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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-03
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1888
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Vierte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 338. Montag den 3. December 1888. 82. Jahrgang. Gestern Abend S Uhr starb »ach längerem Leide» meine iaaiggeliebte Fra» »ad Mutter. Frall Mise Schlechter zeb. Voigt, ia ihrem »och »icht vollendete» 44. Lebensjahre, wa< ich allen Freunde» »ad Bekannte» mit der Bitte um stille Iheilaahm« anr hierdurch anzeige. Leipzig, de» 2. December 1888. Johun» Schlachter, Restaurateur, tm Namen der übrigen Hiaterlasseucu. Li« Beerdigung findet Mittwoch vormittag 9'/, Uhr vom Trauerhanse, Vurgstroß» 13, an» statt. Heule Nachmittag starb unerwartet an ven folgen ihrer schweren Entbindung unsere herzensgute, inniaaeltebtr Gattin, Tochter, Schwester und Schwägerin krau Marti»» Visßlvd Wb.Msäsr. Leipzig, 1. Lrrrmber 1888. Carl Wtrgleb, Ramens der tiestrauerndr» HInterlasseaeu. Die Beerdig»»« findet Dienstag früh g Ubr von der Leichenhalle des Johannis- Frieddos- aus statt. Nachdem wir die irdische Hülle meine- mir unvergeßlichen Batten, unseres theuren Vaters. Schwieger- und Großvaters, Bruder«. Schwager- und Onkel-, de- Schlosser- Herrn ^lexanäsr Ikeoäor kl8ek6r, zur letzten Muhe gebettet, tage ich Allen, insbesondere dem Herrn TiakonuS Sell, sür seine herzlichfn und trostreichen Worte, sowie den Herren Vorgesetzten und Tollegen der Werkstätten der König!. Sächsischen Staats-Eisenbahn l hier, ferner alle» lieben verwandte» und Freunden sür die Begleitung zur letzten Ruhestätte und den zahlreichen Blumenschmuck meinen tiesgesühltestea Dank. Leipzig, den L. December 1888. Franziska verw. Fischer, zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen. Für die Vielsachen Beweise herzlicher Tbeil- nahme bei dem Tode ihre- guten Mannes, de- Herrn Kurl Juli»» Grahmanu, dankt nur hierdurch ausricht.q die tiestraucrnde Wittwe Wtlhelmtue Grahmnu» geb. Kühn, im Namen aller übrigen Hinterlasseuea. Verupldtvt. Für die vielen Beweise herzlicher Theil- nähme während der langen Krankheit und bei dem Begräbniß meine- lieben und uirvergeß- lichea Sohne- Willy meinen tnuigstea Dank. Besonder- gilt dieser Dank dem Herrn Pastor Or. Hartung für seine zahlreich,» Besuche während der Krank- heit u. sür die troste-relchen Worte am Grabe, sowie anch dem Herrn Direktor Vogel und seinen Schülern sür den erhebenden Gelang am Grabe u. ollen Denen, welche seinen Sarg so reich mit Blumen schmückten. Die- Alle« hat meinem Herzen wohl gcthan, möge Gott einen Jeden vor solchen Schicksalsschlägen gnädig bewahren. Tie tiefgebeugte Mutter Fwl«»»,,«» Giukokavral»«». Verlobt: Herr Emil Dr-chsel ia Gorat- dors mit Frl. Rosa Schüller in Gelen«». Herr Carl Ferdinand Ullrich in Eibenstock mit Frl. Anna Tuchscheerer daselbst. vermählt: Herr «lbi, Bauer, Post- secretair in Zwickau, mit Frl. Helene Esther au- Limbach. Geboren: Herr» Apotheker Eule in Netzschkau eine Tochter. Herrn Premier- lieutenant von Tetlau i» Bautzen eia Soda. Herrn W. Würstel, Weißer Hirsch b. Dre-den. eine Tochter. Herrn Gustav Adam, kzl. Hos- mundbäcker ia Dresden, eine Tochter. Gestorben: Herr Johann August Domlch, Gemeindevorstand in Racket. Frau Marie verw. Kaiser'- in Altenburg Sohn Paul. Frau Selma Reichardt geb. Rosenkranz in Alienburg, Herr Michael Bühner, Haad- gutSbesitzer in Schelditz. Herr Hermann Martin, Gutsbesitzer in Ko-ma. Herr Johann Larl Wilhelm Geißler, Kausm. und Zikgelei- besitzer in Altendurg. Frau Wilbelmine Meter in Zwickau. Herrn Fritz Haa-' in Zwickau Tochter Mild». Herrn Tarl Fischer'« ia Zwickau Tochter Therese. Frau Franziska Ottilie verw. Schindler geb. Seisert in Dresden. Herrn Schäser'r in Trachau einziger Sohn. Herr Albert Teussel, Oberförster a. D. in Schönseld.. Herr Otto Süßinann, Bahn beamter in Dresden. Herrn Weiß' in Dre-den Tochter Marie. Herr Friede. Ullmann, Lohn- kelluer in Dre-den. Frau Pantine Meuschke geb. Beer in Altenburg. Herrn Otto Fliege'- in Chemnitz Sohn Reinhard. Fron Johanna Elisabeth Bcckert geb. Haupt in Lhemnitz Herr Emil Lohte in Lhemnitz. Herrn Heinrich Schmidt'- in Grüna Sohn Richard. Frau Die Beerdigung des Htrrn Bernhard Anton tainprecht findet Dienstag vormittag '/«IO Uhr vom Pathologischen Institut aus statt. Wagen stehen daselbst bereit. Etwaige Blumenspenden bittet man abzugebeu ia der 8eerck1p;ni»lk»au«»talt «. «ilttEr, «cuktrchho, 82. Amalie verw. Baumeister Trier geb. Schade I Amalie verw. Dreiste geb. Seidel in Tbemnitz in Dresden. Herr August Friedrich Ernst I Herr Friedrich Llemen» Rückert, Schicser- Weise ia Chemnitz. Herr Julius Bruno I decker in Lhemaitz. Herrn Moritz User'- m Zechendorf in Lhemnitz. Frau Henriette I Lhemaitz Sohn William. » für Leipzig und Umgegend von Sviiüilliorr und LsskLiissll übernimmt unter Zusicherung reeller Bedienung olle Arten Leichenbegängnisse, sowie Uebersükrung Verstorbener sür In- and Ausland. Leichenbestatter: l). SMukerr. Comptoir: Ncukirchhos 3!, Sarzmagazin Nr. 3V. ^ Frriisvrecheinrichtnng 5SV. Marls»-vaü, Schtvimm-Bassin 20°, Pserdebahnboltestelle. Eisenbabnstraße 31. «e»«1 LsanvUem-tLuetvr vorzüglich. Pserdebohnverbindung alle 7'/, Miunlen Dam-Badez- Mont.. Dienst., Donnerst, riad Freit.S—IlUhr, Miilw.u.Con»od.2—4 Uhr. Herren-Vadez.: stets mitAusn.d.Daiii.-Bad, Jetzerzeit Echwimm-Untrrricht. iontva. Mittw. ^ .--LN. -I Tontperulnr Sei NklU Danien: Dienoi . Dinner,l.. Sonna». ' SVHsLtKVILVsLKL 8 n LU . -,.ii.Mc vlitttL-vack, SpkilkanAalt 8el>rr>i»oit)lla»1n »nck A«llend»ä 000 Dan,eu: Dienst.,Donnerst.,So»»ai .' , LU . ',.11, Montag. Mittwoch. Freitag D. V. Epptrr. Grüne Bohne» mit Schöpsevfleiich. D. V. Laue. Nene Letpz. Tpetseanstalt, Ze tzer Sir. 43/45. Montag: Schwarzsteisch und ErbS-Purö. Im Lande „Gosen". IubtläumSberichte. I. Leipzig, 2. December. ES ist nicht jene- gesegnete Land Gosen am pelusiscben Nilarm, wo die Kinder Israel ihre Heerven weideten, Feigen pflückten und Granatäpfel sch»,orte», wohin ich unsere Leser führen will. Unser Land „Gosen" ist nicht berühmt geworden durch seine Bewässerung, wenn eS auch Niemand in Abrede stellen wird, daß eS daselbst ebenso „feucht" ist. wie im Herzogthum deS Herrn Lothar, durch welche» „der sogenannte Vier" fleußt. Unser Land .Gosen" hat in Wahrheit einen Namen, auf ven der formgewandteste Poet keinen Reim finden dürste, eS heißt nämlick ini profanen Leben — Eutritzsch! Unser Nachbarort Eulritzsch mag mancherlei Vorzüge habe», seine Berühmtheit verdankt er aber unstreitig dcm Flusse „Gose", der nun seit 150 Jahren durch seine Malten rauscht, und sich allerdings längst auch nilartig verzweigt, und in die Nachbarländer ergossen hat. Wo entspringt die gelbe Gose? In der ehe. maligen, freien Reichsstadt GoSlar trat sie anS Tageslicht. Aber ihr Ouell ist dort verstecht, und an Stelle der Gose ist neuerdings, wie es der „große Brockhau»" so tröstlich aus drückt, „ein geschätztes Lagerbier" getreten. In Döllnitz ent sprang sie aber von Neuem, und von dort leitete sie der „alte Dessauer", der große Heilige der Gosenbrüderschast, zu un» herüber. Gestern waren eS 150 Jahre, seitvein dieser welt geschichtliche Act Vor sich ging. Warum hätte man ihn nicht festlich begehen sollen? Ist dock die Gose ein weltbekanntes Wahrzeichen unserer Gegend und der große Cosmopolit, „Bruder Straubinger", singt in seinem studentischen Reise bericht au«drücklich: „Und in Leipzig an der Gose" rc. Wa den alten Dessauer bewog, uns diese- edle Weizenbier aus seinem gelobten Lande zu imvortiren, darüber ist viel fabulirt worden. E» heißt, daß er vor 150 Jahren, al» er in unserer Gegend mit seinen Truppen lag, den Stofs aus seiner Hei- math kommen ließ, weil ihm die hiesigen Bierverbältuisse mit ihrem Kyritzer Mord und Todtschlag. Leipziger Nastrum, und wie die edlen Sorten sonst getauft waren, de» hoheitlichen Magen außer Rand und Band brachten. Nach anderer LeSart soll der Import diese« goldenen Nasse- mit dem Leipziger „Bierzwang" zusammengehangen haben. Sei dem. wie ihm wolle, freuen wir uns, daß sie .unser" ist! De» Leipziger NalhShcrren und anderen durstige» Seelen mag sic i» erster Zeit nicht geniundet 'haben, denn in einem .Bierverzcichniß" auS dcm 18. Jahrhundert wird sie unter folgender Bezeichnung anfgesitbrt; .Eutritzschcr Gose, ein ver änderliches, bald hitzig, bald kühlend, bald sitzen bleibend, bald hinten und vorne hinaus passirendeS Weißbier." Mit dem fortschrittlichen Eharakler der Gose baben sich übrigens auch Dichter, wie Edwin Borrman», befaßt. Heute ist sie da- Bier der Biere für den Leipziger von echtem Schrot und Korn. Wer cS nicht glaubt, konnte am gestrigen Abend i» der .RathhauS- und Gosenschänke" zu Eutritzsch glauben lernen. E» halten sich eine Anzahl durstiger und lustiger Seelen, die Kops und Herz aus dem rechten Flecke haben, znsammengclhan, um ein .Gosensest" zum I50jäl)- rigen Jubiläum der Einführung de» gelben ElixirS i» unserer Gegend zu feiern. Schon am Nachmittag wac in Eutritzsch alles aus den Beinen, um den Herzog Leopold von Anhalt- Dessau reckivivus, der sein Eischcinen au» WolkcnlukuckSheim zugesagt, zu empfangen. Nach 3 Uhr kam denn auch der . Fest zug" die Eutritzschcr Straßen Herrintergezegen. Wir sahen un» in die allen Zeiten zurückversctzk. In den geschmückten Exlraposten, aus denen die canariengelben Postillone prangten, saßen die bchen Würdenträger in ihren Hunten, gestickten Uniforme». Ein Trupp alter Grenadiere und ein MusikcorpS, ebenfalls in aller Tracht, begleiteten die Wagen. In einem derselben saß Herzog Leopold und neigte sich huldvoll grüßend zu seinem Volke. Wegen seiner intimen Bekannlschast mit dem Inhaber der Villa „Seeler-Ernst", die ebenfalls durch Grenadierposten beschützt wurde, machte der Zug dort Halt. Wa» in jener Villa vor sich ging, ent zieht sich unserer Berichterstattung. Der Posten hielt unS nicht für „courfähig" und unser „Passirschein" verlor hier seine Wirksamkeit. Wir haben aber von einem solennen Imbiß munkeln hören, den der „alte Dessauer" hier seinem Hojstaat gestiftet hat. Die Haupts eier fand am Abend im Saale der alten Gosenschänke statt. Wie hatte sie sich verändert! Man kannte die tränten Räume kaum wieder. Mit Fahnen und grünen Guirlanden, mit heiteren Gosen-Emblemen waren die Wände geschmückt, und ein Thron mit schützendem Baldachin war für den Herzog errichtet. An langen Tafeln aber saß viel Volk» und bandbabte die enggchalstcn und dickegcbauchlc» Flaschen. Nach einem herzlichen frischen WillkommcnSgruß deS Herrn vr. Wünsche an die hohe Festversaminlmig, und einem schwungvollen „Prolog", orr in poetischen Worten der Bedeutung des Feste», anch als eine» Feste» der Wvhllhäligkcit sür die Elenden und Armen gedachte, da der Ertrag desselben der Eutritzschcr Armencasse zufließk, ertönte ein markiger Trommelwirbel und. gefolgt von dem gelammten Hofstaat und einer Compagnie Grenadiere trat der .alle Dessauer" in'den Saal. Mit imponirenbeni, würdevolle» Blick« schaute er sich seine Nnterthanen an, jeder Zoll eine Hoheit! Mil einer patriotischen Ansprache wurde er von Herrn Ilr. Wünsche begrüßt, der mit einem dreifachen Hoch aus Kaiser. König und Reich endete, in da- die Fest- versaminluiig begeistert einsiel. Nachdem der .alte Dessauer" die weitere» Zecher batte leben laste», fand die Fesiintroduction niit einem Hoch aus seine Hoheit selbst ihren Abschluß. Nun folgten eine Reihe humoristischer Borträge und Aussührungen, deren nähere Detail» wir hier nicht wiedergeben könne». Ein Männcrquarlett sang Radecke'S Lied „AuS der Jugendzeit", ein drastische» Festspiel feierte die .Entstehung der Gose" und wurde mit rauschendem Beifall ausgenommen. Solotiever und Duette ertönten in stimmungsvoller Weise vom Podium, und eine pomphafte Ordensverleihung gab dem „allen Dessauer" Gelegenheit sein Licht leuchte» zu lasten. Er verthrilte den „Scelcr-Eruslinischcii-HauSordei," an seine Getreuen, und widmete jedem Bedachten so kernige, humo ristische Ansprachen, daß da» Zwerchfell der Fcstlt>ciliichn,cr au fortdauernden Erschütterungen litt. Decorirl wurden unter anderen auch der Sohn de» dermaligen Inhaber» der Döllnitzcr Gosenbrauerei, Herr Goedecke zr , und der Brauerei direclor, Herr Fel», da» älteste GemcindcralbSniilglicd. Herr Gr äse, und der Gemeindevorstand, Herr T l> o n> a S. Vom Hofstaat wurde besonder» Herr 1)r. Wünsche, der die Rolle de» „Gosen-Barden" bei dem Feste gespielt und durch eine Reihe trefflicher, humorgcwürzler Lieder wesentlich zu der fröhlichen Sliniinung dciqetragen hatte» ausgezeichnet. Nachdem .allgemeine Redefreiheit" eingetreten war, jagte selbstverständlich ein Toast den andern, und als wir üin Mitternacht dcm Festsaal den Rücken kehrten, gingen die Wogen der Festfreude noch hoch. So verlies der erste Tag VeS Jubiläum» in ungetrübter Heiterkeit. Da den Armen de» Orte», wie wir au» au» einer Rede de» Herr» Gemeinde- Vorstand Thoma» entnehmen konnten, auch ein beträchtlicher Anlhcil zusällt, »in so beträchtlicher, al» die Döllnitzcr Gosen brauerei da» Comitö in dankenSwertber Weise unterstützt hat, so ist aber auch der Hauptzweck de» FeslcS »l vollem Maße erreicht! ll. 1'r. «tr-nlwortlicher Rct-cteur Leinet chUbte in Lei»,,». PItr den muiNNiichcu Ihc» puiktzor vr. oscar Paul in Lktpzi», VolkswirtWstliches. Me für diesen The« bestimmten Sendungen sind za rlchtm an den Verantwortliche» «edacteur desselben L. «. Saue ia Leipzig. Rentabilitätsberechnung der ei«iel»r» Ltntrn der Sächsischen Staatsrtsenhahnea tm Jahre 1887. (Schluß) 38) Niederneukirch-Bischos-werda Auch diese Linie hat eine Einnahmesteigerung, und zwar betrug dieselbe im Personenverkehr 5415 XI, im Güterverkehr 3293 .41 Der tlebcrschuß war 9778 .41 größer wie im Vorjahre. 39) Bautzen-Schandau. Die Mehreinnahmen betrugen im Personenverkehr 9519 X!, im Güterverkehr 31 220 Xl, im Ganzen 42 291 X An Ausgaben wurden 5466 XI weniger gebrauch». Der Reinertrag stellte sich deshalb um 47 757 ^ günsNger »vie im Vorjahre. 40) Oberoderwltz-Witthen. Verstärkte BerkehrSbeziehungen mit Ebcr-bach, Lübau, Zittau, Dresden ,c. erbrachten Mehreinnahmen an 17 357 .-4 im Perwnen- und 30755 im Güterverkehre. Die Einnahmezunadme betrug Überhaupt 51 675 die Ausgaben beanspruchten 12 525 mehr und der Reinertrag war 39 150 höher wie im Vorjahre. 41) Eber-bach-Löbau. Der erhShte Berkehr bei der Station Löbau. sowie nach und brzw. über Görlitz erbrachte Mehreinnahmen im Personen- und Güterverkehre von 198 > .sl und bezw. 3444» Die Ausgaben waren um 11924^4 höher, so daß der Uebcrjchuß gegen da- Vor- jahr um 5220 zurückdlieb. 42) Scheibe-(Warn-dors-)Eijbau. Die Gesammtmehreinnahme betrug 14 336 Die Ausgabe var um 374 höher, der Betrieb-zuschuß ist demnach von 27 561 ^>l auf 13 599^1 herabgegangen. 43) Zittau-Laba». Verstärkung de- Verkehr« der Station Zittau mit den an dieser Linie bezw. darüber hinausgelegenen Stationen steigerte die Ein nahmen im Personen- und Güterverkehr« uin 15 639 ./t bezw. 10630>1 Die Gesammtcinnahme betrug 25 793.S! mehr. Die Ausgaben, unter denen besonders die durch die im Sommer de« Betneb-iahre- entstandenen Wasserschäden mit über 23000-st her- vorzuheben sind, waren 13 376 -/t höher wie im Vorjahre. Der Bkirieb-znschuß. welcher im Vorjahre 1866» betrug, ist wegge- salle» und ein Ueberschuß von 10 551 zu verzeichnen. 44) Pirna-Berggießhübel. Infolge beachtlicher Steigerung der Sandsteintran-porte, nament lich ab Rottwerndorf (um 13000 t), sowie infolge vermehrten Per sonenverkehr- erhöhte sich die Einnahme im Personen- und Güter- verkehre um 3145 » bezw 10876 Im Ganzen sind, rintchließ- lich der Nebeneinnahmen 16183 zngewochten. Die Au«qaben stellten sich uin 223 ^l niedriger Der Reinertrag war demzufolge 16416 »i größer wie im Vorjahre. 45) Iohaungrorgenstadt-Schwarzenberg. Bester er Berkehr ergab 2l 19 .« bezw 2109 ^ Mebreinnohm« tm Personen- und Güterverkehr. Da di« Au-gabrn uur um 102^l gestiegen sind, war der Reinertrag 4034 größer wie 1886. 46) Schvnberg-Schlriz. Dir Linie wurde am 20. Juni 1887 eröffnet »nd ergab i» den 195 Betrieb-tage« »ine« Uebenchuß von 10630 ^ 47) Wilkau-Sauper-dors. Steigerung de- Berkehr» bei der Station Kilchberg erbracht« km Personenverkehr 1186^, im Güterverkehre 7011 .st Mehreinnahmen. Di« Aufwendungen erforderten tnsolge mehrerer nolhwendiger Au«- gaberrhShnnaen 10885^4, s, daß der Reinertrag dem de- Borjahres »» »43 ^ «chstehz 48) Hainsberg-KIpSdorf. Im Personen- und Güterverkehre sind Mehreinnahmen an 1465 -A im Personenverkchre und 2647 ./> im Güterverkehr« er- nett worden. Die Gcsammieinnahme ergab ein Mehr von 4290 tteiondere Ausgaben sür Erbauung von Beamleiiwohnhänsern »n KipSdors, sowie verschiedene Gleisanlagen waren Veranlassung eines Mehraufwandes von 18 954 ,4t, so daß der Betrieb-Überschuß um 14 664 geringer war als im Vorjahre. 49) Oschatz-Döbeln. Die Einnahmen stiegen im Personenverkchre um 870 -4l, im Güterverkehr» um 2402 ./k Die Ausgaben betrugen 543 .4l mehr, und der Reinertrag war 2238 größer. 50) Radebeut-Radeburg. Personen- und Güterverkehr haben um 976 -A, bezw. 714 -/t zugenommcn. Tie Ausgabe» sind 3100 Vi größer, der Ueberschuß lst gegen da- Vorjahr um 1312 >6 zurückgeblieben. 51) Klotzschc-KönigSbrück. Die Personen- und GüterverkehrScinnahmen hoben sich um 4112 bez. 3829 -4t Tie Ausgaben waren 7262 -4t höher. Der Ueberschuß ergab ein Mehr von 566 .4! 52) Zitiau-Marker-dorf. Personen, und Güterverkehr halten Mehreinnahmen von 3244.4l bezw. 2247 -4l Im Ganzen sind 5248 4t mehr vereinnahmt und 1157 ^l mehr verausgabt worden, so daß das Reinerträgniß um 4091 höher war als 1886. 53) Mosel-OrtmannSdors. Der Personenverkehr ergab 1565 ,4k Mehreiunahme. Der Güter- verkehr hat einen nennenSwerthen Aufschwung nicht erfahren. Die GüterverkehrSeinnahme betrug überhaupt 6765 -A mehr Tie Ausgabe b^ttug^3229 weniger. Der Betrieb-zuschuß minderte sich um 54) Pottschappel-Wil-drusf. Die Linie, welche am 1. Oktober 1886 eröffnet »wurde, einen Vergleich mit dem Vorjahre sonach nicht zutäßl, verzinste das An- lagecavital mit 0,856 Proc. 55. Wilischthal - Ehrenfrieder-d o r s mit Zweigbahn Herold-Thum. Auch bei dieser am 15. December 1886 eröffncten Bahnlinie kann eine Vergleichung mit dem Vorjahre nicht staltfinden. Der Betrieb-Überschuß betrug nur 204 Drei perlen des Lrauerei-Gewerbes. l^ Soeben giebt die Betten-Brauerei Friedrichshvhe in Berlin, bester unter dem Namen „Payenhoser" bekannt, ihren Geschält-- bericht heraus, qleichzeilig erscheint derselbe von der Verein». Brauerei zu Leipzig, und ta blieb un« wirklich nichts BnderrS übrig, al- diesen beide» einen würdigen Genoste» bei der Besprechung zu geben, indem wir hiersür die Schlohbrauerei Themnitz wäbltea. Abweichend voa der früheren Reihenfolge beginnen wir die-mal mit den Dividenden ol« demjenigen Punkte, welch« diele drei Gelell- jchastea in de» Augen de- PublicumS om glänzendsten erscheinen lasten. ES zahlte Dividende >» um lt>87 1« Themnitz . . . 23'/, Proc. 25 Proc. 80 Proc. 30 Proc. Bereins-Vravere! 20 - 20 - 21 » 21 < Patzenhoser . . 3i'/> " 43'/, - 53'/, - 55 < Wie in aller Welt ist e« möglich, daß diese drei Selellschajten solche kolossalen Dividenden zahlen, während sich die meisten Braue reien glücklich schätzte», nur bald ja viel ihren Actinnairen anbiete» zu können? ES liegt die- vornehmlich an dem günstigen Berhällniß zwttchen Capital und Absatz. Heut zu Tage ist es Mode geworden, auch bei Brauereien möglichst große Actien-Capilale zu ichaffen, aus ganz geringfügige Veranlassung hin wird da« KrundcapNal um bundrrttausende Mark erhöh!, eine Neugründung mit weniger al« 1 Million Mark Acttencapttal kommt nur noch ausnadmsweise vor und schämt sich beinahe, lund doch ist gerade die klrinhest des AcliencapüalS erste Bedingung hoher Rentabilität. Es beträgt bei; NctikN-gapIIal Hvrrthkten and Antetdeu Lhemnitz . . . 750 000 >1 848 000 >1 «erein-brauere« . 600000 - 768 000 . Patzenhoser .. 1050000 - 650000 - Die Hyvoil/eken rc. baben wir absichtlich zum Vergleiche daneben gestellt, weil in neuerer Zeit mehrlach behauptet wird, eine Actten- gesellschail dürfe keine Schulden haben, wie denn beispiel-weise hier mit noch bei der Scherinq'schen Fabrik (unter anderen Gründen) die Erhöhung de» Actiencapilal- mottvirt wurde. Diese drei vor züglichen Gesellschaften haben verhältnißmäßig sehr große Schulden und denken nicht daran, sie durch Acttenvermehrung zu tilgen. Die Leipziger Vereinsbrauerei Hot sogar in ihrem Geldichranke 500 Aktie» im Nominalwerthc von 150 000 .4l liegen, hütet sich aber wohlweitlich, diese auszugebea und damit die Hypotheken zurück zuzahlen. Das kleine Acticn-Eapilal genügt indessen allein nicht zu hohen Erträgen, eS gehört dazu noch ein günstige- Lerhältniß desselben zum Absätze. Dieser betrug in Hektolitern bei: I8k> im» IM7 Lhemnitz .... 67958 66680 74989 78 6W Vereinsbrauerei . . 56 282 53 858 56 575 58 827 Patzenhoser . . . 143283 152 727 151927 160760 AusjaUrn wird bier genuß. daß mehrfach Jahre mit kleinerem Absätze höhere Dividende brachten, so fiel namentlich 1887 der Verkauf bei Pa Pen dos er um 800 dl und trotzdem wurden lOProc. mebr Dividende vertheilt, Chemnitz hatte 1886 einen Minder- verkaus von 1278 dl und 1'/, Proc. mehr Dividende, und in dem- lelben Jahre iällt der Absatz bei der Verein-brauerei sogar um 2424 dl, ohne tue Dividende zu beeinflussen. Deutliche Beweise, daß Mehr- oder Minderabsatz allein den Gewinn nicht bringt. Bringen wir nun den Absatz in Verbällniß zum Capitol, indem wir au-rechnen, sür wie viel Mark de- Actten-Capital- bei den drei Gesellschaften je ein Hektoliter U:er die Dividende zu liefern hatte, so stellte sich heran«: 1 Hektoliter Bierabsatz kam bei >»» >»S8 Schloß Chemuitz. . . . aus 11,1 S.b Actien-Lapitol verein-brauerei Leipzig . , 10.7 » 10,2 » » Patzenhoser » 7.3 - 6,5 » » Vergleichen wir die» Verbällniß mit dem einiger anderen Brauereien, so stellt sich heran« sür 1888 > d> Di». »cli«,^-»»-, »li>kn.4a,>t,l Pl.c. Victoria-Brauerei vertln 1320000 ^1 38 347 34,50 X1 8 Berhällniß pro 1889 durch Au«gab« voa 500000 XI neuer Aktien wesentlich verschlechtert Bock-Branere, Berlin 4 200 000 X1 81 712 51,4 XI 5 Riebeck öt Co. 4 000 000 . 169 282 24 8 . 10 Franksorter, tzenninger 3 500000 . 108 512 32.2 . 0 Actieu-Lapital wird jetzt reducirt, weil bisherige- Mißvcrhältniß unerträglich. M-irlenIdal in Hamborg 1800 000 X- 76 307 231 .41 l2'/. Da« Gesetz trifft nicht überall zu. da z. B. Victoria nahezu das gleich Ungünstige Lerhältniß wir Henning» Hot, und doch 8 Proc. vertbeilt, während letzterer nicht- zäh»; er hat freilich jetzt das Sperrjahr zu beobachten. Aus die Erklärung dieser Differenzen ein- zugehcn, würde zu weit führen; sie beruhen zum Theil an dem Mangel resp. Vorhandensein voa Reiervesond». Letztere betrugen: Pom Actien Kapital Maik . ProceiUe Schloß Themnitz. . 520 000 69 Verein-brauerei , » 365 000 60 Patzenhoser . . 345000 32 Hiernach wäre Patzenhoser am schwächsten mit Reserven be- dacht, dem ist jedoch nicht so. Die Gesellschaft hat nämlich in den letzten drei Jahren sür 502 038 XI Neubauten vorgenommrn »nd lediglich auS dem Betriebe bezahlt, und die- bcreilS seit lanacr Zeit Io getrieben. Rechnet man diese Beträge, die thatsächlich Reserven sind, hinzu, so dürsten sich heute mindesten« 1'/, Millionen Reserven oder ca. 150 Proccnt de- Aclien-Capital- ergeben. Achnlichc vei borgene Reserven besitzen die beiden anderen Gesellschaften ebcnsall indem über wirklichen Bedarf Abschreibungen enolgle» und !>: Activa nebst Vorräthen weil unter ihrem Werthe ausgenommen wurden. So stehen z. B. Maschinen und Kühlanlagen bei der kleinen Victoria-Brauerei mit 208101 XI zu Buche, bei der deppe großen Chemnitzer 55 000 XI und der 4mal größeren Patzenhoftr 104 948 XI Schließlich vergleichen wir die Tours«: Di«» 22. Novdr. v«> s Proc Ertrag ven >vü Nillhle tcr denke: 18t«: Sour» Irin; Themnitz. , , 30 460 500 Verein-brnnerei 21 326 350 Patzenhoser. . 55 735 916 D>e wirklichen Lourse sind sonach hier durchweg niedriger al- die der »weiten Reihe, und zwar zwischen 24 und 181 Proc., während wir s, bei den früheren Gesellschasten (stehe z. B. Nr. 328) stt,t hö> e>- sahen, und findet sich sonoch auch hier wieder die alte Erialiruiig bestätigt, daß die thenerstea Waaren gewöhnlich verhälin.ß iiaß , am billigsten zu stehen kommen. Wie diese drei Gesellschaften ihren Actio nairen stet« Freude bereiten, so ist e« auch sür bei, Beobachter ein Vergnügen, die tüchtige Verwaltung tn ihrer stillen Wirksam! zu erkennen. Möchten diese Gesellschasten doch durch ihr Borvil' vor den schweren Verirrungen, die heute Mode, warnen. Die neue russische Zoll-Äera. Rußland macht seit einer Reihe von Jahren Anstrengungen zu seiner wirthschasllichen Hebung, die vom russischen vairiolischci, Standpunkt lobenswerth sein mögen, dem Ausländer jedoch bei der Veikehrtheit der eingeichlageaen Wege al- eine vollständige Täuschung über die z» Gebote stehenden Mittel Vorkommen müssen. In ihrer Krampshosliqkeit machen diese Anstrengungen sogar einen komüchln Eindruck. Es ist. al- sähe man einen Niesen mit den Glieder» eine- Zwerge- Versuch« zum selbstständige» Gehen und Haalieicu anstelle». Ei» Glück sür Europa »nd überhaupt sür die Livilisatton wäre eS auch keineswegs, wenn diesem Koloß, wie man z» sagen pst gi. über Nacht die Flügel wüchsen. Bei der halbwilden Sinne-art und der rauflustigen Stimmung, die iha beherrscht, würde er u r Schaden anrichten und dabei seinen eigenrn Bestand in Frage stellen. Eine mebrhuaderljährige ernste Arbeit aber, die ihm bevor stedt, um sich aus deu Stand lelner westlichen Nachbarn zu erhei' n, wird auch diesen Sinn glätten und ibn die Segnungen einer sned lichen Ciiltur nchten lehren. An die wiitbschasldche leUstslündi. von der Rußland sich zu «räumen vermißt, ist einstweilen »och mä i >m Eniserntepen zu denke»; mag e« aber immerhin den ein- geschlogrnen Weg sortsetzen. Sein Lehrgeld wird es tnbri schon zu
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