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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-05
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1888
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Zweite Beilage M Leipziger Tageblatt and Anzeiger. ^ 34«. Mittwoch den 5. December 1888. 82. Jahrgang. Zur Feier -es Regierunys-Zuvilaums des Hauses Wettin. -s- Dresden. 3. December. Wie man jetzt des Näheren c, fährt, waren zu der gestern hier ttaltgehabken Vorbesprechung über die Feier de«800jährigen Regierung«jubitä u»>S dcS FürstenhanseS der Wettiner u. A. auch ein- gelaven worden: die Kreisvorsitzenden und die Vorstände der landwirthschastliche» KreiSvereine. die Borsitzenvcn der HandelS- uiid Gewerb-kammern, die Vorstände der höberen wissen schaftliche», technischen und künst'eriscben Akademien undLehr- aiist-ilte» zu Leipzig. Dre-den. Ehminitz. Freiberg und Tkaranbl. eine Anzahl Rectoren von Gymnasien und Realgymnasien größerer Städte, die Mitglieder veS Vorstandes de- aUge» meine» sächsischen Lebrerveren«. die Vorsitzenden der ärztlichen .KreiSvereine. die Mitglieder deS Vorstandes der sächsischen AiiwallSkaminer, die Superintendenten von DreSven, Leipzig, Ebcmliitz. Pl-.uen,Zwickau,Freiberg und Annaberg und der Pastor t» im. von Bautzen, die Tirecloren der bauptsäcblichsten Bank- und Ercdiliustilute, der Präsident de» Mililairv-r-inSbunveS und der Vorstand der Vereinigung von Kauipsgeuofle» — nur die Vertreter der Presse nicht, deren Pflichteifer am allerersten dazu nothwendig ist, um zur glänzenden Gestaltung patriotischer Festlichkeiten beizutrage». Wir wolle,, mit Teilen nicht abrechne», die sich einer solch"» — gelinde gesagt — große» Rücksichtslosigkeit schuldig gemacht baden, in dessen ist und bleibt eS doch ein entschiedene, Mangel an dem nöthigen Tactgcinhl, die „sechste Großmacht" z» vergesse», wenn selbst die Vertreter kleiner Vereine, sowie Bankdircctore» und Industrielle eingelaveu wurden. — Wie dav „Dresdner Journal" zu berichten in der Vage ist. beschloß die Versamm lung eiumülbig, sich dafür anSzusprechen. daß daS seltene F st nicht nur >n Diesvcn, sondern im ganzen Lande. unbeschadet etwaiger Anordnungen kirchlicher Feier, alö ein Jubelfest gefeiert werde, und wählte mit der ausdrücklichen Ermäch tigung der Zuwabl eine!, auS den H rren Präsidenten der beiden Ständekamuiern, wirkt. G H.-Rath v. Zehinen, Erc., und geh. Rath l)r. Haberkorn, Oberbürgermeister Le. Siübcl- DreSden. Grase» Könueritz aus Lossa. KaiNinerherrn Kreiherrn von Burgk, ObeilandeSgerichldpräsident Klemm, gebcimen Eoinuierzienralh Jordan. Vurgernieister Beutler-Freibera und Bürgermeister Schissner-Meißeu bestehende» GeschastSausschuß. der das Weitere zur Feier de« Feste- einleiten, darüber »»k der köuigt. Staatsregierung sich vernehnlcn und seinerzeit die Aussorderung zu einer allgemeinen Jubelfeier »n Lande erlassen soll. Insbesondere einigte sich die Versaiumlung »och zur Kundgebung dcS Wunsches. rS möge der mit sehr danken« wcrthem Entgegenkommen von der Dresdner Kunst-z nesse» schast für die ätadl Dresden g-planle Festzug in V-rbindung „nt der Eiilhüllung de« König Johaiiii-DenkinalS zu einem, die Huldigung d>S Lande« vor dem KvnjgSbause darstellenden Aufzuge gestaltet werde», der die Bel Heiligung auch de« Landes und einer M bezahl von Städten deS Lande« er mögliche. — Tie Best mmung de« Tages der Feier ist natürlich Sr. Majestät dem Könige »uv der StaalSregierung oor- zubehalte», w rd j-doch vor Allen, von der Fertigstellung de« obgedachte» De, kmalS adhängen, welche kcineSsalls vor Ende Mai nächsten Jahre« zu erwarten ist. und Invalidenversicherung Stellung zu nehmen. ^ 1888), in 3^ Stadien zerlegt hatte. Dem 3. Stadium deS über die Alter« Soweit man ersähet, walten aus allen Seiten in verichiedener Hin sicht Bedenke» ov und die Schwierigkeiten, da- große Werk zum Ab- sch uß zu bringen, sind re«! bedeutend. Aber abgesehen von den „Freisinnigen" und Socialdeinokraten ist aus allen Seiten der redliche Willen und die ernste Absicht vorhanden, zu einem ersprieß lichen Abschluß „och in dieser Seist»» zu gelangen. Die Hauptarbeit wird i» der Eomimisio» liege», wo auch zahlreiche AdänberungS« Vorschläge zu erwarte» sind Lolonialpolitijches. „Deutsche Reichsanzcigcr' veröffentlicht de» ' Der folgende Bekanntmachung über die Blockade der festländischen Küste Sultanat« von Zanzibar. Zanzibar, den 30. Novdmber t883. Aus Befehl unserer hohen Regierungen und im Namen Sr. Hoheit des Sulla»« von Zanzibar erklären wir, die commandirenden Admirale de« deutschen und englischen Geschwader«, hiermit die Blockade der ununterbrochenen Kustenlinie de« Sultanat« von Zanzibar mit Einschluß der Inseln Mafia, Lainn und anderer kleiner »ake der Küste liegenden Inseln zwischen dem 10. Grad 28 Min.iten und 2. Grad lO Minuten südlicher Breite Die Blockade ist jedoch nur gegen die Einsuor von Kriegsmaterial n»d Anssuhr von Sclavcn gerichtet. Die Blockade wird in Kraft treten am Mittag, den 2. December d. I. Dcinhard. Frcmantle. * Zanzibar. 2. Deceinber. DieBtockadegeschwader gingen heute nach dein nun, igcn Tbeite der Kaste ab. DaS italienisch' Kriegsschiff „Dvgati" Blockade Tbeil nehme». wird unverzüglich an der Marine. Aus dem Reichstage. 88 Berti». DaS erste Berzeichniß der tn dirsrr Bessivn im Ri iktzSIage eingegaugeiien Petitionen ist soeben auSg geben worden. Sie sind wen weniger zahlreich al« in trüiiere» Jahren Die übernneg »de Mchezolit von Peiiiione» au« den verschiedensten Lheilcn Dculichlands de,r fll den Gcjctzeniwurs über dir Aller«, u »b In v al > ditätsversi cheru» g und richtet sich insbesondere gegen die Beirflichiung, Qu tlungsbücber zu sichre». Emc ganze Reihe von P-tinonen ist von Reckiscousulenien und „Rechisaqenien kingereicht. sie buten »m Schutz ihre« Gewerbebetrieb« aus Grund der 88 > und 35 der Gewerbeordnung. Wie früher begegnen wir auch diesmal Pei-nten ou« den verschiedensten Stunde», welve den Jmpszwang ausgedobra wisteu wollen. M brsacv w rd nm Er Höhung de« Eingangszolles aus ausländischen T ab a k peiiiionirt und die „Regelung der Weins rage" erdeten. Zollerl öl ungen wer den im Uevrigen nur wenige in Vorschlag gebrach, und auch privale Beschwerden nur in seltensten Fälle» au de» Reichstag gebracht, ganz im Gegensatz zu der große» Zahl im Abgeordnetenhouie. wenn auch über, ve,weigerte Rechtshilfe" einige Petitionen Vorlagen. Mehrere Rejoluiio e» weiden übcrieicht, welche sich sür die Unter drückung des afrikanischen Sclaveuhandc'j« auSspicchen Und schließlich ist »och eine Petition de» B rlagsbuchhändlers Wie mann z» Barmen zu erwähnen, welcher bülei, darüber Beschluß zu fasse,i, welche Jniianzen Remedur zu sch issen haben, w-nn der eiae Beschlagnahme verlügeiide Anit-richter ß. 2? de« Prcßgks tzeS ver letzt har. Die Budg-ieommtssion deSReich-tageS trat am Montag Mittag in die Beraibung de-Milita retotS ein. Nachdem der Referent ziinächst einen allgemeinen Uebcrbiick über den Etat gegeben, wurde» Äst. l und 2 der Ausgaben: Adjutanten Sr. Majestät deS Kaiser« 88500 >l und Adjuianleu bei den deulläen Fürsten und Prinzen 315072 bewilligt, serner Tit. 3: O'fic ere in besonderen St l- tuugen (bei den Stäben der Arme-Jnsoectione» und M liiai,b-voll- mächt gie) 510000 ^l, darunter 00 000 sür die beide» Fctc mariwalle Graten Moltke und Blumentdal, „uni die Mög lichkeit zu gewinnen, der Armee zwei Beiikiaie in der Ltiarge des Eeiieial-F'ldiiiaischallS erhallen zu könn>a". Daraui wurde E->v. 24 i» Ber-nhung gezogen <G lbverpflegunq der Truppe»; B-ioldungen Bei Tn. l: Oificiere, beträgt die Mehrsorderung 525990 - Der Ersparn ßabqang für Oisiciers-Manqnrm »i« ist hier um »09400 ^tz Vermindert. Die Gebührniste von der »lai quirende» Plemier lieuieuantS sollen dagegen verwende, w rd n könne», UNI daran« außeretatSmäßige B reielbwebel als Otficierlie ven>cier zu verpfl »r,i Der Titel wurbc nach kurzer D ia te uuv ,Snd ri bewilligt, ebenso Ltt. 2 (Militairärz ei. T t 3 (Beamte), darunter neu: 1 Luinanff r mit 220l) bi» 3000 e» Gehali. ivwe die Tn. 4, 5 und 6 (rcuendeS Felbjägereorps, p-nsio-irie Lificiere). Die Gonnuission gc»eb»iig«e i», weiteren verlause der Sitzung sämmilich- Gapitel der ordentlichen Au-goben sür Peeuß n, Saldi n und Württemberg unverändert nach den Amätzru de« Giat». Bei dem T tel: Naiuealverpflegung. wurde bemeitl. daß die Bornäiid »nd E-mtroleure der Proviainäinlcr bisher bei hridändige» Naiu- rasieuankäu'en eine Tano« ne bezogen. Dieie soll sorian wegsallen m»d dasür eine mäßige Er Sh» g d r Gehälter einlrrten. Dabuich Wird eine Erivainiß va» 45 075 b ivirkl. D>e 'ä blich, » Aus gabe» sür Brod iiiio Fourag veipstegung sinv um 4 74 i4I3^l ge ,en da« Borjihr übeischrnic». und zw>> wesentlich in Folge ber hö eren Kornpreise. Staates, k'rlair v. Maitzahn-Aültz nlaiidt, b„ß die angel'tzie Summe, »ach d,n jetzt va,liegenden Ernleergevuiss - zu schjieße», anSreich II rü'sle. Bei G'p. 22: G neralsinb, Ideilte Keiegsminister v Brsnsart mit, die Friede,isorganiiatio» keS Generalstab« »olle dahin geäadert werdm, daß d,e einzeln u Ad- theilunqen desselben, welche h tzi dem üh-s d « Gene a stab « un mitielbar unterstellt sied in g öß ie Verbände i n er L «lang von Generale» jusammeng.s ßi werve«, we che Oa iguariieknielstcr hkiß-n. Dagegen kbiiinil die Stelle de- Generalgugrliernlkister« IN Wegsall. Hunächst handelt ei sich um 3 Ob-igaari ernieckier mit 23 Adjutanten, deien Liellen neu gesetn.ss n werte > N u eingestellt werde» serner 9 ZtabSoificieee a>S G leudodni n en - Go„m ssire, sowie eia A ch vae fnr da - Kei-gSarchiv de« große, Genera nab ». Ueber iher MoniagS-B sinusse Kat die Gomm siion Io ori den Berichi dem Plenum sttrrie chi -« kann som» iojori „old iarlcdigu g der übria-n Postiivnen d s Militoiretal«, w lwe n»r>t com s sarisch-r B->aiuung uv«,wi sea sind, auch an die G,lebigung ber ,n der lloininnsio, ang nomme» n T iel ge >a»g-n w r en. Im Ganzen Wied in paeionieniar >ch-n Kre se» onerkn nt, daß das gelammte Budget diesmal mii deiondere. «orgiali beae»kilei st, io daß wohl kaumm an „g nd einer stelle ein n-nn ncmeelver Anniim zu er warte» ist. H,», Reserent a der Butgeirommiision sür die M litair- angelege b >ie» ist d-r Adg 'Aeas v «alber»-A limd, Oberst z D. bestell worben. Sämm,liche Fracnoae, de« Haui-s baden in den letzten Tage, Wiedtkhol« tängeee Litzinge» adgehalien, nn, zum G>s tzentwurs * Berlin, 3. December. Wie auS dem Etat sür das Reichsamt de« Inner» ersichtlich wird, soll an Stelle der drei Neich«i»speclore» sür die S erste ucr»i a»»«. und Secsch isser - P r ü s» n g e» ei» einzig r Re ich S i n s Peel or tr, t.n, ivelcher seine Fiiiiclionen nicht, wie cS H.Sster der Falt war. »»r liebenamllich. svndcru als Hauptamt ansiibt. Dieser Beschluß der Re ich s regio ru n g tars (>v schie bt nia» der „Kreuzze lu»g") in de» bclhciligten Kiecken allgemein aus Beisall rechne». N cht »nr ist der häusi > eiiigetretcne W chset in der Person de? P> üsungSinspectorS als llcbelstand empsuntcn worden, sr'nteril es bat auch Schwierigkeit-» gemacht, geeignete Persönlichkeiten unter den in, Amte sieh-nce» Naviaatwns- tuntigcn zu sinken, da »nter den durch die Anssichlssiihruiig bedingte» Arbeiten der belressende» Beamten »alurgeinäß der>n Haupiberussihäligkeit leiden muß. Ter in der . Erläulerung" zu dem gedachten Posten de« Etat« enthaltene Satz, daß der ReichepritsungSiiispcckor mit dem Ravigalwnsschulwesen voll kommen vertrant sein müsse, hat besonders a»g,'»cbm ber ührt. E« ist in der Thal zu diesem Amte nur ei» Man» gee g»et, der giliiitticke Kenntnisse in der theoretische» »uv prali.sche» Navigation der Handelsmarine besitzt und außerdem mit bei» NavigatwnSschulwesen genau vertraut ist. * Berlin. 3. Derember. S. M. Kanonenboot „Hyä ne", 4§om«andant Cap.lai» Lieutenant Zeyr, ist am 1. D«<»ider o. in Freetown (Sierra Leone) «ingelressen „nd beabsich'igt am 10. best. Mt», wieder in See zu gehe». — Das Schiil- geschwa ver, bestehend au« S. M. Krcuzersregaite» „Tlosch ' (Ftaggschiss), „Eharlvttc", .Güe>se»au" und ,Mollke", Ge- schivaccrches Eonkreadniiral Holtmann, ist am 2. D-cember e. in Argoilvli (Insel K pbalonia) eingetreffen und beabsichtigt am 5. v fl. Mt», wieder in Sec z» gehen. Aocialpolilischts. * DaS Reichs-Versicheriiiigsan.t hat an die Vorstände der aiiS'chließiich ihm »»terltelllr» t a n d >v i rl b sch a s t l i ch e» B c ru s s ge »osse,i j ch a s le » ein Rundschreiben gericklei, >n dem rS sich über die Art und W iie äußert, - ns ivelche diese Bcrussginvflciischasle» am ziecckmaßigstc» die ihncii ob liegende Krankensürsvrge eisüllen. Da« Amt b-spucht darin, nacheci» eS autmerkiam varans gemacht, daß es knich aus nicht durch e ne ae»er>lle Anteilniig e ncr inkividu >t,- sir »den PrUsung und Behandlung der «inz inc» Fä-le aus- schließc» wolle die Alternative, ob die Vcrussg>ness nschasl, wenn sie die Fiiisorge sür de» Erkrankleu der G »> inoc- kraiikeiiversicherung oder Krankend-fle nicht übertragen kann, demselben die Mittet zur V>st>cilu»g de« von >l>>» seihst zu veranlassende» H ckversabrens in Gcid gewähre» ober die zur Heilung dienenden Maßnahmen ihrerseits herheisühren und ihm unmittelbar angedeihen l fl » soll und erklarl b.ide Wege sür gangbar Das erster«- Vc'isahrcn durste aber keiiieusallü dahin jührc», daß. iveit die zu erslaltenv,» Koste» deS HcilverjahreiiS in ihre» Endsummen noch » cht sesist sten, dem in der Regel unbeniillelt,» V >l>tz>en e« überlasst» ivird, in der Zioiscbeiizeit die zum Hcilverjadicii crsordcrlichen Kosten ans eigene» Mitteln auju-br„gen. DaS letz' re V-r- sabien werde allerdings vielfach nn Interesse der Eikranklen s lbst, drnen nanienilich ans dem Lande eu e geeignele ärzilichc Hufe häufig »ur schiver znzänzl ch iri, de» Vorzug v»dienen und zugleich der Bernssg ness-nschail auch ,n-vs-rn nutzen, al« ihr dadurch eine s-chgemaße Eixw.rknu.q aus die Kianken- dehaiidluug gesichert ist. . . Feste«, da« in die Lsterzeit fiel, wohnle dir Herr Vorlragende bei. Der t. Act vollzog sich am l. Januar im mächtige» PeterSdom, wo der Papst, umgeben von Gardinälen und Grzbischösen ein feierliches Hochanil hiell, dem 30 000 Mensche» benvvhnie», die ib» bei seioem Eintritt mit jubelndem lürviva begrüßien. Der 2. Act vollzog sich am 2. Epipbauiensoiuilag, an dem die großeHeiligsprechung ersolgte. Die Mehrzahl der neuen Heiligen gehörte dem Jesuiten, und Dom>n>canerorden an. Ein jeder von ihnen niußle nachweislich 200 Tugenden besessen haben. Daneben geschah die Erwählung einer großen Anzahl sogenannter Lenti. Der 3., am »leisten besuchte Act vollzog sich nach Ostern. In der Woche nach dem Feste wäre» die Züge nach Rom überfüllt. Zwar waren e« nicht Zehniansende und Hunderttausend.', die dem Pagste ihre Huldigung darbrachien, Wie zu Zeile» de« Millelotler«; solche Mengen würde schon der moderne Siaat nicht haben durchziehen lass n, und daneben ist e« Tvalioche, baß. weil infolge der eisernen Schiene» der Weg nach Rom schnell juiiickgrlegt ist, der Nnnbu« einer solchen Fahrt in die Ferne in unser r Zeit verschwunden ist. Dancben ist i» viele» Krenc» L>s ilalienijche» Volke« die Freude über die Beseitigung der Mißwirlhschasl de« Kirchenstaales so groß, daß sie gar nicht das verlange» haben, drin ehemaligen Hauplc desselben ihre Huldigung dalznbringeu. An der Spitze der au-lSudisch.-n Besucher deS Jubelfeste« standen, wie einst zur Zen der Krenzzuge, die Franzose», daneben waren besonders zalilreich die Bo«,ner au« Cerasewo und Mostar. Wa« fanden diele Pilger? Das Wichtigste war Leo XIII. selbst. Er eribe Ile Audi,»z-n in de» mit Bildern R-iiacl's geschmuckie» Loggien. Empfangen wurden Pie Besucher nach Nationen. Die Herren er- schienen iin Frack, die Frauen i» schwarze» Kleidern und Schleiern. Pratestauieii wurden mir gegen »nieiall vor dem Papste zugelassen: wenige haben es gelba». In den cvangel sch-n Gemeinden Rom« und Neapel« hätte solche Handlung siir einen Bcrralh am Glauben ge golten. Die An prachcn, welche der Papst a» die Besuche,' hielt, wurden am sol-ieneen Tage al« wichiigste Begebenheileu im „Moni teur de Name" veröffentlich!. Die „Vglie-iniichk Ausstellung" entl ielt Geschenke au« allen Welt- gegenben. Di-sell-en wa c» »ach Nalioncn geordnet und bestanden aus heiligen Geräihen. Grenzen. Altäre», Biblioth ken, kuiistgewerb- l chcn Gegenst-, de». Ä'aäschstlick n. Eß- imd Trintw iaren. K »dcl'- wäiche, Schnigeiättilltiasicii, Pagod » va» Indien, Elephanien- zahnen, Löw-ii'eNen u. A. Die Firma Benzigcr in Enisi-del». das g-oßie kaiiolische Ges-liäst der Well, halte Ge enstände aller Art. vom Kmistgcwerbe b>« zur Hausinduiirie, ge- sciidei. Z,ersi geivahrie ma» die dcuiiche Aufstellung, die an Geschmack die alle» anbei ea Länder »beriras. B lgie» hatte mehr g-iandl. das Nteisie Frank.,iw, da« eh-malige Land dc« „ullerchnst ikl II » Nönigs". In der M.tle der AnosteUung hatten die G schenke der Fiu sten ilir-n Platz! Den Ehrenp atz nah», ein die vom deuliche» Kaiser Wilhelm l. »eiche, kie M ira Alle Fürsten h-,il>n Oüichenkc geiandl, außer dein König von Schwrden und dem König Hiimberl von Jialie», Letzierer weil inan aus eine Anfrage i«n»r', il> geanlworlel l alle, daß »inn gern terccl sein würde, von „Hiimbeit von Sord inen" ein Ge el enk anz»nch»>e>i. Nächst dem Gci-uenk des Sulla»« Ware» am prachiigste« die der amenk Niiich'N Slaaie», an, geschmackvollsten dagegen das der Königin von Sachse». D e Sixl n sche Madonna aus Meißner Porzellan. Die Angaben über oe» W illi ber Ausstellung schivaaken zwischen 40—100 Millionen Feank-n. 32 M ll.onen Franken wurden allein an banrcin Geldc gkipenbel. N-b-n dem Besuch der Ansst Ilung waren die Pilger »och be schönig! mit d-r B-sichligung de, Kgiakomi'k» (in denen dieT>,vlc>, die »ul ihrein Bnchos getoinmen waien. eine» seierlichc» Golle«- dienst abhiellen) und des Lat r,in«, beste» Trepve» >v c zu Lniher'« Z »en von Klucnicu osl iü ersat waren. Dancb-» wuide ansgeiuchl b-e Madonna von Pompes,, der »>a» emc besondere Wnuderkrast .Uiichii-d. Was haben die Pilger mit heinigcbracht? Sehr viel geistliche« Gul wir -hnea dejch-ert wo den >,» 2lolaß; Viele standen >» de» Lrcast-n Rom«, die init bei» Noiizt uch in der Hand sich auscech' »eien, wie»,et Jglrdiinoeile Ai-last ihnen zu Theil geworden war An bei, Beiiich gewisser Stätten >oar ein besonderer Srge» für die Tave-istiinde - rknuvii Ja siir Die, welche >» dem Nimbus der italienisch n K rch Besriedigung gei,nid>» hail>», konnte eine Nach wi'.tnng >m ihr serneies Leb,» n chi aueb eihe». Denen aber, welche g seh » halte», wie sei r sich der sinnliche Eni!»« der >öi»ische» K, che von de, ihier kalliol sie» H iinaiv k.rche unierichied, konnle L th-i'« Eutiauschimg nicht ansvleih „ A» äußcrc» Dinge,, »ahm innn ni t Bilder des P viles und R- liquion, auch wohl einen von Mönche» g pr-ßio» Euk l» Inel q->u,. W r von een Kaibol t-n »nocicr Länder sich >»i Anblicke Rom« und seiner Kirche solcher Luiher-Enivsindange» nicht cuttchlagen kviinir. lial b ese säst gröhicNIieil« Wi der v rqess » n, der Hennain, wo er anqelioinii wurde » s Enier, der de» >,roßen Irnnnpy des „al! »heiligsten vai-r«' nnt augeiein n. A> dauernd-r Bei'all, D -nkes wa,le ke- Vvrsitzend-n und rin Salamander lohnie» den H,ira Vor tragende» sür c ie bereitete gennsti eiche Lt»»de Nach Vollzug zwner Ergäuzuiigsioablk» IN d» Vollland und »achdcni Beringung Uber die vom Verein zu verthe,lenden 250 .«!, wovon j- 75 der Evai-g lnalio» i» Spanien und Jtal en. 100 einer Conürinanden anilall zugewiese» iv-rden soll-n, gelroff-n war, wurde de« zu Aller Freude ei ich,,'neuen Hc r» Gehrimralh Flick- gedacht, al« de« „ersten Gustav Adois-Mann-s der Welt' und in diesem Sinne aus ihn em --alainandrr geriebin, w sür der Geseierte in längeier Rede dankte. He,r l1 Haltung li- st in wohl gesetzter lateinisch-r Redc d,c Co>nmi l ton,i> dc« Gustav-Ado.s-VereinS lebe». Noch manches sa öne L>ed wurde gesungen, auch eine kleine Auel on veiaiistaliet, die nebst der Enllecle de« Abend-' der vereinscasse einen Betiag von I I .«! zn'ülnte Mit de,,, G-süiile, eine» Geist und Geniülh gleich «rsieii nde» Abend verlebt zu haben, trennte ma» sich geg-n II Uhr. tt. 8. sacheu Gestatten herrscht eine erfreuliche Eintracht. Trotz der der traulichen und lebendigen Unierhaliung nirgend« Streit odee Lärm. Jeder degiebt sich von danne», nachdem er durch die reichliche Speise Kraft und M»lh zu erneuter Arbeit gesunden hat Bier oder andere geistige Getränke sind natürlich aus keine», Tische zu finden, mit Recht. Den» einerseits stören sic aus« Schädlichste die Verdauung, andere, seil« sind sie meist der mnt-Ibare Anlaß zu Auslegung und Streit- Dafür aber sind im Gegensatz zu den »leiste» Rcstaurams in der Volksküche die Speisen so hergestellt, daß sie den Gaumen nicht reizen, wohl ab-r den Magen betri-dige». Sehe» w r »n« noch betreffs der Einrich tung in der Volksküche ein wenig »in Da« ganze Küchenlocal be- steht au« einer mit angemessen, ni Rauchsang versehenen Kna e, au« geräumige», den Zahlenverhältnissen der Aideiterbevö kerung der Umgegend entsprechende» Speisesälen, Vorrathskamm r und Kelle,c>-n sue Gemüse und Feueruiigömaieiial. An den Wänden der Sp ise- sale befindet sich eine genügeude Anzahl Riegel zum Aushang, n d-r Kopsbedcckuiige». Ringsum sind aus geschmackvoll-n. bonnelart ge» Schildern sinnige Wandsprüche angebracht, die Ircssende LebeoS- reg,l» und Eimabnungen bieten- E« wird daraus geachtet, daß die Tische sauber und reinlich gedalten werden. Der ganze Eindruck, de» der Speijeroum gewährt, ist ein sreundlicher, einladender: uno dieser Eindruck spiegelt sich auch aus de» Gesichtern der Gaste wider, die sich in dem gutgeheizle» Saale sichlliäi Wohlbefinden uno ihre Pori o» mit uuverkennbaiem Appetit veizehren. Die Volksküchen übe» nicht nur de» wohlihaiigste» Einfluß aus da« körpe,liche Wobt de« Volke-, sondern sind auch — und da« haben sie vor d-n Noihstandskuche» voraus — dem sittlichen Gefühle und Seibstbewußislin dienlicher. Denn sie sollen verhindern, daß der darbende Arbeiter em Alniosenemptänger werde. Sie haben die Ausgabe, dem sich mühieli,, durch Lohnarbeit Erhaltenden eine kräftige, gesunde, ausreichende Kost zuin billigsten Preise zu verkans,». wie er sie sich »irgend« billiger und besser v richaffen kan». Damit Jeder diese Anstatt,» ohne Scheu und Verletzung de« Ghrgesuil « besuchen kan», dilrse» sie nicht« verschenke», nicht« ge»»,» bab » mit der Ainivsenspcnde. Die Volksküche sükrt zu der einfachen naluracninß n Nahiung zurück wo die Nährstoffe vegeiabilgch und aiiminl sh gut gemischt, i» eine», Gericht concenlriit. ohne Zwischen, pausen gereich! w rbe», und diese« eine Gericht sauber und ichmack- hosi zilbereitei, sättigt den siarkiie» Arbeite, mehr al« de» Gouimand ei» Diner in» zwanzig ouSelwäblleu Gänge». Thats-iche ist. daß der Gesundbktiszustans der ärmeren Bevölkerung Berlin seit den Jahren de« frequenten V,suche« der Volksküchen, in denen jetzt jährlich über zwei Millionen Pornone» verabnicht werden, sich bcoeuleiid gebesseit hat. Daß di- Volk kuche die Mäßigkeit uiitcc d-n Arbeiirin befördert, Hab » >v r bereu« dargethan, indem wir daraus hinwiesen, bas, Bi-r und sonstige alkoholhaltige Geirauke, die zu Siieit und ?liiiger,glheit iiilne», »,chi v labreichl werden. Gegemväriig giebi ,« ,» B il>» >6 Volksküchen, die zwrck- rnlsprechcnd au> die vcrich,ebenen ctzegendc» verthe,it sind. Hierzu ksinmi noch eine Feauenkuche in der KüNigstraßc 43, in welcher nur an Frauen Speis- verabreicht wird uno w lobe auch sonst noch eiwoS größere Bequemlichkeiten bi-lel. Diese Vo-ksküchen werde» von je einer Vorsteherin, >e einer Siillverireter», und se vierzehn Ehren- damen veiwaliei. welche letzi-re die freiwillige Pst chi übernehmen, jede Woche, je an einem Wochentage von "/.ll—1'/« Uhr und, wen» Abrntspeisuug ist, von U—7'/, llhr den Dienst am Buffet zu habe». UcbrigeuS gehöre» die Vorsteherinnen und Etireiidam.n den angesehenste» Inmitten B,rlin« a». Die M-ttagsvortioiie» belrggea de» Pre s von 25 und lö Pjcnuigeii, dir Ab »dspeiic ist »och be deutend billiger. Noch einige Worte über d e Geschichte der Be liner Vo tsküctien seien zum Schluß gestaltet. Im Ja, re l8t>8, kurz vor Ausbruch de« Kri-gr-, wuide die Beniner Volksküche von Frau Lina Morgenstern, der weit bekannie» Pcrsasseri» zahlreicher Jugcud- smrüteu und bewährten Redacieurm der „Deutschen Hausirauen- zeiiuug", qegrünoet. deren sehr leienswcrlher Sch>i>> „Die Volks küchen" wi> einen Th'il dieser Aufführungen eninehmen. Wie bei j-beni giößeren llnieinebme», so war auch hier der Ansang schwer. Abg sehe» von Lchwierigkeilen im Innern, war auch nach nuß n tas Vorurtbkil und die Scheu der unicreu Bevölkerung zu be kämpfen, witche die Volksküche«, die sie anfänglich a>« standSküche» aiiiahe», Nicht be, utze» mochlen. Mit wachsendem Eifer wurden ind-ß die schwierigsten Hindernisse beseitigt. Da« vornehmste Verdienst Hai sich der Verein der Berliner Volksküchen bei der Speisung ber dnichziehenden Trnvven u, d b i der Bervsleguiig ber Verwundeien aus den Bann- bösen Berlins kiworben, und die Anneikeiiiiung von höchster telle ist dem Vereme m-hrsnch zu Theil gnvorden. Die Kaiserin Augusta widmet ieit langer Zeit den v-riiner Volksküche» die lebhasi.ste Ausmerkiainkeit. Sie hat die Volksküchen mehrere Male besucht und zu großer Zusredcnheit von den Speisen gekostet. Auch mehiere ansebnttchc Geldbeiträge hat sie den Volk lachen z»->-wandt und schli-ßuch da« Prolcclorat de« Vereine« übeinommen. Auch die Kaiserin Friedrich dars der Verein zu seinen sördcinosten Woulttiälerimie» rechnen. M-m wir» aus dieser gedrängic» Betrachlung, die nur rmen fläch,,gen Blick in das Lebe» und Treiben in de» Berliner Volks küche» gestattet, schließen, welche hohe Bedeutung sie sür die Förderung des Vo!Iswc>i>leS einnchmen und wie sehr sie die Achttinq in, Bo ko verdienen Wo von den Förderern de« Wohles ,m Berliner volle die Rede ist, muß der G ünderin der Volksküchen, der Fra» Lina Morgenstern, in erster Linie gedacht werden. Stu-eMchrr Gustav-Adolf Verein. Leipzig, 4. December. Die ani vergangene» Dom rsiog Abend iiatlgesundene rme Versami» ung de« studentischen Guiiav Atos-Verein« gestallete sich zu einem way-tu Trinmp e inr die studentische Gustav Abois-Sache. Das Z de« Viremsaaule«. da« d-M Verein einqe'äi Mi war, vermochte kaum die erschienenen Lommitttonen zu sasjen. Herr» Pastor 0. Hartung, dem Vor tragenden de- Aben s »liißl eist ein Weg z»m fliednerpl, tc ge bahn» iv.rden. Die v rsammluug eröffneic der Vorsitzende »m einer knizen Ansprache, in der er Zw ck und Zirl de, studentische» Gusinv-Abolt V reine dari-gie. und erlbrilit dar >ui Heien ll. Har tung das Woil zu seinem güt' st zugeingten vorirage über „da Priesterjudiloum L>o's Xlll." Es ist ein erbebendes G, süul, io begann d r Redner, wen» ein GeOittch r suniz-g Jahre seines Ami,« gewählt bat Warum ivllle nicht auch b,c talhol sche Küche di bttjähiige Pr-esterthatigkeit idre« bölst » Priester« Leo« Xlll. mii givßri» Glanze feiern? Jorch,,, Pecc>, der vo, 50 Jahren zum P, esier gew ibl war, war geboren in den Vvlst, rbrige» »nniiltelbar vor d>n Tho en Rains, in jener Gegend, in b r von j her ei» Geist d-r Unabhängigkeit g waltet Hai, zu Prrug a, wo Ra'oel einst z« Füß » e ue« Perug uo gesessen, wo I > o« nz III. der größie der Paviir, gestorben und beg,ob n ist. Vra Erinnerung on idn ist auch Joachim Perci durchdrungen ae- w« en, wie die Apsis am Lateran bezeugt, die z» seinem Gedenke» dnseldst aug-dracht ist D ß Leo XIII. ei» lOjihriges Papst- «nd es» bOjäbrige« Priest,r Jubiläum feiern konnte, ist wohl anznsehea al« eine beio -.dere Gnade Gottes, die ton, zu Theil ivard. oder da« kaiholilch« Volk sah d,e, Topoelsest als ei» Wunder Gotte« an. da« geschehen ,ft zur Serbe, rlichunq der kaidolische« Kirche »nd «ei»te daraus Lopitat I-Vl gen zu »önnen sür dir Wirderauseich,»»g de« Kirchenstaate», inoem e» gleichzeitig dem im Jahr« 1883 vo» der evangelischen »>r»e glanzvoll geseieNe, L»«I>er.Jnb>lä»m ei» Gegenstück biete, iv. lü Schon jahrelang vorder batte man Vorbereitungen z» dem Feste getrost n. da« man. domn dem P,lgerzuz»g durch dt» kalt» Jahre«zrit keine Beeinträchtigung geschähe (da« Jubelfest fiel a»t de» ». Jannar Die Lerlincr Volksküchen. * E? ist bekamt, daß auch unsere deutsche Reichsbauptstadt da« großstädtische Elend in seine» Mauern b>r,t O!i aenug ist sür Berlin statistisch uachaewiesen woiden. wie lörpei liche Nolli und Ber ormung das sittlich,' Wollt >» den unteren Bolksclnis » »»teia-aben. Mangel an Nibriing. Kleibun-i, O dach sind die nnliüglichsten M ilet, d e d.,S heniige Beibrechlrihniu großgezoqen stoben »nd ernägie». Wird der L be»si>>„s eines ?l»giki>gie» vor Gericht sestgeslel». io » ni„I man osi m I Eni-etzen w. he, w>e Irotz estrlicher sittlil-cr Gl u "dinge und ireuee. ernster Erziehung der Berbncher durch Roih und erttvi'iilung auf die ab cstülnge Bahn geiricb-» worben ist. Gegenüber dies r schnierzlich » Wahrnehmung stei t die iiöstcnde und ei rinaßen heruhigenbe Tbaisache, daß in Berlin wie in keiner W ltüodi eifriger und eiiolgikichcr an der körperlichen und sittlich n Hebittig de« volkswolls »»eaibeiiet w,rd. Ei» erhebendes Gesünl ei inlli E nen, wenn ma» die Tbäligkeii ber Gesellichasie» uo« Vereine i-i Ang-'»!» rin nimmt, die sich die Bckämvsung de« Berliner Elend« zur Ausgabe gemacht baden. Unter dielen l oclihei zigi N seqenSr ichen Förderern de« Bolkswohle« niniint eine der erste» Siellen ein brr Verein der Berliner Volksküchen, der, ml I hre lGK! voi Ai sbruch de« ü 'err 'ch ichen Kriege« gegründet, bi« öenir inn wachs,»den, Eier bemüht ist, den unteren Voilstreil-n e ne b-skikdigende stärkende Ernnkeung, die erste B-d nqunq für küeperiiche« »na geistige« Wohlbefinden, zu biet'N Gbe wir von der innere» Tiäi keil de« Vereins Kennt» ß nehmen, wollen wr »n« e »m l anlelien, welch ein Lebe» und T-e ben in den V-iliner Volkskiiche» deirsch«. Sa steigen w r denn zur Mittagszeit hinab in einen ver Keller, über welchen in deut l-chen Buchstaben das Schild.Volksküche" prangt E« ist i» der Tbat »in herzeisreuende-» Bild, da« sich hier uns ren Angen tneiet. Ja dem jusiige«, h,ll » K>lleir>,ume bat eine vielköpfige Menge Platz genommen, die sich di s»r gering 4 Geld barg volenen Por- tione» «restlich schni ck » läßt. Es ist e ne bunte Schaar, welche die zabtre chen Gäste bilden. Die Gestalten, die un« alliä ilich aus der Straße begegnen, stellen natürlich die M'drzabl. Hier bade» an der blank gep, tzien Lasel einige Droschkenkutscher Pins ae, omme». die sich M t sichilichem Bedaqco über die danivse, den Schüffel» dermochen; am andern Tische sprechen Die ftmänner. Fuhrt,»le »nd Ma,k«b«lscr, nnturttch olle im „Naiionalcoftamdem ausgetragenev Geriedtr tapfer zu. Dott wiedreum baden sich Mars,, krauen »iedergelassr» and drbatliren bet ber wohlGimeckenden Modi» zeit über da« kürzlich« Fallen der Butterpreise Auch umherreisende Händler mit den schweren Körben van Tuchwoare», Schube» und o»dern Dinge« sind hier „abqestiegenum sich für die mühevolle» Gänge von einem Hau« in« andere hier durch ein stillende« Mii- taqseste» Erdolnnq und Kraft zu verschaffen. Aber auch kleinere Beamte, L»mm>« Geschält«- and Arbeiltmädcheu deautzen zu i> re,n täglichen Mitiaasmabl« die Volksküche Unter allen den manaig- Zachscn. s- DreSven, 3. December. Mit verdoppeltem E ser wird gegenwärtig i» der Vieilmg'scbe,, Erzgießerei an ber Fertig« slelluiig des König Jo b g nn-D en k m a lS gearbeitet. DaS mit dem Skuseiinntcrbau 8 in Hobe Postament ist bereits mit ken Bivnzesnße» der vier Eandrlaber aus dem Tbeat-rplatzc ausgesteltt und entzieht fick durch eine Hobe Brelterunibüllung den Blicken Neugieriger. Die Ea»kelade>siiße sind im lstuß prächtig auSg'sall.n und versiniibilelch, n in »»istertasl v» lolies gruppirlen Figuren die Wehrkraft Sacks, ns, die Wiflei-sckast. die Künste und die Industrie de» Landes I» der Gießerei lagein, im Guß vollendet, die Plinlbc de» Postaments, die Sockelreliess. in Herrlicker Auviübiung der Laudba». die Foriienliur, die Jagd und de» Hantel und V,r» k.hr darstellend, die Kränze mit Jabredzable» und Inschrift, sowie da- Relief Dantr'S. sür die Stirn- und Rückseite de» Seck-lS bestimmt, die Eandelaber mit allegorische» Em> btemen, cnetick der Kops, die Beine und ber Eckweis de» PserdeS, welche augenblicklich n»t allem Fleiße ciselirt werden. ES sind dies Alle» Gußstücke von riesigen Größeiiverbäitniffen. Der kolossale Rumps de» PierdeS ge langt demnäckst zum Guß und eS fehlt »ur mehr da« Moerll sur die Reitersigur de» König«, da« sich nock unter dem Meißet keS gemalci» Schöpfe,« deS Denkmal-, P osefloc Johannes Schilling, befinde». Hossentlich gelingt deflen Fertig stellung so bald, daß der G»ß der Figur rechtzeitig beendet werde» und die Enthüllung de« Denkmal- zum Wettinjub'läum im nächsten Jabre erfolgen kann. Schon jetzt läßt sich au» de» einzelne» Tbeiien erkenne», daß die Aibeit eine in iteeller und technischer Beziehung meisterhafte ist, die mit der Koloflal-- statue de» verewigten Monarchen an G'oßartigkett Alle- über« diete» dürste, waS Dresden a» vssentlichen Monumenten aus- znweise» bat. Mit ibm wird die Zahl der historischen Denk mäler auf i6 steigen. Die ältesten sind bekanntlich da« Moritzmonument an der Moritzallee (errichtet l5Sl) und daS Reite, standbild August de« Starken aus dem N ustädter Markt, bann folgen dir Denkmäler Friedrich Ang»» de» Gerechte» im Zwinger, Anton de« Gütige» in der Friedrich- stakt. Friedrich August !l. aus dem Reumarkt, der Kurfürst», Anna bei drr Annenkirche, sowie die Denkmäler sür Earl Maria v. Weder, Tbeoeor Körner. Martin Luther, Gutzkow. JuliuS Ot>o. Rutschet, Auritz, Moreau und da« deutsche SiegeSdenkmat aus dem Ailmarkt. — Dem Pernebmen nach beabsichtigt man au maßgebender Stelle, da» Uniform-Regulativ sür die königl. sächsisch-» Zoll» und Steuerbeamte». welche» seit nun»,ehr 34 Jahren best-be» »nd, besonder« in den unteren Eiafl-n, de» «balsächliche» RangverbLltniflen nickt allenthalben mehr entsprechet', sondern veralte« sein soll, einer arfindlicken Aenverung zu nnterwersen. E» wird die» in den vetheiliaten
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