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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-06
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.12.1888
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7434 frö, lichea G-wißtzeft an» erfreu»». daß «ach dem Lakel de« tzeat« vor zehn Jahren hetmkehreadrn Sailer«, daß auch Sailer Wilhelm 1l. die Treue geholte» and da« Vertraue» tu immer reicherem Mähe entgegengebracht werde» wird. Und i» vieler fröhlichen Gew ßbeit darf da« preußisch« „ad deuiiche Volt nach de» Tage» der Trauer »ud dr« Schmerze« auch heule iu leiaem Her,,» bete»: „Nua danket Alle G-ttl" * Zu der russischru ?lnleih« wird der „Politischen Correspondeirz" au» Berlin und zwar anscheinend au» ossiciöser Quelle geschrieben: Die Arl oud Weise, wie die Einsühruag der neue» russische» Anleihe hier versuch! wird, ist eine lo ausfällige, daß sie auch i» Len der Börse irrnstrhenden Kreisen Beachtung gesunden dal. Hm Allgemeinen irrten Anleiheversuche zahlung-sähiger Staaiea gewister- maßen triun'vhirend und siegesbewußt aus. E« wimmell 1a de» Fackdläitern von authentischen Miitl.ellungeo, welche über die Zwecke einer solchen Anleihe uad alle Einzelheiten der Emission keinen Zweisel bestehen lassen und dem pro,enden Caoitolisteu Geleg.nüe» geben, sich rciiltch zu üderlegeu, ob und in weichen, Maße er sich an der neuen Operation betheiliqen will. In dem vorliegende» Falle ist aber Nichts von dem zugetroffeu. Seil Jahr und Tag ist von »leher beschäftige, «iiss«»r „Vielleich« tzcr». Ich M dach salsch -».,1891 pir verlhettmig gelangen und in dieser weis, soll auch ' in der späteren Zeit sortnesahren werben, d. h. also, daß die in dem einen Jahre gewonnenen Erträgnisse immer erst im daraus folgenden Jäher verlheilbar sind. gelange, 1" Na» einem Hinweis darauf, daß die Methode viel überschätzt »ad uuterschätzl werde, ging der Stedner zu einer V«trawluag der Persün lichketl «der. Alle großen E-ttwckclungen im Vötter- lebe« ketten sich a» hervorragende Pe,sänl.cr.keiiea. todaß ein Schiist- steller sagen konnte: Jede Institution ist nur der verläaaette Schaue» eine« großen Manne«. Aa« ist nua Persönlichkeit? Ist sie damit au«, gesprochen, wen» mo» lagt: Dieser Mau» ist ein fester Lhaeakier. jeder Zoll an ihm ei, Lehrer, et, Schulmeister voaGotie» «»öden- Noch Nicht, und erschöpfe» kau» mau de» Begrisf Persüalichleil nur. wenn mau ihn als Identität vo» Eelbftdewußtsetn aud Selbst bestimmung auslaßt. Aus Grund dteier Defiatiioa gab der Vor. trageuoe eine wahrhaft erhebend« Schilderung de« Lese»« «wer rechlea Lehrerperiöalichkett; er zeigte, wre dirielbr ul« Souae wirke, die Licht und Leben erwecke, al« dir lanerliche, christlich« Freiheit, al« den «rund und Quell der Lied«, Hingebung und Begeisterung, ol» die tmponirrad« Ruhe, al« de» Einklang vo» Wisse» mrv Wolle», und betonte au», daß t» einer ioichea Peeiänlichtett nicht« Gemachte», sonoren Seldustindige« sich kundqrde, uad daß sie bei aller Maauig- Vie Golhaischeu Hofkalender für MS. u. Jo der Regeateniasel, welch« theil« »ach der geit de« Reqieiva»«a»'ritt« der gekrönien Häuprer, theil« »ach dem Lebe»«alier derieldea gevrduet ist, brachte der Tod Kaiser Wilhelm'« l. uad der Rra>erung«a»tr»t Kaiser Friedrich'« HI. folgende Ber« iod-ruage» hervor. Saisee Wilhelm war al« König von Preußen der 17, al« Schirmherr de» deutschen Reiche« oder der 28. Regen, iu der Reihensolge gewesen. Dem Lebensalter »och sühne er al« Senior Aller de» Reigen. Saisee Frieorich III. wurde der 40. Bederrscher, der iu der Reihe zuletzt aus de» Theo» gekommeae. Den» Leden«alier »ach rückie er ia die 23. Sielle eia. indem er zu jünger» Haibscheid der Fürste» Europa« gebürte ialiigleit, mit der sie auIlrrte(z.B. tu Pauia«, Lutder, Meluiichitz»» rc!).! D" Dürste» 22 waren älter, 1? ober jünger al« er. Nua ftard doch auch die Einheit an der Stirn trage. Wo liegt der Grund für eine solche Per üalichkeit? Nicht nur i» Rudere», dt« aus aas! rusiiichen Anleiheveesuchen so häufig die Rede geweieo. daß man «mimele». nicht aur in verhält»,sie», sauber» tu Gott, tu dem wir zunächst den Gerücklen über die lv89er Anleihe keinen onbedingien weben und sind. Glauben beimaß. Noch vor Wen gen Tage» wurden logar in sioaa- z.rllcn Kreisen Zweisel darüber geäußert, daß Rußland dra Versuch niachen wiirde, von Deuischlono Geld zu bekommen, nachdem ra« teuticke Capval voa allen Seilen aus die Bedenklichkeit der Anlage in russischen Werlheu aufmerksam gemachi worben war. Erst vor einigen Toste» ist nua in authentischer Form bekannt gegeben wo den, das, die russische Regierung eine Anleihe voa einer halben M lliarde Franc» zu conlrohiren beovsichiige, und daß nicht nur dem englisch:», i'a'.izösil'chea uad holländischen Capital, sonder» au», wa« bisher noch »ichi dogewcien war. dem amerikaaijchea uad iogor dem ia vielsi-ch gewarnlen beniichen Markte Gelegenheit gedaien werde» falle, unier äußeilich verlockenden Bcdiuguogea, dea russische» Ver hältnissen sein Vertrauen zu bekunden. Tie englüche Betheiligung an der russische» Auleih« hat unr so lange Verwunderung erregt, bis man sich klar gemacht hat, daß Labei van cnzliichee Leite nur beobstchiigr werden konute, die uocy in England iaqerndea rusfilchen Werlhe geiegenillch etaer künstlich erzeugleu Hausse ia Deuischlaad los zu werd n. Do- französische Interci'e an oer Sache mag thrilio-ule durch diesrlbea Motive zu er klären >e n: andcrcrleit« ist man sich klar darüber, daß die sronzä- lisch- liuiire Lnaoc->, namenilich der Theil derselben, der io Beziehungen zur R.g kiuug stehi, au« politischen G, linden bereitwillig eine Ge- lcgrngeit ergriffen hat, seine Sympathien für Rußland selbst ans die Ges,hr bin zu bekunden, daß eine solche Freundschasisbezruguag schl eßlich Mit nicht unerheblichen Unkosten verdandeu sei» käuate. T:c Gründe, weshalb die Vereinigten Staate» und Holland geneigt erscheine», der russiichen Regierung Geld zur Verfügung zu stellen, cniziehen sich deSdaib der Beuciheilung, weck sie ohne besondere» Jnieiesje sind; daß man aber voa Deutsch land e ne kräftige Belheilistniig an der Anleihe erwartet zu hrbea scheint, ist nur dann verständlich, wenn man aanimmt, daß die Leu schen Eonlrahenlen der Anleihe die diesseitigen Interessen voll- stäi d.g vcikl,»nt haben. Wollte man etwa« Andrer« annrhmrn. so bliebe nur übrig zu glauben, daß d es« Eoniravrntca ihren Geld- Intcrr.ssen einen solchen Werth deigelrgt haben, daß sie dies jür alle patuolischen Jnlerrijc» bliad oder eücksichiSIo» gemachi hat. Noch dielen Betrachtungen der Methode und Persönlichkeit zeigte der Vortragende, ia weichem Lerhätiniß beide zu ,,u«»d«r stehe», und ieiae Darlegung gipfelte ia dem Gedanke», daß sie keinen DualiSmu« bilde», sonder» beide Ein« seien, uud kern« »hur da» ondere zu w rkeu vermöge, daß der Liebe wohl viel gelinge, daß d e Wege derselben aber auch zu überlegen seiea. Mit der Er- oa» er, nachdem er SS Tage regiert. An ieine Sielle tra> Kaiser ilhelm ll-, ebeusall» als letzter in der Reihe »ach der Zeit de« Regierv»g«a»trltt« ei». Heia Lebea«altee macht ih» zum zwert- jüagfteu Regeute». Der Jüngst« bleibt Llsoa« LIII. König vo» Spanien. Bon de» 40 Regenten zähle» LS über SO Lebensjahre, 10 über 40. 3 über 30. einer über 20. der letzte über 2 Jahre. Die erste Adtheilung de« Holkaltuder« eatdäit die Genealogie der europäische» Regeute», sowie der Regeate» europäischer Abkunft oud aller lebende» Glieder ihrer Häuser. Seit Mute November l887 hat klärung, daß er stet« «irrer ideale» Auslassung der Schule »ud de« I tine auffallend große Erat» tu diese» hohe» und höchste» - ' t,amckien gkhallea. Während der Nekrolog de» »orige» Iabraange« nur 7 Todesfälle io dieser Ablheiluag zu verzeichne» dolle, weiche die Häuser von Lurhesjen, L echtenftein, L'vve. Mecklendurg-Schweru» und Württemberg in Trauer versetzte», beträgt aie Zahl der Heim- gegangenen dte-mal da« Viersache. L» trauerte», »rauer» noch das oeuiicve Reich und da» Königreich Preuße» m» Sachsea-AIieuboeq, da« Hau« Hodenzollern (zwiejach), Boden, Bayer». Sarhesseu uud zwei Phil rpStdaler Linie» zum TLeil mit Württemberg, zwei doliieiniiä.e L nien. Liechieasteia. mehrere Linie, voa Livor, d>« Niederlanoe (herzogl:che Linie Nassau) zum Ldeii mtl Waldeck. Sachsen Coburg und Gotha, Schwarzburg-Sonderühause», Spaatea, Türkei, Watdeck und Württemberg. Die Nebaciiou hebt au« dem zweite» Thrile der Kalender, ol» Lehrerberus« gehuldigt Hobe, und daß er auch in Zukunft dir Fahne der Schule hocvhaliea werde, schloß der hochgeeyrtr Redner seine» Vortrag, der in ver That die Zuhörer aus die höchste» Sp tzeo der pädagogische» Wirksamkeit gejüyrt uad mächtig angeregt Han«. An Ihn schlossen sich unmittelbar zwer sein künstlerisch Ulld mit der rechlea Durchgcistiguug auSqrsührte Gesänge de« Lehrer- Gesangverrin«: ..Ruhe, schönste« Glück der Erde" vo» Schubert, uad Ritornrll „Tie Roi« stano im Thou" vo» Dchuaiaua Hieraus gab der Herr Vorsitzende verschiedene Mittheilungea über Bücher, »artrn, über die vom Ministerium empfohlene Anthro pologie von De Helm, über die ueue Auiloae de» Lehrplanes voa Geheimraih k ockel u. A. Uad hieran schlossen sich seine Rück blicke aus da« verflossene Jahr. Zuerst sprach er au-, daß es ihm Freude unc> Bedurft,,h si,^ da« rüstige uud eifrige Arbeiten in beu I diplomal isch.stoiistiicheo Jahrbuch», ielbst die großen Aus dem Neichslage. Schulen zu beftät geu. Fortschkiite leiea namealUch zu sehen ge wcien in der Behandlung der deuiiche» Snisätze, während beim Iiecbnen vielleicht noch größere Sicherheit uad Vecwerthuag tu> Lrbea zu erzielt» sei und die Kirche,igeschichre aoch durch geuauere Be rücksichtigung der aruea Zeit und durch Fruchtbarmachuuq gehooea wecdru läuue. Deu» weiteren Schlußwort legt« der Reoaec di« Worte Christi zu Smion zu Grunde: „Fahre aus die Höhr!" und er crmuett« dabei zuerst an die beiden Kauer, welche durch ihre Worte: „Ich bade keine Zeit, müde zu sein!" und „Lerne lerveu ohae zu klageul" die höchue Höae des Pflicht,iesühl» geosseadart habe» and uns Alle zu gleicher treuer Pflichterfüllung mahnen Auch >a die Lehrerkreije sei Lt d und Schmerz eiugrzoge». Einige College» Hali Krankheit fern vom Berufe, einige hav« der Tod ad- gerusra von ihrem Tagewerk. Auch ihm, dem Redoer, seien Tage »ad Slundeu »ichi erspart geblieben, die ihm »ichi gefalle» hätte» In ollen iplcheo Fällen, auch bei Undank, der Scheuern mancher Pläne bei Erziehung und Unterricht, gelle es oft, aus die Höbe zu fahle», io die reine Luft, die da» Herz tröstet und gesund macht. 8? Berlin, b. December. Die Bodgetcommlsstoa de« Reichstag» setzte heute dl» Berothung über die einmaliges Au«, gaben d'S ordentlichen Etat» für die Verwaltung de» Reich-Heere» fort. Bewilligt wurde» die Titel 24 bi» 27, 2S bi» 4b, 47 bl« b2 »ad b4 de« Capiiei» b (Casernea, resp. aadere mtlilairische Baute» in Bit-Tamm. Stettin. Tdoru, Spandau, Pose», Bre«la», Neisse, Minden, Cölo, Saarbrücken, Trier, Lockstedt, Braunichweiq, Hannover, HckdeSheim, Oldenburg. Darmstadt uad Mainz). Die Beschlußfassung über Tit. 28: Herstellung einer angemejjeuea Fayadr für da« Geaeralcommando-Dieiistgebäude tu Stettin, wurde bi« dahin au-grietzt, daß die bezüglichen Pläne vorlirgea. Bdg »lehnt wurden Ti». 48 : 210 000 al« erst« Rate zum Neubau eine« Troindepol» uad «iure Laterne für eine Trom-Eompaouir ia Altoaa and Ltt. K3: bllOOO^l al» erste Rate zum Neubau eine» Diensiwodigebäudk» für rlne» Divistonscommaadrur tu Darmsiadt. Morgen werde» ble verathaage» fortgesetzt. tzg Berlin, b. December. Lo» der s»cioldrmokrattschen Fractioa de« Reichstag», oaterstütz» voa krüber (v°lk»partei) und de, srrisiunigen Abgg. Bnddeberg, vr. Loagerhan«, Mnnckel und l>r. Birchow, ist solgeader Antrag emqeb'acht worden: 8. 1. Der durch die Bekanntmachung vom 24. Mai I88ö veröffentlichte, bezw. durch da- Geietz vom 2l. Tecember 1687 ab- geäaderte Zolltarif wird in nachstrdender Weise odgeändrrt: 1) i» Nr. S, Getreide und andere Erzeugnisse de- Laadbooe«, tritt au die Stelle der Positionen » bi» k folgende Fassung: ») Getreide, auch gemalzt, »nd Hülsenfrüchte . . . frei. 2) ia Nr. 2bo erhält die Position q2 folgende Fassung: Mühleasabrikate au« Getreide uad Huliensnichien, nämlich: geschrotene oder geichälie Körner. Graupe, Grir», Grütze. Mehl; gewöhnliches Vackweik sBackeiwaare)... frei, tz. 2. Dieses Gesetz tritt losort »ach Vcrküaduag ia Kraft. Lezirksschul-Lonferen) der Leipziger Lehrer. n Leipzig, b. December. Wen» etwa« im Lause der Zeit seine Sammelpuncte uud Marksteine verlangt, io ist e« da« Schul leben, bei dem e« wadrilch gilt, sich mitunter einmal van der eintönigen, müdrvolleu, nicht selten mtt Aerger verbundene» Wirksamkeit zu er- holen. Ein iolcher Markstein war für die Leipziger Lehrer, schalt am gestrigen Tage gekommen, na dem sie naier der Leitung de« Herrn Lchulraib De. Hempel die Bezirk-schulcoosereaz >n lesilicher Weile obdielt. Früh lO Uhr veriammelte» sich die sämmllichea Directoren, Lehrer und Lehrerinnen aa dea öffentliche» und Privaiickiulea im Bonorand'ichea Saale, und auch Spitzen der Behörden waren e:ich:,ne», um dea Act durch ihre Gegenwart au-zuzelchnea. Herr Echulralh Hempel bot dea anweieuden Damen und Herren, die er zu sciner Freude wieder so zahlreich um l>ck> versainmklt sab, einen herzlichen Willkommengruß und er- öffiirte daun die Sitzung mit den Worten: „llniee Aniang geichede ,m Namen de« Herrn, der Himmel and Erde gemacht dat Nachdem hieraus der gemeinich-isliicht Seiang: „O deilger Gkist, kehr' bei uns ein!" den, Anlaug die religrSie Weihe gegeben hatte, hielt Hcrr Schuiralh Or. Hempel eiuea Vortrag, Lee vom Aniange di« zu», Sude srffelie uad die Lcheerwirkiamkeit ia große» und »dealen Zügen zeichnete. In der Einleitung gedachte er seiaer vierzehnjährige» Lväi gteil al« Äecirksschulivsprclor, >n welcher er heimisch geworden sei und sich dcimiich juble. Da er selten Gelegenheit Hab-, zu Allen zu sprechen, und doch den Wunsch, die« zu kännen, in sich trage, io habe er diemal dea Vortrag selbst übernommen Wenn er in die zurüctgelegiea Jadre hiaeinblicke, so tauchte» Wiederdolt El »drücke und Anregungen aus, die ibm Eioff brächien zu einer Aussprache. Nicht vom grüne» Tisch der, nicht au» der Theorie und Literatur, sondern au« dem Leben heraus wolle er über Methode und Periünlichkeit sprechen. Beide seien w-un mau von verschiedene» anderen kleinen Einslüffeu absehe, du» Eiilicheideude sür die Lehreiwirksamkelt. Er w rd« sie zuerst ei »rein, dann >m Verhällniß zu einander betrachten und zuerst Li, Methode beleuchlkn. Von der Eriadruag ausgehend, daß e« jetzt Methoden über Methoden tür jede« Fach gebe, daß Kehr jo gar von einer M'lhodkn>ag,rei gespivchea uad weniger Methode», aber mehr Methode verlangt Hude, wie» der Redner h n aus die Einheit bei aller Vielheit der Methoden, aus die gewisse Art und Weile out di» jugendlichen Geiiiüiher zu wirken, aui die allgemeine» Regulative sz V vom Bekannten cum Undekamilen), die der Unler- richi zu beachte» har, hin uud jand darin Da«, wo« man im großen Ganzen Methode nennen kann, wa» üdrig-n» nicht» N Ue« ist und sich ichon in den eigenidümlichen Wegen offenbart, die Christa» und SokraieS bei ibrem Ernwirkea aui d e Menichhe» gingen. Die vollkommenst, Meldode besteht darin, daß Einer über olle Methoden oeifuge, kan»; üdeihaupi muß der L'drer d>» Meldode, Nicht d e Mkidode den Ledrer deherriche». Rach dielt» Erörterungen machte ber geehrte Redner autmerliam ans die vielen Wege in der .chlllprnli« bei der dibliichea Gesch-chie, im veuischen >c and zeigte dann. w>e sich in Allem doch et» Hauptd-ftredea offenbare, dem kindeSgeiste zu einer sicheren, innerlichen Erwerbung der U rerrichtS. sbäke zu verdelsen. Auch die Erziedung dabe Idee Methode, sie . over n chl nach Schablone handeln, sich nicht um Aeußerlich- k i ,n allcin drehen, sondern müsse immer da« döüfte Zirl im Auge i eh Iten. So wie Ehr stu« ol« Pädagog veisch eben aui die ein zelnen rN-müiher der Mensckxa eiawirtle. so muffe auch unier« Er. z ebui g d.r Jugend zum Gehorsam »c. sich »an, dem K nde-herzen eiiir bi ,-iid di« rechien M itel ertoriiden, di« den Eriolg sichern. Wo: I kann e» vorkcmmen, coß die Erz ehung ohne Schul» der Erztther mißlingt, aber der Gedanke wird dnch i««'r dr» Er. impasanien mckiiairischeo Beränderungeu bei den Großniächteu hervor, d e idrilS vollzogen, theil« ao» in AuSsüdruuq begriffen sind. „So haben Oesterrelch-Nngarn. Frankreich, Rußland und Jiaiiea ihe>l« durch Ber ängeruug der Dauer der militnirilchen Dieunpflichi. tdeilS du:ch Herarjetzuiig der Dauer der Dienstzeit be, der Fahne, thijls endlich durch Regelung der Landwehr, und Lanbilurmverhiltuiffe «ine w-seulilche Verstärkung ihrer n»lttairischeii Machtstellung zu gewinne» gewußt. Eine Vervollständigung uad Erhöhung der marilimea Llrallkräfte geht mit de» augedeutetea Beitrebungea ualurgcmäß Haud in Hand." Musik. (Fortsetzung der Musik au» dem Hauptblatt.) Neues Theater. Leipzig» 5. December. Nach einer längeren Pause ging ^ ^ ^ . , gestern wieder einmal ein Werk de» großen Gluck über die zu der Höhe, aus welcher Der thront, der unser. Zuflucht ,st sur u«° Orpheus und Eurydice". dies,» serbabene Musik- tür. Zu ihm möge auch die Versammlung jetzl aujichauea durch Gcd-l uud Gesang. Hieraus schloß der Gesang „Befiehl Da Deine Wege" die Lvuserenz. Bei dem baraut solgendea Festmahl, da» durchweg eine» sehr heitere» und gemüihlichea Lharaklee trug, widmete Herr Schulrath Or. Hempel dem Könige, der lein Volk immer mit Liebe geführt, der den beiden verstorbenen Kaisern treu zur Seite gestände» und auch dem jetzigen eia theilnehmender Vundesgeuosse jei; der die «alerielle uad die geistige Woqlsahrt de» Lande« törder« ono brr auch der Bolk-dildaug seine Füriorg« widme, »ud seiner Re gieruag da« erste Gla« Ei» zwei,»« Hach, an, Herrn Direcior A. Richter ausgedracht, gal« dem Her»» Schulrath vr. Hempel. draina, da» den gereisten, vom edelsten Ei>rssic>»mu» durch» drungencn Geniu» Gluck'» sür immer au» dem Banne der italienischen Oper beireile und ihm eine Lurch Jahrhunderte unerschütterliche Stellung in der Kunstgeschichte angewiesen bat. Tie Oper, wie alle bedeutenden Erscheinungen einst ebenso bewundert al» verlästert, wirkt heute noch mit einer Unmittelbarkeit. die einige veraltet» Stellen nicht erheblich zu stören vermögen: die wundervolle Sckärse dr» musikalische» Ausdruck». b>e Küvnbeit der Eoncepnon. die sich mit ibren drei an der Handlung betbeiligle» Personen ganz von dem der al» rm reaner Feivherr geieierl wurde, welcher Alle» belebt, aber I Opernthum» abwendet, Vie Tiefe de» Gefühl» ''' der Reichtbuin an melodischen und harmonischen Schön- beiten werven aus den gcbildelen und empfänglichen Zuhörer stet» einen nachhaltigen Eindruck hervordringrn. In der gestrigen Ausführung sang Frl. Alice Roon, eine Schülerin der Dresdener GesangSmeisterin Frl. Aug. Götze, dir Partie de» Orpheus mit glänzendem Erfolg, sowodl ,n B'zug aus v:e gesangliche, wie auch aus die schauspielerische L-istung. Die Darstellung de» Frl. Noon, o» den besten Mustern gebildet, überraschte vor Allem durch eine au«drucks volle, mn,«bewegte Declamation und durch eine große Jede» nach semer Welse wirten laßt und aur um die Ereettvung de« Ziele» deiorgt ist. Herr D>recior vr. Zimwermaaa leutie die Bucke aas die Ze>« vor 200 Jahren ond zeigt« aa einem Wone, wie hochbrgeistrri der damalige Leipziger Ralh für die Schulen war. Die Ersahrung, daß aucd >etzi da« Bestrebe» de» Leipziger Ratue» sei, Volksbildung uad Schule zu Heven, uad die Zuversichl daraus, daß e« immer so bleiben möge, veraalaßte» ihn zu einem Hoch auf den anwesenden Berlreier de« Ralve«, Herrn Siadiralh Walker, weicher dankend erwiderte, di- Interessen der Schule» zu fördern versprach und die Lehrerschaft hoch leben ließ. Vr. Earl Pilz widmete dea Kinder» einen Toast in gebundener Rede, uad wettere Toaste gatten dea Herren Jubilar»»: Oberlehrer Schuster Begabung sür die Verdeutlichung psvchologiscker Vorgänge, und vr. Pilz, dea Vorbildern sür di« Lehrer, dem Herrn weiche bei der Dürftigkeit der Handlung die größte Au'smerk. Lchulrath 8üua, welcher^ dankle »ob ^mit sreundlichea iheU. ^ sa,„keit bcansprucheu. Die melancholische Grundstimmung nehmenden Worleo die Damen und Lehrerinnen ledeo ließ, sowie nochmals dem Herrn Schulrath (Herr Völle) and dea provi sorischen Lehrern, draen der Herr Schulrath die beste Förderung in alle» Verhältnissen wünschte Somit war die ganze Lanieceaz mit einer sonnigen Höh« zu vergleichen, aus weicher nian da» lrock-ne Alltagsleben aui Liuadea vergoß, sich erfrischte an dem Geist der Eintracht und dr« Ideale» ond neuen Math, neue Begeisterung >ur das Weilerstredrn tLüpile. Da auch die molerirLen Genüsse de« Festmahle» Herrn Lange alle Ehre machten, so werden bi« in dem ireundlicheo Saale verlebten Feststunden gewiß sür alle Thrilnehmer eme liebe and freudige Erinnerung bleiben. „Ottilie Döring- und Sidonie Gröppler- Atiftung." * Leipzig. 5. December. W>e schpn bekannt» ist unsere I saftiger wünschen läßt, in der Mittellage aber und in de eanchoilsche Grundstimmung dieses Orpheus-Charakter» verleitet nicht selten bei der Dar stellung. die ganze Partie in da« Weinerliche, Lyrisck-Süßliclie zu ziehen. Frl. Roon hielt sich von jeder Einseitigkeit frei, inisctste sogar ihrem Orpben» einige sehr wirkungsvolle energischere Accenle bei. Die Bewegungen waren durchaus anmuthig. jede Pose plastisch schön und von bemerkenSwertdem dran,arischen Ausdrucksvermögen unterstützt. Die gesangliche Seile in dieser Orpheus-Darst- llung berechtigt zu den schönsten Hoffnungen. Seil der berühmte italienische Contra-Altist Gaeiano Guadagni mit dieser Rolle Triumphe gefeiert, haben sich säst alle bedeutenderen Sängerinnen (die Sopransänaer verschwanden allmalig von den Bübnen) de» Orpheu« ve- mächligl; Frl. Roon besitzt ein umfangreiche» Organ, da in der ticssten Lage den etwa» sorcirten Ton voller und Dik«tt«»t«>-vrch«-»i-V»»»k»>. bei »eich»» Eoncert Tollste» von be« Werth« »iuer vielversprechende» Säuger». »>« Fräulein Vorchrr» aad eine« Pianisten, wre Herr Rnbolpb gwintscher, rnittuwirkeu di» Liedensivürkttgteit haben. Der orchestrale Tdeil umsaßt Werk« vou Schuvert (Ouvertüre i« italienischen Stile) uud Hoho» (Liäur-Sympdonie, Nr. 3 der Ausgabe Veeitlops L Härtel); die solovorträge briugen un» Lieder voa MendelSsodu und Andern, am Piano aber Variationen voa Mendelssohn, „Arabetke" vou Rodert Schumann, Veuclue-Nocturno von Cdopin uad Weber'« ..Aufforderung zum Tanz." Der Eoirceriflügel ist voa Julius Blüthuer. eia Name, de» wir gewohnt stad solchen L eb Swerkea leine gewichtige großmüidtge veihilse ielhe» zu sehen Frl. Iohaana Vorcher« noch einmal oultrelen za dörr», bevor sie che medrlädrige» Engagement an ber Münchner Hosbühnr aussühr!, wird gar Vielen hoch willkommen sei». — Der Gesangverein Lyra beging letzten Sonntag Abend In dea Sälen de» Holet de Pologne »ater zadlreicher Theilnadme auch voa Gästen die Feier seine» 2t. kliftnng-seste«. Eingeleitet durch Kalliwobc»'« Ldorlied „Ta» deutsche Lied", begann die Feier mit dem iedwungvollen Borrrage eine» vou Herrn Richard Th «me ge. bickiieten sinnigen Prolog«, gesprochen vo» Herrn Carl Mündt. »Prei-lied" au« Wagner'» „Mrinersiagee voa Nürnberg" sür Violine and Pianosortr, sowie Violincoucert, Nr. 8 ia Form einer Ge» iangsEeae von Evovr brachte» dir Herren Dirigent Georg Hering »nd Weder mit wohlverdienter Aarrteanung zu Gcdör. Herr Raue, besten hübschen Bariton wir schon wiederholt zu rüdmen Gelege», heil hatten, sang die Arie au» Lortzivg'» „Waffcnicdmieb" und „Aoschird" vo» August Horn. Da» Soloquarten „Nur :m Herzea wohnt dl« Liebe" von Witt wurde voa dea Herren Geißler, Seisert. Rone und Friede««»» unter rerchem veis-ll vorgciragen. «ach >err Lolh zeigte in Franz Abt'« L>ed sür Tenor „All Abend, bevor ich zur Ruhr geh" eine ersreueade Beiladung. Die Chorliedcr gingen durchweg glatt und gaben der Strebsamkeit, w:e den gesanglichen Miiirln de» Verein« rühmliche» Zeogaiß. So hat der Bereu, Lyra auch hier wieder sich vo» erostlichstrr Sette gezeigt uns reichlich Bestall geerntet. ll. ?r. Leipzig, b. December. Eine« unserer beliebtesten Eoncertloral'tätea. die „Der» Linde»" in Linde»»», feiert vom 8. b'^ 10. December sein I7bjährige» Jubiläum. Da« olle lx>a»- der Drei Linden branale im Jadre 17IL nieder und wurde I7l3 wieder ausgedaut. Da« „alte Hau»" Hai eme ruhmvolle Ber- longenbeil hinter sich, ond aa der biftorstchen Säule m der alte» S-dänIsiube siebt mau nach Sparen voa Säbelhieb,» an« dem Kample, der 1813 um diele Siätte lobte. Der geräumige Loncert- saal wurde 1882 erdaul uud 1882 erweitert. Der derzeitige Besitzer ber „Drei Linden". Herr F. L. Brandt, bat „un für die drei Festiage Loncert» arraugirt, die de» Besuckieea origmell« mufi. kalstche Genüsse bieten. Am Lonniaq, den S. December, werben die Bismarck-Kürassiere, die wackeren Fechter voa Mar« la Tour, in Paradeunisorm unter Leitung de« käu:g>. SlabSlrompelert Herrn W Grünert conrertiren, uad am Montag, den 10. December, inder ein oroßeS historische« Fefteoncert ftart. de« voa dem lönigl. Musikdirecior Herrn Walther arranqirt worden ist und von chm periSnlich gilettet werden wird. Die Capelle unserer treff. liehen „I07er", die 42 Mona stark ist, wird Eomvositioneu vom Iaure 1713 sortlaosend bi» znm IubilänmStoge zur Aasftrhrung bringen. Dieselbe Capelle wird übrigen« schon am Sounadenb, dr» 8. December, ia dea altdeutsch eingerichletea ReftauraticuSlocalttätcu musicire». x Weimar, 4. December. Li» Brief LiSzt'» vom Jahr es wird jetzt veröffenlich«, der Ausfckiluß giedt über eine A». gelegen heil, feine eigene, über die seinerzeit viel gestritten worden ist. L.Szt itorb bekanntlich in Bayreuth, m der Nacht vom 31. Juli zum l. August 1886. Kaum hatte er die Augen geschloffen, erhoben verschiedene Slävte dea Anspruch, L>»z« muffe in ihrem Boden der ewigen Rade übergeben werden Pest wollte ihn, Bayreuth, auch Weimar, da» >dm zur »wetten Heimath geworden war. Damals aber ichon, ja gleich am Tage »ach seinem Tode konnte mau hier die B<merkuog hören, Liszt habe oft im Gespräch kttäußert, er wolle da begraben sei», wo er sterbe, ond ich habe d e» wichtige Lei. «erium für eine Entscheidung über dir OrtSiroge miizuldeileu nicht »nierlaffen. Bayremd blieb, wie bekannt, Sieger:» in jenem Kamps der Städte um de» tobten Meister and daß die« Resultat uud die Rücksichtnadme aus LiSzt'» eigene mündliche Aeußeruugea zu Recht bestanden, beweist nun jener Biies L>«zi'». dea die „Weimarer Zeiinag" »» verSssenilichea jetzt in der Laar ist. Tr fand sich unter den ver Fürstin Hohenlohe gehörigen Betelra LiSzl'S, ist haltet vom 27. November 1869 aad lautet ia der Ueberletzuag — er ist fran zösisch geschriedr, — oliv: „Der Tod Overbeck'« hat mich an den uikiulgen eri»»ert. Ich wüalche, bitte »nd bekedle dringend, daß meine Bestattung odne Prunk geschehe, so einfach uad sparsam wie möglich. Ich protestire gegen ei, Vegräbniß, wie das Rossim'S war, und ielbst gegen jede Zulammenbeeuiung der Freunde und B kannten, wie bei Ovcrd-ck'- Leiaenbeqäaqalß. Keinen Staat, keine Musik, kein Ehren» geleite, keine überflüssige Beleuchtung, noch irgea» welche Reden. Man möge meinen Leichnam nicht i» riuer Kirche, sondern aui irgend einem Friedhof begraben und möge sich ja hüten, ihn von dieser Grabstätte nach einer anderen za überführen. Ich will keinen andere» Platz sür meine Leiche al» den grievhos, der im Gebrauch ist. wo xd sterben werde, noch eia» andere kirchliche Ceremonie al» eine stille Messe (keiu gesungene» Rcgniem) iu der Pfarrkirche. Die Inschrift mei»e» Grabstein« könnte sein: „Lt tuebituduut reell cum viril» suo." — Da» ist deutlich genug» um Zweisel aurznichlleßen, uad giedt ei» weitere» demerken-werthe» Zeuqniß von dem Charakter- zug, der Li«zt ia Hadem Grabe trotz seiner auberordenttiche» Ersolge rigrn war, vo» Bescheidenheit u»d Ettlsachhett» soser» e» sich um seine eigene Person haadelte. Stadt um eine Stiftung reicher geworben, deren ekler Zweck die ungelkeilteste Anerkennung findet. Die Besitzerinnen von Scdwägerichen» Garten, Frau Ottilie Döring und Frau Sidonie Gröppler, habe». Letztere mitZuslünmung ibreSGatle», de» Herrn Gröppler, ein Capital von 600000 Mark mit der Best>mmu»A ge- stislet, daß au« den Erträgnissen desselben dir Nold gelindert werden soll, der Frauen und Kinder innerhalb der gebildeten Slänve durch den Tob oder die Erwerbs losigkeit de« Familienoderhaupte» nur zu oft prei», gegeben werden. Nach der von den edlen Stislerinuen dem Ralhe ber Stadt übergebenen Slistung»urkunde tritt die Slij tuna, weiche den obenerwähnten Nomen südreo soll, am 1. April >890 in« Leben und vou diesem Tage ab wird ber Slabl Leipzig da« genannte Capital, da« memal» angegriffen werden Vars, zur Bersügnng gestellt. Noch den Willen brr Siislermnen sollen die Unlerstiitzungen au« den Zm««rträg» nisten ohne Unterschied der Religion in einmaliger und wi'derkebrenkrr Weise qewäbet werden, und zwar dergestalt, daß bei einlnaiiger Unterstützung die Zuwendung 300 bei jährlich Wiede,kehrender Unlerstützuna 600 in der Regel nicht übersteige» bars. Ausnahmen können staltstndrn, doch dürsen in laichen Fällen die Zuwenvunaen 800 bez. >000 nicht übersteigen. Berüglich de» weibliche» Geschlecht» soll kein Unterschied des Aller», bei den diesen Situ een ange» hörende» Knaben eine Unterstützung b » zum >4 Lebentjabre eintreten Personen, w-lche Aemenunterstützung genießen, haben kein Anrecht aus Unt-rstützling an» vieler Stiftung. Nokbwenbig ist c». daß die Empsanger in Leipzig wobnen und sich eines guten Ruse» ersrcucn. Die Unterstützung soll in schonentster Weise g-wäbrt und die Nanun der Emrsänger sollen nicht in w'iteren Kreisen bekannt w-rden. Deshalb, aber auch nur led glich desbaib baden die Stislerinnen die B-stimmu -g ge troffen. daß die Verwaltung einem engeren Ausschuß und rwar bestehend au» dem Oberbürgermeister und dem Stadtvrrordneten-Vorsteher, sowie vier Bür- ^ern der Stadt Lc-pzig. von denen je 2 der Rath und di« cLtodkverordneten wählen, die aber keinem ter beiden stäkli» schcn Colirgien angeboren dürsen. übertragen «ird. Bis zum 3l. Decemder l'.»2i» können die Erlragnisse au» der Stiftung jährlich bi» zu >/« sür Zwecke der Slistung ausgedrachl und da» letzte »/« zur Bildung eines Reservesond» verwendet werd'n. wäbrend vom l. äastuar 192t ab die Verwendung der Ertragnisse in der dollen Höhe emtrelen darf. Odschon die Slistung am l. April 1890 ms Leben tritt, so sollen doch die in diesem Jahre gesammelten Erkräguissr erst i« Jahre Höbe wohllaulend und kräftig ist. Die sorgsSltige Decla malion verdient lobend hervorzehoben zu werden: nur die AuSlvrache läßt an Deutlichkeit noch manchen Wunsch offen. Alles in Allem war dieser erste theatralisch« Bcrsuch der glänzende Beginn einer hoffentlich glänzenden Bühncnlausbahn. Reben Fräulein Roon wirkten in dem Gluck'schen Meisterwerke noch Frau Naumann und Frl. Rethauscr mit. Frau Baumann fang die Eurydice, eine Partie, die durch Wegsall einiger Stellen den Charakter des bloS Episodischen bekam; es war eigentlich nur die große Arie im letzten Act geblieben; daS Wenige wurde aber von der vortrefflichen Künfflerin mit größter Liebe und Sorg- fall behandelt. An seelenvcllem Vortrag welteiserle Frau Baumann mit Frl. Roon. Frl. Rvthauser war al» Amor entzückend in Spiel und Gesang. Bezüglich der Furienscenc möchte doch eine weniger freie Auffassung des griechischen Hades ernziiempsehlen fern. Die Furien und Dämonen der gestrigen Vorstellung erinnerten allzusehr an den veulschen Blocksberg; „mit Slccken und mit Gabeln" waren die Schemen des HatcS nicht ausgerüstet. Die Dämonen speciell glichen ganz harmlosen Kapuzinern; der feurige Schlund links war ebenfalls deutsche Hölle. Da» ganze Stück litt an Starrheit und Unbeweglichkett. Bon der schauerlichen Großartigkeit dieser Scene konnte man nicht viel verspüren. Selbst da» furchtbar donnernde „Nein", diese» kunstgeschjchtl ch bekeutungS- volle „Nein", kam nicht zur Geltung. Reizvoller präsentirlcn sich die elysischen Gefilde (mit der wundervollen Sphären musik) und vie Schlußscen«. Der Chor leistete Befriedigende». Da» Orchester stand unter der trefflichen Leitung keS Capell- Meister» Herrn von Fielitz. welcher aber trotz seiner elastischen Direction in der herrlichen Arie „Ach, ich habe sie veiloren" gar zu ängstlich an die Rolenwerthe der Partitur sich hielt und dadurch der Sängerin manche nachdrücklichere Wirkung beschränkt«. Da» Pathos dieser Scene verträgt sehr wohl «inen nur von der Machk der Empfindung dic- lirten Vortrag. Ta» Publicum zeichnete die Ausführung mit lebhaftestem Beifall au». Frl. Roon wurde mehrmals gerusen. F. Psohl. t KrvftollpokaS.Lbeid ,»m Vesten de« Leipziger M,)iter»erei>» vo, >869. Jükrwidr. man muß e< Misere» wack,reo, an-übende» Mniikrra zu ihrer Ehre lasten, dnß sie redlich un» n»i männlichem Ernst veniüdr find mil eigene» KcSiien recht zeitig voriorglich da« Mö,lickst« iür die Ihrige» in Fitzender Kronkhett an» der Vrdrinaacß zu idu'. k» oerannalket ei» nom d»«t-S Verein«»» qlieb, H-rr Suhl», Donnersiaq Abend ri * Rotlzra. Im königlichen Theater za Koveuhage» wurde eine neue Oper auigesüdrt. Die Premiäre wurde bei der au» Sn. laß de» kämglichen Jubiläum« gegebener, Galavorstellung aus die Büdne gebracht. Do» neue Werk „Aladdia" ist voa einem dänischen Componistea, Herrn E. F. Horaemaaa. der sich bereit« durch mehrere symphonische Werke bekannt gemacht Hot. Da« Libretto >st vom Compoaiften selbst geschriedr», weicher dea Stoff Lozu au« „Tausend uud «ine Nacht" entledut hat. Da» Werk wurde sehr drijälliq outgeaommea. Der Vater Hornemaan'S ist Verfasser der cäuischen Nationalhymne „Der Laadioldat", die iu Dänemark io populär ist wie die „Marseillaise' in Frankreich. — Marcella Seinbrich, voa etaer N arastdenie beiallen, hat unter Bnraihea idre« Arzte», der ihr da- anstrengende Reisen aus einige Zeit unierjagte, sür die nächste, 2 Monate alle Loncerie and Gastspiel« ausgegeben; die Diva ist noch ihrem Ruhesitz Dre-Leo zarückgekehrk. — Im Earl kctmltze.Theater zu Homburg erlebte am 1. Deeember die ueue gnmpe'ich« Overeue „Sarin" die erste Aufführung. — Der Läciiien- verein zu Laiser«laat«r» unter Leitaag de» Herrn Musikdirecior Franz Rädelberger brachte im zweite» Toaceri folgende« Peogramm: 1) Trio ia Lockar für Violine. Viola uad Violoncell von Mozart, geip:e!t vo» den Herren Klipsel, Rödeiberger uud Neu- niaher. 2) Die Walddrüder, Lied für 1 Singilimme voa Laff-a, in» Begleitung der Vjol» »le» gesungen voa Frau Lordula Popp- Röbelberger. 3) 2 Stucke sür Viola »lra: ». Einsamkeit von M. Hauser, d. lu» mrit von Fel. David. 4) 2 Lieder für 1 Sing- stimme: ». Lied der Mignon oa« der gleichnamigen Oper von Idoma», d) FrühlingSnacht van Schumann, ü) Große« Lo ^ccit (Nr. 6) für Slreichinstrumente mit concerlireudcm Soiotr-o (2 Violinen uad Biolnrrello) vo» Häabel. — In W r e»- bade» geht im Januar die aach voa dem Hosihealer zu Cassel and dem Kölner Stadttheater angenommene neue Lpe: „Der alte Tessaaer" voa Otto Neitzel (Text voa Paul »ur:h erst malig in Scene. — Line neue, eigenartige Ausschmückung an L'aaiuo« hat die Piauosortesabrik „Apollo" angebracht. Iieselbe läßt anstatt der Porzellan- oder Glasmalerei tue Holzsulluugra de» Ober- und Unterradmea«, der Klappe »c. gleich mit Malern aus d m Holze selbst ousschmücken. Dadurch w:rd da« klirrende Ge- räuick. welchk» sich oft bei Aawendaag vou Porzellan uud Gla« einstellt, vermieden. Bereit» teil v er Wochen Hai die Fabrik der- artig ouSgestaltete Instrument» fertig und »n ihrem Maaaziae au«, gestellt. — Kiimmerderr voa Lepel-Gaitz ist vom Kaiser a>» In tendant der kSuigl. Tdeoter zu Hannover bestätigt worden. — Im Eoacerl von üermiae Spie» ia der Berliner Singakademie 8 d. M. wirkt außer dem Baiylonist a Herr» Mehn auch der vorzügliche Clc>virrv>el»ose Herr Willd Redberg au» Leipzig mil; Letzierer wird do< Aceompagurmei-t der Gelänge Ldernehm n uad smeit zudem er»« Reihe vo» Soli, daruater Variationen über ein eigene» Tdema voa Hermann Spieller. zwei Siücke van H. Goetz nvd eme Eoaceri-Polonarse von Rnthbardt. — Ta« Gastipi'l de»Fräulein Hertzog vo« Münchener Honheater im Ber- liner köaiqtichen Operndanse bat z» einem Engagement geiührt. Fel. Hertzog ist tüe die verliaee Holoper aui drei Jadre de,p,licktet werde». — Ja den käc iglichea Theater» zu Bert u tollte vom 1. December -b die Vorstellungen mit wenigen Aitzaadme» wieder um 7 Uhr beginnen. Die Verwalmng der königliche» Sch niviele hatte dr, lottere U,san,«»ei« gewäklt. weil sie hoffte, der Unsitte de« Zn'pätkvmmea« d-d-rch mr» Erfolg begemen zu können; nachdem nun leider diele Hoffnung nicht ,» Eriüllun, gegangen, kehrt man zu der iett vielen Jahre, «iaqesührte» A»Ian««»-tt znrück — Im Frankl,et,r Oper,bans» ist „Der Dentschr Michel". Tezi Theaiersaale de« keystalltzaiofte« e„e eeleieae A,ffüdrnng seine« v«, L. Ntztrl, M,ßk «a» >. Matze, »« erstmalige, «,sftiheaa,
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