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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-06
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1888
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Dritte Leilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 341. Donnerstag den 6. December 1888. 82. Jahrgang. ieke. ) de« »e- ,en er- ich- ««. ist re» nd u, rei smt jrn i U. he« »kr. . r «L D- »u »kl I. ikr .6. vH. eth. eia hlr. !r. re- en- >nd 8V kv. rin »d NN. r»?. ts. «n. or- li». »r. nt- ß»o ich. ind trtr «it MI. die rn. >ps. »u »e- fl» irt. lon, >ur. L l. >«k. !on Nkichstag. 7. Sitzung vo« 4^ Deeember. kAllSsüheltcher Schloß »u dkm gestrigen Berichte.) Aba. Bkbkl (forttabrend): Ich gebe zu. daß dik» ktn schwerer Angriff ans ki-kn Aüwesendea tv. aber »rnn man hinter solch« Dinge kommt, wenn ich mir vergegenwärtige. daß der schweizerische BuiidcSratd leidst in »irmlich unverblümter Weis« den verdacht cm-, spricht, daß Ehreoberg im Dienste riner auswärtigen Macht ge standen Hab«, und wenn ich sage, daß die höchste V-ahrscheiulichkeit rasür spricht, daß diese Dinge in niederträchiigster Werke gegen un» au'gclpirlt werde» sollte«. dann ist eS mir nicht zu verdenken, daß ich diesen Maria so charakterisire. Iedensall» bleibt ein- bestehen: dir Handhabung der Milüairgesetze aus drrr Proceß Ahrenberg ist nubegrerslich und ungesetzlich und nur in der bekannten Weise zu erklären. E» wird im höchsten Interesse der Militairverwaltung selbst lieg««, uns jetzt «uskläruag darüber ,u geben, wie e» möglich ist, daß da» Militairgerlcht nicht zur Verhaftung de» Manne- schritt. Krieg-minister Vronsart v. Echellendors: Die Bestlmmung, daß Unternehmer kür die Armee keine Sorialdemokratrn beschäftigen dürfen, besteht noch and wird so lange ianeqehalten wrrdeu, ai» ich dir Ebre habe, an der Spitze der Militairverwaltung zu stehen. (Deisall recht-.) Wir Hab«, da- Interesse, daß die Armee so wenig als möglich mit der Soeialdemokratir in Berührung kommt Wenn der Abgeordnete Bebel meint, wir solle» »n- keine Mühe geben, in der Arme« sind doch so «ad so viel Socialvemokraien. so sage ich: E< ist ja möglich, daß junge Leute von 20 Jahren, wenn sie ausgehoben werden, mit etwa» verwirrten Begriffen in die i'lrmee kommen, indessen schon nach 4 Wochen sind sie bei einem wohl, wollenden llomvagniechef keine Locialdemokraten mebr. Der Abg. Bebel behauptete, daß zwei Drittel der A me- au- socialdemokea- tischen Arbeiter» bestehe. Da- berweisl: ich; denn ersten» sind von den zwei Dritteln reichlich die HLlsie entweder g'istig oder kürper» lich nicht einstellung-jähig, und was da- andere andetrisst. io steht e- viel besser damit. Sobald die Herren nichl mehr der «nauo- geletzlen Verführung au-geletzt, sonvern in der Hand ihrer Vor- gesetzte» sind. «nlw tkeli sich ein so schöne- Dcrl'Lü» ß dich bisher — und da- weroen wir auch fernerhin haben — vo» Locialeemo. krati« gar ketii» Red» ist. Das ist bald ein ganz vergessener Siand- puoct. (Heiterkeit rechi-.) Wa- nun den Fall Ehrenberg betrifft, io ist an der au»sühr. sichen Rede deö Ara. Bebel mir und wohl auch de» meisten der Herren bas InteressaNieste gewesen da» ganz besondere Interesse, welche» der Abg. Bebel gerade diesem MaiestälSbeleidiger entgegen, bring», und drr Eifer, mit dem er sich baiür verwenbei, daß gerade dieser Manu seiner Bestrafung nicht entgehe. Ich kenne d e Gründe, die er dafür hat, nicht, aber ich koste, bah der Abg. Bebel auch fernerhin, wenn andere MajestäkSveleidigungen zu seiner Kenntniß gelangen, die Misjelbäler zur Besirasnnq bringen wird. (Heiterkeit recht») Ich habe mir nun für diesen Fall noch gor nicht die Acte» kommen lasten und werde e» vielleicht auch gar nicht tbiin. Dieser Fall hat sür mich ein viel geringere« Interesse, al- andere Hochv-rraih- proressr in letzter Zeit. Diese Projekte, diese angeblichen Berrathe von Festung-Plänen sind so überau« k>nd scher Natur, dag man wirk lich iegen kann: Wen» heute au» Frankreich Jemand kommt und bietet mir einen Plan einer Festung an, wie dort der Plan der Festung Wesel ongeboten wurde, so gebe ich kernen Silbergroschen dajür. (Heiterkeit.) Der Fall bat also ein sehr geringe» Interesse sür mich Im klebrigen, wen» Ehrcnberq wirklich eine so gefährliche P'rsou wäre, nie der Abg. Bebel ihn darstellt, so hätten wir allerving schon da» Interesse gehabt, iba unschädlich zu machen. Wenn ich nicht irre, »st er schon um die Mille der 80er Jahre beobachte» worden, und man hätte ihn also sicher unschädlich ge macht, ho» Ihn ober sür sehr wenig schädlich gebasten» nach alledem, wa« ich au- den Acten bi-her geiehea habe, wenn auch diese entsetzliche Majestät-beleidigunq natürlich bei mir wie bei jedem ebrenwenhen Dcutjchen die tiefste Empörung hervorruscn muß. Wo» nun da» vcr'ahren gegen Herrn v. Shrenberg angrht, so dören wir hier eine sehr detaillirte Darstellung der ganzen Unter inchnng au- dem Munde det Abgeordneten Bebel. Der Abgeordnete Bebel spricht gewiß nur, wa« er wirklich glaubt, lndesscn ich möchte Folgende» bemerken: Zur Rechtfertigung de- Beriahren» der Mil tair errichte, daß Ehrenderq nicht längst in Unteriuchnng-Ha!» gebracht wurde, brauche ich kein Wort zu verlieren. Tan kein vreußische- Militairgericht c» am eriorberlichen Liier sedlen lasten wird, wenn e» sich um die Verfolgung einer MijesiätSdeleidigung, eine« Lande», unv Vochverrnld» handelt, da» habe ich nicht nökhig, hier näher zu er. örtern. Ferner kann ich hier mit vollster Bestimmtheit versichern, dost an jedem Militairgericht vollständig und ganz und gar ab vrallrn würde jeder versuch einer geheimen politischen Polizei, von der mir nicht- bekannt ist. die aber der Abg. Bebel gut z» kennen scheint. (Abg. Bebel: O ja!) Ich bin in der glücklichen Lage, von dielen Dingen nicht» zn wissen — daß al'o jeder Versuch einer geheimen politischen Polizei, einen solchen Mann seiner Be- stralung zu entziehen, von de» Militairgerichte.i abprallcn würde, »ad daß Herr von Ehrenberg nicht in den höchsten Kreisen der deutschen Gesellschaft io sreunsschaitlich? Beziehungen Halle, die es wünschenswerth erscheinen ließen, den Mann lausen zu lasten. Ich glaube, daß auch diese Voraussetzung hier im Hause wenig Anklang finden wird. Ich kann mir den Fall überhaupt gar nicht denken. Ich bin »Iso auch gar nicht in der Lage, über einzelne Punkte Nachricht »u gcben. Ich bemerke außerdem, daß da» gar nickt meine Aalgabe ist. Die Mil tairgerichte stehen unter mir al» lltteg«n»nister ebenso wenig, wie die Civilqerichte unter dem Justiz, minister, so baß er einen Eingriff in dieselbe auSüben könnte. Aus. sichtSdehörde über die Militairgerlcht« ist da» Geueralaudiloriot, und ich dla gar nicht Im Zweifel, daß tm Generalauditoriat, dem alle Acten zur Prüfung etngesondt werden, eine ganz sachgemäße Prä, srrng stattgesunoen hat. Also ich meine, daß erst diele Prüiung obzuwarten ist, ehe man diese» Verfahren in io geschmackvoller Weise einen Schandfleck der preußischen Militairgerichte ueant. (Bet- fall recht».) Abg. vr Hartman» (conl): Ich bestreile, daß eia echter Socioldemokrot den Spruch aus den Fahnen der Kriegervereine unterschreiben könnte: „Mit Gott für Kaiser und Reich, sür König und Vaterland." Können Bi» da« etwa, Herr Bebel? (Abgeord neter Bebel: Daraus brauche ich nicht zu antworten.) Eine inter» nationale Partei tan» mcht diesem Spruche gemäß handeln. Nur wenn wir anqegristea werden, will Herr Liebknecht und seine An bänger da» Vaterland »ertbeidiaen. Ja, wer ist der Angreifer? Da» ist stet» die Frage, die sich auch Herr Liebknecht zur Sni- scheidung »orsetzt. Eine Appellation gegen sti»r Entscheidung gikb« e» »ich,. Ich bin überzeugt, daß die Handerttausendr de« Volke» atch» dieser Ansicht sind, sondern stet» lagen: Eia Hund-satt» wer da« Vatrrl,»» »erräth. (vrifall recht».) Mg. vebel: wir lassen »„« nicht« vorschreib»», »«derv«, dem vorredaer »och seinen Genoffen, wir folge» nar »»irrer Ueder- z«,,»»tz. Sich nach meiner Meinung bot ein Sortoldemokrot im Kri«gin»»»«i» nicht« »» tdo». Will er aber dir Beziehungen zu seine, alten Kameraden erkalten, dann dar» man ibm den Eintritt in die Vereine nicht verwehren. Herr Hartmaan ist wes»»ilich «j» Hilf» drr Kriegervereine aus ungesetzliche Welle gewählt. Dem Ab- geordneten Liebknecht Heuchelei dorzuwersea, wrise ich mit aller Ent Ichiedeahei« zurück. . De« Herr» «ri,g»min«ster erwidere tch. daß »och seioer Logik rigeuttich keia kocialdemokrai Soldat werden dürfte. Daß der Soldat«,stand di, Leute »o» der Loeialdemokratte enifremdei. kües, Hoffi,«ig»s«li,krt» de« Krieg-minister» ich-ine- die »nlerrn Behörden nicht,» tdeile», sonst würden in den Kalrr»r, ai»t so ofi Hau«, iuchongrn vorqeaenmien werden. Von Herrn v Sdrenderz Wrack, der Minister mit «t,»m gewissen Woblwollen. Kindereien soll der versuch«» veremtz von Fest»»,«Plänen sein. Aber mit Kinderei««" txichüstistt st» eia Gericht »ich, » Mo»»tr la»tz. Wenn ich diese Dtnqe »ich« früher hier vorbrachie, so geschah e», weil ich erst ,e»erdi»g« da« nöthig» Mater,,! erhielt. -rieglminister von >»„f,r,: Ich had» nur geiaqt, daß da», wa» von der Uatersnch,», wegen LandeSverrath« gegen Herrn v. Lhrenderg », meiner Kenotnlß ,el««gi ist, einen etwa» kindischen Umdruck machte. Wen» da- Milibiiraericht di« Unteriachung »>»< geleitet hat, io maß e« wodl seine Gründe dazu habe». Ich kenne »ief« n»r nicht. Hch Hab« de« Abgeaednetra gesagt, daß die!« Full sür mi« keia größere- Interrfle hat »l« ein anderer Fall. Der Abgeordnete Vebel ha» ,»» et» »»stedeuer weitgehend»- Interesse sür diese» Fall, da- Hab« ich schau heruor^hodr». Ich iutereistr« mich döchstrn« s, wel» dafür, ,k- Herr na» Ghreuberg früher preußischer Oiste,er gewefe» »»d »achher i» schindle Gesellichgst ge- rotbe» ist. (Heiterkeit.) Wal da» Suche» »ach social,stilchen Schriften i» de» Laserue» betrifft, so dürfe, wir eben nichts »alerlaste», die vor drr Lerieldiaealrati» ^ bamch«» Ai« U»urf,ch»,- HM fast jede-mal erfreuliche Ergebniste gehabt, aber wir sehen immer wieder einmal gelegentlich nach. Aber der Abgeordnete wird vielleicht nicht wissen, wa» da» Reiulkat dieser vielen Untersuchungen ist? (Abg. Vebel: Doch!) Na. dle Herren baden ja dt« au-g-zeichütlste Polizei, die ist ,a noch bester wie dir Geheimpolizei. Dann Hab« ich nichts hinzuzuiügen. Abg. Or. Hartman» (cool): Ich Hab« nur betont, daß Herr Liebknecht sein Gelödniß. dem Boterlande in der Stunde der Sie- fahr zu dienen, davon abhängig gemacht hat. daß wir angegriffen werden. Wie ich mich in meinem Anne verhalten werde, darnach werde ich bei aller Hochachtung vor vielem Haus« und allem Stolze, dem Reichstage onzugehücen, de» Reich-tag nicht fragen, außen kann ich mich nur nach dem Gesetz richten und nicht nach der An» sicht de» Reich-tage» and dem, wa» Herr Bebel dasür hält. End» lich muß ich e» bestreiten, daß e» Politik treiben heißt, wenn die Krieaervereine Männer nicht ouinehmen, di« den Hauptzweck, uLm- lick Pflege der Treue gegen Kaiser und Reich, nicht ernstlich zu er» füllen gewillt sind. Abg. Struckmaaa (nalionall.): Ich will nur eine Anfrage an den Kricglministrr richten. E» ist bereit» vor einigen Jahren and wiederholt im voilgea Jahre die Frage zur Erörterung gekommen, ob et nicht möglich lei, für die pensionirien Mil tairpersoneo, welche in de» Lommunaldirnst treten, in anderer Weise zu sorgen, al» c» bisher der Fall gewesen ist, indem bekanntlich bisher ihnen da» von der Pension abgezogen wird, wa« sie jetzt al» Gehalt erhalten, und indem ferner ihnen bei der demnachstigen Pensionirung tm Communal- dienst die Miliiairdienstzeit nicht angercchnet wird. Ich erlaubte mir im vorigen Jahre schon anzuveulcn, nach welcher Richiuug hi» in dieser Beziehung vielleicht den kcrvortretendeu Härten begegnet werden könnte. Die Budgeicommission de« vorigen Jabre» hat sich dam't beschäftigt and im Plenum bat der Krieg-mimster geiagl. die Frage wäre einer sernercn Erwägung zu u iterzirhen. E» sci z» dosten, daß vielleicht im Lause der Zeit eine Löiunq dieser Frage sich finden lasse. Ich möchte nur den Minister sragen, ob und wa» in der Sache weiter ge chehen ist und ob wir zu erwurien haben, daß seitens de« Krieg^niiinsiei» mit Bestimmtheit mit Verschlägt» an den Reichstag herangelreten wird. Krieg-iinn'stec Broniart von Schrllendors: E» ist tm KriegSmuiisteriuin ein Geseventwurs ausqenrbeitet worven, von welchen, wir hoffen dürlen, daß er den hier zahlreich geäußerien Wünichea de» 'Reichstag» entsprechen wird. Dieter Geietzentwurs ist vor etwa 8 Tagen an eine andere NeichSbehöcde von mir üocr» gebe» worden. Der Titel wird bewilligt. Hieraus vrrtagt sich da« Hau». Lachsen. 1- Dresden, 4 Tccemder. Hinsstbilicb der Anlegung neuer Straßenbahnlinien hatte der hiesige Stodlrath am 2V Juni b. I. beschlossen, die Erlheilnng einer Gesammt- genebmigung sstr eine größere Anzahl von Straßenbahnlinien in» Auge zu fasten und den städtischen NuOschnß sür daö Straßenbabnwcstn mit dem Auslrag zu versehen, die Straßen und Linien jju bezeichnen, auf weiche dieselbe sich erstrecken, und die Bedingungen auszusteilen, unter welchen dieselbe er» tbeiit werden soll. Inzwischen hat von den eingegangenen Bewerbungen Stadtrath Schöne die seinige zurückgezogen, wädrend der Eisenbahn-Unternebmer Richard Dum», i» Berlin al- neuer Bewerber ausgetreten ist. Jenem Aus« trage entsprechend hat nunmehr der Ausschuß sür da» Straßenbadnwefen ein Netz neuer Linien entworfen »nd die Bedingungen für die Neuanlaaen ausgestellt. Der Entwurf umfaßt 15, die Stadl nach ollen Seile» hin durcklreuzrtzde neue Linien, von denen einige ganz anßerordenliich ertragösähig werden dürften. Der hiesige Stodlrath genehmigte in seiner letzten Plenarsitzung daS Lmicnnctz mit den aiifgcstcllte» Be ding,ingen und wird mit den ausgetretenen Bewerbern in weitere Verhandlungen treten. AIS solche kommen in Betrachl der Posthalter Hosmann hier, der Ingenieur IolleS liier, der Ingenieur Schwab in Gemeinschaft mit den Fabrikbesitzern Gnimbt und Bierling b>er. die Dresdner Baugesellschast. die diesige Straßenbabngesellschast und der Eisenbabn-Unlernebmer Damm in Berlin. Im Interesse des öffentlichen Verkehrs wäre eS zu wünschen, daß die neuen Linien der hiesigen Straßenbabngesellschast mit übertragen werden, deren rxacte Einrichtungen die beste Gewähr sür einen geregelten Betrieb der neuen Linien bieten dürsten. — Nebcr einen monumentalen Brunnen, den Dresden nun auch bald haben wird, und dessen Schöpfer schreibt der „Dresdner Anzeiger" u. A.: Eia herrliche» Kunstwerk kür unsere Stadt. an welchem seit Jahren gearbeitet wird, ist zum Thcile in diesen lagen im Modest vollendet worden: eine der Brunnengrupven sür den Alberlplotz in Neustadt von RobertDiez. Bor ungefähr einem Jahrzehnt wurde der Plan zu dem Werke gesaß!, nämlich die beiden Wasserbecken am Albertplatze zu monumentalen Brunnen mit plastischem Schmuck uinzugrstalitn. In der Brwrrbung erhielten die Bildhauer BSumer, Stein und Diez gleichwerthige Preise. D e Modelle de» Letzleren wurden al» den Ponchristen de» Au»>'chreiden- am meisten eni sprechend von dev Preilricktern zur AuSsührunq empfohlen. Nach dem die Angelegenheit ein paar Jahre geruht Holle, reichte Robert Diez aus Anuichev de« Eladtroihe» neue Skizzen «in, deren Au», ssthruug genehmig» wurde. Seine letzte Gestalt erhielt da« Mono, ment indeß erst bei der Ausiüdrung de» H lismodell» Während die ursprüngllchen Skizzen nur Gestalten in hoher Erhebung rom Grunde ausw eien, sind die Figuren in der letzten ganz frei gehalten und derart behutsam rniw ckeit, daß sie nnnmrbr de» Brunnen be herrlchen. Eine der beiden Gruppen ist jetzt nach sünfjähriger Arbeit im Gip-modell fertig und bietet schon zetzt einen io pracklroll-n Anblick dar, daß wir mit Freude und Slolz dem weiteren Fort- schreiten der Arbeit eutgegenjehen dürfen. Tie Gesammtsorm de» Brunnen» ist zweckentsprechend einfach gedacht. Innerhalb de« schon vorhandenen Bicken» wird sich ein Unterbau nebst einem zweiten Becken erheben, daraus kommen die Figurengruppen, dann ein dritte« Becken in verjüngtem Maßiiabe, über welchem sich der Masstrstrahl in irgend welcher Form erbebt. Die Figuren werben dann hinter dem Schleier Le» vom obersten Brck-m heroblallenden Wasser» hervor leuchten.... Robert Diez, der durch seinen „Gänjcdieb" einen Welirns al» einer der hervorragendsten Vertreter de» realistilchen Bekenntnisse» aus dem Gebiete der Kunst erworben bat, flicht hier ein neue« grüne» Biott in srinen künstlerkraa»; er zeigt, wie au dem Boden strengen Raturfludinm» mit intividaell scharfer Au-' gestallllng sich eine hohe ideale Austastung verbinden läßt. Freudig begrüßen wir Rodet t Die» als den Mann der Zukunft sür Dreödeu« Kunst. v. Pirna, 4. December. Unser« Elbsiatzt erhielt heute hohen Besuch, da Se. kvnlgl Hoheit Prinz Friedrich August nach Vornahme einer Felddienstübnng hier eintra »nd dann daS auS Anlaß de- St. Barbara-TageS im diesigen Osfikirrö-Eaflno veranstaltete LiebrSmahl mit seine: Gegen wart auSzeichnrte. wa» natürlich mit großer Freude ausge nommen wurde. DaS Fest von St. Barbara, der Schutz Patronin drr Artillerie, begeht unsere Artillerie stet» in so lenner Weise. — Entsprechend der umsasienben Agitation welche sich zu den diesmaligen Stadtverordneten Wahlen geltend machte, war auch die Betheiligung an dem heutigen Wahloete eine außerordentlich rege. E» wäbllen von 83» Stimmberechtigten 6S8, da» heißt also Uber 80 Procent. De» Sieg errang mit bedeutender Ma iorität die Liste drr , Bürgerpartei". so daß also die bereit» mehrfach gekennzeichnete OpposilionSsteUung einen neuen Auödrukk erhielt. Zur slattgesundrnrn Wahl- bewegung bemerkt heute der hiesige „Anzeiger", daß r« einer geraumen Zeit bedürfen wird, «he »ie hochgrgangrnen Woge» sich wieder geglättet und di» entstandenen Differenzen ausgeglichen baben. — Aus dem hiesigen Epercirplatze ersolzle beute Vormittag die Vereidigung der Recrutrn de« 2. Felvartisterie-Ri'giment». nachdem vorher in der Stadt» kirckr rin Gottesdienst stattaesunden hatte. — In Neu stadt b. Et. ist nun ebensall- eine Herberge zur Hei ms th eingeweiht worden, ü» enlsaitet sich in dieser Beziehung m unserem Bezirke eine loben-werthe Rührigkeit. — Au» Riesa lasten sich dir „Dresdner Nachrichten" melden: Am Morgen de» 4. December batte drr Wirlh deS Hotel« Stadt Leipzig einen nicht geringen Schreck, al» cr feinen feuerfesten und diebessicheren GelVschrank mit mehreren Tausend Mark Inhalt vermißle. Tie Aufregung war um so größer, als man bereit« früber in Rieia einen derartigen Schrank größter Sorte gestohlen. Glücklicherweise lag drr Schrank, al« man die Spur der Diebe versolgle. aus einem io, Hose de» Grundstück» stehenden Wage», und zwar un- gevssnet. I. An» dem Erzgebirge, 4. December. Aus bisher noch unbekannter Ursache brach heute Vormittag »m B.rcki- niann'jchen Gute in Neustävtel Feuer au», welche» scdr rasch um sich griff und da« Gut in kurzer Zeit rinäscherte. Der Besitzer erleidet durch den Brand großen Schaden. Glück- licheriveise herrschte Windstille, sonst Kälte die Siavt rin große» Unglück betreffe» können, da da» abgebrannte Gebäude ganz in der Nähe zahlreicher feuergefährlicher Häuser stand. — Die Begräbnibcastengrselllchast zu Schneede ra begeht am 7. d. M. ihr Hundertjährige» Bestehen durch Festaclu», ver bunden mit Concert unv Ball. — Die in El den stock be- stebenve Ortsgruppe deS deutschen Schulvrrein» zählt gegenwärtig 8t» Mitglieder. Vorsitzender ist Herr Schuldireclor Itr. Fdister. Mit einem Drittel der IahrcSc,„nähme wurde eine böhmische Schulgemeinde unterstützt. Für Mitglieder und Freunde veS Verein« stebt zum Anfang nächste» Jahre« eni größerer Vortrag in Aussicht. — Einem diesigen Wirtbe wurden unlängst in riner dem Gastzimmer gegenüberliegende» Stube 700 ^ au» einem Pulte gestohlen, während derselbe die Gäste im Schanklocal bediente. Da» Pult wurde von den Dieben gewaltsam erbrochen. — Bei der lteute in Schneeberg statlgesunbkneii Stadtverordnetenwahl stimmten von 650 Wahlberechtigten 326. Gewählt wurden ii» Ganze» und Großen Vertreter de» Handwerkerstandes. — Der sächsische Silberreichthum. ES liegt vor unS ein Originalbericht an» dem Jabre l58S über die Ausbeute deS Schneeberger Bergbaues, von der ersten Schür- »ng de» Silbers daselbst im Jahre l47l bi« zun, Jahr« 1537. In diesen 66 Jahren bezogen die sächsische» Fürsten von den Fünkgrübern diese» BrrgbaudisiriclcS an dem ihnen zusallenden Zehnten 913 766 000 Gulden, an Gewicht 57 l 062 >/, Ceutiier gediegenen Silber». Hierzu kam noch der an die fürstliche Kammer zu zahlende Schlägelschatz Auch Melanchthon bestätigt diesen ungeheuren Bergsegen, indem er chreibl: rmno l47l ä!s liorolkoao all nnnnm 1550 er venia Lodiiedoi-xonLidll» ciisirihuta mint iis, gut vena» colu- erunt imponnis »ui» 12 335 520 453 uncialium, lck vrt plus 123 355 tonnis Lun. Lt loco ckoetmarum «olat» prinoipikn, 2 055 920 080 unei»Iium, ick o»t plus 20 559 tonnis anri. 1'ai» tnnckem etiam solutvm principidn» cke Situation«, »rxontt vom Schlegel Luwm» owolum k»cit 164 473 Tonn»« »ruck. — Ein traurige» Ereigniß hat sich in diesen Tagen in Kerns« »»getragen. Ein kort als Hausdiener beschäftigter junger Mann Namen» Lovke wurde im Oktober d. I. von einen, großen, später als toll erkannten und grlövteten >unde in die Hand gebissen und ist nun dem traurigen Schick al verfallen, daß vor wenig Tagen die Tollwuth bei ihm zum Ausbruch gekommen ist. Der BedauemSwerthe ist »ach oem Krei»kraiikrnst>st in Zwickau überführt unv am Montag vo» seinem schrecklichen Leide» durch den Tod erlöst worden Lindrnan, 4. December. In der am gestrigen Abend sattgefundenen GemeinderathSsitzung erklärte sich da» Plenum damit eniverstande». daß daS Kriegerdenkmal an eine andere Stelle gesetzt wird; über diesen wetteren Platz ist noch Entscheidung zu treffe». Weiler wird die Sparkasse wegen Zinsenderechnung und Rechnungsabschluß vom 15. December dieses Jahre» bi» mit 2. Januar 1889 sür den Verkehr mit dem Publicum geschlossen bleiben. Der neue GotteSacker, welcher im Besitz der Kirchgemeinde stebt, soll nach einem Gesuche deS Kirchenvorstanve» bez. einem Schreiben der Kirchen inspection mit Bewilligung de» Gemeinderathe» wieder in den Besitz der politischen Gemeinde übergehen. Ll. Nachdem da» einhiindertsünhigjährige Jubiläum deS ersten Erscheine»- derGose in Eutritzsch, welche höchstwahr scheinlich nach dem Recepte de» GoSlar'schen Brcyhahn» ur sprünglich in Eutritzsch selbst gebraut worden sein dürste und deshalb auch in frühester Zeit nur als Eutritzsch er Gose vorkommt, verrauscht ist. können nunmehr die Leip ziger Gosenwirthe, wenn sie wollen, ein Jubiläum der Einführung diese- Getränke» in unserer Stadt feiern. Fehlt ihnen auch das bekannte traditionelle Geschichtcken vom alten Dessauer", welches ja gar nicht übel klingt und durch ein vor etwa dreißig Jahren in der Eutntzscher Gosenschänke ausqehängte- Portrait, da» den alten Dessaucr vorstrllrn soll, ausrecht erhallen wird, so können sie doch aus local ge schichtlicher Grundlage Nachweisen, daß vor hundert Jahren, und zwar t?87, dir Gose zuerst in der Großen Funkenbnrg von dem Gastwirth Gottlob Müller eingrsührt wurde. Die Gose, welche man in der Großen Funkenburg trank, wurde in Beesen bei Halle gebraut. Alle übrigen Gosrnstuben in Leipzig sind weit späteren Ursprung«. Dir Gosenstube in der Großen Funkenburg verschwand erst vor etwa zwanzig Jabre» mit dem Aushvren der dortigen Gast wirthscbaft. Eine Erinnerung daran ist ein interessantes Bild, welche» die „Alte Gosen-Garde", etwa dreißig Leipziger Bürger nebst dem Wirthe Goltlieb Pantz, an ihrem Stamm tische darstellt. Dasselbe besindel sich jetzt im Besitz de» „Verein- für die Geschichte Leipzig»". 7 Neustadt, 4. December. Heute Abend fand die Er- gänzungS-Wahl der Unansässigen für den hie sigen Gemrinderath statt. Drr Kamps war ein sehr interessanter und hitziger. Denn bei nur 2 Stimmen Mehr beit hätte die Arbeiterpartei gegen den Mietherverein gesiegt. An der Wahl detheiligte sich ca. ein Viertel der Wablberech tigten, 226. Ie lll Stimmen erhielten die Herren: Schneider Gustav Köcher (Ausschußperson), Markthelser Franz Schmidt und Mdbelpolier Karl Beier (Ersatzmänner). Doch al» Sieger gingen hervor je mit t>3 Stimmen; Herr Sattler Hermann Schulze und Herr Schriftsetzer Ernst Schmidt, al» Ersatzmänner, sowie mit ll l Stimmen Herr Eisenbahn Beamter Gustav Polter al» AuSschußperson. Einige Slim men waren ongiltig. ** Thonberg. 5. December. Wie in mehreren vor orten Leipzig», so wurden auch hierorts in den letzlvergangenen Tagen Kan inch e» dtrbstii h lr mittelst gewaltsamen Oestnen» der Stallthürr au-grsührt. Längere Zeit gelang c» nickt, die Diebe zu ermitteln, b>» an einem drr letzten Tage »in Schlosser und rin Buchbinder au» Thonberg, welche dir hier vorgeiallenen Diebstähle erwähnter Art au-grsührt halten, drrhaslet und der königt Slaatsanwallschast zugesührt wurden — Dagegen ist e», wie hier an>chlikßend noch bemerkt sei. bisher nicht gelungen, den Gänsedieb, welcher tn vorgestriger Nacht in Möckern drei fette Gänse stahl, dingfestzu machen der Vorstand beschlosten, um den Mitgliedern außer den bisher nur geschäsilitbcn Versammlungen einmal elwos Andere- zu bieten, die A-. burt-lag-seier dc» Kaiser» in jestiicher Weise z» begeben. Bezüg lich der bevorstehenden Stndiverordnetenwnl'l sprach Herr Heit mann Folgendes: „vor einigen Wecken bat Ibr Vorstand eingebrnd die Frage er- örtert, wie sich der Hankaesiper Verein den tic-i>ihrigc» Stadt» verordnetenwahle» gegenüber verhalten solle. Man war darüber einig, daß bei dem geaenwärtiqen Wahl-System und beim Mangel genügender Vorbereitung-zeii und Agiianoncmiltel e» aus» sicktSIo» wäre, wen» der Hansliesiper.Verein mit einer eignen Liste aus dem Plane erscheine» würve. Anderersei!- bestand im Vorstand« Einversiändniß daln«, daß wir veriuchen mühten, uns an da» nun einmal bestehende Wahl-Lomii» in der Weise anzuschlteßen, dass wir demselben au» unserer Mitte einige bewährte Männer al» Sladtverordnelen^aadidalen in Vor- schtag brächte». Der Vorstand wädlte demgemäß zwei Pcr'onen au«, die nicht nur „»irrem Vereine Jahre lang »nt (Liier und Tieue gedient haben, sondern die auch vollkommen geeignet schienen, e ren- werthe und brauchbare Mitglieder unsere» Stadlverordneien.EoNeg.i z» werden. In meiner Eigenschatt als Vorsitzender de» Han-desitzei. Verein« theilte ich dem engeren Ausschüsse oe» Allgemeinen Wahl- CoinitS» die beiden Namen mit und bat, dieselbe» bei Ausstellung der diesjährige» Liste z« berücksichtigen. Dir» ist nun. w.e ich erjahrrn habe, leider nicht geschehen. Ich Ihrile Ihnen dir«, vrr- ehrte Mitglieder, mit, ui» hiermit öffentlich zu constotiren. das, unser Verein, besten Tendenz wohl von der große» Mclirzail aller ansässigen Bürger geiheilt wird, bei dem sogenannte» AUge. meinen Wahl-LomNö auch nicht mit einem Vorschläge durchzubrnigen vermochte. So betrübend und rücksichtslos »ln solche» Verfahren »n'erem Dcreine gegenüber ist, so »vollen wir un» doch mit der Hvssnim, trösten, bah die Listenwahl und damit da» sogenannte Allgemeine Wähle»»»»» die längste Zeit bestanden und daß dann die Haue- besttzcr nicht mehr »olhig habe» werden, bei einer verickwindend kleine» Zahl unserer Milbürger um Gnade zu flehen. ES muh und wird dahin kommen, daß die Hau-besitzer di« ihnen in der «ladt gebührende Stellung erhallen. Der Dresdner Hausbesitzer-Berein bat bei den die-jährigen Etablvkrordneten.Wahlen 18 seiner Landidatea durchgebrach!. Wie bescheiden war dagegen der Leipziger Vereins" Da» ln Dresden emgesührte. au» Mieibein und Lermlekber» ein- gerichtete Schiedsgericht wirb von dem vorstind al« eine Einrichtung, die segensreich wirken kann, betrachtet, man will sich über die Ectotge desselben informiren, um später dem Vereine Miltheilung darüver zu machen, beziehentlich nach den in Dresden gemachten Eriahrungrn auch hier eine derartige Einrichtung irrsten. Schürbüch beleuchtet« Herr Heitmann noch die Angriffe, welche gegen die vom Verein beab sichtigte Gründung einer Haftpflichtversicherung in der Presse erschienen sind, widerlegte die darin ausgesprochenen Bedenken und Beiürchiungen in ziiircffrndcr Weise und forderte» da diese Angriffe von einem VereinSmiigliede im Jnicresse de» Verein» ersolgt sein tollen, düse» Mitglied ans, seine Meinung und Ansichten i« der Versammlung ouSzusprrchen. Die» geichad jedoch trotz mrhrsachrr Wicderho'.ung dieser Aussorderung nicht. Herr l)r. Meißner berichtete hleraus über den Staad, der zu gründrnden Hostvslichtversicherungögrsellschast io au», sührlicher Weise. Besonder» wurden von ihm die seiten» de» vor» stände« von juristischen und sachmännischen Autoritäten über die beabsichtigte Gründung eingetwliea Gutachten bekannt ge- geben, die theil» günstig, «heil- ungünstig lautete». Herr l>r. Meißner widerlegte die von einer Heike gemachten Eiiiwände in überzeugender Weis« al- unhaltbar und gab bekannt, daß nach der eingehendsten und sorgfältigsten Bearbeitung drr Au», iührung des EntwursS dem Unternehmen nichl« mehr im Wege siände, so daß die noch «inzubolend« Genehmigung der Beh-rde keine Schwierigkeiten mehr biete und der Entwuri demnächst gedruckt und einer »u diesem Zwecke eiazuberusenden versammiang vorgelrg» werden solle. Herr Heitmann theilte hierzu noch mit, daß kn Berlin nach dem Vorgänge de- hiesiaen Hau-desttzerverein- und nach dem von ihm auigestelltea Entwurf eine gleiche Versicherung zu gründen beabsichtigt wird. Noch einigen Erlaoterangrn über die Frage: „Wie hat der Ha»«. besitz» sein Einkommen zu derlariren?" fand mi» der Erledigung de« Fragekosten» die Sitz««» gegen 10 Uhr ihren Abschluß. Vermischtes. Allgemeiner Hausbesitzer-Verein. * Leipzig, 4. December. In der gestern Abend »» Tri et schier', sche» Saal« abgehaliene» Versammlung de» hiesigen Houtbesitzer- venia» berichtet» »untchk der Vorsitzende, Herr Heitmann, über die oeschästlichen Borkommniste der letzten Zeit »ad über die Thätta- kei» de» Vorstande». Erwädnensweeih von diesen Miiihe lnngea ist unter Anderm. roß dle seiten» de» Bere-n« an da» tänigt. Finanz. Ministerium beschlosten« Petit»», ia welcher um «däaderang der Hait-ltfte» Debet»» wird, »«» «mgenrbrltrt wer den soll. Ferner hat lH lAutz Thüringen. 4. Drcember. Drr regieronde Fürst von Reuß älterer Linie besucht« mit seiner Gemahlin di« vom Gewerbeverein zu Greiz veranstaltete WeihnachtS-Auöstellung und sprach sich sehr belobigend über da» geschmackvolle Arrangement au». — Im reußi scheu Oberlande tritt die böse Diphlheritl» wirdrr auf. Im Gememdebezirk Saaldorj liegen 18 Kinder darnieder. In einer Familie sind fünf Kinder säst gleichzeitig erkrankt, davon starben zwei in der kurzen Zeit von drei Tagen. — Nach einer Mittheilung der „Gcraer Zeitung" sind sür die beim Oberland evgericht Jena durch die Besetzung der Senatrpräsidenlensteiie sreigcwordene RalhSsielle seiten» de» Fürstenth»im» Reuß i. L. der StaatSanwait Lorev, seiten» deö GroßherzogthumS Weimar der LanvgerjchlSraty Hildrbranv in Vorschlag gebracht worden. — In Köstritz starb im 91. Lebensjahre der Gärtner Christian Deegcn. besten Name durch seine ausgezeichnete Georginenzucht weit über Dentjchiand» Grenzen bekannt geworden ist. ----- Berlin, 4. December. Bei dem StaatSsecrctair Grafen Herbert von Bismarck fand am Montag, Abend» 8 Uhr, ein Diner statt. In den zwar nichl sehr großen, ober sehr geschmackvoll eingerichteten Räumen empfing der Gras eine stattliche Zahl von Gästen Bo» NeichStagS- mitgiiedern wäre» Angehörige aller Fraktionen mit Ausnahme der Socialvemokraten anwesend; da» Eentruni war z. B. durch die Herren Neichcnjvergrr unv von Huene. die Frei sinnigen durch die Abgg. Herme» und Goldschmidt vertreten. Zu den Gasten gehörten serner die Ebes» der Reichsämter, verschiedene Beamte de» Anöwärtigen AmtS und die Mit glieder de» preußischen StaatSministerinmS, sowie der Hau»- minister v. Wetril-Pic-dors. welcher die erfreuliche Milll'e-tin'g machen konnte, daß da» Befinden Sr. Majestät de» K'iicrs al» ein befriedigende» zu bezeichnen sci. Die Unterhaltung, in welcher von Politik schlechterdings nicht die Rede war. war von Anfang an eine recht animirte; ,n bester Stimmung trennte sich die Gesellschaft um 12'/» Uhr. — Pleß, l. December Gestern wurden 18 lebende Hirsche, au» den fürstlichen Forsten stammend, mit dem MittagSzuge von Kodier nach Balle »stä dt am Harz befördert. Die Tbirre. di« zur Zucht bestimmt sind, befanden sich, wie der „Odcrschlesische Anzeiger" mittliesttk, in eigens dazu bergerichtetrn Käfigen. Ein anhaltinischer Forstbcainler begleitete den Transport. Llkralur. Auerbach » Deutscher Ktntzrrkalendrr skr da» Jahr 185». Eine Festgabe sür itnobeo und Mischen »eben Alter». Siebenter Jahrgang. 160 S. 4' mit ca. 150 Illiistrationen, buntem Titel bild »nd Spielbkilage. Danerdai« gebunden mit buntem Umlchiag. Prei« 1 ^l — Auerbach'» Deutscher Kwderkalender, der bekanntlich im dem sehr niedrigen Prelle von I ^ eine Fülle gediegenste» Inhalt» regelmäßig zu Weihnachten bringt, ist die«mal schänrr al le zuvor. Zunächst äußerlich durch da« zugleich prächtige und geschmackvolle Gewand, i» welche» ihn der Verleger gekleidet bat, dann ober auch m Bezug aus Text «nd Illustrationen, in deren Auowahl drr HerauSaeber da» Veste geleinet ha». Um nar ein« brrauszugreisen. erwähnen wir die Faksimile-Wiedergabe eine» Briese«, den unser lieber ollverehrter. im März Heimgegangener Kaiser Wilhelm al» Kind (im Aller von 12 Jahren) an den Pennen von Oranien geschrieben bat. Die rührend naive Art de» reizenden Schriftstücke» dürste auch sür Erwachsene eine literarisch« Delikatesse lein; überbau»! ist der Kalender, wie jede wirklich gute Jugend, sche,st, auch für un- große ein« anziehende Leclüre. Wir sieben nicht a», da« Buch «l» et» gediegeue» weihnucht-aescheuk »» b» »rlchue». "
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