr optimistisch gehaltene Be richte. So theilt der Specialcorrespondent de« Blnlte« in Morianwelz mit, daß dort sowie in den übrigen Gebieten de« Centre der gegenwärtige Streik al» .todtgeboren" angesehen werden müsse und keine A»»sscht aus Dauer oder weitere Consequenzen habe. Nur in Folge der Heftigkeit, mit welcher vette, ... .ss . . die ersten Arbectermeeting« inscenirt wurden, habe man eine Zeit lang an eine ernsthafte Bewegung glauben können. Auch conccntrirte sich die ganze Bewegung auf die Kohlen- gluben, die von den Gesellschaften in Mariemont und BaScoup abbängen. In Mariemont ist inzwischen auch eine merkliche Besserung ringetrelen, während eine Verschlimmerung, die a»S BaScoup gemeldet wurde, keiur-weg« allzu ernsthafte Symptome äuswie». Der Correspondent berichtet weiter, wie e« höchstens 300 Arbeiter gewesen wären, die sich zu einem der Hauptmceting» begeben und keineswegs allzu kriegerisch« Haltung an den Tag legten, vielmehr ganz ruhig durch Brigadier» der Gendarmerie ihren Marsch regeln ließen. Sollten die übrigen- mit dem jüngsten Telegramm au« Charleroi nicht ganz im Einklang stehenden Meldungen der .Inkependance Beige" sich in erfreulicher Weise bestätige», so würde die belgische Regierung doch gut daran lhun, bei Zeiten durcb socialpolitische Reformen zur Verbesserung de» Loose» der Arbeiter beizulragen, um die Wiederkehr dcr Streik» nach Kräften zu verhindern. * So oft die öffentliche Meinung England», wie da« auch jetzt wieder geschieht, sich mit den marokkanischen Dingen beschäftigt, thut sie die» von einem ganz bestimmten Standpunkte au», nämlich in Ansehung deS vorwiegenden Interesse», welche- der britische Welthandel-Verkehr an der strategischen Beherrschung der Meerenge von Gibraltar hat. Die Festung gleichen Namens ist der erste englische Vorposten, die erste Station auf dem Wege nach Indien, aber sie bildet keineswegs, wie vielfach angenommen wird, den Schlüssel der Meerenge selbst. Diese Anschauungs weise ist vielmehr au« vergangenen Tagen berübergenommen, al» der Seeverkehr noch aurschließlich im Zeichen der Segel- scdtsisahrt stand. Damal« war. mit Rücksicht aus die in der Meerenge ständig herrschenden besonderen Wind« und Strö- munoSvcrbällniffe, jede» cn>» dem Miltelmeer kommende oder dahin gehende Segelschiff gezwungen, unter den Geschützen der Festung Gibraltar auS- oder einznlausen. Seil Eiusübrung der Dampskrasl als BeivegungSmUtel hak sich taS von Grund au» geändert. Gibraltar liegt nicht in der schmälsten Stelle der Meeienge, die gegenüber befindliche Küste Afrika« ist i» Lu'tl nie >9 englische Meilen entfernt, und Danipser können, wegen ihrer Unabhängigkeit von Lust- und Wasscrstcömungen, ast außer Sehweite deS Felsen« und jedenfalls außer Tragweite lder Batterien selbst von Hunderllon«-Geschüyen palsiren. An der engsten Stelle liegt aus marokkan scher Seile aber Tanger, mit einem trefflichen Ankerplatz, al« thal- ächliL beherrschender Punct. Unter marokkanischer Ober- bobeit verursacht Tanger den Engländern weiter kein Kops- cerhrechen, wobl ater gilt eS jenseits de» Canal» als iNium- tößliche» politische» Axiom, daß Tanger unter keinen Umständen in die Hände einer ande>e» Macht falle» dürfe, wen» nicht der Verbindung England« mit Indien »ine Störung bedenk lichster Art erwachsen solle. Denn Gibraltar liegt zn weit östlich und kann nur nach vorheriger Passage der von Tanger beherrschten engstrn Stelle für vom Allaiitic kemnicnde Schisse erreicht werden. Daher betrachten ev die englischen Politiker ohne Unterschied Ihrer sonstigen Parlkiftcllung als abaemacht, daß. wenn jemals an dem jetzigen völkerrechtlichen Bestände Marokko» Aenderungen vorgenommen werden sollte», Groß britannien seine Hand unverzüglich ans Tanger zu legen habe. Ob direct oder nach vorherige», Eiuverständniß mit dem Madrider Cabinet scheint von de» englischen Blättern, welche diesem Thema ihr Interesse zuwcndeu, einstweilen noch al» offene Frage betrachtet zu werten, wie die bezüglichen Erörte rungen ja auch selbst zur Zeit einen re»» akademische» Cha rakter tragen, obwohl sie auch so beachtentweith bleiben. Aus dem Lundesrathe. * In der am 29. November abgehallenen Plenarsitzung de» BundeSrath» legte zunächst der Vorsitzende. Vice- präsideiil de» StaatSminisleriuiu«, StaatSsecretair de» Innern, von Bötticher, eine Nachweisung der Veränderungen im Bestände de» al» Eigenlknm de» Reich» sestgestelllen Grund besitze» und eine Uebersichl über den Stand der Bauaus führungen für die Eisenbahnen >n Elsaß-Lothringen vor und machte davon Mitlheilung, daß dir nach tz l39b der Gewerbe ordnung dem BundeSrath und Reichstag vorzulegenden Berichte der mit Beaufsichtigung der Fabriken betrauten Beamten für da» Iabr l887 zu einem systematisch geordneten Gesammlbericht verarbeitet worden sind. Sodann wurde über die Inkraftsetzung de» Gesetze» vom 5. Mai 1886, betreffend die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und sorstwirth- schastlichen Betrüben beschäftigten Personen für mehrere B»»de1staaten, über den Eulwurs eine» Gesetze», betreffend die Vorarbeiten für da» Nationaldenkmal Kaiser Wilhelm'» l., und über den Entwurf vcn Vorschriften wegen Vermessung der Schiffe sür die Fahrt durch den Suezcanal Beschluß gefaßt. Den letzteren beiden Entwürfen wurde die Zustimmung erlheilt. Die Vorlage, betreffend die AnSsübrung der seil dem Jahre l875 erlassenen Anleihegesetze, und der Entwurf eine» Gesetze» wegen NuSsührnng de» internationalen Vertrage» zur Unter drückung deö Branntwtinhandrl» unter den Rordseefischern aus hoher See wurden den zuständigen Ausschüffen zur Vor- bcralhunH übergeben. Der Eingabe de» Vorstände» einer üsier >rsta AclieugeseNscbast für Zwirnerei und Nähsadcnsabrikation. wegen Beschäftigung jugendlicher Arbeiter an katholischen Feiertagen, dem Gesuch eine» Messerschmied» um Gewährung ür einen erlittenen Betriebsunfall - ^ und einer Eingabe, betreffend die Beseitigung der gesetzlichen einer Eapitalabfindung Verpflichtung zur Pockeuimpsuiig. beschloß die Versammlung keine Folge zu gebe». Dem InnungSverbande .Bund deutscher Böttchcrinnungen" in Magdeburg wurden in Ge mäßheit des H lOlk der Gewerbeordnung CorporotionSrechte verliehen. Die Eingabe de» Bureanbeamten-llnterstütznngS- Bcrein» zu Berlin wegen Ausdehnung der Krankenversicherung aus die Bureaugebilfen der RechlSanwälte »c. und dcr Bericht über die Sitzung der Handel»- und Gcwerbekammer in Zittau vom 9. Mai d. I, betreffend die Abänderung de» Gesetze» über die Krankenversicherung der Arbeiter, wurden dem Vorsitzenden de» BundeSrath« überwiesen. Bei dem Reichsgericht in Leipzig sind in Folge von Pensionirmig dcr bisherigen Inhaber zwei NathSstellen erledigt. Mit der Vor bereitung von Vorschläge» sür die Wiederbesetzung dieser Stellen wurde der Ausschuß sür Iustizwesen beauftragt. vermischtes. ----- Berlin, 28. November. Bei dem vorgestrigen Stiftungsfeste dcr Italienischen Gesellschaft war der Botschafter Italien-, Gras de Launay. mit den Nällien der Botschaft gegenwärtig. Der Graf ist Ehrenmitglied der Gesellschaft und hielt bei der Abeiidlasel eine Rede, in welcher er betonte, daß die beiden Nationen. Denlscbland und Italien, dasselbe Ziel verfolgen. DaS bewiesen die Trinksprtlche, welche jüngst in Rom gefallen, da« bewiesen die zwischen den leiten den Staatsmännern gewechselten Telegramme. Italien habe durch die Begeisterung, niit welcher e» den Kaiser empfangen, durch die Heer- wie durch die Flottenschau gezeigt, wa» eS werlh sei. Es sei ei» Gemälde gewesen, aus da» man stolz sein könne. Dcr Eindruck, den Alle» die dort gewesen empfangen, sei mit dem seiniaen in Uebereinstimmung. Ohne sich weiter in Politik einzulassen, könne er nur sagen, baß beite Herrscher wie beite Völker unter einem Zeichen sieben. Sein eigne» Wirken, so lange er in Deutschland sei. wäre da» Wobl beidrr Völker gewesen. Cr trage die Zeichen der Anerkennung seiten» der beiden Souvcraine aus der Brust. Die Rede endete mit einem Trink'pruch aus beide Fürsten. Durch die zahlreich anwesenden Italiener gestaltete sich die Feier z» einer Verbrüderung beider Nationen. — De. Wilhelm Mohr, dcr bekannte langjährige Reisc- berichterstatter der „Kölnischen Zeitung", ist joebe» in rer Nervenheilanstalt Obernigk in iLctilesien gestorben. 1838 in Münstereifel geboren, studirte er in Bonn zunächst Theologie, sodann Philologie und wurde nach absolvirtem Examen in Köln am Marcellen-Gvinnastum al» Lehrer angestellt Seine musikalische und kunstkritische Begabung bot den Anlaß zu einer näheren Verbindung mit der „Kölnischen Zeitung", für welche er zunächst Concert- und Theaterberichte schrieb. All mälig knüpfte sich da» Vcrhältniß fester. Mohr entsagte ganz seiner schulmännischcn Laufbahn und trat 1869 aus schließlich in den Dienst der genannten Zeitung. In der Folgezeit war er nun für dieseloe thcil» am RedaetionStiich. theilS al» Berichlerstaücr in de» verschiedensten Ländern tbälig, so in Italien, in Spanien während der Carlistenkriegr, in Nordasrika, in Amerika und schließlich in Berlin. Seine aufreibende Tbätigke t machte sich nach seiner letzte» Reise in die sächsischen Industriebezirke leider in einer hochgradigen geistige» Abspannung geltend. Die Ruh« und geregelte Lebensweise in der schlesischen Heilanstalt vermochte nicht bessernd einzuwirken, und so beschloß allzu früh ein Lebe», da» noch unlängst reiche Früchte verhieß. ---Im Fruchtfleische dcr Birnen finden sich be kanntlich vielfach kleine harte, steinarlige Körperchen, die aus mehreren sogenannten S teinzel len zusammengesetzt sind — d. h. au» Zellen mit starken, von Canäle» durchsetzte» Wan dungen—, ähnlich den Kuochenzellen im Thierreichc. Offen bar spielen solche Sleinzellen «m Pflanzenreiche die Nolle eine» Skelett« zur Stütze mancher Pflanzentheile oder sic finden sich in dichter Anhäufung als bkeinschale zum Schutze de« Samenkorn» — wie z. B bei der Kirsche und Pflaum überhaupt bei den Stniffrüchten. Eine solche stützende oder chützende Rolle begreift man aber kaum, wenn — wie bei der Birne — die Sleinzellkviper vereinzelt im Fruchtfleische liegen; eS muß da »ach einer andern Erklärung gesucht werden, vr H. Potoniü giebt diese Erklärung der Nalnr- wiffenscbafllichcn Wochenschrift; er spricht dort die Ansicht au», daß die im Fruchtfleische der cullivirten und verwilderte» Birnensorten verkommende» Zellhaufen die Rudimente einer bei den Vorfahren unserer Birnen vorhanden gewesenen Steüihülle sind. E» finden sich nämlich die Steinkörper niemals gleichmäßig im Fruchtfleische verlhrilt, sondern sie nehmen bei jeder Birnenrasse »ach dem Kerngehäuse hin an Menge zu, und wenn man gar die wilden Holzbirnen zu Hilfe nimmt, so läßt sich eine Kette von Formen ausstell-u — von solchen Birne», in denen sich nur wenige vereinzelte Körperchen um da» Kernbau» herum befinden, bi» zu den wilden Birnen, wo die Sleinkörverchr» in solcher Mächtig keit um da» Kernhau« liegen, daß man die au»getrocknele Frucht auch mit dem schärfsten Messer nicht durchschneiden kann. Demnach wäre unsere Birne ursprünglich eine Stein frucht gewesen. Literatur. Gr««dzL»e »er Kunst,eschtchte von Anton Springer. Tcxtbuch zur Handausgabe der kunflhistortschen Bilderbogen. 3. verbesserte Auflage de« Textbuches III. Die Renaissance >» Italien. Leipzig. E A Seemann. — Ra« schon gelegentlich der Besprechung de» zweiten Tbeile» bemerkt wurde, daß der Verfasser nämlich ein nadezu neue« Werk geschaffen und i» diesem >>n wescuiltch lebendigere« Bild vo» der Entwickelung der Kunftubuug entrollt, als e« da« ziemlich knapp gefaßte „Textbuch" bot. gi» nicht minder von der hier in einen, eis Bogen parken Bändchen vorliegenden Fortsetzung. Wie auS einer Antiindignng de» Verleger, hervorgebt, werde» die ErgänzungStajeln zur Bantau-gabe der kunsihistorischen Bilderbogen, aus welche Springer bereit« im Text Bezug nimmt, gleichzeitig nut dem vierten Lheile der Grund- »nge herauSgegeben. Mit diesen ErgänzungStafeln, in welchen auch die farbigen Taleln de« II. und l!k. Supplement« der ursprüng lichen Ausgabe Ausnahme finden werden, wird da« Ailderinaterial zwar nicht den Rcichlyum des Stannuwerke« mit seinen Suppte menten erreichen, daslir aber den Bortheil einer mehr systcmatuche». genau an die „Grundzüge" sich anschließenden Anordnung ge währe». VV. « Deutsche Kunft-Ukwerdr-Ieltnn,. Illustrtrtr« Fochbkatt filr do» dekorative Kunsslcandwerk und Kunstgewerbe, linier Muwirkun i hervorragender Fachmänner HerauSgegeben von S. Etzel und Oe. Edm Pentzhorn. Nr. l und 2. Erscheint am l. und lü. eine« jeden Monat». (Berlin, Verlag der Herausgeber.) Knnftdertchte über de» Verlag der Photographischen («escll ch >!I in Berlin, DönhosSplatz 8VV. I. Jahrgang Nr. l. (Berlin. Kunst- Verlag der Phvlographischen Eleselljchast.i La« östrrr. Heimathrecht. Bon Adolf von Arallzo. k. k. Bez»Kcomiiiissär. (Wien, Manz'sche k. k. Hos-, Verlag«- und U»iversitä>«-Buchhandluug.) Franz Teük. Bo» ftr. Elustav Steinbach, Redacleur der „Neuen Freien Presse". (Wien, Manz'sche k. k. Hos-, Berlo,c. und Universität«.Buchhandlung.) Oe eomtv «le ehnnikrua »an Iilvlartevn Ouleol, Toeqnerllle "Niler-n. cl'ari», ('alniann I-Svx, Lcliteur, ru« Xub,-r ) Zeitschrift für deutsche Sprache, HerauSgegeben von Prosesjor k>r. Daniel Sander« in Bltstrcbtz Jahrgang II, Heit 7. (Hamburg, Verlag-anstalt und Druckerei A -O»., vorm. I. F Richter.) «le n S. LroMlUNA äer AD0886Q 6itlNLl6tlt8-Au88t6l1uNA. Dieselbe umfasst tausenderlei nUtrlieko Oexenstande für den ^Veibnaebtstiseb. HVVßVRILttvlKlSlilSlÄSr, xesebmaekvoll in eleganten Oartons aufxomaebt, von Uk. 7.— an, HlUII8lLlSlÄSI' von Uk. 3 — an. kLmmtliebe Artikel der Deinen- nnd ^Veissvvaaren-Kranebe, UiVßb- und HursrröoLv, SoLürLvQ, VLoLvr, LolsvSveLvr», VtsoLLsoLv», 1'vVVtvLv, VorlLxvn, v»rL1rro», AOlLlrvLS, VTv.a so» io eine xrosse ^nrakl kleiner Artikel für Damen, Herren und Linder. VinIMns«» »«rvi», «tv Lug. eo»oli, LssobLftsbaus für vamsnmoden, b.sinsn^aarsn und Au88tsuer.
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