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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-05
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1888
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..Bükntll Einrichtuag- aus dem Prozrammr riusührte, «w beste»» graluliren. Der hervorstechendste Lhorakter»»» der im volkSbewußlseia ver. NLrlea königlichen Diilderin, da» heroische Leiden, widerstrebt zwar scheinbar der dramatischen Gestaltung: doch hat e» der Dichter ver« stunden, seine Heldin im Rahmen einer coasegueat gegliederten Handlung, namentlich im dritten und vierten Acie, ans die Höhe de» tragischen Assecl« zu stelle», ohne ihrem Charakter im Geringsten Gewalt aaznthon. Ja, die Apostrophe der aus der Höhe de» Unglück» angelangtea Königin, wie sie mit in Dhrönca erstickter Summe an deren Söhne sich richtet, othmet antike Grütze und gehört zu dem Erschütterndsten, wa» wir in dieser Art vernommen zu haben uns erinnern. So l>-blich, in mütterlicher und weiblicher Zärtlichkeit verklürt die Gestalt U i« zuerst entgegentritt, so gewaltig steht sie im vewntztseia ihrer Würde, wenn gleich al» Bittende, der eisernen Gestalt de« Torsen »» vierten Acte gegenüber. Man möchte sie nicht ander» sehen und folgt ihrem Schick,al tbeilnehmead bi» zuletzt, bi» z» den hellsehend gesprochenen Schlntzworten an ihre Löhne: . Kommen wird Der Tag. Latz Ihr da» Vaterland besrelt Und sühn», war un» der böir Beist getha». Erlebe ich e» selbst nicht aus der Erden, So möchte ich der Schutzgeist Deutschland» sein." Der König tritt konsequent in seiner eigenartig markanten Weise al» zw-iic Hauptfigur mit wohltbuendcr Warme, Kraft und ener gischer Sicherheit hervor. Seine Scene mit der Königin am Schlüsse von Act lll sichen dem Autor den Anspruch ans Talen» für tragische Situation-malerei und Schärfe der Charakteristik. Za ihm gesellt sich in den ersten beide» Acten der alte „Feld- mancha" Vorwärts", dessen Eingreisen in die Handlung ohne Uebertreibmig herzstärkend wirkt. Hervorzuhebeu sind seruer der Staalsmiiiisicr Hardenberg, di» „alte Botz', die Prinzen, der ge- schmeidige Talleyrand und nicht zum Mindesten Napoleon selbst. Aach den stotternden „alten Diener" wollen wir doch ja nicht vergessen. Die Composition ist geschickt und bedors nur zu Anfang von Act V einer klärenden Nachhilfe, wo vielleicht einige der schöne», jedoch mehr genrehasten Lernen au» Act O mit Glück Verwendung fänden, wie denn auch wohl die Verlegung diese» Schlußakte» nach „Louisenwahl" Manches sür sich hätte. (Louiseuwahl hieb Hippel'» Landsitz »ii Dorse Huben bei Königsberg i. Pr ) Der Vortragende, Herr Recitaioc Ri alte, tras den Ton de» Ganzen und die Charakteristik im Einzelnen mit seiner Empfindung und wutzte durch jene künstlerische Eigenart eine» starken Colorit« zu sesselu. welche an dieser Stelle bereit« mehrsach aiierkannt wurde. Seine Zeichnung der Frauencharaklere und der Kinder verdient de- sonder» Vcwitiiderung. Wie köstlich stunden ferner der „alte Blücher" und rer stürmische Heiterkeit erweckende stotternde alte Diener vor dem geistigen Auge! Der Künstler verdient wannen Dank sür diese seine Leistung und sür die gelungene Vorführung eine» Stückes, da nach dieser glänzend vcrlansenen Piode so vielversprechend erscheint. Wenn e» sich bestätigt, was wir vernahmen, tah er »S war. dessen dramatnrgischem Scharfblicke e» gelungen ist, im Verein mit dem Beriasser aus dn» bereit« im Druck vorliegenden Originatwerk („Louise, Königin vouPreutzeu. Geschichtliche« Schau spiel in vier Auszüge» und einem Melodrama von Gustav Körner. Berlin und Wernigerode, V. Angerstcin. 1868") diese conskgiient gesteigerte „Bühnen-Ei »richtung" z» schaffen: wahrlich, dann ist die« ein Verdienst, da» seinem fleißigen Studium und seiner Bühncnersahrung alle Ehre macht. Da» Publicum hatte sich zu dem Vortrag so zahlreich ein- gesunden, daß Viele wegen Mangel« an Platz umkehren mutzieu. Dabei hielt trotz der immer drückender werdenden Hitze im Saale der grötzie Thc,l der Erschienenen nahczu drci Silinden olle Plätze dicht besetz» und lahme dcm Redner oei jedem Abschnitt und am Schlüsse mit wärmstem Beisall und Hervorruf. Or. >V. vierzigjähriges Jubiläum der ächachgesellschast „Augustea". Die Berloosnng im Mcisterturnier ergab folgende« Resultat: 1. Runde. Montag, 8. Tcccmbcr, Vormittag. I. Miese» — dir. Tarraich. v. Schcve — F. Nicirian». v. Minckwitz — A. Schottländer, v. Bardelcben — W. Paulsen. 2. Runde. Montag. 3. December, Nachmittag. Vr. Tarrasch — W. Paulsen. A. Schottländer — v. Barüelebea. I. Riemann — v. Minckwitz. I. Micse« — v. Scheue. 3. Runde. DilnSiag, 4. December. Vormittag, v. Schcve — Or. Tarraich. v. Minckwitz — I. Mieses, v. Bardelcben — F. liliemann. W. Paulsen — A. Schottländer. 4. Runde. Mittwoch, 5. December, Vormittag. Vr Tarraich — A. Schottländer. I. Niemann — W. Paulsen. I Mieses — v. Bardelcben. v. Scheue — v. Minckwitz. 5. Runde. Miltwocki.b.December,Nachmittag, v. Minckwitz — Or. Tarrasch. v. Bardelcben — v. Schcve. W. Paulsen — I. Mieses. A. Schottländer — F. Riemann. 6. Runde. Donnerstag, 6. Der., Vormittag, vr. Tarrasch — st. Riemann. I. Miese» — A. Schottländer. v. Scheve — W. Paulsen. v. Minckwitz — v. Bardelcben. 7. Runde. streilag. 7. December, Vormittag, v. Bardelcbcn — Or. Tarrasch. W. Paulsen — v. Minckwitz. A. Schottländer — v. Scheue. F. Riemann — I. Miese». Deo bisherige» Verlaus desselben zeigt die folgende Tabelle: S K 8 c» »6 s Q s s A K « s K ev 'S 0) s 01 2 «3 Q v. Bardelebe» I. M esc» — 0 v Minckwitz 1 — 0 W B^uftei: — 0 1 F. Riemana 1 — 1 v. Scheve 0 0 — A.Schonläiider 1 — vr. Tarraich 0 0 — Im Hauvtturnier siegten bi» jetzt in Gruppe I: Ed gegen Reinglatz, Goering gegc» Ed, Reiuglotz und Varain, Hawe» gegen Siels und Varain, Or. Reis gegen Stets und remi« gegen Varain; in Grupve II: Eckart gegen Sänger, Janicaud geaea Bock und Zachan, Schmtttbenner gegen Sänger. Au« dem Mcisterturnier, in welchem auch ein Schiedsgericht zur Schlichtung etwaiger Partie- MeinungSoerschieLcnheitcn bestellt wnrde, lasten wir die nachstehende, höchst interessante, vom Gewinner kühn und geistreich geführte Partie salzen. 8pant«el»v Gespielt Len 3. December 1883. F. Riemann. Weiß. 1. eS-e4 2. 8x1—73 3. O» l-dS 4. o—o 5 6S-ck4 «. 64—65 7. 8l>1-°3 8. 8c3—dä: 5. 8k3-62 10. 8b5—-3 11. 86S--4 12. Dt1-k2 13. 6o—66 14 8e3-6S H.v.Minckwitz. Schwarz. «7—eä 8b8-c6 8x8—K 8k6—e4: Ok8—e7 8«4—66 866-dö: v5—e4 »7—»6 e4—e.3 «3-t2:s 8c6—e5 a7—66: »—o F. Riemana, Weiß. 15. Oc1-«3 16. O-3—K6 17. 865—a7 18. 8e7-»8: 19. O61—65 s 20. Dal-kl 21. 8»8—«7 22 O65—c4 23. ?.'-e3 24. 8c7—65 25. Ds2-k7: 26. 865—«7 f 27. Vo4—k7f 28. Vk7-f8t H. v.Minckwitz. Schwarz. 57-k5 O68-e8 Ve8—^6 k5—e4: 8eö-k7 Ox6—e6 Oe6— O-7-K4 66-65 O«e6—e6 Dt8-k7 I, K4—s7: Lr8-K8 Aiisgegebe». Sinige LeUach'sche genrebildliche Pholograpbicu. Die Herstellung freier genrebildlicher Compositionen durch den Phoioqraphen mit Verwendung lebender Modelle inmitten ereigneter scenischer Znrüstungen ist e>n Gebiet, aus welchem von leder die besten photographischen Künstler nach Erfolg gerungen labe», und aus olle» photographischen AnSstellungea konnte und kinn man stet» eine große Anzahl derartiger photographischer Genrebilder wenn auch nicht gerade immer bewundern, so doch sehen. Daß die besseren photographischen Anstalten, auch unsere Leipziger, ans diesem Gebiet« sehr Anerkennenswenbe» leisten, Hot schon wiederholt hervorgehoben werde» können. Doß auch die von Earl Vellach (Gellertstraße) da» Genrebild, «ad zwar besonder» in» Kinder««»»», mit aroSe» Glücke gepflegt Hst, ist bekannt. Eine wirAich« MOgÜchveft, hter nonnenöwerthe, künstlerisch ernst ,n nehmende Erfolge zu erzielen, ist natürlich erst gegeben worden, seit die größere Schnelligkeit im Ablause de« pbotogrophiichen Pro- cesses eS gestattete, den hier ncch schwieriger als dein» Poitrait zu findende» richtigen StimmunqSmoment auch ohne Zögern scstzuhrlten, und e« ist die» hier um io wichiiger, al» gerade da» Genrebild, in welchem oa» Kind eine Roll: sviclt, die beste Gewähr sur den Erfolg bei der phoiograpbiichen Fixirung bietet, da offenbar die größere Naivclät de» Kinde» der Lomvosiiioa den Eindruck natürlicher und künstlerischer Wahrheit sichert, andererseits aber freilich die größere Beweglichkeit des Kinde» da» Gelingen mehr in Frage stellt. Die Bell ach scheu B iber aus diesem Gebiet, auch die neueste», von denen alsbald die Rede sein wird, zeugen durchgehend, ganz ad- gejeheu von der guieo Beherrschung de» Technischen in ihren vom liebenswürdigsten Humor durchtränkteu Situationen von verftändniß- vollcm Eingehen aus die Natur de» KindeSgemülhS, uad in ihren wirkungsvoll coiiiponirrell Anordnungen bekunden sie künstlerische« Gefühl. So recht spricht sich da« an« in zwei vor Kurzem von C. Vellach vollendelen düdschen CabineiSstückchea von genrebtldlicher Fassung, trefflich« Jllustiationen, so zu sagen zum „Märchen vom Rotq- käppchra uud dem Wolfe". Eia wirklich leidhaitig Märchen Roid- käppcheu kommt da aus dem riueo Bilde mit seinem Körbchen und Sträutzchen sür Großmutter um die Walbecke, und schaut dald erichrocken, , halb neugierig bem an» oem Gebüsche aus sie zusahrende, und sich nach ihrer Marschroute erkundigenden Unhold ins Auge. Aus dem andere» Bilde »ritt da« kleine nette Ding mit seinen Geschenken in Groß- mütterchen» Stübchen an Großmütierchen» Bett, den» Loch einiger maßen verwundert dreinschancnd über da» fremde Aussehen der Pseudogroßmuiier, die da mit Brille und Nachthaube aosstasfirt in den Federn lieg». Die Wirkung beider Bilder ist vorzüglich uad ge winnt durch die geschickte bunte Aquarellrelousche noch ungemein an LebenSsrische und Natürlichkeit. Ein Lheit freilich dieser Wirkung kommt sicher und ougenicheinlich aus Rechnung der klugen Anstellig keit der munlcrea Kleinen, welche dabei, wenn auch nicht ihren Mann, so doch ihr „Roldkäppchen" zu stellen wutzle, uad zwar sesch und oumulhig zu stellen wußte. Bella ch'S Hauptgelnet ist natürlich immer da» Portrait, und nicht am wenigsten da» Küiistlerportrait und schauspielerische Rollen- bild. Doch hierüber ist schon neulich ausführlich benchie« worden. «dols WeiSke. Die Gothaischen Hofkalender für 1889. i. X. Wh. Leipzig, 4. December. Wieder eia paar Tage zeltiger al» ionst erschienen die mit Spannung erwarteten neuesten Jahr gänge de» „Xlwaoacu 6e Ootka" und de« „Gothaischen genealogische» HoskalenderSDie Reihensolge wird dadurch ur 126. Foriictzllng wetterqeiüdrt. Unsere wohlbekannte Künstler- rma August Gern) und Theodor Weger dat sich die Au», schinückilng auch rer veursten Jahrgänge angelegen sein lassen. Bier Srahlstichbildnisse von soiasältiger scharser AuSsührung stellen uns das Kaiscrpaar Friedrich IO. und Wilhelm O. mit den Kaiserinnen Königinnen vor Augen. Wir wützten kaum zu sagen, ob wir hin sichtlich des graphnchen Werihc» den Bildnissen der altern Kaiser- samilie den Vorzug gebe» sollen oder denen der jüngern. D.e teiden letzten Uilbnifft inhren uns de» Präsidenten der sranzäsischen Republik Sadi Cornvt vor, eine vornehme Erscheinung, hinter der ober die eiserne Festigkeit eine» TtaatenIenkerS von Berus zu suchen un» doch etwa» schwer wird, zuletzt den präsiimptwen Erben deS italienischen Thrones, Victor Emanuci, Prinzen von Neapel, einen zarten Jüngling, besten Züge sehr au die charakirriftilchen Physiognomien de» Hauie» Savoyen erinnern, dem die Jahre noch diejenige Reise und Energie geben mögen, welche gegenuocr den seiner wartenden schwierigen Ausgaben unerläßliche Voraussetzung sein dürsten. Im Lande „Gosen". IubilaurnSberichte. III. Leipzig. 4. December. „Goldner Helm" war gestern Abend in Eutritzsch Parole und Feldgeschrei. Der „heftige Gruß" Papa Stierba'S Halle sich diesmal zu einem „heftigen Jubelgrnß" gesteigert, dem auch Alt und Jung fleißig Beachtung geschenkt halte. Der Festsaal im „Goldnen Helm" war feenhaft geschmückt. Rings herum wehten Banner und Fahnen, Gu'.rlanken und Kränze und am Orchester, ans dem die HauScapelte fleißig »illsicirte, prangten die Jahre», zahle» 1738 und 1888, sowie die vielgenannte Feflnnmmer 150. In der Milte des FeslsaalcS saß a» lange,, Tafeln die Gesell schaft „Termin", welche den große» FestcommerS arrangirt hatte. Die Mitglieder präsenlirten sich in gelb und blauen ,.Behauptungen", ja einzelne der Tafelrunde ballen ihr würdige» Haupt sogar mit einer imikirlen, hoffnungS- grünen Gvsenflasche geziert. AIS Präsident de- EommerseS sungirte der m>t unversiegbarem Humor und Nebequell begabte „Secler-Ernst", dem die Coinmersircnden auch an diesem Abend eine Reibe schiagsertiger, gewürzter Reden verdanken. Der Präses begrüßte zunächst die zahlreich erschienenen Zecher, unter denen sich übrigens auch weibliche Gosenverehrer be» fanden, mit launige», herzlichen Worten. Die Toaste, welche sich da»» im Verlause des AbendS auS froher Zecher Runde diesem WillkommenSgruß anreibten, vermögen wir nicht zu zähle», den» der Redefluß war in flotter Bewegung. Ein rkreuiseuer entspann sich über die „Nickau'sche Gose", der man schließlich in einem Toaste auch Gerechtigkeit widerfahren ließ. Auch die Firma Gocdccke in Döllnitz, die Schöpferin des gelbe» Nasses, die edle „Stöpsclgose", die Gesellschaft „Termin", den Präsidenten deS EommerseS, die Stadt „Leipzig", und vieles Andere ließ man bei einem kühlen Trünke bochlcbcn. Mit stürmischer Begeisterung wurde wieder daS aus den Veulschcn Kaiser auSgebrachle Hoch ausgenommen und die Versammlung sang stehende» Fußes, im Anschluß an daS Hoch die Hymne „Heil Dir >m Siegcrkranz". Die „Fcst- lievcr", welche zur Erhöhung der Stimmung vaS Ihre bei trugen, kannten wir schon von der Sonnabendsfeier, wo sie im „engeren Kreise" bereits ibre Schuldigkeit gethan hatten. Namentlich die köstliche Historie von der Einführung der Gose: „Heut' vor 150 Jahren u. s. w.", die nach der bekannten Melvie: „Die Hussilen zogen vor Naum burg" gesungen wird, und auch im Stile dieses Liedes gehalten ist, wirkte wieder elektristrend. Ein Paar Sänger von der Gesellschaft „Termin" erfreuten durch humoristische Couplets. Die Fahne der Gesellschaft „Termin" wurde in seierlichem Umzug eingebolt und im Festsaale aus- gcpflanzt. Die „akaccinischci, Weltbürger", welche sich c»> den, EommerS selbstverständlich zablreich betheiligt hatten, gaben ibreu Gesüble» i» schneidigen „Salamandern" Aus druck. Kurz, es reihte sich eine fröhliche Kundgebung an die andere, und den Veranstaltern deS feuchten EommerseS ver danken die durstigen Seelen wieder ein paar schöne Stunden ungetrübter Heiterkeit. Getrunken wurde in echter deutscher Weise, und der Gosenfeldzevgmeister „Papa Stierba" sah sich zuletzt genölhigt, da» jüngste Aufgebot seiner grün un>- formirten Armee mit ins Gefecht zu schicken. Mit dem CommerS hatten die drei Festtage ihren Abschluß erreicht. H. kr. Oeffentliche Schneidervcrsammlung. * Leipzig, 4 December. In der gestern Abend im Saale deS Restaurant „Bellevue" abgehnlienen öffenilickien Schnciderveriamm« lung. die von etwa 120 Personen besucht war und von den Herren Dörr, Schreyer und Wittke geleitet wurde, sprach Herr Leng- Viel au» Hall« über den Verband der Schneider Deutsch land» und über Stellungnahme zu demselben, eventuell Grüntung einer Filiale. Ja sachlicher und ruhiger Weise erging sich der Redner über die Organisation im Allqemciaen von den frühesten Zeilen und schilderte hierbei haoplsächlich die einmalige» Organisationen der Schneider. De« Weiteren beleuchtete er den Rei'kuntcrstützungSblind, der bem Gesetz gegenüber »Mit genügt ha», weil cr eincrieilS von verschiedenen Behörden al» Bersich lUiig». anslalt betrachtet worden ist und sich andererseits die älteren College» lern gehalten haben und nur jüngere Mitglieder eingeiretea sind. Um allen Ansorderuugrn gerecht zu werden, ist aus dem Congirß in Weimar die Gründung eine« Deuiichen Schneiderveibaiidc» be schlossen worden. Der Zweck und die Ziele desselben sollen sein. Er- zielnng günstigerer Ardeiirbcdingongen, Vornahme von statistischen Ermittelungen, Regelung de« Herbergswelen« und Errichtung eine« Arbeil-nachweisungSbureauS, sachgewerbliche Vorträge und Eetb'ilung von Fachunterricht, Gewährung von Rmenntcr- ftützung uad Uuicrstütznng in -ußerordeatlichea Nothsälle». Dieser vrrbantz ha» seine, Sitz t» tzonnsver. Der «ebner sprach am Schluff« seiner Ausführungen die Hoffnung au», daß sich dem Beitritt der sächsischen Lvllcgen Hindernisse nicht «ntgegensteNe» möchte», da der Verband aus die Bestimmungen de» 8- 1ö'- dlc NeiLSgeweibeorbnung begründet ist und doch andererseits a»ch größere Uateluehmerverbäiide beständen. Die Versammlung erklärte sich in einer hieraus aiigcaommcnen Resolutton im» den Au»s!ibr»»gen deS Referenten eiuveistauden und beschloß gleichzeitig hier eine Filiale deS Deuischen SchneiderverbandeS zu gründen. In die hieraui vor. gelegle Liste zeichneten sich 108 der Anwelenden als Mitglieder ein und zahlten gleichzeitig da» aus 30 festgesetzte Eintrittsgeld. Die Versammlung wählte dann noch eine prvvilorische Verwaltung, de- Sehend au« den Herren Free, Schreyer, Winke, Höhne und Roßner, welcher die Einrichiung der Filiale und die sich nölhig machenden Schritte zur Erlangung der behördlichen Grnehmigiinq übertragen wnrde. Gegen '/,12 Uhr fand die ruhig verlausen« Versammlung ihren Schluß. Moden und Stoffneuheiten. (Nachdruck verboten.) An» der neuesten Nummer der im Verlage von Ernst Heitmann in Leipzig, miter Redaktion von Georg Reinhard, erscheinenden .Wocheuschrist sür Spinnerei und Weberei" «heilt un» die Redaktion solgenden Auszug ihre» neuesten Modeaberichis mit: Heute fahren w-.r mit der Besprechung von solchen Stoffen fort, welche tm Hochsommer Berücksichtigung finden werden. Jedenfalls werden Mousselinestofse sehr beliebt sei». Dieselben wieder einzu- ühren, wurde bereits in der vorigen Somme,saison mit Ersolg ver sucht, und diese Versuche werden diesmal wiederholt werden. Neue Mouffellne ans hellfarbigen Grundstoffen zeigen sich uns in den modernen Grundfarben, m elsenbeinweißen, moorgrünen, kuvser- rotdcn, dronze- und ledersarbenen Grundtönen, bedruckt n»t breiten Streiten, welche wieder durch daraus angebrachte ArabeSkcndessinS gehoben werden. Man bringt sie bedruckt mit Stilblinnen, mit Blitthknniustern. mit Arabeskcnzeichnungcn: sie erscheinen in großen Carreaux, letztere durch seine buntsarbige Linien gebildet; die band- großen Vierecke mit bedruckten, buntfarbigen passenden Dessin», wie Fragezeichen, »reiSinllster rc., geschmückt. Sie» sind wiederum gestickte Mousselinckleider, welche in eleganten EarlonS arrangirt werden. Sie zeigen gestickte Vordcrbahnen, auch gestickte Streifen- dessinS oder gcstickle Blumenmuster. Sehr hübsch sind die mit Keinen Bienen ganz und gar bestickten Mousselinckleider. aiich sahen wir sie mit Blüiben bestickt, mit bunter Seidenstickerei in anSge- jchlagenen Bläiterniustern, sowie auch (Carionrobcn) mit handbreiter Metallstickerei in Bordüren- und >» Streiscnsormrii. In Ueberein- stiinmung mit der Tirccloiremode werden auch Stickereien sür Kragen, Aermclausschläge und sür Taillenbcsatz, namentlich für breite Klappen, hinzngesügt. I» allen den genannten modernen Farben werden diese gestickten Mousselinckleidersioffe seriigqcsielll und verspricht man sich von ihnen einen guten Absatz, namentlich im AuSlande. In ähnlicher Weise werden auch Kaschmirs und Battiste in zarten Farben bestickt und dieselben als Cartonroben verkauft. Ein weniger wichtiger Artikel, dessen VerkansSzcit auch in den Hochsommer jällt, ist Seidcngaze sür Ilmbänge, welche letztere von unseren Dame» während der heißen Somme,Szcit gern geiraaeu werde». Diese seidenen Gaze» werden als SammeldessiuS mit Le- lourftreifen sabririrl. welche Ausmachung jedoch bisher wenig Anklang gesunden ha«. Mehr bevorzugt sind diese Seidengazcstosse mit Moirö- und Damassöstreisen. In ähnlicher AiiSsuhrung dringt man übrigens auch Seidcngrenadinc-Kleiüerstosse i» allen Farben. Die selbe» machen, mit breiten Moiröstrciscii geschinücki, einen überaus eleganten Eindruck. Moosgrüner Seidenqrenadine mit moosgrünen Moiröftreifen ist zwar «Heuer, aber sehr elegant. Fernere Genre» welche sich in der Hochsaison rech» gut verkaufen werden, sind die Violestosfe. Dieselbe zeig-» meistens durch Webart erzielte, in ganz lichten Farbe» au«gcsüyrte DessinS. (Die eingehende» Beschrei bungen der Stoffneuheiten. welche lediglich sür den Textilsabrikanten Interesse haben, sind in den vorstehenden Miitbcilungen übergangen, und verweisen wir Interessenten aus die obengenannte Zeitschrist selvst.) *— lieber die Lage deS Berliner Coasectlonsgeschäst» enthält die Heitmann'jche „Wochenschrift" wiederum einen sehr aussührliche» Bericht, ans den wir die Fachkreise hiermit ousmerksam machen. In jene», Berichte heißt eS unter Anderem: Die Früh- jabrSsaison hat sür uns begonnen, englische Ansiräge liegen vor und amerikanische Einkäuser sind einqetroffen. auch sind Modcllkäusec aus verschiedenen großen deutschen Städten, sowie aus Wie» und Kopen hagen. anwesend. Die ersten aus London eingclroffenen OrdreS sind recht belangreich. Bestellt sind reichlich hellsarbige DiichjagueiS und auch Bisites a»S Kammgarnkasckiinirstoffen. zweireihige Mairoseo- jacken auS Tuch scheinen quien Absatz zu finden. Verschnürte, be stickte und reich mit Paffementerien garnirte Artikel, namentlich solche »ui SchnurgalonS verziert, sanden gute Ausnahme. Viel bestellt wurden auch WestenjaqielS. Die amerikanischen Einkäuser haben ihre Ansiräge »och nicht ertheilt und besichtige» erst die Col- lectionen. Sie scheinen sich sür hrllsarbigc reich best elle Tuch- jaquetS, sür reiche, mit matten »nd Perlpaffcmenterien garnirte seidene Umhänge zu iniercisiren und wollen auch scknvarzieidene Umhänge mit bunter Seidenstickcrei kanscn. In allen Betrieben wird jetzt sehr flott an den Zusammenstellungen der sür daS Reise- geschäst bestimmten Colleclionc» gearbeitet. In der W-ihnachlS- wockie gehen unsere Reisenden aus die Tour. DaS Geschäft wird serner Anregung finden durch die Aukunst verschiedener amerikanischer Einkäuser, deren Zahl allerdings in der Sommersailon selten eine sehr große ist. Die aiiierikanischen Käufer werden sich wohl viel sür russische Räder inleressiren. die in sehr reichen Formen aus hellsarbig gestreifte», und groß carrirlen, broschirten Stoffen, reich bestick» oder mit SchnurgalonS gainirt, hergestellt werden; sogar a»S seidenen, sarbigcn, gestreiften und carrirlen Stoffen werden die rus sischen Räder von amerikanischen Kanter» verlangt. — Die Stosf- beanche wird sür Regenmäntel sehr in Anspruch genommen werden. Obenan sieht wieder Neumünster mit seinen unüber troffenen Cheviot», die übrigens auch in Spcemberg und Glad- baeh gemacht werden. Am meisten sind genoppte, carrirte »nd gestreifte DessinS gesucht. Aachen, Sorau, Sommerseld und Görlitz haben sür glattfarbige Tuche vorzügliche Aussichten und auch seingestreiste Muster sind beliebt. Gera. Greiz und Elberseld verknusen OttomanS (dickrippige Soleils), Biesenstreisen, CorkScrewS, DamassSS, üashemirs soulvS. CoalingS in seinen Rippen und in breiten Diaqonalmustern in schwarz und sarbig bilde» einen sehr beliebten Artikel. Auch sind ganzseidene und halbseidene Royal» uni und gestrcist, auch damassirt, RoualS oder Satin» mit Peau de Soiestreiscn, zwischen den Streifen Damals«'!- muster, sehr belieb». ES wird gewünicht. daß Iricotstosse sür Jaquet» recht gute» Absatz finden mögen; ob dieser Wunsch ersnlli wird, kann heute noch nicht beurtheilt werden. Gelaust werden tuckiartiae Cheviot» und melangirte gestreifte Tlicotstosse mit Zickzackstreiien und durch kleine an einander gestellte Carreaux gebildete Slreiien. Einen neuen recht hübschen Artikel lieserte Reicheubach i. V., und zwar farbige Streichgarn-LheviolS mit weißen auS baumwollenen Fäden gebildeten Stressen. Diese Stoffe sind billig und werden sür Kinder-Consection gebraucht. Preise sür Kamm garnstoffe ziehen an. Man zahlt jetzt 5. 10 »»d 15 mehr per Meter als vor vier Wochen. — In unserer Tricotdranche ist dadurch rin Umschwung eingetrrten. daß die Wünsche der Eons», menten hinsichtlich der Preisdrückerei nicht in Erfüllung gegangen sind. Jetzt will man FrüdjahriordreS placiren und sucht dabei so vortheilhast al« möglich anzukommen, doch ist e» selbstverständlich, daß mehr bezahlt werden muß, al» noch vor wenigen Wochen, denn Preise dürften weiter anziehcn. Auch in der Tricotdranche ist eS n recht beträchtlichen Abschlüssen gekommen. Unsere Taillen- abrikonten befinden sich in England. Einzelne amerikanische OrdreS sind aus sehr reich brstickie Tneottaillen crtbcilt worden, auch wurden Flancllblousen, weiße Cheoioiblonftn und seidene Merveillenxblonsen von dieser Seite bestellt. Einfarbige Stoffe sind am begehrtesten und zwar werden hauptsächlich kupsersarbene, bronzc-, leder-, sand- sarbeue und gelblich grüne Töne gewählt. GerillilsverliaMimyen. Königliche» Landgericht. 1H. Straskammer. Der HilsSnachlwüchter Theodor Oskar Mattstedt au» Orlainündc war de» <a 8. 176,3 de« R -Str.-G.-B. angegebene» Vergeben» beschuldig». Die nicht öffentliche Verhandlung endigte mit der Per- vrtdeilung de- Angeklaaien unter Annahme mildernder Umstände zu 8 Monaten Gesänznißstrase und 2 Jahren Verlust der Ehrenrechte. Der Gerichtshol bestand an» den Herren Landgerichisdirector voller« (Präsid). LaadgerichiS-Räthe» Vieler, Barth, vr. Fleischer und Assessor Hehler; die Anklage sübrlc Herr Slaaisanwal» Or. Thieme, die Brrtheibigung Herr Rechtsanwalt Freytag ll. — Von der dritten Strassammer de» hiesigen küniql. Land- gericht« wurde der WiiihschaltSbrsitzer Karl Franz Rinkesrel au« Tredsen wegen fahrlässiger Tüdtuag zu 1 Woche Geläagaiß- Krase vernrtheil». Der Angeklagte halte e« unterlassen, eine in seinem Gehöft gelegen« Jauchengrube zu verdecken, so daß durch diele Fahrlässigkeit der Tod de« 1'H Jahr alten Kinde« de« An- geklagte», welche« t» dt« Grube gefalle», herbeigesührt worden war. 71, t — Von der zweiten Strafkammer wurden 1) der Dienstknecht Karl Ernst Gustav Friedrich au» Zweinaundorf wegen Diebstahl« zu 2 Monaten, 2) der Handarbeüer Karl Loms Hänel auS Nübenau wegen Diebstahl» zu 1 Jahr 9 Monaten Gesäugniß vcrurtheilt. * Dresden, 3. December. Einem ungemein frechen Betrug siel am 26. Lctober d. I. der Kutscher Barsch in Frankeuihal tei B ichssSwerda zum Ovser. Vier Tage vorder war der Bruder B.'S wegen Hehlerei bei den vorige» Jalir ii» hiesigen Proviautamt ver übten Kassecdikdstahlen zu 1 Jadr 6 Monaten Ges.mguiß vcrurtheilt und in Halt genommen worden. Der Verhandlung Halle als sogenannter ..Criminal-Sliidenl" ein schon mehrsach mit Zuchthaus vorbestrafter Mensch, der Handarbeiter Heinrich Hermann Baldaus bcigewoynt, und die hierbei erlangte Kennlniß der Famiiienverdältiiisse benutzte er au» zu solgcndem Gaunerstreich. Ec mari-bttle von Dresden nach Frankenidal. stellte sich den» Bruder des Gesangcnen al» ein Schreiber de» Gericht und Bruder eines GesangenwärterS vor und erklärte, er sei gekommen, um dem Jndaftirten aus einige Zeit die Freiheit zu verschaffen. Letzterer wolle sich da» Leben nehmen, wenn er nichl loSkomme. Schließlich betonte Baldaus, daß da» Gericht zur Sicherslelliing sür die Frei- lassuog eine Cautio» von 300 ^1 fordere. Man glaubte auch dem Schwindler und dieser fuhr nun mit Barsch nach Dresden. In einer der Gcsangeuanstalt nahen Restauration schrieb Barsch eine „Bescheinigung", wonach er den Neberdringer derselben ermächtigte, die beifolgenden 300 ^l gegen Freilassung seine» Bruder« zu zayien. Der Angeklagte hatte die beirefsenden 3 Huaderimarlicheine in- wischen verschwinden lassen und gab bei seiner anscheinenden Rück- ehr au» der Gesangcneaanstalt den auf der Straße wartenden Barsch den Bries mit den, Bemerken zurück, D. solle selbst in di» Anstalt geben, dann verschwand der Beirngcr im Nachldunkel. ver praßte da» Geld in Leipzig und Berlin und ward erst am 21. Oktober gelegentlich eine» Diebstahl» in Dresden verhaltet. Das Unheil lautete aus 2 Jahr 6 Monate Zuchtban«, ü Jahre Ehren- rechtSverlust und Stellung unter Polizeiaulsicht. Nachtrag. * Leipzig, 4. December. Im Anzeigenkhezl befindet sich die Vorschlagsliste deS Allgemeinen Wahlcomitü» zur Stadlverordn «tenwahl, die am nächsten Donners- lag und Freitag, den 6. und 7. d». MtS.» in der Alten HandelSbörse (aus dem Naschmarkte) stattfindet. ES sind 11 Stadtverordnete aus der Elaste der angesessenen und lO Stadtverordnete au» der Elaste der unangesessenrn Bürger zu wählen. — Nach dem Etat der Reichs-Post und Tele» graphenverwaltung sür VaS Jahr 1889/00 befinden sich in Sachsen neu errichtete Postgebäube, sür welche aus Grund von Verträgen Mielhe gezahlt wird: in Borna. Franken» berg, Herrnhut. Hohenstein-Ernstthal, LeiSnig. Leipzig-Plag- witz, Limbach. Löbau, Markneukirchen, OelSnitz, Oschatz» Prinz, Pirna, Rochlitz. * Leipzig, 4. December. Nachdem Rath u«d Stadt- verorvnete über die Ausnahme der Vororte Reudnitz und Anger-Crottendorf an, t. Januar 1889 sich schlüssig gemacht haben, finden jetzt aus dem hiesigen Rathyause regel mäßige Sitzungen an bestimmten Tagen statt, um die mit Einverleibung zusammenbängenden Arbeiten in der Weife zu erledigen, daß. bessern die Genehmigung der StaatSregke- rung zu den gefaßten Beschlüssen ertheilt wird, die Einver leibung auch zu dem vereinbarten Tage, also zu Neujahr, er folgen kann. rr. Leipzig. 4. December. Heute früh »ach 10 Uhr wurde die jährliche BezirkSschulconferen» outrr dem Vorsitz de« Herrn Schulrath vr. Hempel und unter zahl reicher Theilnahme der Lebrer und Schulfreunde Leipzigs sowie der Spitzen von Behörden im Bon»rand'schenSaale abgehalten. Nach Eröffnung derselben hielt der Herr Vor sitzende einen hochinteressanten Vortrag Uber Methode und Persönlichkeit. Später schloß er daran verschiedene Mit- theilungen und einen kurzen Jahresbericht, der mit de- deiilsamcn Mahnungen und Rathschlägen versiegelt ward«. Bei der daraus folgenden Festtafel, die äußerst animirt ver lies, fehlte eS nicht an ernsten und humoristischen Toastrm AllcS Nähere in nächster Nummer. — Man schreibt un» dem Bureau des Stadt« tbeaterS: Wie schon mitgetheilt, kommt am Sonnabend Abend im Neuen Theater in völlig neuer Einstudirung da« Schauspiel „Die DanischcssS" von Pierre NevSky zur ersten Wiederaufführung. Zwischen der letzten Ausführung dieses Schauspiels und der bevorstehenden liegt ein Zeitraum von nahezu zehn Jabren — sür die meisten Theaterbesucher durste demnach die Wiederaufführung den vollen Reiz einer Novität haben. Die Hauptrollen de» Stücke« liegen in dea Händen folgender Darsteller und Darstellerinnen: Fra« Lewinsky (Gräfin Danischcsf). Herr Hartmann (Wla dimir Dänischest), Herr Meerv (BocnenowSky), Herr A Müller (Loris Wnlanosf), Frl. Salbacb (Anna, Mündel der Gräfin Dänischest), Herr Straßmann (Roger von TaldS), Herr Box mann (Osip), Frl. Körner (Lydia), Frl. Witt (Baronin Doronki) rc. Die Regie sühn Herr Regisseur Grünberger. ----- Heute Abend 8 Uhr hält der Verein für di« Geschichte Leipzig« seine diesjährige Hauptversamm lung ab (in Stadt Hamburg), woran sich, wie gewöbnlich, ein einfaches Abendessen onschlicßen wird. An dcm letzteren steht auch Freunden des Verein«, die durch Mitglieder rin- gesührt werden, die Bctheiligung frei, an der Hauptver sammlung selbst können natürlich nur Mitglieder thcilnchmen. Der Verein beschließt damit sein 2l. VcrcinSjahr. Nach Neujahr werden dann die regelmäßig aller 14 Tage statt- siiibendcn VorlragSabende am 9. Januar wieder ihren Ansang nehmen. H Leipzig, 4. Dcecmber. Vergangene Nacht wurde am Biaduct der Berliner Straße das Pferd eines Postwagen« scheu und konnte erst an der Blüchcrstraßc ausgchalten werden. Bei der tollen Jagd waren beide Gabell.'äunie de« Wagen« gebrochen worden, wodurch daö Pferd an de» Hinterbeine» solche Verletzungen erlitten hatte, daß eS anßr Dienst gestellt werden mußte. — Weiter ging heute früh da» Pferd einer einspännigen Equipage an der Ecke der Pro menaden- und Wiescnslraßc durch, wobei der Wagen um- geworsen wurde. Die Insassen, ein hiesiger Kaufmann »nd sein neunjähriger Knabe, die zum Wagcnsenstcr herauSklctteri» mußten, käme» mit dem Schrecken davon, während der Wagen erhebliche Defekte erlitt. — Ein i» Anger-Erottenvors wohnhafter Handarbeiter aus Quersurth, welcher einer Verwandten, die er hier besuchte, 180 .6 gestohlen batte, wnrde von der Eriminalpolizei in Hast genommen, nicht minder ein Schreiber von hier, der eine,» hiesigen Restaurateur, wahrend dieser ans dcm Sopba schlief, die Ubr und 8 ^ Geld auS der Tasche entwendete — In der Bayerischen Straße warf gestern ein Geschirr s»ihrer mit seinem mit Wvllsäcken beladene» Wagen »in. so daß da« Trottoir aus etwa zwei Stunde» sür den Fußver kcbr gesperrt war. — Am Fleischerplatz und am alte» Tbeater fuhren gestern Abend zwei »»geschickte Geschirr fuhr er je einen GaScandclabcr nm. Die Namen der Schuldigen wurden polizeilich sestgcstcllt. * Reudnitz. 4. Deceinber. Bezüglich de« beschlossenen Pfarrhaus NcnbaueS hat da» Evangelisch-Lutberische LandeSronsistorium sowohl de» in Aussicht genommenen Bauplatz, als auch eine der Skizzen z»m Bau selbst gcoebmigt, und wird nunmehr nach Ausstellung eines vorläufigen Kosten anschlages. der jedoch nach dem Bcs t lusse de» Kirchenvorstande« die Summe von lOO OOO nicht überschreiten dars. der Genieiiircratk z» kören sein. Wie wir vernebmen, sind da selbst priiicipiclle Bedenken wegen keS PsarrhauSbaucS nicht vorhance». — Seiten« der königl. Kircheninsprction ist der Beschluß de» Kirchenvorstande-, daß von, 1. Januar 1889 die einsachen Beerdigungen gebührenfrei erfolgen sollet», genehmigt worden.
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