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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-05
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1888
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7410 Chemnitz mit Frl. Marie Baum das. Herr Laiidqerichisrald Emil Mücklich tu Chemnitz mit F l. Frida Wohlrab in TreSdeu. Herr Arthur Tünchen, Architekt in Meißen, mit Frl. U.ilhanna Rothe i» Dresden. Herr :!!.'chi.-ai,iv.,!t I>r. zur. Otto Schroeder in Zio ckiu in t Frl. BaleSca Ehrlich in LeiSnig. Vermahlt: Herr Hermann Gondlach in Dresden mit Frl. Ida Ficke dal. Herr Paul Geclach in Dressen mit Frl. Martha Moritz das. Herr Bernhard RooS in Chemnitz mit Frl. Meta Straus; aus Barchseld. Geboren: Herrn Richard PyruS i» Bautzen ei» Lohn. Herrn Fritz Zacke in Brüua eine Tochter. Herrn Akademie »Eecretair Cdm Freye in Freiberg »ine Tochter. Herrn Ernst Otto Zech in Freiberg ein Sohn. Herrn JnnuS ConSmüller in Altenburg eia Sohn. Herrn Ernst Könitzer in Zittau eine Tochter. (»Icstorben: FrauElise Henriette Thusnelda Talkenberger geb. Richter in Radeberg. Herr Georg Ludwig Rönier, erster Conservator des »gl. Zoolog. Museums in Dresden. Frau Johanne Wilhelmioe Richter geb. Kurth in Dresden. Frau vcrw. Wilhelmine Gämlich in Dresden Herrn L. Schuster's in Groß, postwitz Tüchterchen Hedwig. Frl. Minna Hossmanu >n Leunitz. Herr LouiS Plärre, Lohiidiener in Gera. Frl. Minna Sydonie Häßelbarlh in Otticha. Frl. Helene Roth in Gera. Herrn Gotthils Klingcr'S in Gera Sohn Walter. Herr Privatier Wilhelm Plärre in Debschwitz. Herr Oscar Melborn, kaiserl. Postdirector, zu RüdeSheim a. Rhein. Frau Johanne Friederike verw. Ziegler geb. Gcebner in Gera. Herr Friedrich August Nahm, W hxrmeister in Plauen. Herr Emil Julius Müülinq in Plaucu. Frau Wilhelmine Lösch,>:r geb. EberSbach in Plauen. Frau Wilbeliiiiiie Karolme verw. Peipmann geb. Brock tu Plauen. Herrn Rudols Paul'S in Chemnitz Löblichen Johannes. Frau Margar. Henriette Bachmaa», Horpitalttta in Chemnitz. Herr Panl Bernhard Pfau, Appreteur in Allchemnitz. Herrn Otto Uhlig'S in Ersen- schlag Tochter Anna. Herr Heinrich Herm. Biegel, Eisendreher in Lhernnitz. Frt. Anna Helene Müller in Chemnitz. Herr Bruno Rudolph in Berlin. Herr Franz LouiS Kühler in Mühle Kleiuvoigtsberg. Herr Carl Friedrich Morgenstern in Großschirma, err Karl August Heede, Gutsauszügler in rummenheanerSdors. Herr PrivotuS Carl August Proschwitz in Zadel. Herr I-r. Carl Zeig, Hos- u. UniversllätSmechauiker, Ritter deS Großherzogl. Sächs. Faikeaordeus, in Jena. Frau Pauline Bertha Bachmann geb. Danigel in Glauchau. Herrn Julius Kleindienst'S in Glaucha« Tochter Bertha. Herr «ichard Gotischalk in Meißen. Herr Herm. Hosmann, Sigarrensorlirer in Altenbnrg. Herrn Arno Zeicler's, Ober. Postassistent in Alteuburg, T chter Minna. Frau Olga Bernstein geb. Vogel in Alienburg. Herr Hermann Eberl,ng, Bäckermeister in Raumburg a. S. Herrn Karl Fekler'S in Naumburg o. S. Sohn Kurt. Herr Äoitbels August BennS, Zinngießer- meister in Grimma. Herr Heinrich Ferdinand Näser, Streckenvorarbeiter in Lichtentoune. Herrn Otto Ebert'S in Wurzen SSHnchea Richard. Frau Johanne Rosine Berthold in Warzen. Herrn Max Bernhard'- in Zittau Söbnchen Max. Frau Amalie Meißner geb. Riedel in Großenhain. Lie Beerdig»«« de« »erttardenen Herrn F v. »aui« findet L»«ner«rng Mittag 1 Uhr vam Traurrhause an« — ßUein Zschacher, Plagwitzer Btratze Rr. LL — statt. 61ud rulslniIenLii. üeute^d.8l). vvut8ed.ÜL«8. Marteu-vLa, Schwioim-Basfiil 2V°, Pferdebahnhaltestelle. Eisenbahnstraße 31. ui»«1 vorzüglich. Pserdebahuverbindung alle 7'/, Minuten Dam-Badez.' Mont., Dienst., Donnerst, und Freit. S—11 Uhr, Mittw.u. Sonuab. 2—4 Uhr. Herren-Badez.: stets mit AuSn. d. Dam.-Badez. Lederzrit Lchwimm-Untrrricht. Vlaan-Sack, ttetiniwnidnaain an« Vellendack ftllv Damen:Dien-t.-TonnerSi..Sonnnb.'/,»- vv . 't,N. Montag. Mittwoch. Freitag Sopkteudack de» d»«to Nüo Damen: Dienst .Donnerst.. Sonnab. '/,p- 4>v . 'l.ll.Moneaa, Mittw..Freita«'/,2-üU. —U»« Wannen- u. Curbäder» Krhttallkl. Wasser. ^ Nichll- für Rhkumat.-Ltidendt. ^^^^oor^mTanddäder^oi^aalZon^inrichtuii^. Neu renovirt. itz' Nudeln mit Kalbfleisch. Nudel» mit Rindfleisch. T. v. Fiedler. L. B- Kretzichmar. Nene Leipziger Speiseanft., Zeitzer Str. 43/45. Mittwoch: Schöpsenfl. u. Kartoffelstckch. Neueste Nachrichten. * Berlin, 4. December. (Fernsprechmeldung de? „Leipziger Tageblattes".) Der gestern ttattgcsundcne parlamentarische Abend beim Grasen BiSmarck war zahlreich besucht. Die hohen Beamten waren vollzählig anwesend. Der Reichstag war durch daö Präsidium sowohl als durch zaklreicbe Mitglieder vertrete». Man setzte sieb um 10 Ukr zur Tasci und blieb bis Mitternacht. — Der Kaiser fuhr heute Nachmittag im Dbiergarken spaziere». — Rom. Der Entwurf zu einer Grundsteuer in Italien berechnet die Einnahme an« der Grniidstcuer für die nächsten 4^/, Jahre auf 103 Millionen Lire, so daß also da» außerordentliche KriegSbndqet gedeckt werden würde. — Brüssel. Die Regierung wird nächste Woche eine Einladung zu einer neuen afrikanischen Eoiisercnz versenden. — Pa cis Der Minister rath verfügte, daß ein Aviso das indische (Geschwader verstärke und zur Blokade nach Ostasrika abgchc. — Der b'.Sbcrige (gesandte in Eetlinje ist in gleicher Eigenschaft »ach Belgrad versetzt worden. — Belgrad. Die außerhalb verbreiteten Gerückte Uber stattgrhabte oder noch statlhabende Un ruhen sind völlig unbegründet. BctrefsS deS BcrfassungSprojectS herrscht zwischen allen drei Parteien daS volle Einvernehmen. Milan Ehristic ist zum Ge sandten in Berlin ernannt worden. Nachtrag Mn politischen Tagesbericht. * Premier-Lieutenant Wißmann hat auS dem Auswär tigen Amte eine Znschrist erhalten, worin ihm mitgelbcilt wird, daß Fürst BiSmarck ihn in Sachen der Emin Pascha-Expedition zu sprechen wünsche. Er begiebt sich dabcr dein Bernehmen nach »ach FriedrichSruh, um dem Reichskanzler alle gewünschten Mitthcilungen Uder daS Unter nehmen zu machen * An» Wien, 3. December, wird un» gemeldet: «Heute Abend wurde ein kaiserliche» Handschreiben a» den Ministerpräsidenten Grafen Taasse öffentlich angeschlagen, in welchem der Kaiser für die fast unübersehbare Reibe der ancmniasaltigstcn Wohitbätigkeitöacle, mit welchem die Böller deS Reiche«, dein Wunsche deS Kaisers gemäß von festlichem Gepränge abscbcnd. den vierzigsten Jahrestag seiner Thron besteigung feierten, und für die dadurch von Neuem kund- gegeöene Liebe und Treue allen bethkiligten Körperschaften und einzelne» Personen auS tiesgerührlem Herzen seinen kaiserlichen Dank ausspricht. Ungleich gedenkt der Kaiser mit wiekcr- Iioltcm Ausdrücke der vollsten Anerkennung der glänzenden Ausstellungen, welche die inächtigcn Fortschritte der Wisten- ichast und Kunst, sowie des GcwcrbesleißeS und der Boden- eultnr Oesterreichs wäbrend der RegicrungSzelt de» Kaiser« zur Darstellung brachten." * AuS Paris, 3. December. wird gemeldet: Bei der Berathuiig deS Budgets für den öffentliche» Unter richt in der Depnt irtenkaminer wurde rin Antrag MillcrandS aus Streichung deS für die an den Lveeen sungirenben katholischen und protestantischen Geistlichen, sowie für die Rabbiner geforderten Eredil« mit 283 gegen 234 Stimmen abgelcl'nt." * lieber die am vorletzten Sonntag in Paris statt gehabte Bersammlung der Patrioten-Liga werden niedliche Tinge bekannt. Im Garten deS LocalcS, wo die Bersaininliing statlsand, wurde (wie die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" mitlhcilt) der „Alinanach" der Liga ver kauft, denen Hauptinhalt auS Gedichten Deronlede'S und auS den „zehn Geboten des Ligisten" von LouiS Albin besteig. Diese lauten: „1) Du sollst den Preuße» hassen und enlschieden bekämpsen. 2) Du sollst BiSmarck verabscheuen und Wilhelm desgleichen. 3) Tu sollst Elsaß zurückverlangcn und Lothringen ebenfalls. 4) Du sollst der Liga überall von ganzer Seele dienen, 5) Du sollst immerdar regelmäßig Deinen Beitrag entrichten. 6) Du sollst Dich aus da» BereiiiSblalt „Le Drapeau" abonnircn und eS eifrig lesen. 7) Tn seilst Deroulede brüderlich in Deinem Herzen tragen. D» seilst den Führern gehorchen, wie ein Soldat seinem Befehlshaber. 0- Tn sollst da» thenre Batcrland zärtlich wie eine Mutter lieben. 10) Endlich sollst Du Dich aus den Tag deS großen Umsturzes vorbereitcn." * In der spanischen Kammer der Deputirten brachte der Miuister deS Innern an, Montag einen Gesetzentwurf, betreff >,d die Eiiisührung deS allgemeine» Stimmrechts, ein. * Der bisherige BolschastSrath bei der türkischen Bot schaft i» Beil»,, Oban Essendi, ist zum SectionSchcs im türkischen Münster»»» de» Auswärtigen ernannt worden. Ans -cm Keichstage. i-fl Berlin, 4. December. Die GeschLflSordnungS-Tom. Million der RriaislagS brschloß in ihrer heuliqea Sitzung, dem Plenum vorziichlagr», daS Mandat des Abg. Bormann (6. Trier, R ichspariei), welcher, vordem preußlicher Regierung?- »nd Binralh, nach Uebertriit i» den Großherzogl. Oldenburgischen Staalsdik ist zum Geb. Oberreaierungsrath und Eisenbahndirector ernanni wo, den ist. sür erloschen zn erklären, da sowohl Rang «IS Geball sich erhüh» haben. Berlin, 4. Deceniber. Die Budgetcommission deS Neic :a,, i tzle I> ule die Berathunz de? MilitairetalS fort und erledig:» die Tnel 1—23 der einmaligen Ausgaben des ordenl- iichen Eials für Preußen. Eine längere Debatte ennvann sieb bei Tilel 4 ivclcher „zur Erneuerung des Oberbane« der Militair-Eifen. bahn au! Bahnhof Berlin und zur Herstellung eine« Personen- iunii ls a»s Bilmhol Zollen" 148000.41 fordert. Die Verhältnisse dieser Babnüreckc überhaupt und di» etalSmaßig» Behandlung der an« brr Ueberaabine deS gesammte» Localverkehrl ans derselde. künftig zu erwartenden Einnahmen wurden erörtert und schließlich tue Position bewilligt. Menehmigt wurden 120 900 V zum Reu- bau einer Garnisonbäckerci in Polsdam, 45 000 -4l zum Neubau eine- KornermagazinS i» Aklenstei», 17 000 zum Grunderwerb üe einen Neubau von Magazingebäuden i» Lyck. 6000 .4k zur Be- arbeilung deS Entwurfs sür ein Mogazingebände in Stettin, 42 500 al- erste Rate für eia Magozingebäude in Aliona, sür Baulen i» Mainz 112 248 zur Erweiierung der Diensträume ür das Kriegsministeril,m in Berlin als dritte Note 400000 >k, für eine Caserne in Allenstein als erste Rate 25 000 Vs, in Deutsch- Sy'au 40 000 Vi. in Gumbinnen 200000 Vk. in Lyck 10,000 Vl iatt der geforderten 30000 Vl, in All-Damm 65 000 ,4k Ab ge lehnt wurden 130 000 .4 zum Neubau eine? Körner-, bez. Mehl- magazinS in Magdeburg. Morgen werden die Berathungen fort gesetzt. Äus -em Etat über den Keichs-2nvaliLenfon-s. * Der Bedarf sür den Reichs-IavalidensondS ans da- EtatSjahr 1880 !X> ist mit 26 174843 Vl zur dlusstellung gelanqt, wahrend sür das Borjahr 26 350 414.4k verrechnet waren, wa- für dos nächste EtatSjahr einen Minderbedars von 184 571 .4t ergiebt, welcher durch weiteren Abgang durch Tod, Versorgung im Civildienst »nd auS anderen Gründen ermöglicht wird. Die Aus gaben vertheilen sich aus die einzelnen Capitel, wie folgt: Berwallung deS Re.chS-JnvalidensondS 73160 .4t, Zuschuß zu de» Kosten der Berwallung deS ReichSlieercS (sür die Bearbeitung der Jnvalidensachen in Folge des Krieges 1870i71) an Preußen 34 758 Vl. Sachsen 4440 VI, Württemberg 4440 Vl und Bayern 14980 VI Jnvalidrupensionen re. in Folge deS Kriege» von 1870/71 an Preußen 15 950 000 VI. Sachsen 1015100 Vt, Württemberg 534 400 VI, Bayern 3 807 996 und die kaiserliche Marine 16 95? Vl Jnvalidenpensioaen re. in Folge der Kriege vor 1870 an Preußen 2 667 000 VI. Sachsen 136292 VI. Württemberg 30 IM Vt, Bayern 370 642 VI und die kaiserliche Marine 1793 Vl — Pensionen uns Unteisiützungen sür die Angehörigen der vormaligen schlcSwig- holfteinischen Armee 357 000 Vl Ehrenzulagen andie Inhaber deS eisernen Kreuze- von 1870/71 in Preußen 34 884 VI, Sachsen 1764 Vt Württemberg 216 .4l und Bayern 432 Vt — Pensionen sür ehemalige sranzösnche Miliiair« Personen 395 784 Vl — Für Iiivaliden-Iasiltute 372 675 V Die auS dem DiSposilionSsondS des Kaiser» zu Gnadcn- bewilligungen oller Art bisher bewilligten und fernerhin zu be- willigenden Unterstützungen und Erziehunqsbeidilsen sür Wittwen und Kinder der in Folge des Kriege» von 1870/71 sür invalide erklärten und demnächst verstorbenen Militairpersonen betragen 350000 V Pensionen z» Lasten des Rcichs-Invalidenfonds in Folge de» Kriege» von 1870/71 beziehen »och dem Stande Ende Juni 1888 in Preußen: 2236 Osficiere und Aerzte. 146 Auditeure. Miliiair- geistliche und BerwollungSbeamte, 36 831 Unterossiciere und Mannschaften; in Sachsen: 1 General, 7 Generalmajors, 22 Obersten, 12 OberstlieutenantS, 30 Major-, 31 Hauptleute und Rittmeister, 32 Premier« und SecondelieutenantS, 8 Geueral- nnd Oberstabsärzte, 9 Stabs» »nd Assistenzärzte, 2 Auditeure, 11 Mckilairgeistliche und BcrwaltnngSbeomte, 1871 Unterossiciere und Mannschaften; in Württemberg: 65 Osficiere und Aerzte, 2 Berwaliuiiq-beamie, 927 Unterossiciere und Mannschastea; in Bayern: 78.D Osficiere und Aerzte, 72 Auditeure, Miiitairgeisl- Iiche und BerwaltungSbeamle, 6<»44 Unterossiciere und Mannschaften; i» der kaiserlichen Marine: 7 Osficiere, 15 Unterossiciere und Mannschaften. Pension zu Lasten des RcichS-Invalidensond- in Folge der Kriege vor 1870 beziehe» nach dem Stande Ende Juni 1888 in Preußen: 506 Osficiere und Aerzte, 61 Miiilairgeistliche und Berwaliuugs- beamie. 7700 Uiilcroificiere und Mannschaften; in Sachsen: 10 O'ficiere und Aerzte, 478 Unterossiciere »nd Manaichaslen; in Württemberg: 128 Unterosficicre und Mannschaften; in der kaiserlichen Marine: 6 Unterossiciere und Mannschaften; Auge- dörige der vormaligen schleSwig-holsteinschen Armee: 227 Osficiere, Aerzte und Beamte, 994 Unterossiciere und Mannschaften. Carola-Theater. Leipzig. 4. December. Gestern Abend kam eine andere Jeanne d'Ärc unter der Eiche veS Fleckens Dom Renn und ließ den Schlachtruf gegen die EngcULnder ertönen. Tie Meininger haben mehrere Jungfrauen von Orleans — und in der Thal ist die Rolle zu angreisend. um viele Abende hintereinander von einer und derselben Schauspielerin gespielt zu werden. Wir haben Olga Otto-Lorenz als Agnes Corel gesehen; gestern batte sie den spitzen Modehut deS damaligen HoslebenS mit dem Helm der Jungfrau vertauscht, wäbrend Therese Thönissen sich au» der Bäuerin von Dom Rcmi in die Hofdame verwandelt batte und diese nicht obne Sanft mut!) und Warme darstellte, obschon die bäuerliche Tracht ihr bei Weitem bester stand als daS Hofcostüm. Olga Otto-Lorenz ist nicht so sür da» Heldcnhaste'cmgelegt, wie Amanda Lindner: aber auch ihre Durchführung der Rolle verdient die Anerkennung der Kritik. Eine wesentlich abweichende Auftastung ist bei dieser Rolle ansgcschlosten: sie würde aber auch kaum zuaelasten werden, weil bei den Meiningern Alles aus einen rinneittichcn Ton gestimmt ist. Olga Otto Lorenz läßt die schmetternde Tuba der Kampfeslust weniger helden haft ertönen; die „zarte Jungfrau", von der die Schiller'schc Dichtung wiederholt spricht, tritt mehr in ibre Rechte, aber die ausgesparte Kraft deS Organs reicht sür die großen Momente vollkommen auS. Wo die Handlung drainatllche Innerlichkeit gewinnt, da zeigt sich die Darstellerin heimisch und gewinnt durch den Ausdruck inniger Empfindungen unsere Sympathie. Wenn untz die äußerliche Kampssccne mit Lioncl am ersten Abend bester zu klappen schien, so wurde der innere Kamps, der aus einmal von Liebe ergriffenen Jungfrau desto wirksamer daraestellt; ebenso daS Heimweb bei der Begegnung mit der Schwester »nd die Dl,uri»sce»e mit künstlerischer Steigerung. Die Darstellerin erntete reichen Beifall. Fran Teller war eine schneidige Jsabeau, welche sich von jeder Schönfärberei freibielt und der allgemein ver büßten Rabenmutter einen höhnischen Ton und ein heraus fordernde« Wesen gab. Reicher Beifall wurde gestern anch dem Grasen Dunoi« deS Herrn Knorr nach dem stürmischen Abgang in der Zcltscene zu Tbeil; in der Thal sprach der Darsteller diesmal niit mehr Feuer. Seine Auftastung de» Grasen Duuois ist jetcnsall- eine konsequente; aber das Raube. Naturwüchsige ver'etben, dak bin und wieder an da- kindlich Naive streift, müßte doch etwas gemildert werden. Rudolf von Gottschall. Mufik. Concert ia der Alberthalle. Leipzig. 4. December. Unter hochersreulicher Bethei» ligung de« Publicum« fand gestern da« Concert zu Gunsten der „HiftScaste der Leipziger Schriftsteller unv Journalisten" kalt. Seit vereinzelte Glückliche au« der Schriftstellergilve Zesitzer von Landhäusern und Rittergüter» geworden, hat ich vielfach die fatsche Meinung verbreitet, der Weg zu einer Villa sührc durch den Beruf de« Schriftsteller». Menschen mit dieser exaltirt sanguinischen Ansicht wird die Tatsache de« Bestehen» und die Nothwendigkeit einer „HiftScaste" eine andere Meinung über die realen Verhältnisse de« BerufS- chriftstellerS beibringco. Aehnlichen Gedanken, nur in etwa- andere Worte verkleidet, gab der von Herrn Crome» Sckwieuina gedichtete und von Fräulein A. Lindner ge- prochene, fast in einen Epilog verkehrte Prolog beredten Ausdruck. Im Uebrigen wird sich die HiftScaste den gestrigen Tag mit freudigem, Hellem Roth anstreichen. Und die drei tausend Concertbesucher werden es wohl auch thun, mit Recht, da selbst in Leipzig Concerte von so hohem künstleri- chen Feingehalte, von solcher Kraft im Befriedigen der ver- vöhntcsten Ansprüche und so srischsprudelndem Interest- selten ind. Herr Paul Homeyer» der treffliche GewandhauS- organist. leitete da« Concert mit dem ersten Satz au» dem A moll Concert von I. S. Bach ein, ein köstliche», fein humoristisch zugespitztcS Tonstück, in dem eine fröhliche Laune waltet; nicht wie sonst bei Bach zicben hier die Accordc .wie Heere in die Schlacht" ... eS ist Sonntagsstimmung in dem Stück. Frl. Elisabeth Leisinger, Lie gefeierte Solistin de- letzten GewandhauSconcerteS. brachte für die im pikanten ranzösischen Romanzenstil gehaltene „Schmuckarie" de« senti- inenlatcoqnettcn Gounod'schen Gretchens de» ganzen Zauber ihre- zartschmiegsamen und dock des schärfsten Ausdrucks ähigen Organs und die ganze Anmulh ihrer Person mit. ^ier wie in Len später gesungenen Liedern von Dorn ent wickelte sich die Sängerin zu einer entzückenden künstlerischen Persönlichkeit. Selbst die unbedeutenden Lieder von Dorn wurde» unter dieser Behandlung schön: wir wissen eben, daß ein Cbemiker selbst auS Sägespänen Zucker machen kann, rau Metzler-Löwh noch geschmackvoll zu loben, ist schwer, ^ie beliebte, hochgeschätzte Künstlerin erfreute un» mit Liedern von Umlaust („Fröhliches Wandern"), L>Szt („ES war ein König in Thule"), BrahmS („Dort in den Weiden") und Graedener („VögleinS Rath"), jede« einzeln ein Cabinetstück voll bestimmten Charakter». Für den König von Tbule in der tiefsinnigen LiSzt'schen Auftastung sind wir der Künstlerin umsomehr zu Dank verpflichtet, als man gerade dieser Compo- ltion bisher kühl gegcnüberstand. Werner Alber ti, der Ritter vom hohen 6, mit außerordentlicher Spannung er wartet, dürfte Vielen der Anwesenden eine Enttäuschung bereitet haben, da in den von ihm zu Gehör gebrachten Stücken kein hohes 6 den programmmäßigen EnthusiaSmu« eulscsteln wollte. Dazu gesellte sich ein ausfällige« Tremolireu, eine Folge der Ueberanstrengung, welche aus allzu zahlreichen Gastspielverpflichtungen dem Sänger erwächst. Nun, zur rechten Zeit stellte sich doch da« 6 noch ein. und zwar in der unvermeid lichen al« Zugabe gespendeten Troubadour-Arie, nachdem Herr Aldcrti die Ömcstl (Oänr)-Arie auS „Alessandro Stradella", eine geist- und charaktervolle Ballade von L. Hartmann und Becker'S „Frühlingslied" gesungen. DaS ^ L 6 ist die ur eigene Domäne Albert»'« .... Seine Mittellage hat an Volumen noch viel zu gewinnen, um wirklich concertsähig zu sein. Dafür muß die musikalische Natur, der richtig und treffend erleuchtete Bortrag deS hossnungSvollcii Sänger» in gebübrenver Weise anerkannt werden. Der Pianist Herr Willy Rehberg nahm an den Ehren und Siegen de« Abend» in hervorragender Weise thcil. Der hochgeschätzte Künstler spielte aus einem prachtvollen Btüthncr reizende Nippessachen von (Abtz („Frühlingsgruß" und „Wiegenlied") und Rubinstcin (die bekannte Slaccato-Etude). Die perlenden Pastagen, die Feinbeit in der Ausgestaltung deS Details und der prickelnd elastische Anschlag wären von zündender Wirkung; deS Publi cum nöthigte Herrn Rehberg, als willkommene Zugabe Reinecke'S graciöse Balletmusik (Gavotte) auS der Oper „Aus hohen Befehl" zu spenden. Eine wahre Meisterleistung bot der Mciningensche Hosschauspieler Herr Max Grube mit dem schillernden, prachtvoll pompösen „Am Rhein" und dem wunderbaren Gedichte Fitger'S „Johann Sebastian Bach", ba den historischen Kamps zwischen dem Franzosen Marchand und dem großmächligen TbomaScantor in lebendigster Dar stellung und glühender Hoheit behandelt. Herr Grube sprach meisterhaft und mustergiltig. Da« war Bortrag! Jede« Wort in Gottschall'S Gedicht ehern, monumental, in Fitger'S Versen die Seele einer von ätzender Ironie bi« hinaus zum majestätischen Patho» sich ausschwingendeu Empfindung. Alle» gemütb- und geistvoll» in seiner Gcsammlheit von hinreißender Wirkung Ein warme-, herzliche« Lob gebührt dem Sängerbund „Teutonia", der unter der Leitung seine« trefflichen Dirigenten Herrn Kirmse den Beweis einer nach künstlerisch abgeklärte» Zielen ringenden Kraft lieferte; die von der „Teutonia" gesungenen Chöre: Kremser'« „Dankgebet", „Spinn, spinn" von Jüngst, ,,Äu« der Jugendzeit" von Ra- becke. „Da« erste Lied" von Tschirck und Dürrner'S „Ans der „Wanderung" zeichneten sich durch Schwung, saftigen Wohllaut unv poetischen StimmungSqehalt au«. Die Clavierbcgleitung der Lieder besorgte Herr Wie mann ia angemessener Weise. F. Pfohl- * Leipzig, 5. December. Man schreibt UN« au» dem Bureau de- Stadttheaters. Frl. Emma MinloS, Herzog!. Kammersängerin, da» beliebteste Mitglied de« königl. Theater« in Kassel, wird in der heutigen „Lohengrin"« Ausführung die Partie der .Ortrud" singen. * Leipzig. 5. December. In unserer nun wiederherge stellten» freundlichen Lutherkirche wird am nächsten Sonntag, den 9. December, Nachmittag« von 3 Uhr ab eine geist liche Musikaussührung zum Beste» der Cbristbescheerung sür Kinder würdiger Armen fiattfinden. Gewiß wird die» lieb liche Gotteshaus, da e« jetzt seine neu geschmückten Raume zu einem Liebeüwerke öffnet, seine alte Anziehungskraft de währen. Die Aussübrenden werden sein: daS gemischte Solo quartett Frt. M. Greßschups. Frl. Handrick, Heere» B. Rötbig, G. Kranße und Herr Conccrtorgamst B. Pjannstiehl WeibnochtSIieder und WeibnacktSklänge werden >m Hinblick aus da« bevorstebende Fest dein Programm z« Grunde liegen. Eintrittskarten sür Altarplatz und gesperrte Emporen ükV sind bei Herrn Küster Hermann. Expedition der ThomaSkirche, zu habe». Für alle übrigen Plätze berechtigt die Lösung eine« Programm» 5 20 (be, C. A. Klemm, Hosmusilalien-Hand- luiig. Neumarkt) zum Eintritt. Um Andrang an der Kirch- lbür. wie beim letzien Eoncerle in der Nieoiaikirche, zu ver meiden, wird höslichst gebeten. Karten und Programme vor her an den bez. Stellen entnehmen zu wollen. Leipzig, 4 December. Dilettantea-Orchester-Berej» Die 145 Auffüdiu»» Le? Leipziger Tilettanien-Orchester-LereiiiS. welche qesiera Adciid im «aale „Bonoeaiid" statiianS, bewies durch ihren zahlreiche» Besuch am besten, welcher Beliebtheit sich der ge- Lachte Verein bei »userem Musikpublicum erfreut. Daß ibm die Macht der lloncurreuz nicht» anbabea kann, hat er dem Umftaude »iizuschVbe». daß er in seinen Concerte», Dank der Leitung dc» Herr» Masikdirector Klei sc. die klassische Richtung hochhält. u»d auch vou »euere» Compofittoue» nur gediegene Echüpsuuge» berück sichtigt. Die gestrig» Svffübrana begann mit einem „Coucert sür zwei P anosorte und OrchesterbegleiMnq" von Bach. Da- herrliche Tonstuck wurte vou Hcrru Fritz von Bose, einem früheren Schüler de» hiesigen Conservatonuiris, und Frl. Amie Skodlar, die unserrS Willens bei Ihieriot und Epstein in die Schule gegangen ist, charak- teristiich vorgerragen. DaS Ensemble war tadellos und die technisch« Abrundung ließ nicht» zu wünschen übrig. An zweiter Stelle trat Frl. Agnes Wulzo au» Leipzig aus, die früher der Opernbüdue angehörie. und mit Liedern von Jensen, Marichner und HanS Litt reichen Beifall erntete. Der Parlandogesang de» Marichner'schen Liebe» uud die reizende Composittoa von HanS Sitt wirkten besonder» ,a- sprechend. Frl. Lina Roscher, eiue tüchtige Harseuvirtuosiu, die über eine glänzende Technik verfügt, trug hieraus ein Loncrrlstück für Harfe von Lberthük. „Feenlegende , vor. Sie brachte alle Variation»«» de« TenwerkeS meisterlich zur Geltung uud die Eleganz ihre- Vertrages verdient vollste Anerkennung. Die Lompositiou von Obetthür har freilich weuig geistigen Gehalt. Warum wühlt die geschätzte Künstlerin nicht lieber eiue der tieferen Lompositionea vou Spohr oder Bochsa? Frl. Skodlar uud Herr von Bose führte», in gleich anerkenne»«- verther Weise wie die Bach'sche Lompositiou, auch dal „Andante und Variationen" vou Robert Schumann (op. 46) durch. Ausdauer und markige Schattiruug ließet, nicht» zu wünsche» übrig. Die beiden lrtzlen Nummern de« Programm- waren musikalische Rovüite». WaS zuiiächst die „Museugoben" von L. M. von Saveuau aulangt, so gestehen wir, daß unsere- Erachten- der Coinpouist durch die Länge deS TonwerkeS sich geschadet hat. Der Gedanke, dem tiefsinnige,, Bedichte vou FeuchlerSlebea eine musikalische Um rahmung zu geben, ist gewiß ganz glücklich, und auch die eigen artige Zusammensetzung der Instrumente (Violine, Cello, Harfe Sarmoaium und Pianosorte) übt einen gewissen Reiz an», aber die musikalische Erfindungskraft de« LoudichterS erlahmt doch etwa« mit der Länge der Tomvositioo. Die Aufführung war eine onsgezeich- nete. Herr Jockisch handhabte die Violine mit bekannter Vir tuosität, während Herr Merkel ans dem Cello, Herr von Bose ans dem Pionoforte, Frl. Roscher anf der Harfe und Herr Johanne» Pa che aus dem Piaaoforte ihre Partien musterhaft zur Geltung brachten. Eia bedeutsame« Werk ist die zum Schluß ge- Viette „Serenade" (kckur) für Streichorchester (op. 44) vou Ferdinand Thieriot, die unter Leitung de» Loinpoaifteu zur Wiedergabe ge langte. Thieriot, ein Schüler Rheinberger'», der zur Zeit wieder in Leipzig weilt, ist eia begabter und fleißiger Lomponist, der nicht aus ausgetretenen Psadcu Wandel«, sondern mit schöpferischer Phan tasie begnadet ist. DaS zeigt sich auch bei seiner „Serenade", die auS vier abwechselung-reiche» Sätzen besteht. Die Aufführung ver- dient da» vollste Lob, wenn auch da» Cello eiue stärkere Besetzung vertragen hätte. Im zweiten Satz (l'oeo Xäuxio) wirkte das sZizzicato vortrefflich. Besonder» stilvoll phrastrt war auch daS Intermezzo. Die Composirion, die dem Dirigenten des Dilettanten- Orchester-Vereins. Herrn Musikdirektor Kleis e, zugeeignet ist. und unseres Wissen- im Manuskript schau eimnal im Verein der Musik- lehrer zur Aufführung kam, ist mittlerweile in einer eleganten iZartitur im Berlage der hiesigen renommirteu Musikalienhandlung von Alfred Törffcl erschienen. Hermann Pilz. Kaufmännischer Verein. * In der am Montag Abend abgehaltenen, von Mit- zlicdern und deren Damen zahlreich besuchlei, Versammlung satte Herr Otto Meyer die Bauchredncrkunst und ihre physiologische Erklärung zum Thema seine« anderlhalb- iündigen, von praktischen Proben der Bauchrediierkunst be gleiteten Vortrag« erwählt, ein ebenso dankbare«, wie amüsante« Thema. Bisher waren die Gelehrten nicht recht darüber einig, WaS eigentlich Bauchredner sei. Die professionellen Bauch redner haben ihre Kunst meist au« Unverständniß geheim ge halten. die Larynchotogie blieb ihr fern. Und doch ist eS gar nicht schwer, in da« Wissen dieser Kirnst einzudri»g-n. denn vorzugsweise Damen, welche über ein musikelischeS Ber- 'tänbmß verfügen, Sopran und Mezzosopran singen, Herren, welche den Tenor besitzen, erweisen sich zum Bauchrcden talentirt. Lange vor Christi ist die Kunst de« Bauchreden« in An wendung gekommen, eine Kunst, die allerding» mit dem Bauche ;ar nicht« zu thun hat, die vielmehr, da sie die AccommodatiouS- ähigkeit der Stimmbänder in Anspruch nimmt, als eine StimmbeugungSkunst bezeichnet werden muß. DaS abergläubische Volk ist daher, sowobl bei den aufgeklärten Griechen, al- auch bei den abergläubischen Römern, bei den Persern und Chaldäern, gerade durch diese Kunst, durch Nekromantie oder TodtendesLwvrmig, getäuscht worden. Der jüdische Gesetzgeber Mose« setzte sogar eine Todesstrafe au« diese Art der Beschwörung unv der Prophet JcsaiaS erwähne, wie „auS der Erde geredet werde", wie ein Zauberer au» der Erde spräche, wie e» wispere und lüstern. Selbst Homer sprach von der Kunst de« Bauch- redenS. Und dock ist diese Kunst, die man ehemal» dazu nicht brauchte, um an Gräbern, an Kirchen, Geisterstimmen ertönen zu lasten, so einfach, so harmlos, und so — dankbar, daß eS wirklich Freude macht, sich ihrer zu bedienen. Allerdings sind gewisse kleine Finessen zu ihrer Ausübung erforderlich, vor Allem die Beherrschung einer hohen Stimmlage, welche dem Anschläge de« hohen 0 aus dem Clavier entspricht, also eine gute Stimme, dann eine correcte Athmung, ein gute« Gehör unv Jmitation«- talent. Nebenbei erhöhen eine offene Thür, ein offene« Fenster. mangelhasteBeleucktungdieSinne-täuschungausS vollkommenste. ES ist ein vollständiger Jrrthum, wenn man behauptet, da« Bauchredcn sei schwer, daß e« Anstrengung mache, daß eS Talent erfordere, im Hinunterschlucken der Stimme ein Zurückdrängen de« Aeblkopse« verlange. Don Allem nichts. LS bandelt sich auch durchaus nicht um eine abnorme Be schaffenheit der die Töne und Laute erzeugenden Organe, sondern nur um eine geschickte Beherrschung derselben, um di: Hervorbringung eine» leisen FalsettoneS, der durch Ver änderungen im Kehldeckel und im Gaumensegel durch den Verschluß de» Nasenrachenraumes seine täuschende Wirkung empsängt. DaS Sprechen geschieht ohne jede physische Anstrengung, denn die Sprachorgane treten ganz in dieselbe Function tme bei der gewöhnlichen Rede. E« geschieht demnach das Bauch redcn exspiratorisch, wobei allerdings die Anwendung gewisser Consonanten und namentlich die Anwendung von Zischlauten vermieden werken muß. Am günstigsten sür da« Bauchrcden eignet sich die englische Sprache, nicht minder gut die Lurch Nasallaute ausgezeichnete französische Sprache. Zuweilen kommt e» allerdings vor. daß manche Bauchredner ihre Kunst inspiratorisch üben. Ei» Jrrthum aber ist e«. wenn man glaubt, daß sich beim Bauchreden der Mund nicht bewege, er wird allerdings geöffnet, nur verdeckt man seine Bewegung meist durch eine Wendung im Profil, durch die Ablenkung de» Hörer» auf nebensächliche Gegenstände. Herr Otto Meyer verflocht in seinen höchst interessanten Dortrag eine Reihe von praktischen Proben seiner Kunst, indem er sich durchs Fenster mit einem Zweiten unterhielt, der durchaus Einlaß zu dem Vortrag verlangte, indem er mit dem in der Este weilenden Schornsteinfeger Müller ein Gespräch anknüpsle, dessen Schluß die Bewilligung eine« Kümmel« bildete. Hoch ergötzlich gestaltete sich da» Deteil- Ercrciren einer vo» zwei Sergeanten und einem Feldwebel coinmandirten Infanterie-Compagnie und die durch die Tbür geführte Unterhaltung mit einem begriff-unfähigen OssicierSburschen. Aeußerft wirkungsvoll und neu waren die Proben klassischen JnbaltS, der Dialog auS Goethe'« Faust .Da geht der Geist, entbülle Dich, ich suhle e«. Du schwebst um mich" und der Dialog au- Hamlet, da der Geist von Hamlet'« Vater er scheint. Da« waren echte Grabc-stimmen, hohl und geister haft. — Der Vortrag fand allgemeinsten Beifall. Dramatische Vorlesan-. Leipzig, 4. December. Der im Saal« der Erste» Värqer- schule Montag Abend unter dieser Ueberschrift ovgkkündiqte Vor trag de- RecitatorS Hermann Riotte hatte den eutschiedensten Erfolg. To» Schausviel, da« er vortrna, „LonNe, K«»tgl» vo» Preußen", schildert die tragische» Lebensschicksale der kSntgliche» Frau, dir r» verherrlich», in packender Wesse dergeftalt, dnß »nser« Leipziger Mitbürger Herrn VerlagSbuchhändter Gnstav Körner dndnrch ,i, für rin Srstliiigchnrrk üderrnschend günstige« Aengnlß «-gestellt »ird. »« knnn «h» »» dttsa Arbeit, dt, a «
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